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Unterhaltung & aktuelle Hinweise => Aktuelle Meldungen / Radio- & Fernsehtipps => Thema gestartet von: frontloop33 am 02.08.2007, 12:27 Uhr

Titel: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: frontloop33 am 02.08.2007, 12:27 Uhr
Hi!

hab grad bei Spiegel-online den Artikel über illegale Einwanderer aus Mexiko entdeckt:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,496086,00.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,496086,00.html)

Was mich dabei furchtbar aufregt, is die dämliche Berichterstattung bei uns.
Sowohl hier als auch bei nem Artikel über die Einreise von Europäern (is noch nicht so lang her, leider finde ich den Artikel nichmehr).

Damals gings um einen Franzosen (glaub ich) der bei der Einreise in die USA festgenommen und dann abgeschoben / zurückgeschickt wurde.
Jedenfalls riesen Trara in dem Artikel und ganz klein wird in nem Nebensatz erwähnt, dass er paar Jahre vorher länger als erlaubt in den USA war.

Und hier jetzt auch wieder: Riesen Wirbel, die armen Leute, die nicht zur Beerdigung von den Eltern dürfen. Tragisch.
Aber wie stehts drin:
Zitat
Ende Mai starb Villas Vater in Juárez. Das Ausreiseverbot (Wegen Greencard-Verfahren) war Veronica Villa in diesem Moment egal, sie machte sich sofort auf den Weg zur Beerdigung. Dass es für solche Fälle Sonderregelungen gibt, für die sie bloß ein Formular ausfüllen muss, wusste sie nicht.

Ja toll. Böse Amis, aber wer ist schuld? Wenn ich halt nicht in der Lage bin mich zu informieren oder die Konsequenzen meines Handelns abzuschätzen hab ich halt nunmal Pech gehabt.
So tragisch der Fall auch ist. Mitdenken ist nicht verkehrt.

Aber bei uns in den Medien sind natürlich immer alle anderen Schuld. Weil hey, kann ja mal passieren, dass ich länger als erlaubt im Land bleibe (Franzose) oder mal eben ausreise, obwohl ich eigentlich nicht raus und auch nichtmehr rein darf - und dies auch weiß.

Furchtbar..
Ach ja, ob des Verhalten der Regierung drum herum OK ist oder nicht, ist ein anderes Thema.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: DocHoliday am 02.08.2007, 12:56 Uhr
Interessant, wie unterschiedlich man so einen Artikel verstehen kann. Ich habe da von "bösen Amis" gar nichts gelesen. Sondern von einer schizophrenen Situation, wo illegale Einwanderer auf der einen Seite verhaftet und abgeschoben werden, gleichzeitig aber von der Wirtschaft als billige Arbeitskräfte gebraucht und deshalb auch stillschweigend geduldet werden, sogar ganz offiziell Steuern zahlen. Gleichzeitig wird mit diesem Thema heftig Wahlkampf gemacht, weil es sich so gut dazu eignet, den starken Law and Order Politiker zu geben und an tiefsitzende Ressentiments zu appellieren.
In dem Artikel werden ja auch diverse Amerikaner zitiert, die durchaus nicht mit der offiziellen Haltung einverstanden sind. Also geht es doch wohl eher um die, nach Meinung des Autoren, "böse" Politik und nicht um "die Amerikaner". Aber das wird ja immer wieder gerne verwechselt, auch/besonders von einigen in diesem Forum. So nach dem Motto: Wenn's im Spiegel steht, muss es ja antiamerikanisch sein.

Die geschilderten Einzelfälle dienen doch nur dazu, die Situation zu illustrieren. Wobei man sich schon fragen kann, ob es nicht möglich sein sollte, die Frau, deren Kinder jetzt ohne Eltern in El Paso leben müssten (sie werden ja nicht abgeschoben, weil sie durch die Geburt in den USA die amerikanische Statsbürgerschaft haben), wieder ins Land zu lassen, wenn es ja nur eines simplen Antrags bedurft hätte, der sowieso genehmigt worden wäre.

Mir stellt sich dabei die Frage: Gibt es so etwas wie Familiennachzug ausländischer Eltern von amerikanischen Kindern (oder umgekehrt) in den USA nicht? Kennt jemand von Euch die Rechtslage dazu?
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: frontloop33 am 02.08.2007, 13:04 Uhr
natürlich besteht ein (deutlicher) Unterschied zwischen Bevölkerung und Regierung.
Hier ist natürlich die Regierung gemeint.

Was ich halt einfach extrem schwach von unseren Medien finde ist, dass für solche Beispiele / Artikel immer Fälle hergenommen werden, bei denen die Betroffenen im Prinzip selbst schuld sind. Nur wird eben jemand anders dafür verantwortlich gemacht.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Doc Snyder am 02.08.2007, 13:11 Uhr
Aber das wird ja immer wieder gerne verwechselt, auch/besonders von einigen in diesem Forum. So nach dem Motto: Wenn's im Spiegel steht, muss es ja antiamerikanisch sein.

Es fällt wirklich auf, dass man sich hier gern auf den Spiegel "einschießt". Hier ein garantiert "nichtdeutscher" Artikel  :wink::

Zitat
Brit man's US cuff 'hell'

A BRITISH man today claimed that he was shackled for 24 hours and refused food and water after being detained at a New York airport.

David Pattison, 52, of Beeston, Norfolk, said he was subjected to "inhumane and degrading" treatment after being stopped at John F Kennedy airport with his wife.

http://www.thesun.co.uk/article/0,,2-2004200023,00.html
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: OWL am 02.08.2007, 13:15 Uhr
Zitat
So nach dem Motto: Wenn's im Spiegel steht, muss es ja antiamerikanisch sein.

