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Autor Thema: Canyons Exploring Tour 2016  (Gelesen 13225 mal)

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Saguaro

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Antw:Canyons Exploring Tour 2016
« Antwort #45 am: 20.11.2018, 08:27 Uhr »
16.04.16 - Hanksville

Hike: Black Dragon Canyon
POI: Black Dragon Canyon, Wolverton Mill, Moonscape Overlook, Mars Research Station, Burpee Dinosaur Quarry


Nach 4 Übernachtungen sagten wir Green River goodbye, um in die Metropole Hanksville  ;) weiter zu ziehen.

Jedoch nicht auf direktem Weg, sondern wir fuhren an der Ausfahrt vorbei und auf der Interstate ein paar Meilen bis zum Milemarker 147 weiter.



Die liegt so hinter einer Kurve, dass Heiko eine Vollbremsung hinlegen musste. Gut, dass die Interstate kaum befahren ist.

Ich öffnete das Gatter



und schloss es danach wieder ordnungsgemäß.
 
Kurz darauf geht es in eine Wash hinunter, die aber links bequem umfahren werden kann.



Dann einige Meilen geradeaus bis zum ausgeschilderten Abzweig fahren.



Vor dem Canyon parkten wir



und gingen den Kilometer zu Fuß bis zu den Felsmalereien.



Letztendlich hätte man auch bis dahin fahren können, doch am steinigen Eingang des Canyons konnte man nicht erkennen, wie breit der Black Dragon Canyon ist. Schließlich waren wir zum Wandern da.



Dieser Zeichnung verdankt der Canyon seinen Namen.



Der Namensgeber war bestimmt farbenblind, denn schwarz ist der Drache keinesfalls.

Der Felswand entlang finden sich noch weitere Zeichnungen



und wir gingen den Canyon noch ein Stück weiter.



Die Erkundung führte aber zu keiner weiteren Sehenswürdigkeit, so dass wir umkehrten.

In Hanksville fuhren wir endlich einmal zu der





Dort zog es durch alle Ritzen,



so stürmisch war es draußen.

Also schnell wieder ins Auto zum nächsten Halt, dem Factory Butte.



Irgendwie mag ich den grauen Berg und wollte ihm noch den richtigen Rahmen geben. So steuerten wir den kleinen Factory Butte Arch an.



Für ein Foto muss man(n) sich da ganz schön ins Zeugs legen und ich hatte vom Zuschauen schon Rücken.





Heiko’s Einsatz hat sich doch gelohnt und ich war froh, dass er anschließend keinen Hexenschuss hatte.

Der Butte noch von oberhalb der Arch-Höhle.



Ein paar Meilen weiter bogen wir in die Road 0913 zum Moonscape Overlook ab. Dort oben stürmte es so, dass wir ein paar Anläufe brauchten, bis die Autotüre aufging.

Eigentlich hätte man Knieschützer gebraucht, denn die Türe schlug zurück. Was für ein Sturm und ich war vollkommen durch den Wind, als ich Heiko so nahe am Abgrund fotografieren sah.

Welch eine g**le Mondlandschaft  :applaus: !











Vorne dieses Grau und dahinter der rote Planet, dort wollten wir anschließend hin.



Wir fuhren zurück zum Highway 24 in Richtung Hanksville und beim Milemarker 113,5 bis zur Einfahrt der Dirtroad



Die Road war in den Senken nach den Niederschlägen stellenweise matschig.



Es sind 3,2 Meilen bis zur



Als ich aus dem Auto stieg, kläfften mich gleich zwei Hunde an, die von ihrem Frauchen zurückgepfiffen wurden. Frauchen begrüßte mich überschwenglich und fragte: “Are you the new members of the crew?”. Ähm , nein. Wir sind nur deutsche Touristen, die sich für das Projekt interessieren.

Es stellte sich heraus, dass 14tägig samstags Bettenwechsel ist und die alte Crew, die neue einweist. Wir sollten eintreten und dürfen uns gerne umschauen. Wie g**l ist das denn!? Ich wollte mir nicht anmerken lassen, welche Luftsprünge ich hätte machen können. 

Gleich am Eingang liegen die Anzüge bereit,



die wir natürlich nicht anziehen mussten.



Die Kapsel besteht aus zwei Ebenen. Unten ist so eine Art Labor



und einer der wenigen Schlafräume.



