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Autor Thema: 3 Wochen Malaysia und Singapur im März 2011  (Gelesen 12399 mal)

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Kauschthaus

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Re: 3 Wochen Malaysia und Singapur im März 2011
« Antwort #15 am: 25.05.2011, 23:11 Uhr »
Nach 3 Tagen Eingewöhnen auf Langkawi folgten nach einem Flug nach Kuala Lumpur 8 Tage mit dem Mietwagen (Melaka - Taman Negara - Cameron Highlands - Penang)

Da bin ich gespannt, wie du mit dem Mietwagen in den Taman Negara kommst. Zu meiner Zeit (die letzte Reise war 1993 oder so) kam man da nur mit Anreise per Boot hin.

Die Cameron Highlands haben bei mir auch nach sehr vielen Jahren noch einen festen Platz im Herzen. Eine unglaubliche Gegend und überraschend kühl am Abend. Bin mal gespannt wie das heute aussieht.

Liebe Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

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Re: 3 Wochen Malaysia und Singapur im März 2011
« Antwort #16 am: 25.05.2011, 23:28 Uhr »
Bis Taman Negara musst du dich noch ein paar Tage gedulden. Ich bin tatsächlich fast abgesoffen, allerdings nicht im Fluss.

motorradsilke

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Re: 3 Wochen Malaysia und Singapur im März 2011
« Antwort #17 am: 26.05.2011, 16:56 Uhr »
Na, dann steig ich mal auch noch zu.
Da wir einen Monat vor dir in Malaysia waren, bin ich mal gespannt. Bisher decken sich deine Erfahrungen so ziemlich mit unseren, was Land, Leute und Verkehr angeht.

Der Linksverkehr ist in Malaysia wirklich ziemlich easy. Von allen bisher von uns bereisten asiatischen Ländern fuhren die Malayen am gesittesten. Also gut geeignet zum Linksverkehr - Üben.

@Kauschthaus: Heute kann man mit dem Auto bis zum Eingang des Taman Negara Nationalparks fahren.

Inspired

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Re: 3 Wochen Malaysia und Singapur im März 2011
« Antwort #18 am: 26.05.2011, 22:44 Uhr »
Hallo Silke,

da freue ich mich :) Wenn du willst, können wir gerne sozusagen gemeinsam weiter schreiben und du ergänzt einfach meinen Bericht durch das, was ihr noch so gesehen habt.

Inspired

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Re: 3 Wochen Malaysia und Singapur im März 2011
« Antwort #19 am: 28.05.2011, 10:05 Uhr »
Melaka: Multikulti light, Piraten und Koloniales (2 Nächte)

So langsam sollte ich es doch mal endlich gelernt haben, man muss nicht immer 3 Stunden vor Abflug am Flughafen sein, auch nicht, wenn man noch das Auto volltanken muss. Für einen Euro gibt es nun, nachdem der Euro nicht mehr so viel Wert ist, leider nur noch etwas mehr als 4 RM (Ringgit Malaysia), ein Liter Sprit kostete hiervon 1,9 RM, wenn ich mich recht erinnere und somit war der halbleere Tank für weniger als 10 Euro wieder aufgefüllt. Das funktioniert übrigens ähnlich wie in den USA oftmals mit der Kreditkarte an der Zapfsäule und das wiederum funktioniert ähnlich wie in den USA oftmals nicht, sodass man ein wenig probiert, ratlos guckt, ein wenig flucht, sich die Säule freischalten lässt und nach dem Tanken normal am Schalter bezahlt.

Bei der Ankunft am Flughafen wurde ich schon von einem Kasina-Mitarbeiter in Empfang genommen, der das Auto völlig unkompliziert wieder übernahm, obwohl die Öffnung doch angeblich erst eine halbe Stunde später sein sollte. Dort gibt es übrigens kein Rental Car Return, im Zweifelsfall stellt man das Auto einfach auf den Parkplatz und lässt den Schlüssel stecken. Die Mitarbeiter finden es dann schon, wie mir erklärt wurde.

Auf den Flug nach Kuala Lumpur nahmen übrigens viele Passagiere ihre Wasserflaschen mit, die wurden einem dort nämlich nicht abgenommen und irgendwie schien es mir ein Wunder, dass auch wirklich alle in der richtigen Maschine landeten, was aber wohl eher dem Umstand geschuldet war, dass dort nicht so viele Maschinen gingen.

Wieder mal in KL gelandet, sammelte ich meine Tasche ein und machte mich auf die Suche nach dem nächsten Autovermieter. Leider hatte Europcar dort keinen Schalter. Als ich telefonisch nachfragte, wohin ich müsse, klärte man mich darüber auf, dass ich mit einem Schild abgeholt würde. Das wäre eine Info, die Sunny Cars sinnvollerweise in die Unterlagen aufgenommen hätte, dann wäre ich auch relaxter gewesen.

