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Unterhaltung & aktuelle Hinweise => Aktuelle Meldungen / Radio- & Fernsehtipps => Thema gestartet von: mannimanta am 19.02.2016, 13:08 Uhr

Titel: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: mannimanta am 19.02.2016, 13:08 Uhr
Irgendwie hatte ich das schon vermutet, dass nicht nur VW schummelt...

http://www.rp-online.de/leben/auto/news/klage-gegen-mercedes-benz-wegen-stickoxid-werten-aid-1.5779373

Gruss,
Manni
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: lurvig am 19.02.2016, 13:18 Uhr
vermutlich betrügen alle Hersteller bei den Abgaswerten. Man hat´s halt noch nicht bei allen entdeckt ;)

Lurvig
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: dschlei am 19.02.2016, 16:12 Uhr
Die fast Krankhafte Verliebtheit der deutschen Autohersteller (und auch der deutschen Autofahrer) in die Dieseltechnologie fuehrte scheinbar zwangsweise zu solchen Manipulationen um die Zulassungen nicht zu verlieren.  Dadurch w=wurden natuerlich alle anderen neuen Technologien verschlafen.  Daher kommt es, dass Ford als auch General Motors jede Menge an Hybrid- und voll elektrische Autos verkauft, und die kleine Frima Tesala dabei der weltweite Spitzenreiter ist.  Waehrend Daimler und Co daran rumtueftelten, wie die Behoerden betrogen werden koennen, entwickleten Ford, Toyota, Nissan, GM, Tesla, usw. neue Antriebstechnologien!
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: DocHoliday am 19.02.2016, 16:53 Uhr
Ich habe ehrlich gesagt nie verstanden, wo dieser europäische und vor allem deutsche Dieselwahn herkommt. Da haben sich sicher viele vom niedrigeren Verbrauch und vom künstlich niedrigen Preis für den Liter Diesel blenden lassen.
Mich hat so ein rußender stinkender Trecker zum Glück nie gereizt.

Noch weniger verstehe ich aber die offensichtlich völlig weltfremden und unrealistischen Testverfahren, egal ob es um Abgase oder um Verbrauch geht.
Wenn Mercedes oder andere Hersteller nur jedes Schlupfloch genutzt haben, kann man ihnen noch nicht mal einen echten Vorwurf machen. Bei VW  hat ausnutzen von Schlupflöchern offensichtlich nicht ausgereicht, so dass man zusätzlich noch ganz gezielt bescheißen musste, während es nach allem, was man so liest, bei den anderen Herstellern wenigstens dazu gereicht hat, die Abgastests zu bestehen ohne zu betrügen. Das diese dann mit dem "richtigen Leben" nichts zu tun haben, steht auf einem anderen Blatt. Wenn sich das s bestätigt, ist das noch viel peinlicher für VW, dass ihre Diesel so schlecht sind, dass sie nicht mal unter Ausnutzung aller legalen Schlupflöcher diesen miesen Abgastest ohne Betrug bestehen.
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: McC am 19.02.2016, 17:21 Uhr
...diese "getürkte" Sparsamkeit fängt doch schon zu Hause an und nicht erst in der Garage, siehe die getrübten Energie-Label von Haushaltsgeräten (TV, Lampen, Kühlschrank, Waschmaschine etc). Wo die Stromwerte nur unter bestimmten Testroutinen erreicht werden, vergleichbar mit dem Verbrauch von Autos.
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: Danielboy1984 am 19.02.2016, 19:22 Uhr
Es sind ja nicht nur die deutschen Autofahrer, die viele Dieselautos fahrern. In anderen europäischen Ländern wie z.B. Frankreich liegt der Dieselanteil bei den neu zugelassenen Autos noch höher.  :wink:
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: dschlei am 20.02.2016, 01:28 Uhr
Es sind ja nicht nur die deutschen Autofahrer, die viele Dieselautos fahrern. In anderen europäischen Ländern wie z.B. Frankreich liegt der Dieselanteil bei den neu zugelassenen Autos noch höher.  :wink:
Ist ja klar, denn die Treibstoffpreise fuer Diesel werden kuenstlich gering gehalten, weil die lokale Autoindustrie ihre Entwicklungen nur auf diese Technologie gerichtet hatte (in Frankreich sind es ja auch nur die lokalen Firmen, die Diesel so druecken), und die Regierung nun  alles dran setzt, dass diese Hersteller ihre wundersamen Motorprodukte auch verkaufen koennen.
Auch Frankreich glaenzt mit totaler Abwesenheit in neuen, alternativen Antriebssystemen!
Diese Systeme wurden zuerst von den Japanern entwickelt, und kurz darauf zogen die US Hersteller nach, die dann in den vollelektrischen Fahrzeugen Marktfuehrer wurden.
Kein europaeischer Hersteller schafft das, was die kleine Firma Tesla geschafft hat!
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: EDVM96 am 20.02.2016, 01:40 Uhr
Kein europaeischer Hersteller schafft das, was die kleine Firma Tesla geschafft hat!
Ich bin mir ziemlich sicher dass bei allen großen Automobilherstellern weltweit diesbezüglich längst vernünftige Konzepte und Pläne vorliegen.
Oder glaubst du die sind dämlich? Tesla. Nunja. Und jetzt gerade der extreme Rohölpreisverfall.
Die "günstigen" Öl-Ressourcen werden verwendet bis sie alle sind. Soviel steht fest.
Solange bleibt Tesla ein Nieschenprodukt. Und dann kommen die Großen.
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: DocHoliday am 20.02.2016, 09:53 Uhr
Oder glaubst du die sind dämlich? Tesla. Nunja. Und jetzt gerade der extreme Rohölpreisverfall.
Die "günstigen" Öl-Ressourcen werden verwendet bis sie alle sind. Soviel steht fest.
Solange bleibt Tesla ein Nieschenprodukt. Und dann kommen die Großen.