Nach oben führt diese steile Holztreppe.



Die ganzen Leute waren oben



und als neues Crewmitglied aus Germany  ;) war ich die Henne im Korb ähm der Kapsel. Robert, ein Spieleprogrammierer aus Grand Junction in Colorado, war zum ersten Mal in Utah und überrascht, dass wir uns in der Gegend so gut auskennen. Er war eins der neuen wirklichen Crewmitglieder und bedauerte, dass ich nicht dazu gehörte. Wir quasselten die ganze Zeit, während Heiko Fotos machte.







Versuche mit Pflanzen werden durchgeführt.



Werkzeug ist auf dem Mars absolut notwendig.



Ab und zu vielleicht auch eine Dusche.



Gut, dass ich auf dem Hinflug “Der Marsianer” geschaut habe . Das sah mir aber ganz nach Zwiebeln und nicht nach Kartoffeln aus. Human Waste  :socool: wurde für die Anzucht hoffentlich nicht verwendet.



Die Rückseite der Kapsel.



Bevor die neue Crew 14 Tage eingesperrt wurde, verabschiedeten wir uns. Das war ein ganz tolles Erlebnis und mein raumfahrtbegeisterter Großneffe flippte an dem Abend total aus, nachdem ich ihm die Bilder schickte.

Neben uns stand noch ein Auto mit Solarpanel auf dem Dach.



Ein letzter Blick auf die Station,



doch wir fuhren nicht zurück, sondern auf der Cow Dung Road



über den roten Planeten



noch 4,1 Meilen weiter. Dort am Ende der Piste



befindet sich das



Hier im Canyon gibt es anscheinend noch jede Menge Knochen auszubuddeln,





Lockeres Gestein auf einem Hügel zog mich magisch an und siehe da,



dies scheint eine Fundstelle zu sein.

Wir hatten zwar eine Schaufel im Auto und hätten mit den Dinoforschern gerne gebuddelt, doch es war keiner da.

Wir streiften schnell durchs Gebiet und sahen am Rande diese Hoodoos.





Das Wetter war an dem Tag so wechselhaft,



dass wir zügig ins mittlerweile sonnige Hanksville fuhren und dort im Whispering Sands eincheckten.



Während die Waschmaschine lief, fuhren wir zum Bull Mountain Market, dem einzigen Supermarkt in Hanksville mit integrierter Pizzeria sowie Friseur- und Nagelstudio. Die Pizzen sind wirklich lecker, nur sie dauern ihre Zeit, da sie in Schichten gebacken werden. Großen Hunger sollte man da keinen haben.

Zwischendurch fuhr ich ins Motel und packte die Wäsche in den Trockner. Wäre der Haarsalon nicht geschlossen gewesen, dann hätte ich mir noch die Haare schneiden lassen können. Die Pizza war wieder sehr gut.

Bevor wir die Pizza an der Kasse bezahlten, gingen wir noch am Kühlschrank vorbei, denn ich wollte schon immer mal Polygamie …



Jedenfalls hatten wir beide nach einem Schluck genug davon. Da bleiben wir künftig lieber monogam bei unserem Corona.

Was für ein großartiger Tag  :smiledance:.

Übernachtung: Whispering Sands, Hanksville

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partybombe

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Antw:Canyons Exploring Tour 2016
« Antwort #46 am: 20.11.2018, 11:17 Uhr »
Der Besuch einer Marsstation ist ja ungewöhnlich ..........

Saguaro

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Antw:Canyons Exploring Tour 2016
« Antwort #47 am: 20.11.2018, 13:41 Uhr »
Der Besuch einer Marsstation ist ja ungewöhnlich ..........

Wir hatten an dem Tag mehr als Glück. Ich habe von anderen gelesen, dass die vom Gelände gejagt wurden.
Liebe Grüße

Ilona

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partybombe

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Antw:Canyons Exploring Tour 2016
« Antwort #48 am: 20.11.2018, 16:57 Uhr »
Der Besuch einer Marsstation ist ja ungewöhnlich ..........