Ich wurde also in meinem Proton Persona abgeholt, in einem Parkhaus machte man den Vertrag fertig, ich bekam eine Münze zum Ausfahren in die Hand gedrückt und war nun unterwegs. Wieder ging bei dem Versuch zu blinken der Scheibenwischer an, denn hier waren Blinker und Scheibenwischer wieder montiert wie bei deutschen Autos.

Schnell wusste die Navi, wo ich war und zeigte mir den Weg über die Autobahn in Richtung Melaka. Das hätte etwa 2 Stunden gedauert. Den wollte ich nicht, denn ein bisschen Bammel hatte ich noch vor dem mir unbekannten Mautsystem und außerdem hatte ich Zeit und wollte etwas sehen. Also fuhr ich über Dörfer, vorbei an Garküchen und Mac Donalds, vorbei an Baracken und bombastischen Verwaltungsgebäuden, überholte jede Menge Mopeds und wurde teilweise auch von denen überholt an Stellen, an denen eigentlich nur noch eine Handbreit Platz war.

Gegen Nachmittag kam ich bei etwas Wind und Wolken in Melaka an und fragte mich, wie ich früher ohne Navi überhaupt zurecht gekommen bin. Das Ding erleichtert schon so einiges, nur leider kann ich nun nur noch in Länder fahren, für die es Kartenmaterial gibt, denn ohne wäre ich nunmehr verloren.

OK, Melaka bietet ein paar niedliche Straßenzüge um die Jonkerstreet, in denen es ein Museum zur Baba- und Nonya Kultur gibt (chinesich-malayische Mischehen), jede Menge Lädchen, koloniale Gebäude, Moscheen, buddhistische und Hindutempel, sehr schöne Cafés und Kneipen. Hier hatte ich auch mein Hotel, hatte mich für 2 Nächte im „Courtyard at Heeren“ einquartiert, einem sehr neuen und stylischen Boutique-Hotel in einem alten chinesischen Handelshaus.

Achtung, so niedlich das Hotel ist, zwei Sachen muss man bereit sein in Kauf zu nehmen: Die Zimmer sind arg dunkel, sodass man ohne Licht nicht lesen kann, denn sie haben nur sehr schmale Lichtschächte. Außerdem ist keine tatsächliche Trennung zwischen Zimmer und Bad vorhanden, nur so eine Mauer aus durchbrochenem Sandstein und eine verglaste Schiebetür, die nur teilweise aus Milchglas besteht, sodass Leute, die sich nicht sehr nahe stehen, sich wohl besser gegen das Hotel entscheiden sollten, sofern sie nicht hör- und sehbehindert und ggf. geruchsunempfindlich sind. Mir als Alleinreisender war das natürlich sowieso ziemlich egal.

Man legte übrigens großen Wert darauf, dass ich mich hier wohlfühlte, servierte mir am Nachmittag Kaffee auf´s Zimmer, WLAN war wie oft in Malaysia gratis und das Trinkgeld am nächsten Morgen wurde vom Bett sorgfältig auf den Schreibtisch geräumt. Allerdings hat man mir das Trinkgeld vom zweiten Morgen zumindest bis jetzt noch nicht nach Deutschland hinterher geschickt, welche Frechheit!

Dann ging´s los, erst einmal etwas essen im Geographer´s Café um die Ecke, dann ein wenig in und um die Jonkerstreet bummeln, ein paar Souvenirs kaufen.









Bei Dunkelheit ging ich in das historische Zentrum auf die andere Seite des Flusses, wo eine Handvoll weiterer netter Kneipen war und einige historische Bauten. Somit hatte ich im Grunde schon alles gesehen und hätte rein theoretisch morgen schon wieder abfahren können.





Aber da ich zwei Tage hatte, besichtigte ich am nächsten Tag gewissenhaft noch das historische Zentrum, das portugiesische Fort und einige Museen, in denen ich mich über die Rolle Melakas als umkämpfter Ort an strategisch wichtiger Stelle informierte und durchkämmte nochmals die ganze Altstadt noch einmal inklusive der buddhistischen und hinduistischen Tempel und der Moschee, zu denen mich ein indischer Trishaw-Fahrer fuhr, den ich nach seiner körperlichen Konstitution ausgesucht hatte. So einem kleinen, schmächtigen, alten chinesischen Mann von unter 50 kg hätte ich mich nicht unbedingt aufbürden wollen.













Ein wenig Zeit fiel während eines Regenschauers auch noch ab für einen Besuch in der Megamall, wo es neben einheimischen Marken auch noch allerlei Internationales gab, was man eben auch in den USA und in Europa so bekommt.

Melaka ist schmuck, niedlich herausgeputzt und macht etwas aus sich, ist aber insgesamt eher klein, sodass man bei Ankunft am frühen Nachmittag gezielt das wesentliche am Rest des Tages besichtigen kann. Melaka gefiel mir aber auch so gut, dass es kein Problem war, mich öfter mal in ein Café oder auf eine Bank zu setzen und einfach ein bisschen zu gucken. So ging die Zeit auch sehr angenehm herum.

