Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: flotte am 16.05.2020, 20:33 Uhr
Titel: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: flotte am 16.05.2020, 20:33 Uhr
So, jetzt muss ich mich auch mal erkenntlich zeigen gegenüber den vielen Schreibern der tollen Reiseberichte in den letzten Jahren in diesem Forum. Das hat meine Lust auf den nächsten Trip in die USA immer auf einem hohen Niveau gehalten. Nachdem aktuell keine Möglichkeit besteht, neue Erlebnisse in einen Bericht zu packen, will ich mich an meinem ersten Reisebericht versuchen, vielleicht gefällt er Euch. Die Idee zu diesem Trip entstand im Frühjahr 2019. Eigentlich wollte ich im März 2019 nach Hongkong und Australien reisen, knapp vier Wochen waren geplant. Leider hatte mein Vater Ende Februar einen Unfall und wurde zum Pflegefall. So musste ich diesen Urlaub absagen. Im Mai wollte ich zumindestens die Perspektive auf einen netten Urlaub Anfang 2020 haben. Nett heißt in dem Augenblick, garantierte Erholung mit ein paar neuen Zielen. Sehr erholend waren immer meine Trips in den Südwesten, z.B. 1994 und 2011, immer mit guten Wetter. So plante ich einen Trip für den März 2020, drei Wochen mit Start- und Endpunkt LA. Schnell stand dann der Plan fest:
28.2. Anreise nach Frankfurt 29.2. Flug nach LA 1.3. LA 2.3. LA 3.3. LA 4.3. Fahrt nach San Diego 5.3. San Diego 6.3. San Diego 7.3. San Diego 8.3. Fahrt nach Tucson 9.3. Tucson 10.3. Tucson 11.3. Fahrt nach El Paso 12.3. El Paso 13.3. Fahrt nach Phoenix 14.3. Phoenix 15.3. Phoenix 16.3. Fahrt nach Las Vegas 17.3. Las Vegas 18.3. Las Vegas 19.3. Las Vegas 20.3. Fahrt nach LA 21.3. LA 22.3. Flug nach Frankfurt 23.3. Ankunft in Frankfurt
Wieso nur größere Städte? Ich bin kein Fan davon, jeden Tag in ein neues Hotel umzuziehen, bleibe lieber ein paar Tage an einem Ort und fahre von dort meine Ziele an. Und in den größeren Städten ist auch für das Abendprogramm mehr Auswahl möglich. Abendprogramm bedeutet, lokale Hausbrauereien oder zumindestens die lokale Niederlassung der größeren Ketten wie BJ's usw. zu besuchen und den Horizont zu erweitern :) Noch ein paar Infos vorab: - Ich hatte eigentlich nicht geplant, einen Reisebericht zu machen. Insofern erzähle ich jetzt alles aus der Erinnerung. - Ich bin nicht der Chefphotograph, vergesse gerne, etwas festzuhalten. Damit es mir zumindestens leichter fällt, ad hoc einen Schnappschuss zu machen, habe ich alle Bilder mit meinem Handy (Redmi Note 8 Pro) gemacht. - Ich werde auch mal allgemeine Punkte einstreuen, z.B. wie wähle ich ein Hotel aus.
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Beitrag von: partybombe am 17.05.2020, 12:21 Uhr
Freue mich auf den Bericht
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Beitrag von: mrh400 am 17.05.2020, 12:27 Uhr
Bin auch gerne mit dabei.
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Beitrag von: U2LS am 17.05.2020, 14:37 Uhr
Danke, ein Reisebericht kommt doch in dieser trostlosen Zeit gerade recht!
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Beitrag von: HeikeME am 17.05.2020, 18:13 Uhr
Ich bin auch dabei.
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Beitrag von: flotte am 17.05.2020, 19:28 Uhr
28.2. Anreise nach Frankfurt
Ich wohne in der Nähe von Karlsruhe, fahre immer mit der Bahn nach Frankfurt. Würde also auch gut am Tag des Fluges funktionieren. Aber wenn ich am Tag vorher anreise, sind alle potentiellen Probleme bei der Anreise beseitigt, und der Urlaub beginnt schon einen Tag vorher. Für die Übernachtung am Hauptbahnhof in Frankfurt habe ich diesmal das relativ neue Intercyity-Hotel gewählt. Das Hotel an sich ist top, auch das Frühstück war sehr gut (Preis mit Frühstück 94 €). Leider gab es beim Checkin eine Diskussion um das sogenannte "FreeCityTicket", ein im Übernachtungspreis inkludiertes Ticket für den lokalen Verkehrsverbund. Bei allen anderen schon von mir besuchten Intercity-Hotels war es auch immer ein Ticket für den kompletten Verkehrsverbung (hier also RMV), und so steht auch auf der Seite intercityhotel.com . Erst auf Nachfrage wurde mir gesagt, dass es nur ein Ticket für den inneren Bereich in Frankfurt geben würde, und da der entsprechende Drucker gerade kaputt wäre, müsste ich mir das Ticket selber kaufen, ich bekäme den Preis dann erstattet. Da ich aber am Abend noch nach Bad Homburg wollte, kaufte ich mir das entsprechende Ticket (und bekam es am nächsten Tag auch anstandlos erstattet). In Bad Homburg besuchte ich den "Kronenhof", eine gehobene Brauereigaststätte in Bad Homburg. Die Standardbiere sind Hell und Dunkel, gut trinkbar, aber nichts Besonderes. Aus der Speisekarte wählte ich das Fränkische Brauerschnitzel, geschmacklich top und sehr üppig, ich wurde gut satt. Wenn man vor Ort ist, würde ich den Kronenhof empfehlen, den doch weiten Weg von Frankfurt werde ich aber wahrscheinlich nicht noch mal auf mich nehmen. Noch eine aktuelle Info zum Thema Hotel: In der Nähe des Hbf hat ein Premier Inn eröffnet. Premier Inn kann ich unbesehen empfehlen, immer nur gute Erfahrungen gemacht. Habe für November und März schon für jeweils 51 € gebucht, absolutes Schnäppchen und kostenlos stornierbar, falls wider Erwarten doch nicht so toll.
Meine Corona-Headline des Tages:"Erster Corona-Patient in Karlsruhe"
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Beitrag von: nobby_solano am 18.05.2020, 10:53 Uhr
Fahre noch mit...
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Beitrag von: partybombe am 18.05.2020, 11:21 Uhr
Wenn ich darf, hätte ich noch eine Nachfrage zur Person : Du bist alleine gefahren (94€ bzw 51€)? Ggf. würde mich noch dein Geschlecht und Altersgruppe interessieren.
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Beitrag von: southwest am 18.05.2020, 23:11 Uhr
Bin auch dabei - ein Lichtblick in dieser Zeit. Hab vor einer Stunde Mietwagen und Hotel für USA 2020 storniert :flennen:.
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Beitrag von: miwunk am 19.05.2020, 09:42 Uhr
Hallo Flotte, da bin ich wirklich neugierig, wie es Dir ergangen ist. Wir waren in etwa zur selben Zeit drüben und haben miterlebt, wie praktisch von einem Tag auf den anderen alles geschlossen war. Und ich bin in einem anderen Forum böse angegangen worden, weshalb ich unbedingt in dieser Zeit reisen muss. :kloppen:
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Beitrag von: Thomas am 19.05.2020, 12:11 Uhr
Hallo Flotte,
ich freue mich ebenfalls auf Deinen Reisebericht - bin gespannt!
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Beitrag von: flotte am 19.05.2020, 19:29 Uhr
Erstmal vielen Dank für das Interesse an meinem (ersten) Reisebericht, ich hoffe, ihr bleibt alle an Bord. Für die Statistik: Ich (männlich, 51 Jahre alt) bin allein gefahren. Wieso zu diesem Zeitpunkt in die USA? Mir erschien es zum Beginn der Reise vertretbar, ihr werdet ja sehen, wie Corona meine Reise beeinflusst hat.