Wir hatten an dem Tag mehr als Glück. Ich habe von anderen gelesen, dass die vom Gelände gejagt wurden.
Jetzt habe ich die Marsstation gerade gespeichert 😡
Glückwunsch für euren Mut trotzdem hinzufahren und es zu probieren

Saguaro

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Antw:Canyons Exploring Tour 2016
« Antwort #49 am: 21.11.2018, 09:49 Uhr »
Jetzt habe ich die Marsstation gerade gespeichert 😡
Glückwunsch für euren Mut trotzdem hinzufahren und es zu probieren

Das brauchte keinen Mut, Partybombe, denn wir waren darauf eingestellt, dass man die Station nur von der Road aus fotografieren kann.

Weil dann aber ein paar Leute und ein Hund herumwuselten, parkten wir an der Station.

Das war einfach pures Glück an dem Tag.
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Saguaro

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Antw:Canyons Exploring Tour 2016
« Antwort #50 am: 21.11.2018, 09:54 Uhr »
17.04.16 – Von Hanksville nach Escalante

Hike: Cohab Canyon im Capitol Reef Nationalpark

Vom Whispering Sands gibt es Frühstückscoupons für Stan’s Burger Shak. Schon einmal sind wir wieder rückwärts raus und auch in diesem Jahr war das so. Eine mindestens 80jährige Dame, mit viel Camouflage über den Altersflecken oder gar schlimmerem im Gesicht, stand hinter der Theke. Der Kaffee war leer und als ich ihr das sagte, schlurfte sie in Zeitlupe um den Tresen. Wir konnten das nicht mit ansehen und gingen auf die andere Straßenseite zu Blondies.



Dort bestellten wir uns Eggs, Hashbrowns und Toast. Wir waren die einzigen Gäste und die Angestellten schienen um den Umsatz froh.

Da wir an dem Tag nur bis Escalante wollten und es keine geplanten Ziele gab, machten wir uns gemütlich auf den Weg zum Capitol Reef Nationalpark.

Bisher sind wir mehrere Male achtlos am Schoolhouse



an der Fruita vorbei gefahren. Dieses Mal schauten wir durchs Fenster



und ich lauschte den Erzählungen einer ehemaligen Lehrerin aus der Sprachbox.

Danach gingen wir ins Visitor Center und wollten nach einer kurzen Wanderung fragen, denn es war ganz schön kalt an dem Morgen. Wir standen ein paar Minuten an der Theke, bis ein(e) Ranger(in) aus dem Büro kam .

Er/sie sah aus wie Conchita Wurst, nur ohne Bart und er/sie empfahl uns in den höchsten Tönen den Cohab Canyon. Fragt nicht, was das für eine Körperbeherrschung von uns beiden war . Wir hofften nur, dass er/sie nicht auch noch singt und lachten uns im Auto erst einmal schlapp. Das ist gemein, gell – aber wir konnten wirklich nicht anders. Nachdem sich unsere Lachmuskeln wieder entspannt haben, parkten wir beim Gifford House



und schauten uns drinnen etwas um. Danach gingen wir die Straße bis zum Aufstieg



vom Cohab Canyon entlang. Der Trail gewinnt rasch an Höhe und trotz der Kälte wurde uns schnell warm. Oben angekommen



führt der Weg in den Canyon.



Überall finden sich diese Käselöcher im Gestein



aber ganz hinten hat sich die Natur verkünstelt .



Wir hatten diesen Teil vor Jahren von oben vom Frying Pan Trail aus gesehen,



doch es ist nochmal anders, wenn man inmitten steht. Auf dem Rückweg gingen wir wieder an dem löchrigen Gestein vorbei.



Wir waren insgesamt 1,5 Stunden gemütlich unterwegs.

In Torrey ging ich noch in den Outdoorladen, denn die haben so einen tollen Lipbalm.

Auf der Passhöhe  -1°C und Schnee . Da verzichtet man gerne aufs Zelten  ;) .



Weiter ging es auf der US 12 ohne große Stopps



in Richtung Escalante. Dort war auch das Wetter besser und Robert, der Manager vom CircleD freute sich, uns wieder zu sehen. Ich habe ihm Schokolade aus Deutschland mitgebracht, die er strahlend entgegen nahm. Er erzählte uns, dass es seit 4 Wochen pünktlich zum Wochenende stürmt und viele Wochenendgäste die Zimmer stornieren.

