usa-reise.de Forum

Unterhaltung & aktuelle Hinweise => Pro und Contra => Thema gestartet von: Flicka am 22.07.2019, 21:48 Uhr

Titel: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Flicka am 22.07.2019, 21:48 Uhr
Liebe Forennutzer,

leicht peinlich berührt von zunehmender Flugscham - schließlich war ich dieses Jahr schon auf den Galapagosinseln in Urlaub und will im Herbst auch noch nach Japan reisen - habe ich mir heute abend bei dem Anbieter Atmosfair mal angeschaut, wie meine Flug-CO2-Bilanz dieses Jahr ausfällt. Ergebnis: Insgesamt schlagen meine Flüge in meiner persönlichen Bilanz mit über 13 Tonnen CO2 zu Buche. Atmosfair berechnet den Kompensationsbetrag mit knapp über 300 Euro.

Wie haltet ihr es so mit den Flügen? Habt ihr schon mal eine solche Kompensation gezahlt? Oder fliegt ihr etwa aus Flugscham schon gar nicht mehr?
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: gecko1a am 22.07.2019, 22:18 Uhr
Wenn ich meine CO2 Eco Bilanz auf mein Leben umrechne, ist es zwar immer noch nicht 0 aber bei weiten nicht so hoch, wie andere für billigen Strom, Steaks aus Übersee (inkl. das abbrennen von Wäldern), Millionen von kg CO2, die in der Freizeit mit dem Auto verfahren werden, der Wein aus Südafrika, Stilles Wasser aus Frankreich, .....
Übrigens 13,3kg CO2 pro kg Rindfleisch.

Nein, ich habe kein schlechtes Gewissen, hätte aber kein Problem wenn der Flug 50€ teurer wäre, wenn dafür wieder aufgeforstet würde, Strom CO2 neutraler wäre und das Ganze auf der ganzen Welt eingehalten werden würde.

Noch etwas, was ich gefunden habe: ein Tweet verbraucht 340g CO2, 500.000.000 Tweets werden pro Tag geschrieben. Das sind 170.000 Tonnen pro Tag.
Lass uns lieber Twitter abschaffen.


Meine Gedanken dazu.

Gruß Frank
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Bandito1011 am 22.07.2019, 22:38 Uhr
Ach da kann man doch so herrlich schummeln... Ich fliege oft, ja, dafür mache ich aber niemals Kreuzfahrten. Und schon geht´s mir wieder gut. Was ich sagen will, es liegt in den Händen der Politik. Wehren werden sich die Bürger eh nicht, dafür gibt es ja zahllose Beispiele. Da wir aktuell eine grüne Welle in der Republik erleben, ist die Chance politisch etwas drastisch zu ändern und Flüge etc. zusätzlich zu besteuern so groß wie nie. Ist ne ähnliche Situation wie der Atomausstieg nach Fukushima. Mir solls egal sein, bei Umweltthemen beuge ich mich dem Willen des Volkes. Warum? Weil man wohl innerlich genau weiß das Umweltschutz bitter nötig ist. Freuen würde mich das dennoch kaum wenn ich ehrlich bin, will schon gerne billig mit dem Flieger reisen. Aber dagegen wehren würde ich mich nicht. Ego vs. Gewissen... schwierige Sache.

Um bei der Frage zu bleiben: Eine Kompensation würde ich freiwillig wohl nicht zahlen. Flugscham habe ich nicht, glaub auf Kreuzfahrtschiffen hätte ich eher ein ungutes Gefühl wenn man mit so einem Monsterpott im idyllischen kleinen Hafen anlegt.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: NatureLover am 23.07.2019, 08:52 Uhr
Ach da kann man doch so herrlich schummeln... Ich fliege oft, ja, dafür mache ich aber niemals Kreuzfahrten. Und schon geht´s mir wieder gut.

EDIT: Habe den Beitrag wohl am frühen Morgen falsch aufgefasst, daher erst mal wieder gelöscht.

Danke übrigens für den Tipp, mal seine CO2-Bilanz beim Fliegen bei Atmosfair nachzuschauen.. bei mir sind es gut 3,7 Tonnen in diesem Jahr. Ich hätte nicht gedacht, dass es so viel ist. Laut Website wären das 90€ Kompensation.. die würde ich zahlen.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Flicka am 23.07.2019, 20:32 Uhr
Mir war bis vor kurzem gar nicht bewusst, wie "schlimm" Fliegen für die eigene CO2-Bilanz ist. Ich hatte mir halt gedacht, es kämen nur ein paar Prozent zum sonstigen Verbrauch dazu. Pustekuchen. Die beiden Fernreisen, die ich dieses Jahr unternehme, ergeben laut Atmosfair ungefähr das Fünffache der Menge CO2, die ich jährlich durch Autofahren verbrauche (ich fahre ca. 15.000 km jährlich). Das heißt, ich kann entweder diese zwei Fernreisen machen oder fünf Jahre Autofahren.

Aber ob ich dafür jetzt Kompensation zahlen soll? Damit sollen zwar Projekte finanziert werden, durch die CO2 eingespart wird. Aber ungeschehen mache ich die Flüge damit ja auch nicht. Andererseits: Kompensation  zahlen ist fürs Klima wohl immer noch besser als keine Kompensation zahlen.

Wer jetzt nicht unbedingt nach Japan oder auf die Galapagosinseln fliegen will, sondern ein im Forum üblicheres Flugziel wie San Francisco ansteuert, verbraucht für Hin- und Rückflug zusammen ca. 5,6 Tonnen CO2. Ich glaube, da spielt es ansonsten keine große Rolle, ob man Wasser und Wein aus dem Ausland trinkt. Verblüfft mich auch. Denn ich dachte, Klimaschutz kommt genau bei diesen kleinen Entscheidungen im täglichen Leben zum Tragen.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: 147VNN am 27.07.2019, 16:11 Uhr
Interessantes Thema  :D. Wir haben schon nachhaltig gelebt, da war dieses Wort noch nicht erfunden. Aber Gesamtbetrachtungen sind heute nicht mehr modern. Monokausale Erklärungen, wohin man schaut (derzeit ist CO2 wirklich an allem Schuld), Korrelation und Kausalität werden auch ständig verwechselt. Ein gutes Gewissen konnte man sich in der Menschheitsgeschichte auch schon immer kaufen, nur die Themen wechseln. Moderner Ablasshandel halt. Atmosfair ist zunächst eine Firma, die Dinge verkauft (Holzöfen, Biogasanlagen usw.) und Menschen beschäftigt. Wenn man es gut findet, dass für einen Flug z.B. jemand in Indien einen Ofen kaufen kann, mit dem er kochen und Holzkohle herstellen kann, ist doch fein. Außerdem kann man die Spende von der Steuer absetzen, im günstigen Fall bezahlt dann der Steuerzahler die Hälfte meines kompensierten Gewissens mit :wink:.