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Beitrag von: flotte am 19.05.2020, 19:34 Uhr
29.2. Flug nach Los Angeles
Als ich Mitte Mai nach Flügen nach Los Angeles suchte, waren die Nonstop-Flüge relativ teuer (über 1000 EUR), und da ich mir auch nicht ganz sicher sein konnte, wirklich reisen zu können, suchte ich günstigere Alternativen. Und was sah mein begeistertes Auge: Flug mit Air New Zealand über London für 550 Klötze. Da kamen bei mir gleich selige Erinnerungen hoch, denn mein erster Flug nach LA 1994 war ebenfalls mit Air New Zealand, damals flogen die noch von Frankfurt über LA nach Auckland. Ein quasi leerer Jumbo damals, fast für uns allein :) Und so ging es Samstag morgens von Frankfurt Hauptbahnhof mit der S-Bahn zum Flughafen. Der Zubringerflug mit Lufthansa sollte um 12 Uhr starten. Da ich immer gerne Zeitpolster habe, war ich schon gegen 8:45 Uhr am Airport. Noch schnell Lesestoff bunkern und ab in die Security, die, wenn man Zeit hat, natürlich immer schnell geht. Dann der Skandal: Der halbe Liter Wasser im Duty-Free-Shop kostet jetzt 1.50 EUR, das wirft meine ganze Kostenkalkulation über den Haufen ;-) Der Flug nach Heathrow verläuft ereignisfrei. Nach der Ankunft musste man bei einer netten Flughafenangestellten die bekannten Fragen ("Haben sie das Gepäck selber gepackt?") beantworten und bekam dafür einen Aufkleber auf den Reisepass.
So, jetzt kann es losgehen. Die Reviews über diesen Flug mit Air New Zealand waren verheissungsvoll, und ich hoffte, den für mich passenden Economy-Sitz erwischt zu haben. Die Hoffnung erfüllte sich zum großen Teil, auch wenn ich nicht ganz diesen gräßlichen Boxen an den Sitzen vor einem entkommen konnte.
Da frag ich mich echt, ob es dafür keinen besseren Platz gibt. Aber es war auch so ganz ok. Das Entertainment System ist klasse, und neben vielen anderen Features fand ich eines besonders genial. Man konnte außerhalb der normalen Verpflegungszeiten über den Bildschirm Getränke und kleine Snacks ordern, die wurden dann an den Platz gebracht. Habe ich so noch bei keiner anderen Fluglinie gesehen. Insofern kommte man die genau 12 Stunden Flugdauer gut über die Zeit bringen, um 18:53 Uhr Ortszeit landeten wir. Die übliche Lotterie "Wie lange braucht man für die Immigration?" hatte ein gutes Los für mich parat. Der Automat meinte es gut mir, ich brauchte für die Fingerabdrücke nur fünf Anläufe, und nach ca. 30 Minuten war ich am Gepäckband. Zoll auch ohne Probleme, ab zu Hertz.
Ich hatte auf der deutschen Hertz-Seite den Midsize SUV für 22 Tage für schlappe 708 $ ergattert. Mein Name stand noch nicht auf dem Board für Gold-Member, so musste ich mir aus dem Gold Choice-Bereich einen Wagen auswählen. Es gabe eine große Auswahl an verschiedenen Autos, aber nach der langen Reise hat man keine Lust, alle Optionen zu checken. So landete ich relativ schnell bei einem Ford Escape mit knapp 10.000 Meilen, guter Zustand, Standard-Features an Bord, Sirius leider schon abgelaufen. Das Auto hat mir gute Dienste geleistet. Ich hatte mich für vier Übernachtungen im Best Western Plus Meridian Inn & Suites in Anaheim-Orange einquartiert. Für 484 $ inkl. Steuer bekam ich eine Suite mit extra Schlafzimmer. Schon ein bischen abgewohnt, aber für das Geld ok. Und direkt am Hotel fährt eine Buslinie, die ich abends öfters genutz hatte. Gegen 21.30 Uhr war ich dann zwar müde, aber auch durstig, und so nahm ich den kurzen Fußweg zur örtlichen "BJ's Restaurant and Brewhouse". Die Deep Dish-Pizzen sind einfach klasse und das Bier schmeckt gut. Danach war ich dann aber wirklich am Ende und der Tag auch.
Meine Corona-Headline des Tages:"38 Prozent der Amerikaner meiden Corona-Bier"
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Beitrag von: partybombe am 19.05.2020, 19:45 Uhr
Schon mal ein guter Start :dankeschoen: Corona war wohl ehr noch kein Thema...........?
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Beitrag von: NatureLover am 20.05.2020, 07:37 Uhr
Ich reise auch sehr gerne virtuell mit! Die reise liest sich doch schon mal gut an. :)
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Beitrag von: tom.pammer am 20.05.2020, 15:40 Uhr
*steig auch noch zu*
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Beitrag von: flotte am 20.05.2020, 18:12 Uhr
Kaum angefangen, schon habe ich Euch belogen :shock: Den Ford Escape bei Hertz habe ich sogar für 618 $ bekommen. Die 708 $ waren die erste Buchung, nachher wurde es noch günstiger.
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: flotte am 21.05.2020, 11:02 Uhr
1.3. Erster Tag in Los Angeles
Tja, der erste Tag in den USA: Man will dem Jetlag irgendwie noch eine Stunde Schlaf abringen, aber es klappt einfach nicht. Auch gut, dann kann man die Zeit für viele Einmalaufwände nutzen. Auto kennenlernen und einstellen, Koffer umpacken, erste Einkäufe (Walmart, Ralphs, Vons), sich das erste Mal über das amerikanische Fernsehen amüsieren. Das Frühstück im Hotel war gar nix, so musste nach den Einkäufen bei Carl's Jr. erstmal ein Super Star with Chesse dran glauben. Für den Nachmittag hatte ich mir einen Besuch im Luftfahrtmuseum "Planes of Fame" in Chino vorgenommen. Ich besuche gerne Museen zum Thema Technik, speziell Eisenbahn, Flugzeuge, Raumfahrt begeistern mich. Was besonders an diesem Museum ist: Viele der ausgestellten Flugzeuge können wirklich noch in die Luft gehen, für den 2./3. Mai war eine große Airshow am Flugplatz in Chino geplant. Über 50 historische Flugzeuge sollten starten. Leider kam es nicht dazu ....
Man merkte wirklich überall, dass das nicht nur ein Museum, sondern auch Werkstatt und Fluggesellschaft ist. Überall roch es nach Öl und Fett, viele Mitarbeiter arbeiteten an den Objekten. Wenn ich nochmal in die Gegend komme, werde ich schauen, wann die Flugshow ist.
Ich war wirklich begeistert, der Besuch lohnt sich auf alle Fälle. Übrigens hat das Museum in Williams, AZ, einen zweiten Standort. Für den Abend des ersten kompletten Tages in den USA hatte ich mir die "Golden Road" Brewery vorgenommen. Die haben fünf Pubs im Großraum, wobei Pub eine Untertreibung ist. Es gibt einen großen Innen- und Außenbereich mit rustikalen Bänken wie im Biergarten bei uns.
Und man kann sich an 30 Biersorten abarbeiten! Mein gesunder Ehrgeiz war geweckt, und der Durst entsprechend, die Müdigkeit wurde durch Sorten wie "329 Days of Sun Lager" oder "Spicy Mango Cart" bekämpft. Es gab soliden Pub Food, eine Empfehlung bekommt der Laden von mir.