Später gingen wir noch in die Eatery, doch die Speisekarte sagte uns nicht zu. Wir mögen weder Schälrippchen, noch zerrupftes Schweinefleisch. Auf Hamburger hatten wir auch keinen Appetit, deshalb entschieden wir uns für das Chicken Cordon Bleu.



Auf drei flachgedrückten Esslöffel Reis war ein sehr dünnes Hähnenschnitzel gelegt. Die Sauce dazu schmeckte sehr lecker, aber es machte nicht satt. Gut, dass wir Bier und Chips auf dem Zimmer hatten  :prost:.

Die Worte von Robert und die Wetteraussichten veranlassten mich, online bei allen verfügbaren Wetterdiensten nach dem nächsten Wochenende bzw. unserem Rückflugtag zu schauen. Die Voraussagen prognostisierten nichts Gutes und mir brach schon der Angstschweiß aus.
 
Übernachtung: Circle D, Escalante

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Ilona

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mrh400

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Antw:Canyons Exploring Tour 2016
« Antwort #51 am: 21.11.2018, 10:47 Uhr »
Vom Whispering Sands gibt es Frühstückscoupons für Stan’s Burger Shak. Schon einmal sind wir wieder rückwärts raus und auch in diesem Jahr war das so. Eine mindestens 80jährige Dame, mit viel Camouflage über den Altersflecken oder gar schlimmerem im Gesicht, stand hinter der Theke. Der Kaffee war leer und als ich ihr das sagte, schlurfte sie in Zeitlupe um den Tresen. Wir konnten das nicht mit ansehen und gingen auf die andere Straßenseite zu Blondies.
Ja, der Frust und die "Dynamik" der Lady sind unübertroffen - allerdings hatte uns der optische Zustand (Sauberkeit) bei Blondie's etliche Jahre zuvor (als es den Burger Shack noch nicht gab) auch ziemlich abgeschreckt - ist jetzt offenbar besser.

Bisher sind wir mehrere Male achtlos am Schoolhouse ... an der Fruita vorbei gefahren. Dieses Mal schauten wir durchs Fenster ... und ich lauschte den Erzählungen einer ehemaligen Lehrerin aus der Sprachbox.
Die Sprachbox kennen wir noch nicht. Wir haben uns nur über die im Fenster ausgestellten Verhaltensmaßregeln und Strafenkataloge köstlich amüsiert.

Wir hatten diesen Teil vor Jahren von oben vom Frying Pan Trail aus gesehen, doch es ist nochmal anders, wenn man inmitten steht.
Schaut gut aus - wir kennen das auch nur von oben, weil wir von der anderen Seite kommend die Abzweigung versäumt haben und quasi versehentlich ein Stück den Frying Pan Trail weitergelaufen sind.

Schöne Erinnerungen werden da wach!
Gruß
mrh400

partybombe

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Antw:Canyons Exploring Tour 2016
« Antwort #52 am: 21.11.2018, 11:11 Uhr »
Schnee auf der 12, auch was interessantes, zumindest wenn man selbst nicht im Wagen sitzt.🙄😔
Habt ihr auch im Mesa Farm Market in der Nähe von Fruita eingekauft? - sehr gutes Brot und Käse👍

Saguaro

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Antw:Canyons Exploring Tour 2016
« Antwort #53 am: 21.11.2018, 11:25 Uhr »
Schnee auf der 12, auch was interessantes, zumindest wenn man selbst nicht im Wagen sitzt.🙄😔

Das kommt im Frühjahr häufiger vor. Wir hatten das schon einmal.

Habt ihr auch im Mesa Farm Market in der Nähe von Fruita eingekauft? - sehr gutes Brot und Käse👍

Damals nicht, aber dieses Jahr sogar bebildert. Das hast du wohl vergessen  :zwinker:  -> klickst du hier.
Liebe Grüße

Ilona

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partybombe

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Antw:Canyons Exploring Tour 2016
« Antwort #54 am: 22.11.2018, 11:40 Uhr »
 :wut54:

Habt ihr auch im Mesa Farm Market in der Nähe von Fruita eingekauft? - sehr gutes Brot und Käse👍

Damals nicht, aber dieses Jahr sogar bebildert. Das hast du wohl vergessen  :zwinker:  -> klickst du hier.