Es sei denn, es ist von Broder. :wink:
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: stephan65 am 02.08.2007, 13:20 Uhr
Zitat
Interessant, wie unterschiedlich man so einen Artikel verstehen kann. Ich habe da von "bösen Amis" gar nichts gelesen.
Genau so siehts aus. Ich lese da überhaupt keine Wertung.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: playmaker11 am 02.08.2007, 13:24 Uhr
Ich finde es auch eher neutral !!
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Floriana am 02.08.2007, 20:29 Uhr
Hallo,

Mir stellt sich dabei die Frage: Gibt es so etwas wie Familiennachzug ausländischer Eltern von amerikanischen Kindern (oder umgekehrt) in den USA nicht? Kennt jemand von Euch die Rechtslage dazu?

doch, gibt es. Der US-Staatsbürger muss mindestens 21 Jahre alt sein und in den USA leben, dann kann er seine Eltern in die USA holen:

Immigration through a Family Member (http://www.uscis.gov/portal/site/uscis/menuitem.5af9bb95919f35e66f614176543f6d1a/?vgnextoid=0775667706f7d010VgnVCM10000048f3d6a1RCRD&vgnextchannel=4f719c7755cb9010VgnVCM10000045f3d6a1RCRD)

Floriana
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: EasyAmerica am 02.08.2007, 20:47 Uhr
Ich habe da von "bösen Amis" gar nichts gelesen.
Ich auch nicht. Die gibt es ja auch gar nicht.  :nixwieweg:
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Kauschthaus am 02.08.2007, 21:20 Uhr
Zitat
So nach dem Motto: Wenn's im Spiegel steht, muss es ja antiamerikanisch sein.

Es sei denn, es ist von Broder. :wink:

Oder von Alexander Osang. Kritisch durchaus hier und da mal, feindlich anti aber nicht. :whistle:

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: EDVM96 am 03.08.2007, 04:12 Uhr
-> Marode Brücken, miese Straßen, morsche Dämme (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,497916,00.html) (Spiegel)
Dämliche Berichterstattung oder liegt da doch mehr Wahrheit drin als man denkt...
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Floriana am 03.08.2007, 04:49 Uhr
Hallo,

-> Marode Brücken, miese Straßen, morsche Dämme (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,497916,00.html) (Spiegel)
Dämliche Berichterstattung oder liegt da doch mehr Wahrheit drin als man denkt...

schneiden die deutschen Bruecken eigentlich besser ab? Ich beziehe mich, wie Du ja auch, hier mal auf einen Bericht im Spiegel (es gibt aber natuerlich auch noch andere Quellen):

Zitat
Jede zehnte deutsche Brücke bröckelt

Verheerende Bilanz für Deutschlands Brücken: Laut ADAC ist jede zehnte reparaturbedürftig. Eine Überführung musste sogar wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt werden, nachdem die Prüfer Alarm geschlagen hatten - die zuständigen Behörden sahen zuvor offenbar keinen Handlungsbedarf.

Unmittelbar nachdem ADAC-Tester in Chemnitz die Brücke Eckstraße überprüft hatten, musste das Bauwerk für den Autoverkehr gesperrt werden. Insgesamt wurden 50 Brücken in 13 deutschen Städten untersucht. Sechs Brücken fielen im Gesamtergebnis glatt durch, fünf mit der Note "mangelhaft", eine Brücke sogar mit "sehr mangelhaft". Für 26 Kandidaten gab es die mäßige Wertung "ausreichend", 16 weitere bekamen die Note "gut".

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,494909,00.html

Floriana

Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: EDVM96 am 03.08.2007, 08:28 Uhr
schneiden die deutschen Bruecken eigentlich besser ab?

Zitat
Jede zehnte deutsche Brücke bröckelt
Das ist in der Tat erheblich besser als jede 3. Brücke (so wie in den USA).  :wink:
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: NickMUC am 03.08.2007, 09:27 Uhr
Hallo,

Mir stellt sich dabei die Frage: Gibt es so etwas wie Familiennachzug ausländischer Eltern von amerikanischen Kindern (oder umgekehrt) in den USA nicht? Kennt jemand von Euch die Rechtslage dazu?

doch, gibt es. Der US-Staatsbürger muss mindestens 21 Jahre alt sein und in den USA leben, dann kann er seine Eltern in die USA holen:

Immigration through a Family Member (http://www.uscis.gov/portal/site/uscis/menuitem.5af9bb95919f35e66f614176543f6d1a/?vgnextoid=0775667706f7d010VgnVCM10000048f3d6a1RCRD&vgnextchannel=4f719c7755cb9010VgnVCM10000045f3d6a1RCRD)

Floriana

Im Ernst? Das ist ja eine merkwürdige Regelung, denn ein 21jähriger sollte ja auch ohne seine Eltern klarkommen. Logischer erschiene mir, wenn Kinder unter 21 oder unter 18 ihre Eltern nachkommen lassen könnten.

Zum Spiegel-Artikel: ich finde ihn auch recht neutral und nicht anti-amerikanisch. Und natürlich stellt sich wirklich die Frage, ob die ganze Situation mit den "Illegalen" nicht ziemlich pervers ist, denn tatsächlich würde die Wirtschaft in den USA ohne sie ernste Probleme bekommen. Speziell in El Paso kenne ich die Strukturen recht gut – da liefe ohne die Mexikaner schon lange gar nichts mehr.

btw: Lesetipp zum Thema – T.C.Boyle, America! Tolles Buch von einem meiner amerikanischen Lieblingsautoren.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: AZcowboy am 03.08.2007, 09:42 Uhr
...
Sondern von einer schizophrenen Situation, wo illegale Einwanderer auf der einen Seite verhaftet und abgeschoben werden, gleichzeitig aber von der Wirtschaft als billige Arbeitskräfte gebraucht und deshalb auch stillschweigend geduldet werden, sogar ganz offiziell Steuern zahlen. Gleichzeitig wird mit diesem Thema heftig Wahlkampf gemacht, weil es sich so gut dazu eignet, den starken Law and Order Politiker zu geben und an tiefsitzende Ressentiments zu appellieren.
...


Wie wahr! Leider!

