usa-reise.de Forum

Autor Thema: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland  (Gelesen 35119 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

DocHoliday

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.246
Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #75 am: 29.06.2015, 22:57 Uhr »
27.2.15 Meerjungfrauen und Waldriesen

Lange hatte ich überlegt, ob ich bis zur Nordspitze der Nordinsel zum Cape Reinga und zum 90 Mile Beach fahren sollte aber knapp 450 km kurvige Landstraße bzw am Strand entlang waren mir einfach zu viel. So bin ich stattdessen einmal quer von Ost nach West über die Insel gefahren zum Hokianga Harbour mit den kleinen Städtchen Omapere und Opononi. Gegenüber der Einfahrt zum natürlichen Hafen liegen ausgedehnte Sanddünen.


Rechts und geradeaus der große natürliche Hafen. Links in grün der Signal Point, dahinter, auf der anderen Seite der Hafeneinfahrt die Dünen.

Am Ende der Signal STATION Road gelangt man zum Arai Te Uru Signal Point. Hier führt bei Ebbe eine nette Wanderung einmal um die Halbinsel herum vorbei an interessanten Felsen und Tide Pools, die hier Mermaid Pools genannt werden. Wenn man nicht schwimmen will, funktioniert das ganze allerdings nur bei Ebbe.




Die Meerjungfrauen waren nicht zu hause und auch sonst niemand.



Spuren im Sand





Noch mehr Pools ohne Mermaids



Ein paar kleine Sea-Arches gab es auch zu bewundern.





Hat echt Spaß ´gemacht, da zwischen den Felsen herum zu kraxeln. So langsam aber sicher stieg das Wasser jetzt aber imer weiter, so dass ich weiter gelaufen bin. Auf der meerabgewandten Seite des Kaps war das Wasser deutlich ruhiger und die Felsen waren größer.







Leider waren auch hier keine Mermaids zu finden, nur ein paar deutsche Touris ;)
Über ein paar Treppen führt der Weg dann wieder hinauf zum Signal Point und zurück zum Parkplatz.


Blick zurück von oben.

Ich habe dann versucht in Omapere etwas zu essen aufzutreiben, habe aber nichts gefunden, was mir gefallen hätte.
Dieser Fisch war mir etwas zu groß fürs Mittagessen. Man soll ja nicht übertreiben ;)




125 kg sind schon eine ordentliche Portion!

Steg hinaus in die Bucht.


Ich habe mir dann statt Lunch im Supermarkt ein Snickers und ein Twix gekauft und mich auf den Weg nach Süden zum Waipoua Forest gemacht. Dort stehen die letzten verbliebenen alten Kauri, die Riesenbäume Neuseelands. Nicht so hoch wie die Redwoods, nicht so dick wie die Sequoias aber trotzdem sehr eindrucksvoll. Mein erster Besuch galt Tane Mahuta, dem Herrn des Waldes. Der größte lebende Kauri (52m hoch, 14 m Stammumfang, 245 Kubikmeter Holz) steht nur ein paar Schritte über Noardwalks von der Straße entfernt.


Eines haben sie mit den Redwoods und Sequoias gemein, auf Fotos wirken sie nie so eindrucksvoll wie in der Realität.

Ein Stückchen weiter südlich gibt es einen kleinen Parkplatz,, von dem asu man zu ,ehreren eindrucksvollen Kauris wandern kann.


Four Sisters


Te Matua Ngahere - Vater des Waldes (der älteste lebende Kauri)

Unterwegs habe ich mir mit Farnfotografie die Zeit vertrieben.






Auch ein schönes Hobby ;)

Dann wurde es langsam Zeit, den Rückweg anzutreten, Unterwegs fing es kurz an zu regnen aber als ich mich der Ostküste näherte, trocknete es wieder ab. Ich habe noch einen Blick auf die Haruru Falls geworfen, Direkt neben der Straße eigentlich mitten in der Stadt gelegen.


War gar nicht so einfach kein Haus und keine Straße mit aufs Bild zu kriegen. Abends werden die wohl angestrahlt und man kann mit dem Kayak unter den bunten Fällen herumfahren.

