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Autor Thema: Reisebericht: British Columbia, kanadische Rockies, Calgary  (Gelesen 20420 mal)

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Doktor

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Re: Reisebericht: British Columbia, kanadische Rockies, Calg
« Antwort #30 am: 05.12.2005, 17:51 Uhr »
Zitat von: IkeaRegal
Von mir aus auch ein dickes Lob. Toller Bericht und schöne Bilder.

Danke!

Zitat von: IkeaRegal

Kurze Frage, sofern erlaubt: Mit welcher Kamera hast du die Bilder gemacht und wie stellt man eine längere Belichtung ein? Kriege nie Bilder im dunkeln hin, egal was ich mache :(

Ich habe eine Canon 350D und 3 Objektive:
1) Canon EF 28-135/3.5-5.6 IS USM
2) Tokina AT-X 12-24/4.0
3) Sigma 70-300/4-5.6 DL Macro Super

Dazu ein Stativ, Polarisationsfilter, 2 GB CF-Speicherkarte und ein Imagetank mit 40GB. Besonders das Stativ war eine echte schwierig, vorallem auf längeren Wanderungen, aber schon im Wald bekommt man sonst keine gescheiten Bilder hin. Auch die ganzen Panoramen wurden mit Statif gemacht und hierfür hatte ich sogar einen Nodalpunktadapter, mit dem ich sogar in der Lage war die Bilder hochkant zu belichten.

Bei den Belichtungen im Dunkeln, ist es wichtig den ISO Wert auf 100 zu stellen. Dann bekommst Du automatisch eine länger Belichtung. Teilweise habe ich bis zu 30 Sekunden belichtet. Dabei darf sich das Objekt aber nicht bewegen  8)
Bei Tieren, wie z.B. den Bären habe ich teilweise sogar ISO 800 nehmen müssen, damit die Bilder noch scharf werden. Bei Whale-Watching dazu noch im Serienbildmodus (4Bilder/Sekunde) Bilder gemacht und die Besten halt ausgewählt.
Gruß
  Doktor

Doktor

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Re: Reisebericht: British Columbia, kanadische Rockies, Calg
« Antwort #31 am: 10.12.2005, 11:00 Uhr »
Tag 8 - 07.09.05: Whistler

Nach dem Aufstehen sind wir erstmal einkaufen gegangen, da unsere Vorräte erschöpft waren. Zum Glück war der Supermarkt nur 2 Fussminuten entfernt. Dann haben wir gut gefrühstückt und haben uns Richtung Whistler Mountain gemacht. Problem war, dass es im Tal wirklich recht warm war, aber oben auf dem Berg recht frostig. Außerdem hatte ich gelesen, dass Wanderstiefel durchaus angesagt sind. Die Fahrt auf den Whistler Mountain kostet $25. Möchte man ganz auf die Spitze muss man auch den Peak-Adventure dazu kaufen, was nochmal $10 sind. Wenn man sich unten im Tal noch nicht entscheiden kann, gibt es auch noch die Möglichkeit die Fahrkarte zum Peak-Adventure auf der "Zwischenstation" zu kaufen. Für Leute die da ein wenig ängstlich sind, sollten sich den 2. Sessellift erstmal anschauen und dann entscheiden. Der erste Lift ist nämlich eine geschlossene Kabine, wohin gegen der 2. Lift "an der frischen Luft" ist.
An der Talstation stand auch ein Schild, dass vor 30min ein Bär gesichtet worden ist, am Mast "22". Also haben wir auf der Fahrt nach oben verzweifelt ein Bären gesucht, aber nix wars.



Oben angekommen hatte man wirklich einen tollen Ausblick auf die Landschaft.



Aber wir waren mutig und haben und hier gar nicht solange aufgehalten, sondern sind gleich weiter gefahren mit dem 2. Lift ganz auf den Gipfel. Hier gab es dann auch Hinweisschilder, dass man nur auf den Gipfel darf, wenn man festes Schuhwerk hat. So sieht der Luft zum Gipfel aus:



Wer zu ängstlich ist, kann auch zum Gipfel laufen, was aber bestimmt eine Weile dauert.
Die Aussicht vom Gipfel ist auch der Hammer. Echt zu empfehlen! Man sollte aber die Sonnenstrahlung nicht unterschätzen. Zum Glück hatten wir Lichtschutzfaktor 20 aufgetragen und der war echt zu wenig.  :roll:
Wer Lust hat, kann dort auch ein wenig wandern. Zum einen gibt es ein paar kleine Trails direkt am Peak. Sind alle sehr kurz, aber so hat man die Möglichkeit sich in alle Himmelsrichtungen mal umzuschauen.
Auf dem Bild sieht man ein roten Pfeil. Der zeigt auf eine Person, nur mal so zum Grössenvergleich  :D



