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Autor Thema: Happy New Year Sydney  (Gelesen 5997 mal)

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MisterB

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Happy New Year Sydney
« am: 10.06.2015, 11:45 Uhr »
Vorwort
Eigentlich wollte ich den alten Reisebericht ja in der Schublade lassen. Aber da es hier im Forum in letzter Zeit einen eklatanten Mangel an Australienreisen gab, dachte ich mir, ich mache nochmal auf diesen kleinen knuffigen Fleck am Ar... ääh Ende der Welt aufmerksam.
Der Reisebericht ist von 2009. Auch wenn es jetzt ein paar Jährchen her ist habe ich zuletzt mal alle Links und Bookmarks kontrolliert und da hat eigentlich alles noch geklappt. So viel scheint sich in der Zeit nicht radikal geändert zu haben. Die einzelnen Station der Reise sind ja auch nicht von der Landkarte verschwunden, also kein Grund nicht eventuell noch ein paar Informationen und Anregungen rauszuziehen.

Jetzt geht's aber los.


Australien 2008 / 2009 - 29.12.2008 - 23.01.2009

Und wieder fange ich einen Reisebericht an mit den Worten "Warum wieder Australien ?" :-)

Diesmal kann ich aber direkt als Begründung sagen : Wegen Sylvester !

Aber alles der Reihe nach. Entstanden ist der erste Gedanke an einen weiteren Urlaub in Australien wirklich Sylvester 2007 auf 08 als ich hier bei uns in der Gegend wieder in der Kälte einem recht mickrigem Aldi-Feuerwerk zuschauen musste. Irgendwie ist da tief in mir drin der Gedanke gereift, das nächste Sylvester nochmal im Warmen und mit einem Feuerwerk, das den Namen verdient, zu verbringen.

Tja, und bevor man sichs versah, haben wir ab Mitte Februar / Anfang März konkrete Pläne geschmiedet, was, wann, wie lang, wohin, wiesoweshalbwarum.

Sydney am Sylvesterabend war natürlich gesetzt und die Idee nochmal ins Zentrum zu fahren und Ayers Rock und Konsorten nochmal zu sehen war auch recht schnell hinzugekommen. Dann hat sich auch recht schnell der Entschluss dazugesellt, diesmal in den Westen zu fahren. Ich denke mal, schlicht und einfach deshalb, weil wir da noch nicht waren.

Bei der Planung der ganzen Schose war uns wieder einmal Frau Beer von der Firma "Australien & Neuseeland - Kontakt" behilflich. Wir haben uns dazu entschlossen die Reise ca. halb/halb fest vorgebucht und "selfguided" zu gestalten. Alle Leistungen wie Flüge, Autos und Unterkünfte in Sydney, Alice, Kings Canyon, Ayers Rock und Perth waren vorgebucht.

Von Ankunft in Perth bis zur Abreise hatten wir dann noch gute 2 Wochen zur freien Verfügung, wo wir nichts vorgebucht hatten. Also immer da unser Lager aufgeschlagen haben, wo wir dann gerade waren.

Unser Programm sah dann also wie folgend aus :

- Sydney
( Anreise, New Years Eve , Stadterkundung )
- Alice Springs
( East MacDonnell Ranges, Palm Valley, Fahrt zum Kings Canyon )
- Kings Canyon
( Kings Canyon Walk, Fahrt zum Ayers Rock )
- Ayers Rock und Olgas  
- Perth
( Stadterkundung, Aquarium, Fremantle )
- Cervantes / Pinnacles Desert  
- Kalbarri National Park
( Kalbarri, Natures Window, The Loop, Z-Bend, Hawks Head, Ross Graham Lookout )  
- Kalbarri -> York
( Hutt River Province, York )
- York -> Kalgoorlie
( Wave Rock,  "Inlandsstrecke" nach Kalgoorlie, Coolgardie - Kalgoorlie - Boulder, Superpit Mine )
- Kalgoorlie
( Miners Hall of Fame und WA Museum, Kalgoorlie - Norseman - Esperance )
- Esperance -> Albany
( Tauchen und Erkundung der Umgebung, Strände, Cape Le Grand National Park, Stokes National Park, Fitzgerald River National Park, Stirling Range National Park )
- Albany -> Denmark
( Porongurup National Park, Torrndirrup National Park, The Gap, Natural Bridge )
- Valley of the Giants
( Tree Top Walk, Hilltop-Circular Pool Scenic Drive + Giant Tingle Tree, Shannon National Park, Great Forest Drive, Warren National Park, Dave Evans Bicentennial Tree, Beedelup National Park, Karri Valley Resort )
- Augusta, Cape Leeuwin
( Cape und Leuchtturm. Caves Road, Calgardup Cave, Prevelly, Prevelly Beach )
- Margaret River
( Wines for Dudes )
- nach Perth und nach Hause
( Busselton Jetty )
- ein Tag in Hong Kong  


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MisterB

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Re: Happy New Year Sydney
« Antwort #1 am: 10.06.2015, 11:56 Uhr »
29.12.2008 + 30.12.2008 - It's gonna be a long walk flight home

Die erste Abteilung ist recht schnell abgehandelt. Wir haben im Flieger gesessen :-)

Am 29.12. ging es in Frankfurt um 13 Uhr irgendwas mit der Cathay Pacific in einer großen fetten Boing 747 los. Und schlanke knappe 11 Stunden später waren wir auch schon in Hong Kong.

Der Flieger, da muss ich der Cathay ein Kompliment machen, war neueste Ausstattung und super modern. Die Sitze hatten wirklich viel Platz. Wenn ich schon fast die Beine übereinander schlagen kann im Flieger, das bedeutet das schon richtig viel. Das Entertainment System war von allerfeinsten. Jeder konnte an seinem Bildschirm eine Auswahl an ca. 30 Filmen, Musikprogrammen und Spielen jederzeit beliebig abrufen. Die Filme konnte man bei Bedarf anhalten und später weiterkucken und auch mittendrin die Tonspur wechseln. Alles was man eigentlich auch immer mal gerne zuhause hätte.

Ich hätte ja gerne mal den Media-Server gesehen, der irgendwo im Bauch des Fliegers rumgestanden hat. Wenn der für so viele hundert Personen das alles ohne Probleme ausliefert, dann muss das ne richtig fette Kiste gewesen sein.

Die Zeit ging wirklich sehr schnell vorüber und mit ein paar Minuten Verspätung waren wir am anderen Morgen in Hong Kong. Besonderheit diesmal : Wir hatten keinen Aufenthalt. Wir hatten uns entschlossen, diesmal die Qual der langen Anreise am Stück durchzustehen und ohne Umwege in Sydney aufzuschlagen.

Somit stand jetzt erst mal der Fliegerwechsel auf dem Programm. Das entpuppte sich als recht sportliche Aufgabe, denn wir hatten zwischen Landung von Flieger 1 und Start von Flieger 2 so ziemlich genau 40 Minuten. Da sich das Aussteigen noch ein wenig verzögerte, schmolz diese Zeit dann irgendwie auf ca. 30 Minuten.

Leider hatte man im Flieger irgendwie vergessen, irgendwelche Transitinformationen durchzugeben, so das wir uns das auch noch selbst suchen mussten. Wir also aus dem Flieger raus, Spurt zum erstbesten Transitausgang und schwupps festgesteckt in der Warteschlange mit sehr vielen kleinen Chinesen, die auch gerade transitten wollten. Die hatten sogar noch extra ne Sicherheitskontrolle aufgebaut, die man passieren musste. Als wir da durch waren, durften wir fast nochmal die ganze Gatehalle durchschreiten, weil das Abflug Gate natürlich extra weit entfernt war :-)

Die Zeit reichte also gerade noch für einmal aufs Klöchen und direkt rein in die Maschine, die schon auf uns wartete.

Dieser Flieger war ein Airbus 300-irgendwas. Auch ein großes Ding und ebenso modern ausgestattet wie der Flieger von vorhin. Die weiteren Stunden nach Sydney sind auch sehr schnell vergangen.

Ankunft in Sydney gegen Abend des 30.12. so um 18 Uhr glaube ich. Die Einreise ging wirklich sehr schnell und ohne Verzögerungen. Schon der Einreisestempelmann war super freundlich und hat einen mit sehr netter Art in Australien begrüßt. Irgendwie hab ich mich direkt wohl gefühlt ( Hallo ! Einreisebeamte in Deutschland ! Nehmt euch mal ein Beispiel ! ).

Am nächstbesten Geldautomaten haben wir dann die Bargeldversorgung sichergestellt und sind auch da schon von nem Busfahrer angesprochen worden mit dem wir uns direkt über einen Transport in die Stadt einig geworden sind. Mit im Bus waren noch ein paar Engländer, die sich beim Busfahrer direkt erkundigt haben, wie teuer denn Alkohol in Australien ist. Als der Fahrer dann meinte, das Bier in Australien sehr billig wäre (also fand das nicht, aber da kann man geteilter Meinung sein), waren die beiden sehr glücklich. Ich hatte den Eindruck, das die später auch direkt losgezogen sind zum Sylvester-Vorglühen. Waren übrigens aus Maaaaaaanchesta. Auf die Frage, ob sie aus London kämen gabs nur die Antwort : Lnndnn - näävaaaaa ! Wrrr from Maaaaanchästaaaa  :-)

Unser Hotel in Sydney lag in der Nähe der Oxford Street (Riley Street, Quality Hotel Cambridge) und war für unsere Zwecke sehr OK. Es vereinte die beiden Eigenschaften, die wir für den kurzen Aufenthalt brauchten. Sauber und billig. OK. Sagen wir nicht billig sondern günstig. Da es an Sylvester und drum herum in Sydney nicht wirklich viele "billige" Hotelzimmer gibt, war es im Preis wirklich angemessen.

Die Lage war recht nett. Die Oxford Street ist sowas wie das Zentrum der Schwulen und Lesben Läden und Shops mit schrägen Accessiors. Der positive Nebeneffekt davon war auf alle Fälle, das hier noch was los war, wenn andernorts schon die Bürgersteige hochgeklappt waren.

Wir haben allerdings an dem Abend, der es nun mittlerweile war, nicht mehr wirklich viel gemacht. Wir sind raus und eine Straße weiter in einen Pub eingefallen und haben die ersten Bierchen in Australien gezischt. Die haben dann um 23 Uhr zugemacht und uns rausgeschmissen und dann sind wir auch ins Bettchen. Es war ne lange Anreise und wir entsprechend groggy.
 
31.12.2008 - Sydney New Years Eve 2008 - Tschöööö 08

Guten Morgen zum letzten Tag des Jahres.

Wir haben es heute recht gemütlich angehen lassen. Obwohl ich schon in der Nacht um Schlag 3 Uhr wach war (komische Zeit, auch mit Zeitverschiebung passt das nicht zu irgendwas, naja), konnte ich mich noch recht gut erholen.

Als wir so gegen Mittag dann fertig waren und nach einem Blick nach draußen auch den Sonnenschutz aufgetragen und die Sonnenbrillen ausgepackt hatten, sind wir erst mal diese interessante Oxford Street ein wenig weiter hochmarschiert. Wir waren gestern Abend noch ein wenig hier rumgewandert, da hatten alle Clubs und Bars noch auf, die Geschäfte dafür zu. Nun wars genau andersrum. In den Clubs war Ruhe und die Geschäfte waren auf. Da ist ja echt so manch schräger Laden bei. Hier gibts alles vom Second-Hand-Schuh, über rosa Perrücken, Fetischkleidung für Sie und Ihn (hauptsächlich Ihn) und viele dunkle Hauseingänge mit Treppen nach unten, rot beleuchtet mit vielen XXX an der Tür (da gabs dann auch wieder alles von Magazinen bis zu "Spielzeugen").

So ziemlich jeder zweite Laden hatte im Fenster Aufkleber wie "Gaypride" oder "Gayfriendly" drinne und uns kamen auch recht viele Pärchen des gleichen Geschlechts entgegen. Also ich fands OK hier. Am Abend vorher wars auch in der Kante wo wir noch hin sind ganz normal. Kein Grund zur Furcht in irgendeiner Weise. Allerdings habe ich auch schon gehört, das die Gegend im weiterem Verlauf die Straße hoch doch ziemlich übel wird. Da sollte man dann wohl doch nicht so einfach hinmarschieren am Abend.

Wir sind die Oxford hoch bis zum Taylor Square (ein größerer Platz mit dominantem Eckhaus und Wasserspielen) und dort der Oxford weiter schräg links abbiegend gefolgt. Im weiteren Verlauf kommt man hier auch an unzähligen Restaurants (von A wie Asiatisch über K wie koreanisch und S wie spanisch und T wie türkisch bis nach Z wie .... äääh Zulu war hier alles vertreten) vorbei. Viele Buchläden gabs hier und einige recht ausgefallene Klamotten- und Schuhläden. Nach ner ganzen Ecke sind wir, weil es sich geradeaus scheinbar nicht weiter lohnte, links abgebogen und ne ganze Zeit kreuz und quer durch die kleinen Einbahnstraßen und Sackgassen hier gelaufen. Die teilweise kleinen und schmalen Straßen sind links und rechts gesäumt von wunderschönen kleinen Minihäuschen mit großen schmiedeeisernen Gittern an den Balkonen. Den dicken Autos nach zu urteilen, wohnten hier nicht unbedingt die ärmsten Leute.

Zuerst sahen die ganzen Reihen der Häuschen fast gleich aus, bis nach genauem Hinsehen es sich herausstellte, das die Balkongeländer allesamt recht kunstvoll und vor allem unterschiedlich gearbeitet waren. Viele Bäume spenden Grün und Schatten. Durch die Sackgassen war es erstaunlich ruhig. War ja kein Durchgangsverkehr hier. Also ich fand es nicht unbedingt die schlechteste Gegend um in Sydney zu wohnen. Allerdings waren die Häuschen schon recht klein. Also ohne einen Harry-Potter-Raumausdehnungszauber hätte ich meinen Hausstand da nicht untergebracht.
 
 

Nun. Irgendwann sind wir bei unserem Marsch dann auf die Liverpool Street gekommen und dieser gefolgt bis zur Victoria Street. Diese sind wir dann bis hinunter zum Hafen durchgegangen. In diesem Verlauf gibts auch viele Geschäfte und vor allen Dingen so viele Bars und Restaurants in den unterschiedlichsten Stilarten, das man sich fast garnicht entscheiden kann, wo man hingehen soll. In der Kante von Kings Cross wurde es wieder ein wenig schmuddeliger, was sich aber dann nach ein paar hundert Metern auch wieder gegeben hat. Der Einzugsbereich des Bahnhofs eben.

Irgendwann gehts dann auf der Victoria nicht mehr weiter, weil man unten am Hafen vorm Militärgelände steht und dort gesperrt ist. Jetzt bleibt einem nur noch übrig an dem riesigen Hafenbecken (Woolloomooloo Bay, nein, meine O-Taste ist nicht kaputt, das wird so geschrieben) entlang, wieder in Richtung Oper zurückzugehen. Im Hafen lagen neben einigen dicken Marineschiffen auch ein paar alte Segler.

Irgendwo da in der Kante sind wir dann auch über "Harry's Cafe de Wheels" gestolpert (Link). Das scheint sowas wie ne sydney-er Institution zu sein. Angeblich gibts den Stand schon seit 1945 und den Bildern zufolge, die dort ausgehängt waren, war da auch schon so ziemlich jeder Rockstar und Politiker mal nen Hot Dog essen, der in Sydney zu Gast war. Ich hab mir auch mal so nen Hot Dog angetan. Großes Brötchen, große Wurst, viel Soße und dazu noch Chili mit Bohnen. Zum einen wars gewöhnungsbedürftig und zum anderen eine echte Sauerei :-)

 

Weiter gings ums Hafenbecken rum und eigentlich hätte man von hier direkt in den botanischen Garten gehen können, allerdings war das jetzt alles abgesperrt. Es gab ein Schild, das man über eine Treppe an der Straße in Richtung des Expressway gehen solle. Dort sind wir dann auch hochgekommen und standen fast unmittelbar vor dem Einlassbereich für den "The Domain" genannten Public Viewing Bereich fürs Feuerwerk.