Da ihr alle soviel CO2 verbraucht, müsstest Ihr ja einen Orden kriegen  :D. Aber unsere Politiker haben ja den Unterschied zwischen Emission und Verbrauch auch nicht verstanden: „Wer wenig CO2 verbraucht, wird kräftig profitieren. Wer das Klima stark belastet, hat am Ende weniger in der Tasche“ (Malu Dreyer).
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Jack Black am 30.07.2019, 19:50 Uhr
Monokausale Erklärungen, wohin man schaut (derzeit ist CO2 wirklich an allem Schuld),

"An ALLEM Schuld" sicherlich nicht (dann müßte man auch definieren, was eigentlich "ALLEM" bedeutet). Aber die Bedrohung durch die zu hohe CO2 Emission ist definitiv existentiell bedrohend, wenn auch nicht für uns selbst, die wir heute leben. Das ist ja das hinterfotzige daran: eigentlich kann es UNS egal sein, was wir mit der Erde veranstalten. Wir selbst werden von den Folgen nicht viel mitbekommen. Wir selbst sterben vorher an den "gewohnten" Ursachen.

Aber die Problematik der CO2 Belastung und die damit verbundene Erwärmung der Atmosphäre ist beängstigend und definitiv bedrohlich. Gerade weil dieser Prozess irgendwann (und dieses irgendwann ist leider nicht mehr weit weg) so eine Eigendynamik entwickelt, dass DANN eine Umkehr (mindestens aus heutiger Sicht) nicht mehr vorstellbar ist. Und auch wenn es keiner gerne hört und liest: das Fliegen mit dem Flugzeug ist die Nummer eins unter den horrenden Produzenten von CO2. Ein einziger Hin/Rückflug Frankfurt - Las Vegas hat den gleichen Effekt wie 2 bis 3 Jahre mit seinem alten Diesel durch die Gegend zu fahren. Und es gibt Menschen, die fliegen 50 bis 100 Mal pro Jahr. Die produzieren in einem einzigen Jahr die gleiche Belastung wie mein Vater (der nie fliegt) in seinem ganzen Leben.

Und insofern hast Du natürlich Recht, denn Probleme wie die Belastung der Weltmeere durch Plastikmüll sind damit überhaupt noch gar nicht angesprochen. Wir Menschen schaffen es ja, unsere Erde auf manngifaltige Weise unbewohnbar zu machen. CO2 ist davon nur eine Facette. Aber auch da bin ich zum Glück längst tot, wenn es gilt, die resultierenden Probleme zu ertragen. Ist schon einigermaßen egoistisch, oder nicht?
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Smokey-the-Bear am 09.03.2020, 10:44 Uhr
Vielleicht bin ich ja eine "Umwelt-Drecksau", aber ich habe auch weiterhin vor, dorthin in Urlaub zu fliegen, wohin ich möchte. Leider lassen sich die USA von Deutschland aus nur sehr schlecht und langwierig mit dem Fahrrad erreichen.

Ich könnte statt dessen mit dem Fahrrad vielleicht die Eifel erreichen. Ja. das ginge. Ich habe auch überhaupt nichts gegen die Eifel. Sie ist nur leider nicht mein Sehnsuchtsort.

Offen gestanden (auch wenn es übertrieben wirkt);
Wenn ich nicht mehr zu meinem Sehnsuchtsort gelangen würde, dann ginge ich im Alltag früher/später ein wie eine Primel, die kein Wasser mehr bekommen hat.

Abgesehen davon:
Man zeigt sehr gerne auf Fernreisende, die vielleicht 1x im Jahr (oder in noch größeren Zeitabständen) eine Fernreise machen. Diejenige Klientel, die 3 - 4x jährlich nach Malle fliegt, hat man nicht sofort auf dem Schirm.

Ich würde es aber durchaus begrüßen, wenn ansonsten mehr regional/national produziert und gekauft würde. Auch wenn es uns teurer käme. Warum muß jeder "Mist" z.B. aus China kommen?

Wir merken es vielleicht gerade auch an Medikamenten, bei denen sich Engpässe anbahnen (bzw. schon da sind)

Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Dayhiker am 10.03.2020, 22:34 Uhr
Vielleicht bin ich ja eine "Umwelt-Drecksau", aber ich habe auch weiterhin vor, dorthin in Urlaub zu fliegen, wohin ich möchte. Leider lassen sich die USA von Deutschland aus nur sehr schlecht und langwierig mit dem Fahrrad erreichen.
...
Ich würde es aber durchaus begrüßen, wenn ansonsten mehr regional/national produziert und gekauft würde. Auch wenn es uns teurer käme. Warum muß jeder "Mist" z.B. aus China kommen?

Das ist jetzt klasse. Mich könnt ihr gerne ohne Sinn und Verstand um den Globus transportieren, die Erdbeere oder den Apfel aber bitte nicht - das ist doch umweltschädlich.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: StepGarty am 17.06.2020, 15:17 Uhr
Was für ein interessantes Thema! Ich glaube, dass meine Flüge mehrmals im Jahr keinen Schaden wie das Verbrennen von Kraftstoff mit Autos oder die Entwaldung verursachen. Andererseits müssen wir für uns selbst verantwortlich sein und uns auf unsere Position verlassen.
Aber jetzt, aufgrund des Coronovirus, sind die Flüge zurückgegangen. Hat sich dies irgendwie auf die Verbesserung der Umweltsituation ausgewirkt? Ich denke nicht. Weil Fliegen ein Tropfen auf den heißen Stein ist.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Smokey-the-Bear am 18.06.2020, 14:17 Uhr
Ich würde zwar nicht sagen, dass Fliegen in Sachen CO2 nur ein "Tropfen auf dem heißen Stein" ist, möchte aber dennoch nicht, dass jegliche Aktion, die ich als Mensch auf der Welt starte in irgendetwas - meinetwegen CO2 - umgerechnet wird.

Ich möchte nämlich - nebenbei - auch noch leben. Und zwar primär nach meiner Facon.