Und hier der Weg dorthin aus einer anderen Perspektive:



Nachdem man sich eine Weile umgeschaut hat, kann man entscheiden, ob man wieder mit der Seilbahn nach unten fährt, zur Zwischenstation oder ob man runter läuft. D
Es gibt mehrer Wege die nach unten führen. Alle sind ausgeschildert. Wir haben den einfachsten gewählt und der ist für jeden gut machbar. Der Weg ist so ausgelegt, dass sogar Auto diesen befahren können.



Aber es soll auch nicht verschwiegen werden, dass man durchaus einige Höhenmeter hintersich läßt.



Dafür bekommt man eine super Aussicht geboten. Der absolute Hammer!



Wir haben für den Weg ca. 1 Std. gebraucht bevor wir wirder an der Zwischenstation waren



Also haben wir uns wieder auf den Weg ins Tal gemacht und wieder nach Bären Ausschau gehalten. Aber wieder hat sich keiner blicken lassen. Parallel zu diesem Lift verläuft ein extra Lift für Mountainbiker. Wer Lust hat kann sich auch eines anmieten und dann mit diesem Lift nach oben fahren und dann mit einem Downhill-Mountainbike runter brettern. Wir haben ein paar Fahrern aus dem Lift zugesehen  *respekt*   Für mich wäre das nichts.



Dann sind wir erstmal wieder zurück ins Hotel und haben uns etwas zu Essen gemacht. Anschliessend sind wir nochmal in die Stadt gegangen und haben dort einen kleinen Bummel gemacht. Nett fand ich die bärensicheren Mülltonnen. Waren schon echt massiv.

Gruß
  Doktor

ursel-grete

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Re: Reisebericht: British Columbia, kanadische Rockies, Calg
« Antwort #32 am: 10.12.2005, 13:36 Uhr »
Danke für die tollen Bilder!

Da wir - als wir im Sommer 2004 - in Whistler waren, Dauerregen hatten, sind wir damals nicht auf den Gipfel gefahren. Wir ahnten ja schon damals, dass wir was verpassen. Jetzt wissen wir es! Ist ja traumhaft, was sich da vor euch ausgebreitet hat und genauso traumhaft sind deine Bilder (auch die anderen deiner Tour!)

Danke, dass ich mitfahren darf!
viele grüße von
ursel-grete

tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia, kanadische Rockies, Calg
« Antwort #33 am: 10.12.2005, 22:59 Uhr »
Zitat
Da wir - als wir im Sommer 2004 - in Whistler waren, Dauerregen hatten, sind wir damals nicht auf den Gipfel gefahren.


Das man mit dem Sessellift bis zum Gipfel fahren kann, wird in Whistler erst seit dem Jahr 2005 angeboten. Vorher konnte man dorthin nur wandern.

Zitat
An der Talstation stand auch ein Schild, dass vor 30min ein Bär gesichtet worden ist, am Mast "22". Also haben wir auf der Fahrt nach oben verzweifelt ein Bären gesucht, aber nix wars.


Schade das ihr dort kein Glück hattet.  Wir haben bei der Fahrt mit der Gondel bisher immer zumindest einen Bären entdeckt (etwas oberhalb der Mittelstation). Allerdings war die Sicht auf die Bären nie optimal, da Bäume die Sicht störten und da die Gondel sich irgendwie immer in die falsche Richtung bewegte. Eine Bärenbeobachtungstour (wie in Tofino) kann die Gondelfahrt nicht ersetzen.

Zitat
Nett fand ich die bärensicheren Mülltonnen. Waren schon echt massiv.


Bei unserem ersten Aufenthalt in Whistler dachten wir, dass diese Mülltonnen nur dazu dienen Touristen anzulocken (nach dem Motto "in Whistler laufen die Bären durch die Fussgängerzone"). Im letzten Jahr haben wir aber Mitte September eine Bärin mit drei Jungen an der Talstation der Gondel gesehen (so gegen 18:00 Uhr). Ein Ranger hat die Bärenfamilie dann mit Warnschüssen den Berg hinaufgetrieben. Die Mountainbiker hat dies wenig gestört und sie sind im geringen Abstand an den Bären vorbeigefahren.

Habt ihr auch noch eine längere Wanderung in den Garibaldi Prov. Park gemacht (wie ursprünglich einmal angedacht)?