Essen war ich in Paihia im Waterfront Restaurant - war ganz lecker. Anschließend gab es im Hotel noch einen leckeren Schluck Wein und dann war auch dieser Tag schon wieder vorbei. Verdammt! Nur noch ein voller Tag und dann geht es "schon wieder" zurück Richtung Heimat. Ich könnte es hier noch länger aushalten!


Gruß
Dirk

Doreen & Andreas

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.783
    • http://www.neef-online.de
Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #76 am: 30.06.2015, 14:15 Uhr »
Die Kauris (sicherlich namens- und biologisch verwandt mit den Karris im Südwesten Autraliens) sehen klasse aus; als hätte sie jemand kopfüber in die Erde gesteckt, so daß die Wurzeln nach oben zeigen.
Da gibt´s bestimmt irgendeine Legende dazu, gab´s bei den Boabs in Westaustralien auch  :wink: :lol:
Ich könnte auch noch länger mitfahren, Dirk. Buche doch beim nächsten Mal einfach ein paar Wochen mehr  8) :palme:
Viele Grüße,
Andreas
------------------------------
http://www.neef-online.de

DocHoliday

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.246
Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #77 am: 23.07.2015, 18:21 Uhr »
Und wieder ist die Pause länger geworden als geplant. Aber heute ist es endlich so weit:

28.2.15 Maori, Geschichte und ein Wasserfall

Geschichte und Kultur standen auf dem Programm. Vormittags ging es zum Waitangi Treaty Ground, nur ein paar km vom Hotel entfernt. Dort wurde 1840 der Waitangi Treaty zwischen der englischen Krone und den wichtigsten Maori-Führern geschlossen, der heute das grundlegende Dokument ist, auf dem die Verfassung Neuseelands basiert. Wer Interesse hat, kann bei Wiki die wechselvolle Geschichte dieses Vertrages nachlesen, der einerseits zu diversen Kriegen und Auseinandersetzungen geführt hat und andererseits inzwischen die Basis für die Aussöhnung zwischen Maori und Europäern geworden ist. Klick!.

Auf dem Treaty Ground gibt es einiges zur Geschichte, einen kurzen Film über den Vertrag, ein paar historische Häuser, ein Maori-Versammlungshaus und einige War-Canoes zu sehen.

Begrüßt wird man von dieser Dame über dem Eingang



<es gibt eine Geschichte dazu,die ich aber nicht mehr ganz auf die Reihe kriege. Auf jeden Fall hat es was damit zu tun, das jedes Mitglied ihres Stamms gerettet war, das zwischen ihren Beinen durchlief. Oder so ;)

Ich habe mich ein wenig im Museum umgeschaut und bin dann geradewegs zum Versammlungshaus gegangen, wo bald eine Maori Cultural Presentation losgehen sollte.





Diese Dame hat uns begrüßt und uns erklärt, was auf uns zu kommen würde.


Die nächste Begrüßung war dann schon etwas rustikaler ;)







Nachdem wir unsere friedliche Gesinnung dargelegt hatten, durften wir das Versammlungshaus betreten und es ging weiter mit Tänzen und Liedern.









Neben der Musik hat mir vor allem immer wieder die ausgeprägte Mimik gut gefallen.







Der zusätzliche Eintritt hat sich auf jeden Fall gelohnt. Auch wenn das, was wir zu sehen bekommen haben, wahrscheinlich nicht 100% authentisch war, bekam man zumindest einen interessanten Einblick.











Bestehende Ähnlichkeiten sind wohl nicht rein zufällig ;)


Draußen gab es anschlie0end ein paar Vögel zu bewundern.



Die War Canoes lagen im Schatten, was an diesem heißen Tag sehr angenehm war.







In der Bucht lag noch ein ein bisschen größeres "War Canoe", die Queen Elizabuth.



