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Autor Thema: Der hundertste Geburtstag im Rentnerparadies Florida  (Gelesen 26672 mal)

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paula2

  • Paula
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Hallo alle,
 
wie versprochen gibt es einen Reisebericht zu meiner Floridareise Anfang November    :D
 
diesmal war ich mit meiner Freundin unterwegs, zusammen haben wir das Jahrhundert dieses Jahr "voll gemacht" und das sollte gebührend gefeiert werden  8)
 
nach einer lustigen Feier bei ihr zuhause Ende Oktober haben wir am 2. November gegen Mittag den Flieger betreten und -Gott sei Dank!- die Lufthansa hat nicht gestreikt und hat uns ohne Probleme nach Orlando befördert.
 
Hier seht ihr schon mal unsere Route:

  

entgegen meinen üblichen Gewohnheiten sind wir diesmal nicht gewandert sondern eher spazieren gegangen  ;D
wir wollten uns schließlich unserem Alter gemäß bewegen  ;)
 
wenn ihr uns begleiten wollt kann ich euch unterhaltsame Tage ohne Streß bei warmen Temperaturen versprechen.
Wir werden auch deshalb nur langsam voran kommen weil ich ziemlich viel im Büro zu tun habe und nicht so viel Zeit zum schreiben habe wie ich mir wünsche, aber rechtzeitig zu Weihnachten sind wir sicher zurück   :usa:

Doreen & Andreas

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Re: Der hundertste Geburtstag im Rentnerparadies Florida
« Antwort #1 am: 02.12.2014, 14:28 Uhr »
Erster!!!
Leg los, ich bin da  :lol: :lol:
Viele Grüße,
Andreas
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NähkreisSteffi

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Re: Der hundertste Geburtstag im Rentnerparadies Florida
« Antwort #2 am: 02.12.2014, 15:05 Uhr »
Hallo Paula,

ich freue mich auf die  :sun:

Es kann losgehen.

Viele Grüße

Steffi

paula2

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Re: Der hundertste Geburtstag im Rentnerparadies Florida
« Antwort #3 am: 02.12.2014, 15:31 Uhr »
Willkommen an Bord  :D

dann legen wir mal los!

Anreise: Sonntag 2. November 14

Am Sonntag Mittag sollte unser Flug ab Frankfurt starten. Wir waren gut 2 Stunden vor Abflug dort, es war nicht besonders viel los und obwohl die Schlange vor der Security kurz war, waren die Kontrollen diesmal sehr lasch. Weder mußte ich das iPad aus der Tasche holen, noch die Kamera vorführen und ein Testbild schießen, die Schuhe durfte ich auch anbehalten und nach ESTA hat keine Sau gefragt.

Vielleicht sollte ich nächstens immer sonntags fliegen  :)

Es ging pünktlich los und auch sonst gab es während des Fluges nix zu meckern außer dass es in der Holzklasse natürlich ziemlich eng ist. Wir sind mit einem Jumbo-Jet  geflogen und saßen in einer 3er Fensterreihe am Mittelplatz bzw. Gang, leider über der Tragfläche so dass man nicht viel von der Landschaft draußen gesehen hat. Ich war trotz Bierchen vor dem Einsteigen hellwach und konnte während des Fluges nicht schlafen. So habe ich mir die Zeit mit vier Filmen vertrieben, die Auswahl war bestens, überwiegend neue Kinofilme, es hätte auch noch Fernsehserien zur Auswahl gegeben.

Am frühen Abend sind wir in Orlando gelandet, dort wurde es gerade dunkel, hatte aber angenehme 20 Grad  8)

Bei der Immigration war sehr viel los, wir brauchten fast eine Stunde obwohl mindestens 10 Schalter besetzt waren und alle Ankommenden zügig abgefertigt wurden. Von mir wollte der Officer nur den Grund der Reise wissen, dann war ich durch.

Danach gings an den Alamo Schalter. Der Orlando International Airport ist nicht sehr groß, die Mietwagenfirmen sind überwiegend  im Terminal untergebracht. Leider war bei Alamo wieder eine lange Schlange, bei allen anderen wie Hertz, National etc fast gähnende Leere. Und nur 3 Angestellte da und scheinbar lauter Touris die zum ersten Mal einen Mietwagen gebucht hatten und  lauter dumme Fragen stelten. Das hat dann wieder über eine halbe Stunde gedauert, bei uns ging es dann ganz fix. Der Alamo Angestellte meinte dass wir einen Fiat 500 bekommen. Na klar haben wir uns gedacht, der will uns ein upgrade verkaufen…

Zur Choiceline konnten wir dann hinlaufen, unmittelbar neben dem  Terminal steht das Parkhaus der Mietwagenfirmen. In unserer Choiceline standen: ein Fiat 500, ein Chevrolet Spark (den sich gerade ein anderes Paar anschaute und dann auch nahm) und ein Smart…hm..

Den Fiat haben wir dann angeschaut aber da paßt wirklich nur 1 Koffer in den Kofferraum. Und dass ein Koffer am Rücksitz liegt kommt nicht in Frage, da hätte ich Angst dass das Auto aufgebrochen wird. Und außerdem habe ich Polo Klasse gebucht und das ist definitiv eine Klasse größer als diese.

Autos in Pologröße gabs allerdings gar nicht, die nächste Choiceline hatte Mittelklassewagen. Naja egal, der Fiat war einfach zu klein. Mein Freundin kann handeln (kann ich ja gar nicht) und hat für 10 $ am Tag die nächst größere Klasse ausgehandelt. Und da sie fahren wollte durfte sie den Wagen aussuchen, sie hat diesen Chevrolet Cruze gewählt:

 

Der Wagen war ziemlich neu und hatte eine schöne Lederausstattung. Nach Reservereifen haben wir gar nicht erst gesucht, Reifenwechsel haben wir nicht eingeplant    :wink:

Fürs Routing war ich zuständig, also ab mit dem Handy an die Frontscheibe (ist ja wohl in USA verboten, ich habe mir trotzdem so einen Saugknopf besorgt, den kann ich auch zuhause verwenden) und das Navi gestartet (letztendlich doch das 34 € teure Navigon, weil ich mit jeder kostenlosen Software irgendeine Adresse nicht finden konnte) und los gings auf die kurze Strecke ins Fairfield Inn & Suites Orlando at SeaWorld.