A propos "public viewing". Warum kennt das eigentlich keiner im Ausland ? Ist das so ein typischer Kunstbegriff, den wir wieder erfunden haben und der sich nur englisch anhört ? Wenn man den Leuten hier irgendwas über "public viewing" erzählt hat, dann konnten die damit irgendwie nix anfangen. Anscheinend stimmt es wirklich, das in englischsprachigen Ländern (ich glaube vor allem den US geprägten Ländern) der Begriff "public viewing" sowas ähnliches wie "Leichenschau" oder "Ausstellung eines Leichnams" bedeutet.

Aber ich schweife ab ....... Wir sind also beim Eingangsbereich zum Feuerwerk rausgekommen und haben unseren Augen nicht getraut. Menschen über Menschen über Menschen. Wir dachten nur : Was wollen die alle hier ? Es war jetzt so ungefähr 14 Uhr und es standen tausende und abertausende Leute in der Bullenhitze (ach so hatte ja noch garnicht gesagt : wunderbares Wetter, Sonnenschein und 35 Grad  den ganzen Tag !!!) hier rum um auf den Einlass zu warten. Also sowas hatte ich noch nicht gesehen. Ich bin auch vieles gewohnt von großen Rockfestivals und so, aber das hier hat alles überstiegen, was ich bisher erlebt hatte.  Denn, die Schlange ging von hier aus an der Art Gallery entlang und die ganze Straße hinunter und schlängelte sich mehrmals kunstvoll durch den ganzen angrenzenden Park. Man konnte nicht wirklich erkennen wo das alles anfing. Wir haben noch ein paar deutsche Mädels gesehen und dort mal gefragt. Die standen seit vor Mittag in der Schlange und für die war der Eingang noch nicht wirklich in Sicht.

Ich bin so perplex, weil wir letztes Mal, Sylvester 2003, später am Tag um ca. 16 Uhr noch locker überall in die öffentlichen Bereiche rein- und rausspazieren konnten. Und dieses Mal ist schon Mittags die Hölle los. In der Zeitung stand am anderen Tag, das sich die Leute teilweise schon am frühen Morgen angestellt hätten.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt haben wir uns dazu beglückwünscht, das wir ne Harbour Cruise für den Abend gebucht hatten.

 

Wir sind irgendwo, als man vor lauter Menschen nicht mehr treten konnte, dann abgebogen und die Straße am Hospital und Parlament entlang zurück in Richtung Botanic Garden gegangen. Hier oben an der Straße war der einzige noch offene Eingang. Der botanische Garten wurde am 31.12. um 16 Uhr geschlossen, einziger noch offener Ausgang war hier oben, alles andere war gesperrt.

Wir sind nun noch ein wenig im Botanic Garden rumspaziert und haben später noch ein längeres Päuschen mit Blick auf die Oper gemacht. Leider hatte man von hier keinerlei Chance mehr auch nur in die Nähe der Oper zu kommen. Alles abgesperrt. Also mit Sperren aufstellen, das haben die hier raus. Die Firma "Rent A Fence" hat wohl das Geschäft ihres Lebens gemacht.

Zurück gings dann wieder oben am Expressway aus den Botanical Gardens raus und die Macquarie Street schnurstracks durch James Park und Hyde Park hindurch. Von uns aus gesehen die obere linke Ecke des Hyde Park war schon die Kreuzung Liverpool/Oxford, so das es hier nicht mehr weit zum Hotel war. Zwei Kreuzungen weiter geht die Riley Street ab zum Hotel. Wenn die Riley nach rechts zum Hotel abgeht, macht sie nach links nen scharfen Schlenker und führt über Treppen und steile Anstiege in ein paar Wohngegenden. Dort in dem Abzweig haben wir einen Spanier gefunden, wo wir uns noch länger aufgehalten haben. Wir haben noch Bierchen, Sangria und Tapas zu uns genommen. Die Chorizos sind wunderbar. Original spanisch von den original spanischen Chinesen, die dort in der Küche arbeiten *grins*

 

Im Hotel haben wir uns noch kurz umgezogen und ein wenig verschnauft und so um 17 Uhr gings weiter in Richtung Darling Harbour. Um 18.45 Uhr sollte das Boarding für unser Sylvesterschiff an der King Street Wharf losgehen.

Spätestens jetzt konnte man sehen, das es stark auf Sylvester zuging. Mittlerweile hatte so ziemlich jeder der noch auf der Straße unterwegs war mindestens eine große Kiste Bier oder sonstige Spirituosen unterm Arm. Wir sind von der Riley Street ab in die Goulburn Street und später in die Sussex Street. Je näher man Darling Harbour kam, desto mehr Leute waren unterwegs. Spätestens in Chinatown passten die ganzen Leute fast nicht mehr auf den Bürgersteig.

Der Rest is schnell erzählt. Wirklich superpünktlich um 18 Uhr 45 hat in dem Riesentrubel an der Anlegestelle Nummer 6 unser Schiffchen angelegt. Irgendwie war so ziemlich alles unterwegs was schwimmen konnte und mindestens Platz für 3 Personen geboten hat. Zuerst hatte ich ja arge Bedenken als unser Boot anlegte und sich ganze Menschenmassen dorthin in Bewegung setzten. Aber die meisten standen für was anderes an. Die Menge der Leute für unser Schiff war doch recht überschaubar.

 

Der restliche Abend war sehr angenehm. Schon beim Betreten des Decks gabs ne eiskalte Dose Bier auf die Hand. Später wurden große Platten mit Häppchen (Wraps, Hühnchenspieße, Schaschlikspieße) hingestellt und später am Abend gabs sogar noch richtig warmes Buffet auf dem Zwischendeck. Das hat aber irgendwie keiner so richtig gewürdigt, weil sich alle schon mit den Häppchen vollgefuttert hatten. Das Essen war ne willkommene Überraschung, weil bei Buchung nur von "Open Bar" die Rede war. Die "Open Bar" war auch wirklich "open". Man konnte jederzeit so viele Getränke abschleppen, wie gewünscht. Allerdings ab 22 Uhr wurde eine Regel in Kraft gesetzt, das jeder pro Person nur noch 2 Getränke mitnehmen durfte. Ist das irgendein Gesetz in Australien ? Na egal.

Schon zum 21 Uhr Family-Test-Feuerwerk hatten wir nen tollen Platz. Unser Schiff war auch Teilnehmer der Lichterparade. Dabei fahren ne ganze Menge Schiffe mit den unterschiedlichsten Motiven beleuchtet den restlichen Abend im Konvoi die ganze Bucht hoch und runter. Unser Schiff war mit Seesternen bestückt. Es gab auch Schiffe die Walfische, Quallen und andere Tiermotive hatten. Dann die Segelschiffe, die die ganzen Masten und Segel beleuchtet hatten und ne ganze Reihe anderer Bötchen, die Motive wie Peace-Zeichen und Sterne und sowas hatten.


Wir waren also den ganzen restlichen Abend auf und ab in Bewegung. Ab ca. 23.45 wurden dann die Plätze verteilt und wir haben mit bestem Blick auf Oper und Brücke recht weit hinten im Hafen geparkt.

Als um 0.00 Uhr dann das Spektakel losging, war kein Halten mehr. Die vorher noch recht ruhigen Leute sind schier ausgeflippt und es war auch sowas von wunderbar, das mir schon ein wenig Wasser in den Augen gestanden hat. Gute 15 Minuten feinstes Feuerwerk und von allen Seiten "Happy New Year". Spätestens hier und jetzt sind alle Bedenken von mir abgefallen, ob der Urlaub nötig war, ob die lange Anreise und Strapazen notwendig waren. NATÜRLICH ! Wer einmal so einen Jahreswechsel mitgemacht hat, der will nix mehr anderes machen !


Kurz nach dem letzten Kracher und dem letzten Happy New Year wünschen setzten sich dann auch alle Boote in Bewegung und wohl koordiniert ging es wieder nach Darling Harbour zum Ausschiffen.

Und JETZT war erst mal richtig Betrieb ! Obwohl mir eigentlich die Füße verdammt weh getan haben, sind wir in dem ganzen Trubel noch vom Darling Harbour zum Circular Quay marschiert. Das war nicht wirklich schwer, man musste sich nur in der Masse treiben lassen :-)

Am Circular Quay haben wir noch ein paar Bilder von der beleuchteten Brücke geschossen und sind dann ganz langsam mit den tausenden anderen Leuten die Macquarie Street hoch, durch den James Park und durch den Hyde Park in Richtung Hotel geströmt.

Dort so ca. halb 3 morgens angekommen hats gerade noch für ein letztes Bierchen gereicht und wir sind todmüde in die Kiste gefallen.

 


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MisterB

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Re: Happy New Year Sydney
« Antwort #2 am: 10.06.2015, 12:15 Uhr »
01.01.2009 - New Years Day - ganz gemütlicher Abschied von Sydney

Hui. Eines von den dreißig Bierchen gestern war wohl schlecht. Wir haben auf alle Fälle etwas länger gebraucht, um in die Gänge zu kommen. Der erste Blick aus dem Fenster offenbarte wieder super Wetter. Auch wieder so gegen Mittag sind wir dann los. Zuerst ein Cafe um die Ecke angesteuert um etwas Koffein einzuwerfen und dann in einem Supermarkt next Door noch was zu trinken gekauft. Zum Glück scheint hier der Neujahrstag kein Grund zu sein, die Geschäfte geschlossen zu lassen.

Den jetzt schon fast üblichen Weg durch Hyde Park und James Park später gings die Macquarie Street runter zum Circular Quay. Überall wurde wie wild gewerkelt die Absperrung des Vorabends abzubauen. Als wir gerade um die Ecke bogen wurde auch gerade der Expressway wieder für den Verkehr freigegeben. Wenn ichs nicht besser gewusst hätte, dann hätte ich nicht vermutet das am Abend vorher die Fete des Jahres hier stattgefunden hatte. Alles war vorbildlich aufgeräumt und gesäubert und wie gesagt, überall wurde gewerkelt und Barrieren abgebaut.

Wir sind noch ein wenig rumgetrödelt und waren dann so, naja, 2 Uhr oder so am Circular Quay. Spontan haben wir uns entschlossen in den Zoo zu fahren. Das allerdings machte nicht mehr so sehr viel Sinn, wie wir feststellen mussten. Die nächste Fähre wäre um 15 Uhr gefahren und laut Aushang hatte der Zoo heute bis 17 Uhr offen (oder wars sogar nur 16 Uhr, kann mich nicht mehr genau dran erinnern). Ich weiß nur noch, das wir beide der Meinung waren, das sich das überhaupt nicht mehr lohnt und so haben wir den Zoobesuch gelassen.
 
 

Wir sind am Circular Quay weiter rum an den Anlegestellen für die Kreuzfahrtschiffe vorbei und zur Brücke. Die fetten Brückenfundamente und Armierungen der Pfeiler sind von der Nähe schon wirklich ansehnlich. Weiter rum am Wasser entlang hat man ein neues Wohnviertel aus dem Boden gestampft. Stadt-Entwicklerisch hat man hier zugeschlagen und am Wasser entlang etwas angelehnt an den Stil alter Kaianlagen ganze Häuserblöcke neu gebaut. Vom Aussehen her wars wirklich sehr nett. Und den Booten nach zu urteilen, die hier an den zugehörigen Anlegestellen lagen, waren hier auch keine armen Leute wohnhaft. Allerdings war es alles noch ein wenig steril und leblos. Vielleicht war auch noch nicht alles verkauft oder es musste sich noch alles rumsprechen. Im Moment war hier zumindest der Hund begraben.

Nettes Detail am Rand. An einem Kreisverkehr hier hatte man in der Mitte ein Auto aufgestellt, in welches man einen riesigen Steinblock gesetzt hat. Das Auto sah wie von dem Stein erschlagen aus. Nettes Teil für einen Kreisel.

Von hier aus sind wir schnurstracks auf der anderen Seite den Berg hoch marschiert und sind, oh Wunder, direkt am Lord Nelson Pub rausgekommen. Das musste ein Zeichen gewesen sein und so haben wir uns hier für ein Nachmittagsbier niedergelassen.

Wieder gestärkt gings weiter hoch auf den Observatory Hill. Der höchste Hüpfel in der Umgebung. Oben angekommen steht ein großer Pavillion und man hat einen Ausblick über die "andere Seite" von Sydney und einen guten Blick in einem nicht so alltäglichen Blickwinkel auf die Brücke. Hier oben gibts ein paar Meter weiter auch das Observatory, welches astrologische Ausstellungen hat und auch wenn ich das richtig gesehen habe, Führungen macht und man auch durchs Teleskop in die Sterne gucken kann. Draußen auf dem Hof stehen ein paar hohe Fahnenmasten, die früher dazu verwendet wurden um Nachrichten auszutauschen. Tja, früher ohne Telefon musste man noch mit Fahnen wedeln. Die Infotafeln draußen sind sehr interessant zu lesen.

Von hier oben konnte man auch einen Teil des großen Kreuzfahrtschiffes sehen, welches gestern schon in Darling Harbour gelegen hatte. Als das plötzlich anfing zu Hupen und zu Tröten, dachten wir das es wohl gleich ablegt und wir haben uns nen anderen Platz gesucht, wo man das Ungetüm besser sehen konnte. Wir sind also vom Observatory schnurstracks in Richtung Darling Harbour marschiert und an einer Ecke gab es erhöht auch tatsächlich einen super Blick auf das Schiff.

 

Dort sind wir mit einem "Schiffs-Fan" ins Gespräch gekommen, der dort auch schon wartete um das Schiff auslaufen zu sehen. So wie andere Leute stundenlang irgendwo an einer Landbahn stehen um ein bestimmtes Flugzeug zu sehen, war er hier derjenige der Schiffe anschaut. Er wusste auch alles über das Ding. Wie lang, wie breit, wie hoch, wo kommt es her, wo fährt es hin (nach Melbourne übrigens) und so weiter. Wir sind noch so lange bei ihm stehen geblieben, bis das Schiff dann endgültig abgelegt hatte und vor unserer Nase einmal "Wenden in drei Zügen" im Hafenbecken vollführt hatte.

Jetzt gings wirklich weiter zu Darling Harbour. Wir haben uns entlang der Wharf noch die Restaurants angeschaut. Bei einem japanischen Laden sind wir hängen geblieben, die boten auf der Karte allerdings das Fleisch dieser wertvollen Kobe-Kühe in 50gr - Einheiten an ( bei 100gr Mindestabnahme). Das, und die Tatsache, das die auf der Speisekarte keine Preise stehen hatten, hat uns aber davon abgehalten hier einzukehren. Wäre für den Geldbeutel wohl sehr schlecht gewesen.

Um die Ecke in der James Squire Brewery gabs noch ein gutes Bier und nen dicken Teller Wedges mit Dip. Sehr gut. War auch ne gute Gelegenheit mal aus der Sonne rauszukommen. Die Tagesdosis hatten wir jetzt mittlerweile nämlich reichlich intus.