Winke
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: DocHoliday am 03.08.2007, 09:46 Uhr
btw: Lesetipp zum Thema – T.C.Boyle, America! Tolles Buch von einem meiner amerikanischen Lieblingsautoren.

Sehr guter Tip (wie eigentlich alle Bücher von T.C. Boyle. Ich lese gerade Drop City, anderes Thema aber auch gut).

Dem Rest des Postings kann ich nur zustimmen. Schon komisch, dass man nur als Erwachsener seine Eltern nachholen darf.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: mrh400 am 03.08.2007, 10:00 Uhr
Hallo,
Das ist ja eine merkwürdige Regelung, denn ein 21jähriger sollte ja auch ohne seine Eltern klarkommen. Logischer erschiene mir, wenn Kinder unter 21 oder unter 18 ihre Eltern nachkommen lassen könnten.
Für den "Normalfall" scheint mir die Regelung nicht ganz unlogisch. Gerade ausgehend von der Prämisse, daß jüngere Kinder nicht so ohne weiteres ohne die Eltern klarkommen können, kann man unterstellen, daß die Kinder bei ihren nicht-US-Eltern leben (und nicht alleine auf sich gestellt in den USA). Die Regelung macht auch insofern Sinn, daß damit einem "Gebärtourismus" zum Zwecke der Einwanderung der Eltern nach Geburt des Kindes auf US-Boden vorgebeugt wird. (Sonst müßte bald auf dem grünen Zettel auch noch die Frage "sind Sie im 5. Monat oder darüber schwanger?" mit nein beantwortet werden...)

Der Fettdruck der Voraussetzung "über 21" läßt allerdings darauf schließen, daß es sich um eine zwingende Regelung handelt, die keine Ausnahmefälle zuläßt. Und das ist auch meiner Meinung nach - wie gerade dieser Fall zeigt - problematisch. Aber es ist halt offenbar geltendes Recht - und ob sich eine Mehrheit findet, das zu ändern, wage ich zu bezweifeln.

PS: kann mir jemand erklären, was diese Unterscheidung letztlich soll?:
If the sponsor is a U.S. Citizen, they may petition for the following foreign national relatives to immigrate to the U.S:
...
Unmarried child under 21 years of age
Unmarried son or daughter over 21
Married son or daughter of any age
...
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: NickMUC am 03.08.2007, 10:04 Uhr
Die Regelung macht auch insofern Sinn, daß damit einem "Gebärtourismus" zum Zwecke der Einwanderung der Eltern nach Geburt des Kindes auf US-Boden vorgebeugt wird.

Da ist natürlich was dran...
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: NickMUC am 03.08.2007, 10:19 Uhr

PS: kann mir jemand erklären, was diese Unterscheidung letztlich soll?:
If the sponsor is a U.S. Citizen, they may petition for the following foreign national relatives to immigrate to the U.S:
...
Unmarried child under 21 years of age
Unmarried son or daughter over 21
Married son or daughter of any age
...

Das ist mal 'ne gute Frage. Ich überlege immer noch, ob es irgendeinen Menschen gibt, der nicht in einer der Kategorien passt. Grübel...
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Palo am 03.08.2007, 12:06 Uhr
Diese Familie in El Paso ist schon lange genug un USA um 8 Kinder zur Welt zu bringen (auf Staatskosten) und die wollen kein enlisch lernen. Die Kinder wachsen dann auch spanisch sprechend auf, wenn sie dann in die Schule kommen ist der Staat gezwungen ihnen englisch beizubringen, auch wieder auf Staatskosten. Dies ist ja kein Einzelfall und sowas häuft sich
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: DocHoliday am 03.08.2007, 12:42 Uhr
Diese Familie in El Paso ist schon lange genug un USA um 8 Kinder zur Welt zu bringen (auf Staatskosten) und die wollen kein enlisch lernen. Die Kinder wachsen dann auch spanisch sprechend auf, wenn sie dann in die Schule kommen ist der Staat gezwungen ihnen englisch beizubringen, auch wieder auf Staatskosten. Dies ist ja kein Einzelfall und sowas häuft sich

Da sind ja wieder alle Stammtischargumente auf einen Haufen!  Bei uns käme jetzt noch der Hinweis auf das Kindergeld aber das gibtr es in den USA ja wohl nicht.

Kriegen andere Amerikaner ihre Kinder nicht auf Staatskosten (zumindest der nicht unerhebliche Teil, dessen Geundheitskosten von Medicare/Medicaid abgedeckt wird)?

Die Kinder sind doch amerikanische Staatsbürger. Warum sollte sich also nicht der amerikanische Staat darum kümmern, dass sie englisch lernen und vielleicht nicht erst, wenn sie in die Schule kommen.

Wenn die Bevölkerungsentwicklung in den USA so weiter geht, spricht in 30  oder 40 Jahren sowieso die Mehrheit der Bevölkerung spanisch und englisch ist nur noch geduldet ;). Ist spanisch in Texas nicht sowieso schon zweite Amtssprache?
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: dschlei am 03.08.2007, 13:01 Uhr

Kriegen andere Amerikaner ihre Kinder nicht auf Staatskosten (zumindest der nicht unerhebliche Teil, dessen Geundheitskosten von Medicare/Medicaid abgedeckt wird)?


Eigentlich nicht,  da relativ wenige Frauen, die ueber 65 Jahre alt sind, noch haeufig Kinder gebaeren (Medicare).
Medicaid wird nur einem sehr kleinen Teil der Bevoelkerung gegeben (nur die, die unter der Armutsgrenze leben), und muss mit Geburtsurkunde und SS Nummer beantragt werden.  Da die meisten "illegalen" Einwanderer diese Dokumente nichthaben, haben sie auch keinen Anspruch auf Medicaid!
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Palo am 03.08.2007, 13:05 Uhr

Da sind ja wieder alle Stammtischargumente auf einen Haufen!  Bei uns käme jetzt noch der Hinweis auf das Kindergeld aber das gibtr es in den USA ja wohl nicht.