Komm mal in mein Alter  :roll: - mit sechzig wirst du vergesslich  :wut54: Dafür hat man mehr Zeit für das Reisen  :urlaub:

Saguaro

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Antw:Canyons Exploring Tour 2016
« Antwort #55 am: 23.11.2018, 15:25 Uhr »
18.04.16 – Escalante

Hike:  Bement Arch
POI: Chimney Rock, Devils Garden


Die Wetteraussichten machten mich ganz kirre und dementsprechend schlecht hatte ich geschlafen. Beim Blick in den Spiegel starrte mich die Frau der Ringe an. Aber in der Abgeschiedenheit des Tagesziels, waren die Augenringe egal  :socool:.

Zuerst einmal machten wir uns Frühstück und nebenher lief natürlich der Weather Channel. Wir hatten für 3 Nächte den Room # 1 reserviert und da ist eine Küchenzeile dabei. Der Abwasch wurde noch erledigt, doch dann machten wir uns auf den langen Weg auf der Hole in the Rock Road (HITRR).

Es war an dem Tag zum ersten Mal fast windstill und die HITRR auf der halben Strecke waschbrettartig gegradet. Selbst mir als Fahrerin ist auf der Road immer schnell langweilig. Erst im letzten Viertel wird die Strecke abwechslungsreicher.



Manche Felsplatten schafften es nicht mich auszubremsen, dafür dieser Kuhkindergarten.



Die hatten die Ruhe weg und ich musste wieder einmal aussteigen und die übermütigen Paarhufer verscheuchen.

Nach knapp 50 Meilen und 2,5 Stunden Fahrtzeit waren wir endlich an der Parkmöglichkeit angekommen .

Nach eine paar Dehnübungen (in unserem Alter  ;) rostet man nach so langer Fahrt etwas ein) schnürten wir die Wanderstiefel und marschierten am Rim entlang.





Der Streckenverlauf ist ziemlich hügelig, sandig und erst im letzten Viertel auf Sandstein fanden sich wenige Steinmännchen.



In einer geschützten Senke ein Blümchenfeld.



Ein letzter Abstieg über Slickrocks und nach 1 Stunde 15 Minuten erblickten wir den Bement Arch am steilen Abgrund.





Den Arch selbst kann man von dort aus nicht erreichen. Dazu müsste man noch einiges weiter bis zu einem sicheren Abstieg in den Davis Gulch wandern.

Der Bement Arch ist einer der größten Steinbögen in den Canyons of Escalante und der Durchbruch eines Alkovens. Wind, Wetter und Niederschläge formen solche Alkoven aus.



Wir machten 15 Minuten Pause, mein Durst war groß,



doch wir hatten genug Wasser dabei. Ich wollte einfach mal schauen, ob da der vielleicht der Wurm drin ist ähm solche Urzeitkrebse und andere Insekten herum schwimmen. War aber nichts zu sehen.

So machten wir uns auf den Rückweg zum Auto,



das am Fuße der Smokey Mountains stand.



Nach 3 Stunden (2,75 Stunden reine Gehzeit) waren wir wieder am Auto.

200 m entfernt (gut so, wegen meinen Augenringen  :zwinker: ) hatte sich ein weiteres Auto dazugesellt und der Fahrer zog gerade sein T-Shirt aus. Er winkte uns kurz zu. Es sah jedenfalls nicht nach einer Panne aus  :socool: .

Obwohl wir nur noch 5 – 10 Meilen vom Hole in the Rock entfernt waren, hatten wir keine Lust, das letzte Stück weiterzufahren. Schließlich muss man die elend lange Strecke auch wieder zurück. Ein kurzer Stopp vorm Dance Hall Rock musste aber noch sein.



Ursprünglich war noch ein Abstecher zum Sunset und Moonrise Arch angedacht, doch da hätten wir nochmals 2 – 3 Stunden durch den Sand stapfen müssen.

Irgendwann unterwegs riss uns eine einsame Felsnadel aus der Lethargie, der Chimney Rock .



Siehe da, es gibt sogar einen Abzweig mit Schild only 4 x 4 drive. Es sind genau 3 Meilen bis zum Rock und 1,5 Meilen davon sind ziemlich sandig



und an einigen Stellen tief gefurcht.

Was für ein Kawenzmann, dieser Fels.



Ein Bild mit mir zum Größenvergleich. Wenn der kippt, wäre man ganz schnell platt.



