Eine Milliarde Dollar schon abgeschrieben
Dank der Kapitaltransfers aus Frankfurt darf Las Vegas mit dem Cosmopolitan einen stadtplanerischen Wandel fortschreiben, den es vor einem Jahr mit dem "City Center" begonnen hat. Der Hochhauskomplex sollte der Kulissenlandschaft am Strip einen urbanen Kontrast entgegensetzen. Stararchitekten wie Norman Foster, Daniel Libeskind und Helmut Jahn wurden damit beauftragt, um der Partymeile Prestige und Seriosität zu verleihen. Doch auch das half nichts gegen die Krise. Das City Center verdient gerade genug, um die Personalkosten und die Rechnungen für Strom, Wasser und Klimaanlagen zu begleichen. Gewinnaussichten? Fehlanzeige. Nicht mal für die Schuldentilgung reicht es. Vom Pool des Cosmopolitan hat man einen herrlichen Blick auf das halbleere Menetekel. 8,5 Milliarden Dollar haben MGM und Dubai World in das City Center gesteckt. Nur noch ein Bruchteil dessen ist der Komplex heute wert. Die Deutsche Bank ahnt offenbar, wie waghalsig ihr Investment ist. "Wir sind zuversichtlich, dass das von uns zusammengestellte Managementteam Erfolg haben und unseren Aktionären dienen wird so gut es kann", lässt das Institut verlauten. Zuversicht klingt anders. Eine Milliarde Dollar hat die Bank auf ihr Kasino bereits abgeschrieben. Selbst wenn das Hotel den gleichen Geldfluss generiert wie das größere Bellagio dürfte es 15 Jahre dauern, bis die Frankfurter ihren Einsatz wieder eingespielt haben.
SZ