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Autor Thema: Der Westen im Cabrio mit Highlights und Tipps September 2007  (Gelesen 12338 mal)

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DocsOnTour

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Etwas verspätet, aber besser als nie!
Relativ spontan, im Juli 2007 ergab sich die Gelegenheit im September 07 für 3 Wochen in den Westen der USA zu reisen (erstmalig). Die nächsten Wochen gestalteten sich zeitaufwendig, denn der Trip wollte organisiert werden, damit die Reise auch zum Erlebnis wird. Nächtelange Internetrecherche folgte. Die Route stand relativ schnell fest, die Unterkünfte wollte ich vorgebucht haben, da es sicherlich immer böse Motel-Überraschungen gibt; diese wollte ich vermeiden. So las ich stundenlang Foren, Tripadvisor, travel.yahoo und holidaycheck; der Preis sollte auch noch stimmen… Alles in allem gar nicht so einfach das optimale rauszuholen. Auto über ADAC gebucht, es musste natürlich ein Cabrio sein (günstigster Tarif für Mitglieder im Vgl. zu sämtlichen anderen Anbietern). Hierfür hab ich mich zu einer Mitgliedschaft entschlossen, dafür noch eine elektrische Zahnbürste abgestaubt.
Die von mir eingebrachten Tipps sind verständlicher Weise unverbindlich und subjektiv. Dennoch möchte ich von meine überwiegend positiven Erfahrungen, insb. auch Übernachtungsmöglichkeiten oder Alternativen weitergeben, für alle die noch nicht da waren und auch mal hin möchten.

Mit dieser Reise habe ich einen Eindruck vom gesamten Westen bekommen, ohne gestresst oder überreizt zu sein. Manches musste man aus Zeitgründen natürlich kurz fassen. Aber jetzt weiß ich, wo alles ist und kann Wiederholungstäter werden…




Kurze Routeninfo Beginn 11.September - 30. September 2007 durch Kalifornien, Arizona, Colorado, Nevada:

11.-12.   FRA - LAX
12.-13.   Los Angeles    -    Palm Springs
13.-14.   Palm Springs   -    Williams
14.-15.   Williams- GC -    Page
15.-16.   Page      -    Moab
16.-17.   Moab   
17.-18.   Moab       -   Bryce Canyon
18.-19.   Bryce       -    Zion NP
19.-20.   Zion       -    Las Vegas
20.-21.   Las Vegas   
21.-22.   Las Vegas   -   Bishop
 22.-23. Bishop   -   Oakhurst
 23.-24.  Oakhurst   
24.-25.   Oakhurst   -   San Fran
25.-26.   San Fran   
26.-27.   San Fran   
27.-28.   San Fran   -   Monterey
28.-29.   Monterey   -   Camarillo
29.-30. Camarillo      LA
30.   Abflug   

Habt ihr Lust? Viele Grüße, Mike

DocsOnTour

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Re: Der Westen im Cabrio mit Highlights und Tipps September 2007
« Antwort #1 am: 03.01.2008, 19:31 Uhr »
11.9.: Frankfurt/Main - LAX

Am 11.9. ging es dann los (ich glaube, dass der Flug wegen des Abflugdatums auch so günstig war). Flughafen Frankfurt problemloser Check-In bei United-Airlines (bzw. Lufthansa, arbeiten zusammen).
Der Flug selbst war ruhig, langweilig, wir hatten eine 3er Reihe für uns (2), somit viel Platz.

17.10 Uhr: Ankunft LAX-Airport. Jetzt hieß es erstmal 1¼ Stunden warten bis man durchgecheckt war (inkl. 2 Fingerabdrücke + Foto (recht freundlich bitte)). Der Reiserucksack lag mittlerweile neben dem Förderband mitten im Weg, hat den Flug auch gut überstanden.
Dann zum Ausgang, Hertz-Bus suchen, 10 Minuten rasante Fahrt, hier konnten wir bereits erste Eindrücke von LA gewinnen. Autoübernahme nach 5 Minuten, ohne große Erklärungen (Versuch, mir noch eine Tankfüllung anzudrehen, dankend abgelehnt). Es war ein schwarzer Ford Mustand Cabrio, Modell 2006. Sehr schick. Gepäck verladen, inkl. Stopfaktion (mit 2 Reiserucksäcken Kofferraum grenzwertig voll), mit Reisekoffern keine Chance (sollte man vorher wissen, wir wussten es aus dem Forum, deshalb gleich Rucksack).
Schlüssel ins Zündschloss und dann der 1. Schreck: 188000 Milen. Nach 24 Stunden Flug ohne Nachdenken erstmal innerlicher greul. Motor inspiziert, der sah für die Milenanzahl noch recht gut erhalten aus, dachte ich. Wollte mich schon tierisch beschweren und auch gleich den ADAC anrufen. Aber war müde, dachte, Hauptsache es fährt gut. Nach dem Einsteigen nächstes Problem. Wir wollten bei strahlendem Sonnenschein und 25°C natürlich erstmal das Dach weg haben. Ein Knopfdruck auf den vermeintlichen „mach mich zum Cabrio“-Knopf verlief nicht wie erwartet. Außer heruntergelassene Fenster und quiecken tut sich nicht viel. Erneut rattert das übermüdete Gehirn. Problemlösung war gefragt. Vielleicht sind die Rucksäcke im Weg, verklemmen sich vielleicht, war die Vermutung. Also 1 Rucksack auf den Rücksitz verbannt und hoffnungsvolles erneutes Drücken auf den „ich will Freiheit“-Knopf. Wieder nur quiecken. Die Frau an meiner Seite schaute auch etwas ratlos drein. Da erinnerte sich mein Hirn an eine Fahrt in einem alten 911er Cabrio. Da musste man erst 2 Hebel umlegen, um das Dach zu entriegeln. Blick nach oben rechts und links. Tatsächlich, 2 Hebel zum Drehen. Danach war endlich Freiheit angesagt.