Meine Corona-Headline des Tages:"Experte erwartet 70 Prozent Infizierte in Deutschland"
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Beitrag von: southwest am 21.05.2020, 20:36 Uhr
Sehr schöner Einstieg - wir haben L.A. letztes Jahr im dritten Anlauf "lieben" gelernt. Bin schon gespannt, wie es weitergeht.... Gruß, Michael
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Beitrag von: Bandito1011 am 22.05.2020, 14:16 Uhr
Steige auch noch mit ein, das Planes of Fame Museum in Williams kenne ich. Liegt auf direktem Weg zum GC und lohnt sich für Fliegerinteressierte. Die haben sogar eine Messerschmitt dort stehen.
Lässiger Einstieg in den Urlaub, gefällt mir :applaus:
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: flotte am 22.05.2020, 21:20 Uhr
2.3. Zweiter Tag in Los Angeles
Für den Montag waren mehrere Etappen geplant. Erster Stop waren die Citadel Outlets. Da ich große und unförmige Füße habe, bei denen Schuhe von Clark's am besten passen, sind in den USA entsprechende Outlets immer eingeplant. Leider gehen bei "I need fourteen" meistens die Angebote aus, und wenn doch was da ist, soll es ja auch noch gefallen. Nachdem ich auch hier nichts fand, bin ich noch rumgeschlendert und habe dann bei Columbia eine Regenjacke gefunden.
Ich bin ein großer Fan des Films "Midnight Run", in dem Robert de Niro und Charles Grodin sich in fünf wahnsinnigen Tagen mit Flugzeug, Bahn, Bus, Auto und zu Fuß von New York nach Los Angeles durch halb Amerika fortbewegen, den sollte man unbedingt gesehen haben. In Los Angeles ist ein Drehort das Büro des Kautionsagenten Eddie Moscone, der den Kopfgeldjäger Jack Walsh (Robert de Niro) anheuert, um innerhalb von fünf Tagen den geflohenen Mafiabuchhalter Jonathan Mardukas (Charles Grodin) zurück nach LA zu bringen. Das Büro war im GM Hoff Building, East 5th Street.
Dann gab es einen Schlenker über den Mulholland Drive, aus irgendeinem Grund habe ich nur ein Foto am Universal City Overlook gemacht, aber gut, der Mulholland Drive ist ja euch auch schon ganz gut bekannt.
Dann war eigentlich ein bischen heimatliche Geschichte angesagt. Das Wende Museum sollte am Wilshire Boulevard ein paar Stücke der Berliner Mauer ausstellen, da wollte ich parken und auch in der Gegend ein bischen rumschlendern. Leider war es durch Baustellen und sonstige Hindernisse quasi unmöglich, einen Parkplatz zu finden. Und da vom Auto aus auch die Mauerstücke nicht zu entdecken waren, fiel dieser Punkt flach. Letztes Ziel war dann Santa Monica. Die Route 66 ist ja eine Sehnsucht fast aller USA-Fans, und da ich in Chicago am Start dieser Straße schon ein Foto gemacht hatte, wollte ich jetzt auch das Ende besichtigen. Insofern ist das erste Foto ein Rückblick auf meine Reise 2013. So war ich dann an beiden Ende, jetzt fehlt nur noch der Trip dazwischen. Wird auch noch kommen.
Danach ging ich noch eine Runde spazieren am Beach und fuhr dann durch die Rush Hour ins Hotel zurück. Abends war dann wieder Buslinie 57 gefragt, denn ich wollte "JT Schmid's" in Anaheim besuchen. Leider war es eine mittelgroße Enttäuschung. Der Laden war fast leer, ziemlich dunkel, das Bier (ich trank Amber, Hefe und Stout) irgendwie uninspiriert. Die Pizza war ok. Den Laden gibt es wohl nur dafür, dass die Fans der Anaheim Ducks vor und nach einem NHL-Spiel sich die Kante geben können,denn das Honda-Center ist direkt gegenüber. Gegen 21.30 Uhr wurde mir dann indirekt bedeutet, dass ich doch bestimmt kein weiteres Bier trinken will, diesem Wunsch konnte ich ohne Bedenken entsprechen. Im Kühlschrank des Hotelzimmers wartete noch ein Schlummertrunk.
Corona Headline des Tages:"US coronavirus death toll rises to 6"
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: flotte am 23.05.2020, 19:32 Uhr
3.3. Super Tuesday
Dieser Dienstag war ein langsamer Tag. Ehrlicherweise hatte ich auch keine große Lust mehr auf weitere Touren, denn der Autoverkehr in LA macht einen echt fertig, egal zu welcher Tageszeit. So wurden noch kleinere Besorgungen in der Nähe gemacht und anhand des Wetterberichtes die nächsten Tage geplant. Highlight des Tages war dann der "Super Tuesday". In 14 Bundesstaaten (auch in Kalifornien) wurden die Vorwahlen für den Kandidaten der Demokraten zur Präsidentenwahl 2020 durchgeführt. In den Tagen vorher lief im TV natürlich die Wahlkampfmaschine heiß und die Kommentatoren waren sich eigentlich einig, dass Bernie Sanders die besseren Chancen hätte. Ich und der Kühlschrank waren gerüstet, durch die Zeitverschiebung kamen von der Ostküste schon am späten Nachmittag die ersten Ergebnisse rein. Und der Wind drehte sich, Joe Biden errang Sieg um Sieg und brachte so die unerwartete Wende im Wahlkampf zu Stande. Interessant auch immer der Unterschied zwischen MSNBC und Fox News, man ist immer wieder erstaunt, wie unterschiedlich die Standpunkte sind.
Corono-Headline des Tages:"Autobranche hofft auf das Ende der Corona-Krise"
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: U2LS am 24.05.2020, 08:23 Uhr
Von einer baustellenbedingten Ausnahme abgesehen hatten wir dort keine Stauprobleme. Und der Weg von Auckland in NZ nach Norden zu Ferienbeginn stellt alles in den Schatten, was man vorher an Stau kannte.
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: flotte am 25.05.2020, 21:37 Uhr
4.3. Von LA nach San Diego
Der Mittwoch war staufrei, denn es ging von LA nach San Diego, aber mit einem kleinen "Umweg". Da ich in anderen Reiseberichten einiges über Palm Springs gelesen hatte, fand ich, dass der Schlenker in die Wüste sich lohnen würde. Und dann konnte man ja über den "Pines to Palms Highway" nach San Diego kommen. Über Corona (tatsächlich) fuhr ich zuerst noch zur Ontario Mills Mall, aber auch hier gab der Clark's Outlet nichts für mich her. Über die I-10 und CA-111 ging es nach Palm Springs. Da ich allerdings später dran war wie geplant, fuhr ich nur gemütlich den Palm Canyon Drive Richtung Süden und sog ein bischen das besondere Flair auf. Fotos konnte ich so allerdings nicht machen. An der Kreuzung zur CA-74 bog ich dann auf den "Pines to Palms Highway" ab. Das hat wirklich Spaß gemacht, vor allem, wenn man sich nicht auf die Automatik verläßt, sondern selber schaltet und die kurvenreiche und bergige Strecke immer mit ordentlich Schub absolvieren kann :)
Wenn man hinter einer "Langsamfahrgruppe" feststeckte, bog man einfach an einem Vistapoint kurz ab, genoß die Aussicht und kämpfte sich dann wieder ran. So verging die Zeit wie im Flug und auf einmal war man auf der I-15 Richtung San Diego. Die Rush-Hour ist da auch nicht von schlechten Eltern, aber am späten Nachmittag war ich am "Holiday Inn Express San Diego South - Chula Vista". Hauptkriterien für diese Wahl waren die nahe Tram-Haltestelle und der relativ günstige Preis (530 $ inkl. Steuer für 4 Übernachtungen) für ein Topzimmer mit Frühstück, Parken ist kostenlos. Nachdem alles Notwendige im Zimmer verstaut war, stand das Abendprogramm an. Mit der Tram ging es nach Downtown zum "Bay City Brewing Co Tasting Room". Diese Location von Bay City Brewing war brandneu, und es war bis einen Tag vorher unklar, ob überhaupt schon offen war. Ich bin dann einfach hin und wurde quasi als erster Gast begrüßt. Sozusagen als Soft Opening gab es nur eine begrenzte Speisekarte, aber die Pizza war gut. Lager, Pils und IPA waren lecker und nicht zu überhopft. Daumen hoch.
