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Autor Thema: Großfamilie unterwegs – 6 Wochen mit 6 Kindern in TX, NM, UT, NV, CA, AZ.  (Gelesen 95025 mal)

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jodelkatze

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Mein nettestes Erlebnis hatte ich mal bei einer Wanderung mit 2 befreundeten Familien, ich war mit den
insgesamt 11 Kindern etwas zurückgeblieben und wir begegneten zwei älteren Frauen, die ganz verzückt
stehen blieben und mir tatsächlich für diese "Meisterleistung" gratulierten und fragten, ob denn auch
Zwillinge dabei wären.  :roll:


Jaja, die Frage nach den Zwillingen, die kenn ich auch! Wobei es in unserem Fall aber auch keinem übel zu nehmen ist, da der Junge praktisch genauso groß ist wie die nächstgrößere Schwester!
11 Kinder wären ja nun doch noch mal eine andere Hausnummer! Da erregt man dann sicher auch nochmal mehr Aufmerksamkeit, das ist klar!  :wink:

jodelkatze

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25. Juli 2011

Die Nacht war wie zu erwarten recht unruhig, die drei Großen im Queenbett kamen noch ganz gut mit der Situation zurecht, die drei kleinen auf dem Schlafsofa umso schlechter. Irgendjemand knuffte ständig seinen Nachbarn, wir versuchten mal ein Kind in unsere Mitte zu nehmen, was zur Folge hatte, dass wir mit Ellenbogen oder Knien geboxt wurden! Außerdem habe ich in Höhenlagen grundsätzlich immer Probleme zu schlafen. Insofern war ich froh, als es 6 Uhr morgens war und wir aufstanden und die Koffer auspackten, bevor wir zum Frühstück gingen. Dort gab es reichlich Auswahl, vor allem die bunten Frootloops wurden mit Begeisterung gegessen, so dass alle satt wurden. Nur das Wegwerf-Geschirr aus Styropor war etwas gewöhnungsbedürftig.

Zuerst fuhren wir zum Wal-Mart, um dort Autositze zu kaufen, außerdem Getränke, Obst und und NUTELLA! Mit diesem jetzt auch hier erhältlichen Produkt wird die Ernährung definitiv um ein vielfaches einfacher! Danach ging es weiter in das Bekleidungsgeschäft „Kohl’s“, um den Kindern neue Bademode zu besorgen. Für die Mädels fanden wir auch schnell etwas, nur für Julian waren keine Shorts in seiner Größe vorhanden. Es wäre ja schon „Saisonende“ wurde uns gesagt!
Da wir unseren Mietwagen noch gegen einen anderen tauschen und die Kindersitze, die wir nur für einen Tag gemietet hatten zurückgeben mussten, fuhren wir Richtung Flughafen, auf dem Weg meldete sich auch schon die Mitarbeiterin von National und so konnten wir unsere gekauften Sachen schnell in den bereits vorgekühlten Ford Expedition umladen.



Im Anschluss fuhren wir in die Kaserne „Fort Bliss“, dort hatte Achim vor vier Jahren seinen Lehrgang gemacht. Wir konnten dort im Supermarkt noch ein paar weitere Dinge einkaufen und fanden auch die noch ausstehende Badeshorts für Julian.
Zum Mittagessen bestellten wir eine Riesenpizza mit Salami und Pilzen. Ein Mann gab uns noch den Tipp den  Brunnen an einem anderen Ausgang anzusehen. Es war ein Riesenspaß, aus dem Boden spritze immer an unterschiedlichen Stellen Wasser, was dazu führte, dass die Kinder bereits nach ein paar Minuten klatschnass waren! Aber wen stört das schon bei einer Außentemperatur von über 35°C! Das ist auch etwas, was ich so liebe in den Wüstengegenden der USA, dass man sich mal wenig Gedanken machen muss, ob man den Kindern einen Pullover anziehen muss oder es zu kalt werden könnte. Oder wenn sich jemand mit Wasser überschüttet hat, sagt man einfach: „Macht nichts, ist gleich wieder trocken!“ Die am Brunnen nass gewordene Kleidung war bereits am Auto schon wieder halb trocken.