Alle Cowboys schienen an dem Nachmittag am vorderen Teil der HITRR unterwegs und verluden die Rinder.



An einem Corral fing ein Cowboy ein Kälbchen mit dem Lasso ein, gab seinem Pferd die Sporen, so dass das Kälbchen mit einem Ruck umgerissen und ein Stück hinterher gezogen wurde. Ich fand das sehr rabiat. Das sollte man mal mit dem Cowboy machen … Ein weiterer Cowboy kam mit etwas in der Hand an. Ich wollte mir weder das Ohrmarkenpiercing, noch die Kastration anschauen und war froh, dass wir vorbeifahren konnten.

Mit dem Devils Garden ist es so, wie mit dem Valley of Fire. Obwohl ich schon so oft dort war, ist ein Abstecher Pflicht .



Ich weiß nicht, warum es Teufelsgarten heißt, denn für mich sieht das nach versteinerten Zwergen aus.





An dem Abend hatten wir keine Lust auf die Eatery und eine Enttäuschung im Cowboy Blues wollten wir uns ersparen. Das Prospector Restaurant sucht einen neuen Pächter und auf einen Hamburger hatten wir keine Lust.

Bei so viel Weiderindern sollte man davon ausgehen, dass der örtliche Supermarkt leckere Steaks anbietet. Doch das was wir an komisch grün verfärbtem Fleisch in der Gefriertruhe gesehen haben, veranlasste uns nicht zum Kauf. Schade, denn Grillkohle hätten wir noch genügend gehabt und Weber Kugelgrills stehen neben dem Schuppen vom Circle D zur Verfügung. Letztendlich kochte ich uns Spaghetti mit Tomatensauce und ein Gurkensalat rundete das vegetarische Mahl ab.

Am Abend checkte ich wieder alle Wetterportale. Die Vorhersagen wurden immer schlimmer .

Übernachtung: Circle D, Escalante

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Ilona

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Saguaro

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Antw:Canyons Exploring Tour 2016
« Antwort #56 am: 25.11.2018, 10:57 Uhr »
19.04.16 – Escalante

Hikes: Collet Top Arch, Old Boulder Mail Trail

Auch dieser Tag versprach wettermäßig gut zu werden, doch auch das beruhigte mich in Bezug auf den Rückflug nicht. Die nächste heftige Sturmfront kündigte sich unweigerlich an.

Zum heutigen Highlight bogen wir in die Smokey Mountain Road ab, die anfangs sehr breit und gut gegradet ist.



Die Gegend ist eher langweilig und erinnert an eine Mischung zwischen Schwäbischer Alb und Schwarzwald.



Später wird die Road etwas schmaler, felsiger und führt an einer Ranch vorbei.



An der Ranch zweigt die Piste in Richtung Big Water bei Page oder in die Croton Road zum Collet Top ab. Die Croton Road ist naturbelassen und wird nicht gegradet.



Für die insgesamt 32 Meilen bis zur Parkmöglichkeit haben wir 2 Stunden gebraucht.



Von dort aus schlugen wir uns bald in die Büsche, denn die Piste führte laut GPS immer weiter vom Arch weg. Auch diesmal zickte unser Garmin um die Mittagszeit. Vielleicht ordnen die dort oben die Satelliten neu oder machen doch Mittagspause ?

Jedenfalls gingen wir ein paar Mal gefühlt im Kreis, bis wir den Collet Top Arch sahen .



Der Arch ist eine Besonderheit und das nicht nur wegen seiner Abgeschiedenheit, sondern auch, weil sich darunter ein Granary befindet.





Wir stiegen auf der Rückseite hinauf, um zu spähen.



Doch weit und breit nur Wacholderwald und dieses Schätzchen dazwischen.

Hin und zurück haben wir 1,5 Stunden gebraucht. Am Auto packten wir unsere Campingstühle aus und ließen uns die Stullen, die ich morgens mit Putenbrust, Käse, Tomaten und Gurken belegte, mit kalter Cola schmecken.

Da machte sich ein Gefühl der Zufriedenheit breit, aber auch Wehmut, dass die schöne und erlebnisreiche Zeit inmitten der Buntsandsteine bald wieder vorbei sein wird.

Wir fuhren die Strecke gemütlich in 2 Stunden wieder zurück.