Zumindest kurzsichtig. Weiter die Ölreserven zu verbrennen, die wir (und auch die Autoindustrie) als Rohstoff für nahezu alles von Plastik bis zu Medikamenten dringend brauchen, ist schon an sich sehr dämlich. Jahrelang den Kunden vorzugaukeln, man könne mit Diesel genau so verbrauchs- und emissionsarm fahren ist sogar eine bewusste Lüge, wie sich jetzt herausstellt.

Und ich glaube kaum, 0adss man dann in ein paar Jahren, wenn der Ölpreis in die Höhe schießt auf einmal Pläne für produktionsreife, praxistaugliche E-Fahrzeuge aus der Schublade zieht.
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: exit am 20.02.2016, 09:55 Uhr
Tesla mit alteingesessenen Herstellern zu vergleichen ist ein bissl wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Als Großunternehmen geht man ein ganz anderes Risiko ein wenn man 'mal eben' das Kerngeschäft komplett auf Links dreht als ein Unternehmen, dass direkt mit einem neuen Konzept startet.
Andererseits muss man natürlich die kritische Frage stellen, warum diese Großunternehmen mit entsprechender finanzieller Unterfütterung es nicht geschafft haben parallel zum Verbrennergeschäft rechtzeitig und ausreichend in alternative Konzepte zu investieren.
Das haben in der Tat die Japaner sehr viel besser gemacht als alle anderen.
Vermutlich hat man einfach zu sehr auf Gewinnmaximierung und Aktionärsstimmung gesetzt und damit zu wenig Raum für Innovation gelassen.
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: Soulfinger am 20.02.2016, 12:04 Uhr
vor ein paar Wochen wurde in Holland auch Betrug bei den sog. 220 "Bluetec" Modellen von MB aufgedeckt. Die Abgasreinigungsanlage schaltet bei sinkenden Temperaturen zum Teil ganz ab und auch die Einspritzung des Harnstoffs wird durch sinkende Temperaturen förmlich "eingefroren". Somit stösst das Fahrzeug bei 0 Grad ein vielfaches dessen aus, als bei Normaltemperaturen. Die Meldung schaffte es gerade mal in einen Stuttgarter Lokalsender, mehr nicht. Ich glaube, einige Zeitungen berichteten noch schemenhaft darüber.
Ich fahre so ein Fahrzeug und als ich das im Radion hörte, war ich ehrlich gesagt nicht verwundert. Letztlich tricksen alle . . . ist wie mit dem Doping im Sport: nur die, die erwischt werden, sind gedopt.
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: Las Vegas Fan am 20.02.2016, 13:42 Uhr
Ich habe ehrlich gesagt nie verstanden, wo dieser europäische und vor allem deutsche Dieselwahn herkommt.