Eigentlich wollten wir noch mit einer Gondelbahn auf die Franklin Mountains fahren, da die jedoch nur am Wochenende geöffnet hatte, fuhren sind wir zurück ins Hotel und nutzten den Indoor Pool und den Whirlpool.
Abends aßen wir Obst, ein richtiges Essen am Tag reicht uns normalerweise. Da alle recht müde waren, gingen wir früh ins Bett und schliefen schnell ein.


Die breiten Interstates sind einfach toll!

Angie

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    • Angie's Dreams

Die Brunnen, aus denen von unten Wasser spritzt, finde ich für Kinder total witzig! Wir haben dieses Jahr im Urlaub lange Zeit Kindern in verschiedenen Altersklassen zugeschaut. Mit solchen kostenlosen Kleinigkeiten hatten sie einen Riesenspaß. Eure haben es auch sichtlich genossen.


LG, Angie
Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

tiswas01

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@jodelkatze

Das ist wirklich ein etwas anderer Reisebericht.

Klasse geschrieben und Du bringst dem Leser die Realität nahe, ohne grossen Schnickschnack.

Auch die organisatorische Leistung ist m.M.n. top und bewundernswert. Wenn man ohne Kinder unterwegs ist kann man sich das sicher nur schwer vorstellen.

Danke dafür.

tissi

mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Hi,
hatte ich schon gesagt, daß ich mitfahre? :wink:

Also beim ersten Lesen der Überschrift habe ich wohl auch instinktiv gezuckt... :shock:
Boah, Respekt! Einen USA Rundreise-Urlaub mit 6 Kindern...Hammer!
Das erfordert bestimmt eine Menge Planungsarbeit.
Auf der anderen Seite: Wäre es wirklich ein Urlaub ohne die Kinder?
Bei uns unvorstellbar und wir haben nur ein Kind!

Ich kenne Leute, die brauchen soviel Gepäck für 3 Reisende... :lachen3:



Auf jeden Fall bin ich echt gespannt, wie es weitergeht.

Cheers,
Manni


jodelkatze

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@ tissi: und ich bedanke mich für das positive Feedback! Schön zu hören, dass es dir gefällt!

@ manni: Nein, ohne Kinder wäre ich nie geflogen! Als 2007 zur Debatte stand, ob wir mit meinem Mann fliegen oder nicht, haben auch einige Leute gesagt: Kannst du denn nicht die beiden Kleinen bei den Großeltern lassen? Für mich stand die Antwort ausser Frage: Wenn wir fliegen, dann alle! Ich hätte keine Sekunde geniessen können, wenn ein Teil meiner Kinder gefehlt hätte.
Ähnlich waren die Reaktionen vor der letzten Reise: Wir fliegen in die USA! - Ah, toll! Und bei wem lasst ihr die Kinder? - Na, die kommen natürlich mit! - Alle???? Es löste wohl nicht nur in dir ein Zucken aus bei dem Gedanken!  :wink:
Sicher wars ne Menge Planung, die Flüge, die Unterkünfte, der Mietwagen, die Aktivitäten.... Andererseits planen wir auch im Alltag so viel, dass wir es schon gewohnt sind.

Liebe Grüße an alle Mitfahrer, ich bemühe mich heute Abend den nächsten Tag einzustellen!
Verena

anana

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Hallo  :winke:

ich möchte auch noch mit, auch im Tross-Fahrzeug, wenn vorne voll ist.

Wir reisen zwar nur mit 1 Kind, aber ich liebe Kinder-Reiseberichte immer besonders, weil man eben auch mal anders planen muss und manche Sachen halt nicht machen kann, dafür aber wieder ganz andere erlebt.

Bin besonders an Euren Fewos interessiert, weil ich diese Unterkunft für mehrere Tage auch immer einem Hotel vorziehe, man hat einfach mehr Platz als wenn man (bei uns halt nur zu dritt) auf einem Bett sitzt.

Also.... ich bin gespannt!
viele Grüße
anana

jodelkatze

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Unsere Kolonne wird ja immer länger! Klasse!

So, jetzt gehts weiter:

26. Juli 2011

Der Jetlag saß allen noch in den Knochen und so endete unsere Nachtruhe um halb 5 mit Carolins Worten: „Mir ist langweilig!“ Also beschäftigen sich die Kinder mit ihren Nintendos und Malbüchern, Achim zappte durch das Fernsehprogramm und ich schrieb am Laptop.Als es halb sechs war standen wir dann richtig auf und waren um halb sieben beim Frühstück.