Im restlichen Teil des Darling Harbour von der Wharf am Aquarium entlang und weiter zum IMAX hatte sich seit unserem letzten Besuch nicht wirklich was verändert. Ans Aquarium dran hat man jetzt sowas wie nen Minizoo angebaut und das Aquarium selbst hat jetzt ne neue Attraktion : große Seekühe ! Aber sonst ist mir keine Änderung zu damals aufgefallen. Wir sind ganz rum bis zum Marinemuseum und haben uns soweit wie man rankommt die alten Segelschiffe angeschaut. Auf dem Rückweg sind wir durchs Einkaufszentrum. Dabei sind wir wie durch Zufall auch wieder in den "On Tap" - Laden reingestolpert, den wir bisher jedesmal angesteuert hatten. Ein Laden mit allerlei "Bier-Merchandising". Hier gibts alles mit allen möglichen Biermarken Logos drauf. Wir sind noch mit den Leutchen dort ins Gespräch gekommen. Als wir meinten, das wir schont seit Jahren immer mal wieder hier vorbei kommen, war kein Entkommen mehr. Die haben uns fast garnicht mehr losgelassen. Wirklich sympatisch :-)

 

Zurück stand dann erst mal ein Besuch des IMAX an. Dort gabs nen 3D Film über irgendwelche Unterwasserwelten mit Delfinen und Wale und Haie. Sehr gute 3D Effekte für einen "Realfilm".

Nun. Nach dem Film wars jetzt auch schon fast 21 Uhr und wir haben uns zum Abschluss unseres letzten Abends in Sydney ins "I'm Angus" verzogen um nochmal richtig Fleisch einzufahren. In dem Laden war solch ein höllenartiger Betrieb, aber trotzdem haben die es geschafft, alles in bester Qualität wie gewünscht anzuliefern. Kann ich nur empfehlen. Wenn man in der einsehbaren Küche mal beobachtet, wie dort die Steaks regelrecht in Flammen aufgehen, dann wundert man sich schon, das man kein Stück Kohle auf den Teller bekommt.

Tja. Und nun gibts nur noch zu berichten, das wir den üblichen Weg zurück eingeschlagen haben (wie immer - James Park, Hyde Park) und zum Hotel marschiert sind. Ach so. Eines hätte ich fast vergessen. Wir wollten auf dem Rückweg noch im Hard Rock Cafe vorbei. Wir sind auch irgendwann an der Adresse angekommen. Leider haben wir nur ein leeres Gebäude vorgefunden. Das Hard Rock Cafe Sydney hat nämlich zuletzt dicht gemacht. Tja. Doof gelaufen. Im Minimarkt um die Ecke beim Getränkekauf gabs dann noch Bekanntschaft mit einem Ägypter, der mal in Deutschland war und jetzt in Sydney den Markt dort betreibt. Er hatte wohl gehört, das wir uns auf deutsch unterhalten haben und fing direkt an mit "Hallo" Guten Tag" Wie gehts" "Eins" Zwei" Drei" ..... :-)  Ist schon wirklich interessant, wo man wie die unterschiedlichsten Typen trifft.

 

Im Hotel haben wir noch schnell das Airport Shuttle für den nächsten Tag klar gemacht. Ich hab noch in der Neujahrszeitung die Berichte über den vergangenen Abend nachgelesen (laut Zeitung waren rund eine Million Leute rund um den Hafen unterwegs). Stephan hat sich noch Internetzeit gekauft und gegoogled ob das Hard Rock Cafe wirklich geschlossen hat, oder wir nur zu doof waren es zu finden. Ergebnis : Ist wirklich zu. Hatte sich wohl nicht so gelohnt. Soll wohl demnächst unter "New Management" und an einem etwas prominenterem Standort neu aufgemacht werden.

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Re: Happy New Year Sydney
« Antwort #3 am: 10.06.2015, 12:27 Uhr »
02.01.2009 - Ab nach Alice - Großkampftag am Airport und das erste Mal die Entfernungen unterschätzt

Als hätten wir es geahnt. Wir hatten das Shuttle zum Flughafen extra ein kleinwenig früher bestellt. Und als wir dann am Flughafen waren, sind wir mitten ins organisierte Chaos reingestolpert. Großkampftag am Domestic Terminal. Hier waren so viele Leute die einchecken wollten, das die schon zur Tür raus nach draußen gestanden haben. Anscheinend wollte jeder genau heute und genau jetzt wieder weg in alle anderen Landesteile. Wir haben noch schnell an einem der vielen Automaten eingecheckt. Denn die ganzen Schalter waren nur Baggage Drop Off.

Immer wieder kam ne Durchsage, das heute "the busiest day of the year" sei und alle Verständnis haben sollten und alle vereint daran arbeiten würden, jeden so schnell als möglich einzuchecken. Und was soll ich sagen ? Nach ner Stunde geduldigen Wartens waren wir dran und auch garnicht mal spät. Irgendwie hatten die Qantas-Jungs es doch geschafft.
 
 

Der Flug war normal ereignislos. Die Flugbegleiter waren allerdings echte Scherzbolde und haben ganze Bereiche des Fliegers mit ihren Sprüchen unterhalten.

In Alice Springs dann haben wir unmittelbar nach Aussteigen aus dem Flieger unsere Begleiter für die nächsten Tage kennen gelernt : Die Fliegen.

Übernahme des Autos ging ohne Probleme. Viel Papierkram wie üblich, aber keine Schwierigkeiten. Wir wurde verabschiedet mit den Worten : Ihr Auto ist das helle Große auf dem Parkplatz. Und so wars auch. Ein schöner ausgewachsener Landcruiser stand für uns bereit. Erste Mission : In die Stadt und einkaufen. Wir haben den Coles Supermarkt im Zentrum gestürmt und uns mit genug Getränken für die nächsten Tage eingedeckt.

 

Es war jetzt so um 13 Uhr und es stand die Entscheidung : Jetzt schon zum Hotel oder erst noch was machen und dann später einchecken. Wir haben uns für zweite Möglichkeit entschieden und sind, weil wir die nächsten Tage eher im Westen von Alice unterwegs sein würden, mal nach Osten zu den East MacDonnel Ranges (Eastern Macs) gefahren.

Von der Hauptstraße aus Alice raus geht der Ross Highway ab. Diesem gefolgt, stolpert man nach recht kurzer Zeit schon über die ersten Stopps. Emily & Jessie Gap. Bei der Emily haben wir gestoppt und versucht ein wenig in die Schlucht reinzugehen. Allerdings war das nicht so ganz möglich, das es ein kleinwenig überflutet war. Ja. Man liest richtig. In Alice und um Alice herum hatte es im Dezember wohl sehr viel geregnet. Das hat ausgereicht um in einzelnen Ecken das Wasser ein wenig länger stehen zu lassen. Da wir vermuteten, das bei Jessie das Bild ähnlich sein würde, sind wir hier vorbeigefahren und haben als nächstes den Corroboree Rock angesteuert. Das ist ein Feld mitten in der Landschaft mit ein paar Malereien dran. Drumherum geht ein kleiner Pfad, an dem ein paar Infotafeln stehen.

 

Wenn wir nicht von den ganzen Fliegen schier verrückt geworden wären, wäre es ein kleinwenig besser gewesen, aber so war jede Aktivität außerhalb des Autos einfach nur nervig. Wir sind hier auch schnell wieder weg und bis zur Trephina Gorge durchgefahren. In jedem Reiseführer strand drin, das man hier mal vorbeischauen sollte. Von der Hauptstraße geht eine Piste ein paar Kilometer zur Gorge ab. Es gibt Wanderwege in die Schlucht hinein und oben auf den Bergkamm hinauf. Wir haben letzteres gemacht. Der Weg geht zuerst recht steil den Berg hinauf. Es war schon recht anstrengend, weil es auch recht muckelig warm war. Nach der ganzen Anstrengung froh oben zu sein, kann man dann eine schöne Rundumsicht auf die Gorge unter sich und den Rest der Umgebung, schier endloses Buschland, genießen.

Der Rest des Weges geht dann leicht abschüssig hinten den Berg wieder runter und eben am Fuß des Hügels herum wieder zum ausgetrockneten Flussbett zurück. Von der Anstrengung am Anfang abgesehen, eine nette Wanderung. Irgendwelche Viecher haben wir aber nicht gesehen, die haben sich vor uns versteckt. Ein wenig unten am Fluss sind wir auch noch weitergegangen, aber nicht mehr so sehr viel.

Wer jetzt von hier nicht den gleichen Weg nach Alice zurückfahren will, der kann weiterfahren zum Arltunga Historic Reserve und von dort über den sog. "Arltunga Tourist Drive" (so stand er zumindest im Reiseführer) zum Stuart Highway gelangen. Das Historic Reserve ist ca. 110 KM von Alice Springs entfernt und das dürfte auch die Distanz über den Tourist Drive und den Stuart Highway zurück sein.

 

Arltunga war mal die offiziell erste Stadt in Zentralaustralien und wurde 1887 wegen des Goldrausches dort gegründet. Heute sind nur noch ein paar Ruinen und eine handvoll Steinhäuschen und ein paar verrostete Maschinenteile hier zu sehen. Mit anderen Worten ist hier der Hund begraben und auf etliche Kilometer Umkreis ist hier keine Zivilisation in Sicht. Das hat sich zumindest seit 2002 so manifestiert, seit der letzte Vorposten der Zivilisation hier im Nirgendwo, das Arltunga Hotel, geschlossen hat.

Wie man schon vermuten konnte, haben wir uns dazu entschlossen "mal eben noch nach Arltunga zu fahren". Bis dorthin war die Straße auch noch ganz OK. Es gab ein oder zwei Ecken die ziemlich rau waren, aber im Großen und Ganzen konnte man das durchaus als Straße bezeichnen. Das verlassene Arltunga Hotel steht auch direkt an der Straße. Mit den vielen "Stop, kein Zutritt" Schildern siehts schon recht runtergekommen aus. Kein Wunder. Wird wahrscheinlich ja seit 2002 auch keiner mehr was gemacht haben. Als Fotostopp ist es zu gebrauchen, für mehr aber auch nicht.

Der Abzweig zum Historic Reserve ist nur ein paar Meter weiter und ausgeschildert. Man kommt an der Rangerstation vorbei und gondelt dann noch ein ganzes Stück durch die Gegend, bis man da ist. Wie schon geschrieben stehen noch vier, fünf Häuschen und die Ruinen von etlichen Maschinenanlagen sind zu sehen. Mehr aber auch nicht. Also ich würde jetzt mal sagen, aus meiner persönlichen Meinung lohnt es sich aufgrund der langen Anreise nicht unbedingt, hier vorbeizufahren. Aufwand und Nutzen stehen da nicht wirklich im Verhältnis.

 

Nun ging es an den Rückweg. Wir wollten diesen "Arltunga Tourist Drive" fahren. Laut Reiseführer eine "gepflegte Piste". Hmmm. Entweder sind wir ne andere Strecke gefahren oder der Schreiber war länger nicht mehr da. Ich hatte so den Eindruck das teilweise die Straße seit dem Zusammenbruch des Hotels 2002 nicht mehr gepflegt wurde. Manche Teile waren definitiv nicht mehr mit einem normalen PKW zu fahren. No Way.

Entsprechend langsam sind wir auch vorangekommen. Die Straße hatte die doofe Angewohnheit, immer dann, wenn man mal etwas schneller war, wieder ein fettes Loch oder einen Graben hinzuwerfen. Mehrmals hat uns nur ne Vollbremsung vor Achsbruch bewahrt. Und der Weg wollte und wollte kein Ende nehmen. Wir sind gefahren und gefahren und gefahren und weil die Gegend immer gleich aussah, hatten wir den Eindruck, das wir nie mehr ankommen würden.

Außerdem wurde es dann in der Dämmerung immer schwieriger die Löcher zu sehen und das Fahren wurde schon richtig nervig. Irgendwann so gegen 20 Uhr hatten wir dann endlich den Stuart Highway erreicht und konnten auf Teer weiter nach Alice. Nach seeeehr viel Autofahrt an diesem Tag sind wir schließlich so gegen halb neun Abends am Hotel gewesen. Puh, das müssen an dem Tag fast 250 KM gewesen sein. Wobei da bestimmt 75% schlechte Piste bei waren. Wir hatten schlicht unterschätzt, wieviel Weg noch vor uns lag, als wir den Rückweg angetreten hatten. Das nächste Mal ist man klüger.

 

Das Hotel zumindest war schnell gefunden (Aurora Alice Springs). Das war eine nette "Konstruktion". Das Hotel war sozusagen in die Todd Mall im Zentrum von Alice mit eingebaut. Hinten Parkhauseinfahrt und vorne raus stand man mitten in der Todd Mall. Cool. Zentraler gings nun wirklich nicht.

Als wir uns ein wenig ausgeruht hatten und was essen wollten, mussten wir feststellen, das ab 21 Uhr überall die Bürgersteige hochgeklappt wurden. Dem Hotel ist ein Restaurant angeschlossen. Ab 21 Uhr geschlossen. Das Bojangles, ein rustikaler Saloon in Alice Springs, auch ab 21 Uhr kein Essen mehr. Ein wenig mehr Glück hatten wir beim Overlanders Steak House, wo wir zufällig noch vorbeigekommen sind. Dort fragte die Bedienung zwar auch erst mal in der Küche nach, ob es noch was gäbe, aber das wurde zumindest hier positiv beschieden. Also haben wir doch noch was anständiges zwischen die Zähne bekommen. Allerdings hatte ich auch später den Eindruck, das die auch mit aller Macht darauf gewartet haben, das wir endlich abziehen, damit die hinter uns abschließen konnten :-)

 

Auf dem Rückweg sind wir noch bei angesprochenem Bojangles rein. Eine echt urige Kneipe mit sehr vielen lustigen Details zum entdecken. Supertoll fand ich den Sarg von Ned Kelly. Dort stand ein Sarg rum. Wenn man den aufmachte, war da die Rüstung von Ned Kelly drin und die war gefüllt mit Erdnüssen. Man konnte sich die Erdnüsse nehmen und nach Lust und Laune alles mit den Erdnussschalen einsauen :-) Auf dem Sarg stand draußen noch ein Spruch drauf, der soviel sagte wie : "Hier kannst du Ned an die Nüsse gehen" *lol*

Auf dem Weg zurück ins Hotel sind uns die herumlungernden und allesamt sturzbetrunkenen und rumlärmenden Aboriginees sehr negativ aufgefallen. Einer hat sogar da irgendwo hin gekotzt. Einer is hinter uns hergelaufen und hat uns irgendwas hinterher gebrüllt, was wir nicht verstanden haben. Ich möchte ja hier keinen diskriminieren und ich habe auch Einblicke in die Geschichte gehabt und kenne ein paar Sachen, die in der Vergangenheit in Australien da passiert sind. Aber ehrlich gesagt, hätte ich mich, wäre ich alleine hier unterwegs gewesen, nicht sicher gefühlt. Warum lässt man diese Leute in der Todd Mall und angrenzenden Einkaufsstraßen da so volltrunken rumliegen ? Das das keinen guten Eindruck auf Alice Springs macht, das brauch ich jetzt nicht extra zu sagen. Also ich fand es ehrlich gesagt einfach nur unangenehm.

 

Wir haben noch nen Umweg zum Drive-In-Bottleshop gemacht, wo wir ein Walk-In gemacht haben. Kleiner Tip : Man sollte davon absehen, an der Rezeption ein Sixpack Bier zu kaufen. Das ist einfach nur brandteuer. Einfach um die nächste Ecke gehen, dann kostet das Sixpack gerade mal die Hälfte.

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Re: Happy New Year Sydney
« Antwort #4 am: 10.06.2015, 14:49 Uhr »
03.01.2009 - Tour durchs Palm Valley - Mit Untersetzung kommt man überall durch

Heute sollte es also ins Gelände gehen. Endlich mal ausprobieren was das Auto so kann.