Kurz vor dem Hotel sahen wir einen Publix Supermarkt, eine Lebensmittelkette die ich noch gar nicht kannte. Hier sind wir erst mal eine halbe Stunde rumgeschlendert (das lieben wir beide in fremden Ländern durch die Geschäfte ziehen  :) )

Ich bekam mein geliebtes lila Gatorade, meine Freundin schnappte sich ein Bündel Coors (das gab es nur in Großpackungen, war dafür aber schon gekühlt) und entdeckte Chickenwings in einer Wärmetruhe. Ja so was gibt es, hab ich auch noch nie gesehen, ist aber doch sehr praktisch für Fertigfutter. Ein paar Kekse, Chips und Saft dazu und Wasser natürlich und Bananen und noch so ein paar Kleinigkeiten und der Einkaufswagen war voll.

Unser Hotelzimmer sah aus wie jedes typische Businesshotel und hatte zwei sehr komfortable Betten

 

Wir haben unsere Chicken Wings gefuttert (die waren erstaunlich gut) und das eine oder andere Coors getrunken und dann gings auch bald ins Bett.

Flying-N

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Re: Der hundertste Geburtstag im Rentnerparadies Florida
« Antwort #4 am: 02.12.2014, 16:36 Uhr »
Super, ich bin dabei!
So was schwebt mir zu meinem 50. auch in etwa vor - bisschen Motorradfahren sollte noch mit rein, aber das lässt sich ja bestimmt machen.

Nic
USA       1981 - 1990 - 1993 - 1994 - 2009 - 2010 - 2011 - 2014 - 2017
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ziony

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Re: Der hundertste Geburtstag im Rentnerparadies Florida
« Antwort #5 am: 03.12.2014, 05:27 Uhr »
Mit Hundertjährigen reise ich am liebsten.  :D
Bin dabei!
LG,
ziony

Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist.
( Jean Paul )

Yaphi

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Re: Der hundertste Geburtstag im Rentnerparadies Florida
« Antwort #6 am: 03.12.2014, 11:49 Uhr »
Die Hundertjährigen, die ins Flugzeug stiegen und verschwanden...
ich bin dabei

Wilder Löwe

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Re: Der hundertste Geburtstag im Rentnerparadies Florida
« Antwort #7 am: 03.12.2014, 12:49 Uhr »
Nach Florida fahre ich auch immer gerne, bin dabei.

Navi an die Scheibe ist meines Wissens in Florida erlaubt, aber z.B. in Kalifornien verboten.

Wie Du im weiteren Verlauf der Reise sicher noch gemerkt hast, ist Publix in Florida weit verbreitet. Meiner Meinung nach ist es die beste Supermarktkette in den USA. Aufmachung und Angebot sind nicht zu toppen.
Viele Grüße
Katrin

paula2

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Re: Der hundertste Geburtstag im Rentnerparadies Florida
« Antwort #8 am: 03.12.2014, 16:26 Uhr »
Super, ich bin dabei!
So was schwebt mir zu meinem 50. auch in etwa vor - bisschen Motorradfahren sollte noch mit rein, aber das lässt sich ja bestimmt machen.

Nic ich kann das nur empfehlen! Motorrad fahre ich nicht, aber das läßt sich sicher prima machen ist ja warm und flach dort (auch wenn viele Motorradfahrer die Berge lieben)

Mit Hundertjährigen reise ich am liebsten.  :D
Bin dabei!

willkommen an Bord ziony  :D

Die Hundertjährigen, die ins Flugzeug stiegen und verschwanden...
:lachroll: klasseklasseklasse schade dass mir das nicht als Titel eingefallen ist  :wink:

Navi an die Scheibe ist meines Wissens in Florida erlaubt, aber z.B. in Kalifornien verboten.

Wie Du im weiteren Verlauf der Reise sicher noch gemerkt hast, ist Publix in Florida weit verbreitet. Meiner Meinung nach ist es die beste Supermarktkette in den USA. Aufmachung und Angebot sind nicht zu toppen.
 

okay dann war ich diesmal legal, aber nächsten März in Kalifornien hab ich das Ding auch wieder dabei. Weißt du wie es in Arizona ist? In Kalifornien sind wir nur 3 Tage, den Rest überwiegend in Arizona.

Publix fanden wir auch sehr gut, das einzige was fehlte war der gekühlte Starbucks Kaffee in Flaschen, den haben wir dann meist bei Walgreens gekauft und auch im Walmart

so ihr Lieben, dann geht es jetzt auch weiter  :D

paula2

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Re: Der hundertste Geburtstag im Rentnerparadies Florida
« Antwort #9 am: 03.12.2014, 16:54 Uhr »
Tag 1 Montag 3. November 2014

dank Jetlag war ich um 2 Uhr hellwach auch meine Freundin wurde wach. Mit Gewalt schlafen funktioniert nicht also haben wir um 3 Uhr Licht angemacht und haben ein bischen gelesen. Irgendwann sind wir wieder eingeschlafen und um viertel nach 7 bin ich wieder wach geworden, das war dann ja passend fürs Frühstück.
Frühstück war inclusive:

   

es sah zwar optisch nicht so toll aus (die übliche Plastikschlacht), aber die Auswahl war reichhaltig, es gab auch Rühreier und Speck, Bagel, Frischkäse und frisches Obst. Und der Kaffee war gut!

Meine Freundin hatte sich gewünscht einen Tag in einem der vielen Vergnügungsparks in Orlando zu verbringen und hatte sich Sea World ausgesucht. Im Nachbarhotel sollte es Eintrittskarten zu special Preisen geben, leider hat sich rausgestellt dass diese Tickets nur für Residents gelten. Wir haben aber ein paar zusätzliche Vergünstigungen erhalten wie einen 10% Gutschein für die Geschäfte dort und eine Karte bei der man jede Attraktion einmal über die fast lane betreten darf. Vor den Achterbahnen gibts wohl öfter längere Schlangen.