5 Minuten Fahrt zum Hotel (Hilton, günstig in D vorgebucht, 60$ p. P.). In die self-parking Garage, 4 Stockwerke nach unten einen freien Platz gesucht. Ausladen. Neues Problem. Innenraumbeleuchtung geht partout nicht aus, kein Knopf hilft. Auch ein Lesen der Betriebsanleitung bringt nix. Hoffen, dass die Batterie bis morgen nicht gleich leer ist („bei so einem alten Auto“). Bei der ganzen Aktion bemerke ich, dass der Milenstand doch nur 18805.0 beträgt... Das Hirn arbeitet wohl langsam wieder. Doch nicht so verbraucht wie ich dachte, die Kiste; wäre ja auch sehr verwunderlich gewesen.



Check-in, Hotelzimmer ganz nett, etwas verwohnt, Teppich Barfuß betreten wollte ich nicht, Bad sauber. Dann noch ein kleiner Spaziergang die Straße entlang (fällt natürlich auf, zu Fuß gehen nur Touristen, Gegend Richtung Osten immer schlechter werdend, daher umkehren und Abendessen bei Dennys (gegrilltes Hähnchen). Nix spektakuläres, aber ganz gut. Im Hotel dann noch mal Kontrollblick ins Auto, Beleuchtung brennt immer noch.

Am nächsten Morgen ist ab 4.30 Uhr kein Schlaf mehr möglich (scheint aber typisch zu sein, außerdem ist man tierisch aufgeregt). Um 6 Uhr, Gang in die Tiefgarage; immer noch Licht im Inneren des Mustangs. Nach starten des 6-Zylinders (klingt ganz gut in der Garage) raus ins Freie. Das mit dem Licht erledigte sich übrigens nach ein paar Kilometern Fahrt von selbst, es ging aus (ohne dass etwas gemacht wurde). Ist auch danach nie wieder aufgetreten, funktionierte wie es gedacht ist (wenn man die Tür öffnet geht es an und nach ein paar Sekunden aus). Ich entwickle gedankliche Paranoia und vermute, es íst das „Innenleben“ des Autos, das erstmal seine „Gäste“ und deren Reaktionen testet. Vermute auch, dass am Anfang tatsächlich der falsche Kilometerstand angezeigt wurde, um zu testen, ob wir es auch dann behalten würden.

Westernlady

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Re: Der Westen im Cabrio mit Highlights und Tipps September 2007
« Antwort #2 am: 03.01.2008, 19:34 Uhr »
Habt ihr Lust?

Klar  :daumen:
Da bin ich dabei!

Elmar

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Re: Der Westen im Cabrio mit Highlights und Tipps September 2007
« Antwort #3 am: 03.01.2008, 19:40 Uhr »
Ich fürchte, das Cabrio ist schon voll!
Solltest besser einen Van nehmen.
Bin dabei
Gruß Elmar
Gruß Elmar

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DocsOnTour

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Re: Der Westen im Cabrio mit Highlights und Tipps September 2007
« Antwort #4 am: 03.01.2008, 19:51 Uhr »
12.9. LA – Palm Springs, 160 Miles

Wie schon erwähnt um 4.30 Uhr aufgewacht und um 6 Uhr ausgecheckt. Bereits in der Tiefgarage runter mit dem Verdeck und dann raus nach LA. Leider hatten wir uns da mit der Morgentemperatur im September etwas verschätzt, sodaß, wir waren natürlich kurzgekleidet, einfach mal die Heizung eingeschaltet wurde, nur kein Weichei sein. Obwohl wir sicherlich um diese Uhrzeit als Einzige „Offen“ fuhren, Touris halt.
Fahrt zum Venice-Beach + Santa Monica Beach. Parkplatz gesucht und erstmal Sonne und Meer genossen. Hier tummeln sich um diese Uhrzeit schon zahlreiche skurrile Jogger, Surfer die auf Wellen hoffen und auch eine etwas wirr dreinblickende Frau, die mal im Bademantel zum Meer geht (hoffe immer noch, dass sie sich kein Ende setzen wollte).




Dann auf Richtung Beverly Hills, Viertel der Schönen und der Reichen, tolle Villen, tolle Autos. Hohe Hecken, die einem verständlicher Weise die Sicht untersagen. Einen Einblick in eine Einfahrt konnte ich erhaschen, da standen 3 Ferrari und ein Porsche nebeneinander. Wahnsinn. Die Fahrt durch die Viertel (vor allem im Cabrio mit freier Sicht in alle Richtungen) ist genial. Alternativ werden auch organisierte „Star-Touren“ angeboten, wo kleine Busse mit getönten Scheiben durch das Viertel fahren und vor den Häusern der Promis halten und Erklärungen abgeben, weiterhin werden Reiseführer „für Selbstfahrer“ angeboten. Ist aber nicht gern gesehen. Und kann einem evtl. auch mal Kontakt mit Cops bescheren, wenn man glaubt man könnte Klingelputzen oder ähnliches machen.
Um 9.30 Uhr dann zum Rodeo-Drive, Parkplatz finden in der nahegelegenen Wohngegend ist noch kein Problem, kost auch nix.