Hier in Melaka übrigens kann man herrlich indisch essen, Malay Food genießen, Chinesisches probieren. Von edlen Restaurants bis zu Hawker Stalls (Essenstände auf der Straße oder in Food Courts) gibt es das hier in allen Preiskategorien. Und wer lieber westlich essen will, findet auch ohne Probleme ein nettes Café, einen Pizza Hut oder Burger King.

Inspired

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Re: 3 Wochen Malaysia und Singapur im März 2011
« Antwort #20 am: 29.05.2011, 15:39 Uhr »
Taman Negara: Dschungelabenteuer zwischen 10.000 anderen (2 Nächte)

Heute wurde es spannend. Einen echten Dschungel versprach der Reiseführer, und im Internet überschlugen sich die Auskenner mit Tipps gegen Leeches (Blutegel).

Nomen est Omen. Der Regenwald kündigte sich heute schon Stunden vorher mit einer heftigen Vorführung des Attributes an, das er im Namen führte. Nachdem man mir im Hotel noch 2 Wasserflaschen extra für die Fahrt in die Hand gedrückt hatte, fuhr ich los und fand mich außer im strömenden Regen nach 2 Stunden Fahrt mitten im dicksten Tumult in KL wieder. Hä, das hatte ich doch eigentlich vermeiden wollen, Ich war doch fest überzeugt, dass eine Schnellstraße haarscharf an KL vorbeiführte. Aber Ok, so übte ich das mit dem Fahren in der Hauptstadt eben schonmal und war seither fast von der Angst des Fahrens in KL behoben, wo ich dann am Ende der 8 Tage das Auto im Hotel wieder abgeben sollte.

Nun gut, ich schob mich also mit den anderen durch die Stadt, meisterte einige Kreisverkehre mit etwa 4 Spuren und 6 Ausfahrten und verzweifelte, als ich immer wieder auf falschen Spuren landete statt auf der Schnellstraße. Beispielsweise folgte ich der Navi und befand mich plötzlich auf einer Spur nur wenig breiter als das Auto, die aber leider nur dafür da war, dass die Mopeds die Straße vor Beginn der Schnellstraße noch verlassen konnten.

Das muss man den Malayen übrigens lassen: So gerne sie die Hupe benutzen: Wenn sie dann bemerken, dass eine hilflose weibliche Großnase hinter dem Steuer sitzt, dann hören sie auf und der Sozius beginnt mit den Händen zu fuchteln um dir zu bedeuten, dass du hier falsch bist und wo du fahren musst.

Übrigens zur Maut: Man bekommt an manchen Stellen eine Karte und gibt diese an der Abfahrt wieder ab und bekommt mitgeteilt, was man zu zahlen hat. An anderen Stellen wiederum zahlt man pauschal 3 RM oder so und fährt dann weiter bis zur gewünschten Abfahrt oder der nächsten Zahlstelle. Insgesamt ist das ein durchaus erschwingliches Vergnügen, die genauen Preise weiß ich leider nicht mehr.



Während ich eigentlich dachte, ich hätte noch Eeeeewigkeiten Zeit, denn ich wollte am Nachmittag das Kuala Gandah Elephant Santcuary besuchen, hechelte ich dort auf den letzten Drücker an. Dort kann man einen Film zu dem Sanctuary ansehen (habe ich verpasst), den Elefanten beim Baden zusehen, sie mit Erdnüssen füttern, die Tiere führen Kunststückchen auf und dann darf man auf ihnen reiten. Das Baden mit den Elefanten, das normalerweise auch möglich ist, fiel aus, weil es ohnehin schon so nass war, als ob man unter der Dusche stand und der Fluss aufgrund des Wetters relativ wild war, sodass man da keine Touris reinlassen wollte. Das Ganze geht gegen eine Spende und ist unterhaltsam und interessant, wäre bei schönem Wetter aber sicher angenehmer, denn trotz der tropischen Temperaturen wurde es dann irgendwann wegen der fehlenden Sonne und der nassen Klamotten doch empfindlich kühl auf der Haut.

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das Elefantenwaisenhaus gegründet worden im Zuge der Umsiedelung der Elefanten aus dem Urwald. Hierzu benutzt man Arbeitselefanten, die nun gemeinsam mit den kleinen Waisenkindern dort leben.











Nun ging´s weiter in das Dorf Kuala Tahan, von dem aus ich über den Fluss in den Taman Negara Nationalpark, den ältesten Regenwald der Welt, übersetzen wollte, wo ich im Mutiara Taman Negara ein Zimmer reserviert hatte.

Die ganze Fahrt über goss es weiter in Strömen, es wurde immer einsamer, ich hatte schon Angst mich verfahren zu haben, denn die Navi kannte zwar in diesem Fall die Straßen, nicht jedoch mein Ziel. Irgendwann kannte es auch die Straße nicht mehr, aber es gab zum Glück nur noch diese eine, auf der ich fuhr.