Vom Hotel aus fuhr ein Shuttle zu Sea World. Hier seht ihr unser Hotel

   

schön angelegt mit diesem Teich und Springbrunnen

   

am Ufer stand dieser schöne Reiher, ja toll gleich mal was zum ablichten   :D ich habe bestimmt 20 Fotos von ihm gemacht, ich hätte ja nicht gedacht dass mir solch ein Vogel jeden Tag vor die Nase kommen wird  :wink:

   

nach 10 Minuten Wartezeit kam der Bus, außer uns waren lauter Familien mit Kindern an Bord, haben die denn Montags keine Schule?   :think:

   

in Sea World angekommen haben wir uns erst mal einen Plan geben lassen, das Gelände ist sehr weitläufig. Als nächstes sollte es eine Delphin Show geben also sind wir erst mal zum Dephinarium gegangen. Beim Eingang gab es ein Gehege mit Pelikanen, hier steht ein besonders hübscher:

   

das Delphinarium war noch fast leer, wir haben uns aber weg von der soaking zone irgendwo in die Mitte des Zuschauerraums gesetzt:

   

ich war noch nie in einer Delphinshow und habe daher keinen Vergleich, fand die Kulisse aber ziemlich kitschig.
Als dann die Akteure dazu kamen wurde es -freundlich ausgedrückt- märchenhaft, man könnte aber auch sagen: albern

   

die Delphine machten allerlei Kunstücke und bekamen dann Fisch zur Belohnung

   

   

dann kam noch eine Trapezkünstlerin dazu was ich ziemlich seltsam fand, das paßt irgendwie nicht zu den Delphinen

   

schließlich traten noch Turmspringer auf. Die waren gut aber eigentlich hätte ich lieber mehr von den Delphinen gesehen.

   

dann flogen diese Papageien über den Pool und wurden von ihrer Betreuerin im Zuschauerraum wieder eingesammelt.

   

zum Schluß dann die beste Nummer der Delphine:

   

für meinen Geschmack zuviel Brimborium und zuwenig Delphinshow, ich hätte z.B. erwartet dass sie mit Bällen spielen oder so, das war insgesamt wenig. Vielleicht gehe ich mal nach Nürnberg in den Zoo und schaue was da geboten wird.

Dann waren wir in einem Aquarium, zum fotographieren war das Licht nicht ideal

   

   

der Haitunnel war als Wunder der Technik angepriesen worden, naja vielleicht war das in den 80er Jahren noch was besonderes, ich habe aber in anderen Aquarien schon größere Becken und Tunnel gesehen. Aber es ist natürlich faszinierend wenn so ein Tier über einem schwimmt

   

Danach kamen wir am Manatee Becken vorbei. Es gab leider nur ein Tier. Da werden wir in den nächsten Tagen noch viel mehr sehen  :rollen:

   

Hier ist ein Becken mit Seelöwen und Wasservögeln. Im Gegensatz zu einem Zoo gab es nur sehr wenig Namensschilder und keine sonstigen Tafeln mit Erläuterungen, das fand ich etwas schade.

   

   

   

   

Achterbahnen gabs natürlich auch. Mir wird es außer auf Kinderkarusseln überall schlecht also bin ich unten geblieben und habe zugeschaut wie meine Freundin ziemlich nass wurde auf dieser Bahn. Sie hatte ein T-Shirt zum wechseln aber die Hose war nass. Zum Glück war es schön warm  :)

   

danach machten wir uns auf den Weg zur Orca-Show. Die läuft nur einmal am Tag und liegt am anderen Parkende. Die Anlagen waren überall sehr gepflegt und es hat auch viel geblüht

   

Die Anlage für die Orcas ist viel größer als für die Delphine. Der Zuschauerraum war schon fast voll als wir ankamen, wir saßen ganz hinten außen, man hat aber von allen Seiten eine gute Sicht.

Bevor die Show startete sollten alle Soldaten im Zuschaueraum aufstehen und wurden beklatscht, das fand ich nun völlig unpassend als Start für eine Tiershow, die Amis fanden das aber ganz normal und haben eifrig applaudiert.

   

zuerst kamen kleine Orcas dran, insgesamt drei Stück, die mal senkrecht mal im Bogen aus dem Wasser sprangen und am Beckenrand vorbei tauchten so das man sie gut sehen konnte.

   

auch hier gabs zur Belohnung Fisch.

   

Seht ihr die Rückenprotektoren bei den "Dompteuren" (wie heißt das wohl bei Orcas?)? Es hat hier tödliche Unfälle gegeben, ein großer Orca hat mal einen Betreuer aus dem Becken geschleudert, der ist an einem Wirbelsäulenbruch gestorben. Seither dürfen die Trainer auch nicht mehr im Wasser mit den Tieren schwimmen. Sie standen nur am Beckenrand.

   

besonders lustig fand ich die Reiher. Die gehören nicht zur Show, aber sie wissen genau wo der Fisch für die Orcas gebunkert wird und klauten sich einen Teil  :D

   

Orcas sind wirklich schöne Tiere

   

   

Dann kam der große Orca mit Namen Shamu, der ist wohl schon sehr lange in der Show

   

das ist schon ein Riese, wenn der aus dem Wasser springt macht das echt Eindruck! Dann ist er am Beckenrand entlang geschwommen und hat mit seiner riesen Schwanzflosse den halben Zuschauerraum naß gespritzt.

   

zu ihm haben die Betreuer gebührenden Abstand gehalten

   

Danach waren wir noch in einem 3D Kino, da wurde ein Film unter Wasser gezeigt, das war wirklich gut. Und das war das einzige was mir wirklich "modern" erschien. Alles andere war zwar gepflegt aber nicht der Technik letzter Schrei

   

Demoiselle Crane

   

diese hübsche Ente haben wir später auch in freier Wildbahn gesehen

   

Danach brauchten wir eine Pause und haben uns in ein Cafe gesetzt. Mit unserer Ermäßigungskarte bekamen wir auch das Essen um 10 % billiger. Der Kaffee war gut aber die süßen Teilchen schmeckten nicht besonders. Zum satt werden reicht es aber kulinarischer Genuß geht anders.
Wo es was zu futtern gibt gibt es auch Hörnchen  :lol:

   

solchermaßen gestärkt haben wir uns in die Andenkengeschäfte gestürzt und T-Shirts gekauft, ich muss schließlich meinen Neffen was mitbringen. An den Geschäften war schon die komplette Weihnachtsdeko angebracht. So im gefühlten Hochsommer sieht das deplaziert aus

   

danach ging es in die Pinguinwelt. Da ging man zuerst durch Eisberge aus Plastik und mußte sich an einer Schlange anstellen (Wartezeit: 30 Minuten), hier haben wir unsere "fast lane" Karten eingesetzt und durften sofort rein

   

drinnen mußte man sich erst einen albernen Trickfilm über das Leben eines Pinguinbabys anschauen

   

dann mußte man sich entscheiden ob man in einer "sanften" oder wilden Tour fahren will, da habe ich lieber die "Familientour" gewählt.  Man mußte sich in eine Art Autoscooter setzen und wurde durch eine künstliche Höhlenwelt kutschiert

   

   

und landete schließlich vor einem Pinguingehege. Hier mußte man aussteigen und zu Fuß wieder rausgehen. Wenn ich für diesen Blödsinn 30 Minuten hätte warten müssen hätte ich mich echt geärgert. Vor der Pinguinanlage war es dermaßen arktisch kalt dass niemand länger als 3 Minuten stehen geblieben ist. Ich hatte eine Jacke dabei, meine Freundin aber nicht. Wobei Pinguine kennt man ja aus deutschen Zoos, so besonders war das nicht.