Prunkgeschäfte warten auf zahlungskräftige Kundschaft. Öffnungszeiten ab 10.30 Uhr, aktuell fast menschenleer. Zeit für Fotos und staunen. „Pretty Woman“-Hotel Beverly Wilshire muss natürlich auch sein. Im Beverly Bvld. Haben wir dann eine kleine leckere Bäckerei mit super frischen Croissants entdeckt. Danach gings noch rauf in die Hills, wo noch mehr Villen stehen, und manche Angestellte die Ferraris der Hausherren putzen.  Hier kann man einen tollen Überblick über die Stadt erhaschen.





Weiter geht’s nach Hollywood mit befahren des Sunset- und Hollywood-Blvd. Erstaunlich wie sich innerhalb von 2 Milen ein Stadtbild so wandeln kann, von den Luxusvillen geht es in eine relativ verkommene Gegend. Einzig im Bereich des Kodak-Theater (hier werden die Oscars verliehen) gibt man sich Mühe, das Stadtbild aufrecht zu erhalten.
Vor diesem Theater war der Hollywood-Blvd. plötzlich gesperrt (ein Menschenauflauf, kaputte Autos, vielleicht ein Unfall dachten wir uns). Rechts abbiegen und gleich ein Parkhaus finden (2$ Parkgebühren für 4 Stunden, wenn man im Shopping-Bereich vom Kodak-Th. Irgendetwas kauft, bei uns waren es Smoothies, geschmacklich allerdings nicht der Hit). Der Grund für die Straßensperrung war beim Verlassen des Oscar-Tempels auch klar: ein Film wurde gedreht, Action-Film, eine Scene (ca. 30 Sek,) in 3 Wdh., dann wieder 15 Minuten Pause. Wahnsinnig anstrengend für die Akteure, die die meiste Zeit beim Kaffee trinken waren, zumindest hatte man den Eindruck).



Ablaufen des Walk-of-Fame mit sämtlichen Stars, die hier verewigt sind. Zahlreiche Souvenirgeschäfte. Interessant zu sehen ist, dass die Gegend Richtung Osten immer verkommener wird. Geschäfte sind haufenweise geschlossen, eingeschlagene Scheiben. Einige Obdachlose. In den 70er Jahren steppte hier der Bär, war die Hochburg des Films. Allerdings hat die Filmindustrie ihre Standorte verlagert, und das Viertel verkommt nun.
2 Stunden Walk durch die Stadt bis zu den Paramount-Pictures (die als einzige noch in Hollywood produzieren). Auf dem Weg kommt man vorbei an zahlreichen Orginalschauplätzen von bekannten Serien oder Kinofilmen, z.B. „Melrose Place“, „Colt für alle Fälle“, einem Imbiss aus Leathal Weapon, u.a.



Dann gings weiter „oben ohne natürlich“, denn mittlerweile ist es schön warm um 25°C zum Griffith-Park und dem Griffith-Observatory (Straße dorthin leider gesperrt, daher 15 Minuten wandern). Belohnt wird man mit einem gigantischen Blick über LA und natürlich direkte Nähe zum berühmten HOLLYWOOD-Sign (wo sich Touris auch hinfliegen lassen können, meines Erachtens rausgeschmissenes Geld, da der Blick von hier 1000 mal besser ist).
LA ist wahnsinnig groß und lässt sich vom Meer bis zum anderen Ende des Horizonts nicht ganz erfassen eine Dunstwolke beendet die Sicht nach ca. 30 km oder so.





16.30 Uhr: Nach diesem Genuß heißt es rein in den Berufsverkehr, vorher noch Grundbedarf-Shoppen (Getränke, Knabbereien, etc.) bei Vons und dann Richtung Palm-Springs. Nach 3 Milen erstmal Stop-and-Go. Vorbei an LA-Downtown. Dieses Tempo hält dann ungefähr 50 km an (solang zieht sich LA übrigens). Dauer ca. 1,5 Stunden, und manche machen das täglich, weil sie dummerweise dort arbeiten!!! Dann wird’s immer leerer auf dem Highway und leider auch schon dunkel (wg. Müdigkeit wird Shopping in der Outlet-Mall bei Palm-Springs von der To-do-Liste gestrichen). Vorbei an tausenden von Windmühlen und immer kargerer Landschaft, sprich Wüste, nähert sich Palm-Springs und am Ende des Ortes liegt das gebuchte BW-Palm-Springs. Schaut ganz gut aus, schöner Pool, rel. saubere Zimmer (Bettlaken etwas fleckig, uarrghh)... Wahnsinnsnachteil: Zimmer unbedingt unten nehmen. Wir hatten oben ein Zimmer, in dem 100°F herrschten, die Klimaanlage laut und nicht leistungsfähig. Nachts eben schwitzen.  Dann noch was Essen, 100 m weiter Mirasol (Mexikaner). Sehr leckeres Bier, Essen mittelmäßig, etwas eigenwillige Bohnenkreation. Sehr müde dann ins Bett.