Doktor

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Re: Reisebericht: British Columbia, kanadische Rockies, Calg
« Antwort #34 am: 11.12.2005, 11:31 Uhr »
Zitat von: tom22

Habt ihr auch noch eine längere Wanderung in den Garibaldi Prov. Park gemacht (wie ursprünglich einmal angedacht)?

Wir wollten an diesem Tag 8 auch noch in den Park, aber dazu hat die Zeit leider nicht gereicht und Whistler Mountain war erstmal wichtiger. Am Nachmittag hatten wir dann noch überlegt, ob wir noch mal dort vorbei fahren, aber haben und dann doch dafür entschieden, lieber nochmal durch den Ort Whistler zu laufen. Naja..irgendwo mussten wir kürzen  *leider* :roll:
Gruß
  Doktor

Doktor

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Re: Reisebericht: British Columbia, kanadische Rockies, Calg
« Antwort #35 am: 11.12.2005, 13:10 Uhr »
Tag 9 - 08.09.05 Whistler -> Lytton -> Kamloops

Heute ging es Richtung Kamloops. Um 10h haben wir uns auf den Weg gemacht. Unsere Route führte über Pemperton, Loillet, Lytton, Boston Bay, Hells Gate nach Kamloops. Nach Pemperton haben wir einen Halt beim Joffre Lake gemacht. Dieser Park besteht aus 3 Seen, wobei der Erste nach 6 Fußminuten erreicht ist. Die anderen beiden Seen erreicht man nur nach längeren Wanderungen. Also haben uns "nur" den ersten angeschaut. Dieser war auch sehr nett. Ein Stopp lohnt sich auf jedenfall. Dann ging es aber auch gleich weiter durch wunderschöne Landschaften:



Zwischendruch sind wir beim B.C. Hydro Recreation vorbei gekommen, wo sich eine tolle Landschaft vor einem aufbaut:





Die Strecke ist bis Lytton sehr anstrengend zu fahren. Links, rechts, hoch, runter und das über Stunden. Also nicht damit rechnen, dass man auf dieser Strecke irgendwie Zeit gutmachen kann.

Noch ein Tipp: Tankt das Auto voll in Whistler. Wir mussten in Loillet tanken und die haben einen abgerippt. Es gibt nämlich weit und brei keine Konkurenz. Erst in Kamloops war das Benzin erschwinglich.

Dann kamen wir nach Lytthon. Hier treffen sich der Fraser River und der Thomson River. Das tolle dabei ist, dass beide Flüsse eine unterschiedliche Farbe haben. Mitten in Lytton sollte man deswegen unbedingt mal einen Stopp einplanen.



Dann sind wir weiter gefahren zum Hells Gate. Hier finden Ende August eine grosse Lachwanderung statt, so dass der Fluss sich rot färben soll. Da es aber an dieser Stelle mal einen Steinrutsch gegeben hat, konnten die Lachse diese Stelle nicht mehr richtig passieren. Aus diesem Grund wurden links und rechts in den Berg kleine Tunnel gezogen, damit die Lachse wieder ungestört wandern können. Das Bild zeigt grob den Aufbau:



Für bescheidene $14 darf man dann mit einer kleinen Gondel runter fahren.



Dort ist man dann richtig nah am Fluss, aber sonst gibt es meiner Meinung nach nicht soviel dort zu sehen: ein Candy-Geschäft, ein Lokal und Geschänke-Kauf-und-werd-dabei-arm-Geschäft.



Inzwischen war es nicht mehr ganz früh, so dass wir uns aufgemacht haben nach Kamloops. Die Strecke dort hin war auch echt ein kracher. Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber wir wurden fast gezwungen ein paar Stopps wegen der Aussicht zu machen:





Und diese Bilder sind, wie alle, nicht irgendwie digital Verschönt worden, es sah wirklich so aus!

Als wir abends in Kamloops angekommen sind, haben wir wieder unser Vorräte aufgefüllt. Kamloops ist eine wirklich große Stadt und dazu noch eine sehr günstige Stadt. Hier sollte man Einkaufen / Vorräte auffüllen / tanken. Die nächsten Tage waren um ein vielfaches teurer!