Ich sehe entfernte, vage Parallelen zur immer mal wieder aufflammenden Diskussion zur Lebensarbeitszeit, bei der ausgerechnet wird, wie lange im Leben man arbeiten muß/soll/müßte, damit es sich für die Rentenkasse/Volkswirtschaft lohnt.

Auch das geht mir auf den Zeiger.

Den Menschen macht wesentlich mehr aus, als irgendwelche Rechenformeln.

In einem USA-Forum läßt sich natürlich trefflich diskutieren (und auch schimpfen), wie sehr man die Umwelt bei einem Fernflug belastet.

Um Unterschied zu "Kurzstrecken-Urlauben" machen viele die USA-Reise nur 1x im Jahr, teils alle 2 bis 3 Jahre. Einige nur 1x im Leben. Andere niemals.

Eine ganze Menge "Malle-Freunde" fahren - leicht übertrieben ausgedrückt - 1x monatlich für 39,99€ auf ihre Lieblingsinsel. Die hat man - so mein subjektiver Eindruck - dabei nicht so unbedingt im Blick.

Und einige derjenigen, die gern mal so eine "Umwelt-Drecksau" anpöbeln, sollten viellecht auch mal in sich gehen und überprüfen, wieviel von ihrem IT- und/oder Smartphone-Equipment aus China den Weg nach Deutschland finden mußte. Vielleicht nur, weil das bei e**y erworbene Handy-Ladekabel aus China trotz Transport 75 Cent günstiger zu bekommen war, als eines aus Deutschland.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: miwunk am 18.06.2020, 21:19 Uhr
Irgendwo habe ich vor kurzem gelesen, dass der gesamte Internet- und Handy-Verkehr gleich viel zur CO2-Belastung beiträgt wie alle Flüge auf dieser Erde. Aber wo sind nur die Internet- und Handy-Nutzer, die sich dadurch ein schlechtes Gewissen machen lassen, und vielleicht mal 1 Woche oder so auf Internet oder Handy verzichten???
Solange das nicht passiert werde ich auf keinen Flug verzichten und auch kein schlechtes Gewissen deshalb haben.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Detritus am 18.06.2020, 23:38 Uhr
Irgendwo habe ich vor kurzem gelesen, dass der gesamte Internet- und Handy-Verkehr gleich viel zur CO2-Belastung beiträgt wie alle Flüge auf dieser Erde.

“Der reine CO2-Ausstoß von Internet und Flugverkehr sei ungefähr gleich, aber: "Wenn man allerdings die Klimawirkungen betrachtet, dann ist die Klimawirkung des Flugverkehrs etwa doppelt so hoch wie die des Internets."

„Wenn ich den ganzen Tag Video streamen würde und grob gesagt sieben Filme am Tag in Spielfilmlänge anschauen würde, würde ich im ganzen Jahr immer noch weniger CO2 verursachen als für eine Flugreise nach Mallorca."


https://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/faktencheck-internet-schlimmer-als-fliegen-100.html

Von daher:

(https://uploads.tapatalk-cdn.com/20200618/2c6d855f4c9f14c414f59a68d37f3fe6.jpg)
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: TR74 am 19.06.2020, 12:29 Uhr
„Wenn ich den ganzen Tag Video streamen würde und grob gesagt sieben Filme am Tag in Spielfilmlänge anschauen würde, würde ich im ganzen Jahr immer noch weniger CO2 verursachen als für eine Flugreise nach Mallorca."[/i]

https://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/faktencheck-internet-schlimmer-als-fliegen-100.html

Von einem "Faktencheck" würde ich aber erwarten, dass mit konkreten Fakten, in diesem Fall Zahlen, argumentiert wird. Hier wird aber wieder nur eine Behauptung dagegengestellt ohne diese zu überprüfen.

Ich habs mal schnell durchgerechnet:

Nach myclimate.org wird bei einem Hin- und Rückflug TXL-PMI pro Passagier ca. 600 t CO2 erzeugt.
Lasse ich meinen PC das ganze Jahr laufen und streame ca. 10 GB pro Tag (was wahrscheinlich nur für 3 Filme recht) komme ich nach den gängigen Verbrauchszahlen auf ca. 1700 kwh was beim aktuellen Strommix in Deutschland ungeführ 800 kg CO2 entspricht.


Der einzige wirkliche sinnvolle Satz in dem MDR Beitrag ist der letzte.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Detritus am 19.06.2020, 13:07 Uhr
Na ja dann können wir die Milchmädchen auch noch dazu holen. ;)

Zum einen kommst Du pro Kopf lt. der Seite bei einem Flug nach Malle auf 0,6 t also 600 kg CO2 und nicht 600 t.

Zum anderen - ein TV oder Laptop mit 100 W Stromverbrauch (der durchschnittliche Gaming PC liegt zwischen 90 - 150 W) kommt bei 24 h Nutzung auf 2,4 kWh pro Tag -also 876 kWh im Jahr - wie Du da auf gut das Doppelte kommen möchtest ist mir schleierhaft (Laptops mit >200 W sind wohl eher selten) auch wenn man jetzt ggf. noch den Stromverbrauch vom Router mit knapp 100 kWh da raufrechnen möchtest.

1000 kWh wären dann also 470 kg CO2 und damit deutlich unter den 600 kg die der Malleflug verursacht. Wenn man jetzt noch spitzfindig sein wollte - der Artikel spricht vom "Tag" - also wenn man jetzt noch 6 Stunde Schlaf abzieht - runden wir mal großzügig auf 90 Tage pro Jahr runter - landet man bei 660 kWh im Jahr plus Router 760 kWh entspricht 357 kg CO2.

Kannst Du drehen und wenden wie Du willst - rein vom Zahlenwerk her ist die Aussage aus dem Artikel korrekt.


Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: miwunk am 19.06.2020, 13:19 Uhr

Zum anderen - ein TV oder Laptop mit 100 W Stromverbrauch (der durchschnittliche Gaming PC liegt zwischen 90 - 150 W) kommt bei 24 h Nutzung auf 2,4 kWh pro Tag -also 876 kWh im Jahr - wie Du da auf gut das Doppelte kommen möchtest ist mir schleierhaft (Laptops mit >200 W sind wohl eher selten) auch wenn man jetzt ggf. noch den Stromverbrauch vom Router mit knapp 100 kWh da raufrechnen möchtest.



Du vergisst allerdings bei Deiner Milchmädchenrechnung, dass auch Dein PC nicht laufen würde, wenn es nicht weltweit die grossen Rechenzentren gäbe. Und genau diese verbrauchen den meisten Strom, nicht Dein kleiner PC daheim. Und dazu kommt, dass diese Rechenzentren in Ländern stehen, bei denen Umweltschutz ein unbekanntes Wort ist.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Detritus am 19.06.2020, 13:22 Uhr
Ach und die gesamte Infrastruktur die man zum fliegen benötigt ist CO2 neutral oder wie?