Aufgewacht um 3.30 Uhr, nassgeschwitzt wegen der unerträglichen Hitze im Zimmer, verlasse selbiges und lege mich bis 5 Uhr an den Pool bei sternenklarem Himmel (übrigens eine super Alternative zum Zimmer. Es hatte nachts so um 25°C. Etwas beunruhigend war ein wiederkehrendes rascheln im Gebüsch. Hab mir ausgemalt, dass es ein harmloser Squirell ist, was anderes wollte ich mir nicht vorstellen.


Tina30

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Re: Der Westen im Cabrio mit Highlights und Tipps September 2007
« Antwort #5 am: 03.01.2008, 21:34 Uhr »
Uih, im Cabrio bin ich doch gerne mit dabei!!

Bin schon auf deine weiteren Erzählungen gespannt und freu mich!!
Hört sich doch schon vieversprechend an die Route!

Dania

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Re: Der Westen im Cabrio mit Highlights und Tipps September 2007
« Antwort #6 am: 03.01.2008, 21:52 Uhr »
Huhu, ich finde doch noch bestimmt ein Plätzchen zum mitfahren, oder?

Lg Dania

Susan26

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Re: Der Westen im Cabrio mit Highlights und Tipps September 2007
« Antwort #7 am: 04.01.2008, 10:09 Uhr »
BW Palm Springs ... das kenn ich doch irgendwie, da muss ich doch mit einsteigen  :D
Susan, die sich auf die Weiterfahrt freut
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Re: Der Westen im Cabrio mit Highlights und Tipps September 2007
« Antwort #8 am: 04.01.2008, 15:20 Uhr »
13.9.: Palm Springs – Williams, 470 Miles

Um 6 Uhr, leider ohne Frühstück (erst ab 7 Uhr angeboten), Abfahrt Richtung Williams, einzige Mammutstrecke in der Tour, aber wem Fahren Spass macht, dem kann ich es empfehlen. Würde es wieder so machen. Wir beide waren zwar erst beunruhigt, weil wir ja auch was sehen und uns nicht stressen wollten, aber das ist locker zu machen.
Über die I-10, wieder vorbei an dem Windmühlenpark dann zum Südeingang des Joshua-Tree-NP. Vorbei an bizarren Gesteinsformationen und interessanter Landschaft zum Kaktus-Garden (den kann man theoretisch komplett abgehen, es wird auch am Wegesrand einiges erklärt. Da aber alle gleich aussahen, fuhren wir lieber weiter zu den Jumbo-Rocks. Riesen-Steine, die man auch beklettern kann (PS: abseits des Weges soll es zahlreiche Schlangen geben, laute Schritte verschrecken sie wohl aber, also… Wir haben keine gesehen, nebenbei bemerkt).







Ein bisschen in den Felsen rumgeklettert, bevor es dann weiter ging ca. 30 Milen durch den „Joshua-Tree-Wald“, wo eben diese Joshuas wachsen. Hier könnte man zahlreiche Hikes unternehmen. Allerdings hat uns persönlich die Durchfahrt zufrieden gestellt. 1. Tankstopp dann in Joshua, für 3.30$/Gallone (damals 1995 in Florida hab ich noch knapp 1$ bezahlt). Noch telefonieren (mit einer Prepaid-Karte von der Tankstelle).

TIPP: KEINE Prepaid-Karten an Tankstellen kaufen, die versprechen viel, halten nix, da sog. Verbindungsentgelte dazu kommen, d.h. 2-3$ pro Verbindung (wenn man also nun 3x anruft, hat man bei 10$ ohne gesprochen zu haben schon nicht mehr viel drauf (wir haben somit für 8$ ca. 5 Minuten telefoniert; danach war keine Verbindung mehr möglich: nicht genügend Guthaben... lol), ein echter Nepp; beste Karte die wir finden konnten gab es bei Wal-Mart, (evtl. auch bei 7-11 “ehrliche“ Karten): Verbindungsentgelt 0,75$, und 0,02$/Minute nach D. Hält also ein Weilchen).



Danach folgen mehrere Stunden Autofahrt durch relativ eintönige Landschaft, immer mehr „Wüste“. Aber wir hatten gute Musik dabei. Interessante Baustellengewohnheiten durften wir kennen lernen: man muss vor einem Mann mit Schild warten (der Arme steht mitten in der kargen Landschaft bei 35°C rum), ca. 10 Minuten (kann evtl. auch mal länger sein), dann kommt ein Fahrzeug, hinter dem alle herfahren müssen mit 20 mph. Nach ca. 10 km steht ein weiterer Mann und man hat wieder freie Fahrt. Was nun verwunderlich ist, dass wir keinerlei Baustellenfahrzeuge oder gar Bautätigkeit im Bereich der 10 km angetroffen haben; aber die Straße war neu, vielleicht muss sie erst eingefahren werden … oder es ist eine ABM-Maßnahme, keine Ahnung.



