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Unterhaltung & aktuelle Hinweise => Aktuelle Meldungen / Radio- & Fernsehtipps => Thema gestartet von: Davidc am 17.07.2013, 08:33 Uhr

Titel: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: Davidc am 17.07.2013, 08:33 Uhr
Ach wie schön, dass man sowas in D schreiben kann und es fast alle glauben:

http://www.n-tv.de/wirtschaft/kolumnen/Ausbeutung-an-der-Fritteuse-article11003816.html

Die Aussage "Die verdienen in US-amerikanischen Filialen meist nur den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn, schlappe 7,25 Dollar pro Stunde." ist zum Beispiel schlichtweg falsch. Als Leser denkt man nun: überall in den USA beträgt der Mindestlohn nur 7,25 / Stunde.
Meine eigene Nicht verdient bei McD den Mindestlohn und der beträgt in ihrem Bundesstaat 9,19 Dollar / Stunde.
Auch wird an keiner Stelle erwähnt, dass der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern vergünstigtes Essen anbietet. Wobei das Word "Essen" natürlich beschönigend ist. Nahrungsmittel wäre eher angemessen.

Irgendwo merkt man halt doch dass n-tv zu RTL gehört.
Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: thorsti am 17.07.2013, 12:26 Uhr
Ja, aber trotzdem ist der Inhalt des Artikels zumindest für mich interessant, da ich davon noch nie etwas gehört hatte!

Zusammenfassung:

Viele Firmen in den USA bezahlen ihre Mitarbeiter nicht mehr per Scheck oder Überweisung, sondern mit einer Plastikkarte, die jeweils an ein neues Bankkonto gebunden ist. Der Mitarbeiter muss dann allerlei Gebühren zahlen, zum Beispiel für die Bargeldauszahlung, für die Kontostandsabfrage usw.
Das ist besonders für Wenigverdiener ein Kostenfaktor.
Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: TheHonk am 17.07.2013, 13:49 Uhr
Zitat:
"McDonald's ist nicht die einzige Kette, die ihre Mitarbeiter in Plastik ausbezahlt. Auch Taco Bell, Walgreen und Wal-Mart sind auf den Zug aufgesprungen – von den Banken bekommen sie Provisionen für jedes neue Kartenkonto. Den Unternehmen ist es gelungen, vom mickrigen Gehalt ihrer Mitarbeiter noch einmal etwas abzuschöpfen."
Zitat ende.

Da fällt mir doch gleich wieder eine Textzeile des Lieds Sixteen Tons http://de.wikipedia.org/wiki/Sixteen_Tons (http://de.wikipedia.org/wiki/Sixteen_Tons) ein...

I owe my soul to the company store...

Weit davon entfernt ist diese Methode mit den Karten ja nicht gerade...
Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: Davidc am 17.07.2013, 14:39 Uhr
Ja, aber trotzdem ist der Inhalt des Artikels zumindest für mich interessant, da ich davon noch nie etwas gehört hatte!

Zusammenfassung:

Viele Firmen in den USA bezahlen ihre Mitarbeiter nicht mehr per Scheck oder Überweisung, sondern mit einer Plastikkarte, die jeweils an ein neues Bankkonto gebunden ist. Der Mitarbeiter muss dann allerlei Gebühren zahlen, zum Beispiel für die Bargeldauszahlung, für die Kontostandsabfrage usw.
Das ist besonders für Wenigverdiener ein Kostenfaktor.

Das mit der Plastikkarte ist natülich Murcks.

Ob das rechtlich überhaupt zulässig ist wird sich sicherlich noch klären.

Nur am Rande wird aber in dem Bericht angesprochen, dass es sehr viele Menschen in den USA gibt, welch nicht über ein Bankkonto im deutschen Sinne verfügen. Und dass Überweisungen in den USA noch bis vor wenigen Jahren praktisch zwar nicht unbekannt, aber völlig unüblich waren. Gehalt überweisen, Rechnung zahlen, das ging alles per Scheck. Billy Pay per Konto gibt es erst seit wenigen Jahren, Daueraufträge usw. waren unüblich. Ich kann man mich noch gut daran erinnern, dass noch vor ein paar Jahren jeder Dritte an der Supermarktkasse umständlich seinen Scheck ausfüllte und damit alles aufhielt. Die Zeiten sind zum Glück vorbei.