Corono-Headline des Tages:"Trump attempts to blame Obama for coronavirus test kit shortage"
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: Schneewie am 27.05.2020, 08:01 Uhr
Der Palm Canyon in Palm Springs muss ganz nett sein. War leider noch nie da.
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: mrh400 am 27.05.2020, 08:11 Uhr
Der Palm Canyon in Palm Springs muss ganz nett sein. War leider noch nie da.
Den haben wir auch nicht aufgesucht. Der Palm Canyon Drive ist ja "nur" die Hauptdurchgangsstraße im Ort. Da bekommt man ein wenig mit, daß Palm Springs ein großes lebendes Archtekturmuseum für Midcentury Architecture ist.
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: miwunk am 27.05.2020, 09:28 Uhr
Kurze Zwischenfrage: von welchem Palm Canyon sprecht Ihr denn? Ich kenne keinen Palm Canyon in Palm Springs, nur einen im Anza Borrego State Park. Meint Ihr den?? Diese Wanderung ist wirklich sehr schön, allerdings sind dort viele Wanderer unterwegs, weil die Strecke so beliebt ist.
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: mrh400 am 27.05.2020, 10:07 Uhr
Hier sind die verschiedenen Canyons bei Palm Springs beschrieben, Palm Canyon ist der dritte. Ich kenne keinen davon. Wir machten unten eine reine Architek-Tour und waren noch mit der Seilbahn auf dem Mt. Jacinto https://www.canyon-trails.de/indian_canyons.htm
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: miwunk am 27.05.2020, 11:22 Uhr
Danke! Diese Canyons kenne ich ja noch gar nicht. Also ein Grund, nochmal hinzufahren. :grins:
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: partybombe am 27.05.2020, 11:32 Uhr
Auch ich habe noch nie was vom Palm Canyon in Palm Springs gehört - ist notiert
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: flotte am 28.05.2020, 17:04 Uhr
5.3. Erster Tag in San Diego
Der erste Tag in San Diego startete im Old Town San Diego State Historic Park. Ich fand das sehr gut gemacht mit den verschiedenen Häusern, in denen das Leben der Menschen im 19.Jahrhundert sehr gut dargestellt wird.
Danach machte ich eine "Stadtrundfahrt" mit der Tram. Von Old Town ging es mit der Green Line nach Grossmont, von da aus mit der Orange Line wieder nach Downtown. So sieht man auch viele Sachen abseits der üblichen Routen, ich mache das gerne. Über das Gaslamp Quarter und die USS Midway (hatte ich schon 2011 abgehakt) ging es mit der Tram wieder ins Hotel.
Abends ging es es ins East Village zum "Knotty Barrell". Bier und Essen sind mir nicht besonders in Erinnerung geblieben, allerdings fand ich ein sehr schönes Beispiel für Altmetallverwertung oder Dual Use, je nachdem wie man es sieht.
Corona Headline des Tages:"Kalifornien ruft Notstand aus"
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: partybombe am 28.05.2020, 18:22 Uhr
Heute gab es Bekanntes
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: flotte am 30.05.2020, 21:39 Uhr
6.3. Zweiter Tag in und um San Diego
Für diesen Tag hatte ich mir den Besuch der "Eagle Mining Co." in Julian vorgenommen. Ich bewege mich gerne im Untergrund, immer wenn es die Gelegenheit gibt, versuche ich sie zu nutzen. Da der weg ja auch Ziel sein kann, nahm ich auf dem Weg nach Julian den "Sunrise Scenic Byway".
Nachdem ich mich vorher einmal verfranzt hatte, fand ich doch noch den verwunschenen Weg zur Mine. Und dort war ich einigermaßen erstaunt, da das ganze für mich wie ein großer Schrottplatz aussah und irgendwie überhaupt nicht vertrauenserweckend, schließlich vertraut man ja, dass die Mine sicher ist. Und ich konnte vor Ort auch niemand antreffen, der einem Auskunft erteilt oder Tickets verkauft. So verlor ich relativ schnell die Lust auf den Untergrundtrip und fuhr zurück nach San Diego. Für den Abend war die Mission Brewery fest eingeplant. In der Nähe des "12th & Imperial Transit Center" gelegen, und Freitag abends, ging ich von großem Betrieb aus. Von wegen, neben dem ein paar Locals an der Bar war ich die ganze Zeit der einzige Besucher. Davon abgesehen waren die Beers alle lecker und auch beim Merchandise fand ich ein T-Shirt in meiner Größe :)
Dieses Schild erinnerte mich an meinen ersten Besuch in New York 2005, wo ich das "Zum Schneider" besuchte, eine deutsche Gaststätte in "Alphabet City". Es war mein erster USA-Besuch nach über 10 Jahren, und ich hatte mich auch über den Umgang mit Alkohol informiert. Zu meinem Erstaunen gab es einen mit einer Markise überdachten Bereich auf dem Bürgersteig. Ich fragte dann die Bedienung, wieso das erlaubt war, Alkohol in der Öffentlichkeit. Sie sagte, solange ich sitzen würde, wäre es erlaubt. Sobald ich aufstehen würde und ein Bier in der Hand hätte, wäre es verboten.
Corona Headline des Tages:"How testing failures allowed coronavirus to sweep the U.S."
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: mrh400 am 31.05.2020, 19:15 Uhr
Die Gegend und die Straßen um Julian herum haben uns auch sehr gut gefallen. Minen haben wir allerdings keine gesucht.
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: flotte am 01.06.2020, 19:58 Uhr
7.3. Dritter Tag in San Diego
Samstags geht bzw. fährt halb San Diego in den Balboa Park. Ein großer Park mit riesigen Grünflächen, Museen und dem berühmten Zoo. Und so machte ich mich auch auf den Weg mit Tram und Bus. Einziges festes Ziel für mich war das "San Diego Air & Space Museum". San Diego hat ja eine große Historie in Bezug auf die Luftfahrt, und den Stolz darauf spürt und sieht man auch an jeder Ecke im Museum. Und sogar den Anflug der Flugzeuge auf den Flughafen in San Diego konnte man von der Terrase des "Flight Path Grill" gut beobachten.
Nach dem Besuch im Museum, es war früher Nachmittag, war echt die Hölle los im Park. Ich schlenderte noch ein bischen durch den Park, ohne aber noch eine der weiteren Attraktionen zu besuchen. Dann ging es wieder zurück ins Hotel, ein kleiner Mittagsschlaf gehört auch zum Urlaub. Am Abend ging es zur "Karl Strauss Brewing Company" nach Downtown. Schon der erste Eindruck war nicht so prickend, irgendwie war es ungemütlich. Als Basis für das Bier gab es ein leckeres "Beer Chili", der Hauptgang "Grilled Beer Sausages" riss mich dann nicht vom Hocker. "Follow The Sun" (Pilsner) und "Wind'n Sea" (Wheat) waren ok, aber nicht gut genug, um mich zu einem längeren Aufenthalt zu motivieren. So ging es relativ zeitig ins Hotel für einen Abschiedstrunk am letzten Abend in San Diego.