Ich glaube wenn man das (und die bösen Rechenzentren die in bzw, für die Flughäfen laufen damit man überhaupt fliegen kann) mit berücksichtigt stinkt eine Flugreise im Vergleich zum heimischen streamen dann ungleich mehr ab...



Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: miwunk am 19.06.2020, 13:35 Uhr
Ach und die gesamte Infrastruktur die man zum fliegen benötigt ist CO2 neutral oder wie?

<
Nee, die ist doch in den "Kosten für Fliegen" eingerechnet. Oder weisst Du nicht, wie eine Kalkulation aufgebaut ist?
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Detritus am 19.06.2020, 13:58 Uhr
Nee, die ist doch in den "Kosten für Fliegen" eingerechnet. Oder weisst Du nicht, wie eine Kalkulation aufgebaut ist?

Ich sprach von der "gesamten" Infrastruktur - nicht von dem pauschalen Faktor (bei myclimate z.B. "+ 11,68" am Ende der Formel unabhängig ob Lang- oder Kurzstrecke - egal von welchem Flughafen) der Flughageninfrastruktur. In dieser Berechnung werden aber die z.B. (externen) Rechenzentren welche die Nutzung des Flughafens ermöglichen nicht berücksichtigt. Und während es bei Rechenzentren natürlich einen Unterschied macht ob die in der EU stehen oder in Indien ist natürlich der Faktor "+ 11,68" für alle Flughäfen weltweit allgemein gültig...

Oder möchtest Du jetzt behaupten der Stromverbrauch bzw. die Emmission z.B. der Hotels in denen die Fluggäste am Vorabend übernachten wäre in der Formel berücksichtigt? Genauso wie die Emissionen des Shuttles oder Taxis welche die Gäste vom Hotel zum Flughafen bringt?

 

 
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: TR74 am 19.06.2020, 14:14 Uhr
Zum einen kommst Du pro Kopf lt. der Seite bei einem Flug nach Malle auf 0,6 t also 600 kg CO2 und nicht 600 t.

Ja sorry war ein Schreibfehler, meinte natürlich 600 kg

Rechnen wir die anderen Zahlen doch einfach mal durch:

Wir nehmen die Mitte für den PC 120 W + ein durchschnittliches Display 50 Watt.
18 Stunden sind dann 3,06 kwh

* 365 tage

= 1116 kwh
+ 100 kwh für den Router
= 1200 kwh für die Technik

Pro GB Streaming setze ich mal einen Verbrauch von 0,06 kwh an (man findet auch viel höhere Werte)
* 7 Filme pro Tag je 3 GB
= 450 kwh

= 1650 kwh

ergeben rund 775 kg CO2.


 
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: miwunk am 19.06.2020, 14:28 Uhr
Detritus, es ist sinnlos mit Dir zu diskutieren, denn Du hast IMMER Recht, und wenn nicht, dann drehst Du es so hin.

(Was haben wohl Hotelübernachtungen mit dem CO2 Verbrauch beim Fliegen zu tun?? Dann musst Du Deine Autofahrt zum Computer-Händler oder die Anlieferung des PC durch UPS und deren gesamte Infrastruktur auch dazu rechnen)

Und damit bin ich auch dieser Diskussion raus.

Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Bandito1011 am 19.06.2020, 14:49 Uhr
Ich würde zwar nicht sagen, dass Fliegen in Sachen CO2 nur ein "Tropfen auf dem heißen Stein" ist, möchte aber dennoch nicht, dass jegliche Aktion, die ich als Mensch auf der Welt starte in irgendetwas - meinetwegen CO2 - umgerechnet wird.

Ich möchte nämlich - nebenbei - auch noch leben. Und zwar primär nach meiner Facon.

Ich sehe entfernte, vage Parallelen zur immer mal wieder aufflammenden Diskussion zur Lebensarbeitszeit, bei der ausgerechnet wird, wie lange im Leben man arbeiten muß/soll/müßte, damit es sich für die Rentenkasse/Volkswirtschaft lohnt.

Auch das geht mir auf den Zeiger.

Den Menschen macht wesentlich mehr aus, als irgendwelche Rechenformeln.

In einem USA-Forum läßt sich natürlich trefflich diskutieren (und auch schimpfen), wie sehr man die Umwelt bei einem Fernflug belastet.

Um Unterschied zu "Kurzstrecken-Urlauben" machen viele die USA-Reise nur 1x im Jahr, teils alle 2 bis 3 Jahre. Einige nur 1x im Leben. Andere niemals.

Eine ganze Menge "Malle-Freunde" fahren - leicht übertrieben ausgedrückt - 1x monatlich für 39,99€ auf ihre Lieblingsinsel. Die hat man - so mein subjektiver Eindruck - dabei nicht so unbedingt im Blick.

Und einige derjenigen, die gern mal so eine "Umwelt-Drecksau" anpöbeln, sollten viellecht auch mal in sich gehen und überprüfen, wieviel von ihrem IT- und/oder Smartphone-Equipment aus China den Weg nach Deutschland finden mußte. Vielleicht nur, weil das bei e**y erworbene Handy-Ladekabel aus China trotz Transport 75 Cent günstiger zu bekommen war, als eines aus Deutschland.

Man muss auch gar nicht unbedingt alles ausrechnen. Es würde doch schon reichen Leute wie mich einzuschränken. Ich fliege beruflich bis zu 8 mal im Jahr, sowohl im Inland als auch International. Laptop ist immer an Bord. Zudem fahre ich beruflich wie privat einen Dienstwagen (Diesel), ca. 45.000 KM im Jahr. Privat fliege ich zusätzlich noch 2 mal im Jahr. Homeoffice ist bei mir Standard, dort läuft der Rechner eigentlich den ganzen Tag. Handy ist nie aus, an Wochenenden landet es im Lautlos Modus in der Schublade. So war das bis vor einiger Zeit eigentlich immer.

