Amokläufer stürmt Universität - Dutzende Tote

[Heiner]

Hi!

Der Amoklauf von Blacksburg ist der schlimmste in der US-Geschichte. Der Schütze erschoss zwei Studenten im Wohnheim, tötete dann in einem Lehrgebäude 30 Menschen und feuerte sich dann selbst in den Kopf. Es gibt erste Hinweise auf seine Identität - und Spekulationen zu Waffen und Motiv.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,477584,00.html

Gruß Heiner

[Biggi]

Entsetzlich.

[America_Crazy]

Mir fehlen dazu einfach die Worte. Furchtbar. Eine Tragödie großsten Ausmaßes.

[NickMUC]

Unfassbar.

Nicht weniger unfassbar aber auch, dass Mr Bush nicht gezögert hat, zu versichern, dass das Recht der Bürger auf Bewaffnung
natürlich nicht eingeschränkt werde. Und dass die Waffenlobby die Frechheit hatte, zu behaupten, das allwäre nicht passiert,
wenn die Studenten der VT das Recht gehabt hätten, auf dem Campus Waffen zu tragen.

Wieviele Amokläufe braucht es noch, bis dieser Waffen-Irrsinn aufhört?

[BigDADDY]

Ja, das hat wohl gleich nach dem Amoklauf die Waffenlobby verbreitet.
Gestern im ARD-Brennpunkt meinte die Dame: "Mich wundert, dass die Waffengegner nicht merken, dass Amokläufe immer in Einrichtungen passieren, in denen das Tragen von Waffen verboten ist".

Irgendwie was dran, aber dann müßte es hier in Deutschland ja auch ständig Amokläufe geben...

[OWL]

Wir hatten Erfurt und Emsdetten. Und daß bei 4 mal so großer Bevölkerung in den USA in Absolutzahlen öfter was passiert als in D, ist wohl auch klar.

Die genaue Analyse, wo mehr passiert, welchen Einfluß Waffengesetze, Medien, schulpädagogische Konzepte etc. haben, sollten wir hier nicht durchführen und ausdiskutieren.

[IkeaRegal]

@OWL
Ich denke man muss immer die Gesamtzahlen berücksichtigen.

Es gibt jährlich 11000 Menschen in den USA die durch Kugeln sterben. In Deutschland sind es gerade mal 119.

Das kannst du natürlich gerne in Relation zu den Einwohnern setzen, trotzdem wird die USA diesbezüglich schlechter abschneiden.

[Kalifornier]

...mir ist schlecht....
Meine 20 jaehrige Tochter geht auch auf eine Poly Tech Uni hier. Sie ist auch ein english major und hat German Unterricht morgens um 9:00 Uhr.
Wie kann mann sich dagegen wehren oder beschuetzen? Wird jetzt jeder Professor eine Knarre in seinem Schreibtisch haben?

[Elmo]

Da erinnere ich mich wieder an Bowling for Columbine. Man kann sich ja über Michael Moore´s Methoden streiten, aber der Film hat doch eindrücklich die Probleme aufgezeigt.

Im Übrigen glaube ich nicht daran, dass das Verbot der Schusswaffen in bestimmten Einrichtungen damit zu tun hat. Wenn der Papi zu Hause eine im Waffenschrank lagert, kann man sich da schnell mal eine schnappen.
Wenn man aber die Gesetze so wären, dass man generell nicht so einfach an Waffen käme, würde alles wieder anders aussehen.

Warum wird da immer so typisch gehandelt und versucht, das Problem von der anderen Seite mit irgendwelchen zweifelhaften Sicherheitsvorkehrungen einzudämmen, anstatt die wahre Ursache anzugehen?
Mehr Sicherheitsmaßnahmen erzeugen doch nur mehr Angst in der Bevölkerung.

So ein Verhalten regt mich echt auf..

[mrh400]

Hallo,
da ist es schwierig, nicht ins Politische abzugleiten und über die Waffengesetzgebung in den USA zu sinnieren. Andererseits wurden Erfurt und Emdstetten ja schon genannt.