Corono-Headline des Tages:"New York ruft Notstand aus"
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: partybombe am 02.06.2020, 16:24 Uhr
Ja, San Diego und die Luftfahrt :applaus:
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Beitrag von: flotte am 03.06.2020, 19:22 Uhr
8.+9.3. Fahrt nach Tucson und erster Tag in Tucson
Nach drei Tagen San Diego ging es jetzt weiter nach Tucson, eine der beiden Städte, die Neuland für mich waren auf diesem Trip. Immer schön an der Grenze zu Mexiko entlang wartete ich auf entsprechende Kontrollen durch die Border Police, die behelligten mich (auf dieser Strecke) aber nicht. Stattdessen hätte ich anscheinend Bekanntschaft mit anderen "Wegelagerern" machen können.
In Tucson kam ich am späten Nachmittag bei meiner Unterkunft für die nächsten Tage das, das "University Inn". Nachdem anderen annehmbare Unterkünfte knapp 150 $ pro Nacht wollten, war ich hier mit gut 100 Kröten dabei. Ich bekam ein Zimmer im Erdgeschoss, konnte so das Auto direkt vor der Hütte parken. Das Zimmer an sich war ausreichend groß, die Einrichtung ein bischen gewöhnungsbedürftig und sehr bunt, aber alles sauber und funktionstüchtig. Nachdem ich in San Diego jeden Abend unterwegs war, wollte ich mal wieder einen gemütlichen Abend mit lokalem Craft Beer im Hotelzimmer gönnen. Der nächste Tag war für den Saguaro National Park reserviert. Wie ihr ja sicher wisst, ist dieser Nationalpark in zwei Teile geteilt, östlich und westlich von Tucson. Ich lasse einfach die Bilder sprechen ....
Wie man sich vorstellen kann, hat der Trip viel Durst generiert, den ich bei "Ten55 Brewing Company" in der Nähe der Amtrak Station löschen wollte. Der Laden ist einen Besuch wert. "A HELLES GOOD TIME", "HEFE-WEIZEN UP", "SONORAN DUNKELWEIZEN", "LEAP FORWARD" und zum Abschluß noch ein "WINTER BOCK" rundeten den Tag erfolgreich ab :)
Corono-Headline des Tages:"Fußballspiele mit oder ohne Zuschauer?"
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: partybombe am 04.06.2020, 11:37 Uhr
Schöne Bilder vom Kakteenwald, gerade bei dem Regen hier
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: Schneewie am 04.06.2020, 12:23 Uhr
Die Gegend um Tuscon hat schon was.
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: flotte am 07.06.2020, 17:25 Uhr
10.3. Zweiter Tag in Tucson
Für diesen Tag hatte ich eine Tour im "Titan Missile Museum" in Sahuarita gebucht, das ist ca. 20 Meilen südlich von Tucson. Auf dem Weg dorthin gibt es auf der I-19 eine Besonderheit für amerikanische Strassen zu sehen. Als der Interstate in den Siebzigern gebaut wurde, sollte in den USA auf das metrische System umgestellt werden, deswegen gibt es hier Strassenschilder mit Metern und Kilometern als Entfernungsangabe. Da diese Entscheidung aber schnell wieder zurückgenommen wurde, ist es heute der einzige Highway mit metrischen Angaben. Das Museum ist eine ehemalige aktive Raketenbasis, von der aus bis 1984 atomar bestückte Raketen des Typs Titan II (Reichweite 6000 Meilen) hätten abgefeuert werden können. Seit 1994 ist es National Historic Landmark, das Museum gibt es bereits seit 1986. Natürlich wäre eine Welt ohne Atomraketen sicherer, aber sie gehören zur Realität unserer Welt, und rein technologisch gesehen ist es natürlich eine interessante Möglichkeit, High Tech aus den 60er Jahren so präsentiert zu bekommen. Zu Beginn der Tour sieht man einen Film zur Geschichte allgemein zu dieser Zeit und zur Rakete und Standort im besonderen. Danach geht es eine lange Eisentreppe in den Bauch des Silos bis zur Ebene, in der das Launch Control Center ist.
Im Launch Control Center erklärt der Guide u.a., mit wieviel Mann Besatzung hier Tag und Nacht gearbeitet wurde und wer welche Rolle hatte. Ganz wichtigt natürlich auch das Procedere, wenn die Befehlskette zum Abschuss einer Rakete gestartet worden wäre. Wenn wir dann alle an diesen berühmten roten Knopf denken, dann ist das hier der Schlüssel auf dem übernächsten Bild. Wenn eine Unzahl von Aktionen vorher abgelaufen wären, dann hätte das Umdrehen des Schlüssels zur Zündung der Raketenstufe und unweigerlich zum Start der Rakete geführt. Gott sei Dank ist es dazu nie gekommen.
Danach geht es wieder an die Oberfläche und man kann die Rakete samt Abschussrampe von oben betrachten. Auch sind hier auf dem Gelände verschiedene anderen Ausstellungsstücke zum Thema zu sehen.
Für den Abend war ein Besuch bei "1702 Craft Beer and Pizza" geplant. Und wie soll ich sagen, an sich sind Bier und Pizza auch gut, nur wenn die Bedienung (auch welchen Gründen auch immer) einen zuerst ignoriert und man dann um Besteck und Teller betteln muss, vergeht einem die Lust relativ schnell. So war ich nach kurzer Zeit wieder auf dem Weg zum Hotel. Der nächste Tag könnte anstrengend werden, insofern kann ein bischen mehr Erholung vorher nicht schaden.
Corona-Headline des Tages:"Coronavirus in den USA - Nur Trump sorgt sich nicht"
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Beitrag von: Schneewie am 07.06.2020, 23:23 Uhr
Von dem Center habe ich noch nie gehört .
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Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: Culifrog am 08.06.2020, 11:21 Uhr
Ich bin noch schnell hinterhergehechtet. Spannend, da es für uns nächsten Frühling in dieselbe Gegend gehen soll (s. https://forum.usa-reise.de/routenanalyse-und-routenerfahrungen-der-weg-ist-das-ziel!/8-wochen-sudwesten-ab-san-diego/ (https://forum.usa-reise.de/routenanalyse-und-routenerfahrungen-der-weg-ist-das-ziel!/8-wochen-sudwesten-ab-san-diego/)).
Liebe Grüsse Gaby
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Beitrag von: flotte am 09.06.2020, 20:16 Uhr
11.3. Fahrt nach El Paso
Heute standen insgesamt knapp 700 Kilometer auf dem Programm. Von Tucson ging es über den Interstate 10 bis nach Las Cruces, dann auf die US 70 bis zum Zwischenziel "White Sands National Monument". Auf dem Weg dorthin lauschte ich dem ersten Geisterspiel der Bundesliga (Borussia Mönchengladbach - 1.FC Köln) und fand es schon damals sehr gewöhnungsbedürftig. Nach der schon längeren Anreise machte ich eher ein kleineres Programm vor Ort.
Der extrem helle Sand brannte mir in den Augen, so etwas hatte ich noch nicht gesehen. Auf dem Weg zum Auto, um dann weiter nach El Paso zu fahren, traute ich dann meinen Augen wieder nicht. Ein Wohnmobil mit Pinneberger Nummer. Die Tür zum Wohnraum war offen, so klopfte ich an und wurde freundlich von einem älteren Ehepaar empfangen. Sie machten eine Rundreise über ein Jahr, Kanada, USA und Mexiko. Mitte April sollte das Wohnmobil wieder nach Deutschland in einen Container verladen werden. Davon träumen wir wohl alle ....