Um 11.30 Uhr muss dann dem Cabrio Mythos ein Ende gemacht werden (im Nachhinein bereue ich diesen Schritt fatal), denn es herrschen 45°C und der Nacken und Ohren brennen bereits, gar nicht mal so die Hitze ist das Problem, nur der schlechte Sonnenschutz (nächstes mal würde ich einen Sunblocker mitnehmen und das Ding „oben ohne“ durchziehen). Also Verdeck hoch und Klima an (nicht eiskalt, sondern so um 24°C). Nach 3 Stunden die ersten Symptome (trockener Gaumen, Schluckschwierigkeiten).
Dann Ankuft in Lake Havasu. Hier ist die berühmte London-Bridge, die von einem verrückten Ami-Milliardär aus GB gekauft wurde und Stein für Stein wieder aufgebaut wurde. Kurz noch Shoppen (Mittagssnack, Obst, Sandwich, etc). Jeder Aus- und Einstieg ist der Hammer: man denkt, jemand steht vor einem und hält einem einen Riesen-Friseur-Fön auf höchster Stufe direkt vor den Körper (mittlerweile 111°F, 44°C). Mahlzeit kultig unter der London-Bridge im Schatten (kaum Touris hier, ist denen wohl zu heiss); dann bemerke ich die erste gesundheitliche Beeinträchtigung am ehesten durch viralen Infekt.



Fahrt weiter Richtung Kingman. Dann runter vom Highway und auf die legendäre Route 66. Cabrio wieder auf, coole Musik in den CD-Player, einfach genial. Zwischendurch werden wir von einem COP-Jeep mit 45 Blicklichtern in allen Farben (blau, orange, rot) mit 20 verschiedenen Signaltonvariationen notfallmäßig überholt. Echt eindrucksvoll, da reagiert man wenigstens, wenn die kommen.
In Huckberry dann in den megakultigen Souvenirladen zum verewigen (leider müssen wir feststellen dass wir nicht die einzigen aus Bayern sind, die es bereits hierher geschafft haben) und zum kaufen von … na ja… Souvenirs eben.







Weiter Richtung Seligman, ein überteuerter Touri-Ort, mit dem echten, aber wohl, von außen zumindest, in die Jahre gekommenem Motel Route 66.
Die Landschaft wird langsam wieder farbenfroher, grüne Bäume, etc. Ende der Route 66 kurz vor dem Zielort Williams.
Dort um 19 Uhr eingecheckt im Motel 6 West. Nix besonderes, klassisch, relativ sauber, Preis Leistung stimmt 25$/P. Abendessen in Miss Kittys Steak-House (eine Reiseführer-Empfehlung). Atmosphäre sicherlich gut, manchmal Live-Musik („Western-Country-Style“), aber geordertes Steak nicht sonderlich gut (14$ + FrenchFries)... Danach erstmal wieder ins Bettchen...



DocsOnTour

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Re: Der Westen im Cabrio mit Highlights und Tipps September 2007
« Antwort #9 am: 04.01.2008, 15:34 Uhr »
Danke für euer Interesse. Plätze hab ich genug frei, im Cabrio kann man schließlich stapeln... :lol:

Susan26

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Re: Der Westen im Cabrio mit Highlights und Tipps September 2007
« Antwort #10 am: 04.01.2008, 15:35 Uhr »
Hallo,

dieser Tag kommt mir seltsam bekannt vor - fast genau so einen Tag hatten wir auf unserer 2006er-Tour.
Morgen gibts dann den Grand Canyon ... bin mal gespannt, wie es euch gefallen hat.

Bei so einem Cabrio hätte ich immer Sicherheitsbedenken ... da kann man ja gar nix liegen lassen im Auto  :shock:

Susan
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Re: Der Westen im Cabrio mit Highlights und Tipps September 2007
« Antwort #11 am: 04.01.2008, 19:01 Uhr »
Ja, es wird Grand Canyon folgen...
A propros Sicherheitsbedenken. Wir sind ja überwiegend abends in die Motels gekommen, d.h. das Gepäck war stets im Kofferraum verstaut. Sicherlich kann ein Auto immer mal aufgebrochen werden... Aber ich glaub, da ist es egal, obs ein Cabrio ist. Wir haben natürlich stets drauf geachtet, dass es im Innenraum "sauber" aussah, d.h. hier nix liegen lassen. Wer weiss denn schon, dass Gepäck im Kofferraum ist? Für so "leichtsinnig" hält einen doch keiner. Jedenfalls ist nie etwas weggekommen...
Hatte allerdings immer etwas Bedenken wegen Diebstahl. Aber dann hätten die Leut halt schicke Sachen zum Anziehen. Wertsachen waren immer am Mann bzw. an der Frau (was ja per se schon ein "Wertgeschöpf" ist) 8)...

DocsOnTour

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Re: Der Westen im Cabrio mit Highlights und Tipps September 2007
« Antwort #12 am: 05.01.2008, 13:13 Uhr »
14.9.: Williams – Grand Canyon – Page,   270 mi

Nach sehr frühem Aufwachen Start Richtung Grand-Canyon. Williams noch völlig im Dunkeln, Fahrt durch die bewaldete Straße mit x-Hinweisschildern „Wildwechsel“. Aber zum Glück nix dergleichen gesehen, nur einmal eine Hirschherde am Straßenrand. Immer wieder passieren dort wohl Unfälle durch o.g.
Für „Offen-Fahren“ ist es leider noch zu kalt und so cool wie in LA wollten wir nicht mehr sein (man lernt mit der Zeit dazu).
Langsam wird’s dann heller, der Sonnenaufgang ist in vollem Gang. Nach durchqueren der Passkontrolle für den Grand Canyon – NP kommen erstmal Rauchschwaden auf uns zu und Waldbrand (aber wohl so gewollt, jedenfalls gibt’s Schilder auf denen man hingewiesen wird, dass man den Brand nicht melden solle. Es ist wie ein megadichter Nebel; ein übelriechender und sich im Auto festsetzender Geruch macht sich breit.