Im Gegensatz zu dem, was heute noch in alten Reiseführern steht, ist es NICHT zwingend erforderlich, über den Fluss eine mehrstündige Bootsfahrt zu machen um in den Regenwald zu kommen, man kann bis in das Dorf direkt gegenüber fahren, sogar auf einer ordentlichen Straße. Zum Glück, denn wäre die Straße ungeteert gewesen, wäre ich heute mit Sicherheit im Matsch steckengeblieben und die Flussfahrt über hätte ich sicherlich auch das Regenwasser permanent aus dem Boot schöpfen müssen.

In Kuala Tahan gab es einen großen Parkplatz, auf dem das Auto sicher stehen konnte, ein Bootsfahrer fährt die Gäste bis zum späten Abend für 1 RM hin und her.





Ich hatte lange überlegt, ob ich in dem Resort wohnen wollte oder im Dorf und mich dann für das Resort entschieden, denn den Bewertungen der Hotels nach war das Resort die beste Unterkunft und selbst diese wurde noch von einigen als Katastrophe beschrieben. Nun ja, ich würde mal sagen, das Zimmer war so etwa auf dem Niveau der uralten Nationalparklodges in den USA, beispielsweise der Farviewlodge in Mesa Verde. War alles nicht schön, aber was soll´s. Sollten allerdings die Unterkünfte im Dorf wirklich noch Klassen schlechter gewesen sein (hier wusste man von Ungeziefer, fensterlosen Zimmern und Schimmel zu berichten), konnte ich froh sein, diese hier erwischt zu haben.

Angeblich verzichtete man wegen des Dschungelerlebnisses hier auf TV, Telefon und Pool, aber der nicht so wirklich gute Zustand des Hotels ließ den Gedanken aufkommen, dass hier die Sparsamkeit eher im Vordergrund steht.

Man hatte hier aber sogar im Nationalpark Handyempfang, wenn auch eher schlecht, alles also halb so schlimm mit der Wildnis. Immerhin reichte es um die SMS empfangen zu können, in der ich gefragt wurde, ob ich schon von dem Erdbeben in Japan gehört habe, was mich sehr beunruhigte.

Aber OK, schon wieder völlig nass geworden auf den 5 Minuten Fußweg zwischen Parkplatz und Fluss ließ ich mich also rüberfahren, schleppte mich und die Tasche zur Rezeption und wurde dann mit einem Golfcart zu meinem Chalet gefahren, immerhin das heiße Wasser lief in der Dusche gut und nachdem ich etwas Trockenes zum Anziehen anhatte und mit dem Schirm bewaffnet das überteuerte Buffet im Restaurant und 2 Bier zum Preis von 4 Bieren in Deutschland intus hatte, ging´s auch wieder und ich kaufte noch die Eintrittskarte für den Nationalpark nebst Fotoerlaubnis im Headquarter, das sich hier befindet.



Am Folgetag goss es zum Glück nicht mehr, der recht kurze Weg zum Canopy Walkway war auch erstaunlich schlammfrei. Anstrengend war es bei der Hitze und Luftfeuchtigkeit, besonders wegen der vielen steilen Stellen. Aber ich war ja nicht allein. Dutzende von Firmenausflügen, Schulklassen, Sportvereinen nutzten offenbar die Ferien, die Malaysia derzeit hatte für einen Ausflug in den Regenwald, solange es ihn noch gab. Und ich mitten drin, jawoll.







Ein einsames Dschungelerlebnis hatte ich somit nicht wirklich. Die Stimmung war aber gut, man  fragte sich gegenseitig, woher der andere kam, gut gelaunte Ranger führten Grüppchen und passten am Canopy Walkway auf, dass keiner vor Höhenangst einen Panikanfall bekam (ein Weg von etwa 500 Metern zwischen den Baumwipfeln auf 11 Teilabschnitten). Man juxte und quietschte gemeinsam, wenn doch mal jemand einen Leech irgendwo gesichtet hatte. Ich übrigens überlebte den Dschungel leechfrei, obwohl ich weder blickdichte Strümpfe noch Neoprensocken trug, meine Hose nicht in die Socken gesteckt hatte, mir nicht kiloweise Seife in die Haare und auf die Haut geschmiert hatte und mich nur ab und zu mit Mückenspray einsprühte. Der Einzige, an dem sich einer festgesaugt hatte, hatte diesen übrigens ganz harmlos mit einer Klinge von der Haut abgehoben und von sich geschleudert, dann die Wunde desinfiziert, nix da mit Angriffen durch Feuer und Alkohol auf das Würmchen!





