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Autor Thema: Ärger um Sanierung des Chelsea Hotel in NY  (Gelesen 372 mal)

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BigDADDY

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Ärger um Sanierung des Chelsea Hotel in NY
« am: 06.07.2007, 09:54 Uhr »
                                                                   
    New York, 6. Juli (AFP) -
Es bedarf nicht unbedingt eines     
 Abrisstrupps, um einen Mythos zu zerstören. Manchmal reicht eine 
 gründliche Generalüberholung. Prominente Künstler, Exzentriker,   
 blutige Verbrechen und wilde Partys haben das Hotel Chelsea in New
 York zur Legende werden lassen. Doch über die Jahrzehnte ist der 
 mächtige Backsteinbau brüchig geworden. Eine neue Direktion will 
 das gammelige Rock'n'Roll-Hotel von Grund auf sanieren - und löste
 damit wütende Proteste der Bewohner aus. «Die Barbaren stehen vor
 den Toren, das ist das Ende einer Ära», seufzt Debbie Martin, die
 seit zwölf Jahren im Chelsea lebt. Sie ist eine Dauerbewohnerin -
 so wie zwei Drittel der Gäste. Sie verleihen dem Chelsea seine   
 einzigartige Atmosphäre zwischen Bohème und Irrsinn.             
                                                                   
    In den 60er und 70er Jahren war das Hotel das Zentrum der New 
 Yorker Untergrundkultur. Der Pop-Künstler Andy Warhol ging ein und
 aus, der Literat Dylan Thomas starb hier den Alkoholtod. Der Ruf 
 des Hotels als Hort für Freigeister zog Künstler und Intellektuell
 an. Der Schriftsteller Arthur Miller residierte hier, ebenso der 
 rebellische Punkrocker Sid Vicious von den Sex Pistols. 1978 wurde
 seine Freundin Nancy erstochen in seinem Zimmer aufgefunden.     
 Vicious, unter Tatverdacht, beendete sein Leben mit einer Überdosi
 Drogen. Die Bluttat im Chelsea war eines der größten Dramen der   
 Popkultur. Hoteldirektor Stanley Bard saß es aus - wie so viele   
 andere Skandale seit dem Zweiten Weltkrieg auch.                 
     Damit ist es nun vorbei: Die Eigentümergemeinschaft des Hotels hat
  den inzwischen 73 Jahre alten Bard entmachtet. Das Unternehmen BD     
  Hotels soll für ein modernes, professionelles Management sorgen -     
  und für ein saubereres Ambiente. Dauergast Debbie Martin wirft den   
  neuen Chefs vor, mit der Renovierung «eine hygienische Version» des   
  Chelsea anzustreben. «Das ist eine Schande, weil sich hier           
  wirkliche Geschichte ereignet hat.» Stanley Bard will sich nicht     
  einfach so abschieben lassen: «Seit 50 Jahren bin ich hier, das       
  Hotel ist mein Leben. Ich werde für die Gäste kämpfen, die           
  schließlich zu den spannendsten und kreativsten der Welt zählen.»     
  Andy Warhols Muse Viva, die lange hier lebte, bestärkt ihn: «Mit     
  Stanley verliert das Hotel seine Seele.»                             
    Viele Dauergäste fürchten vor allem, dass sie nach der Renovierung
 durch höhere Mieten aus dem Chelsea gedrängt werden. Derzeit zahlen   
 die Langzeitbewohner nur etwa tausend Dollar (735 Euro) pro Monat     
 für ein kleines Zimmer - für New Yorker Verhältnisse ist das         
 unschlagbar billig. «Ich sorge mich um die alten Gäste», sagt         
 Debbie Martin. «Es ist kein Geheimnis, dass manche schon jetzt       
 Probleme mit den Mietzahlungen haben.» Martin glaubt, dass New York   
 ohne die kreativen, aber finanzschwachen Bewohner des Chelsea ärmer   
 wäre. Viele Künstler haben Manhattan ohnehin schon den Rücken         
 gekehrt und sind in billigere Stadtteile wie etwa Brooklyn           
 ausgewichen.
            Zuletzt lebte das Chelsea vor allem von seinem alten Mythos. 
  Durchreisende Touristen mussten zwischen 235 und 485 Dollar pro 
  Nacht zahlen - ein stolzer Preis für ein schmuddeliges Ambiente.

War von Euch schon mal jemand da? Ich erinnere mich zumindest an den alten Leonard Cohen Song...                                     
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