Eigentlich lag der Horizon Arch noch auf der Strecke, doch 4 – 6 Stunden Wanderzeit war uns an dem Nachmittag zu viel.

Wir fuhren beim BLM vorbei und fragten nach kurzen Wanderungen. Bis auf den Boulder Mail Trail kannten wir jedoch alle und auch dieser wäre mehrtägig. Aber man kann jederzeit umdrehen und so passte es uns.

Der Parkplatz vom Escalante Town Trailhead beginnt gleich nach dem Friedhof am Ortsausgang. Hier toben sich Motocross-Fahrer auf den bunten Hügeln aus.



Ein Blick auf die Weideflächen der Turn-About-Ranch,



bevor der Pfad nach unten zum Escalante River führt.



Der Escalante muss ständig überquert werden





und der Canyon verengt sich immer mehr.



Es war erstaunlich, wie viele Leute auf dem Trail unterwegs waren.

Irgendwann kam uns ein BLM Angestellter mit einer Plastiktüte entgegen. Ich dachte zuerst, er habe Fische gefangen, doch er war nur zum Müll sammeln abgestellt und entsprechend seine Laune. Er wetterte gegen alles und jeden. Dass die Wanderer ihren Müll nicht mitnehmen usw. und so fort.

Als er sich etwas beruhigt hatte, fragte er uns, woher wir kommen und was wir so alles gesehen haben. Ich erzählte ihm vom außergewöhnlichen Collet Top Arch und da giftete er mich an, wie wir überhaupt davon wissen, wo der sich befindet. Die Touristen würden alles zertrampeln. Als ich ihn darauf hinwies, dass die ATV Fahrer viel mehr kaputt machen, hättet ihr sein Gesicht sehen sollen.

Er meinte noch, das Escalante aufstrebend sei und jetzt ein neues Medical Center und einen Baustoffhändler hat. Ich glaube nicht, dass die Touristen einen Baustoffhändler brauchen und sagte ihm, dass wir in vielen Jahren die Entwicklung von Escalante beobachtet haben und und sich der Ort, meiner Meinung nach, eher zu einer Ghosttown entwickelt. Das war ihm dann zu viel und er ging seines Weges.

Du liebe Güte, der Mann hatte wohl ein große Portion Pitbull-Futter zum Lunch, so schräg war der drauf. Wir ließen ihm einen Vorsprung und gingen dann den Weg zurück.

Bei Nemo



vis-à-vis von der Historic Cabin



bestellten wir uns einen Hamburger mit Pommes. Das war unser Abendessen.

Da wir am nächsten Tag abreisten, übergaben wir Robert unsere Campingstühle, sowie den großen Wassercontainer. Wahrscheinlich hortet er das Zeug in seinem Auto oder hinter der Rezeption. Vielleicht hat er die Sachen in ein paar Jahren noch, aber darauf verlassen würde ich mich nicht.

Den Abend verbrachte ich wieder mehr oder weniger vor dem Notebook in verschiedenen Wetterportalen, vor allem bei Generalaviation. Der US National Weather Service liefert stets aktuelle Informationen an alle Flughäfen und die Prognosen für den Rückflug wurden immer schlimmer. Werde ich bei diesen Aussichten ins Flugzeug steigen ? Doch erst einmal eine Nacht darüber schlafen.

Übernachtung: Circle D, Escalante

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Ilona

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« Antwort #57 am: 25.11.2018, 13:53 Uhr »
Feine Gegend am Collet Top Arch und Old Boulder Mail Trail  :applaus: - leider nicht RV tauglich  :wut54:

Saguaro

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« Antwort #58 am: 28.11.2018, 13:50 Uhr »
Feine Gegend am Collet Top Arch und Old Boulder Mail Trail  :applaus: - leider nicht RV tauglich  :wut54:

Für den Collet Top Arch trifft das zu, aber nicht für den Old Boulder Mail Trail.

Da kannst du doch in der Nähe vom Friedhof von Escalante das WoMo stehen lassen und dich dann auf den Weg machen.
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« Antwort #59 am: 28.11.2018, 13:54 Uhr »
20.04.16 – Von Escalante nach Nephi (über Salt Lake City)

POI: Wasserfall am Mossy Cave Trail
 
Schon wieder hatte ich schlecht geschlafen und die Augenringe waren noch größer.