Besuch abends am Hotel:



Es gibt eine nicht sehr aussagekräftige Karte der Wanderwege im Headquarter, aber den Canopy Walkway findet man auch so. Dann kann man noch einen Abstecher machen zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf den höchsten Berg Westmalaysias. Sofern man auf den Wegen bleibt, wird einem auch immer wieder jemand begegnen und man muss damit rechnen, dass einen immer wieder irgendwelche Studenten ansprechen, ob man nicht mit ihnen auf ein Foto will. Wer weiß, wie viele Fotoalben in Malaysia nun durch mein Konterfei veredelt werden?

Darüber hinaus gibt es Angebote wie Besuche bei den Orang Asli (Ureinwohnern), Nachtwanderungen, Raftingfahrten, außerdem eine Badestelle am Fluss und noch mehr Trails, die man laufen kann. Wer will, kann auch ein mehrtägiges Dschungeltrekking buchen.

Abends ließ ich mich über den Fluss fahren, denn auf der anderen Seite liegen Restaurantboote, auf denen man deutlich günstiger essen kann als im Resort (ich glaube, inklusive Getränke hatte ich etwa 3 Euro gezahlt). Nur wurde nun auch klar, weshalb es im Dschungel nicht mehr so nass war. Das Wasser war wohl schon fleißig in den Fluss gesickert, der richtig reißend war. So sah ich einen Baumstamm, der mit einem Affenzahn flussabwärts schoss und ich hoffte nur, dass der Skipper auch wirklich wusste, was er tat. Die Treppe zum Fluss jedenfalls hatte deutlich weniger Stufen als am Vortag bei meiner Ankunft.

Zum Glück war das Hochwasser am nächsten Tag bei meiner Abfahrt wieder zurück gegangen, allerdings mussten die potenziellen Fährgäste mit ihren Koffern warten, bis die Stufen zur aktuellen Wasserlinie vom Schlamm befreit waren, der Wasserstand war über die Nacht um mehrere Meter zurück gegangen.

Blick zurück am Abreisetag:







Katja

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Re: 3 Wochen Malaysia und Singapur im März 2011
« Antwort #21 am: 29.05.2011, 18:08 Uhr »
Ein interessanter, informativer Bericht!
Viele Grüße
Katja
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motorradsilke

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Re: 3 Wochen Malaysia und Singapur im März 2011
« Antwort #22 am: 29.05.2011, 22:14 Uhr »
Danke für dein Angebot. Aber dein Bericht ist so ausführlich, dass dem wenig hinzuzufügen ist.

Die Unterkünfte in Kuala Tahan sind wenigstens teilweise nicht sooo schlecht. Wir waren im Woodland Resort, das war einigermaßen o.k., allerdings für das Gebotene viel zu teuer. Aber es war sauber und hatte eine kleine Terrasse mit Blick auf den Wald. Nur das Frühstück war richtig schlecht, aber die guten Restaurants am Fluss boten ja Alternativen.
Der Conopy Walk ging für mich leider nicht, aber mein Freund fand ihn toll. Blutegel haben wir auch keine gesehen.

Beim Elefantenbaden hast du nichts versäumt. Als wir da waren, durften sich immer 5 - 6 Leute auf den Elefanten setzen und der ließ sich dann ins Wasser fallen. Bei uns gab es auch Obst zum Füttern der Tiere. Das Reiten fand ich toll, weil man ohne festen Sitz direkt auf den Tieren saß. Insgesamt fanden wir die ganze Anlage gut gemacht und unterstützenswert, nur leider zu überlaufen.

Was hast du eigentlich für ein Navi dabei gehabt? Gekaufte Karten oder die kostenlosen Open Street Map Karten? Die hatten wir und die waren meist recht gut (in Singapur sehr gut), nur ab und an fehlten mal Straßen in abgelegeneren Gebieten. Aber in KL haben wir auch mehrmals die falsche Ausfahrt genommen, weil das Navi nicht die verschiedenen Ebenen berücksichtigt hat. Und am letzten Tag hatten wir einen Totalausfall, da sind wir dann einige orientierungslose Runden durch KL gefahren. Irgendwann hat es sich dann aber wieder "einbekommen".

Zu den Mautgebühren ein Beispiel: für die 130 km vom Flughafen KL bis Melaka hatten wir z.B. 16 RM, also ca. 4 Euro, bezahlt.

Für Melakka fanden wir auch einen Tag ausreichend, Abends gibt es in der Jonker Street einen Abendmarkt mit allerlei Kitsch und einigen Essensständen. Da ließ sich prima das Leben der Malayen beobachten.

Inspired

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Re: 3 Wochen Malaysia und Singapur im März 2011
« Antwort #23 am: 29.05.2011, 22:53 Uhr »
Hi Silke,

ja, Woodland wäre die Alternative gewesen für mich, aber da war Mutiara noch ein bisschen besser und der Preisunterschied war nicht so riesig. Und einige Horrorgeschichten über Woodland haben mich dann dazu gebracht, Mutiara zu nehmen.

Ihr wart auch bei den Elefanten? Ich hätte es fast nicht gefunden, habe aber auch erst im Nachhinein gesehen, dass es im Reiseführer (ich glaube, im Loose) super beschrieben war. Hätte ich da mal früher reingeschaut.

