Tag 1: Frankfurt - New York, 23.08.2012:
Nachdem wir die Tage zuvor immer wieder bangen mussten ob wir unseren Urlaub, auf den wir uns schon seit Februar freuten, wegen der drohenden Streiks bei der Lufthansa überhaupt antreten können schien doch alles glatt zu laufen. Am Tag zuvor das obligatorische Kofferpacken und Hoffen, dass wir auch nichts vergessen haben. Wir sind dann auch relativ zeitig ins Bett, da ja um 4 Uhr schon der Wecker klingelt - um 10:20 starten wir in Frankfurt richtung New York. Nach einer staulosen Fahrt zum Frankfurter Flughafen hatten wir allerdings noch jede Menge Zeit und so habe wir erstmal unsere Koffer abgegeben und uns dann noch in aller Ruhe ein Frühstück bei McDonalds gegönnt - mit Aussicht auf die Besucherterasse und einigen startenden und landenden A380..."in so einem werden wir gleich sitzen" - wir sind total aufgeregt!
Zwischendurch immer mal wieder die Zeittafel gecheckt und es scheint so, dass wirklich alles ohne Probleme über die Bühne geht. Die Zeit vergeht und der Start rückt näher. Beim Aufgeben der Koffer hat die freundliche Lufthansadame noch gemeint, dass wir bis zum Gate noch etwas laufen müssten. Nachdem wir unseren Kaffee ausgetrunken hatten ging es mit der Skybahn zurück zum Terminal 2 und Richtung Gates. Nach kurzem Fußweg kam dann auch schon die Grenzkontrolle und wir mussten uns von unseren Verwandten verabschieden. Nach der Kontrolle laufen wir weiter Richtung Gate...und laufen...und laufen...und "oh schau mal, unser Flieger!" schon enorm so nah vor einem A380 zu stehen. Gleich neben der schönen Panaromasicht hat auch schon das Boarding für einen Teil der Sitze begonnen. "Shit, ich muss aber nochmal ^^ der Kaffee treibt...". Also nochmal schnell zur Toilette. Nach kurzer Wartezeit waren auch wir an der Reihe für das Boarding und es ging über die Gateways in unseren Flieger. Auf dem Platz direkt mal sämtliche Möglichkeiten des Inseat-Entertainments ausprobiert um mir die Wartezeit bis zum Abflug zu verkürzen. Relativ flott wurden wir dann aber auch schon aus unserer Parkposition geschoben und rollten Richtung Startbahn. Von der Besucherterasse aus hatten wir beobachtet, wie ein A380 der Singapur Airlines zuerst mal bis ans andere Ende gerollt ist bevor er startete. Gleiches hab ich hier erwartet...umso verwirrter war ich als unser Riesenflieger auf einmal vorne begann abzuheben! "Ok...". Ich persönlich brauche beim Fliegen immer ein paar Minuten bis sich mein Kopf an die Lageänderung im Raum gewöhnt hat...aber beim A380 muss ich sagen war das ganz angenehm - "Guck mal wie die Flügel durch den Wind wackeln!" - "Ah ja...danke...zu viel Information für den Moment". An dieser Stelle denke ich kann ich nun etwas "vorspulen" - jedenfalls knappe 8h später haben wir mit dem Langeanflug auf JFK begonnen.