Da wir selbst Diesel fahren (was nicht immer so war), kann ich das aber durchaus nachvollziehen:

a) ein Dieselmotor verbraucht definitiv deutlich weniger Treibstoff bei vergleichbarer Leistung. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Das hat noch nichts damit zu tun, dass Diesel steuerlich (etwas) begünstigt wird.

b) ein Dieselmotor hat ein komplett anderes Verhalten als ein Benziner, insbesondere die Verteilung des sehr wichtigen Drehmoments. Heutige moderne Turbomotoren gleichen das halbwegs aus, die waren aber zum einen noch vor wenigen Jahren kein Standard und zum anderen reicht selbst der Turbo nicht aus, um bei vergleichbaren Motoren ein vergleichbares Drehmoment zu erzielen. Eigentlich ist nämlich auch die Leistungsangabe in PS Augenwischerei, weil in der Leistung auch die Drehzahl als Parameter eingeht (sprich: erst wenn die Karre ordentlich jault, bringt er die notwendige Beschleunigung auf die Straße). Das subjektive Fahrempfinden (Beschleunigung) wird dagegen maßgeblich vom Drehmoment bestimmt. Wer einen Turbodiesel gewohnt ist, der noch nicht einmal eine sehr hohe Leistung haben muss, der findet das Fahren mit Benzinmotoren speziell in städtischer Umgebung unangenehm. Das ist ein ganz anderes Fahren mit Dieselmotoren.

Insgesamt ist ein Dieselmotor eine vollkommen andere Technologie als ein Benzinmotor und die Beschränkung auf landwirtschaftliche Fahrzeuge ist genauso wenig nachzuvollziehen wie der vermeintliche Diesel-Hype.

Kein europaeischer Hersteller schafft das, was die kleine Firma Tesla geschafft hat!

Tesla bietet ein Modell S an, das bei uns ca. 100.000,-€(!) kostet, lediglich in der Schweiz von ein paar steinreichen Millionären gekauft wird und dennoch ist der Verdienst an der hoffnungslos überteuerten Karre so gut wie Null. Das ist ein Schickimicki Spielzeug für Superreiche, sonst gar nichts. In den USA wurden 2015 davon 22.000 Stück verkauft, insgesamt wurden in den USA im gleichen Jahr 1,35 Millionen Autos verkauft. Davon hat Tesla 0,022 Mio. verkauft, die anderen "nur" 1,33 Millionen. Wirklich beeindruckend. Wenn der erste Tesla für deutlich unter 20.000,-€ über die Theke geht und auch noch Gewinn abwirft, dann wird es langsam interessant. Ob das jemals der Fall sein wird, weiß heute noch keiner. Wenn die Technologie für Akkus nicht entscheident verbessert wird (das ist das eigentliche Problem des E-Wagens und nicht der Antrieb), bleibt es ein Nischenprodukt für immer. Oder verschwindet irgendwann sang- und klanglos. Diese Schlacht ist noch lange nicht geschlagen.
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: dschlei am 21.02.2016, 02:40 Uhr
Tesla mit alteingesessenen Herstellern zu vergleichen ist ein bissl wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Als Großunternehmen geht man ein ganz anderes Risiko ein wenn man 'mal eben' das Kerngeschäft komplett auf Links dreht als ein Unternehmen, dass direkt mit einem neuen Konzept startet.
Andererseits muss man natürlich die kritische Frage stellen, warum diese Großunternehmen mit entsprechender finanzieller Unterfütterung es nicht geschafft haben parallel zum Verbrennergeschäft rechtzeitig und ausreichend in alternative Konzepte zu investieren.