Zuerst standen aber noch zwei Sachen aufm Plan. Einkaufen und Tanken. Wir hatten gestern unsere Getränkebestände schon so weit dezimiert, das wir heute nochmal bei Coles einfallen mussten. Wo wir einmal da waren, haben wir auch eine Kühltasche für schlanke 3 Dollar eingesackt. Die sollte uns für den Rest des Urlaubes noch sehr gute Dienste leisten.

Das Tanken war wirklich angenehm. Der Sprit kostet umgerechnet gerademal die Hälfte wie bei uns. Gut, das machte der Landcruiser schon wieder wett. Der hat gesoffen, so schnell konnte man fast nicht tanken. Dafür hatte das Teil auch 2 Tanks. Der Haupttank mit 96 Liter und das Zusatzgefäß mit an die 50. Da kommt man schon mit rum.

Wir sind aus Alice raus in die westliche Richtung und später dann am Abzweig in Richtung Hermannsburg gefahren. Die Fahrt war recht unspektakulär, da auf Teer und viel Betrieb war auch nicht. Eigentlich war garkeiner unterwegs. Die Gegend war im Gegensatz zu unserem letzten Besuch außerordentlich grün. Im Dezember hatte es hier sehr viel geregnet, so das sich die Vegetation mal von ihrer grünen Seite zeigte.

Hermannsburg haben wir auf der Anreise rechts liegen lassen und sind direkt zum Abzweig zum Palm Valley gedüst. Die vielen Warnschilder haben wir nicht großartig beachtet, wir wussten ja, das es etwas ruppiger werden wird. Vom Abzweig ab geht es zuerst noch ganz manierlich über Gravelroad weiter, die dann später in ein riesiges Flussbett (trocken) übergeht, welches man durchfährt. Auf den großen Steinen lies sich sogar noch recht gut fahren.

Ne ganze Zeit später nach der ersten Wasserberührung gehts dann etwas anspruchsvoller weiter. Teilweise steile und enge Kehren in der Straße erfordern schon mehr Aufmerksamkeit. Fährt man hier noch über Fels so wechselt sich das später mit tiefsandigen Bereichen ab. Dort wär mir mit normaler Übersetzung und im 2. Gang schon fast die Kiste abgesoffen. Nach Umschalten auf die Untersetzung und dann Freiwühlen gings aber ab sofort sehr gut weiter.
 
 

Hat man die Sandbereiche gemeistert wirds holperig. Man fährt über diverse Felsplatten die teilweise einen recht hohen Versatz haben. Mit einem Auto mit weniger Bodenfreiheit wärs hier sehr eng geworden. Da es, wie gesagt, fast bis Ende Dezember noch geregnet hatte, musste man den Weg ein kleinwenig verlegen, damit man heil zum Ziel kam. An einer langen Flussdurchfahrt hatte man schon hohe Stangen gesteckt, durch die man den Weg erkennen konnte. Eine Flussfahrt später gab es an den Sträuchern die überall standen gelbe Stoffbändchen als Wegweiser. Die letzte Badegelegenheit fürs Auto dann war aber schon nicht mehr sichtbar "beschildert". Da haben wir uns im Schritttempo und auf gut Glück durchgekämpft. War aber eigentlich auch kein Problem. Die Wasserfahrten waren allgemein sehr ruppig, da man durch das Wasser den Grund nicht sehen konnte und somit auch nicht die ganzen Löcher und Kanten vermeiden konnte. Ein paarmal hats ganz gut gescheppert.

Am Ende am Parkplatz mit kleinem Pavillon mit Schautafeln angekommen muss ich aber schon sagen, das ich fast schon mehr erwartet hätte. Ich mein, es war wirklich lustig zu fahren, aber ein paar mehr Herausforderungen hätte es schon noch bieten können :-)

Ach ja. Ziemliche Hitze hier. Die Temperaturen konnten sich sehen lassen. Wir haben direkt mal ein paar Flaschen Wasser mehr eingepackt.

 

Für die körperliche Ertüchtigung hat man zwei Alternativen. Den langen und den kurzen Weg :-) Beide haben aber den Aufstieg auf den Berg gemeinsam. Am Anfang gehts recht steil hoch auf den Berg. Ist anstrengend, aber da sich immer mal wieder ein paar ebene Stellen einfügen, nicht so dermaßen erschöpfend wie der Aufstieg auf den Kings Canyon, wo es immer nur nach oben geht (aber ich greife vor, das kommt ja erst noch).

Oben gabeln sich die beiden Wege. Der längere geht weiter über das Felsplateau ins "Hinterland". Der kurze Weg biegt wieder Richtung Parkplatz ab und nach Abstieg über eine Leiter zum Flussbett hinunter ist man dort schon nicht mehr weit vom Parkplatz entfernt.

Schon hier oben bieten sich tolle Blicke hinunter auf den Fluss mit den hoch aufragenden Palmen. Cool.

Weiter über das Felsplateau an Sträuchern und weißen (Eukalyptus ?) Bäumen vorbei, kommt man schließlich zu einem tollen Aussichtspunkt, von dem man das ganze vor einem liegende Tal überblicken kann. Mit ein paar weiteren Palmenwäldern und Wasserstellen ein echt klasse Ausblick. Der Weg war bisher recht verständlich durch regelmäßige, in den Stein geschraubte, Plaketten markiert. Hier vom Aussichtspunkt aus gehts hinunter ins Tal. Hier haben wir irgendwo eine der Markierungen übersehen und sind ein wenig ohne Plan rumgestolpert. Sozusagen von richtigen Weg abgekommen :-)

 

Wir haben aber später wieder eine Markierung gesehen und konnten wieder auf offiziellem Wege weiterschreiten. Unten im Tal wurde die Beschilderung auch wieder besser. Hier standen die Markierungen wieder in kürzeren Abständen.

Hier unten im Tal wars auch wieder drückend heiß und die Fliegen waren heute wirklich echt nervig. Weiter gehts am Fuß des Berges entlang sozusagen von hinten zurück in das Flussbett mit den vielen Palmen, die man auch schon vom Parkplatz aus sehen konnte.

An einer Stelle war alles ziemlich verwüstet. Da musste zuletzt ne fette Geröllwelle vorbeigekommen sein. Das hatte sogar die eingedübelten Wegweiser rausgerissen. Etliche Palmen lagen auch wie Mikadostäbchen übereinander vor uns rum. Die Ecke sah richtig rustikal nach Urwald aus. Nach ein wenig klettern war man da aber durch und der Rest war wieder Easy Going. Ein wenig nervig war das Gehen im Sand. Das machte die Sache unnötig schwer.

Wenn ich mich recht erinnere, dann waren wir nach ca. 3 Stunden wieder am Auto. Da stand erst mal wieder "Flüssigkeit tanken" aufm Plan. Trotz der vielen Wasserflaschen, die wir dabei hatten auf dem Weg, war der Flüssigkeitsbedarf jetzt doch noch sehr groß.

Als Resümee der Wanderung würde ich sagen : Der Walk ist sehr schön. Landschaft top. Die Palmen geben dem Ambiente sehr viel. Bei Hitze sehr viel Wasser mitnehmen. Der Weg ist nach dem Aufstieg am Anfang nicht schwer, die letzten ein bis zwei Kilometer durch den Sand vom Flussbett waren ein wenig nervig, weils halt schlecht zu gehen ist. Aber sonst : Super Ding, kann ich jedem nur empfehlen. Ach ja, die Fliegen haben genervt, aber das ist ja jetzt keine Schuld des Palm Valley.

Auf dem Rückweg haben wir noch ein paar Fotos vom Weg geschossen und sind noch bei einem anderen Stopp entlang des Weges angehalten. Keine Ahnung wie der Berg dort noch hieß. Wir sind zumindest noch hochgeklettert und drumherum gegangen. Von oben hat man noch einen tollen Rundblick über die komplette Umgebung.

Auf dem restlichen Rückweg ist nicht mehr viel passiert und so standen wir wieder so gegen 4 Uhr auf der Straße nach Hermannsburg. Dort sind wir auch noch kurz hingefahren um uns an der Tankstelle das Permit für die Mereenie Loop Road zu kaufen. Im Reiseführer stand, das das hier zu bekommen wäre.

 

Man. Wo waren wir denn da gelandet ? Kein Mensch auf der Straße. An der Tanke war auch nicht zu erkennen, ob die Auf oder Zu haben. Kein Mensch, der sich mal gezeigt hätte. Irgendwie hatte ich die ganze Zeit das Gefühl da kommen gleich die Zombies um die Ecke. So wie bei "I am legend", wo tagsüber die Stadt ausgestorben ist und Nachts die Monster rauskommen.

Sehr suspekt. Wir sind dann wieder gefahren, weil an der Tanke offensichtlich keiner war. Es stand noch ein riesiges Warnschild "absolutely no fuel after 5 p.m." oder so ähnlich. Aber 5 hatten wir noch nicht. Na egal. Wir sind gefahren.

Zurück gings nicht daher, wo wir hergekommen waren, sondern den Weg über Glen Helen. Die Straße geht hinter Hermannsburg in Gravel über, der aber sehr gut zu fahren ist. Zu unserer Verwunderung stellten wir fest, das ab dem Abzweig nach Glen Helen (da gibts nur eine Kreuzung. Geradeaus gehts zum Ayers Rock, und nach rechts ab gehts nach Glen Helen) die komplette Straße durchgeteert war. Das machte ja garkeinen Spaß mehr. War ganz normale Autofahrt. Wir sind mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit durch die grünen Ebenen gebraust. Viel schneller ging auch nicht, da unser Schiff so ab 100 angefangen hat zu schwimmen wie ne schwangere Seekuh.

 

So schön die Gegend ja auch ist, aber nach ner ausreichend langen Zeit wird es recht eintönig und man geht unweigerlich ins Kilometerfressen über. Wir haben noch zwei- dreimal angehalten bei einzelnen Viewpoints, sind aber im Großen und Ganzen in einem Rutsch bis nach Glen Helen durchgerauscht. Dort haben wir dann auch unser Permit für den nächsten Tag gekauft. Dort hat uns der Mann erzählt, die die Straße zum Ayers Rock im Moment noch "gerade so eben" offen ist. Die Piste war durch die Regenfälle im Dezember sehr stark in Mitleidenschaft gezogen worden und zwischendurch wohl auch komplett gesperrt. Mit nem 4WD könnte man aber fahren, meinte er. Na dann. Dann gabs morgen ja noch ein wenig mit dem Autochen zu wühlen.

Kurz vor dem Abzweig, der einen wieder in Richtung Alice bringt, kann man noch zur Standley Chasm abbiegen. Diese enge Felsschlucht soll sehr sehenswert sein (glaubt man allen Reiseführern). Als wir dorthin abgebogen sind, hat man uns sozusagen die Schranke vor der Nase runtergelassen. Wir konnten den Schließer noch wegfahren sehen. Grrr. Die hatten pünktlich um 18 Uhr Feierabend gemacht. Also wurde es nix mit der Chasm. Muss aber sagen, auch wenn noch offen gewesen wäre, hätte ichs mir noch überlegt, weil das hier tatsächlich Eintritt kostet ! Da soll man für den Besuch der Schlucht doch tatsächlich noch zahlen ! Tststs

So gegen 19 Uhr waren wir wieder beim Hotel. Nach Grundreinigung, Regelung des Flüssigkeitshaushaltes und ein wenig Ausruhen sind wir heute früh genug los um noch was zum Essen zu bekommen. Unsere Wahl ist heute direkt auf das Bojangles gefallen. Essen war typischer Pubfood, aber gut. War alles dabei von Burgers über Steaks bis zum Känguru. Wir sind noch länger sitzen geblieben, haben ein paar eiskalte Bierchen ausprobiert noch ein paar von Ned Kelly's Nüssen geknabbert.
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Re: Happy New Year Sydney
« Antwort #5 am: 10.06.2015, 15:16 Uhr »
04.01.2009 - Wir fahrn fahrn fahrn auf der Autobahn Gravelroad
Ab heute wollten wir uns zum Ayers Rock begeben. Mit Zwischenstation am Kings Canyon.

Auch heute morgen sind wir nach dem Tanken nochmal bei Coles eingefallen und haben unsere Kühltasche aufgefüllt. Irgendwie hatte ich den Eindruck das man dauernd am trinken war. Wir haben bei den drei Besuchen hier auf alle Fälle recht viele Dollares für Getränke gelassen.

Ziemlich am Anfang des Weges haben wir beim "Simpsons Gap" gestoppt. Dort sind wir bis zum Wasser reingegangen. Wir haben uns noch ein wenig ruhig dort niedergelassen. Die angeblich allgegenwärtigen Felskängurus haben wir aber nicht gesehen.
 
 

Den Rest des Weges wieder bei Glen Helen vorbei und auf der Teerpiste bis zum Abzweig Richtung Kings Canyon/Ayers Rock, sind wir eigentlich am Stück durchgeblasen.

Ab dem Abzweig, wo die Teerstraße aufhörte, haben wir noch gedacht, der Mann von Glen Helen hätte uns veräppelt. Der Anfang der Piste ließ sich ganz hervorragend fahren. Aber mit weiterem Verlauf wurde die Straße schlechter. Rauer und holperiger und mehr Wellblech. Und dann gabs da die paar Stellen, wo eigentlich keine Straße mehr war. Das musste gewesen sein, was der Glen Helen Typ gemeint hatte. Eigentlich konnte man 90% des Weges ganz gut fahren, die restlichen 10% hattens aber in sich.

Die Straße war teilweise nicht mehr erkennbar. Es waren nur ausgewaschene, tiefe Risse und Gräben zu sehen. Darüber und dadurch musste man dann das Auto schubsen. War jetzt nicht soo sehr schlimm, aber ebenso wie gestern im Palm Valley war ich doch froh über die große Bodenfreiheit des Autos. Normale PKW oder Möchtegern-Stadtgeländewagen wären hier nicht mehr durchgekommen.

 

Irgendwann ist die Strasse dann wieder geteert und man kommt am Kings Canyon Resort vorbei. Da wollten wir aber nicht hin, wir wollten zur Kings Creek Station, bzw. den etwas neueren Ableger, der Kings Canyon Wilderness Lodge. Dies ist ein neues Projekt der Kings Creek Station. Hier übernachtet man in großen befestigten "Zelten". Es ist zwar sozusagen ein Zelt, aber mit Bodenplatte, Parkettboden und extra (riiiiesigem) Bad. Der Badanbau war fast größer als manches Motelzimmer, was wir in anderen Urlauben schon mal hatten. Alles inklusive Klimaanlage. Es ist alles, was der Name "Wilderness Lodge" auch anspielen möchte, ein wenig komfortabler. Ich möchte jetzt nicht direkt "luxuriöser" sagen, aber so in die Richtung gehts.

Wenn man ankommt, wird man von seinem "Betreuer des Tages" in Empfang genommen und bekommt erst mal den Ablauf des restlichen Abends erklärt und wird zu seinem Zelt gefahren.

Bei uns stand so ab 19 Uhr ein lockerer Stehempfang mit den anderen (6) Gästen an und dann ab 20 Uhr das gemeinsame Abendessen.

 

Hmmmm. Super lecker. Zuerst eine leckere Suppe und dann eine große Fleischplatte mit Beef und Känguru und noch irgendwas eingelegtem. Dazu gabs reichliche Beilagen. Hm. Lecker. Die Getränke musste man allerdings selbst bezahlen. War aber nicht allzu tragisch teuer. Wir haben uns ne Flasche Wein dazugeholt (oder warens zwei ?). Bezahlen tut man das dann später beim Checkout. Die Leutchen, die noch da waren, waren recht bunt gemischt. Ein Ehepaar aus England, die aber in ihrem Alterssitz in Südfrankreich leben, ein Ehepaar aus der Schweiz und noch eine ältere Dame, die irgendwas mit den Engländern zu tun hatte.