"Open Street Karten" sagt mir gar nichts und ist für mich echt böhmisches Dorf. Ich habe ein Tom Tom, das ich bald mal ersetzen werde, es dann wahrscheinlich nur noch für die USA-Karten nehmen werde.

Bei Tom Tom kann man einige Karten auf SD-Karte kaufen (zum Glück, sonst würden die USA nämlich nicht mehr auf mein Gerät passen), Malaysia hatte ich runtergeladen, also gekauft bei Tom Tom.

Vielleicht kennst du ein besseres oder weniger kompliziertes Gerät? Ich bekomme immer wieder einen Herzkasper, wenn ich meine Karten aktualisieren will und dann immer wieder Fehlermeldungen kommen und das Gerät plötzlich der Meinung ist, die Karten seien gar nicht mehr da usw.

Bei den Tom Tom Karten habe ich - nicht nur in Malaysia, auch in den USA - oft das Problem, dass ein POI gar nicht da ist, wo die Navi ihn vermutet. In Penang war ich dann irgendwann in engen Gassen auf der Suche nach einem Tempel, den ich dann letztlich doch nicht besucht habe. Ich bin da ganz schön ins Schwitzen gekommen, weil ich in der engen Gasse mit Mäuerchen an den Seiten und aus der anderen Perspektive, sodass ich die Maße des Autos nicht gut schätzen konnte, dann gar nicht mehr wusste, wie ich das Auto ohne Kran dort rausbekommen soll.

Ihr seid in Singapur mit dem Auto gewesen? Bei den meisten internationalen Vermietern darf man das doch gar nicht?

motorradsilke

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Re: 3 Wochen Malaysia und Singapur im März 2011
« Antwort #24 am: 31.05.2011, 21:01 Uhr »
Hi Silke,

ja, Woodland wäre die Alternative gewesen für mich, aber da war Mutiara noch ein bisschen besser und der Preisunterschied war nicht so riesig. Und einige Horrorgeschichten über Woodland haben mich dann dazu gebracht, Mutiara zu nehmen.

Wir haben das ja erst unterwegs einen Tag vorher gebucht, weil wir unterwegs flexibel sein wollten, da hätte das Mutiara fast das Doppelte gekostet und das war es uns nicht wert.

Zitat

Ihr wart auch bei den Elefanten? Ich hätte es fast nicht gefunden, habe aber auch erst im Nachhinein gesehen, dass es im Reiseführer (ich glaube, im Loose) super beschrieben war. Hätte ich da mal früher reingeschaut.


Ich hatte mir die Beschreibung vorher in Internet rausgesucht, danach haben wir es ganz gut gefunden. An der Autobahn war die Ausschilderung ja erst mal ganz gut, dann dachten wir aber auch irgendwo mal, wir hätten uns verfahren, als es ewig nicht kam. War aber dann doch richtig.
Ja, zu Elefanten muss ich immer, wo es welche gibt, ich liebe die Tiere, konnte in Thailand schon richtig mit ihnen baden gehen und durfte einen "Kleinen" (3 Monate alt) knuddeln.

Zitat

"Open Street Karten" sagt mir gar nichts und ist für mich echt böhmisches Dorf. Ich habe ein Tom Tom, das ich bald mal ersetzen werde, es dann wahrscheinlich nur noch für die USA-Karten nehmen werde.

Bei Tom Tom kann man einige Karten auf SD-Karte kaufen (zum Glück, sonst würden die USA nämlich nicht mehr auf mein Gerät passen), Malaysia hatte ich runtergeladen, also gekauft bei Tom Tom.

Vielleicht kennst du ein besseres oder weniger kompliziertes Gerät? Ich bekomme immer wieder einen Herzkasper, wenn ich meine Karten aktualisieren will und dann immer wieder Fehlermeldungen kommen und das Gerät plötzlich der Meinung ist, die Karten seien gar nicht mehr da usw.


Wir hatten ein Garnim, dafür gibt es die Open Street Maps, die sind kostenlos, aber das geht wohl auch nicht auf allen Geräten. Für unseres musste mein Freund etwas tricksen, dann ging es.
Für Tom Tom soll es die wohl auch geben, aber auch nicht für alle Geräte.
Wenn ich mich recht erinnere, wurde das hier im Forum schon mal angesprochen.
Wenn du noch Infos haben möchtest, sollten wir uns vielleicht nochmal per Mail austauschen.
Im Moment navigieren wir hier in Deutschland nur noch mit dem Smartphone über google maps, sind aber noch in der "Probephase". Das würde dann aber eine Internetverbindung voraussetzen, da gehen wir jetzt in China in die internationale Probephase.

Zitat

Ihr seid in Singapur mit dem Auto gewesen? Bei den meisten internationalen Vermietern darf man das doch gar nicht?