Ford und auch GM haben das schon recht gut geschafft!  Der Chevrolet Volt verkauft sich scheinbar recht gut (und das neue Modell wird von der Fachpresse sehr gelobt), und Ford bietet einen elektrischen Focus an.
Was natuerlich auch hilft, ist die Initiative der Regierung, das ganze land mit Lademoeglichkeiten zu bedecken.
https://en.wikipedia.org/wiki/Plug-in_electric_vehicles_in_the_United_States
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: Las Vegas Fan am 21.02.2016, 12:01 Uhr
Ford und auch GM haben das schon recht gut geschafft!  Der Chevrolet Volt verkauft sich scheinbar recht gut (und das neue Modell wird von der Fachpresse sehr gelobt), und Ford bietet einen elektrischen Focus an.

Zum Schlapplachen! Der tolle Chevi Volt, ohnehin nur ein Hybrid, der ohne den schlaumichelig so benannten "Range Extender" (nichts anderes als ein popeliger 102PS 1,5 Liter Benzinmotor) gerade mal 53 Meilen weit fährt, bevor ihm der Strom ausgeht, wurde insgesamt(!) bisher ca. 80.000 Mal verkauft. In 6 Jahren. Das haben die echt gut geschafft. Das baugleiche Modell Opel Ampera verkauft sich in Europa allerdings noch schlechter, was wohl in erster Linie daran liegt, dass der Volt in den USA staatliche Zuschüsse bis zu 7.500$ bekommt.

Was natuerlich auch hilft, ist die Initiative der Regierung, das ganze land mit Lademoeglichkeiten zu bedecken.
https://en.wikipedia.org/wiki/Plug-in_electric_vehicles_in_the_United_States

Ne, daran liegt das ganz sicher nicht. Würdest Du ernsthaft ein Auto kaufen, was nur 53 Meilen weit fährt und dann für mindestens 4(!!) Stunden geladen werden muss (an einer hochvoltigen Ladestation, zu Hause in Deiner Garage mit Hausstrom dauert es sogar 10 Stunden)? Das ist der Chevrolet Volt, der wahrscheinlich den größten Teil des Tages mit dem Benzinmotor  betrieben wird ("Range Extender" s.o. - zum Brüllen!), denn 53 Meilen sind in den USA nicht wirklich viel...

Und was die tollen Innovationen betrifft, die VW alle nicht hat: der E-Golf ist wirklich ein reines Elektroauto ("ach, VW hat auch Elektroautos im Programm?!"), pfuscht nicht mit einem Range  Extender (herrliche  Bezeichnung!) in der Reichweite herum und fährt trotzdem gut doppelt so weit wie die Konkurrenz aus Detroit. Und ist mit 35.000,-€ innerhalb der E-Autos durchaus ein gutes  Angebot, kann allerdings nicht mit den Benzinern mithalten. Aber auch das Auto lohnt sich nur, wenn man es über Nacht aufladen kann. Das Akku Problem eben (s.o.), so lange das nicht gelöst ist, werden E-Autos keine Chance haben. Auch nicht in den USA; nur wenn ein Benzinmotor drin ist...
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: In-Tim am 21.02.2016, 13:11 Uhr
... gerade mal 53 Meilen weit fährt, ...

Klar ist das kein E-Auto, sondern ein Hybrid. Aber die Reichweite wurde bewusst so gewählt, weil sie den Arbeitsweg abdeckt und insgesamt 95% aller Fahrten normaler Autofahrer. Für Langstrecke gibt es dann den Benzinmotor. Der wird sich aber auch in Zukunft (außer halt durch Brennstoffzelle o.ä.) nicht vermeiden lassen. Es sei denn man hat die 100k€ für ein Modell wie den Tesla übrig.

Übrigens, laden könnte ich ein E-Auto auch auf der Arbeit, beim Einkaufen bei Aldi usw... Das Problem in Deutschland ist doch aber auch, der Strom ist einfach zu teuer! Wenn man für sein E-Auto Industriestrom bekommen würde, ok. Aber für 25Cent/kWh Haushaltsstrom lohnt sich das einfach nicht. Der Verbrauch eines BMW i3 liegt bei ca. 16kWh/100km an der Steckdose (inkl. Ladeverluste). Das sind dann 4€/100km, entspricht heute dem Preis von 4,2l Diesel -> Strom ist hierzulande viel zu teuer für E-Mobilität.