Es waren dann noch knapp 100 Meilen bis nach El Paso und zum "Courtyard by Marriott El Paso Downtown/Convention Center". In El Paso war ich über das in meinen Augen sehr hohe Niveau der Hotelpreise erstaunt. Durch eine Aktion, bei der man bei Marriott sehr günstig Punkte bekam ,konnte ich dann für 140 EUR zwei Nächte in diesem sehr neuen Hotel buchen (plus 10 $ für das Parkhaus pro Tag). Das Zimmer war toll. Am Abend war dann die "El Paso Brewing Co." mein Ziel. Auf dem Weg abends durch Downtown war es dann wie in vielen US-Städten, man war fast der einzige Mensch. Und auch im Pub war die Stimmung schon beim Hereinlaufen auf dem Tiefpunkt, zumindestens gefühlt. Ich bestellte ein Bier, und bei Spiegel Online laß ich, dass Präsident Trump ein Einreiseverbot für alle Europäer verhängt hätte. Da verging mir der restliche Durst, ich bezahlte das Bier und lief zurück ins Hotel. Ich wollte alle Infos dazu und auch erste Reaktionen aufschnappen. Direkt beeinträchtigt war mein Urlaub dadurch ja nicht, aber man ahnte, in welche Richtung sich jetzt die Reaktionen auf die Corona-Pandemie entwickeln würden.
Corona-Headline des Tages:"Trump verhängt Einreiseverbot für Europäer"
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Beitrag von: Culifrog am 09.06.2020, 20:39 Uhr
White Sands ist seit Dezember 2019 ein Nationalpark. Die haben wohl vergessen, das Schild für das Visitor Center anzupassen :-D
Lohnt es sich, da hin zu gehen? Ich freu mich nämlich schon sehr darauf, habe aber noch keine Freudenschreie von anderen gehört.
Liebe Hrüsse Gaby
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Beitrag von: southwest am 09.06.2020, 23:07 Uhr
White Sands ist ein Nationalpark? Ist glatt an mir vorbeigegangen :shock:. Ist einer unser Lieblings- Destinationen im Westen. Unser letzter Besuch war im August 2019, auch die Kinder sind begeistert von diesem Park... Liegt halt nur echt am Ar... der Waldfee, ist aber unsere Meinung nach jede Meile Umweg wert.
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Beitrag von: miwunk am 10.06.2020, 09:57 Uhr
Gaby, nach meiner Meinung lohnt sich White Sands auf jeden Fall. Wir waren im Oktober dort, als ein Gewitter am Himmel stand. Solche Lichtspiele sieht man sonst selten. Jetzt in März wollten wir wieder hin, waren aber ein paar Tage zu spät dran. Als wir vor dem Eingang standen war der NP wegen Corona geschlossen!!
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Beitrag von: partybombe am 10.06.2020, 12:18 Uhr
Weite Sands: Toll
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Beitrag von: Culifrog am 10.06.2020, 17:20 Uhr
Danke für die Rückmeldungen. Somit bleibe ich dabei, mich darauf zu freuen :-) (Corona ist bis dann hoffentlich Geschichte :|)
Liebe Grüsse Gaby
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Beitrag von: flotte am 11.06.2020, 15:01 Uhr
12.3. Fahrt zu den Carlsbad Caverns
Sehr gespannt war ich auf den "Carlsbad Caverns National Park". Die riesige Tropfsteinhöhle ist sehr gut für die Besucher zugänglich und so war auch sehr viel los. Es verlief sich dann doch sehr gut innerhalb, so dass man sich in aller Ruhe die beeindruckenden Kunstwerke der Natur anschauen konnte. Es war noch besser, wie ich gedacht habe. Und auch die Fotos, finde ich zumindestens, sind gut geworden. Für ein 220-EUR-Handy kann man da nicht klagen.
Ich fuhr danach noch nach Carlsbad, um einen Carl's Jr heimzusuchen, danach ging es auf die knapp dreistündige Rückfahrt nach El Paso. Auf der Fahrt kamen mir dann auch die Pinneberger entgegen, das hatten sie mir am Tage vorher auch gesagt, dass sie da hinwollen. An diesem Tag gab es dann die erste Einschränkung wegen Corona. Ich hatte ein Ticket für ein Game der Cactus League. Die Cactus League dient der Vorbereitung vieler Teams der Major League Baseball für die Saison ab Ende März und wird im Großraum Phoenix gespielt. Ich hatte ein Ticket für das Game der Oakland Athletics gegen die San Diego Padres am 15.März. Nun wurden alle Spiele der Cactus League abgesagt und der Start der regulären Saison um mindestens zwei Wochen verschoben (damit wurde es ja auch nichts). Echt schade, hatte mich auf einen gemütlichen Nachmittag gefreut. Der Frust über die Absage wurde dann am Abend in der "Deadbeach Brewery" ertränkt, und wie man an den Fotos sieht, hat man sich auch bei der Ausstattung Mühe gegeben. Den Laden kann ich echt empfehlen, alle Biere (Deadbeach Lager, Chuco Lager, Poppin Pils, Chi-Hua-Hefe, Abuela Stout) haben mir sehr gut gemundet.
Corona-Headline des Tages:"MLB Is Suspending Cactus League Games Due to Coronavirus"
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Beitrag von: partybombe am 11.06.2020, 15:50 Uhr
Tropfsteinhöhle zum vormerken :dankeschoen:
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Beitrag von: flotte am 13.06.2020, 17:15 Uhr
13.3. Fahrt von El Paso nach Phoenix
Weiter geht die Reise nach Phoenix. Ich machte einen Schlenker ab Lordsburg über die US-70 Richtung Globe. Das hatte zwei Gründe. Einerseits war ich den Interstate von Tucscon aus schon gefahren und wollte so ein bisschen Abwechslung haben. Andererseits, Ihr erinnert Euch, bin ich ich ein Fan des Films "Midnight Run". Auf dem wilden Ritt durch die Staaten landeten sie mit dem Auto von Jack Walsh's Ex-Frau und mit dem letzten Geld in diesem Cafe in Globe, AZ. Im Film sind sie laut Story aber in Amarillo, Texas. Sie konnten sich gerade noch Kaffee und Tee leisten, warten aber auf eine Geldspritze bei Western Union.
Der Umweg hat sich gelohnt, war auf alle Fälle interessanter als der Interstate und auf vielen Strecken waren auch 75 Meilen pro Stunde erlaubt bei minimalem Verkehr. So war ich dann gegen 16 Uhr beim Tagesziel, "Residence Inn by Marriott Phoenix Mesa". Das war die teuerste Unterkunft der Reise, 152 $ pro Nacht plus Steuern. Dafür gab es eine One Bedroom Suite mit kompletter Küche und viel Platz. Die Möbel zeigten schon gewisse Nutzungsspuren, aber es war alles sauber. Das Außengerät der Klimaanlage machte aber zeitweise ordentlich Krach und das Frühstück war eine einzige Katastrophe. Kein Platz und kein Personal zum Aufräumen, auch die Auswahl war sehr spärlich. Das Abendprogramm bestand aus einem Besuch der "Fate Brewing Company" in Tempe. Die Brauerei hat drei Filialen im Großraum Phoenix. Der Laden war ordentlich voll, so dass ich nur noch einen Platz an der Bar bekam, was aber den Biernachschub vereinfachte. So konnte ich mir einen guten Überblick verschaffen mit "Half way to Heffen", "Voss Altbier", "Buena Vista Blonde", "Sprechen Sie Kolsch" und "Local Lager". Wen man in der Nähe ist, kann man auf alle Fälle einen Besuch wagen.
Corona-Headline des Tages:"Regierung sagt unbegrenzte Kredite zu"
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: flotte am 15.06.2020, 21:59 Uhr
14.3. + 15.3. Phoenix Was soll ich Euch sagen, in Phoenix wurde die Reise dann doch Corona-Lastig. In den Supermärkten wurden an den Eingängen Spender für Desinfektionsmittel aufgestellt, wie in Deutschland wurde Toillettenpapier gehamstert und im CVS bekam ich gerade noch die letzte Seife. Auch andere wichtige Dinge wurden sichtbar mehr gekauft wie vorher, so dass ich mich genötigt sah, zumindestens auch ein bisschen zu hamstern. Ein 30er-Pack Rolling Rock sollte den Vorrat für die Zeit bis zum Abflug in einer Woche sichern :)
Den Samstag habe ich wirklich verschludert und ganz langsam gemacht inkl. langem Mittagschlaf. Den Sonntag began ich mit zwei Telefonaten in die Heimat, wo ich noch ganz optimistisch mitteilte, dass ich meinen Urlaub wie geplant bis zum 22.3. fortsetzen würde. Danach machte mich mich auf den Weg zum "Penske Racing Museum". Penske ist ein Begriff im Motorsport und so bekommt man dort einige interessante Exponate aus der Racingwelt zu sehen.