Diese Nacht haben wir im "The Thompson Hotel" gewohnt. Ist mitten in der Stadt, gute Preis und bequeme Betten :)
Gruß
  Doktor

Kauschthaus

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Re: Reisebericht: British Columbia, kanadische Rockies, Calg
« Antwort #36 am: 11.12.2005, 22:27 Uhr »
Zitat
Die Strecke dort hin war auch echt ein kracher. Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber wir wurden fast gezwungen ein paar Stopps wegen der Aussicht zu machen:


Das sieht ja irre aus. Da verwundert's, dass ihr in Kamloops angekommen seid ...     :wink:

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Doktor

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Re: Reisebericht: British Columbia, kanadische Rockies, Calg
« Antwort #37 am: 15.12.2005, 23:34 Uhr »
Tag 10 - 09.09.05 Kamloops -> Clearwater

Heute haben wir es erst um 12h geschaft auszuchecken. Wir waren vom letzten Tag mit der langen Fahr schon sehr fix und alle. Heute hat es wie aus Eimern gegossen. Unser erster schlechter Wettertag in Kanada. Aber egal. Heute wollten wir uns noch ein paar Stündchen in Kamloops umschauen und später dann weiter fahren nach Clearwater. Da Clearwater aber nur etwas über 100km entfernt ist, wollten wir uns hier in Kamloops noch ein paar Malls anschauen.  Was bei diesem Wetter perfekt ist.  :)
Zum Glück waren in meinem Navigationssystem ein paar Malls eingetragen, so dass wir nicht erst gross suchen mussten. Nach ungefähr 2-3 Malls hatten wir dann aber auch genug geshoppt und haben uns dann Richtung Clearwater gegeben. Leider regnete es noch immer, so dass die Landschaft schon mehr grau in grau war  :x
Auf dem Weg nach Clearwater sind wir durch den Headwaters Forest District gefahren. Sieht bei guten Wetter bestimmt recht net aus, wir hatten leider nur dieses Bild



Dann kamen wir in Clearwater an. Der Ort ist so klein, dass wir fast daran vorbei gefahren wären. Aber Clearwater bietet sich einfach an für Besuche im Wells Gray Provincial Park an. Der Ort verfügt sogar über ein Geschäft, wo man sich Lebensmittel besorgen kann. Doch wenn man die Preise sieht, dann kann man schon in eine leichte Depression verfallen  :?
Wir haben im Clearwater Valley Resort übernachten. Dort haben wir eine ganz witzige kleine Blechhütte bekommen. War auch recht günstig und liegt direkt an der Zufahrt zum Park.



Die Innenausstattung war nicht gerade der Hammer, aber für den Preis und die Lage voll ok. Für zwei Nächste machbar.



Anmerken möchte ich noch, dass falls jemand darauf spekuliert, in Clearwater sein Handy zu benutzen: Nix. Dort kennt man das Wort "Mobilfunknetz" noch nicht mal  :wink:

Dann sinf wir auch fix ins Bett, damit wir am nächsten Tag auch richtig fit sind.
Gruß
  Doktor

Doktor

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Re: Reisebericht: British Columbia, kanadische Rockies, Calg
« Antwort #38 am: 17.12.2005, 03:13 Uhr »
Tag 11 - 10.09.05 Wells Gray Provincial Park

Das schlechte Wetter hatte sich zum Glück verzogen. Heute sollte es in den Wells Gray Provincial Park gehen. Um 11h haben wir unsere Hütte verlassen und haben uns zum Visitor Center begeben. Dort haben wir uns wie immer mit Maps eingedeckt und nach aktuellen Bärengefahren gefragt. Aber z.Zt. soll es ruhig sein. Also ging unsere Fahrt los.
Als erstes sind wir zu dem Spahats Creek Falls gefahren. Diese waren sehr nett anzuschauen. Der Wasserfall ist 75m tief und schmal.



Als nächstes ging es weiter zum Green Mountain. Von hier soll man eine tolle Aussicht auf den Park haben. Problem ist nur, dass es eine mega schlechte Strasse ist. Ich glaube Wohnmobile dürfen da gar nicht entlang fahren. Ist teilweise auch wirklich eng. Ist man oben angekommen, hat man wirklich einen tollen Ausblick:



Nachdem wir uns wieder die Strasse runter gekämpft hatten, sind wir weiter gefahren zu den Dawson Falls. Hier musste man vom Parkplatz ein wenig laufen um diese zu erreichen. Diese Wasserfälle sind im Gegensatz sehr breit. Hier kann man sogar recht nah heran, wenn man dem Trail weiter folgt:



Dann ging es weiter zum größten Wasserfall, die Helmcken Falls,  wo der Murtle River 137 Meter in die Tiefe stürzt. Es handelt sich um den viert-größten Wasserfall in Kanada.



Der nächste Stopp war dann am Bailey's Chute. Hier soll man öfters Bären beobachten können, wie sie Fische fangen. Aber heute waren sie wohl schon gesättigt.