Und ja, seit einiger Zeit belastet mich tatsächlich ein schlechtes Gewissen, weil vieles zwar äußerst bequem, aber auch brutal unnötig ist. Diese ganze Klima Diskussion hat zumindest bei mir bewirkt sich etwas intensiver damit auseinander zu setzten. Eine Umweltsau werde ich bleiben, soviel steht mal fest. Aber an einigen Dingen habe ich tatsächlich gearbeitet. VP Termine ohne Priorität werden grundsätzlich über Telefon / MS Teams abgewickelt, ich fahre dort nicht mehr persönlich hin. Innerdeutsche Flüge gibt es für mich nicht mehr, hier bin ich auf die Bahn ausgewichen was übrigens deutlich entspannter ist als ich dachte. Das Handy wird regelmäßig komplett ausgeschaltet, auch das private. Der Rechner wird runter gefahren, sobald er nicht mehr benötigt wird. Dadurch bekomme ich manche Dinge nicht mehr unmittelbar sofort mit, stellte aber bis jetzt selten ein Problem dar. Höchstens im Kopf.

Ganz ehrlich, das ist natürlich alles nur Alibi und bringt letztlich vermutlich nicht wirklich was außer ein wenig für das Gewissen. Viel mehr geht es darum das wir Geschäftsreisende uns viel öfter einschränken müssen und auch können. Ich habe in meinem Leben schon so viele Geschäftsreisen gemacht die in jeder Hinsicht am Ende völlig unnötig waren. Egal für welches Unternehmen, ich kenne auch viele Kollegen die jedes Jahr um die halbe Welt fliegen und selber sagen das 80% der Termine auch am Telefon hätten erledigt werden können. Manche fliegen tatsächlich jedes Jahr in die USA zur Weihnachtsfeier oder zu einem 1-Tages Seminar! Da ist so viel Verschwendung von Ressourcen in der modernen Business-Welt. DAS ist in der Tat ein Problem, und nicht der Privatmann der jedes Jahr in die Staaten fliegt um dort Urlaub zu machen. Und das ist für mich auch das einzig positive an Corona. Viele stellen aktuell fest wie unnötig so manche Dienstreise eigentlich ist. Vorher war das natürlich auch schon klar, aber wie das so ist muss immer irgendwas passieren damit der Mensch auch mal was nachhaltig ändert. Solange die Situation ist wie sie ist, müssen wir uns über private Urlaubsflüge oder Gamingrechner eigentlich nicht unterhalten. Die Unternehmen sind hier an oberster Stelle in der Verantwortung ihre Prozesse zu optimieren. Da gibt es wahnsinnig viel Potential.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: aef am 19.06.2020, 15:21 Uhr
Ganz ehrlich, das ist natürlich alles nur Alibi und bringt letztlich vermutlich nicht wirklich was außer ein wenig für das Gewissen.
Wieso so negativ?

Alles bringt etwas. Auch wenns nur ein "Tropfen" ist. Aber wenn jeder einen Tropfen sparen kann, sind das doch schon mal ganz viele.
Und es ist schonmal ein Anfang.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Detritus am 19.06.2020, 15:30 Uhr
Detritus, es ist sinnlos mit Dir zu diskutieren, denn Du hast IMMER Recht, und wenn nicht, dann drehst Du es so hin.

Nur fürs Protokoll:
Es wurden Flugreisen mit dem heimischen Stromverbrauch beim streamen verglichen. Dieser fällt eben anders als "gelesen" zu Ungunsten der Fliegerei aus. Daraufhin hast Du die Parameter erweitert "Um zu streamen braucht man Rechenzentren..." - ja aber zum fliegen auch. Oder wie bucht man allein das Ticket? Wenn dann also bitte in beide Richtungen und nicht nur so das es einem passt.

Man könnte jetzt generell noch nach der Sinnhaftigkeit des ganzen fragen. "Ich muss mich beim fliegen so lange nicht einschränken wie andere nicht auf ihr Smartphone verzichten..." - ja das ist wirklich eine überzeugende Argumentation!

Solange die Nachbarfabrik mehr Dreck produziert als ich selber oder solange die nicht einen Tag pro Woche die Bänder stillstehen lässt muss ich meinen eigenen Laden ja auch nicht runterfahren bzw. habe ein reines Gewissen...

Mutter Natur oder der Umwelt wird es gelinde gesagt ziemlich sch**ßegal sein ob die CO2 Emissionen jetzt vom fliegen oder von Netflix stammen - die Schäden die daraus resultieren sind da, ob wir dabei jetzt ein schlechtes Gewissen haben oder nicht.

Im Vergleich zu irgendwelchen Leuten die z.B. in Afrika in einer Lehmhütte wohnen und ein paar Ziegen hüten hat wohl jeder von uns hier in DE einen deutlich schlechteren CO2-Fußabdruck. Vieles von dem was wir tun (und dadurch CO2 emittieren) ist streng genommen "überflüssig". Selbst ein Hausbau bzw. jeder zusätzliche qm2 verursacht unnötiges CO2 - von Zweitwohnsitzen wollen wir da gar nicht erst anfangen.

Will man sich ernsthaft "klimaneutral" verhalten, dann muss man sich halt ein Loch in der Erde buddeln und nur noch Moos von den Steinen lutschen. Und selbst dann müsste man darauf achten nicht allzu oft Blähungen vom Moos zu bekommen. Das will nur (verständlicherweise) irgendwie keiner so richtig machen...

Nun kann man hingehen und versuchen das eigene schlechte Gewissen diesbezüglich zu beruhigen, z.B. durch solche CO2-Kompensationszahlungen.
Damit ist zwar man "rechnerisch" auf der ausgeglichenen Seite - das CO2 was während des Fluges in die USA in die Luft geblasen wurde fängt man damit faktisch aber auch nicht wieder ein.

Oder man geht halt hin und konstruiert sich irgendwelche sinnfreien Ausreden ala "Solange die in Indien noch ihre Abwässer in den Ganges leiten muss ich beim fliegen kein schlechtes Gewissen haben...". Wer sich damit selbst erfolgreich "belügen" kann soll das gerne tun.


Wasser statt Wein

Eines schönes Samstags sollte in einem kleinen Dorf in England ein großes Fest stattfinden.
Ein Hochzeitsfest. Das Brautpaar war sehr arm. Darum haben sie auf die Einladungskärtchen
geschrieben, jeder solle bitte eine Flasche Wein mitbringen und am Eingang in ein großes
Fass schütten. So sollten alle zu einem großen Fest beitragen.