Der Paycheck aber ist typisch USA. Und zwar ganz wörtlich in Papier. Zahlungstechnisch eben old fashioned.

Außerdem:
Warum sollte man einem normalen Mitarbeiter bei McD mehr als den Mindestlohn bezahlen? Man sollte man ganz klar dazu sagen, dass jeder aber wirklich jeder der einigermaßen lesen und schreiben kann das machen kann. Es gibt Null Qualifikationsanforderungen, es sind angelernte Hilfskräfte, die diesen Stundenlohn bekommen. Man benötigt dafür nicht mal einen Schulabschluss.
Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: BigDADDY am 17.07.2013, 14:42 Uhr
Mh,

und nicht alles wird bei McDonald's frittiert :dozent:
Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: TheHonk am 17.07.2013, 14:59 Uhr
Mh,

und nicht alles wird bei McDonald's frittiert :dozent:

Der Salat zum Beispiel wird nicht frittiert... aber wer isst beim Mäcces schon Salat...?

Going to McDonald's for a salad is like going to a whore for a hug...   :P
Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: Soulfinger am 17.07.2013, 15:06 Uhr
Going to McDonald's for a salad is like going to a whore for a hug...   :P
:lol: guter Spruch!!
Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: BigDADDY am 17.07.2013, 15:07 Uhr
Mh,

die haben Salat?? :wink:
Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: Soulfinger am 17.07.2013, 15:37 Uhr
Mh,

die haben Salat?? :wink:
ja, aber noch nie probiert  :?
Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: wolfi am 17.07.2013, 15:52 Uhr
In Deutschland gibt es ein Gesetz, welches eine zu starke Abhängigkeit (finanziell/vertraglich etc) der Arbeitnehmer seitens des Arbeitgebers verbietet - genau wegen dieser "16 tons" Geschichte ...

Gibt es das nicht in den USA , ich meine doch.

Und re Salat:

Ich habe mich schon wochenlang von Salat mit Grilled Chicken bei BK und Wendy's ernährt - bei Wendy's gab es immer noch ein Chili con carne als Vorspeise ...
Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: mrh400 am 17.07.2013, 16:04 Uhr
Hallo,
In Deutschland gibt es ein Gesetz, welches eine zu starke Abhängigkeit (finanziell/vertraglich etc) der Arbeitnehmer seitens des Arbeitgebers verbietet
ist das Gesetz oder eine der vielen Ausuferungen der Arbeitsrechtsprechung? Dessen ungeachtet ist es natürlich sinnvoll.
Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: stephan65 am 17.07.2013, 16:54 Uhr
Mh,

und nicht alles wird bei McDonald's frittiert :dozent:

Der Salat zum Beispiel wird nicht frittiert... aber wer isst beim Mäcces schon Salat...?

Going to McDonald's for a salad is like going to a whore for a hug...   :P

Wo überhaupt enthält Salat denn sowas wie gesunde Nährstoffe (im nennenswerten Umfang)?  :grins:



Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: mrh400 am 18.07.2013, 15:01 Uhr
Hallo,
Wo überhaupt enthält Salat denn sowas wie gesunde Nährstoffe (im nennenswerten Umfang)? 
dafür jede Menge Ballaststoffe; Ballast = schwere, aber so gut wie wertlose Ladung :wink:
Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: Tinerfeño am 18.07.2013, 23:24 Uhr
Warum sollte man einem normalen Mitarbeiter bei McD mehr als den Mindestlohn bezahlen? Man sollte man ganz klar dazu sagen, dass jeder aber wirklich jeder der einigermaßen lesen und schreiben kann das machen kann. Es gibt Null Qualifikationsanforderungen, es sind angelernte Hilfskräfte, die diesen Stundenlohn bekommen. Man benötigt dafür nicht mal einen Schulabschluss.