Hier hätte es auch einen Trail gegeben, aber auf diesen haben wir leider verzichten müssen, da wie immer schon wieder die Zeit gedrängt hat.

Also weiter zum Clearwater Lake. Dort angekommen war ich schon ein wenig enttäuscht. Es war halt ein ganz normaler See, der auch nicht irgendwie in meinen Augen besonders spektakulär aussah.
Hier war nur ein alteres Ehrpaar, welches ihr kleines Motorboot ins Wasser gelassen haben und dort ein wenig rumgefahren sind.



Also wenn man etwas knapp in der Zeit ist, kann man die Fahr zum Clearwater Lake in meinen Augen ruhig weg lassen. Die Strasse ist auch um 3 Klassen schlechter, umso näher man dem Lake kommt.

Also machten wir uns auf den Weg zurück. Wir haben es gerade geschaft noch um 17:55h in den (einzigen) Supermarkt dort einzufallen um noch unser Essen für diesen Abend zu sichern.

Bei einem Wasserfall haben wir noch ein Schild entdeckt mit einer Bear Watching Etiquette:



Und wieder war ein Tag unseres Urlaubes viel zu schnell vergangen.
Gruß
  Doktor

Doktor

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Re: Reisebericht: British Columbia, kanadische Rockies, Calg
« Antwort #39 am: 20.12.2005, 18:53 Uhr »
Tag 12 - 11.09.05 Clearwater -> Mount Robson -> Valemount

Nach einem guten Frühstück machen wir uns um 11h auf den Weg nach Valemount, wo wir die nächste Nacht verbringen wollten. Kurz vor Valemount passierte es, dass es mitten auf der Strasse einen Stau gab. Aus dem Forum wusste ich, dass die Ursache für einen Stau nur selten bei einem anderen Auto liegt, sondern ehr weil es irgendwo Tiere zu sehen gibt. Also gleich beim Stau vorsichtig an den Rand gefahren und gesucht....und tatsächlich, auf der anderen Strassenseite war ein Bär zu sehen  :)
Also schnell das mittlere Zoom Objektiv montiert und Bildchen gemacht:



Nachdem wir ihn ein paar Minuten beobachtet hatten, kam plötzlich auf unserer Strassenseite auch ein Bär aus dem Gebüsch. So ca. 10m neben unserem Auto suchte der Bäre nach Früchten.



Da hatten wir wirklich Glück gehabt. Direkt in der ersten Reihe gestanden ;)
Teilweise muss ich mal anmerken, dass viele Touristen die Gefahr von Bären wirklich unterschätzen. 80% sind aus dem Auto ausgestiegen und haben sich direkt vor unser Auto gestellt und haben versucht mit ihren kleinen kompakten Kameras Bilder zu machen. Am liebsten wären sie direkt bis zum Bären gegangen, damit er auch groß auf dem Bild zu sehen ist. Wenn der Bäre gewollt hätte, dann hätte es ein paar Touristen weniger gegen. Also ich verstehe das nicht. Wir sind brav im Wagen geblieben!

Achja...auch ein Kanada gibt es ein paar komische Fernfahrer. Zwei der vorbei fahrenden Trucks haben auf ihre Presslufthupe gedrückt, damit die Bären verschwinden. Nicht sehr freundlich  :evil:

Nach diesem Bärenerlebnis konnte der Tag ja nur noch gut weiter gehen. Also wir in Valemount angekommen sind, war unser Zimmer leider noch nicht fertig. Darum haben wir uns entscheiden einfach gleich weiter zum Mount Robson zu fahren, auch wenn wir dann abends wieder ein paar Meter zurück fahren müssen.

Vor dem Mount Robson befinden sich noch die Rearguard Falls. Hier soll man Mitte/Ende-August die Lachse bei ihrer Wanderung beobachten können. Der ganze Fluß soll sich dann rot färben. Aber laut der Auskunft eines Reisebusfahrers, waren wir ca. 2 Wochen zu spät. Naja, man kann nicht immer Glück haben. Wir sind auf jedenfall nochmal zu den Falls hingewandert (5 Minuten Fussweg) und fanden, dass sich der Weg auch ohne Lachse gelohnt hat.





Anschliessend ging es weiter Richtung Mount Robsen. An diesen Tag hatten wir wirklich gutes Wetter und hatten einen relativ freien Blick auf den Mount Robson.