   

weiter ging es übers Gelände an einem See vorbei der mit Plastikweihnachtsbäumen verschandelt geschmückt war

   

im Hintergrund noch eine Achterbahn

   

die hübschen Weihnachtsbäume gab es auch in rot

   

danach ging es in eine Ecke mit Kakteen, teils echte teils aus Plastikabfällen, das war richtig gut gemacht und dazwischen Vögel unterschiedlichster Art z. B. diese Papageien

   

Kunststoffkaktus

   

   

besonders süß fanden wir diese winzige Eule, die kleinste Eulenart in USA, zum Größenvergleich mit der Betreuerin die den Vogel an der Leine hatte
der Krake war auch aus Plastik, hat mir sehr gut gefallen

   

die Eule war brav und hat die Augen wieder auf gemacht   :D

   

jetzt hat uns nur noch eine Attraktion gefehlt: die Arktiswelt. Dazu mußten wir wieder ans andere Ende laufen. Hier gab es wieder ein "Fahrgeschäft" in Form eines Hubschrauberflugsimulators, das war für Kinder ab 10 Jahren freigegeben, also habe ich mich auch getraut. In dem Simulator hatten ungefähr hundert Leute Platz

   

Man mußte sich anschnallen wie im Flugzeug und dann startete auf dem Bildschirm ein Film mit einem Hubschrauberflug übers Eis, incl Sturzflug in eine Eisspalte  :shock: und ähnlich herausfordernde Flugmanöver...
Passend dazu hat die Bodenplatte derart geschaukelt dass ich vom Platz gerutscht wäre, wäre ich nicht angeschnallt gewesen. Gott war mir schlecht. Ich war kurz davor zu kotzen  :hilfe:
in der Reihe vor mir hat ein Kind vor Entsetzten geschrien und konnte sich gar nicht mehr beruhigen. Wenn ich die Mutter gewesen wäre hätte ich mich massiv bei der Parkleitung beschwert, das war definitiv nix für Kinder. Und für mich auch nicht  :zunge:
meiner Freundin war auch schlecht und die geht gern auf Fahrgeschäfte. Nach dem Simulator ging es glaube ich durch ein Segelschiff, da war eine Arktisexpedition ausgestellt (leider wieder mit sehr wenig Text) und es gab noch ein kleines Becken mit einem Walross. Ich habe noch nie ein Walross gesehen und war sehr beeindruckt. das Tier ist riesig und die Stoßzähne wie von einem Elefanten!

   

Leider war das Licht schlecht und die Scheibe so dick, bessere Bilder habe ich nicht hingekriegt. Die Hände und Füße sind riesige Paddel, das Tier ist damit extrem wendig. Leider hatte es wohl einen Hospitalismus und ist in seinem Becken ständig vor und zurück geschwommen, bestimmt ist das Becken viel zu klein für das große Tier, es hat mir wirklich leid getan.

wir haben uns draußen eine Bank gesucht und versucht unseren Magen zu beruhigen. Zum Glück war das die letzte Station! Meine Freundin wollte eigentlich noch auf eine Achterbahn, hat darauf aber jetzt dankend verzichtet  :(

   

freilaufende Echsen und solche hinter Gitter  :D

   

es war jetzt nach 16 Uhr und wir waren ziemlich kaputt, erstens Füße platt gelaufen und zweitens Magen immer noch schwankend. Leider wäre das Shuttle erst 40 Minuten später gefahren, aber mit Navigon im Fußgängermodus war der Weg einfach zu finden und es waren nur 800 Meter, das kann man wirklich laufen

   

nur dass der Gehweg plötzlich aufhörte. Zum Glück gab es einen Rasenstreifen am Straßenrand über den man gehen konnte

 

diese schönen Sträucher wuchsen überall, sie heißen Beautyberry (haben wir später in einem botanischen Garten gelesen)

 

im Hotel angekommen habe ich mir in der Starbucks Bar einen eisgekühlten Kaffee in der Dose mit zusätzlich Guayana drin gekauft. Die Wirkung ist einfach phänomenal: ich war wirklich völlig fertig und 10 Minuten nachdem ich das getrunken habe war ich wieder topfit, das ist echtes Doping  8)

 

das T-Shirt fand ich super wir sind ja beide auch "established" 1964, so haben wir beiden fünfzigjährigen unseren Geburtstag im fünfizigjährigen Park gefeiert. Ja wenn das nicht paßt  ;)

Insgesamt war das ein schöner Tag, ich gehe gern in Zoos, aber 90 $ ist der Park definitiv nicht wert, dafür wird zuwenig geboten. Wenn mich jemand fragt würde ich ihn eher in einen richtigen Zoo schicken. Eigentlich gibt es noch eine Ottershow aber die war wegen Umbau geschlossen.

Frisch geduscht sind wir noch in den Walmart in der Nähe des Hotels gefahren, den hätten wir ohne Navi nicht gefunden weil der Parkplatz völlig unbeleuchtet von der Straße aus im Dunkeln gar nicht zu erkennen war. Im November wird es auch in Florida schon um 6 Uhr dunkel.
In diesem Walmart gab es lauter Original Disney T-Shirts allerdings zu einem Drittel des Preises im Seaworld-Park. Hier haben wir wieder kräftig zugeschlagen. Und ich habe ein großes Badehandtuch für 3 $ im Supersonderangebot gefunden, das hat mir noch für den Strand gefehlt.

Danach waren wir beim Thai sehr lecker essen

   

die gesamte Deko konnte man käuflich erwerben, überall hingen Preisschilder dran.