McDonald's ist a) verhältnismäßig teuer und b) ist ein Job in der Systemgastronomie kein Zuckerschlecken. Der Stress - insbesondere in belebten Filialen - sollte nicht unterschätzt werden. Körperliche Arbeit sollte genau wie geistige Arbeit angemessen entlohnt werden. Ich finde es immer schockierend, wie solche Jobs abgewertet werden, nur weil man kein Abitur benötigt.
Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: winki am 19.07.2013, 05:29 Uhr
...wie so, nach nun mehr fast 4 Monate, in Gegenden wo sich selten Touris verlaufen,  die Erkenntnis, frei nach Brad Pitt,  aus dem Movie,  Killing them Softly... "America is not a country, it's a business."
Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: ratlady am 19.07.2013, 08:36 Uhr
Der Stress - insbesondere in belebten Filialen - sollte nicht unterschätzt werden. Körperliche Arbeit sollte genau wie geistige Arbeit angemessen entlohnt werden.Ich finde es immer schockierend, wie solche Jobs abgewertet werden, nur weil man kein Abitur benötigt.

 :daumen: :daumen: :daumen:

Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: Davidc am 19.07.2013, 13:03 Uhr
Bitte richtig lesen.

Ich habe den Job nicht abgewertet, sondern entlohnungstechnisch eingeordnet. Und ich bleibe dabei: man braucht keine noch so geringe Qualifikation für McD in den USA (in D ist das eine etwas andere Sache).

Und wem das nicht gefällt, der darf sich auch als Unqualifizierter für einen Fließbandjob in den USA bewerben, da gibt es dann auch mal 20 Dollar / Stunde und mehr.

Fakt ist: Der Bericht ist tendenziell gegen McD und gibt Unwahrheiten wieder. Peinlich für einen Journalisten, der sogar in den USA stationiert ist und von dort aus schreibt.

Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: Tinerfeño am 19.07.2013, 23:47 Uhr
Bitte richtig lesen.

Was kann man denn hieran - und insbesondere an dem Fettgedruckten - falsch verstehen?

Zitat
Man sollte man ganz klar dazu sagen, dass jeder aber wirklich jeder der einigermaßen lesen und schreiben kann das machen kann. Es gibt Null Qualifikationsanforderungen, es sind angelernte Hilfskräfte, die diesen Stundenlohn bekommen. Man benötigt dafür nicht mal einen Schulabschluss.

Ich behaupte, dass das eben nicht jeder kann - zumindest nicht über einen langen Zeitraum, weil diese Arbeit extrem anstrengend sein kann. Gerade für diejenigen, die "nur" Büroarbeit gewohnt sind.
Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: Canyoncrawler am 20.07.2013, 07:36 Uhr
Bitte richtig lesen.

Was kann man denn hieran - und insbesondere an dem Fettgedruckten - falsch verstehen?

Zitat
Man sollte man ganz klar dazu sagen, dass jeder aber wirklich jeder der einigermaßen lesen und schreiben kann das machen kann. Es gibt Null Qualifikationsanforderungen, es sind angelernte Hilfskräfte, die diesen Stundenlohn bekommen. Man benötigt dafür nicht mal einen Schulabschluss.

Ich behaupte, dass das eben nicht jeder kann - zumindest nicht über einen langen Zeitraum, weil diese Arbeit extrem anstrengend sein kann. Gerade für diejenigen, die "nur" Büroarbeit gewohnt sind.

Welcher Job in der Gastronomie ist denn nicht anstrengend, insbesondere für jemanden der Büroarbeit gewohnt ist ?

Trotzdem ist die Zahlung nach 'Anstrengung' kein Entlohnungskriterium, jedenfalls nicht in den Fällen wo ein Stundenlohn und kein Akkordlohn gezahlt wird.
Titel: Re: Ausbeutung an der Friteuse
Beitrag von: Tinerfeño am 20.07.2013, 10:30 Uhr
Trotzdem ist die Zahlung nach 'Anstrengung' kein Entlohnungskriterium, jedenfalls nicht in den Fällen wo ein Stundenlohn und kein Akkordlohn gezahlt wird.

Stimmt, deswegen ist das allgemeine Lohnniveau in diesen Berufen ja auch niedriger. Das heißt aber noch lange nicht, dass deshalb immer die unterste Grenze bezahlt werden muss, wie hier erwähnt wurde.