Nach so viel Kultur war es wieder Zeit für ein bisschen natur. Die Rainbow Falls in Kerikeri wollte ich noch sehen. Dank Navi habe ich sie mit nur 1x verfahren gefunden und mich gleich auf den kurzen Hike hinunter zu den Fällen gemacht.



Sehr hübsch! Und man konnte durch den Pond zu den Fällen schwimmen und dahinter in eine Art Grotte klettern. Das sah auch interessant aus.



Vor allem war das Wasser herrlich kühl und sicher sehr erfrischend. Also habe ich nach einer Weile Kamera und Stativ zusammen gepackt, noch schnell einen Blick auf das obere Ende der Fälle geworfen



und bin dann zurück zum Auto, habe die Fotoausrüstung außerhalb des Blickfelds verstaut und bin mit Handtuch und Badehose bewaffnet wieder runter zu den Fällen. Von den nächsten 60 oder 90 Minuten gibt es keine Fotos aber Ihr könnt mir glauben, es war toll!

Erfrischt und munter bin ich anschließend zurück zum Hotel und habe schon mal etwas gepackt. Abends ging es mit der kleinen Fähre nochmal über die Bay nach Russel zum Duke of Marlborougfh, wo ich wieder hervorragend gegessen habe. Zurück im Zimmer habe ich noch erfolglos versucht, die restlichen Getränkevorräte zu vernichten (ich musste ja am nächsten Morgen früh raus und Auto fahren). So gab es fürs Housekeeping zusätzlich zum normalen Trinkgeld noch ein bisschen was zu trinken.

Unglaublich aber wahr - auch 5 Wochen Neuseeland können vorbei gehen wie nix! Auch diese fantastische Reise geht mit riesigen Schritten dem Ende entgegen!
Gruß
Dirk

DocHoliday

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.246
Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #78 am: 23.07.2015, 18:36 Uhr »
1.3.15 The End

Der letzte Tag auf Neuseeland war ein reiner Fahr bzw. Flugtag. Morgens früh ging es in Paihia im Nebel los. ca, 250 km oder knapp 4 Stunden Fahrt lagen noch vor mir. Als der Nebel sich langsam verzog und die Sonne durchkam, musste ich anhalten und doch noch mal die eigentlich schon eingepackte Kamera aktivieren.



Sah echt klasse und fast ein bisschen unheimlich aus. Man wartete förmlich auf die Horde Orks aus dem Nebel ;-)





Gegen 11:00h war ich bei der Autovermietung und kurze Zeit später am Flughafen. Der Flug war trotz Business-Klasse grenzwertig. 2x 12 Stunden plus 1x 11/4 Stunden hintereinander sind einfach sch***-lang. Inklusive der Autofahrt und der Umsteigezeiten auf den Flughäfen war ich von Hotelzimmertür zu Haustür ca. 42 Stunden unterwegs.

Und dann durfte ich noch nicht mal früh ins Bett gehen sondern "musste" abends noch den Geburtstag eines Freundes feiern. Schlimmes Schicksal!   :D
Gruß
Dirk

lonewolf81

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.318
Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #79 am: 24.07.2015, 09:22 Uhr »
Vielen Dank für den tollen Bericht und die wunderbaren Fotos. Da sind soviel Anregungen drin, ich glaube kaum, dass ich jetzt noch um einen Wiederbesuch drumrum komme ;)

DocHoliday

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.246
Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #80 am: 25.07.2015, 16:10 Uhr »
Also jetzt - Fazit:

35 Tage Neuseeland plus 48 h Hongkong plus unzählige Stunden im Flieger und an Flughäfen - damit die zeitlich längste Reise meines Lebens (bisher! ;)).