Um 22 Uhr waren wir wieder im Hotel und sind müde schnell ins Bett gegangen.

dragoner05

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Re: Der hundertste Geburtstag im Rentnerparadies Florida
« Antwort #10 am: 03.12.2014, 21:15 Uhr »
Hallo Paula,

da steig ich noch mal schnell zu.

Witzig, dass ihr mit Sea World anfangt - bei uns wars das Ende der Reise.
Empire of the Pinguin fanden wir auch furchtbar, aber die Shows fanden wir trotz des Kitsches und des Pathos schon sehenswert, das hebt ja Sea World neben den Fahrgeschäften von normalen Zoos ab. Der Fokus steht hier ganz klar auf Entertainment und nicht so sehr auf Zoologie. Insgesamt hat uns Sea World ganz gut gefallen, vor allem unsere Kinder waren sehr begeistert.
Auf die Manatees bin ich schon sehr gespannt.

Gruß
Harald

paula2

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Re: Der hundertste Geburtstag im Rentnerparadies Florida
« Antwort #11 am: 06.12.2014, 13:40 Uhr »
Hallo Harald,
willkommen an Bord! ja für Kinder ist Seaworld genau das richtige. Und heute gibt's die ersten Manatees, weitere folgen  :D

Tag 2 Dienstag 4. November 2014

Heute Morgen war um 5 Uhr die Nacht vorbei. Wir haben den Fernseher angemacht und Nachrichten geschaut. Es gab nur Lokalnachrichten. Es standen wohl Wahlen an im County und der Streit ging vor allem um geplante Schulschließungen. Die USA müssen sparen... laut Wetterbericht wird es heute sonnig und warm, so war es dann auch  :D

um halb 7 sind wir zum Frühstück gegangen, wieder sehr lecker, das Sortiment sogar etwas anders als gestern, es wird Abwechslung geboten. Das Hotel kann ich wirklich empfehlen.

Nach dem Auschecken haben wir uns auf den Weg gemacht Richtung Crystal River. Wir sind nordwestlich aus Orlando rausgefahren und dann immer über die "Floridas Turnpike" gefahren (Achtung hier fallen Mautgebühren an). Die Strecke eignet sich bestens für einen Einblick in die Landschaft Floridas. Man fährt durch überwiegend unbewohntes Gelände, überall wächst und wuchert es in saftigstem grün, Palmen und Bäume wechseln sich ab und von den Laubbäumen hängt Spanish Moss herab, immer wieder gibt es Seen, die Fahrt hat uns sehr gut gefallen. Ich weiß auch nicht warum ich keine Bilder gemacht habe, vom Auto aus fotografiere ich sonst auch wenig, wenn dann mit Handy, das mußte aber als Navi dienen und fiel als Fotoapparat aus.
Auf der Höhe von Crystal River biegt man nach Westen auf den HW44 ab und ab da ist man richtig in der Wildnis. Zivilisation kilometerweit keine, kurz vor Inverness kam ein Plakat auf dem Airboot Touren angeboten wurden, leider auf der falschen Straßenseite und keine Wendemöglichkeit sonst hätten wir da angehalten. Hier war mehr Wasser als Land, kann ich mir sehr gut vorstellen dass es Spaß macht mit einem Airboot durch die Sümpfe zu fahren.
Die Strasse führte dann durch Inverness, ein hübscher Ort der ein richtiges Stadtzentrum hat, das nächste Mal wenn ich in der Ecke bin suche ich mir in einer Seitenstraße einen Parkplatz (die wenigen im Ortszentrum auf unserer Route waren besetzt) und schaue mir das Courthouse an und spaziere auf dem Bordwalk um den See. Wir wollten aber möglichst früh im Ellie Schiller Homosassa Springs Wildlife SP sein und sind ohne Pause weiter gefahren. Kurz vor Erreichen des Parks fuhren wir durch ein ziemlich häßliches Einkaufs- und Geschäftsviertel und haben uns sehr gewundert als das Navi meinte: "Sie nähern sich dem Ziel", wo soll denn hier ein Park sein  :verwirrt:
auf dem Parkplatz vor dem unscheinbaren grauen Gebäude zu dem uns das Navigon gelotst hatte blieben wir stehen und tatsächlich war das das Visitorcenter. Ohne Navi wären wir sicher vorbei gefahren.
Innen gab es einen Andenkenshop und etliche Schaukästen mit Fotos und Zeitungsartikeln über den Park, alles sah irgendwie 50 Jahre alt aus (paßt doch schon wieder), die Zeitungsartikel in den Schaukästen lange vergilbt und die beiden Ranger waren bestimmt schon Rentner. Wenn man dann zum Hinterausgang des Visitor Centers raus kommt steht man an einem Fluß und von hier aus fährt ein Elektroboot in den Park. Wir mußten 10 Minuten warten (um halb 10 waren wir angekommen), dann fuhr das erste Boot. Kaum ist man ein paar Meter gefahren ist man in einer anderen Welt:

   

   

ein Mangrovenwald, fast schwarzes ganz stilles Wasser, sowas idyllisches habe ich lange nicht gesehen. Die Fahrt dauerte 20 Minuten und allein dafür lohnt der Besuch. Der Ranger der das Boot fuhr hat viel erzählt und auf Tiere hingewiesen

   

die meisten Fotos sind nix geworden weil ich mitten im Boot saß und immer irgendwelche Köpfe im Bild hatte, Aufstehen während der Fahrt durfte man nicht. Die schönen Schmuckenten, die wir gestern in Sea World gesehen haben, schwammen auf dem Fluß.

Hier kommt uns das zweite Boot leer entgegen, unsere Fahrt war heute die erste.

   

Von der Anlegestelle aus quert man eine Strasse, da ist dann der Westeingang des Parks wo man 13 $ Eintritt pro Person zahlen muss

   
       
Das Skulptur am Eingang zeigt die Hauptattraktion des Parks: die Manatees. Sie sind auch der Grund warum ich diesen Park ausgesucht hatte: Es gibt hier nämlich ein Unterwasserobservatorium wo man die Tiere in ihrem Element beobachten kann. Das Junge beißt seiner Mama übrigens nicht in die Flosse sondern es trinkt. Die Zitzen liegen in den "Achselhöhlen".