Wir hatten ja auch nicht bei einem internationalen Vermieter gebucht, sondern bei einem einheimischen (IPRAC). War für unsere 3 Wochen ca. 200 € preiswerter als die internationalen Vermieter. Und ich kann die Firma nur empfehlen, hat alles super geklappt. Ich hatte wegen Singapur vorher per Mail angefragt, hatte innerhalb von einem Tag die Genehmigung bekommen.

Und nun bin ich gespannt auf die Fortsetzung....

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Re: 3 Wochen Malaysia und Singapur im März 2011
« Antwort #25 am: 31.05.2011, 23:33 Uhr »
Zitat
Und nun bin ich gespannt auf die Fortsetzung....

Die folgt dann Anfang kommender Woche: Bin über´s Wochenende mal eben am Mittelmeer :)

dashy

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Re: 3 Wochen Malaysia und Singapur im März 2011
« Antwort #26 am: 01.06.2011, 07:09 Uhr »
Die folgt dann Anfang kommender Woche: Bin über´s Wochenende mal eben am Mittelmeer :)

Oh wie schön...lass es Dir gut gehen, genieße die Zeit und vor allem bring die Sonne wieder mit!

Freue mich dann schon auf nächste Woche (ich fahre nämlich auch schon ne Weile mit :lol:)

Bis dann
dashy


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Re: 3 Wochen Malaysia und Singapur im März 2011
« Antwort #27 am: 02.06.2011, 09:07 Uhr »
Danke schön und allen Mitreisenden einen schönen Feiertag!

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Re: 3 Wochen Malaysia und Singapur im März 2011
« Antwort #28 am: 06.06.2011, 21:05 Uhr »
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/a-766811.html

Weil es gerade thematisch passt...

Und morgen geht es dann weiter im Reisebericht :)

Inspired

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Re: 3 Wochen Malaysia und Singapur im März 2011
« Antwort #29 am: 07.06.2011, 18:53 Uhr »
Cameron Highlands: Another cup of tea? (2 Nächte)

Nachdem ich zugesehen hatte, wie fleißige Mitarbeiter die Hinterlassenschaften des Flusses entfernt hatten, suchte ich nach der Flussüberquerung mein Auto wieder und fuhr nach Tanah Rata, zum Glück nun bei strahlender Sonne.

Apropos: Könnt ihr euch das schöne Gefühl vorstellen, wie es ist, auf einem leeren Parkplatz zu stehen, die Alarmanlage des Autos geht an und man hat keine Ahnung, wie die wieder ausgeht? Und könnt ihr euch das schöne Gefühl vorstellen, wie es ist, wenn man dann die Bedienungsanleitung gefunden hat und ungläubig feststellt, dass diese auf Malay geschrieben ist und könnt ihr euch vorstellen, wie herrlich es ist, wenn der Schmerz nachlässt, weil ein netter Malaye ankommt und den Trick kennt. Für alle sei er verraten: Man muss einfach nur das Knöpfchen an der Fernbedienung drücken. Das Auto anlassen, die Bremse treten, alle Türen auf- und wieder zuschließen, die Hupe selbst drücken, den Warnblinker an- und ausschalten, das hilft nichts, lasst es euch aus meiner Erfahrung gesagt sein!

Unterwegs hielt ich an und lauschte dem Dschungel. Während man durch ihn hindurchgeht, sieht man keine Tiere und irgendwie hat man den Eindruck, man geht eben durch den Wald. Hält man an und hat keine quietschenden Schulklassen und witzelnden Studenten um sich herum, stellt man den Motor ab, ist´s plötzlich ruhig und man hört nur noch den Dschungel. Und das ist wirklich wie zu Beginn des Films „Rio“: Eine typische Regenwaldgeräuschkulisse, wie sie auch in den Rainforestcafés in den USA eingespielt wird mit Schreien, Fiepen, Rauschen, Klappern. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber diesen Sound gibt es wirklich in der Natur!

Schneller als erwartet kam ich dann in Tanah Rata an, das mitten in den Cameron Highlands liegt. Nun wurde es britisch. Die Cameron Highlands waren früher die Sommerfrische der Briten, die in Malaysia lebten. Hier gab es Teeplantagen und Teehäuser, noch mehr Dschungel (aber etwas kühler und gemäßigter) und einen richtigen Ort mit Starbucks.

Mein Zimmer im Century Pines Resort konnte ich sofort beziehen, nachdem die langsame und umständliche Eincheckprozedur beendet war.

Das Hotel erinnerte irgendwie an so manches Kettenhotel in amerikanischen Großstädten, war eher ein Businesshotel als landestypisch, das  bei einer weniger schlampigen Führung (vieles im Zimmer war defekt) sicherlich richtig gut sein könnte. Der Reiseführer warnte vor dem lauten Muezzin der Moschee in unmittelbarer Nachbarschaft. Diesen hörte ich wohl, aber gemäßigt. Trotzdem war es in dem Hotel unerträglich laut, was aber an den vielen Großfamilien mit unzähligen Kindern lag, die laut kreischend sich gegenseitig durch die große hallende Halle verfolgten und sich von Zimmer zu Zimmer bei offener Tür unterhielten, selbst wenn dazwischen 10 andere Zimmer lagen. Chaos absolut auch in dem großen, für den Andrang dennoch viel zu kleinen Frühstücksraum, sodass ich am zweiten Morgen auf das Frühstück verzichtete.