Die England-Tante aus Südfrankreich war eine echte Lästerbacke. Zu allem was als Thema aufkam hatte sie die passenden schnippischen Bemerkungen parat. Köstlich. Wir haben viel gelacht. Ihr Mann, der sich scheinbar wunderbar mit dem südfranzösischen Leben arrangiert hatte, hatte von seinem Erzählstil und seiner "Mundart" irgendwas von Monthy Python an sich. Irgendwie habe ich mich ein wenig an John Gleese erinnert gefühlt, wenn er was gesagt hat.

Nach dem guten Essen haben wir mit open end noch draußen auf der Veranda gesessen und Konversation gemacht. Imogen, das Mädel, welches den Abend "durchführte", hat dann noch ein riesiges Teleskop angeworfen und man konnte noch ein wenig Sternegucken.

 

So gegen 23 Uhr hat sich die Gesellschaft dann zerstreut und wir sind auch zu unserer Cabin und haben uns dort noch auf die Veranda gesetzt mit ner kühlen Dose Bier. Wenn man mal ein wenig ruhig war, dann konnte man auch jetzt die Totenstille um einen herum bemerken. Außer dem leichten Blasen des Windes war echt nirgendwo etwas zu hören. Ich bin überzeugt davon, das jedes Geräusch, welches wir noch gemacht haben im Gegensatz dazu bestimmt unglaublich weit zu hören war. Es war ja nichts da, was das hätte dämpfen oder überlagern können.

Auch in der restlichen Nacht war außer dem Wind, der hin und wieder mal an den Planen zerrte und ein wenig Rascheln rings um die Cabin rein garnix zu hören. Es war wirklich sehr entspannend.


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Re: Happy New Year Sydney
« Antwort #6 am: 10.06.2015, 15:21 Uhr »
05.01.2009 - Dem Kings Canyon aufs Dach gestiegen und weiter zum Ayers Rock

Was für eine tolle Wüstennacht. So eine Totenstille habe ich schon ewig nicht mehr gehört (bzw. nicht gehört, je nachdem wie man drüber nachdenkt). Einzig das Wehen des Windes war hörbar.

Für unsere Verhältnisse recht früh haben wir uns fertig gemacht um noch Frühstück zu bekommen. War ja schließlich mitbezahlt und dann muss man das auch einnehmen *grins*. Die Köchin vom Vorabend war auch auf den Beinen und hat uns ein tolles Frühstück gezaubert mit Eiern und Speck und allem Drum und Dran. Als wir soweit fertig waren, kamen auch die anderen Leutchen von ihrer (früh-)morgendlichen Tour zurück. Die waren auch am Kings Canyon gewesen und hatten, was wir auf Nachfrage erfahren haben, sich beim Walk unten in den Canyon rein  der ebene, rollstuhltaugliche Weg) verausgabt. Also dafür wär ich bestimmt nicht um 6 Uhr aufgestanden.

Nach wortreicher Verabschiedung und Auffüllen der Wasserflaschen sind wir dann auch zum Kings Canyon abgedampft. Wir wollten den großen Walk machen. Also vorne rauf auf den Berg, oben rum und hinten wieder runter. Mittlerweile auch schon so ca. 10 Uhr wurde es auch so langsam richtig warm. Über 30 Grad waren es auf alle Fälle.
 
 

Vorne den Berg hinauf ist dann auch zur unglaublichen Schinderei ausgeartet und ich war wirklich heilfroh dann doch oben angekommen zu sein. Ich musste erst mal ne längere Pause einlegen um wieder zu Atem zu kommen. Übel war dann nur, das dann plötzlich die Schweizer von gestern Abend an uns vorbei gezogen sind ohne auch nur eine Spur von Atemlosigkeit zu zeigen. Die scheinen das mit dem Bergauf gehen zuhause schon reichlich geübt zu haben.

Naja. Irgendwann gings dann bei mir auch wieder und wir haben den Weg fortgesetzt. Oben ist es dann auch nicht mehr schwer. Es gibt nur noch kleine Höhenunterschiede. Diesmal war sogar ganz hinten und ganz unten im Canyon noch Wasser drin. Wenn man die Treppen runter zum sog. "Garden Eden" hinabgestiegen ist, stand man vor einem richtigen See.

 

Interessanterweise war der Abstieg später anstrengender als vermutet. Die recht kraxeligen und unebenen Stufen waren anstrengend zu gehen, da man sehr aufpassen musste keinen Fehltritt zu machen. Unten im Schatten des Pavillons angekommen war erst mal Pause angesagt. Nach dem genug getrunken war und die Luft wieder da war, haben wir uns dann von hier aus schnurstracks auf zum Ayers Rock gemacht. Die Wanderung hat uns gute 3 Stunden beschäftigt, so das wir nun so gegen 13 Uhr losgefahren sind.

Da nun doch noch ein paar Kilometer zu machen waren, haben wir auch nicht mehr großartig irgendwo angehalten, sondern sind fast in einem Rutsch durch. Einzig auf einem Rastplatz mit vielen Mülltonnen haben wir angehalten und mal die mittlerweile unglaublich vielen leeren Flaschen entsorgt, die sich mittlerweile angesammelt hatten. Irgendwie mitten drin ist vor uns noch ne Herde Wildpferde über die Straße gelaufen. Das war aber auch das einzig Bemerkenswerte dieses Teiles der Fahrt. Ach ja, und die Hitze ! Je näher wir zum Ayers Rock kamen, desto wärmer wurde es. Am Nachmittag warens dicke über 35 Grad.

 

Als wir ne ganze Zeit an dem Tafelberg Mount Connor entlang gefahren waren, gabs einen Abzweig in diese Richtung. Da standen ein paar Orte und unter anderem "West Australian Border" drauf. Wir dachten, das man über diese Piste an den Berg hinkommen würde und sind einfach mal auf gut Glück losgefahren. Aber irgendwie wollte die Straße nicht so richtig in die Richtung des Berges verlaufen. So sind wir ne halbe Stunde gefahren und haben auch mal einfach so kleinere Abstecher querfeldein gemacht, aber genutzt hats nix, wir sind einfach nicht direkt zum Berg hingekommen. Ich bin mir auch garnicht mehr so sicher, ob es überhaupt einen Weg direkt zum Berg hin gibt. So sind wir dann irgendwann mit Blick auf unsere Tankanzeige wieder rumgedreht und haben uns so nach ner guten Stunde oder anderthalb wieder in Richtung Ayers Rock eingenordet.

Und dann war er endlich zu sehen. Der Ayers Rock. Die Wirkung hatte jedoch ein kleinwenig nachgelassen. Damals beim ersten Mal hier war die Wirkung deutlich intensiver. Man kam durch die Wüste angefahren, sah den Berg vor sich auftauchen und wusste, man hat jetzt endlich eines der Wahrzeichen Australiens gesehen. Ich würde mal sagen, das Gefühl war einfach intensiver. Diesmal wars halt eben irgendwie "normal". "Ach, da vorne ist der Ayers Rock, dann sind wir ja endlich bald da." So ungefähr würde ichs beschreiben.

 

Nichtsdestotrotz wars immer noch ein klasse Anblick. Wir sind dann zum Ayers Rock Resort abgebogen und haben unser Hotel schnell gefunden. Als wäre die Zeit stehen geblieben. Ich glaube in dem ganzen Komplex hatte sich seit 2001 nix verändert. Hier im "Outback Pioneers" gabs immer noch die Bar und "Kampfgrill-Arena". Einzig neue, bzw. weitere Häuser mit Unterkünften waren hinzugekommen. Wir haben uns in diesen neueren Bauten einquartiert. Diese haben das Bad inklusive. Die Cabins mit Shared Facilities gibts aber auch noch.

Viel gemacht haben wir nicht mehr. Im Zimmer ein wenig ausgeruht und dann jeder ne kalte Pulle Bier geschnappt und zum hauseigenen Sunset-Viewing-Point gegangen und den Ayers Rock und den Sonnenuntergang angeschaut.

 

Dann gings auch schon so um 8 Uhr zum Grill. Wir haben es nochmal, sozusagen der alten Zeiten willen, gemacht. Fleisch an der Theke gekauft und an einem der vielen Grills zubereitet. Das war auch wieder wirklich gut. Zumindest kann man auch keinen außer sich selbst dafür verantwortlich machen, wenn der Kram verbrannt ist. Meine Emu-Würste und das Känguru waren echt gut. Allerdings muss man schon sagen, das der Kram mittlerweile schweineteuer ist. Und so sehr viel ist es dann auch nicht. Die größte Portion hatte man noch, wenn man die Chicken Breast genommen hat.

Dann mussten wir erst mal ein wenig die chemische Keule auspacken. Es hatten sich während der Mahlzeit diverse Stechviecher ebenfalls bei uns genährt. Zum Glück hatten wir die Flaschen "Aeroguard" aus Alice Springs dabei. Damit konnten wir ab diesem Zeitpunkt alle Flugangriffe der diversen Viecher abwehren.

Nach ein paar Gläschen "Northern Territory Brew" gings ab ins Bettchen.

 
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Re: Happy New Year Sydney
« Antwort #7 am: 10.06.2015, 15:25 Uhr »
06.01.2009 - Rund um Ayers Rock und Olgas

Eigentlich war für heute ja nochmal ein wenig körperliche Ertüchtigung angesagt. Wir wollten den "Valley of the Winds" Walk durch die Olgas machen. 

Aber leider hatten wir die Rechnung ohne die Bürokratie gemacht. Durch Zufall haben wir einen Aushang im Hotel gefunden, das die Wanderwege in der Umgebung (Valley of the Winds und Ayers Rock Aufstieg) abhängig von der vorhergesagten Temperatur gesperrt werden. Sagt das Nationale (Un?)Wettervorhersagezentrum am Nachmittag für den Folgetag mehr als 36 Grad voraus, dann werden die Wanderwege gesperrt. Der Ayers Rock Aufstieg wird garnicht erst geöffnet und das Valley of the Winds wird am Mittag dicht gemacht.
 
 

Und da das Wetter so ungefähr die ganze Woche diese Temperaturen locker gerissen hat, gab es auch keine Chance, diese Wege zu machen.

Wir sind natürlich trotzdem mal los. Erste Haltestelle war der "offizielle" Olgas-Lookout. Da haben wir noch ein wenig geschaut, konnten es aber aufgrund der aggressiven Fliegen nicht allzu lange aushalten.

Nächster Stopp des Tages war der kürzere Walk bei den Olgas. Dort war auch recht viel Betrieb. Ich vermute mal, das alle, die das Valley of the Winds nicht gehen konnten, auch erst mal hierhin gekommen sind. Dieser Weg hier ist nicht wirklich anstrengend. Geht fast immer recht eben vor sich hin, durch so eine Art Schlucht zwischen hohen Felsen hindurch, bis zu einer Aussichtsplattform. Der Weg endet als Sackgasse, man muss also wieder die gleiche Strecke zurück. Einzig die Hitze des Tages war schon ein kleinwenig anstrengend. Es war doch sehr heiß. Auf dem Weg irgendwo rasten war nicht so gut möglich, weil man sich egal wo, einfach den Hintern gegrillt hat, wenn man sich irgendwo niedergelassen hat.

 

An der Straße um die Olgas rum gibts noch einen Abzweig, der noch ein paar hundert Kilometer entfernte Orte und wieder mal eine Border (ich glaube diesmal die Südaustralien Border) per Schild ankündigte. Dieser Weg geht aus dem Nationalpark heraus und wird ziemlich direkt zur Gravelroad bzw. Sandstraße. Wir sind hier einfach auf gut Glück hergefahren. Da sich aber auf absehbare Zeit nix Interessantes gezeigt hatte, sind wir rumgedreht. Irgendwo auf dem Rückweg gabs noch ne tolle Aussicht auf die Olgas mit schöner roter Sandpiste im Vordergrund.

 

Wir sind noch weiter rumgefahren und haben später nahe dem Ayers Rock beim Aboriginal Art & Cultural Center (Link Nationalpark, Link Cultural Center) gehalten. Dort haben wir uns noch ein wenig aufgehalten und die einzelnen Ausstellungen begutachtet. Najaaaa. War ja ganz nett, aber so in Begeisterung ausgebrochen wie andere (deren Reiseberichte ich mal gelesen hatte) bin ich nicht. Einzig was ganz sonderbar und kurios war, war das "Book of Sorry". Da waren die Entschuldigungsbriefe von Leuten aus aller Welt abgeheftet, die irgendwann mal einen Stein vom Ayers Rock mitgenommen haben, dann Jahre später bereut haben und den Stein zurückgeschickt haben mit dickem Entschuldigungsschreiben dabei.

 

Den Art-Laden anbei kann man sich sparen. Die Art Gallery gefällt einzig durch ziemlich dicke Preise.

 Anschließend ging die Tour weiter einmal um den Rock herum per Auto. Am Mala Carpark / Mala Walk (müsste die Nord-West Ecke des Felsens gewesen sein) haben wir dann gestoppt und sind noch ne ganze Zeit gemütlich einen Teil des Wanderwegs um den Rock herum gegangen. Ab dem Parkplatz geht der Mala Walk los, der dann in den Base Walk übergeht. Einmal ganz rum hatten wir aber heute keine Ambitionen zu, das hatten wir letztes Mal schon gemacht.

Damit haben wir den Rest des Nachmittages vertrödelt und sind dann später zum Sunset Viewing Point gefahren, um Aufstellung für den Sonnenuntergang zu nehmen. Hier hatte man augenscheinlich ziemlich erweitert. Mittlerweile zieht sich der Parkstreifen für die PKW bestimmt hundert Meter die Straße lang.

 

Nach ein paar guten Schüssen vom Fels in der untergehenden Sonne, haben wir uns in der großen Karawane zurück zum Hotel begeben. 

Nach Frischmachen und Grundreinigung ging es wieder zum Grillkampfplatz. Allerdings hatten wir heute keine Lust zum Selbstgrillen und haben uns um die Ecke an der Theke Pizza und Burger bestellt. Bei der Gelegenheit sind wir noch mit zwei Deutschen ins Gespräch gekommen, mit denen wir den restlichen Abend bei vielen NT-Brew-Bierchen Urlaubserlebnisse und Australientipps ausgetauscht haben.

 

Trotzdem der heutige Tag nicht so sehr aufregend war und ein wenig Leerlauf zwischendrin war, wars am Ayers Rock und an den Olgas doch ganz schön. Lohnt sich zwar nicht nochmal für länger hierher zu kommen, aber für nen Tag mit Sightseeing sollte es immer mal wieder gut sein. Vielleicht krieg ich ja doch noch irgendwann den Valley of the Winds Walk gegangen. Bisher hats ja nicht geklappt.

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freddykr

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Re: Happy New Year Sydney
« Antwort #8 am: 10.06.2015, 15:58 Uhr »
Bin dabei. Australien reizt mich schon immer sehr. :)
Viele Grüße,
Danilo


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Re: Happy New Year Sydney
« Antwort #9 am: 11.06.2015, 11:10 Uhr »
07.01.2009 - Ab nach Perth

Heute war Start der letzten Etappe der Reise. Abflug in den Westen.

Wir haben es gemütlich angehen lassen, noch ein paar Postkarten gekauft und einen Kaffee eingeworfen. Dann haben wir das Auto letztmalig vollgetankt und sind zum Flughafen. Das Auto haben wir irgendwo in der Nähe eines Hertz Schildes abgestellt und den Schlüssel drinnen im Flughafen in die bereitstehende Box geworfen. Unser Auto war zumindest das einzige Vollverdreckte, was jetzt auf dem Parkplatz zwischen all den geputzten Autochens stand. Super Bild.