Tipp: für die Nationalparks zahlt man entweder 1x Eintritt pro Park oder kauft sich einen Annual-Pass für derzeit 80$, damit kann man 1 Jahr in sämtliche NP. Auf dem Pass sind 2 Unterschriftsfelder, somit können 2 verschiedene Personen einen Pass benutzen.



Der erste geniale Aussichtspunkt ist am Visitor-Center, hier können wir den Sonnenaufgang und das Farbenspiel des Grand-Canyon beobachten. Es ist noch ziemlich frisch, friere etwas, genieße aber die fantastischen Sonnenstrahlen.
Dann fahren wir die Straße entlang durch den NP, bis es nicht mehr weiter geht, und beschließen erstmal zu frühstücken im GC-Café. Hot-Chocolate mit Croissant für 4,50$. Danach Festlegen der Tour bzw. wie wir den GC-Park erkunden wollen, zu Fuß natürlich, aber leicht, schwer, lang, kurz?
Bei mir machen sich zunehmend gesundheitliche Schwächen bemerkbar, was mich etwas einschränkt, trotzdem beschließen wir den Bright-Angel-Trail zu erlaufen. Eine sehr schöne, aber auch schwere Tour in den Canyon hinein, die man nur schwer komplett an einem Tag schaffen kann (insg. 10 Milen einfach). Ab und zu sterben auch Leute, die sich übernehmen (akute Austrocknung, Herzinfarkt, etc). Wir wollten mal sehen wie weit wir kommen. Ich werf mir noch eine Aspirin rein, und dann geht’s los.



Vor uns eine Eselreitgruppe („faule Säcke“ können sich per Esel runter und wieder hochreiten lassen). Diese Esel haben natürlich Bedürfnisse und scheissen (Entschuldigung, aber es ist so) den ganzen Weg voll. Man muss streckenweise Hindernislauf betreiben, um nicht auf „Esel-Samtschuhen“ zu weiter zu marschieren. Aber viel schlimmer noch: manche haben glaub ich Harnwegsinfekt. Denn es riecht verdammt übel wenn man an einem „Eselsee“ vorbeikommt. Und das, wenn man ca. 40 Mal/Minute vor Anstrengung und Infekt atmen muss und max. 5 Sekunden Luft anhalten kann. Nachdem 3 Eselgruppen vorbeigezogen waren und der Weg z.T. einem Mistaufen ähnelte war der Abstieg ohne größere Probleme zu bewältigen. Nach 1,5 Milen gibt es eine Wasserquelle mit Ausruhort. Nach knapp 1,5 Stunden waren wir am 3-Miles-Poinrt und 644 m tiefer als vorher. Da ich nun dtl. Palpitationen (Herzklopfen) bei extremer Tachykardie verspürte, beschlossen wir hier zu stoppen. Uns empfing ein gigantischer Ausblick auf den GC (in der ferne die „Esel“, die auf Trabtieren den Weg entlang reiten). Unter uns eine Schlucht, die für planende Suizidenten ein optimaler Ausgangspunkt wäre (mit Kick, ca. 400 Meter senkrecht nach unten). Ein Thermometer an diesem Ort verriet und, dass es auf 1500 m um 10.30 Uhr aktuell knapp 30 °C hat. Sehr angenehm, nicht zu heiss. Hier tümmeln sich auch lustige und neugierige Squirrels, die auf Nahrung hoffen und diese von genug Touristen wohl auch bekommen (so fett wie der war), trotz Hinweisschildern.







Der Aufstieg gestaltete sich nun insgesamt sehr beschwerlich. Ich hab ca. 3 Liter Wasser verschlungen und war so was von fertig. Aber ich denke, als gesunder kann man das problemlos schaffen. Nach 1¾ Stunden war es dann geschafft.  Zusammenfassend ein echtes Erlebnis.
Weil Laufen für mich nicht mehr möglich war, gings ab in den kostenlosen Scenic-Bus, der uns bis Hermits-Point brachte (das letzte Stück des GP-NP ist für private KFZ gesperrt, hier fährt o.g. Bus alle 10 Minuten). Hier gab es nochmals eine geniale Aussicht über den GC und seinen verschiedenen Gesteinsschichten und Formationen sowie ein Blick in den Colorado-River bzw. den kümmerlichen Rest, der noch übrig ist.



