Man versteht dann auch, dass gerade dieser Anblick für die Häftlinge die Höchststrafe gewesen sein muss: Die hügelige Hippie-Hauptstadt lag ihnen zu Füßen, die Freiheit war nur 2,2 Kilometer entfernt – und doch unerreichbar weit weg.
Das dachte ich auch immer, wie schlimm das gewesen sein muss auf San Francisco zu schauen und nicht hin zu koennen.
Bis ich dann, bei einer meiner Touren, die ich auf Alkatraz gemacht habe, gelernt habe, dass es nur ein klitze-kleines Fenster, etwa 10 x 20 cm, in Augenhoehe an einer Ecke gab durch welches die Gefangenen, als Belohnung fuer besonders gutes Benehmen, mal hin und wieder eine kurzen Blick nach draussen werfen durften.
Auch die erwaehnten Fenster in der Bibliothek waren viel zu hoch als dass die Gefangenen da haetten raus sehen koennen.
Das Lachen in der Ferne war wahrscheinlich das Lachen der Kinder im Hof, was man in den Zellen auch nicht hoeren konnte, denn nicht mal der Verkehrslaerm oder das Bimmeln der Cable Cars dringt von der Stadt bis auf die Insel.
Der Verfasser dieses Artikels hat sich einige journalistische Freiheiten erlaubt um es sensationeller zu gestalten.