Dieses soll laut Statistik nur so ca. 60% im Jahr möglich sein. Es soll Leute geben die schon seit Jahren den Mount Robson besuchen, nur ein 1 x die Bergspitze zu sehen und es noch immer nicht geschaft haben. Wenig später kamen wir dann auch an dem Parkschild vorbei, mit der Bergziege und dem Mount Robson als Hintergrund.



Wenig später kamen wir dann auch zum Visitor Center. Hier haben wir uns erstmal gestärkt. im Mount Robson Cafe. Mit einem Chicken Hamburger und einem Salmon Hamburger, jeweils mit Pommes für einen Preis von $9.50. Im Visitor Center erkundigten wir uns dann wieder, ob es irgendwelche Bären-Warnings gibt, aber die Ranger meinten nur, dass die Bären zur Zeit viel zu faul seien und lieber Beeren essen. Auf der Suche nach einem Trail kam für uns nur der Berg Lake Trail infrage. Alle anderen waren zu weit weg oder zu lang. Der Berg Lake Trail ist zwar theoretisch auch ein Wanderweg über zwei Tage, aber man kann ihn auch entlang des Robson River bis zum Kinney Lake (ca. 4km). Wir (sportlich) haben auch wirklich 45min einfach gebraucht und waren echt flott unterwegs.



Aber hier geht es fast die ganze Zeit bergauf. als wir dort ankamen, war wir schon etwsa geschaft ;)



Dafür hatten wir dann eine ganz tolle Sicht auf den Lake. Leider war es schon etwas später, so dass wir es nicht mehr geschaft haben den Trail noch etwas weiter zu gehen, damit man einen noch besseren Blick (etwas von oben -> intensivere Farben) auf den Lake hat, aber schön war er auch schon von hier.



Nachdem wir die Aussicht etwas genossen hatten, machten wir uns auch auf den Rückweg, da wir schon den Eindruck hatten, die letzten Wanderer auf dem Trail zu sein. Wir haben auch auf dem ganzen Weg keine weiteren Personen mehr getroffen. Dafür haben wir an einer Stelle recht grosse, dampfende Misthaufen auf den Weg liegen sehen  :oops: Aber ein haariges Tier haben wir (zum Glück) nicht mehr auf dem Weg gesehen.

Im Anschluss sind wir fix und alle zu unserem B&B (The Mountain Reach Bed & Breakfast) gefahren und sind nur noch ins Bett gefallen.
Gruß
  Doktor

Doktor

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Re: Reisebericht: British Columbia, kanadische Rockies, Calg
« Antwort #40 am: 08.01.2006, 23:02 Uhr »
Tag 13 - 12.09.05 Valemount -> Jasper

Unsere B&B-Vermieterin war wohl eine Frühaufsteherin, da wir um spätestens 08:00h frühstücken mussten. Aber immer positiv sehen, so hatten wir mehr vom Tag. Um 09h machten wir uns dann auf den Weg nach Jasper. Heutte war es total bewölkt. Der Weg führte uns erneut am Eingang zum Mount Robson Park vorbei. Dieses ergab sich aber ein ganz anderes Panorama. Hier die Vergleiche für gestern und heute:



Da sage ich nur: Glpck gehabt! Nun kann man auch verstehen, warum die Bergspitze relativ oft nicht zu sehen ist. Auf den Weg nach Jasper passierten wir auch den Moose Lake. Ist ein ganz netter See, aber jetzt nix besonders (im Vergleich zu den anderen Seen in Kanada).



Auf dem Weg nach Jasper passiert man auch ein Park-Gate. Hier muss man sich einen Ausweis kaufen, damit man den Park betreten darf. Es gibt Tages- und Jahresausweis. Die Kosten werden pro Person und Auto und Tag berechnet. Wir hatten zwar schon einen Ausweis über e**y ersteigert, aber dieser war leider nur für eine Person gültig. Also mussten wir noch einen dazu kaufen. Trotzdem eine Menge gespart. Tipp: Ab zwei Personen kann man sich einen Familien-Pass kaufen.

In Jasper angekommen, haben wir gleich unser dortiges B&B bezogen und haben uns gleich weiter begeben, da wir heute noch einiges sehen wollten. Da das Wetter noch immer nicht sooo toll war, haben wir uns als erstes zum Maligne Canyon begeben. Dort hat man schon auf dem Parkplatz gesehen, dass wir wohl nicht als einziges auf diese Idee gekommen sind. Also Wanderschuhe angezogen und losgelaufen. An dieser Stelle hat der Fluss sich schon ganz schön durch den Feld in die Tiefe gearbeitet. Auf dem Foto sieht man oben noch das Gras und unten den Fluss vorbei donnern.