Wir nehmen noch einen weiteren Aussichtspunkt mit und verlassen dann den Park mit kurzem Stop in Tusaya im Wendys mit Burger-Mahl und French Fries. Tusaya ist ein reiner Touri-Ort mit Hotels, Motels, Fast-Food und Tour-Anbietern (einschl. Hubschrauberrundflüge, ein Flug in den GC hinein ist nicht mehr erlaubt, also nur mal für 10 Minuten drüber fliegen und 100$ löhnen).
Dann fahren wir nach Cameron, unterwegs noch ein paar Scenic-Stops zur Entspannung und fürs Fotoalbum. Die Abfahrt geht rasant von ursprünglich 2000 m ins Tal, vorbei an zahlreichen Verkaufsständen der Navajo-Indianer, die ihre angeblich selbst gemachten Schmuckstücke verkaufen möchten. Die Landschaft die uns umgibt ist echt interessant und eindrucksvoll. Diese unendliche Weite und vor allem Menschenleere. Faszinierend.

Ca. 5 km vor Page kommen wir am „Horse-Shoe-Point“ vorbei, der nach ca. 15 Minuten Fußmarsch erreicht wird. Hier eröffnet sich ein Super-Blick auf den smaragd-grünen Colorado-River, der an diesem Punkt eine „Schleife“ macht.



18 Uhr: in Page fuhren wir gleich ins vorreservierte Motel 6. Eine Schlange von 20 Leuten befindet sich vor mir, einige etwas angespannt, fast schon panisch. Warum, fragte ich mich? Lange Schlange: weil 1 PC kaputt war und jeder mühsam einzeln abgefertigt wurde. Panisch: weil es in Page (es ist Freitag) wohl absolut keine Zimmer mehr gab. Und das letzte im Motel 6 ging genau vor mir weg. Ich wurde auch etwas unruhig, zum einen weil nix voran ging und was, wenn bei der Internetbuchung etwas schief gelaufen ist… Ich malte mir schon ein buntes Streitgespräch mit der Empfangsdame für den „worst-case“ aus. Überlegte mir Rachefeldzüge, z.B. den letzten PC zu verprügeln, und trainierte im Geiste sehr laut zu werden (das Gedankenspiel verkürzte nebenbei auch die Wartezeit). Nach 40 Minuten war ich an der Reihe: „Sorry, we have no reservation with your name“, sagte sie freundlich, nachdem ich ihr mitteilte, dass ich eine Reservierung habe. Shit, dachte ich und zeigte ihr meinen kopierten Internetausdruck und sie meinte, dass diese Reservierung erst für morgen wäre. Ich erklärte ihr freundlich, aber bestimmt, welches Datum und welchen Wochentag wir heute haben und dass für morgen mein Check-Out vermerkt ist. Und irgendwie tippte sie dann rum, hin und her, holte Verstärkung, und hatte dann doch noch 1 Zimmer wie gewünscht. Das Motel ist insg. sehr zu empfehlen, Preisleistung sehr gut (35$/P). Zimmer sind schön und sehr sauber, Service und Ausstattung sind gut (Pool, kostenloser Internet-PC, 24 h kostenlos Kaffee und Tee). Nachteil: Zimmer hinten raus werden durch brummen der Klimaanlagen etwas gestört, manchmal spürt man auch Vibrationen derselben. Aber für eine Nacht ging das schon… Hunger hatten wir jetzt irgendwie nicht (wohl krankheitsbedingt), wir holten uns Cracker aus dem Supermarkt, noch ein bisschen zappen durch die TV-Kanäle und das wars dann für heut.

Westernlady

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Re: Der Westen im Cabrio mit Highlights und Tipps September 2007
« Antwort #13 am: 05.01.2008, 13:49 Uhr »
Oh oh, ich hoffe, dass der Gesundheitszustand am nächsten Tag wieder gut war!
Sehr kurzweilig geschrieben  :daumen:

DocsOnTour

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Re: Der Westen im Cabrio mit Highlights und Tipps September 2007
« Antwort #14 am: 06.01.2008, 19:54 Uhr »
15.9.: Page – Moab,   400 Mi

Wieder früh aufgestanden, kurz nach Sonnenaufgang fahren wir zum Glen-Canyon-Damm bei Page, mit Blick über den Lake Powell… und genießen der Ruhe...



Dann weiter auf den Highway durchs Navajo-Indianer-Reservat. Vereinzelt stehen hier deren Häuser (oder Bruchbuden) mit Riesengrundstücken. Da kostet der Zaun zur Abgrenzung wahrscheinlich mehr als das ganze Haus. Wie man hier wohnen und leben kann ist mir nicht ganz klar. Hier herrscht absolut keine Infrastruktur. Das nächste größere Kaufhaus ist mind. 100 km entfernt. Wahnsinn. Aber man gewöhnt sich wohl an alles.
Weiter geht’s zum Monument Valley, bekannt aus der Marlboro-Werbung. Der Park ist touristisch von den Navajos vermarktet, sie verlangen „Eintritt“, damit man die Felskolosse aus der Nähe betrachten kann (aber ob man das möchte?). Auch ein kleines Museum gibt es wohl. Vom Highway aus hat man einen völlig ausreichenden Blick um zahlreiche Fotostops zu machen und die Steine von allen Richtungen zu fotografieren und den geschichtlichen Hintergrund liefert der Reiseführer. Wir waren geizig und haben die 7$/P Reservatgebühr gespart… und ausreichend viel gesehen glaube ich.





Der weitere Weg führt am Mexikan Hat vorbei, eine Gesteinsformation, die wie ein Mexikaner mit Hut aussieht (s. Foto). Was die Natur einem so darbietet… Lustig.
Dann kommt ein echt guter Tip aus dem Reiseführer, auf die 211 abbiegen. Eine einsame Straße, die sich serpentinenartig, mit viel Staub und Schotter auf 2000 m hoch windet. Genial. Leider sah das bisher saubere Auto danach etwas mitgenommen aus. Doch man erlebt einen gigantischen Ausblick über das weitläufige, unberührte Tal.