Kriegen andere Amerikaner ihre Kinder nicht auf Staatskosten (zumindest der nicht unerhebliche Teil, dessen Geundheitskosten von Medicare/Medicaid abgedeckt wird)?

Wir sprechen ja hier nicht von Amerikanern, sondern von illegalen Einwanderern aus Mexico die sich  auf Staatskosten vermehren Und glaub nur nicht das fuer Amerikaner Medicare/Medicaid so leicht zu bekommen ist.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: NickMUC am 03.08.2007, 13:07 Uhr
Diese Familie in El Paso ist schon lange genug un USA um 8 Kinder zur Welt zu bringen (auf Staatskosten) und die wollen kein enlisch lernen. Die Kinder wachsen dann auch spanisch sprechend auf, wenn sie dann in die Schule kommen ist der Staat gezwungen ihnen englisch beizubringen, auch wieder auf Staatskosten. Dies ist ja kein Einzelfall und sowas häuft sich

Wäre mal interessant, ob nicht der Beitrag der bösen bösen Mexikaner zum Bruttosozialprodukt der USA erheblich größer ist als die Kosten, die durch sie verursacht werden.
Aber bei uns wird ja in bestimmten Kreisen genau so simpel argumentiert, nur dass unsere Mexikaner aus der Türkei kommen...
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: BigDADDY am 03.08.2007, 13:20 Uhr
... nur dass unsere Mexikaner aus der Türkei kommen...


... willst Du damit sagen, dass die armen Mexikaner erst über die stark bewachte US-Grenze müssen, um dann die Schiffspassage in die Türkei anzutreten, damit sie mir in Berlin dann Döner verkaufen können, hombre, das klingt unglaubwürdig, denn dann würde der Döner mit Maisbrot gemacht werden!
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Palo am 03.08.2007, 13:24 Uhr

Wäre mal interessant, ob nicht der Beitrag der bösen bösen Mexikaner zum Bruttosozialprodukt der USA erheblich größer ist als die Kosten, die durch sie verursacht werden.
Aber bei uns wird ja in bestimmten Kreisen genau so simpel argumentiert, nur dass unsere Mexikaner aus der Türkei kommen...
Ach ja? Und was produzieren die "illegalen" Mexikaner in USA ausser Nachwuchs?

Die machen hoechstens die Gaerten der Reichen sauber usw.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: BigDADDY am 03.08.2007, 13:28 Uhr
... wer schuftet denn auf den ganzen Obstplantagen, macht die Motelzimmer sauber und sicherlich auch so manchen illegalen Billigjob, den so mancher nicht anfassen würde...
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: mrh400 am 03.08.2007, 13:36 Uhr
Hallo,

jetzt will ich nur noch wissen, wie diese beiden Aussagen (von "Ortsansässigen") zusammenpassen:

Wir sprechen ja hier nicht von Amerikanern, sondern von illegalen Einwanderern aus Mexico die sich  auf Staatskosten vermehren

Da die meisten "illegalen" Einwanderer diese Dokumente nichthaben, haben sie auch keinen Anspruch auf Medicaid!

Was ist jetzt? Staatskosten oder nicht? Oder gibt es neben Medicaid noch weitere Varianten?
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Palo am 03.08.2007, 13:41 Uhr
... wer schuftet denn auf den ganzen Obstplantagen, macht die Motelzimmer sauber und sicherlich auch so manchen illegalen Billigjob, den so mancher nicht anfassen würde...
Das sind auch Jobs die von den vielen arbeitslosen in USA angenommen wuerden wenn sie nicht dauernd von den "illegals" unterboten wuerden. Die Gefaengnisse sitzen voll von illegal Kriminellen, auch wieder extra Kosten

Die einzigen die profitieren sind Big Business
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Doc Snyder am 03.08.2007, 13:46 Uhr
... wer schuftet denn auf den ganzen Obstplantagen, macht die Motelzimmer sauber und sicherlich auch so manchen illegalen Billigjob, den so mancher nicht anfassen würde...

du hast das Fummeln vergessen  :lol:

http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=27040.msg343574#msg343574
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Palo am 03.08.2007, 13:52 Uhr

Was ist jetzt? Staatskosten oder nicht? Oder gibt es neben Medicaid noch weitere Varianten?

Taxpayers Money is the bottomline = Staatskosten
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: DocHoliday am 03.08.2007, 13:59 Uhr
Wir sprechen ja hier nicht von Amerikanern, sondern von illegalen Einwanderern aus Mexico die sich  auf Staatskosten vermehren Und glaub nur nicht das fuer Amerikaner Medicare/Medicaid so leicht zu bekommen ist.

Also, wir fassen zusammen: Medicare kriegt man nur als Rentner, Medicaid kriegt man als illegal Alien auch nicht. Wieso vermehren die sich dann auf Staatskossten?? Wird man als illegal Immigrant fürs v**eln bezahlt?



Was ist jetzt? Staatskosten oder nicht? Oder gibt es neben Medicaid noch weitere Varianten?

Taxpayers Money is the bottomline = Staatskosten

Ein inhaltsleerer Allgemeinplatz, der in keinster Weise die Frage eantwortet.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: mrh400 am 03.08.2007, 14:03 Uhr
Taxpayers Money is the bottomline = Staatskosten
Nix capito; wenn ich dschlei richtig verstehe, kommt der illegale an taxpayers money gar nicht ran. Also muß er selber zahlen oder die Klinik bleibt auf den Kosten sitzen. Die Krankenhäuser sind aber nach meinem Kenntnisstand meist privatrechtliche Unternehmen und nur in Ausnahmefällen staatlich finanziert
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Fredy am 03.08.2007, 14:04 Uhr
Eigentlich schreibe ich bei solchen Themen nicht, aber wer bei solchen rassistischen Aesserungen schweigt, macht sich mitschuldig.
Ich verurteile das!