Heute führte unser Weg uns über den Highway 62 zu den Carlsbad Caverns, die Fahrt dorthin durch die Wüstenlandschaft ist recht unspektakulär und wird nur durch die Guadelupe Mountains unterbrochen, die man durchquert.



Als wir an den Höhlen ankamen kauften wir uns den Nationalparkpass und beschlossen durch den natürlichen Eingang in die Höhle hinabzusteigen. So konnten wir uns langsam an die kühleren Temperaturen und die Dunkelheit der Höhle gewöhnen. In Serpentinen führt der Weg in ein großes Loch, zuerst stank es fürchterlich nach Fledermaus-Scheisse, aber anscheinend haben wir uns auch daran gewöhnt, denn später fiel es uns nicht mehr so auf!



Auf dem ca. 2km langen Weg zum „Big Room“ konnte man zahlreiche große und kleine Stalakmiten und Stalaktiten bewundern. Leider können die Bilder bei weitem nicht die Schönheit der Höhle wiedergeben....





Als wir unten angekommen waren, hatten alle Hunger und wir fuhren mit dem Aufzug hoch. Im Visitor Center gab es HotDogs mit Chips, immerhin stellten die Kinder sich nicht so zimperlich an wie befürchtet und aßen mit Appetit.
Danach gings nochmal die 240m mit dem Aufzug herunter und wir gingen noch die „Big Room Tour“, die wieder neue sehr beeindruckende Tropfsteingebilde zeigte.





Im Anschluß machten wir uns wieder auf den Rückweg, in der Ferne sahen wir sogar ab und zu ein paar Regenwolken, haben aber nur ein paar Tropfen abbekommen. Da die Pizza in Fort Bliss so gut geschmeckt hatte, fuhren wir nochmal dorthin und erst danach wieder ins Hotel. Dort packte ich packte alles für die Abreise am nächsten Tag zusammen. Da alle inzwischen wieder müde waren, war es auch schnell recht ruhig, nur ich tippte neben 7 schlafenden Familienmitgliedern auf dem Laptop, was wir bereits erlebt hatten.

Anti

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    • Anti walks...
So eine Höhlentour würde ich auch gerne noch einmal machen. Waren dabei die Kleinen ängstlich? Das kann ja schon mal etwas unheimlich sein...

jodelkatze

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Nein, Angst hatten sie gar nicht. Die Höhle ist ja auch an vielen Stellen beleuchtet, also nicht so richtig stockdunkel. Wir waren schon 2007 in den Carlsbad Caverns und in einer anderen Höhle, auch da hatten sie keine Angst.

Luxi

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Herrlicher Bericht und ich lese auch neugierig mit. Wir sind wohl nur mit 4 Kindern unterwegs aber auch das ist manchmal spannend. Und ich kann nur sagen dass es in den USA nie ein Thema war ;-) Wobei wir immer auffallen weil unsere Kinder aus Peru, Vietnam und Madagascar kommen. Wir sind auch immer mit wenigen Koffern gereist dafür hab ich unterwegs dann immer mal gewaschen. Heute kümmert sich jeder selber um seinen Koffer aber es schwieriger geworden mit der Unterkunft. Früher haben sie sich noch die Zimmer geteilt. Heute als Teenager wollen sie das nicht mehr. Also schau ich immer dass ich ein Ferienhaus finde mit mindestens 4 Schlafzimmern. In Florida ja auch kaum ein Problem. Allerdings wollen wir nächstes Jahre auch mal was anderes sehen..im Prinzip möchte wir nur Flug und Auto und einfach drauf los..das haben wir vor den Kindern so gemacht aber das heisst dass wir auf jeden Fall immer 3 Motelzimmer mindestens finden müssen (die dann auch bezahlbar sind) Ich bin auf jeden Fall gespannt was du weiter berichten wirst und vor allem auch auf die Ferienhäuser ;-)) Unsere Teenager sind skeptisch..die möchten halt lieber Ferienhäuser und eben länger an einem Ort..wir würden lieber entscheiden wo wir wie lange bleiben je nachdem wie es uns gefällt.