Weiter gings dann in den Natural-Bridges-Park, in dem sich drei Naturbrücken, entstanden durch „Flussgewalten“ befinden. Schon toll, wenn man bedenkt, dass die Dinger irgendwann einkrachen und einfach nicht mehr da sind.
Gut dass es zur Besichtigung einen Scenic-Drive (13 km) gibt, mit maximal 5 Minuten Walk pro Aussichtspunkt, denn recht viel weiter hätte ich nicht mehr gehen können. Der Infekt droht mich dahin zu raffen und eine Pause gönne ich mir ja auch nicht. Wobei mich das Autofahren auf den leeren Straßen schon sehr entspannt. Auch meine weibl. Begleitung beginnt langsam aber sicher Symptome zu entwickeln.



Es sollte noch schlimmer kommen. Die Weiterfahrt nach Monticello schien endlos zu sein. Ungefähr alle halbe Stunde kommt mal ein Auto entgegen, alle 50 km steht ein Haus. Ich bin glaube ich 3x am Minutenschlaf vorbeigeschrammt (Sekundenschlaf war schon mehrfach da), obwohl ich eh schon dtl. schneller gefahren bin als erlaubt (ca. 80 mph statt 65), um zu versuchen mehr Konzentration zu erlangen (sollte man eigentlich nicht machen, mitten in der Prärie stehen die Cops und filmen, und wenn man erwischt wird, kann es teuer werden). Meine Beifahrerin hat eine Fahrtübernahme auch abgelehnt, so mussten wir in Monticello vor dem Postamt halten und ich hab 5 Minuten Powernap gemacht. Dann gings wieder.
In der Ferne tauchte der Churchrock auf (wie der Name schon sagt: ein Felsen, der aussieht die eine Kirche). Fotostop und weiter zum Newspaper-Rock. Hier befinden sich alte Malereien und „Nachrichten“ von „Ureinwohnern“; meines Erachtens waren auch neuere Kritzeleien dabei, habe ein Anarchie-Zeichen und ein Phallus-Symbol entdeckt.





Dann gings in den Canyonland-NP. Hier könnte man sich sicherlich länger aufhalten, aber diesmal waren wir etwas im Zeitdruck (und müde). Zu sehen gibt die Needles (nadelförmige Felsen) und die Straße zum Elephant Hill. Die ist Spass pur (staubig, rutschig, kurvig, unser Pferdchen voll im Element und ich als alter Cross-Fahrer auch). Allerdings sah Pferdchen danach noch schlimmer aus. Den Walk zum Elephant-Hill (der wohl so aussieht wie er heißt) wird wegen akutem Multiorganversagen abgebrochen…



Weiter gings Richtung Moab, vorbei an Williams-Arch (einem Loch im Felsen am Straßenrand, aber derzeit nicht begehbar). Dann erreichen wir gegen 18 Uhr Moab, eine ehemalige Filmhochburg, in deren Umgebung zahlreiche Kulissen für Western und Actionfilme herhalten mussten. Die Stadt selbst ist geprägt von zahlreichen Motels, Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Gebucht hatten wir das Adenture Inn, bei dem ich ehrlich gesagt etwas bange hatte, was mich erwarten würde. Die Lage und Preis waren recht günstig (35$/P). Aber es war dann gar keine so große Adventure, die Zimmer waren einfach eingerichtet, aber recht schön und sauber, etwas klein. Nettes Bad mit grünen Frottee-Handtüchern. Einen großen Garten, wie auf der Homepage angekündigt suchten wir vergeblich, der musste wohl einem Bauvorhaben weichen. Das sog. Frühstück ist allerdings eine Farce: mini-muffins und kaffee, das wars (ich gaub aber in USA gibt’s wenig Motels mit richtig gutem Frühstück).





In Moab sind wir dann erstmal in einen Drugstore um selbige zu kaufen, da wir langsam leiden, Fieber ist durch Schüttelfrost spürbar, der Infekt verlagert sich langsam nach unten Richtung Bronchien. Die Drugstores bieten zahlreiche Medikamentencocktails mit haarsträubenden Wirkstoffkombinationen (eins für alles), da aber keine Apotheke mehr offen hatte, haben wir zugeschlagen (es bringt einen ja nicht um).
Essen waren wir in der Moab-Brewery. Hier gibt Super-Bier in verschiedensten Variationen (hab gleich zwei getrunken, Bier hat schließlich heilende Wirkung). Meine Begleitung entschied sich allerdings vorher für o.g. Cocktail in doppelter Dosierung und ist am Tisch fast eingeschlafen. Gegessen hab ich ein New-York-Steak, welches allerdings enttäuschend war, etwas verbrannt, kein sehr gutes Fleisch, aber der Hunger treibts rein.
Bedient wurden wir von Hans… zumindest stand was ähnliches auf seiner Hose (kann aber sein, dass ich mich im Fieberrausch verlesen hab), wir fandens lustig, er war freundlich, das ist die Hauptsache. Dann gings gleich ins Bett zum kurieren. Mehr nicht.