Die Wettervorhersage wurde als erstes gecheckt und nun schien es sicher, dass zwei Tage später ein garstiger Sturm mit Böen über 100 km/h über Las Vegas fegt. Panik stieg in mir hoch und mir wurde immer mulmiger, wenn ich an den Flug mit der Southwest Klapperkiste dachte  :roll:. Und ich dachte permanent daran.

Nach dem Frühstück und Abwasch checkten wir aus. Robert kam mir entgegen und verabschiedete sich. Er ist zwar ein etwas schrulliger, aber feiner Mann, der uns im Laufe der Jahre sehr ans Herz :liebe: gewachsen ist. Ich hoffe jedes Mal, dass er gesund bleibt und man sich das nächste Mal wieder sieht.

Kurz nach Tropic hielten wir am Mossy Cave Trail. Für lange Wanderungen hatten wir keine Zeit und bei diesem kurzen Spaziergang konnte Heiko wenigstens am Fuße seines geliebten Bryce Canyons kratzen.





Wir gingen aber nur bis zum Wasserfall.







Auf dem Rückweg sahen wir oberhalb den Arch



und zwei Unzertrennliche.



Wir stoppten noch kurz in Panguitch



und es hätte mich nicht gewundert, wenn Butch und Sundance durchgeritten wären.

Wir waren noch nicht lange auf der Interstate 15 unterwegs, da war mir klar, dass ich in Salt Lake City nicht in den Flieger steigen werde.

In Fillmore machten wir zur Mittagszeit kurz Rast und gingen ins Costa Vida, einem mexikanischen Schnellrestaurant. Ich dachte immer, dass die Texaner undeutlich sprechen, doch die Leute aus Nord-Utah verstand ich schon bei der Anreise überhaupt nicht. Die Mädels hinter der Theke waren wegen meinem Unverständnis schon leicht genervt und letztendlich bestellten wir einen Burrito mit Fajita Füllung und sagten zu allem ja, als sie noch was reinpacken oder die Teigrolle überbacken wollten. Geschmeckt hat’s jedenfalls gut.

Wir mussten uns beeilen, denn meine Flugverweigerung bedeutete, dass wir Dusty bis 17 Uhr in Salt Lake City abgeben mussten. Bis Nephi, zu unserem Quartier, war es noch eine knappe Stunde Fahrt. Kurz vor 15 Uhr checkten wir ein und ich warf gleich das Notebook an. Bei Avis reservierte ich spontan einen Kleinwagen, während Heiko das ganze Gepäck aus dem Auto lud.

Von Nephi nach Salt Lake City fährt man in einer guten Stunde, doch wir gerieten in einen Stau. Nach 1,5 Stunden, also um 16:45 Uhr, stellten wir Dusty bei Rugged Rental ab. Vorher haben wir ihn noch voll getankt.

Dann ging alles schnell, da die Mitarbeiter Feierabend machen wollten. Dusty wurde angeschaut, für gut befunden und dann brachte uns der Fahrer zum Airport. Dort holten wir den kurz zuvor reservierten Mietwagen. Es war ein Nissan Irgendwas und Heiko hatte Bedenken, dass wir 2 Koffer, 1 Reisetasche und die Kühlbox unterbringen. Doch wie ihr seht, hat auch dies geklappt.



Auf der Rückfahrt nach Nephi hatten wir so Durst und auch Hunger, dass wir in Orem von der Interstate fuhren und in einem Golden Corral gelandet sind. Das Essen und sogar die Steaks waren ganz akzeptabel.

Während der Fahrt nach Nephi fiel mir plötzlich ein, dass ich das Zimmer für den nächsten Tag in Salt Lake City stornieren muss. Wir hatten noch eine knappe Stunde zu fahren, aber dann wäre die Stornierungsfrist überschritten. Deshalb rief ich gleich im Hotel an und sagte die Übernachtung ab.

Zurück im Best Western schaute ich bei Trivago nach einem Zimmer für den nächsten Tag in Las Vegas. Als Schnapper des Tages war das Monte Carlo mit 46 € aufgeführt. Da fackelte ich nicht lange und reservierte.

Danach fiel irgendwie eine Last von mir und in der Nacht konnte ich wieder besser schlafen.

Übernachtung: Best Western Paradise Inn, Nephi

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Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)