Wir sind ihn eine ganze Weile berg ab gefolgt, haben dann aber irgendwann uns wieder auf den Rückweg gemacht. Ein Rundweg gibt es dort leider nicht. Wir sind dann weiter gefahren und haben einen Stopp am Medicin Lake gemacht.



Dieser Lake gefällt mir am Besten in Jasper. Anschließend ging es die Straße weiter bis zum Malign Lake. Hier haben wir uns informiert wegen Preisen ($35 / Person)und Abfahrtszeiten zu Spirit Island. Da wir uns aber noch nicht auf eine Zeit fest legen wollten, da wir nicht wüssten, wie sich das Wetter weiter entwickelt, haben wir noch nichts festes gebucht. Aber zum Glück kann man die Fahrten auch direkt im Ortskern von Jasper buchen, so dass wir mit der Planung etwas flexibel waren.

Im Anschluß führen wir noch nach Jasper Downtown und habe bei Simithy einen Colossal Burger ($9,19) und Fish and Chips ($8.99) gegessen. War lecker. Ein Supermarkt befand sich direkt um die Ecke, so dass wir auch gleich unsere Vorräte auffrischen konnten. Dann ging es aber auch zurück ins B&B; denn es war schon dunkel geworden und in Jasper wird es um diese Jahreszeit schon echt kalt.
Gruß
  Doktor

freddykr

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Re: Reisebericht: British Columbia, kanadische Rockies, Calg
« Antwort #41 am: 09.01.2006, 08:05 Uhr »
Hi Doktor,

das zweite Bild vom Mt. Robson erinnert mich irgendwie an unsere Sicht 2004 auf den Berg.
Wie lautet ein schönes Zitat: "Wie Sie sehen, sehen Sie nichts." :wink:
Viele Grüße,
Danilo


Filou

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Re: Reisebericht: British Columbia, kanadische Rockies, Calg
« Antwort #42 am: 09.01.2006, 09:32 Uhr »
Hallo Doktor,

Super, daß es weiter geht. Die Fotos sind grandios!!! :applaus:

Weißt Du noch Namen und Preis vom B&B in Jasper? Kannst Du es empfehlen?

Liebe Grüße
Annette

Doktor

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Re: Reisebericht: British Columbia, kanadische Rockies, Calg
« Antwort #43 am: 09.01.2006, 11:33 Uhr »
Zitat von: Filou

Super, daß es weiter geht. Die Fotos sind grandios!!! :applaus:

Klar, dauert immer nur ein wenig, da ich im Stress bin  :(
Aber ich zieh das durch 8)

Zitat von: Filou

Weißt Du noch Namen und Preis vom B&B in Jasper? Kannst Du es empfehlen?

Ja. Zimmer war ok. Doppelbett, Sofa, (kleiner) Fernseher, Bad incl. Dusche. Das ganze ist zwar im "Keller gelegen, aber es gibt trotzdem Fenster. Wir waren sowieso nur da, wenn es dunkel war. Frühstück musste man sich selber machen. Gab immer ein paar Toast mit Marmeladen etc. Müsli und Stück Kuchen. Dazu haben wir immer Tee getrunken. Vermieterin ist eine Italienerin. Ganz nett. Nur nach 23h? Sollte man nicht mehr zu laut sein, da sie dann wohl schon schläft :)
Preislich war das in Jasper eines der günstigeren. Liegt sehr zentral. Downtown ist auch zu Fuss zu erreichen. Bei Bedarf, kann ich auch gerne ein  Foto des Zimmers und vom Bad zumailen. Habe alles Archiviert. Nur will hier nicht meine ganzen 2000 Bilder reinstellen. Ich mache jetzt schon die Admins nervös, weil die ganzen Bilder super viel Speicherplatz verbrauchen  8)
Das B&B heisst:
DE ROCK ARCH PLACE
823 Geikie Street
Jasper, Alberta  T0E 1E0

Einfach hier oder hier klicken.
Gruß
  Doktor

Doktor

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Re: Reisebericht: British Columbia, kanadische Rockies, Calg
« Antwort #44 am: 09.01.2006, 21:10 Uhr »
Tag 14 - 13.09.05 Jasper

Heute war das Wetter irgendwie noch immer nicht so super. Sehr bewölkt. Da wir auch noch hoch auf den Berg wollten, haben wir das erstmal verschoben, da wir heute 0 Aussicht gehabt hätten. Also sind wir zuerst zum  Patricia Lake gefahren. Den fand ich nicht besonders hübsch. Lag aber auch vielleicht daran, dass keine Sonne gescheint hat. Auf jedenfall spiegeln sich die Berge ganz nett im See.