Im Hotel wollte ich dann meinen Info-Status bzgl. Corona aktualisieren. Und da gingen quasi im Minuten-Rhythmus schlechte Nachrichten ein. Kalifornien will alle Restaurants schließen, in Las Vegas würden die ersten Casinos zumachen, erste Flüge wurden abgesagt usw. Auch die Nachrichten aus Deutschland waren keinen Deut besser und der Trend eindeutig. So hatte ich nicht mal Lust auf einen Abendausflug und der Tag endete im Hotel.
Corono-Headline des Tages:"Donald Trump greift nach deutscher Impfstoff-Firma"
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: partybombe am 16.06.2020, 12:03 Uhr
Jetzt geht’s los
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Beitrag von: miwunk am 16.06.2020, 12:47 Uhr
Au weia. Am 15.3. waren wir noch in New Orleans und sind in den darauffolgenden Tagen noch die gesamte texanische Küste bis Galveston gefahren, ohne überhaupt auf die Idee zu kommen, mal nach Corona zu schauen.
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Beitrag von: Schneewie am 16.06.2020, 13:33 Uhr
Ab 14.03. saß ich den ersten Tag im Homeoffice, da unsere Firma fast alle Mitarbeiter nicht ins Büro lassen wollte.
Jetzt bin ich mal gespannt, wie es bei Dir weitergeht.
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Beitrag von: flotte am 16.06.2020, 21:38 Uhr
16.3. Planänderung - Fahrt nach Los Angeles
Es war eine kurze Nacht nach den Hiobsbotschaften vom Sonntag. Nach dem ersten Mal Aufwachen gingen die Gedanken rund: Macht das wirklich Sinn, noch eine Woche in den USA zu verbringen, wenn alles dichtmacht und natürlich auch die Gefahr der Infektion mit Corona dadurch noch höher bewertet wird? Das ging so eine Stunde, dann, gegen 4 Uhr morgens, war die Entscheidung gefallen: Wenn möglich, Zelte abbrechen und so schnell wie möglich nach Hause. Als erstes Flüge von Los Angeles nach Frankfurt am Dienstag checken. Das war eine positive Überraschung, so ab 500 EUR gab es brauchbare Angebote mit einmal Umsteigen, das war ok. Dann versuchte ich doch mein Glück bei Air New Zealand, vielleicht kann man einen Deal machen und damit den Rückflug nicht bezahlen zu müssen. Aber dort landete man nur in der Endlosansage und nach einer Stunde wurde man kommentarlos rausgeschmissen.
In der Zwischenzeit hatte ich meine Unterkunft in Las Vegas storniert und noch den aus meiner Sicht besten Flug herausgesucht: Um 7 Uhr mit United nach Chicago und dann um 15.25 Uhr Weiterflug nach Frankfurt, Ankunft 5.45 Uhr am Mittwoch. Dann wollte ich den Flug direkt bei United buchen, nur meine beiden deutschen Kreditkarten bekam ich nicht authorisiert, weil die Maske sinnloserweise amerikanische Bundesstaaten als Pflichtfeld bei den Daten für die Kreditkarte verlangte. Und mit Paypal ging es auch nicht, hatte vor kurzem Zwei-Faktor-Authorisierung eingestellt und den Tan-Generator nicht auf meinem Handy. Glück im Unglück, Lufthansa bot genau den gleichen Flug zum gleichen Preis, und so bekamen sie für 598.50 USD den Zuschlag. Zum Abschluß der Neuplanung noch ein Hotel in Flughafennähe für die nächste Nacht buchen und dann alles zusammenpacken und alles nicht mehr notwendige im Zimmer lassen, inkl. dem 30er-Pack Rolling Rock :(
Dann ging es auf den Interstate-10, die sieben Stunden Fahrt inkl. Pause in Blythe verliefen ereignislos und sogar die unvermeidlichen Staus in LA hielten sich in Grenzen. Gegen 15:30 Uhr war ich dann im "Holiday Inn Express & Suites Los Angeles Airport Hawthorne". Erste Aktion war dann, den Mietwagen bei Hertz loszuwerden. Ich machte mir keine Hoffnungen, dass die kürzere Mietzeit sich in einem geringeren Preis niederschlagen würde, ist ja schließlich mein Problem. Aber Hertz zeigte Herz und ich musste nur 445.23 USD (statt 618) bezahlen, also schon mal einen Teil des Rückfluges bezahlt. Übrigens bin ich 3011 Meilen gefahren. Dann mit dem Shuttle zum Terminal, Hotel-Shuttle bestellen und nach 15 Minuten ging es zurück ins Hotel. Dann erstmal hinsetzen und alles mal sacken lassen. War doch ein wahnsinniger Tag, hätte ich mir einen Tag vorher nicht vorstellen können, aber die Entscheidung war für mich weiterhin die richtige. Schließlich Gepäck packen, zwei Wecker auf vier Uhr stellen und das restliche Bier vernichten, Bettschwere war kein Problem.
Corona-Headline des Tages:"US-Metropolen sind lahmgelegt – Fotos aus den Geisterstädten"
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Beitrag von: partybombe am 17.06.2020, 11:45 Uhr
Bis hier: Glück im Unglück
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: miwunk am 17.06.2020, 12:00 Uhr
Oh mei, da hast Du ja echte Panik bekommen :shock:
Wir sind damals, nachdem wir die erste Warnung von unserem Reisebüro am 18.3. bekommen hatten, noch in aller Ruhe zurückgefahren nach LA und haben am 30. März noch einen Flug bekommen. Und das ohne Aufpreis.
Allerdings muss ich sagen, die letzten Tage waren nicht mehr schön. Nachdem alles geschlossen hatte, auch die Nationalparks und die State Parks, waren ja auch keine schönen Campingplätze mehr offen. Wir haben oft überlegen müssen, wo wir übernachten. Zum Glück kennen wir die Gegend so gut, dass wir immer einen Platz zum wild campen finden konnten.
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Beitrag von: Schneewie am 17.06.2020, 15:39 Uhr
Ich hätte wahrscheinlich auch so reagiert und die Zelte abgebrochen. War einfach alles zu undurchsichtig, und keiner wusste ja wirklich, was passiert. Da ist man dann doch lieber auf heimischen Boden.
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Beitrag von: flotte am 18.06.2020, 21:23 Uhr
17.+18.3. Rückreise nach Deutschland
Pünktlich um vier Uhr morgens läuteten beide Wecker den Abflugtag in Los Angeles ein. Schnell geduscht und letzte Sachen eingepackt, ich wollte unbedingt den Shuttle um 5 Uhr erreichen, damit am Flughafen keine Hektik aufkommt. Das schaffte ich dann auch ohne Probleme, neben mir stiegen noch einige Mitarbeiter von Fluglinien ein. Nach 15 Minuten war ich am Terminal, es war wenig los und ich so auch gleich meine Reisetasche. Dann durch die Security und warten, bis das Gate angezeigt wird. Zwischendurch immer wieder Nachrichten aus Deutschland gecheckt, Mitte März gab es ja gefühlt minütlich neue Entwicklungen, Entscheidungen, Prognosen. Am Gate dann ging es schnell, der Flug war maximal halbvoll, und ich hatte die drei Sitze für mich. Pünktlich um 7 Uhr ging es los und der Flug verlief ohne Zwischenfälle, einige Gäste hatten Masken an.