Aber auch wenn man der Grundeinstellung aufgeschlossen gegenüber stehen sollte, daß jeder freie Bürger ein Recht auf Bewaffnung hat (ist das eigentlich vom "philosophischen" Ansatz her so viel anders als bei uns das Recht "freie Fahrt für freie Bürger", dem ausgerechnet die Amerikaner [aber nicht nur die] erstaunt bis irritiert gegenüberstehen?), ist es für mich doch einigermaßen irritierend, daß der Täter - zumindest laut Berichterstattung - wegen seiner aggressiven Einstellung polizeibekannt und bereits in psychiatrischer Behandlung war und dennoch alle erforderlichen Checks für den Waffenkauf bestanden hat. Im Klartext heißt das doch, daß jeder "Irre", solange er noch nicht im Strafregister verzeichnet ist, sich bewaffnen kann (na ja, bei uns kann auch jeder Irre mit ungezügelten PS über die Straße donnern; aber wenn er einmal auffällig geworden ist, hat er schnell eine MPU am Hals und den Lappen los).
Sorry, mußte ich mal loswerden.

[Kalifornier]

Ja und dieses Problem mit dem jungen Studenten kam heute eben ans Tageslicht. Der Mann hatte Probleme, sogar ein Professor wusste das und es wurde sehr wenig getan. Keiner hat sich ueber ihn gekuemmert.

So versteh ich das noch weniger. Da sitzt einer in der Ecke, sagt kein Ton, schreibt verheerende Sachen in der Englisch Klasse das sogar manche Studenten Angst vor ihm hatten....und was wurde getan.....reichlich wenig...

[playmaker11]

Ich denke das Problem mit den Waffen ist das Sekundäre Problem.
Es geht nicht in erster Linie darum wie, warum und wie einfach ich Waffen bekommen kann, es geht um die Frage was die Leute dazu bewegt auf andere zu schießen !!!

In allen genannten Fällen (und es ist ziemlich erstaunlich, daß es immer (Hoch-) Schulen betraf) hatten die Leute Probleme für die sie andere (nämlich die Leute an den jeweiligen Schulen) verantwortlich machten. Gepaart mit einigen anderen Faktoren (einige sicherlich auch anlagebedingt), wie z.B. Gewaltspiele und Videos etc. kam es dann zu solchen Ausbrüchen.

Für mich liegt die Hauptursache darin, daß viele heute eine Einstellung besitzen, die ich abgekürzt damit beschreiben möchte, daß immer andere für Ihr Glück verantwortlich sind. Zudem werden die einfachsten Regeln des Miteinanders nicht mehr gelernt (das fängt im Elternhaus an).
Da gilt es anzusetzen.
Natürlich müssen auch die o.g. anderen Faktoren "bekämpft" werden und ich denke, daß die Frage des Waffenbesitzes eigentlich nicht mehr diskustiert werden muß. Kaum ein anderer Faktor ist so leicht auszuschalten.

[EDVM96]

In allen genannten Fällen (und es ist ziemlich erstaunlich, daß es immer (Hoch-) Schulen betraf)

Das sind nunmal waffenfreie Bereich (so argumentiert zumindest die NRA).

[IkeaRegal]

Der Vergleich mit dem Auto ist nicht ganz so passend, allerhöchstens vergleicht es die Wirkung die so etwas hat. Des deutschen Michel ist nun mal das Auto, des amerikanischen die Waffe.

Aber auch hier lohnt ein Blick in die Statistik:
42636 Menschen starben bei Verkehrsunfällen in den USA. Setzt man die Zahlen in Relation zur Einwohnerzahl, dann sind es 144,2 Verkehrstote pro eine Million Einwohner in den USA. In Deutschland lag diese Zahl 2003 bei 80 Toten pro eine Million Einwohner (6606 Unfalltote in 2003).

Für mich liegt die Hauptursache darin, daß viele heute eine Einstellung besitzen, die ich abgekürzt damit beschreiben möchte, daß immer andere für Ihr Glück verantwortlich sind. Zudem werden die einfachsten Regeln des Miteinanders nicht mehr gelernt (das fängt im Elternhaus an).
Da gilt es anzusetzen.

So sehe ich das auch. Nur wo ansätzen, wenn Eltern selbst keine vermittelt bekommen haben? Sind moralische Werte mit den Werten des Kapitalismus überhaupt vereinbar? Ich wage das zu bezweifeln.

Stellt euch die Waffengesetze der USA hier in Deutschland vor. Ich vermute hier würde es ähnlich aussehen, weil wie heißt es so schön "Gelegenheit macht Diebe" oder überspitzt gesagt "Gelegenheit macht Mörder".

[Davidc]

Was soll man von einer Gesellschaft erwarten, in denen Kleinkinder der sexuellen Belästigung bezichtigt werden, aber ein Geisteskranker problemlos eine Waffe kaufen darf.
Es wäre an der Zeit, sich von den alten Wildwestphobien zu trennen und die puritanischen Wurzeln etwas zu lockern.