In diesem Park, der eigentlich ein kleiner Zoo ist, gibt es einen Rundweg von einer Meile. Ziel ist es die Tiere Floridas zu präsentieren, da wundert man sich natürlich über diesen Burschen hier:

   

Darf ich vorstellen: das ist Lu  8) 
Lu wurde 1960 im Zoo von San Diego geboren und lebt seit 1964 hier im Park, also seit genau 50 Jahren. Mit dieser Zahl muss es was auf sich haben.  ;) Er verdiente sein Futter als Darsteller in zahlreichen Filmen. Der Park war früher im Privatbesitz und als er vom Staat übernommen wurde hat man beschlossen alle exotischen Tiere zu verkaufen und nur noch in Florida einheimische Tiere zu zeigen. Viele Besucher des Parks schrieben daraufhin Briefe an den Governor von Florida mit der Bitte dass Lu bleiben darf.
"The Govenror declared Lu to be an Honorary Citizen of the State of Florida so he could live out his days at the park"    :lol:
Manchmal sind die Amerikaner echt zum Piepen, aber andererseits ist das doch eine elegante Lösung. Ich kann mir nicht vorstellen dass unseren Prinzipienreitern hier so etwas eingefallen wäre.

Vögel gab es besonders viele, das Fotofrafieren war nur nicht so einfach weil viele hinter Maschendraht gehalten werden und da macht meine Kamera oft Probleme. Meist war der Maschendraht scharf  :bang:

die Pelikane haben mich wieder sehr begeistert

   

   

dieser junge Puma ist noch nicht lange im Park, er war verletzt und wurde hier gesund gepflegt, er ist jetzt an Menschen gewöhnt und kann nicht mehr ausgewildert werden. Es gab auch Luchse, Wölfe und Schwarzbären.

   

im Park finden regelmäßig Ranger Talks zu verschiedenen Themen statt, hier haben wir uns einen Vortrag über Alligatoren angehört. Leider durfte man das Tier nicht anfassen. Die Rangerin war Alligatoren Fan und hat sich sehr bemüht beim Publikum Verständnis für die Tiere zu wecken. Ich habe mir vor allem gemerkt dass Alligatoren eigentlich Angst vor Menschen haben und vor ihnen flüchten. Wurden Sie jedoch einmal von Menschen gefüttert sind sie gefährlich, denn dann ist "Mensch" gleichbedeutend mit "Futter" und die nächste Frau mit Handtasche die ihnen begegnet hat dann eine Handtasche und einen Arm weniger...darum ist Alligatoren füttern auch strengstens verboten, die Tiere sind wohl weder besonders intelligent, noch sehen sie gut. Es gibt heutzutage 1,5 bis 2 Millionen Alligatoren in Florida, der Bestand ist gesichert und sie dürfen jetzt zu bestimmten Zeiten wieder gejagt werden. Alligatoren leben nur im Süßwasser.

   

   

   

   

   

                               Black-necked Stilt

   

   

                      Crested Caracara (gehört zur Familie der Falken)

   

   

nicht alle Vögel leben in Käfigen, es kommen auch andere "zu Besuch" wie die folgenden beiden

   

   

im Park waren viele Ranger unterwegs, sie haben die Wege gefegt und die Käfige abgestaubt (kein Witz, da war einer mit einem Federbusch die Maschendrahtkäfige am Abstauben). Es waren alles Rentner, also so eine Beschäftigung könnte ich mir im Alter auch vorstellen.

Dann kamen wir zu den Manatees. Das Wasser ist ganz flach hier und völlig klar und es gibt viele Fische
 
   

   

   

Drei Manatees leben ganzjährig im Park, sie sind schon alt und werden viermal am Tag gefüttert. Sie sind deutlich dicker als die freilebenden Genossen. Im Winter ab dem 15. November werden die Tore zum Fluß geöffnet damit wilde Manatees hier im Fluß bei den warmen Quellen überwintern können. Im Winter kann man daher bis zu fünfzig Tiere sehen.

   

Bei der Fütterung haben wir natürlich zugesehen, es gab lecker Salatköpfe   :D

   

   

   

Vom Unterwasserobservatorium aus:

   

   

Ist das nicht einfach klasse? Und morgen werden wir mit Manatees schwimmen gehen!   :rollen:

Hier ist die Absperrung zum Fluß hin, es gab auch noch ein Becken in dem verletzte Manatees behandelt werden.

   

   

Dieses graue Zeug das an ganz vielen Bäumen hängt ist Spanish Moss. Dazu gibt es eine lustige Geschichte die uns bei der Fahrt auf dem Boot erzählt wurde: das Moos ist ganz weich und früher wurden damit Matrazen und Autositze gestopft. Das Zeug wurde im Winter geerntet und wenn es nicht sterilisiert wurde erlebte man im Frühjahr seine Überraschung. So kam es zur ersten Rückrufaktion der Autogeschichte bei Ford, als Käfer aus den Sitzen krabbelten. Sozusagen ein Hardware-Bug   :shit:

In der Nähe von Lu's Gehege machten wir eine Kaffeepause und sofort hatten wir Besuch

   

Nun sollte es einen Ranger Talk zu Flußpferden geben, aber Lu war nicht amused   :D Die Rangerin hat ihm einen Apfel zugeworfen, der prallte an seiner überdimensionalen Oberlippe ab und rollte ins Wasser. Lu hat uns nicht mal ignoriert. Diese Gelassenheit imponierte uns   :lol:

   

Die Rangerin hat sich dann zu den ausgewachsenen Alligatoren gesellt (also natürlich nur vorm Gehege   :wink: ) und über sie erzählt

   

also wer will hier schon schwimmen!

   

   

jetzt hatten wir eigentlich alles gesehen und nachdem wir diesen süßen Fratz beim Mittagessen beobachtet hatten gingen wir wieder zur Anlegestelle und fuhren mit dem Boot zurück (man hätte auch mit einer "Tram" über die Straße zurück fahren können, das war ein Pickup mit Anhänger und wäre schneller gegangen, aber mit dem Boot ist es ja viel schöner)

   

die Bootsfahrt war wieder traumhaft

   

   

   

ein verlassenes Adlernest

   

   

   

   

kurz vor der Anlegestelle lag dieser riesige Alligator mit Beute im Maul  :zuberge:

   

Der Besuch im Ellie Schiller Homosassa Springs Wildlife State Park hat uns super gefallen und würde ich jedem Floridareisenden empfehlen!
Wir sind dann die paar Kilometer nach Crystal River zu unserem Hotel Plantation on the River gefahren. Es liegt nur wenige Meter von dem Hafen weg wo die Manatee Tour startet.