Kurz vor 13 Uhr waren wir dann in Chicago, zwei Stunden bis zum nächsten Flug. Hier wurde das Abflug-Gate gleich angezeigt, so konnte ich einiges beobachten. Und dann knallte die Nachricht rein, dass die EU ab morgen allen Nicht-EU-Bürgern die Einreise verweigern wird. Na toll, in dem Flieger werden ja wohl einige Nicht-EU-Bürger sein, was bedeutet das jetzt für uns? Nicht, dass die deswegen den Flug absagen oder sonst was. Und sitzt der, der die ganze Zeit hustet, neben mir? Auf Gedanken kommt man in so einer Situation ....
Wieder begann das Boarding pünktlich, und es war klar, dass der Flieger bis auf den letzten Platz voll sein wird. Jetzt war ich mir dann doch ziemlich sicher, dass wir Richtung D abheben würden. Boarding completed, alle sind da, und es ging auch gleich los zur Startbahn. Und als wir amerikanischen Boden verliesen, war ich sehr froh. An den Flug selber habe ich keine große Erinnerung. Aber ich kann nach den beiden Flügen (und ein paar inneramerikanischen früher) sagen, dass ich mit den Flügen und dem Service sehr zufrieden war und United da bei mir an erster Stelle vor American und Delta steht. Wie üblich konnte ich keine Minute schlafen, aber die vor dem Urlaub neu erworbenen Bose QuietComfort 35 II taten gute Dienste, um sich die Zeit zu vertreiben. Und die Gedanken kreisten schon um mögliche Szenarien bei der Einreise in Frankfurt.
Überpünktlich landeten wir gegen 5.30 Uhr in Frankfurt. Kurz nachdem wir am Gate angekommen waren und die übliche Hektik aufkam, gab es eine Durchsage: Wir sollten doch bitte beim Verlassen des Flugzeuges den Boarding Pass und den Reisepass bereithalten. Aha, so wird das also umgesetzt. Das Aussteigen dauerte länger wie üblich, über den Finger ging es in ein Treppenhaus, und an dessen Ende sah man schon zwei Bundespolizisten, die bei jedem Passagier die Papiere kontrollierten. Ich sah aber niemanden, der bei dieser Kontrolle eine Niete zog. Auf dem langen Weg zur regulären Passkontrolle und zum Gepäckband gab es dann Durchsagen, dass für Transitpassagiere, die nicht einreisen dürfen, ein spezieller Bereich eingerichtet sei und sie dort betreut würden. Und wie üblich warteten wir ewig auf das Gepäck, wieso dauert das in Frankfurt immer so lange?
Zumindestens erwischte ich den ICE um 6.53 Uhr ohne Probleme, leider musste ich in Mannheim umsteigen. Wenn man die Züge um die Uhrzeit kennt, dann weiß man, dass die normalerweise immer gut voll sind, ich hatte mir auch einen Platz reserviert, hätte ich mir aber sparen können. Im gesamten Großraumabteil waren vier Personen bis Mannheim, danach nicht viel mehr. Auch am Bahnhof in Karlsruhe war quasi gar nichts los. Der Taxifahrer, der mich in kurzer Fahrt zum Abstellplatz meines Autos im Geschäft brachte, war auch froh, dass endlich mal Kundschaft auftauchte. Gegen 8.30 Uhr war ich zu Hause und freute mich schon auf ein wichtiges Ritual nach USA-Reisen: Frische deutsche Wurst und knackige deutsche Brötchen zum Frühstück. Manche Sachen gibt es halt nur zu Hause.
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Beitrag von: mrh400 am 19.06.2020, 08:51 Uhr
Vielen Dank für diesen informativen und eindrucksvollen Bericht. Eine "last-minute"-Reise im wahrsten Wortsinne!
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: Bandito1011 am 19.06.2020, 11:53 Uhr
Danke für den Bericht! "Flucht aus Amerika", das muss aufregend gewesen sein. Ich weiß wie man sich fühlt wenn man alleine dort unterwegs ist und etwas ungeplantes passiert. Alleine solche Entscheidungen zu treffen sind etwas ganz anderes als wenn man sich mit Mitreisenden beraten kann. Von daher kann ich das ein wenig nachvollziehen. Respekt! So oder so wirst du den Trip wohl besonders in Erinnerung behalten. Die Carlsbad Caverns sind auf meiner Liste gelandet. White Sands steht schon lange dort, nur die lange Anfahrt macht Probleme.
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: U2LS am 19.06.2020, 12:38 Uhr
Danke, dass du uns mitfiebern hast lassen!!!
Normalerweise wäre ich auch im März unterwegs gewesen (so wie die meisten Jahre vorher), aber meine Tochter hatte dieses Jahr andere Pläne mit mir im Mai, die der Corona zum Opfer gefallen sind.
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: partybombe am 19.06.2020, 12:42 Uhr
Da wurde man am Ende etwas fiebrig und erinnert sich wieder an die Tage im März
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: Doreen & Andreas am 19.06.2020, 15:07 Uhr
Sehr interessanter Bericht mit abruptem Ende. Aber aus heutiger Sicht hast Du möglicherweise alles richtig gemacht. So viel Glück wie miwunk hatte wirklich nicht jeder und so manche sind sprichwörtlich im Urlaubsland gestrandet.
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Beitrag von: flotte am 21.06.2020, 16:45 Uhr
Fazit
Mein 16. Trip in die USA erfüllte 14 Tage seinen Zweck und alles passte. Super Wetter, gute Hotels, schöne Sights, kein Stress, nette Breweries. Und auch im Nachhinein würde ich in gleicher Situation (Ende Februar) wieder losfliegen. Die Entscheidung, den Urlaub doch relativ abrupt zu beenden, finde ich auch immer noch richtig. Meine Linie, immer nur kurzfristig stornierbare Hotels zu buchen, hat sich da bewährt, sonst wäre der finanzielle Schaden um einiges größer geworden. Grundsätzlich bin ich dadurch immer flexibel, wobei ich das sonst natürlich nur für kurzfriste Routenänderungen nutze, einen kompletten Abbruch der Reise hatte ich bisher nicht, und ich hoffe natürlich auch, dass das so bleibt.
Meine Erfahrungen mit Air New Zealand muss man in Hin- und Rückreise unterscheiden. Der Flug von London nach Los Angeles war schön, toller Serivce und der Sitz auch im oberen Economy-Bereich. Leider wäre ich bei der Rückreise komplett auf mich selber gestellt gewesen. Über die Homepage erfuhr ich, dass ab dem 20.3. alle Flüge von Los Angeles nach London gecancelt sind, ich wäre am 22.3. geflogen. Es gab keinerlei Informationen von der Fluglinie, nicht mal per E-Mail wurde ich über die Absage informiert. E-Mails von mir wurden direkt vom Mailserver abgewiesen, "The recipient's mailbox is full and can't accept messages now". Telefonische Anfragen landeten in ewigen Warteschleifen. Auch da war ich im Nachhinein froh, dass ich das Ganze gleich selber in die Hand genommen habe.
Vielen Dank an alle Mit- und Beifahrer, vielleicht plane ich beim nächsten Mal gleich den Reisebericht mit ein. Ich fand es auf alle Fälle spannend, jetzt im Nachhinein den Urlaub nochmal Paroli laufen zu lassen, wie Horst Hrubesch sagen würde :)
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: tom.pammer am 21.06.2020, 22:15 Uhr
Vielen Dank für deinen tollen Reisebericht!
Titel: Antw: Südwest-Trip während Corona
Beitrag von: NatureLover am 21.06.2020, 22:35 Uhr
