South Pasadena/USA (AP)
Eine Kleinstadt bei Los Angeles will dem
Fluchen ein Ende bereiten: Der Stadtrat verfügte am Mittwoch, dass
künftig jedes Jahr in der ersten Märzwoche nicht mehr geflucht
werden darf. Verbale Ausfälle oder gar unflätige Gesten - das soll
in South Pasadena mit seinen 25.000 Einwohnern zumindest
vorübergehend eingestellt werden. «Das verschafft uns eine Mahnung
uns ziviler zu verhalten und das Gesprächsniveau anzuheben», sagte
Bürgermeister Michael Cacciotti.
Die Initiative geht allerdings nicht auf alternde Moralapostel zurück, sondern auf einen 14-Jährigen. Seine Eltern hätten ihn dazu erzogen, nicht zu fluchen, erklärte McKay Hatch. Dann habe er das Gefühl gehabt, dass seine Altersgenossen im Grunde nur fluchten, um
dazuzugehören. «Die denken, wenn sie fluchen, dann gelingt ihnen
das», sagte Hatch. Daraufhin habe er in der Schule einen Club mit
dem Namen «Nicht Fluchen» gegründet. Über die Jahre seien die
Mitglieder immer zahlreicher geworden und jetzt dank ihrer Webseite
landesweit auf 10.000 angewachsen.
In seinem Heimatort South Pasadena hat sich Hatch nun
durchgesetzt. Dieses Jahr gab es allerdings nur eine kurze
Fluchpause. Von Mittwoch bis (morgigen) Freitag gilt der Erlass,
erst in den Folgejahren soll eine ganze Woche daraus werden. Die
Initiative hat sich in dem kalifornischen Städtchen auch längst
noch nicht bei allen rumgesprochen. Ein Verkäufer in einer Eisdiele
erklärte, er habe davon noch nichts gehört. «Das klingt ziemlich
witzig», sagte er.