   

eine schöne weitläufige Anlage, die Flure wären mal renovierungsbedürftig, der Teppichboden war da ziemlich am Ende seiner Lebenszeit, aber die Zimmer waren schön und die Poolanlage mit Bar einfach super

   

Wir hatten ein Zimmer zum Parkplatz, die Zimmer zum Fluß bzw. Pool haben eine kleine Terrasse sind aber auch teurer.

   

   

an der Bar haben wir uns ein Bierchen und einen Burger als späten Lunch gegönnt und haben den Nachmittag am Pool verbracht.

   

Hier im Fluß kann man wohl auch Manatees beobachten, am Nachmittag waren aber keine hier. Das Hotel veranstaltet auch Manateetouren (allerdings teurer als bei Captain Maike wo wir gebucht hatten).

Zum Abendessen sind wir im Hotelrestaurant geblieben, nach dem späten Mittagessen gabs nur eine Suppe und Salat. Wer hier richtig speisen will muss seinen Geldbeutel aufmachen, ist ziemlich teuer hier.

Der Tag hat uns super gefallen und wir sind früh ins Bett gegangen, morgen müssen wir wegen der Manatee Tour früh aufstehen.

dragoner05

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Re: Der hundertste Geburtstag im Rentnerparadies Florida
« Antwort #12 am: 06.12.2014, 20:20 Uhr »
Hallo Paula,

schöne Bilder von Homosassa Springs. Die Flusslandschaft gefällt mir noch besser als der Teil mit den Tierchen. Spanish Moss ist einfach klasse anzusehen, verleiht allem was Mystisches.
Lu hat sich seinen  Altersruhesitz redlich verdient.  :D

Gruß
Harald

paula2

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Re: Der hundertste Geburtstag im Rentnerparadies Florida
« Antwort #13 am: 07.12.2014, 15:16 Uhr »
Harald warst du schon mal in dem Park? Ich fand den Mangrovenwald auch am schönsten. Und das Spanish Moss hat mich fasziniert. Erstaunlicherweise habe ich das bisher in keinem Reisebericht aus Florida gesehen, ich kannte es nur vom Olymic NP

Tag 3 Mittwoch 5. November 2014

Um 5 Uhr weckte mich meine Freundin mit Kaffee, sie war schon eine Stunde wach. Jetlag ist ein Vorteil wenn man früh aufstehen muss. Um 10 nach 6 machten wir uns auf den kurzen Weg, es war höchstens 1 km zu fahren es war noch dunkel. Am Hafen dämmerte es langsam, vier weitere Leute haben die Tour gebucht, wir bekamen alle einen Neoprenanzug und mußten uns dann zwei Filme anschauen über Manatees bevor wir aufs Boot durften. Die Filme zeigen uns das richtige Verhalten: wir sollen nicht zu den Tieren hinschwimmen sondern warten bis sie auf und zukommen, wir dürfen nicht zu mehreren die Tiere umzingeln, wir sollen uns möglichst ruhig verhalten, nicht über schlafende Tiere schwimmen und so weiter.

Mit  einem Elektroboot ging es dann weinige Meter raus auf den Fluß, dann durften wir mit einer Schwimmnudel ins Wasser, es wurde jetzt langsam hell

   

Ich bin zwar früher oft im Hallenbad getaucht aber Schwimmmaske und Schnorchel waren neu für mich und ich mußte das erst mal mit dem Atmen auf die Reihe kriegen. Es war erst ein komisches Gefühl mit dem Kopf im Wasser trotzdem Luft zu holen. Und hier ist ja unglaublich viel Leben: hunderte kleiner Fische, eine riesen Krabbe habe ich beobachtet die über die Steine am Boden gelaufen ist, das war eigentlich schon aufregend genug. Und dann kamen wirklich Manatees geschwommen, ein paar sind nur vorbei geschwommen, aber gleich war ich von dreien umzingelt: einer von vorne, und je einer von rechts und von links. Heh wie war das mit dem Umzingeln, haben die den Film nicht gesehen? Da kam bei mir schon leichte Panik auf und ich bin erst mal davon gepaddelt.

Als ich den Kopf wieder ins Wasser gesteckt habe waren auf einmal tausende Fische unter mir und der Blick ging nach unten ins unendliche, da war ich wohl über die Quelle gelangt. Das war faszinierend und furchterregend zugleich, das waren jetzt nämlich größere Fische, so 40-50 cm und die sahen nicht freundlich aus, wenn sie auch ganz friedlich im Wasser standen, sie haben sich kaum bewegt. Bisschen surreal die Szene, also schnell wieder weg hier ins seichtere Wasser. Ich habe später in einem Statepark auf einem Schild den Fisch gefunden, es war wohl Tarpon.

Im seichten Wasser hab ich wieder nach unten geschaut, hier waren viele große Steine...bis sich mein Blick geklärt hatte: das waren keine Steine das waren schlafende Manatees nebeneinander aufgereiht. Oh Mann ich soll doch nicht über schlafende Manatees schwimmen, aber die sind hier überall, hektisches Wegschwimmen verursacht Wellen im Wasser, das soll ich ja eigentlich auch nicht, gar nicht so einfach sich nach den Anweisungen korrekt zu verhalten. Etwas abseits bin ich dann einfach im Wasser liegen geblieben und habe die schlafenden Tiere beobachtet, das hatte was absolut friedliches. Ab und zu hat eins der Tiere den Kopf leicht gehoben, dann richtete sich der ganze Körper auf und schwamm einen Meter hoch (tiefer war es hier nicht) bis die Nasenlöcher aus dem Wasser ragten, nahm einen Atemzug und sank wieder nach unten. Das ganze offensichtlich im Tiefschlaf. Ich war hin und weg  :liebe:

So langsam habe ich mich wohler gefühlt und es war wirklich so wie der Guide gesagt hat: man brauchte gar nix zu machen, die Tiere kommen von selber. Am meisten fasziniert hat mich dass sie wohl verstanden haben wo bei uns Menschen vorne ist. Sie kamen meist von hinten und sind dann zu meinem Kopf geschwommen und haben mich mit der Nase am Kopf gestupst und wollten offensichtlich gestreichelt werden. Das war einfach hinreißend! Und wie unglaublich elegant sie sich bewegen: mit einer Bewegung ihrer Schwanzflosse haben sich sich um 180 Grad gedreht, ich kam mir wie ein Mops vor im Vergleich.