Erst einmal checkte ich nach 2 Tagen Internetabstinenz in der lauten Lobby Mails und die Lage in Japan. Dass hier im Forum gerade ein Thread eröffnet wurde, in dem es um die Frage ging, ob man angesichts der zu erwartenden atomaren Wolke derzeit in die USA reisen könne, trug nicht gerade zur Beruhigung bei, aber dann sah ich mir mal an, wie nah Tschernobyl an meinem Heimatort war im Vergleich zu der Entfernung Tokyo - Malaysia.

Andere Gäste des Hotels schien das übrigens gar nicht so sehr zu beschäftigen, die waren wohl eher mit anderen Diskussionen befasst mit ihren Ipads auf dem Schoß. Im TV lief nichts als chinesische Soaps und auch im Ort sah man keinesfalls Menschentrauben, die fasziniert auf Bildschirme mit dem Programm von CNN oder BBC starrten.

Wie auch immer, nun musste ich erst einmal in eines der vielen Restaurants gehen, wieder mal indisch essen (herrlich!). Dann lief ich einen der Trails, die direkt hinter dem Hotel starteten, begleitet von einer Horde Kinder, die ihre Englischkenntnisse mit mir ausprobierten.



Richtig britisch wirkte es hier, vor allem auf dem Sportplatz hinter dem Hotel, auf dem Kinder trainierten. Ich setzte mich ein wenig hin und sah zu.

Abends gab es dann nur noch eine Kleinigkeit, dann einen großen Kaffee bei Starbucks, dann noch eine Fußmassage, sehr wohltuend!

Nun hatte ich noch einen ganzen Tag um mir mehr hiervon anzusehen. Ich fuhr ein Stück sozusagen zurück in Richtung Tapah, einer Strecke, die sich runterschlängelte. Zuerst stoppte ich an einer Teeplantage mit herrlichem Ausblick.









Ich fuhr dann die Straße weit zurück bis zu einem großen Wasserfall, der im Reiseführer beschrieben wird, hier war es unterwegs idyllisch und immer wieder gab es Ausblicke auf saftiges Grün.









Vom Wasserfall ausfuhr ich wieder hoch und bog in eine schmale Straße ab, die zu einer Teeplantage führte, die ich genauer besichtigen wollte. Nur leider gab es heute keine Führungen - auch gut.

Zu dieser Teeplantage gehörte ein Aussichtspunkt. An ihrem Loose sollt ihr sie erkennen, die anderen Deutschen und an ihrem Lonely Planet seht ihr, dass sie wahrscheinlich als Backpacker unterwegs sind: Zwei junge Mädels, die ihren Resturlaub verbrieten und als erstes fragten, wie ich hochgekommen sei und wie ich wieder runterkomme und ob sie mitfahren können. Klar durften sie mitfahren.

Dass ich mehr als 10 Euro für eine Übernachtung zahlte, verstanden sie hingegen nicht wirklich. Irgendwie fand ich mich unter den strengen Blicken und ungläubigen Fragen der einen der beiden zu meinem Reisestil ein wenig spießig und war schon versucht mich zu rechtfertigen. Aber war denn in Zeiten der überall in entsprechender Szene bekannter Backpackeridyllen mit Internet und Laundry und Billigflügen nicht das Backpackertum ebenso spießig geworden wie das Reisen mit Mietwagen, nur eben als Budgetversion? Quatsch jetzt, jeder soll so reisen wie er mag und ich sollte vielleicht aufhören Busreisende spießig zu finden!

Die beiden wollten auch gerne am Folgetag mit nach Penang fahren, wie sie nach reiflicher Überlegung später per SMS verkündeten. Auf meine Bestätigungs-SMS mit dem vorgeschlagenen Treffpunkt reagierten sie aber nicht mehr, und auch nicht auf meine SMS am Folgetag, dass ich doch etwas später fahren würde, sodass ich dann doch alleine fuhr, auch gut!





Nachmittags fuhr ich noch in die andere Richtung der Straße auf einen Markt, auf dem sonst keine Großnase war, entdeckte noch einen Hindutempel, fuhr dann ins Hotel und musste dringend etwas schlafen, bevor ich abends nochmals loszog zum Essen.







Der nächste Morgen war übrigens der einzige Tag, an dem es mir etwas im Magen herumging, ausgerechnet nachdem ich am Vorabend in einem Lokal gegessen hatte, das einem Holländer gehörte, da ich mal wieder ein ganzes Stück Fleisch mit Pommes wollte anstatt etwas aus der asiatischen Küche.