Gruss
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: mrh400 am 03.08.2007, 14:06 Uhr
Hallo,
Wird man als illegal Immigrant fürs v**eln bezahlt?
und wenn, dann nicht vom Staat, denn die entsprechende Diensleistung (die wohl durchaus von illegalen Einwanderern erbracht werden dürfte) wird kaum auf medicaid gehen
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Anoka am 03.08.2007, 14:08 Uhr
Hallo,

jetzt will ich nur noch wissen, wie diese beiden Aussagen (von "Ortsansässigen") zusammenpassen:

Wir sprechen ja hier nicht von Amerikanern, sondern von illegalen Einwanderern aus Mexico die sich  auf Staatskosten vermehren

Da die meisten "illegalen" Einwanderer diese Dokumente nichthaben, haben sie auch keinen Anspruch auf Medicaid!

Was ist jetzt? Staatskosten oder nicht? Oder gibt es neben Medicaid noch weitere Varianten?


Es haben beide Recht.

Medicaid ist federal, da hat man als Illegaler kaum Anspruch.

Aber die meisten Staaten haben eigene Hilfsstellungen für Arme. Da wird zwar auch Dokumentation verlangt. Aber wenn man als Hilfegebende vor so viel Elend steht, da wird eben auch ein Auge zugedrückt. Das heisst, die Papiere werden nicht gross überprüft. Das gilt auch für Schulen, die illegale Kinder unterrichten ohne gross zu fragen oder eben auch illegale Kinder für free lunch usw. qualifizieren lassen. Ebenso können County Hospitals akut Kranke und Verletzte nicht ablehnen, bleiben dann aber auf den Rechnungen sitzen. Die öffentliche Hand wird da schon übermässig strapaziert. In einigen Counties müssen öffentliche Krankenhäuser geschlossen werden, einfach weil kein Geld mehr da ist.

Richtig ist aber, dass die Wirtschaft von Illegalen und sonstigen billigen Arbeitskräften profitiert. Das führt zu einem gewissen zusätzlichen Wirtschaftswachstum, wovon alle profitieren. Aber am meisten haben eben die Shareholder was davon, die grössere Gewinne einsacken. Die öffentliche Hand bleibt aber auf höheren Kosten sitzen, weil die Wirtschaft sich nicht an den höheren Kosten beteiligt. Schlussendlich zahlen es die Steuerzahler.

 
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Palo am 03.08.2007, 14:18 Uhr

Also, wir fassen zusammen: Medicare kriegt man nur als Rentner, Medicaid kriegt man als illegal Alien auch nicht. Wieso vermehren die sich dann auf Staatskossten?? Wird man als illegal Immigrant fürs v**eln bezahlt?



Ja, jedes Krankenhaus oder Clinic ist vepflichtet alle aufzunehmen. zahlungsfaehig oder nicht. Was meinst du wohl wieviele Gunshotwounds taeglich eingeliefert werden, die koennen meistens nicht bezahlen und viele sind "illegals"

Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Anoka am 03.08.2007, 14:46 Uhr
Zitat von: mrh400
PS: kann mir jemand erklären, was diese Unterscheidung letztlich soll?:
If the sponsor is a U.S. Citizen, they may petition for the following foreign national relatives to immigrate to the U.S:
...
Unmarried child under 21 years of age
Unmarried son or daughter over 21
Married son or daughter of any age
...

Wenn Du weiterliest, siehst Du dass es noch die Variante für die permanent residents, d. h. die Greencard Holder gibt.

If the sponsor is a lawful permanent resident, they may petition for the following foreign national relatives to immigrate to the U.S.:
Husband or wife, or
Unmarried son or daughter of any age.


Hierbei handelt es sich ja nicht um den eigentlichen Gesetzestext, sondern nur um eine offizielle Zusammenfassung.

Der springende Punkt wird sein, dass ein Citizen mehr Möglichkeiten hat seine Familie ins Land zu bringen als ein permanent resident. Ich vermute, dass da immer wieder die gleichen Fragen auftauchen und man aus diesem Grund und zur Unterscheidung alle möglichen Varianten aufgelistet hat, obwohl die Kategorien sich überschneiden.

Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Palo am 03.08.2007, 14:48 Uhr
http://www.azcentral.com/news/articles/0803smuggling0803.html
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: dschlei am 03.08.2007, 15:47 Uhr
Was oft bei solchen Berichterstattungen in der deutschen Presse entweder nicht erwaehnt oder von den Reportern verstnden wird, ist die komplizierte Jurisdiktion, die es in den USA gibt.  Illegale Immigration gibt es eigentlich hier nicht.  Nach dem Gesetz sind das alles undokumentierte Immigranten.  Immigration untersteht den Bundesbehoerden, und die verschiedenen Justizorgane der einzelnen Staaten haben nichts damit zu tun.  gesetzesmaessig ist undokumentierte Immigration aber nur ein "Misdemenor Offense", also eine sehr niedrig angesetzte Straftat (aehnlich dem Parken im Halteverbot, aber nicht so schlimm wie etwa durch eine rote Ampel fahren).  die normale Polizei,die hier den einzelnen Bundesstaaten untersteht, darf eigentlich noch nicht einmal vermeindliche undokumentierte Menschen nach den entsprechenden Ausweispapieren befragen (in den USA gibt es keine Ausweis und Meldepflicht), und kann nur aktiv werden, wenn eine Straftat vorliegt.  Wenn dann ab und zu von den Bundesbehoerden Razien gemacht werden, wird da als Erklaerung fuer diese Vorgehensweise gesagt, dass nach gefaelschten Dokumenten (SS Nummer?Karte) gesucht wird (diese Nummer wird normalerweise vom Arbeitgeber benoetigt, um alle Steuern, usw. richtig abfuehren zu koennen).  Das Faelschen von SS Karten ist eine richtige Straftat und wird mit mehreren Jahren Gefaengnis bestraft.  also koennen diese Leute dann festgenommen werden.
Die Frau, die da im Artikel erwaehnt wid, hatte sehr wahrscheinlich eine gefaelschte SSKarte (denn ohne SS Nummer ist es sehr schwierig, hier fuer viele Jahre zu leben, man braucht die fuer den Fuehrerschein, die Autoversicherung, ein Bankkonto und eigentlich alles was einem erlaubt am oeffentlichen Leben Teilzunehmen.  Und heochstwahrscheinlich wurde sie wegen des Besitzes einer solchen dann eingelocht, denn wenn sie eine offiziellen Antrag auf Erteilung einer Gtreen Card gemacht haette, haette sie diese Dokumentation nur vorzeigen brauchen, und waere dann auch wieder reingekommen!
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Anoka am 03.08.2007, 16:29 Uhr