Eigentlich stand Neuseeland gar nicht so weit oben auf meiner Wunschliste und ohne den Anlass, mein Patentöchterlein dort zu besuchen, hätte es sicher noch ein paar Jahre gedauert, dort hin zu kommen. Insofern waren meine Erwartungen auch nicht besonders hoch, obwohl jeder aus meinem Bekanntenkreis, der dort war, begeistert zurück gekommen war. Inzwischen verstehe ich warum!
Die Landschaften, die man dort auf engstem Raum besuchen kann sind unglaublich vielfältig. Von Südseestränden ganz im Norden über Vulkane, Wasserfälle, Geysire, Steilküsten, Seastacks, Hochgebirge in den Southern Alps, Wasserfälle, Fjorde, Regenwälder bis hin zu Weinbergen und Badlands gibt es alles. Hatte ich Wasserfälle erwähnt?
Insgesamt bin ich in den 5 Wochen für meine Verhältnisse lächerlich wenig gefahren (kaum 6000 km, zum Vergleich, die letzte Nordwesttour hatte über 10000 km in 4 Wochen)
Die touristische Infrastruktur ist gut bis sehr gut. Wäre ich nicht den größten Teil zu zweit unterwegs gewesen, wo wir fast ausschließlich Apt. mit 2 Schlafzimmern haben wollten und hatten, wäre es sicher auch ohne Vorreservierung kein Problem gewesen. Da fast alle Hotels und Apts. mit Kochzeile und Geschirr ausgestattet waren, musste man nicht jeden Abend essen gehen sondern konnte sich problemlos selbst versorgen. Wenn wir essen waren, war es überwiegend gut, aber nicht unbedingt ganz billig.

Die Neuseeländer sind nett und aufgeschlossen, egal ob Maori oder englischstämmig. Ähnlich unkompliziert wie Australier oder Amis. Obwohl es noch Hauptsaison war und natürlich die klassischen Highlights auf dem Programm standen war es nirgends wirklich voll. Touristenmassen habe ich nicht gesehen.

Mir hat Neuseeland sehr gut gefallen und wenn es nicht so weit weg wäre, würde ich sicher in den nächsten Jahren mal wieder hin fliegen. So muss es wohl warten bis ich nicht mehr arbeite und dann 4 - 6 Monate Zeit für Neuseeland und Australien habe. Für einen ersten Besuch waren die 5 Wochen eine gute Zeit, um einen Eindruck von beiden Inseln zu bekommen. Bei einer kürzeren Reisezeit würde ich mich wahrscheinlich auf eine Insel beschränken und dann nur die Südinsel besuchen. die ich insgesamt interessanter und vielseitiger fand, vor allem da mich die heißen Quellen und Geysire der Nordinsel nach mehreren Besuchen im Yellowstone und 1x Island nicht mehr so vom Stuhl gehauen haben. Wenn man so etwas noch nicht gesehen hat, wäre evtl. die Nordinsel vorzuziehen.

Ein Billigurlaub ist es sicher nicht. Der Flug ist lang und dementsprechend nicht geschenkt und auch der Mietwagen war teurer als in den USA. Insgesamt würde ich schätzen, dass das Preisniveau vielleicht 20% höher liegt als in den USA (den USA mit Dollarkurs 1,30 bis 1,40/€)

Zusammengefasst ich hatte



oder auf deutsch:



Das Lied zum Auto fahren in Neuseeland stammt natürlich von den Beatles:



Die Straßen wirken so, als hätte jemand versucht eine Carrera-Bahn zu bauen ohne eine einzige Gerade zu haben ;)

Ach so, Hongkong habe ich ganz vergessen! Mein Eindruck: Wie New York, nur bunter, exotischer, lauter, stinkender und hektischer - geile Stadt! :D
Gruß
Dirk

Doreen & Andreas

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.783
    • http://www.neef-online.de
Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #81 am: 29.07.2015, 13:13 Uhr »
Ganz herzlichen Dank für´s Mitnehmen, Dirk.
Neuseeland steht auf unserer Reise-Wunschliste ziemlich weit oben. Aber der sch***lange Flug und die nicht ganz zu vernachlässigenden Kosten halten uns momentan noch davon ab. Vielleicht, wenn die Kinder nicht mehr mit uns verreisen wollen...

Tja, und wie ich sehe, kann ich hier nach dem Aussteigen ja gleich in die nächste Tour bei Dir einsteigen.
Also bis gleich  8) :lol:
Viele Grüße,
Andreas
------------------------------
http://www.neef-online.de