Das Einchecken war recht entspannt. Ich liebe ja solche Flughäfen. Eine Tür mit Abflug, direkt daneben die Tür für Ankunft. Ein Schalter zum Einchecken, eine Tür aufs Rollfeld. Und fertig. Kein Betrieb, keine Hektik.

Der Flug war mal wieder recht entspannt, wenn auch sehr voll. Nach kurzer Verwirrung, wie viel Zeitverschiebung denn nun jetzt wieder draufzurechnen sind (ne halbe Stunde !), sind wir pünktlich in Perth angekommen. Am Flughafen wurde umgebaut. Aussteigen war aufm Rollfeld und man musste draußen ums Gebäude rum, zum Haupteingang ins Gebäude wieder rein und zur Aufnahme des Gepäcks marschieren. Interessant.
 
 

Wir haben uns dann am Touri Schalter einen Airport-Shuttle besorgt und haben uns in die Stadt kutschieren lassen. Dabei konnte man schon sehen, das unser Hotel an der Barrack Street so ziemlich der zentralste Standort war, den man sich vorstellen kann. So ziemlich alles, was es unter die Rubrik "interessant" in den Reiseführer geschafft hatte, war in Gehweite zur Barrack Street. Sehr nett.

 Bezug im Hotel war schnell erledigt. Der Laden war OK. Modern eingerichtet und Zimmer recht groß. Die zentrale Lage war auch nicht zu Toppen (Medina Barrack Plaza).

Es war jetzt mittlerweile Nachmittag und so langsam machten sich die Geschäfte daran zu schließen. So mit richtig langen Öffnungszeiten hatten die es auch in Perth nicht so. Ein Teil der Läden machte um 17 Uhr zu, der Rest spätestens um 18 Uhr.

Wir haben uns vom Hotel aus einfach geradeaus ins Gewühl gestürzt. Also zum Shoppen gabs hier auf alle Fälle genug. Aber selbst das große Kaufhaus Myers machte um 18 Uhr dicht. Wir haben es nur noch in die Tourist Info geschafft. Dort haben wir noch ein paar Prospekte von ein paar Stationen auf unserer geplanten Route eingesackt. Von Kalgoorlie bis Margaret River war so ziemlich alles dabei.

 

Die Barrack Street runter in Richtung Wasser läuft man auf einen netten Park zu, der ein wenig Ruhe im Verkehrsgetümmel verspricht. Das sind die Gardens vom Gericht, wenn ich das richtig gesehen habe. Einmal hindurch und unten wieder raus lohnt sich. Ist wirklich nett angelegt. Von hier aus ist es auch nicht mehr weit bis zu den Piers. Da gibts zum einen die Anlegestellen der verschiedenen Schifffahrtsunternehmen, ein paar Läden und Kneipen und den Belltower, der schon von weitem ins Auge sticht.

In dieser architektonisch recht interessanten Konstruktion ist das Glockenmuseum beheimatet. OK. Wer schon mal im Kölner Dom den "Dicken Pitter" gesehen hat, dem können diese Glöckchen hier recht egal sein, aber wer sich grundsätzlich dafür interessiert, dem wirds wohl gefallen.

Nach einer Bierpause haben wir uns langsam auf den Rückweg begeben. Entlang der Bucht kann man von hier aus den Hügel mit dem Kings Park sehen. Das war uns aber für den Nachmittag entschieden zu weit und so sind wir, um nicht wieder die Barrack Street hochzugehen, ein paar Parallelstraßen weiter links (vom Pier aus gesehen) hermarschiert. Als die Geschäfte so langsam weniger wurden war die Gegend nicht mehr so toll. Wir sind dann beim ehemaligen Entertainment Center rausgekommen. Ich vermute mal "ehemalig", weil die Bude so aussah, als ob da länger schon nix mehr stattfindet.

Hier war auch die Bahnlinie. Über die Überführung über die Bahn drüber standen wir im Stadtviertel Northbridge. Einmal um die Ecke gebogen hatten wir dann auch mit schlafwandlerischer Sicherheit die zentrale Kneipen und Barstraße getroffen.

 

Hier war so ziemlich alles an Stilrichtungen zu finden, was das Herz begehrt. Wir hatten schon mal grob ne kleine Vorauswahl getroffen und ein Mexikaner stand ganz oben auf der Liste. Gegen Ende haben wir auch den "The Brass Monkey" - Pub gefunden. Ein großer Laden in einem alten Eckhaus über mehrere Etagen.

Da es aber noch ein kleinwenig Zeit bis zur passenden Essenszeit war und wir uns auch noch umziehen wollten, sind wir zum Hotel zurück.

Später wieder auf dem Weg zurück sind wir an einer Ecke noch hängen geblieben, wo so etwas wie eine Freiluftausstellung war. Hier wurden riesige Drucke ausgestellt. Das ganze stand unter dem Motto "The World From Above" und die Bilder zeigten Landschaften, Orte, Menschen, Tiere, Industrieanlagen und und und, aber alles aus einer erhöhten Perspektive aufgenommen. Manchmal sah die Höhe aus, wie von nem Kran, manchmal wars aus nem Flugzeug. Aber wie auch immer, waren da ganz fantastische Bilder bei.

Als wir uns hier losgerissen hatten, haben wir das Brass Monkey angesteuert. Dort war das Restaurant aber irgendwie geschlossen. Die Frau, die wir da angetroffen haben, faselte irgendwas vom "Problem mit dem Gas". Na, egal. Also sind wir zum früher schon ausgeguckten Mexikaner. Da haben wir uns erst draußen niedergelassen. Als wir bei der Bestellung dann jeder ein Bierchen geordert haben, meinte unser Kellner, nein, für draußen hätten sie keine Alkohollizenz. Wenn wir Bier trinken wollten, müssten wir uns drinnen nen Platz suchen. Komische Gesetze haben die Aussies.

Der erste Schwung der Bestellung, der große Nachoteller als Vorspeise, kam schnell und war gut. Dann war erst mal Sense. Uns wars nicht so schlimm, da wir noch ausgiebig in den Reiseführern geschaut haben, was man noch in Perth und Umgebung machen kann. Als aber so nach ner Stunde um uns herum die Aufräumarbeiten losgingen und Stühle hochgestellt wurden und die Tische von draußen reingeholt wurden sind wir doch stutzig geworden.

 

Wir haben unseren Kellner mal herbeizitiert und der is aus allen Wolken gefallen, das wir noch garkein Essen bekommen hatten. Er ist daraufhin in die Küche gestürmt und hat erst mal die Leute, die schon halb im Feierabend waren, wieder an die Arbeit gesetzt. Dann kam er zurück, versicherte das es in 10 Minuten soweit wäre und meinte, er würde uns dafür jedem ein Bier spendieren. Yo. Warum nicht, gerne.

Später kam dann das Essen und war auch wirklich reichlich und gut. Dann kam unser Kellner wieder und meine plötzlich zu uns nochmal Entschuldigung und das er uns das Essen umsonst geben würde, aufgrund der langen Wartezeit. Ahhh ja. Etwas verduzt haben wir dem zugestimmt.

Während des Essens und später noch beim Rest vom Bier, konnte man schon sehen, das der ganze Laden nur so mit den Füßen gescharrt hat und uns einfach nur loswerden wollte. Kurz bevor wir dann auch aufstehen wollten kam der Typ nochmal zu uns, entschuldigte sich nochmals für die Wartezeit und meinte dann, das er uns alles "for free" geben würde. Dem haben wir natürlich ebenfalls zugestimmt und den Laden schnell verlassen. Hinter uns wurden dann auch schnell und laut rasselnd die Gitter runtergelassen.

Überschlägig gerechnet wäre die Rechnung auf ca. 80 bis 90 Dollar gekommen. Aber die wollten ja kein Geld mehr von uns haben, selbst schuld. Ich hätte mich auch schon mit dem ersten Umsonst-Bier zufrieden gegeben, vor allem, weil wir ja nicht gelangweilt rumgesessen haben. Wir hatten die lange Wartezeit ja selbst kaum bemerkt. Aber egal. Der Abend war ausnahmsweise mal billig.

Wir sind noch beim Brass Monkey eingekehrt und haben uns ein wenig durch die Biersorten getestet. Auf dem Rückweg sind wir nochmal bei den Bildern von "World from Above" gestoppt und dann wars auch schon Zeit fürs Bettchen.

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Re: Happy New Year Sydney
« Antwort #10 am: 11.06.2015, 11:34 Uhr »
08.01.2009 - Die Stadt unsicher machen und ins Aquarium und kleine Kreaturen genießen

Mal wieder ganz gemütlich in den Tag gestartet haben wir den frühen Mittag damit begonnen, uns zur Perth Mint aufzumachen. Laut diversen Reiseführen sollte das wirklich interessant und einen Besuch wert sein. Na dann wollen wir mal nicht widersprechen.

So gegen 11 Uhr sind wir hier aufgeschlagen (war wie zu erwarten garnicht weit von der Barrack Street entfernt) und konnten uns kurze Zeit später einer Führung anschließen. Zuerst wird ein wenig über die Historie der Mint erzählt und was da so alles in welchen Stückzahlen hergestellt wird. Die meisten Ausführungen drehen sich ums Gold, den Wert von Gold und wie viel hier in der Münze so lagert.
 
 

Eine Station später bekommt man an einem nachgebauten Goldgräbercamp gezeigt, wie die größten je gefundenen Goldklumpen so aussehen. Die haben alle irgendwelche Namen und existieren bis auf ganz wenige garnicht mehr an einem Stück. Man wird an der Prägerei für Silbermünzen vorbeigeführt und kann sich an einer der Station seine eigene Silbermünze mit Wunschlogo prägen lassen.

Letzter Punkt der Führung ist die Goldschmelze. Hier köchelt schon ein 1000+ Grad heißer, rotglühender Topf auf dem Feuer, aus dem dann nach umfangreichen Erklärungen ein Goldbarren gegossen wird. Interessant fand ich, das ein und derselbe Barren da seit Jahren in der Vorführung ist und jetzt schon mittlerweile ein paar tausend mal geschmolzen, gegossen und wieder verfestigt wurde. Und das Gold ist von der Güte her genauso wie am ersten Tag.

Anschließend kann man seine Zeit noch beliebig im Tresorraum bei den ausgestellten Goldstücken oder im Shop beim Einkaufen von Gold und Silber verbringen.

Also ich fands ganz nett. Könnte man sich auf alle Fälle mal anschauen.

 

Wir haben uns von der Mint dann nach ein bisschen Window Shopping bei den Läden auf dem Weg zum Bahnhof begeben. Wir wollten zum Aquarium. Das liegt aber recht außerhalb, so das man mit dem Zug und dann mit dem Bus hinfahren muss. Wenn man weiß welche Station man will, ist das mit den Zügen hier recht einfach. Es gibt zwar viele viele Gleise, aber die Ziele sind nicht ganz so vielfältig. Am Zielbahnhof gibts dann Verbindung zum Bus und der Bus stoppt auch fast vor dem Aquarium, nachdem er noch so ein oder zwei Wohngebiete abgeklappert hat.

Das Aquarium liegt bei Hillarys Boat Harbour, welcher auch so etwas wie ne Art Naherholung für die Perther ist.

Es gibt ein großes Hafenbecken, einen Yachthafen, einen Strand und ringsherum etliche Kneipen und Restaurants. Und natürlich das erwähnte Aquarium. Das AQWA (Aquarium of Western Australia) (http://www.aqwa.com.au) ist unterteilt in mehrere Themenbereiche, wie zum Beispiel "Shipwreck Bay" oder "Sunshine Coast". Daneben gibts Themengebiete wie "Streichelzoo" oder "die Gefährlichen" und "die Giftigen".

 

Die "Shipwreck Coast" ist ein großes Becken, welches in einem Unterwassertunnel umrundet werden kann. Hier ziehen dann Haie, Rochen, Schildkröten und alle möglichen anderen großen Fische über einen hinweg. Nettes Detail am Rande. Hier gibts eine Art Förderband, welches einen in Kriechgeschwindigkeit durch den Tunnel bewegt (wers schon mal gesehen hat, es ist wie im Tower von London, wo man aufm Förderband an den Juwelen vorbeifährt).

Gegen ein nicht zu kleines Geld kann man auch in diesem Becken mit den Haien und Rochen tauchen gehen. Kann garnicht sagen, wieviel es kostet, wir haben uns nicht erkundigt.

Alle anderen Bereiche sind deutlich kleiner gestaltet, und bestehen auch teilweise nur aus einem kleinen Pool oder einem Aquarium.

 

Es gibt noch einen Außenbereich mit Seehunden und Robben. Die "Vorführung" hier fand ich allerdings ein wenig lahm. Außer das das Tier mal mit den Flossen geklatscht hat und ansonsten mit Fisch überfüttert wurde, gabs nicht so sehr viel zu sehen.

Im Großen und Ganzen fällt das AQWA für mich unter die Rubrik "OK". In meiner persönlichen Aquariums-Rangliste ist es nicht mit oben dabei (Es führt immer noch Melbourne vor Sydney). Man kann hier ne Stunde oder zwei verbringen aber restlos begeistert hats mich nicht.

Wir sind anschließend noch ein wenig bei den Geschäften und Restaurants vorbeigezogen und schließlich bei ner besseren Fish and Chips Bude bei ner Schale Fritten und ein bis zwei Bier hängen geblieben.

 

Der Weg zurück war ähnlich langwierig mit Bus und Bahn zurück. Wir sind erst mal ins Hotel zum Umziehen und anschließend direkt wieder zum Bahnhof um den Zug nach Fremantle zu nehmen. Einen Zug in diese Richtung zu erwischen ist nicht schwer. Wie schon gesagt, so viele Richtungen gibts nicht und so ziemlich jeder 2. oder 3. geht eh in Richtung Fremantle. Und dann heißt es einsteigen und bis zur Endstation sitzen bleiben. Info : Ticket kaufen nicht vergessen. Kontrolliert wird beim Verlassen des Bahnsteiges, bzw. Bahnhofes !

Angekommen im alten Bahnhof sind wir die Victoria Quay Road runter bis zum Marine-Museum. Das war allerdings zu. War ja nicht anders zu erwarten. Die halten sich wie alle anderen an die behördlichen Öffnungszeiten und machen spätestens um 17 Uhr die Schotten dicht. Vor dem Museum haben wir den Anglern noch ein wenig über die Schultern geschaut und sind dann am Gebäude vorbei in Richtung des Round House gegangen. Das Round House war mal das allererste Gefängnis der Gegend und steht auf so ziemlich dem einzigen Hügel in der Umgebung. Von dort oben hat man einen netten Blick über den Frachthafen und auf der anderen Seite über den kurzen Strand und den Yachthafen und Fischereihafen dahinter.

 

Geht man den Pfad vom Round House in Richtung Yachthafen hinunter, dann steht man eigentlich schon fast auf der Mews Road, die einmal an dem ganzen Hafenteil hier entlangführt. Wir sind einen Teil davon entlang marschiert und als uns auf der Wasserseite so langsam die Gebäude ausgingen nach links zur Stadt abgebogen. Wir haben dann über die South Terrace zurück einen großen Bogen geschlagen. Ein Teil der South Terrace wird wegen der Menge von Cafes auch "Cappuccino Strip" genannt. Genug normale Bars und Pubs gibts aber trotzdem noch dazu. Ein paar von den Kneipen sahen auch sehr gut aus. Ein großer Irish Pub war noch hier in der Gegend, den Namen habe ich aber vergessen.

Am Rathaus sind wir dann wieder in Richtung Wasser abgebogen und haben uns quer durchs Viertel auf den Park zu orientiert. Dort, fast gegenüber der Bahnhaltestelle (oder ehemalige Haltestelle denke ich, ich vermute mal nicht, das hier noch irgendwann ein Zug fährt) ist die Little Creatures Brewery. Davon hatte ich mal früher was gelesen und ohne das wir den Laden jetzt gezielt gesucht hätten, standen wir plötzlich davor.