Die Frau, die da im Artikel erwaehnt wid, hatte sehr wahrscheinlich eine gefaelschte SSKarte (denn ohne SS Nummer ist es sehr schwierig, hier fuer viele Jahre zu leben, man braucht die fuer den Fuehrerschein, die Autoversicherung, ein Bankkonto und eigentlich alles was einem erlaubt am oeffentlichen Leben Teilzunehmen.  Und heochstwahrscheinlich wurde sie wegen des Besitzes einer solchen dann eingelocht, denn wenn sie eine offiziellen Antrag auf Erteilung einer Gtreen Card gemacht haette, haette sie diese Dokumentation nur vorzeigen brauchen, und waere dann auch wieder reingekommen!

Jetzt wo Du es so schreibst, ich denke du hast recht. Es ergibt sonst wirklich keinen Sinn, warum die Frau im Gefängnis sitzt. Auch wenn sie jetzt das entsprechende Formular für eine bewilligte Ausreise während der Greencard-Abwicklung nicht ausgefüllt hat, hätte man ihr einfach die Wiedereinreise in die USA verweigert. Ins Gefängnis kommt man dafür ja nicht.

Das ist übrigens auch einer Deutschen passiert, die mit ihrem Baby ihre Eltern in Deutschland besuchte hatte und dann bei der Wiedereinreise in die USA nicht reingelassen wurde, weil sie den entsprechenden Antrag nicht ausgefüllt hatte. Verhaftet wurde sie deswegen ja auch nicht, sie musste aber zurück nach Deutschland. Durch die Hilfe von lokalen Politikern, die durch ihren amerikanischen Mann mobilisiert wurden, konnten sie dann später doch noch einreisen. 
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: EasyAmerica am 03.08.2007, 17:01 Uhr

Die Frau, die da im Artikel erwaehnt wid, hatte sehr wahrscheinlich eine gefaelschte SSKarte (denn ohne SS Nummer ist es sehr schwierig, hier fuer viele Jahre zu leben, man braucht die fuer den Fuehrerschein, die Autoversicherung, ein Bankkonto und eigentlich alles was einem erlaubt am oeffentlichen Leben Teilzunehmen.  Und heochstwahrscheinlich wurde sie wegen des Besitzes einer solchen dann eingelocht, denn wenn sie eine offiziellen Antrag auf Erteilung einer Gtreen Card gemacht haette, haette sie diese Dokumentation nur vorzeigen brauchen, und waere dann auch wieder reingekommen!

Jetzt wo Du es so schreibst, ich denke du hast recht. Es ergibt sonst wirklich keinen Sinn, warum die Frau im Gefängnis sitzt.
Na dann ist ja Gott sei Dank alles in Ordnung.  :whistle:
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Anoka am 03.08.2007, 17:08 Uhr

Die Frau, die da im Artikel erwaehnt wid, hatte sehr wahrscheinlich eine gefaelschte SSKarte (denn ohne SS Nummer ist es sehr schwierig, hier fuer viele Jahre zu leben, man braucht die fuer den Fuehrerschein, die Autoversicherung, ein Bankkonto und eigentlich alles was einem erlaubt am oeffentlichen Leben Teilzunehmen.  Und heochstwahrscheinlich wurde sie wegen des Besitzes einer solchen dann eingelocht, denn wenn sie eine offiziellen Antrag auf Erteilung einer Gtreen Card gemacht haette, haette sie diese Dokumentation nur vorzeigen brauchen, und waere dann auch wieder reingekommen!

Jetzt wo Du es so schreibst, ich denke du hast recht. Es ergibt sonst wirklich keinen Sinn, warum die Frau im Gefängnis sitzt.
Na dann ist ja Gott sei Dank alles in Ordnung.  :whistle:

...und das ist Deine Interpretation.... :wink:
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Daniel am 03.08.2007, 22:10 Uhr
Dieser Thread ist unter besonderer Boebachtung, also passt etwas auf und vor allem will ich unsere amerikanische Staatsbürgerin bitten, sich mal etwas zu zügeln.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Floriana am 03.08.2007, 22:33 Uhr
Hallo,

Dem Rest des Postings kann ich nur zustimmen. Schon komisch, dass man nur als Erwachsener seine Eltern nachholen darf.

ich glaube, das hängt damit zusammen, dass der US-Staatsbürger als "Sponsor" der Eltern fungiert und für die finanzielle Unterstützung seiner Eltern ein bestimmtes Einkommen nachweisen muss, damit sie, falls sie z. B. aufgrund von Sprachschwierigkeiten nicht gleich einen Job finden, nicht zum Sozialfall werden.

Zitat
Eligibility

In order for a relative to sponsor you to immigrate to the United States, they must meet the following criteria:

They must be a citizen or lawful permanent resident of the U.S. and be able to provide documentation providing that status.

They must prove that they can support you at 125% above the mandated poverty line, by filling out an Affidavit of Support

Gruß
Floriana
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: OWL am 03.08.2007, 23:06 Uhr
Ist spanisch in Texas nicht sowieso schon zweite Amtssprache?
Nein, das hast Du verwechselt, ist in New Mexico.

