Hallo,
erstmal eine Webseite mit Flugzeugzugelassenen Kindersitzen:
http://www.kindersitze-shop.de/inhalt/default.php/cPath/165_171Dann hier ein Artikel:
http://www.abenteuer-reisen.de/sp/sp10/sp10__14e.htmAlternativen existieren
Absurd und unglaublich. Immer dann, wenn Gefahr droht, werden demzufolge die Kinder dieser ausgesetzt. Weshalb? Weil eine haarsträubende Diskrepanz zwischen dem Stand der Technik und den Vorschriften existiert. Seit mindestens acht Jahren ist bekannt und belegt, dass Pkw-Kinderrückhaltesysteme im Notfall Schutz vor Verletzungen bieten. Vorausgesetzt, sie lassen sich fest und eng im Flugzeugsitz anbringen und nach dem Einsatz wieder problemlos entfernen - was bei einigen Modellen zugegebenermaßen nur schwer möglich ist, vor allem das Lösen des Beckengurts verursacht oft Probleme. Indes, in entsprechende nationale oder EU- Vorschriften schlug sich diese Erkenntnis bis dato nicht nieder. Deshalb sehen die Airlines offensichtlich auch keine Notwendigkeit, etwas zum Schutz der Kids zu unternehmen.
Dabei dürfen - so schrieben auf unsere Anfrage das Luftfahrtbundesamt, die Lufthansa, Condor und Air Berlin - Sitze amerikanischer Hersteller, die Plaketten mit den Vermerken "This child restraint system conforms to all Federal Motor Vehicle Saftey Standards" und "This restraint is certified for use in motor vehicles and aircraft" tragen, in deutschen Maschinen uneingeschränkt eingesetzt werden - vorausgesetzt natürlich, die Eltern buchen und bezahlen einen eigenen Sitzplatz für ihr Kind und der Kindersitz lässt sich fest und eng fixieren.
Perspektiven
Das US-Luftfahrtamt FAA will bis Ende 2000 eine Vorschrift erlassen, die die Airlines zwingt, sichere Plätze für Kinder in Flugzeugen zur Verfügung zu stellen. Und auch in Deutschland muss und wird sich etwas tun. Sobald der TÜV Rheinland konkrete Spezifikationen erstellt hat, werden Hersteller wie das Hamburger Unternehmen Innovint, das auf der ILA 2000 ein Kinderrückhaltesystem für Passagierflugzeuge vorgestellt hat, entsprechende Kindersitze auf den Markt bringen, die den kleinen Fluggästen optimalen Schutz bieten. Der Sitz von Innovint kann sowohl in als auch gegen die Flugrichtung eingebaut werden und ist für Kinder bis zum Alter von sechs Jahren geeignet. Befestigt wird er mit dem Beckengurt des Flugzeugsessels. Nun sind die Airlines am Zug! Der Rest ist eine Frage von Nachfrage - die Kunden müssen Druck machen - und der Logistik. Vielleicht werden schon im Frühjahr 2001 Catering-Unternehmen wie LSG Sky Chefs neben vorbestellten Sondermenüs, kiloweise Sektfläschchen und Bierdosen auch reservierte Kindersitze an Bord der Maschinen bringen?
Und nochwas:
http://www.welt.de/data/2004/03/16/251896.htmlErstmals Kindersitze für Flugzeuge
von Edgar S. Hasse
Hamburg - Wenn Babys im Flugzeug verreisen, fanden sie bei Starts und Landungen bislang Platz auf dem Schoß der Mutter. Anders als bei Autos gibt es im Luftraum noch keine verbindliche Vorschrift, dass Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren in speziellen Sitzen befördert werden müssen. Jetzt sorgt die Hamburger Firma Innovint mit einer Innovation für Aufsehen: Die Experten für Flugzeug-Interieur haben die weltweit ersten Kindersitze für Flugzeuge entwickelt. Die ersten beiden Systeme wurden an die Schweizerische Rettungsflugwacht (REGA) geliefert; nächste Woche gehen 30 Sitze an die Royal Air Force nach Großbritannien. Denn die britische Luftwaffe verfügt über 23 Großraumflugzeuge, die denen neben den Soldaten auch Familienangehörige zu den weltweiten Einsatzorten transportieren. "Aus der Fürsorgepflicht gegenüber unseren Militärangehörigen führen wir Flugkindersitze in unserer Staffel ein", so ein Offizier am Standort Brize Norton.
"Vier Jahre lang haben wir die Kindersitze entwickelt", erzählt der Wandsbeker Innovint-Seniorchef Uwe Gröning. Die Neuentwicklung kann bei Bedarf auf den herkömmlichen Sitzen fest montiert werden und überstand die in der Luftfahrt üblichen Crash-Tests mit einer Geschwindigkeit, die der 16-fachen Erdbeschleunigung entspricht. Die Sitze wurden vom Bundesluftfahrtamt zugelassen; im Einzelfall waren sie bereits in VIP-Flugzeugen erfolgreich im Einsatz. Der Preis pro Exemplar in Einzelanfertigung liegt momentan bei 2300 Euro.
Das Familienunternehmen mit seinen 19 Mitarbeitern will in den nächsten Monaten sowohl Charter- als auch Linienfluggesellschaften beliefern, wobei das gesamte weltweite Marktvolumen maximal bei rund 100 000 Stück liegt. "Im Flugkindersitz haben die Kinder eine gleich gute Überlebenschance wie ihre Eltern", sagt Uwe Gröning. "Jetzt sind die Airlines aufgefordert, ihren Passagieren Flugkindersitze anzubieten."
Artikel erschienen am 16. März 2004
Grüße
Antje