Geduldig gewartet bis wir endlich aus dem Flieger konnten und erst einmal orientiert wo wir hin müssen. "Ich denke mal die Schlange ist für die Immigration!?". Also erstmal anstellen. Darauf waren wir ja vorbereitet. Nach etwa 2h waren wir dann endlich offiziell in Amerika angekommen. Da wir jedoch so lange für die Immigration gebraucht haben hat irgendjemand unsere Koffer bereits neben das Gepäckband gestellt - hauptsache sie sind überhaupt da! Also Koffer geschnappt und raus aus dem Flughafen. Beim durchtreten der Tür sind wir erstmal wie gegen eine Wand gelaufen. Ich hätte nicht gedacht, dass es derart schwül sein kann in NY! Unser Transportmittel richtung Manhattan sollte ein Taxi sein, da wir beide eigentlich nicht groß mit unseren Riesenkoffern durch Manhattan irren wollten und so relativ Problemlos bis zur Hoteltür kamen. Gesagt getan und hier haben wir auch schon eine erste positive Änderung gegenüber Deutschland bemerkt...am Taxistand gab es keine Traubenbildung sondern jeder hat sich wirklich ganz brav in einer Reihe angestellt. Das sollte uns in den folgenden Wochen noch öfters auffallen. Nachdem wir an der Reihe waren dem Taxifahrer mitgeteilt wo wir gerne hin möchten und los gings auch schon. Relativ Problemlos und ohne großartigen Stau sind wir am Hotel angekommen. Das Gefühl lässt sich wirklich nur schwer beschreiben...man kennt es aus dem Fernsehen, aber irgendwie kann man nicht glauben jetzt selbst wirklich dort zu sein! Auch dieses Gefühl sollten wir die nächsten Tage und Wochen auf unserer Reise noch öfters erleben.
Schnell eingecheckt, Koffer auf die Zimmer und dann...ja was nun? Immerhin waren wir schon seit etwa 16h auf den Beinen (NY Ortszeit war etwa 15 Uhr). Zum Glück war unser Hotel sehr zentral gelegen, so dass wir zu Fuß noch gut die Gegend etwas erkunden konnten. Also einfach mal laufen. An der ersten Kreuzung haben wir dann erstmal doof nach oben geschaut und Gänsehaut bekommen, da wir direkt vor dem Empire State Building standen - einfach unbeschreiblich! "Um die vier Ecken" ging es Richtung Grand Central Station. Hier und da überall was Neues zum Staunen - und die erste Lektion: laufe nicht bei 30°C über die U-Bahn Schächte...die Zugluft kühlt nicht!!! Nachdem wir uns im Food Course der GC Station ersteinmal mit kühlenden Getränken versorgt haben, haben wir uns vom Apple Store aus in Ruhe eine Weile das Treiben angeschaut - ein ganz schönes gewusel! Auf dem Weg zur GC Station hatten wir schon einen schönen Blick auf das Chrysler Building und irgendjemand hier im Forum meinte mal die Lobby wäre imposant. Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass ich die des Empire State Buildings allerdings imposanter fand. Weiter ging es vorbei an der Public Library (leider hatte die schon geschlossen) zurück zum Empire State Building.
Noch war es schön hell und wir wollten oben sein bevor die Sonne untergeht. Da ich im Vorfeld nicht einschätzen konnte wie groß der Andrang hier werden würde hatten wir uns für die Quick Tickets entschieden - gebraucht hätten wir sie allerdings nicht, aber hinterher ist man immer schlauer. Nach gefühlten 10mal Fahrstuhl umsteigen waren wir endlich oben angekommen und "hui....das bläßt aber hier oben und wieso wackelt die Freiheitsstatue so??? Ach nee...das sind wir!!!" Ja, ich hätte nicht gedacht, dass man es so merkt, wenn das Gebäude schwankt! Die Neugier siegte allerdings und so haben wir uns zum Rand der Besucherterasse vorgekämpft - wow!!!!! Was für eine Aussicht!!! Es war leicht diesig und man hatte echt das Gefühl vor einer Leinwand zu stehen, da man das Bild, dass sich einem Bot aus dem Fernsehen, von Postkarten überall her kannte! Einfach atemberaubend! Als es dann dunkler wurde gingen überall die Lichter in den Hochhäusern an und in den Häuserschluchten sah man den Times Square hell erleuchted strahlen...wir sind angekommen! Ich glaube hier oben kann man sich beim Bildermachen anstellen wie man will, fast jedes Motiv ist Postkarten verdächtig. Über all der Aufregung hatten wir total vergessen, dass wir eigentlich beide totalen Hunger hatten. So haben wir uns noch am Fuße des Empire State Buildings für unser erstes typisch amerikanisches Abendessen bei Wendy's entschieden bevor wir dann zu unserem Hotel zurück sind wo wir auch sofort friedlich und zufrieden in unserem Bett eingeschlafen sind. Nichtsahnend, was morgen hier noch los sein würde...
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