... insgesamt wurden in den USA im gleichen Jahr 1,35 Millionen Autos verkauft. Davon hat Tesla 0,022 Mio. verkauft, die anderen "nur" 1,33 Millionen. ..

Wo hast du die Zahlen her?
2015 wurden in den USA 17,470 Millionen PkW verkauft. Die 22.000 Einheiten von Tesla stimmen, aber entsprechend sind es relativ noch weniger.

Quelle:http://www.autonews.com/article/20160105/RETAIL01/160109995/u.s.-auto-sales-break-record-in-2015
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: Drummond am 21.02.2016, 13:35 Uhr
Man kann technische Entwicklungen nicht mit dem Hammer in den Markt drücken.
Der Käufer entscheidet immer noch.
In der Mehrheit nach Abwägung von Kosten/Nutzen.
Und der ist heutzutage nicht gegeben. Der Nutzen.
Naturgesetze, wie die von Elektroenergie-Speicherung lassen sich schwer aushebeln.

Es gab auch mal einen Hype um den Wankel-Motor.
War einleuchtend, das mit dem rund laufenden "Zylinder".
Hat aber offensichtlich nicht richtig für die Massenproduktion geklappt.
VG
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: wolfi am 21.02.2016, 15:39 Uhr
Das Problem des Wankel-Motors ist/war die Abdichtung des rotierenden Kolbens - das ist ein zweidimensionales System, während die Kante eines auf- und abgehenden Kolbens ein eindimensionales Problem darstellt, welches leichter beherrschbar ist.

Da ging also zu viel Öl verloren, und die Abgaswerte waren ebenfalls schlechter - vor allem aber der Verbrauch:

Zitat
Die Dichtflächen des Wankelmotors sind erheblich länger als bei einem Hubkolbenmotor und führen zu höheren Druckverlusten.
Aus den vorgenannten Gründen ist der spezifische Kraftstoffverbrauch des Wankelmotors im Vergleich zum Viertakthubkolbenmotor um bis zu 16 % höher.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wankelmotor (https://de.wikipedia.org/wiki/Wankelmotor)
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: Las Vegas Fan am 21.02.2016, 16:16 Uhr
Wo hast du die Zahlen her?
2015 wurden in den USA 17,470 Millionen PkW verkauft. Die 22.000 Einheiten von Tesla stimmen, aber entsprechend sind es relativ noch weniger.

Stimmt - ich habe aus Versehen nur "Nissan" in den USA verkauft (keine Ahnung, wo mir der Fehler unterlaufen ist, aber es ist offensichtlich nur Nissan), die haben alleine die 1,35 Millionen Autos abgesetzt.... Macht es ja alles nur noch schlechter.

Was die Kostennutzung betrifft, VW gibt für den E-Golf einen Energieverbrauch von 12,7kwh/100km an, das wäre durchaus Konkurrenzfähig, in meinem aktuellen Stromtarif kostet 1kwh ca 23 Cent (inkl. MwSt.), das wären ca. 2,90 € für 100km. Das ist ein guter Wert, unser Turbo-Diesel kostet uns aktuell 5,60€ auf 100km (also fast das Doppelte) und ob das wirklich lange so bleibt, weiß man nicht, dieses "Fracking" ist jetzt schon ein Zuzahlgeschäft. Wir haben auch schon 1,50€ pro Liter Diesel bezahlt (dann wären wir bei fast 10€ auf 100km). Der E-Golf hat auch eine (realistische) Reichweite von ca. 135km (die 190km sind wieder die berühmten Laborbedingungen). So ein Auto ist für den Arbeitsweg und für Einkaufsfahrten sicher eine Überlegung wert, mehr fahren wir nur sehr selten am Tag. Aber in den Urlaub kann man damit gar nicht fahren, das ist sinnlos. Da müßte man einen Benziner mieten. Deswegen ist ja auch die vermeintliche Installation von Ladestationen in den USA ein Schuss in den Wind, wer soll das benutzen??