Ein Überblick über die Amtsprachen:
Englisch natürlich überall, z.T. per Gesetz, z.T. per Gewohnheitsrecht.
Spanisch in New Mexico und Puerto Rico
Hawai'ianisch in Hawai'i
Französisch in Lousiana (Hat das praktische Auswirkungen? :think:)
Samoanisch in American Samoa
Chamorro in Guam und Northern Mariana Islands
Karolinisch in Northern Mariana Islands
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Anoka am 03.08.2007, 23:23 Uhr
Ist spanisch in Texas nicht sowieso schon zweite Amtssprache?

Französisch in Lousiana (Hat das praktische Auswirkungen? :think:)


Die Speisekarte ist manchmal auf französisch.  :lol:

Aber die Cajun in Louisana sprechen eine Art französisch.

Aber ich finde, man sollte nicht vergessen, dass die Spanier/Mexikaner vor den Engländern die USA besiedelten und für mich die spanische Sprache in vielen Teilen der USA auch hingehört.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: OWL am 04.08.2007, 00:01 Uhr
Wieder was gelernt, danke! Immerhin über eine halbe Million gehören dieser Gruppe an:
http://en.wikipedia.org/wiki/Cajun
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: ratlady am 04.08.2007, 08:49 Uhr

Im Ernst? Das ist ja eine merkwürdige Regelung, denn ein 21jähriger sollte ja auch ohne seine Eltern klarkommen. Logischer erschiene mir, wenn Kinder unter 21 oder unter 18 ihre Eltern nachkommen lassen könnten.

"Logischer" waere es eigentlich eher, wenn eben NICHT jedes in USA geborene Kind AUTOMATISCH US-Buerger waere...  :wink:

Aber um mal zum eigentlichen "Thema" zurueckzukommen...

Zitat
Ja toll. Böse Amis, aber wer ist schuld? Wenn ich halt nicht in der Lage bin mich zu informieren oder die Konsequenzen meines Handelns abzuschätzen hab ich halt nunmal Pech gehabt.
So tragisch der Fall auch ist. Mitdenken ist nicht verkehrt.

...anscheinend sind's ja doch nicht immer nur "wir boese Auslands-Deutsche", denen sowas "auffaellt"...  :lol:

Man muss sich dabei jetzt auch nicht unbedingt auf den Spiegel "einschiessen" (wobei ich bisher sowieso immer dachte, "Der Spiegel" und "spiegel online" waeren zwei verschiedene Paar Schuhe - letzterer eine Art "Bildzeitung in intellektueller Verkleidung"...); vor nicht allzu langer Zeit wurde hier (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=23760.0) z.B. mal ein Panorama-Bericht erwaehnt... unter dem Reisser "wie die US-Behoerden deutsche Touristen schikanieren" werden 3 Fallbeispiele geschildert (von denen einer schonmal gar nicht unter "Tourist" faellt), davon lediglich einer (!), wo man wirklich von "Schikane durch die Behoerden" sprechen kann... Waere es wirklich so schlimm, wie die Schlagzeile suggeriert, sollte man doch eigentlich eher annehmen, dass sich hunderte von wirklich guten Beispielen dafuer finden liessen...  :roll:

Ja, ich geb's gern zu, ueber sowas aergere ich mich auch jedesmal wieder; umso mehr, weil zu befuerchten ist, dass die meisten Leser/Zuschauer letztlich wirklich durch die Bank alles als "grausame Behoerdenwillkuer" ansehen - was ja leider durchaus verstaendlich ist... Andererseits denke ich aber auch, dass man bei diesen Sachen nicht im Gegenzug gleich wieder generell von der "boesen [antiamerikanischen] deutsche Presse" sprechen sollte - es gibt schliesslich auch Gegenbeispiele 8)
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: NickMUC am 04.08.2007, 09:51 Uhr

"Logischer" waere es eigentlich eher, wenn eben NICHT jedes in USA geborene Kind AUTOMATISCH US-Buerger waere...  :wink:


...wobei diese sympathische Regelung ja wenigstens noch vom einstmals hohen Anspruch Amerikas übrig geblieben ist:

    Give me your tired, your poor,
    Your huddled masses yearning to breathe free,
    The wretched refuse of your teeming shore;
    Send these, the homeless, tempest-tost to me,
    I lift my lamp beside the golden door!

Speziell die WASPs in den USA neigen dazu zu vergessen, dass die Bevölkerung der USA insgesamt nur aus Immigranten besteht (wenn wir mal die paar überlebenden Ureinwohner weglassen).
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: DocHoliday am 04.08.2007, 10:58 Uhr
...wobei diese sympathische Regelung ja wenigstens noch vom einstmals hohen Anspruch Amerikas übrig geblieben ist:

    Give me your tired, your poor,
    Your huddled masses yearning to breathe free,
    The wretched refuse of your teeming shore;
    Send these, the homeless, tempest-tost to me,
    I lift my lamp beside the golden door!

 :applaus: :applaus:

Speziell die WASPs in den USA neigen dazu zu vergessen, dass die Bevölkerung der USA insgesamt nur aus Immigranten besteht (wenn wir mal die paar überlebenden Ureinwohner weglassen).

Interessantes psychologisches Phänomen. Die alteigesessenen Immigranten fürhlen sich duch neu ankommende bedroht.

Wobei das bei uns ja auch nicht wesentlich anders aussieht. Erstaunlicherweise sind es hier bei uns im Ruhrgebiet vielfach Menschen deren Name auf -czyk oder -ski endet, deren Familien also auch "erst" seit ca. 150 Jahren oder weniger hier leben, die sich besonders laut für strengere Ausländergesetze bzw. ein restriktiveres Zuwanderungsrecht einsetzen.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: OWL am 04.08.2007, 11:32 Uhr
Das ist nun auch sehr vereinfachend.
Der Spruch steht da nämlich auf Englisch und nicht auf Spanisch!
Und es ist nun mal so, daß die Lateinamerikaner viel weniger bereit sind, ihre Sprache zugunsten des Englichen aufzugenen als andere Einwanderergruppen.