Nach knapp zwei Stunden war mir so kalt dass ich unbedingt raus mußte aus dem Wasser, mir haben auf dem Boot fast die Zähne geklappert. Es gab heißen Kakao zum aufwärmen. Zum Glück war es draußen jetzt schön warm und in der Sonne wurde es schnell wieder warm. Vom Boot aus konnte man weiter einige Manatees beobachten, die kleinen kamen direkt ans Boot geschwommen. Unser Guide meinte es gebe zu dieser Jahreszeit viele Neuankömmlinge und die seien neugierig

   

es waren außer uns nur drei weitere Boote im Wasser und nur ganz wenig Leute im Wasser, nur ein kleiner Bereich war abgesteckt, da sollte man nicht reinschwimmen

   

es war richtig idyllisch hier.

   

am Ufer ein Adler auf einem Baum. Ich hatte nur das Handy dabei, mehr Zoom ging leider nicht. Kormorane und Pelikane konnte man beim Fischen beobachten.

   

einer aus unserer Truppe hat wohl gar nicht gefroren und war länger im Wasser. Hier seht ihr mal einen Größenvergleich, das ist ein junges Manatee

   

während wir auf ihn gewartet haben, haben wir uns mit dem Guide unterhalten. Er meinte dass wir genau zur richtigen Zeit gekommen seien: ab dem 15. November beginnt die Saison, dann wird der Fluß weiträumig abgesperrt und es sind bis zu 60 Boote im Fluß und es geht dann zu wie in Dinsey World. Weil die Tiere ins Meer flüchten wenn sie sich bedrängt fühlen und dort im kalten Wasser sterben gibt es derzeit Überlegungen die Touren zu den Manatees einzuschränken, es gibt auch Leute die das ganz abschaffen wollen. Wir waren jedenfalls sehr froh über dieses Erlebnis, meine Freundin war genauso begeistert und ich würde jedem dazu raten, der die Gelegenheit bekommt.

Gebucht hatten wir die Tour hier: http://www.sunshinerivertours.com/, zurück an Land hätte man dort auch duschen können, wir sind aber dazu ins Hotel gefahren, wir mußten ja auch noch auschecken
am Parkplatz am Hafen: die Bäume mit Spanish Moss und dahinter die Palmen, was für ein toller Anblick!

   

In der Nähe des Hotels war ein typisches Frühstückslokal, da haben wir uns richtig jung gefühlt denn die Nächstjüngsten waren bestimmt 20 Jahre älter als wir  :lol: gestärkt mit Spiegeleiern, Hashbrowns und Pancakes gings auf den Highway Richtung Clearwater Beach, da hatte meine Freundin heute Morgen als ich noch selig gepennt habe ein Motel ausgesucht.
Über den Highway 19 sind wir immer nach Süden gefahren. An einem Walmart haben wir gehalten und kalten Starbucks Kaffee getrunken, es war richtig heiß geworden, wie bei uns im Hochsommer. Eindeutig Badewetter! Der gesamte Weg war ein einziges Konglomerat an Einkaufsstraßen, richtig häßlich. Und nirgends Ortsschilder immer nur Straßenschilder. Ohne Navi hätten wir nicht gewußt wann wir in Clearwater waren. Es ging über eine Brücke auf die schmale Insel Clearwater Beach und sofort sah es ganz anders aus: palmengesäumte Straßen, wunderschön und gepflegt.

Unser Motel Barefoot Bay

   

Zimmer Nummer 3 war unseres. Man beachte die Mikrowelle, dazu gibt es später eine Geschichte zu erzählen...

   

bei dem tollen Wetter sind wir umgehend an den Strand gegangen, bei der Rezeption gab es Badematten und einen Sonnenschirm, sogar Strandstühle hätten sie verliehen, die waren aber grade alle weg. Das ist ein super Service finde ich.

Der Strand war nur 100 Meter vom Hotel weg, neben den Hotel ein Walgreens (24 Stunden geöffnet und da bekommt man alles, sehr praktisch), dann einmal über die Straße und man ist am Strand, direkt am Pier 60

   

Clearwater Beach ist ein traumhhaft schöner Strand und perfekt sauber und gepflegt
es hätte sogar Liegestühle mit diesen Halbzelten zur Miete gegeben allerdings fanden wir 25$ extrem teuer, die waren auch fast alle frei. Für 50$ hätte man bei Walgreens eine komplette Ausrüstung kaufen können.

   

Möwen gabs auch zahlreich, wir haben uns ein schönes Plätzchen gesucht und die Sonne genossen. Im Wasser waren nur mit den Füßen, das war doch ziemlich kalt.

   

zum Baden waren wir dann später in der kleinen aber schönen Poolanlage unseres Motels

   

hinter dem Motel war noch eine kleine Terrasse zum Hafen raus. Wir fanden es richtig nett hier.

   

Zum Abendessen sind wir in ein Fischrestaurant gegangen, zu Feier des Tages gabs erst mal einen Cocktail und danach leckeren gerillten Fisch (Catch of the day)

   

dann sind wir durch Clearwater gebummelt, hier gibt es natürlich viele Souvenirshops und wir sind beide bei T-Shirts und Sweatshirts fündig geworden.

Viele Hotels scheinen eine Hoch- statt Tiefgarage zu haben, im Dunkeln sah das witzig aus, die Parkdecks waren offen und beleuchtet

   

Nach einem Bierchen im Zimmer sind wir früh schlafen gegangen, war ja ein langer und aufregender Tag heute  :)

Yaphi

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Re: Der hundertste Geburtstag im Rentnerparadies Florida
« Antwort #14 am: 07.12.2014, 18:20 Uhr »
Purer Neid !!
Wer in der forumsinternen Fantasy Football-Liga unterwegs ist, weiß ja, dass ich mein Team Manatees getauft habe, weil ich diese Tiere einfach so liebe :D
Mit Manatees schwimmen wird der Grund sein, warum ich dann doch mal Florida besuchen werde, bevor ich ins Rentenalter komme. Ab Mitte November ist da also Hochsaison, gut zu wissen, dann muss es etwas früher oder später sein...
Toller Bericht außerdem, bin sehr gerne dabei !