Es hat schon seinen Grund, dass die Autos so schlecht verkauft werden. Auch in den USA.
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: wolfi am 21.02.2016, 16:56 Uhr
Was imho sinnvoll wäre (in USA wie im dicht besiedelten Europa):

"Normale" Autos nicht mehr oder nur begrenzt in die Städte fahren lassen - was man nicht mit dem Bus erreichen kann bzw erledigen kann (Einkauf und Transport) mit gemieteten /gesharten Elektro-Autos machen.

Langstrecken sind halt ein Problem für Akkumulatoren ...

PS und nicht ganz OT:

ich hatte ja mal bei einem USA-Urlaub einen Prius, weil Alamo und National in Nashville am Flughafen kein "kleines" Auto hatten und ich keinen großen SUV wollte.

Ich habe dann 10$ mehr pro Tag bezahlt - das Geld würde ich am Benzin wieder rein holen, meinte der ziemlich angepisste Alamo-Mensch ...  :lol:

Wir sind damit einiges gefahren in knapp drei Wochen - über Atlanta bis Savannah, runter bis zum KSC, quer rüber bis St Pete und zurück über Charleston ...
War sehr interessant, den Bordcomputer zu beobachten ...

45 mpg habe ich erreicht (55 heißt es in der Werbung) - es waren halt ein paar schnelle interstates dabei, da ging der Verbrauch auf etwa 25 mpg hoch ...
Mit einem Elektro-Auto und den heutigen Akkus keine Chance, so oft nachladen!
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: In-Tim am 21.02.2016, 18:34 Uhr
Das ist aich das was ich sehe. Die Zukunft des E-Autos sind die Städte. Sort sind Verbrenner schädlich und unwirtschaftlich (Stop&Go, Abgase, hoher Verbrauch, hoher Verschleiß..)
Für die Langstrecke dann weiter ein Verbrenner. Da wir bewusst nur einen Kleinwagen und einen Kompakten haben mieten wir uns hier aber auch schon einen Wagen wenn es weiter weg geht. Ist auch einfach wirtschaftlicher als mit dem eigenen Auto >1000km an Wochenende zu fahren.
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: DocHoliday am 22.02.2016, 14:59 Uhr
Ich kann mir gut vorstellen, dass in den Metropolen irgendwann Car-Sharing mit Elektroautos das Verkehrskonzept der Wahl sind, evtl. in Kombination mit großen P+R Parkplätzen am Stadtrand, wo man auf das Elektromobil umsteigt. Im ländlichen Raum und für Überlandfahrten sehe ich noch kein überzeugendes Konzept.
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: Las Vegas Fan am 22.02.2016, 15:07 Uhr
Sort sind Verbrenner schädlich und unwirtschaftlich

Wobei man nicht vergessen darf, auch E-Autos verbrauchen Energie, deren Gewinnung nicht grundsätzlich unschädlich und unwirtschaftlich ist. Die "Energiewende" steckt noch in den Kinderschuhen und ein Kohlekraftwerk zur Erzeugung von Strom, der dann in E-Autos gespeist wird, ist auch eine Umweltkatastrophe in Reinkultur. Erst wenn auch der Strom "sauber" ist, sind E-Autos auch sauber, auch wenn sie heute schon so wirken, nur weil der Dreck an einer anderen Stelle erzeugt wird.
Titel: Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
Beitrag von: Microbi am 22.02.2016, 17:03 Uhr
Offenbar habe ich es wo anders geschrieben: Ich habe im Fernsehen einen Bericht gesehen, in dem auch BMW, Mercedes und Renault quasi "überführt" wurden, manipulierte Steuereinheiten zu verbauen.
Die erkennen die Testumgebung und drosseln den Stickoxidausstoß.

Und irgendwann wird der Kunde mit einem Wagen dastehen, der massiv an Wert verloren hat, weil der Hersteller alle zum Narren gehalten hat.

In dieser Sendung meinte ein Ingenieur auch, dass es technisch durchaus möglich wäre die Stickoxide, wie vorgegeben, zu senken, aber das würde den Profit der Hersteller schmälern. Der Zusammenhang ist mir nicht ganz klar, aber die Motivation is plausibel.

Mic