Gleich nebendran liegt der Pyramid Lake. Dort haben wir einen kurzen Stopp gemacht und haben und Pyramid Lake Island angeschaut, welches man über eine Brücke erreicht. Hier gab es eine Menge Eichhörnchen die sich auch gerne haben Ablichten lassen.



Anschließend wollten wir zu den Mietten Quellen fahren. Hier soll ein Schwimmbad sein, welches das warme Wasser nur aus heißen Quellen bekommen. Auf dem Weg dort hin kamen wir wieder in einen Stau. Also gleich mal angehalten und geschaut, was man hier für ein Tier sehen kann. Ausrüstung geschnappt und dann dieses Foto geschossen:



Dieses Bild habe ich schon mit einem 125iger Zoom geschossen. Mit normalem Auge war es kaum zu sehen. Also gleich mal das 300er Zoom rausgekramt und dann habe ich auch gesehen, was ich da überhaupt abgelichtet habe:



Es war ein "Big Horn Sheep". Einige Touristen sind sogar hoch geklettet und waren nur noch 10m oder so entfernt. Da haben die beiden Tiere (es waren 2 Sheeps) schon sehr düster geschaut. Und die Hörner waren schon nicht ganz klein. Ich war froh schon diesen gewissen Sicherheitsabstand zu haben. Aber egal, der Tag konnte nun gar nicht mehr schlecht werden  8)

Wir fuhren weiter bis zu den Quellen. Auf dem Weg dorthin, dort wo die Straße sehr kurvig ist, haben wir auf dem gegenüberliegenden Berg auch Ausschau nach Grizzly-Bären gehalten. Wir haben sogar einen gesehen, aber der war leider so schnell unter den Bäumen verschwunden, dass es für ein Bild nicht mehr gereicht hat. Das Schwimmbad sah einfach aus. Halt eine heiße Quelle. Wir haben dort nur einen Vanilla-Cafe getrunken und sind dann wieder zurück nach Jasper gefahren. Wir haben und dann nochmal auf die Straße zum Malign Lake begeben, da man hier gute Chancen haben soll auf Tiere zu treffen. Also wir die Straße so entlang führen, sahen wir plötzlich ein Geweih aus dem Gebüsch heraus schauen. Also gebremst und kehrt gemacht. Und tatsächlich, dort saß ein Elk und hat munter vor sich hin gekaut.



Damit hatten wir schon alle tierischen Ziele für den Urlaub erreicht  :D
Und es war der erste Stau, den wir verursacht haben.  8)  
Dann haben wir nochmal einen Stopp beim Medicin Lake gemacht. Irgendwie gefällt mir der sehr. Auch hier hatten wir Glück und sind auf kleine Tierchen gestossen, die "Pika".



Die sind echt klein, so dass es echt zufall war, dass wir sie überhaupt gesehen haben (wieder 300er Zoom).

Inzwischen war schon langsam Zeit für den Sonnenuntergang und hier ist auch ein Blick auf den Medicin Lake zu empfehlen. Fanden wir seehhrr schön!



Also führen wir langsam wieder nach Jasper Downtown zurück. Kurz vor der Stadt war plötzlich ein MEGA Verkehrsaufkommen. Soetwas hatten wir auch noch nicht erlebt. Also muss hier ein ganz besonderes Tier sein. Und tatsächlich. An einem kleinen See lag ein Riesen-Elk. Dagegen war unser erster Elk heute am Tage ein kleines Exemplar. Problem war nur, um etwas näher zu kommen, musste ich erst einen Abhang herunter klettern und ein kleines Flüsschen überqueren. Aber egal, für ein gutes Foto tut man ja einiges. Unten dann angekommen, stand ich neben so ca. 10 Fotographen die so aussahen, als ob sie das alle Beruflich machen. Aber egal, ich hatte keine Scheu und habe mich einfach bei ihnen aufgebaut und dann meine Bilder gemacht. Einer meinte, dass er sein ganzes Leben auf so einen Moment gewartet hat. Naja...dann hatten wir wohl etwas Glück  8)

Hier vom Abhang herunter:



Und hier frontal:



Dann fing es leider wieder an zu regnen. Also sind wir nochmal nach Downtown gegangen und haben lecker in einer Pizzaria gegessen. Nach einem kleinen Bummel durch die Geschäfte sind wir dann auch zum B&B zurück gefahren.
Gruß
  Doktor