Als alle versammelt waren, schöpften die Serviererinnen aus dem Fass. Und wie sie zum
Wohl des jungen Brautpaares anstoßen und trinken, da versteinerten sich alle Gesichter:

Jeder hatte nur Wasser im Glas.
Jetzt bereute wohl jeder seine Überlegung:
„Ach, die eine Flasche Wasser, die ich
hineingieße wird niemand merken!“ Aber
leider hatten alle so gedacht. Alle wollten auf
Kosten der anderen mitfeiern. Und so wurde
aus dem großen, schönen Fest ein Beleg
dafür, was passiert, wenn jeder gerne Wein
trinken würde, aber nur Wasser beiträgt."


(Falls es von der Transferleistung her jetzt zu viel sein sollte - man möge Wein durch CO2-Flüge ersetzen...)


Oder man macht sich einfach selbst mal gerade und ist ehrlich indem man sagt:

Ja das was ich mache ist zwar schädlich, aber das ist mir in diesem Moment einfach mal egal - ich bin eine "Umweltsau".

Das würde allerdings voraussetzen, dass man sich eingestehen kann durchaus auch mal egoistisch zu handeln, auch wenn das natürlich gesellschaftspolitisch verpönt ist.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: TR74 am 19.06.2020, 16:27 Uhr
Nur fürs Protokoll:
Es wurden Flugreisen mit dem heimischen Stromverbrauch beim streamen verglichen. Dieser fällt eben anders als "gelesen" zu Ungunsten der Fliegerei aus. Daraufhin hast Du die Parameter erweitert "Um zu streamen braucht man Rechenzentren..." - ja aber zum fliegen auch. Oder wie bucht man allein das Ticket? Wenn dann also bitte in beide Richtungen und nicht nur so das es einem passt.

Nein es wurde nicht der heimische Stromverbrauch mit Flugreisen verglichen, es wurde explizit der Stromverbrauch den man für Nutzung von Streamingdiensten benötigt mit Flugreisen verglichen. Natürlich macht der Vergleich keinen Sinn, ich wollte auch nur darauf hinweisen dass eine pauschale Aussage
Zitat
"Wenn ich den ganzen Tag Video streamen würde und grob gesagt sieben Filme am Tag in Spielfilmlänge anschauen würde, würde ich im ganzen Jahr immer noch weniger CO2 verursachen als für eine Flugreise nach Mallorca."
von welchem "Experten" auch immer, angezweifelt werden kann. Er hätte ja mit Zahlen argumentieren können um  seine Behauptung zu unterfüttern.

Natürlich könnte man auch den Energieverbrauch für die Herstellung der PC oder für den Beton der Hotelanlagen mit in den Vergleich einbeziehen...und darüber endlos diskutieren.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Detritus am 19.06.2020, 17:22 Uhr
Natürlich könnte man auch den Energieverbrauch für die Herstellung der PC oder für den Beton der Hotelanlagen mit in den Vergleich einbeziehen...und darüber endlos diskutieren.

Könnte man - oder man nimmt einfach den zweiten Aspekt der auch angesprochen wurde mit rein:

Es macht keinen Sinn einfach nur kg Mengen gegeneinander aufzurechnen, denn das es klimatechnisch sehr wohl einen Unterschied macht ob ich 100 kg CO2 in 10.000 Meter Höhe oder auf Bodenniveau emittiere - dafür braucht es wohl keinen Rechner aus dem Internet oder?

und spart sich weitere Rechenspiele.

Wie ausgeführt - wer das Bedürfnis verspürt sich irgendwie selbst "reinwaschen" zu müssen, indem er mit dem Finger auf andere zeigt soll das gerne tun. Dieses Spiel kann man dann fast endlos spielen - erstmal sollen die anderen vorlegen, dann ziehe ich nach...

Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: TR74 am 19.06.2020, 18:14 Uhr
Es macht keinen Sinn einfach nur kg Mengen gegeneinander aufzurechnen, denn das es klimatechnisch sehr wohl einen Unterschied macht ob ich 100 kg CO2 in 10.000 Meter Höhe oder auf Bodenniveau emittiere - dafür braucht es wohl keinen Rechner aus dem Internet oder?

Das macht der Rechner aus dem Internet doch schon, Faktoren zur CO2 Wirkung in großer Höhe und sogar für Raffinierung und Transport des Kerosins sind schon berücksichtigt.

Betrachtet man nur den reinen Verbrauch so würden wir bei dem Mallorca-Flug bei ca. 300 kg CO2 landen.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Detritus am 19.06.2020, 20:10 Uhr
Wir reden da glaube ich von unterschiedlichen Dingen - Du beziehst Dich auf den (wissenschaftlich umstrittenen) RFI Faktor den manche Rechner verwenden um überhaupt auf eine Summe XY kg CO2 für einen Flug zu kommen - ich mich auf die absoluten Werte.


Internet und Flug machen in Summe (CO2 kg) ungefähr gleich viel aus. Nur werden die z.B. ermittelten 700 kg für einen Flug eben anders - nämlich zu großen Teilen in der Höhe - emittiert als die 700 kg für das Internet.

Insofern müsste wg. der klimaschädlicheren Ausbringung die Summe in kg beim Flug sogar niedriger als beim Internet sein, damit beide klimatechnisch „auf einem Level“ sind.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: miwunk am 19.06.2020, 20:42 Uhr
Oh, wiedermal eine Drehung um sich selbst????
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Detritus am 19.06.2020, 20:45 Uhr
Nur weil Du dem inhaltlich nicht folgen kannst? Nö.

Ich schrieb 100 kg Luft vs. 100 kg am Boden.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Jack Black am 20.06.2020, 13:09 Uhr
Ich möchte nämlich - nebenbei - auch noch leben. Und zwar primär nach meiner Facon.

Das ist genau das Problem, das wollen alle (schließe mich definitiv auch nicht aus), deswegen glaube ich auch nicht an einen Erfolg im Klimawandel. Zumindest nicht durch Einschränkung. Vielleicht haben wir (= die Menschheit) das Glück, dass die Technologie schnell genug voranschreitet und uns umweltfreundlichere Lösungen beschert. Anders wird das nichts werden.