Der ganze Laden besteht aus drei Gebäuden. Links und Rechts ist die Brauerei und in der Mitte Pub und Restaurant. Alles ist recht großzügig eingerichtet. Es gibt viel Platz. Hinten zum Wasser raus kann man auch draußen sitzen. Hier haben wir den Abend dann verbracht. Die Speisekarte ist nicht groß. Man konzentriert sich auf das Wesentliche. Das was es gibt ist aber wirklich gut. Das selbstgebraute Bier und die riesige Weinkarte runden die Sache ab. Wenn man seine Kreditkarte hinterlegt, kann man auch "auf Rechnung" speisen und trinken. Das war mal ganz angenehm, nicht jedes Teil einzeln zahlen zu müssen, sondern erst am Schluss díe ganze Latte.

 

Wie gesagt, hier haben wir bei gutem Essen, guten Bier und nettem Wein den Abend verbracht und später so gegen 23 Uhr den letzten Zug nach Perth zurück genommen. Was ich gut fand war, das so spät fast in jedem Wagon mind. zwei Sicherheitsbeamte mitfuhren. War nicht unangenehm.
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Re: Happy New Year Sydney
« Antwort #11 am: 11.06.2015, 11:48 Uhr »
09.01.2009 - Übernahme Mietwagen und Start der Westaustralia-Tour - Tagesziel : "Die Spitzen"

Abreisetag. Heute wollten wir das Auto abholen und unsere Tour weiter in den Norden fortsetzen. Als Tagesziel hatten wir uns die Pinnacles Desert ausgesucht. Zuerst stand aber erst mal noch ein paar Besorgungen machen auf dem Programm.

Ich wollte noch in das Kaufhaus Myers zum Schlussverkauf und mir noch kurze Hosen kaufen, weil eine von meinen das Zeitliche gesegnet hatte. Stephan musste noch Ersatz für sein Handyladegerät besorgen. Also Shopping.

Etwas später haben wir uns von einem der Umsonstbusse in die Nähe des Kings Park bringen lassen. In Perth gibt es mehrere Buslinien (die haben Farben). Also zum Beispiel gibts da die "Bue Line" oder die "Red Line", die alle gängigen Punkte im Stadtzentrum auf mehreren Rundkursen anfahren. Auf diese Busse kann man kostenlos hoop-on hopp-off durch die Stadt kommen. Wir sind von unten, von der Wasserseite aus zum Kingspark hochmarschiert. Ein paar Wege waren wegen vergangener Unwetter gesperrt, aber es gab eine lange Treppe, die von unten von der Straße recht schnurstracks hochgeführt hat.

Wir haben die Aussicht von oben genossen und uns dann am Besucherzentrum und Restaurant entlang abgemacht. Wir sind durch sowas wie Buschlandschaft gekommen und schließlich irgendwo an ein paar Tennisplätzen rausgekommen. Von dort wars nur noch ein paar Meter zur nächsten Hauptstraße. Hier war auch taktischer Weise ganz in der Nähe eine Stopp der roten Umsonstbuslinie.

Mit diesem Bus haben wir uns wieder ins Zentrum bringen lassen. In der Nähe der Mint sind wir raus und das Thrifty Büro war auch nicht weit weg.

Die Übernahme des Autos war ganz OK, wir durften uns sogar noch die Farbe unseres Autos aussuchen. Der Papierkram hielt sich auch in Grenzen. Man hat auch nicht übermäßig hartnäckig versucht uns diverse Zusatzoptionen aufzuschwatzen.

Zurück am Hotel haben wir das Gepäck eingeladen (endlich mal ein großer Kofferraum, wo alles bequem reinpasst) und sind aus der Stadt raus. Wir haben uns grob an der "Lord Street" orientiert. Wir wollten zum Caversham Wildlife Park. Wir hatten aus dem Touri Flyer nur die Adresse. Leider zog sich die Straße bis zum Abzweig wo der Park sein sollte von Perth aus gefühlte hundert Kilometer durchs Land. Also hätte das überall sein können.
 
 

Als wir dann schließlich irgendwo in nem Wohngebiet in der Sackgasse standen und ich mit dem Blättern im Straßenatlas garnicht mehr mitkam, haben wir die Strategie geändert. Wir hatten ein Handy mit Navigation dabei, es aber einfach nicht benutzt, weil wir dachten es sei nicht nötig. Im Outback, wo es nur eine Straße gibt, mag das stimmen, aber hier war das bitter nötig. Und was soll ich sagen, nach dem das richtige Ziel einprogrammiert war, haben wir den ollen Park auch prompt gefunden.

Dieser Caversham Wildlife Park liegt inmitten einer größeren Parkanlage (Whitman Park), die so etwas wie ein riesiges Naherholungsgebiet darstellt. Der Park ist unterteilt in mehrere "Welten" die alle einen eigenen Bereich aus Australien darstellen sollen. Dann gibt es einen großen zentralen Bereich wo die Kängurus rumhüpfen die man füttern und anfassen darf. Durch alle Bereich zieht sich ein "Rundweg". Folgt man dieser Strecke, dann kommt man zwangsläufig überall vorbei.

Irgendwie hatte ich den Eindruck, das ein Teil der Tiere recht teilnahmslos und apathisch in ihren Käfigen vor sich hinbrüteten. Manchmal fand ich die Behausungen auch verdammt klein.

 

Man konnte sich mit Rumlaufen aber recht gut hier aufhalten. Das begehbare Känguru Gehege war ganz gut. Die Viecher lagen faul im Schatten und hatten auch kein Problem damit, sich mal streicheln zu lassen. Auf dem Gelände gabs an einer Ecke noch nen Streichelbauernhof mit Ziegen, Schafen, Kühen, Enten, Gänsen usw.. Das war jetzt nicht mein Fall. Das zielte doch eher in Richtung Kleinkind.

Gegen Ende bei den Koalas durfte man auch in Beisein eines "Rangers" die Koalas anfassen und streicheln. Auf den Arm nehmen war aber tabu.

Bewertung : OK. Zum Füße platt laufen wars ganz gut. Kann man mal hinfahren. Die "Ausstellung" mancher Tiere sah aber teilweise nicht wirklich artgerecht aus.

Mittlerweile Nachmittag wars recht gut heiß draußen und wir haben uns auf gemacht, die restliche Fahrtstrecke anzugehen.

 

Eigentlich ging das recht gemütlich. Mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 110, die auch von allen anderen Verkehrsteilnehmern nicht deutlich überschritten wird, haben wir uns auf nach Norden gemacht. Schwer wars nicht. So viele Straßen kamen irgendwann nicht mehr in Betracht.

Tagesziel Cervantes. Hier sind wir im erstbesten Motel, einem Best Western, eingefallen. So sehr viel Alternativen gabs auch in dem Ort nicht. Da gabs noch nen Campingplatz und noch sowas Hostel-artiges, aber sonst stand nix in unserem Reiseführer. Das Motel war OK. Best-Western-Standard eben.

Als wir eingecheckt hatten, sind wir auf die Idee gekommen, doch noch gerade zu den Pinnacles zu fahren. Der Nationalpark liegt ein paar Kilometer vor der Stadt und ist schnell erreicht.

In Westaustralien ist es wie in Amerika. Die Nationalparks kosten Eintritt. Man kann diesen Eintritt aber deckeln, indem man einen Nationalpark Pass kauft. Dieser kostet irgendwas um 30 Dollar und man spart schon auf Dauer gesehen recht viel Geld, wenn man einen Urlaub lang durch die Nationalparks zieht. Es gibt zwar diverse Ausnahmen wo der Pass gerade nicht gilt, aber im Großen und Ganzen kommt man sehr gut damit zurecht. Allerdings konnten wir am Anfang nicht herausfinden, ob die "Mautstationen" überhaupt irgendwann mal besetzt sind. Wir sind nur an an geschlossenen Buden vorbeigekommen, wo man das Geld selbst in aufgestellte Boxen werfen sollte. Da wir zu diesem Zeitpunkt noch keinen Pass hatten, aber fest vorhatten einen zu kaufen, sind wir zu den Pinnacles einfach so durchgefahren. Hat auch keinen interessiert.

 

Der erste Blick auf diese Wüste war schon ein Augenöffner. Sieht echt sehr interessant aus. Durch die Steinsäulen ist ein Fahrweg angelegt, den man per PKW befahren kann. Breite PKW und Wohnmobile sollten allerdings vorsichtig sein. Es könnte sein, das es nicht immer passt.

Wir sind einmal den Rundkurs gefahren. Dann haben wir die Strecke nochmal halb gefahren und sind dann ausgestiegen um die Pinnacles mal direkt zu begrabschen. So von der Nähe sieht man erst wie unterschiedlich da jede Säule aussieht. Viele sind auch recht interessant ausgehöhlt.

Irgendwie hatten wir es geschafft noch so lange zu trödeln, das wir jetzt mitten im Sonnenuntergang waren. In der untergehenden Sonne, so schräg glutrot angestrahlt, sah die ganze Umgebung gleich nochmal viel besser aus. War ein sehr glücklicher Zufall, das wir gerade beim Sonnenuntergang hier waren, es lohnt sich.

Als wir dann so irgendwann gegen 8 zurück im Ort waren, mussten wir feststellen, das hier mittlerweile die Bürgersteige hochgeklappt waren. Im Hotel war das Restaurant zu. Wir sind noch weiter rumgefahren, aber nen wirklich geöffneten Laden haben wir nicht gefunden.

Weiter in Richtung zum Caravan Park war noch ne Pizza-Mitnehm-Bude, die hatten auch schon zu. Wir haben dann etwas erhöht an der Straße noch eine Pub/Tavern gesehen. Als wir reinkamen und gierig in Richtung Speisekarte schauten, kam nur "No Sorry, Meals just finished for today" .....

Im angeschlossenen Drive-Through-Bottelshop haben wir darauf nen Sixpack Emu-Pils mitgenommen und uns ohne ein Abendessen im Hotel vor die Tür gesetzt und den restlichen Abend seeeehr ruhig beendet. Also Rat an alle in Cervantes : Beim Thema Abendessen muss man hier früh los. Nach 8 Uhr is nicht so gut.

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Re: Happy New Year Sydney
« Antwort #12 am: 11.06.2015, 13:10 Uhr »
10.01.2009 - Fahretappe und Kalbarri Nationalpark

Ich fürchte der heutige Tag ist schnell erzählt. Viel Autofahrt und Hoffen irgendwann anzukommen.

Aber mal der Reihe nach. Nach einigermaßen zeitigem Aufstehen haben wir erst mal das Auto betankt (an der einen Tankstelle im Ort). In der Tanke drin ist noch sowas wie ein Supermarkt und "Rosie". Die gute Rosie bietet hier ganz wunderbare Chicken Wraps an. Kann ich nur empfehlen. Beim Verlassen von Cervantes ein paar von Rosies Wraps mit auf den Weg nehmen. OK. Zum Frühstück mit Kaffee kommen die Dinger nicht so gut, aber jedes für sich (Kaffee und Wrap) waren wirklich gut.

Auf dem Weg aus der Stadt raus sind wir nochmal Richtung Pinnacles abgebogen und haben am Lake Thetis gestoppt und die Stromatoliten bewundert. Jaja, es sind die ältesten "Lebensformen" der Welt, aber sich die Steinhaufen da anzugucken ist genau so interessant wie Farbe beim trocken zuzugucken. Nun ja. Schnell sind wir wieder abgedampft und haben uns für unseren Weg weiter in den Norden zum Kalbarri Nationalpark eingenordet. Die Strecke war ungefähr 400 KM, ohne sehr viele Alternativen in der Streckenführung. Man kann von Cervantes aus an der Küste entlang fahren, kommt hier dann durch ein paar Orte, oder ein wenig im Landesinneren der Straße Nummer 1 folgen.

Wir haben uns für letztere Route entschieden. Warum weiß ich auch nicht mehr genau. Die meiste Zeit fährt man recht alleine durch die Gegend. Ein paar Örtchen entlang des Weges sind eher angedeutet mit kleinen Schildern die sonstwohin zeigen. Direkt an der Straße war meiner Erinnerung nach garnicht so viel.
 
 

Irgendwann ganz viel später trifft der Highway 1 bei Port Denison auf die bereits erwähnte Küstenstraße. Hier sind wir auch mal in den Ort abgebogen um uns ein wenig die Beine zu vertreten. Wir haben uns den "Fishermans Lookout Obelisk" mal angeschaut. Die ganze Gegend hier ist übrigens für seine Lobster-Industrie bekannt. Laut Reiseführer sollte man sich unbedingt die große Lobsterfabrik von Port Denison anschauen. Allerdings waren wir nicht wirklich zu den Zeiten im Ort, wo laut Reiseführer die Führungen anfangen sollten. Außerdem muss ich ganz ehrlich sagen, haben die Fabrik erst garnicht gefunden.

Das nächste Mal haben wir in der einen größeren Stadt auf dem Weg, in Geraldton, angehalten. Hier sind wir einmal die Uferpromenade entlang gefahren, haben uns dann den Strand mal angeschaut und sind die Fußgängerzone einmal rauf und runter marschiert. Das sollte es für Geraldton diesmal aber auch gewesen sein.

Von Geraldton nach Northampton wars jetzt nicht mehr weit. Hier ist der Abzweig zur Küstenstraße und zum Kalbarri Nationalpark. Einen kleinen Abstecher in Richtung Port Gregory haben wir noch gemacht. Port Gregory ist bekannt für seine Pink Lagoon. Das Wasser hier ist durch eine Meeresalgenart pink gefärbt. Sieht ganz nett aus und ist den Abstecher wert. Was mich fast eher beeindruckt hat, war der unglaublich riesige Salzsee, an dem man Kilometer um Kilometer dran vorbeifährt.

 

Hinter Port Gregory wird die Straße zum George Grey Drive. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Einfahrt in den Nationalpark und den ersten lohnenswerten Viewpoints. Reist man von dieser Richtung aus an, dann erwarten einen zuerst die dem Meer zugewandten Attraktionen des Kalbarri Nationalpark. Nämlich viel Steilküste mit verschiedenen Felsformationen.

Ich möchte jetzt nicht jeden Punkt beschreiben, an dem wir gehalten haben. Ein paar haben wir auch ausgelassen, weils gegen Ende immer das gleiche war. Gemeinsam haben alle diese Viewpoints, das man auf kurzen Stichstraßen von der Hauptstraße ab, zu den Klippen und Steilküsten hinfährt und über einen kurzen Fußweg den jeweiligen Viewpoint erreicht.

Entlang der Straße reihen sich diverse Stopps aneinander. Bluff Point, Natural Bridge, Eagle Gorge, Rainbow Valley, Mushroom Rock, Red Bluff .....

Man bekommt jeweils was man erwartet. Blick auf spektakuläre Steilküste und Felsformationen, wie zum Beispiel bei der Natural Bridge, eine Brücke zwischen zwei Felsen, die von Wind und Wetter noch nicht zerbröselt wurde.

Beim Abzweig zu Red Bluff darf man sich nicht verwirren lassen. Es gibt Red Bluff und einen Strand der so heißt, dessen Abzweig weiter in Richtung Ort liegt. Fährt man zu dem Strand, dann kann man sein Auto auf riesigen Felsplatten parken. Am Rande dieser Felsplatten kann man viele kleine farbige Krebse sehen, die sich hier tummeln. Aber Vorsicht. Die sind schneller weg, als man denkt. Ist garnicht so einfach einen zu Gesicht zu bekommen.