Danke dir fürs Einstellen! ;-)
Lieber Gruss Luxi

ilnyc

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Toll, dass Ihr Euch so eine Tour leisten könnt und es mit den Kids offensichtlich auch gut klappt. Ich reise gern mit Euch mit!

paula2

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ich finde die Reise auch sehr spannend und würde gern mitfahren, passe auch gern ab und zu virtuell auf die Kleinen auf  :wink:

jodelkatze

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Erstmal ein Herzlich Willkommen auf der Fahrt den neu Zugestiegenen!

@ Luxi: Bis jetzt haben wir noch keine Probleme, wer mit wem in einem Zimmer schläft, selbst bei uns zu Hause schlafen sie jeweils zu dritt in einem Zimmer, nicht weil wir nur zwei Kinderzimmer hätten, sondern weil sie das so wollen! Mal sehen wann sich das ändert!  :wink:
Natürlich haben wir auch häufig gewaschen, viele finden das totalen Stress! Ich sehe es als total entspannend an genügend Waschmöglichkeiten zu haben, da ist es auch nicht so schlimm, wenn einer mal in den Dreck fällt!

@ ilnyc: Ja, die Kinder haben alles weitgehend gut mitgemacht, schön, dass du auch mitreist!

@ paula2: Danke fürs Angebot des Babysittens, unsere Mäuse sind auch ganz pflegeleicht!  :wink:

jodelkatze

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27. Juli 2011

Die Nacht endete wieder früh, aber wir steigerten uns, immerhin schliefen wir bis 5 Uhr. Dementsprechend früh saßen wir auch beim Frühstück und verliessen bereits um kurz nach 8 das Hotel. Unser Weg führte und über die Interstate 10 und den Highway 70 zum White Sands National Monument, wir waren schon bei unserem letzen Aufenthalt hier und es hatte uns so gut gefallen, dass wir den weissen Sanddünen auf jeden Fall einen weiteren Besuch abstatten wollten. Erleichtert stellten wir fest, dass die Plumpsklos nicht so schlimm stanken wie bei unserem Besuch! Auch die Temperaturen waren um diese Uhrzeit noch erträglich, ein leichter Wind machte den Aufenthalt sehr angenehm.








Wir hielten an einer steilen Düne und kletterten hoch und liefen oder rutschten herunter, das Spielen dort machte allen viel Spaß!



Nach einer Weile fuhren wir an eine andere Stelle und gingen von dort aus ein Stück über einen trail, die Kinder liefen auf dem Rückweg wieder eine Sanddüne hoch, diese war aber viel fester, man konnte sogar Schuhabdrücke sehen, während man in der davor einfach nur eingesunken ist.



Auf dem Rückweg zur Straße hielten wir an einem Steg, der in die Dünen führt und sahen sogar eine weiße Eidechse weglaufen.

Danach ging es nach Alamogordo in den McDonald‘s zum Mittagessen. Wir fuhren auf dem Highway 54 nach Tularosa und Carrizozo. Dort wurde die Straße neu gebaut und ich sah zum ersten Mal ein „Ampelmännchen“.


 
Was es nicht alles für Jobs auf der Welt gibt! Schon Wahnsinn, dass der Mann den ganzen Tag in der Hitze auf der Straße steht nur um ein Schild zu halten und es ab und zu mal umzudrehen! Den Rest der Strecke fuhren wir auf dem Highway 380 nach San Antonia und dort auf die Interstate 25, die uns nach Albuquerque führte.

Wir fanden unser Hotel (Homewood Suites by Hilton Albuquerque Airport) schnell und  waren vor allem von der Suite hingerissen: zwei Schlafzimmer, eins mit zwei Queen-Betten, das andere mit einem King-Bett, beide mit Bad, dazwischen ein Wohnbereich mit Schlafcouch! Bei dieser Zimmeraufteilung hoffte ich auf längere Nachtruhe!









Gebucht über:
http://homewoodsuites1.hilton.com/en_US/hw/hotel/ABQAPHW-Homewood-Suites-by-Hilton-Albuquerque-Airport-New-Mexico/index.do;jsessionid=7CF7BB77C33CA064715C8925410B6DCB.etc41

Da das Abendessen von Montag bis Donnerstag im Preis inklusive war, konnten wir nach dem Auspacken Burger vom Grill essen. Nachdem sich alle geeinigt hatten wer mit wem in welchem Zimmer in welchem Bett schläft, gingen die Kinder ins Bett und wir konnten uns um die Wäsche und die Übertragung der Fotos kümmern.