Das eine Problem ist allerdings, dass der Prozess der Erwärmung ab einem bestimmten Punkt ein Selbstläufer ist, wo auch der Mensch nicht mehr eingreifen kann. Und angeblich ist das nicht mehr weit bis dahin. Und das andere Problem ist, dass sich verhältnismäßig wenige Menschen (wiederum mich eingeschlossen) das Recht nehmen, das Klima für alle Menschen zu zerstören. Wenn hier gesagt wird, Fliegen sei nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, das ist die übliche Rhetorik um sich unschuldig zu sprechen. Es ist kein Tropfen auf dem heißen Stein, es ist genauso ein Faktor wie alle anderen industriellen Belastungen auch. Und wenn gesagt wird, dass das Internet in einem Jahr so viel CO2 produziert wie der gesamte Flugverkehr, dann ist das genauso nur ein Ablenkungsmanöver. Das Problem ist, dass WIR ALLE uns erlauben, ALLE diese Dinge zu veranstalten und zu benutzen. In irgendeiner Statistik wurde geschrieben, dass 2018 ca. 4,3 Milliarden Passagiere befördert wurden. Da sind ganz sicher massenhaft Mehrfachnennungen dabei, leider finde ich keine Zahl, wieviele Flüge ein Durchschnittspassagier pro Jahr fliegt. Aber wenn es schon nur 2 Hin/Rückflüge sind, würde das bedeuten, die kompletten Flugbewegungen im Passagierverkehr werden von ca. 1,1 Milliarden Menschen verursacht, die anderen 6,6 Milliarden Menschen sind nie geflogen. Deren Welt erlauben wir uns auch kaputt zu machen. Auch die Internetnutzung beläuft sich angeblich auf angeblich insgesamt ca. 4 Millarden Anschlüsse, wieder würde ich vermuten, dass Mehrfachnennungen dabei sind. Und das gilt für ganz viele Dinge, die die CO2 Belastung ausmachen. Nur: wir hier sind bei allem dabei. Und manch einer, der vielleicht 40 Flüge im Jahr absolviert, hat einen abarigen CO2 Abdruck. Und das ist das Problem, das bringt gar nichts zu sagen, das Internet verbraucht soviel wie das Fliegen. Wir machen sowieso beides.

Aber ich sehe es eben auch so, die allerwenigsten sind dazu bereit, persönliche Einbußen zur Rettung des Klimas hinzunehmen. Das ändert aber nichts daran, dass wir mit unserem Lebensstil die Schuldigen sind, egal ob Fliegen oder Internet schlimmer ist.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: aef am 20.06.2020, 16:38 Uhr

Das ist genau das Problem, das wollen alle (schließe mich definitiv auch nicht aus), deswegen glaube ich auch nicht an einen Erfolg im Klimawandel. Zumindest nicht durch Einschränkung. Vielleicht haben wir (= die Menschheit) das Glück, dass die Technologie schnell genug voranschreitet und uns umweltfreundlichere Lösungen beschert. Anders wird das nichts werden.

Das eine Problem ist allerdings, dass der Prozess der Erwärmung ab einem bestimmten Punkt ein Selbstläufer ist, wo auch der Mensch nicht mehr eingreifen kann. Und angeblich ist das nicht mehr weit bis dahin. Und das andere Problem ist, dass sich verhältnismäßig wenige Menschen (wiederum mich eingeschlossen) das Recht nehmen, das Klima für alle Menschen zu zerstören. Wenn hier gesagt wird, Fliegen sei nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, das ist die übliche Rhetorik um sich unschuldig zu sprechen. Es ist kein Tropfen auf dem heißen Stein, es ist genauso ein Faktor wie alle anderen industriellen Belastungen auch. Und wenn gesagt wird, dass das Internet in einem Jahr so viel CO2 produziert wie der gesamte Flugverkehr, dann ist das genauso nur ein Ablenkungsmanöver. Das Problem ist, dass WIR ALLE uns erlauben, ALLE diese Dinge zu veranstalten und zu benutzen. In irgendeiner Statistik wurde geschrieben, dass 2018 ca. 4,3 Milliarden Passagiere befördert wurden. Da sind ganz sicher massenhaft Mehrfachnennungen dabei, leider finde ich keine Zahl, wieviele Flüge ein Durchschnittspassagier pro Jahr fliegt. Aber wenn es schon nur 2 Hin/Rückflüge sind, würde das bedeuten, die kompletten Flugbewegungen im Passagierverkehr werden von ca. 1,1 Milliarden Menschen verursacht, die anderen 6,6 Milliarden Menschen sind nie geflogen. Deren Welt erlauben wir uns auch kaputt zu machen. Auch die Internetnutzung beläuft sich angeblich auf angeblich insgesamt ca. 4 Millarden Anschlüsse, wieder würde ich vermuten, dass Mehrfachnennungen dabei sind. Und das gilt für ganz viele Dinge, die die CO2 Belastung ausmachen. Nur: wir hier sind bei allem dabei. Und manch einer, der vielleicht 40 Flüge im Jahr absolviert, hat einen abarigen CO2 Abdruck. Und das ist das Problem, das bringt gar nichts zu sagen, das Internet verbraucht soviel wie das Fliegen. Wir machen sowieso beides.

Aber ich sehe es eben auch so, die allerwenigsten sind dazu bereit, persönliche Einbußen zur Rettung des Klimas hinzunehmen. Das ändert aber nichts daran, dass wir mit unserem Lebensstil die Schuldigen sind, egal ob Fliegen oder Internet schlimmer ist.
Wahre Worte. Dem ist nichts dagegenzusetzten.
Amen.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Wanderlust2020 am 07.07.2020, 13:29 Uhr
Liebe Forennutzer

Finde es auch mal gut, dass dieses Thema im Forum angesprochen wird. Ich persönlich habe noch nie meine eigene CO2-Bilanz berechnet. Ich lebe in der Schweiz und hier wurde eine Gebühr eingeführt bei der jeder Flug zwischen 50 und 130 Franken pro Person mehr kostet. Meiner Meinung nach ist das aber der falsche Weg. Man sollte den Markt einfach anpassen und Mindesttarife einführen. Das heisst, dass ein Flug der 2 Stunden dauert (egal wohin) einen Mindestpreis haben soll und nicht teurer ist als ein Flug der 8 Stunden dauert! Es kann ja nicht sein, dass man für 400 Euro von Zürich nach New York fliegen kann, man aber hingegen für einen Flug bis nach Pristina, der 2 Stunden dauert, 700 Euro zahlen muss.

Unsere Politik muss einfach vieles ändern und auch ein wenig sozial denken. Die reichen merken die 130 Franken pro Ticket nicht. Ärmere Familien hingegen müssen es sich 3 Mal überlegen ob sie in den Urlaub fliegen!
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: TR74 am 07.07.2020, 15:11 Uhr
Man sollte den Markt einfach anpassen und Mindesttarife einführen. Das heisst, dass ein Flug der 2 Stunden dauert (egal wohin) einen Mindestpreis haben soll und nicht teurer ist als ein Flug der 8 Stunden dauert! Es kann ja nicht sein, dass man für 400 Euro von Zürich nach New York fliegen kann, man aber hingegen für einen Flug bis nach Pristina, der 2 Stunden dauert, 700 Euro zahlen muss.