 

Zum Ort selbst kann man garnicht so viel sagen. Typischer Durchgangsort mit Mainstreet zum Wasser hin. Viele Hotels und ein paar recht gute Restaurants. Wir haben noch ein wenig länger suchen müssen, bis wir eine Bleibe gefunden hatten. Ziemlich viele Läden hatten ein "No Vacancy" draußen hängen. Und die, wo noch was frei war, wollten recht happige Preise haben. Unsere Wahl ist dann auf das Kalbarri Edge Resort gefallen. War zwar ein paar Meter vom Strand weg, aber recht neu und bezahlbar. Zimmer waren modern eingerichtet und groß, was will man mehr.

Wir haben den Abend nicht mehr viel gemacht. Ein wenig auf die faule Haut gelegt, Cricket geschaut und später dann was essen gegangen.

Nach Sondierung der Lage, was es hier wo so gibt, ist unsere Wahl auf das "Black Rock Cafe" gefallen. Essen war wirklich gut und nicht zu teuer. Kann ich nur empfehlen. Auf dem Weg zurück zum Hotel sind wir dann noch im örtlichen Pub hängen geblieben, wo wir uns beim Billard blamiert haben :-)
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Re: Happy New Year Sydney
« Antwort #13 am: 11.06.2015, 13:17 Uhr »
11.01.2009 - Einmal grillen im Kalbarri Nationalpark

Heute war nochmal körperliche Ertüchtigung angesagt. Wir wollten mal ein wenig im Park wandern.

Zuerst haben wir uns im kleinen Supermarkt im Ort, der trotz der geringen Größe irgendwie alles hatte, mit Getränken eingedeckt. Schon jetzt vor Mittag war es unglaublich warm. Viel wärmer als gestern. Wir sind dann aus dem Ort raus und Richtung Park gefahren. Am Parkeingang war wieder ne Mautstelle aufgestellt. Da fiel uns wieder ein, das wir ja nen Nationalpark Pass kaufen wollten. Also haben wir uns wieder ins Auto gesetzt und sind die 20 Kilometer zurück in den Ort gefahren und haben bei der Rangerstation vorbeigeschaut. Da war allerdings verdammt wenig los, es war nämlich verdammt zu. Da ist uns auch aufgefallen, das heute Sonntag ist ! Super. Also umsonst gefahren. Und wieder die 20 Kilometer zum Park zurück.

Wir sind wieder reingefahren, ohne unsere Gebühr zu entrichten, da wir ja immer noch fest entschlossen waren, so nen Pass zu kaufen. Von der Einfahrt zum Park sind es nochmal ca. 20 Kilometer Gravelroad bis zur ersten Kreuzung. Links gehts ab nach "Natures Window" und "The Loop". Rechts gehts ab nach "Z Bend".

Zu den Begriffen muss man sagen, das "The Loop" der Name der Wanderung ist, die wir machen wollten und das "Natures Window" eine Gesteinsformation ist, an der man vorbeikommt, wenn man diese Wanderung macht.
 
 

Auf dem Parkplatz vom Loop sind wir beim Aussteigen fast gegrillt worden. Es war noch mal ein ganzes Stück heißer geworden, das hatten wir durch unsere hin- und herfahrerei wegen des Passes gar nicht mitgekriegt. Wir hatten  schon arge Bedenken, ob es bei der Hitze sinnvoll wäre, überhaupt loszugehen. Aber wir haben uns alle Taschen die wir finden konnten mit Wasserflaschen vollgestopft und wie die Kamele bewaffnet haben wir uns in den Kampf gestürzt.

Vom Parkplatz sind es ca. 400 Meter Oneway zu diesem Window. Auf dem Weg kamen uns ein paar recht zerstört aussehende Leute entgegen, die alle die Frage, ob sie den ganzen Loop gegangen seien, ganz ungläubig verneint haben.

Nun ja. Wir sind dann weiter zum Window und haben dort schon mal die erste Pause eingelegt und uns dazu entschieden, einfach mal ein wenig weiter zu kraxeln, bis wir keine Lust mehr hätten. Der Loop-Rundweg geht vom Window aus auf dem Bergkamm weiter, bis er am Ende dieses Kammes ins Tal runtergeht und unten im Tal als große Schleife wieder zum Window zurückführt, wobei es dann in Höhe vom Windows einen Aufstieg aus dem Tag hoch gibt.

 

Wir sind auf dem Kamm oben dann noch weiter rumgegangen. So nach ner ganzen Zeit wurde es aber doch unglaublich anstrengend. Unsere Wasservorräte gingen auch rapide zur Neige und so haben wir uns vor dem point of no return, also vor der Hälfte des Weges, wo Umdrehen gar keinen Sinn mehr gemacht hätte, zum Zurückgehen entschlossen.

Ich schätze mal, das wir ca. 2 Kilometer vom Window entfernt waren, als wir rumgedreht sind. Als wir dort wieder angekommen sind, war ich doch froh, das wir zurück waren. Wirklich fertig und jetzt ganz ohne Wasser wäre das sonst böse geendet. Als wir so in diesem Fenster im Schatten gesessen haben, waren es auf meiner Uhr knappe 45 Grad. Puhhhhh.

Zurück am Auto wurden dann noch ein paar Pullen geext und schnell die Klimaanlage angedreht. Bei dieser Hitze hatte ich den Eindruck, das man auch irgendwann selbst so aufheizt, das Trinken oder so den Körper garnicht mehr abkühlen kann.

 

Zurück sind wir dann am Abzweig in Richtung Z Bend gefahren. Von hier hat man ebenfalls einen sehr guten Ausblick auf das tief eingeschnittene Tal mit dem River. Vom Parkplatz geht ein Fußweg zu einer Aussichtsplattform (hin und zurück ca. ein Kilometer).  Der nächste erreichbare Aussichtspunkt "Hawkes Head" war nicht so spektakulär und deshalb schnell abgehakt. Als letztes in der Reihe kann man nun noch zum "Ross Graham Lookout". Hier bietet sich die Gelegenheit, vom Parkplatz, bzw. vom Lookout aus, runter ins Flussbett zu marschieren. Das ist möglich, da man sich hier nicht mehr so hoch über dem Tal befindet. Ab Z-Bend geht es auf der Fahrt ständig spürbar bergab.

Der Weg hin und zurück sind ca. naja, ne halbe Stunde. Der Aufstieg zurück ist wieder ein wenig anstrengend. Unten kann man über die Riesenkiesel im Flussbett balancieren oder sich einfach ein wenig in den Schatten setzen. Vielleicht sieht man ja, wenn man sich ruhig verhält und Geduld hat, ein paar Tiere.

 

Ja. Das war unser Tagespensum für heute. Auf dem Rückweg haben wir im Ort noch getankt und uns dann ins Hotel verzogen. Ich glaube es war so ca. 16 Uhr und wir waren ziemlich groggy. Später sind wir nochmal losgezogen und am Strand entlang ein wenig gewandert und haben uns ein wenig die Hauptstraße hoch die vielen Papageien angeschaut, die da auf den Wiesen am "grasen" waren.

Später sind wir zum Essen in die "Echo Bar" gegangen. Das ist ein Laden der uns zuerst garnicht aufgefallen war, er ist im selben Gebäude wie der kleine Supermarkt, allerdings die Treppe hoch. Das war wirklich sehr gut. Ich hatte ein wunderbar zubereitetes Krokodil und Stephan eines dieser Schalentiere, wo man nen Nussknacker dabei bekommt zum Öffnen. Was war das noch mal ? Lobster ? Keine Ahnung. War echt klasse, die Weine sehr gut und hinterher noch ein richtig sündiges Dessert. Hmmm. Und so richtig teuer war's auch nicht.

So. Und jetzt Schluss für heute.
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MisterB

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Re: Happy New Year Sydney
« Antwort #14 am: 11.06.2015, 14:35 Uhr »
12.01.2009 - Hit the road, Jack

Tja. Wenn man rumkommen will, muss man auch mal längere Fahretappen auf sich nehmen. Nach gemeinsamer Meinung machte es für uns keinen Sinn mehr, von Kalbarri aus noch weiter in den Norden zu fahren. Die nächsten, für uns interessanten, Ziele wären mit Monkey Mia und Co. doch extrem weit weg gewesen. Und zudem musste ja für jeden Tag mehr weiter rauf auch mindestens genauso ein Tag für den Rückweg wieder runter eingeplant werden. Und irgendwie gingen uns in der groben Planung dann doch die verbleibenden Urlaubstage aus.

Also haben wir beschlossen, es bei Kalbarri zu belassen und wieder umzudrehen. Unsere nächste Etappe sollte uns am Wave Rock vorbei nach Kalgoorlie bringen. Der grobe Plan für heute sah vor, nach gemütlichem Aufbruch so weit zu fahren, das wir schon grob in die Nähe vom Wave Rock kommen würden um den am nächsten Tag auf dem Weg nach Kalgoorlie nebenbei "mitzunehmen".

Wir sind von Kalbarri aus wieder durch den Park hindurch zum Highway 1, der hier North West Costal Highway heißt, gefahren. Das haben wir eigentlich auch nur gemacht, da wir bei der Anreise ja schon über die Küstenstrecke gekommen waren und somit für die Rückfahrt die Inlandsroute eine kleine Abwechslung war. Vom Highway sind wir beim Miniörtchen Binnu wieder abgebogen und auf verschlungenen Gravel-Pfaden (die aber in sehr gutem Zustand waren) zur Hutt River Province gefahren.
 
 

Hier hat sich auch wieder jemand selbst verwirklicht und seinen eigenen Staat gegründet und sich von Australien unabhängig erklärt. 1970 hat der gütige und weise und allmächtige König Leonard of Hutt den einzigen unabhängigen Staat auf dem Kontinent Australien gegründet. Das war sogar anscheinend aufgrund irgendeiner Rechtstrickserei und Auslegungssache der Gesetze möglich. In der Folgezeit hat der (zugegeben sehr geschäftstüchtige) König dann Staatsbürgerschaften verkauft und eigenes Geld gedruckt und Briefmarken herausgegeben. Außerdem ist er selbst als Staatsoberhaupt auf so gut wie jedem international bedeutsamen Kongress und UN Meeting aufgetaucht. Also sehr umtriebig ist er schon, der König. Meiner Meinung nach hat der King Leonard aber spätestens dann seinen gewaltigen Riss in der Fontanelle offen gezeigt, als er 1988 noch ne Armee gegründet hat und für seinen (garantiert ausgetrockneten) Hutt River eine Navy ins Leben gerufen hat.

Seine "Staatsresidenz" inmitten dieser Hutt River Provinz kann täglich von 9-4 besucht werden. Wer das jetzt alles nicht glaubt, der siehe  www.pricipality-hutt-river.com.

Nun ja. Wir wollten uns das auf alle Fälle mal ansehen und sind dort hingefahren. Leider hatten wir anscheinend einen falschen Tag erwischt oder der König hatte einen ganz dringenden Staatsnotfall. Es war nämlich niemand da. Wir sind noch ein wenig hineingefahren und haben uns ein paar Gebäude, wie den Souvenir Shop und die Ausstellung der staatlichen Insignien und das Postamt etc. angeschaut. Aber als nach ner halben Stunde immer noch keiner aufgetaucht war um uns zumindest mal zu fragen, was wir hier so treiben würden, sind wir auch wieder gefahren.

Folgt man den Gravelroads von hier schnurstracks dann kommt man irgendwann ein paar Kilometer vor Northampton wieder auf den Highway.

Von hier bis Geraldton sind wir durchgefahren und in Geraldton dann noch kurz gestoppt. Unser FM Transmitter hatte den Geist aufgegeben. Da war der Stromstecker mitsamt der Buchse durch die ganze Rappelei auf den Gravelroads rausgefallen. Und nur auf die verstreuten Radiosender wollten wir uns nicht verlassen. So haben wir einen Stopp bei Dick Smith eingelegt und uns hier Ersatz besorgt. Da wir nun einmal im Ort waren, sind wir auch noch kurz beim Denkmal für die HMAS Sydney vorbeigefahren.

 

Das Denkmal erinnert an das Schiff HMAS Sydney, welches 1941 irgendwo aus ungeklärter Ursache mit über 600 Leuten an Board gesunken ist. Eine riesige Stahlkuppel mit 645 Möwen erinnert an die 645 gefallenen Soldaten. Bis ins Jahr 2007/2008 war das Wrack komplett verschollen, dann wurde es gefunden. Ein kleines "Zusatzdenkmal" auf dem Gelände erinnert an den Fund.

Da wir hinter Geraldton eh tanken mussten, haben wir uns bei der Gelegenheit noch ne detaillierte Karte der Umgebung besorgt. Die erste Gelegenheit vom Küstenhighway ins Land abzuzweigen haben wir dann genutzt. Wir wollten bei der Fahrt nach Süden schon mal möglichst weit nach Osten abgetrieben werden. Wären wir jetzt erst stur nach Perth zurück gefahren, wäre der Weg zum Wave Rock umso länger gewesen.

Anscheinend ist die Gegend durch die wir gekommen sind so etwas wie der Weizengürtel Australiens. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, das das, was überall entlang der Straße in riesigen Lagersilos und riesigen Bergen lagerte Weizen war. Wir sind auf unserem weg durch recht einsame Gegenden gekommen. Vom Highway aus ging es ab Dongara immer nach Südosten und durch die Weltstädte Mingenew, Three Springs, Coorow, Watheroo, Moora, New Norcia etc etc etc weiter unserem Ziel entgegen.

 

Manchmal bestand einer der kleinen Örtchen aus nichts anderem, als aus solch einer riesigen Weizenlagerei und noch zwei Häusern. Ich hätte jetzt mal ganz pauschal gesagt, typisches Hinterland, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Einmal haben wir auch einen der ewig langen Transportzüge gesehen, die das ganze Gut nach irgendwo hin gefahren haben. An dem Zug sind wir mit dem Auto bestimmt 5 Minuten vorbeigefahren. Zum Glück mussten wir nirgendwo am Bahnübergang auf so einen Zug warten.

Irgendwann am späten Nachmittag, als wir keine Lust mehr zum Autofahren hatten (die Gondelei durch ewig gleiche Gegend über kleine kurvige Straßen war außerordentlich ermüdend), haben wir uns den nächst größeren Ort auf der Karte ausgesucht und dort Station gemacht. Unsere Wahl war auf York gefallen. Ein kleines, typisches Durchgangsörtchen. Eine Mainstreet wo sich alles abspielt, links und rechts davon ist nicht mehr so sehr viel los. Allerdings war das Örtchen wunderschön restauriert. Alle Gebäude entlang der Mainstreet sehr schön aufgemacht. Laut Reiseführer soll York ein durchaus quirliges Örtchen sein, mit vielen Festivals und Veranstaltungen.

 

Für die Suche nach einer Übernachtung sind wir die Mainstreet einmal hoch und runter. Beim ersten Versuch bin ich immer noch nicht ganz sicher, ob der Typ dort uns nur veräppeln wollte, oder ob das sein ernst war. Nach der Frage wegen eines Zimmers hat er uns erst die "Annehmlichkeiten" erklärt. Keine zwei Betten, nur ein großes, keine Klima und Klo aufm Flur. Dafür sehr romantisch für einen gemütlichen Abend. Und das für den Superpreis von über 200 Dollar ! Äähm, ja, danke, wir sehen uns dann noch ein wenig um. Auf Wiedersehen.

Bei der zweiten Anlaufstelle war aber alles in Ordnung. Im Castle Hotel sind wir gut untergekommen und teuer wars auch nicht. Nach einem kleinen Bummel die Mainstreet hoch und runter haben wir im Restaurant des Castle Hotel auch noch sehr gut gegessen. Meine Rippchen war wunderbar. Eventuell als Info : Auch hier im Ort darf man nicht zu spät kommen, sonst gibts nix mehr zu essen. So gegen 8 haben die die Türen verschlossen und keinen mehr reingelassen.

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