Ja und wer soll die Mindesttarife zumindest europaweit festlegen? Der Preis richtet sich immer nach Angebot und Nachfrage, bei exotischen Zielen oder Monopolstrecken bezahlst du eben mehr als auf "Rennstrecken" wie z.B. Zürich-New York. Eine Steuer auf das Ticket je nach Entfernung ist die einzige realistische Option zur Zeit.

Ich weiß auch nicht wie du auf 700 EUR nach Pristina kommst, es gibt massig Angebote ab Zürich für ca. 400 EUR Business und ca. 250 Eco für einen Hin- und Rückflug.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: miwunk am 07.07.2020, 15:45 Uhr
Man sollte den Markt einfach anpassen und Mindesttarife einführen. Das heisst, dass ein Flug der 2 Stunden dauert (egal wohin) einen Mindestpreis haben soll und nicht teurer ist als ein Flug der 8 Stunden dauert!

Nun ja, damit hätten wir wieder Sozialistische Planwirtschaft. Und wir waren doch alle froh, als diese Zeit endlich vorbei war. :shock:
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Robert1979 am 31.10.2020, 14:32 Uhr
Man sollte den Markt einfach anpassen und Mindesttarife einführen. Das heisst, dass ein Flug der 2 Stunden dauert (egal wohin) einen Mindestpreis haben soll und nicht teurer ist als ein Flug der 8 Stunden dauert!

Nun ja, damit hätten wir wieder Sozialistische Planwirtschaft. Und wir waren doch alle froh, als diese Zeit endlich vorbei war. :shock:

Naja da habe ich eine andere Meinung. Zumal es nicht nur umweltfreundlicher wäre, sondern es auch die Sozialkosten ausgleichen würde. Auch die Airlines heutzutage sollten nachhaltiger handeln. Es kann nicht sein, dass es solche Unterschiede zwischen Kurz- und Langstreckenflügen gibt.
Liebe Grüße
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: reisefan am 04.12.2020, 12:21 Uhr
Hey,

ich würde definitv mehr für meine Flüge zahlen, wenn damit CO2  kompensiert wird. Finde eine generelle Umweltsteuer oder ähnliches eine gute Idee mehr Aufmerksamkeit auf das Thema Umwelt, Umweltverschmutzung und Klima Wandel zu bringen.
Jeder weiß eigentlich (zumindest die Leute die den Klima Wandel nicht leugnen), dass wir so nicht weiter leben können und etwas an unserem Lebensstil ändern müssen. Da niemand aber so wirklich auf unseren Konsum Luxus verzichten will, leben wir einfach wie normal weiter.

Klar ist die Sache mit zusätzlichen Steuern und teureren Produkten, dass sich das nicht jeder leisten kann. Hier sollte dann aber lieber der Staat mehr eingreifen und helfen, anstatt gar keine Maßnahmen zu unternehmen. Oder wie seht ihr das?

Muss persönlcih sagen, dass ich selbst oft zu wenig auf die Umwelt schaue, aber ich arbeite jeden Tag daran, dass zu ändern. Wenn Ihr ein paar Tipps habt, dann dürft ihr mir diese gerne nennen. (kann aber sein, dass das Off Topic ist)
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Jack Black am 04.12.2020, 14:17 Uhr
ich würde definitv mehr für meine Flüge zahlen, wenn damit CO2  kompensiert wird.

Das wird aber nicht kompensiert, das ist genau das Problem. Man erkauft sich nur ein reines Gewissen, weil es viel einfacher ist, mehr Geld für einen Flug abzudrücken, statt komplett darauf zu verzichten. Und nur der Verzicht (im ganz großen Stil) würde helfen. Aber diesen Preis wollen die allerwenigsten bezahlen.

Die Menschen freuen sich ja jetzt schon wieder wie verrückt darauf, endlich wieder fliegen zu können, wie es vor Corona war. Aber eigentlich müßten wir für immer so weitermachen wie im letzten Jahr, das und nur das würde wirklich helfen.

Wenn Ihr ein paar Tipps habt, dann dürft ihr mir diese gerne nennen. (kann aber sein, dass das Off Topic ist)

Ganz einfach - auf die Fernreisen verzichten.
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: reisefan am 05.12.2020, 11:07 Uhr
Jap, das mit der Kompensation stimmt, ist eigentlich nur etwas fürs gute Gewissen.

Ganz einfach - auf die Fernreisen verzichten.

Da hast du definitiv recht. Aber ich glaube, dass es allgemein schwer ist Leute davon zu überzeugen, dies zu lassen. Vor allem wenn in der Politik oft der Klimawandel nicht ernst genommen wird / es gesagt wird, die Wirtschaft muss geschützt werden etc. Da denkt sich ein Individum, wenn der Staat schon nichts macht, warum muss ich dann persönlich auf meine Freiheit verzichten.
Wir können den Klimawandel eh nicht mehr aufhalten, aber um das schlimmste zu verhindern müssen wir alle große persönliche Verluste einbringen und unser Mindset muss sich ändern. Und natürlich auch das von Großkonzernen und der Politik. Aber wer weiß, ob das wirklich passiert.

Ist auf jeden Fall ein schwierigs Thema und großen Respekt, wenn du deine Reisen und dein Leben allgemein, danach einschränkst. Ich versuche es auch und ich glaube mit kleinen Schritten ist der Anfang schonmal getan..
Titel: Antw: CO2-Kompensation für Flüge zahlen?
Beitrag von: Zeev am 05.12.2020, 13:52 Uhr

Ein Kollege hat den Casus Knaxus mal ganz gut beschrieben, als er gefragt wurde, ob er auf Flugreisen wegen des Klimaschutzes verzichten würde.
Stell Dir dir vor du hast in deinem Haus Kerzen an; plötzlich fängt die Einrichtung Feuer, greift auf das ganze Haus über, welches in kurzer Zeit lichterloh brennt.
Wie würdest du löschen? Mit dem C-Strahl beim Dachgeschoss massiv Wasser/Schaum reinpumpen oder doch erstmal in Ruhe die brennenden Kerzen im Wohnzimmer auspusten?

Solange die grossen Industrien in China, Russland, Indien, Deutschland, USA etc nicht mitziehen, bringt die eingesparte Plastiktüte von Dagobert Klabuffe ihm zwar ein besseres Gewissen - dem Klima aber genau nullkommnix.