Und so was beunruhigt halt auch:
http://www.worldnetdaily.com/news/article.asp?ARTICLE_ID=51746
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: NickMUC am 04.08.2007, 12:07 Uhr
Das ist nun auch sehr vereinfachend.
Der Spruch steht da nämlich auf Englisch und nicht auf Spanisch!
Und es ist nun mal so, daß die Lateinamerikaner viel weniger bereit sind, ihre Sprache zugunsten des Englichen aufzugenen als andere Einwanderergruppen.

Und so was beunruhigt halt auch:
http://www.worldnetdaily.com/news/article.asp?ARTICLE_ID=51746

Zu 1.) Na, dann warst Du wohl noch nicht in den Little Italies oder Chinatowns in den amerikanischen Großstädten... da wirst Du wenig Englisch hören.

zu 2.) Ja... solche Websites von rechtsradikalen oder ultrakonservativen, radikal-christlichen Abtreibungsgegnern beunruhigen mich auch immer! Im Ernst: schau Dir die Site mal genau an – da wird einem wirklich Angst und Bange.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: DocHoliday am 04.08.2007, 12:24 Uhr
Der Spruch steht da nämlich auf Englisch und nicht auf Spanisch!

Was wollen mir diese Worte sagen? Weil's auf englisch ist, gilts auch nur für Menschen, die englisch sprechen?

Und es ist nun mal so, daß die Lateinamerikaner viel weniger bereit sind, ihre Sprache zugunsten des Englichen aufzugenen als andere Einwanderergruppen.

Wieso sollten sie ihre Sprache auch aufgeben. Wie macht man das überhaupt, seine Muttersprache "aufgeben"?

Reicht's nicht, wenn sie einfach englisch lernen?


Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: mrh400 am 04.08.2007, 12:31 Uhr
Hallo,
zu 2.) Ja... solche Websites von rechtsradikalen oder ultrakonservativen, radikal-christlichen Abtreibungsgegnern beunruhigen mich auch immer! Im Ernst: schau Dir die Site mal genau an – da wird einem wirklich Angst und Bange.
unter Deinen Beschreibungen hast Du noch kreationistisch vergessen  :zuberge: ; ich habe mich auch gerade ziemlich irritiert durch einiges da durchgewühlt
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: DocHoliday am 04.08.2007, 12:45 Uhr
Wow, die Seite ist wirklich klasse! In nur 5 Minuten habe ich erfahren, dass rechte Talk Radio Hosts die letzten Verteidiger der Demokratie sind, dass "die Regierung" vor hat, die USA mit Kanada und Mexico zu vereinen, und dass man Diabetes in 20 Minute heilen kann.

Ich bin schwer beeindruckt!

Das Schlimme ist nur, dass man solche Seiten, genau wie die genannten Talk Radio Hosts, ernst nehmen muss, weil sie einen nicht zu unterschätzenden Einfluss haben.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: NickMUC am 04.08.2007, 13:27 Uhr
Hallo,
zu 2.) Ja... solche Websites von rechtsradikalen oder ultrakonservativen, radikal-christlichen Abtreibungsgegnern beunruhigen mich auch immer! Im Ernst: schau Dir die Site mal genau an – da wird einem wirklich Angst und Bange.
unter Deinen Beschreibungen hast Du noch kreationistisch vergessen  :zuberge: ; ich habe mich auch gerade ziemlich irritiert durch einiges da durchgewühlt

Danke! Das hatte ich glatt übersehen...  :staunend2:
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: mrh400 am 04.08.2007, 13:37 Uhr
Hallo,
was mir gerade erst kommt: da hatten wir eine bemerkenswerten Link zu einem Medienauftritt, der das eigentliche Themas dieses Threads - sagen wir mal - doch deutlich relativiert.

Wobei ich der letzte bin, der den "Spiegel" oder andere deutsche Boulevardblätter für unfehlbar oder auch nur wirklich objektiv hält. Jedes dieser Blättchen lebt ebenso wie die sogenannten seriösen Tageszeitungen letztlich davon, daß es seine Kundschaft in der von dieser erwarteten Sprache (sowohl über die spezifische Sprache von "Bild" als auch von "Spiegel" gabe es früher einmal ganz interessante Untersuchungen) bedient.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: dschlei am 04.08.2007, 16:26 Uhr
Wieso sollten sie ihre Sprache auch aufgeben. Wie macht man das überhaupt, seine Muttersprache "aufgeben"?

Reicht's nicht, wenn sie einfach englisch lernen?

Der Stein des Anstosses ist ja auch nicht, dass man verlangt, dass sie ihre Muttersprache aufgeben, sondern dass sich grosse Teile dieser Immigrantengruppe, die unter dem Begriff Hispanics oder Latinos zusammengefasst wird, weigert, uebehaupt Englisch zu lernen.  Es gibt mittlerweile grosse Teile in diesem land, wo man mit Englisch nicht mehr weiterkommt!  Vor nicht allzulanger Zeit war ich in Kalifornien in einer Tankstelle/Supermarkt, und ich konnte mich auf Englisch dort nicht verstaendigen, obwohl etwa 20 Leute da waren, konnte mir keiner helfen, mit dem Personal zu reden, da keiner dieser 20 Leute Englisch sprach!
Solche Erlebnisse, die andere immer wieder haben, stossen natuerlich mit der Zeit negativ auf, und die Bewegung English Only gewint immer mehr Anhaenger (auch die wollen die Mutterspprache nicht ausrotten, sondern woollen das englisch die Sprache ist, in der hier die Behoerden operieren, also nicht wie bisher, alle Fomulare, usw. in Spanisch und in Englisch).
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: mrh400 am 04.08.2007, 18:07 Uhr
Hallo,
komisch, da gibt es ein Land, das gerade mal 0,4 % der Fläche und etwa 2,5 % der Einwohner der USA hat - da stört sich kaum einer daran, daß er sich in manchen Regionen nicht in seiner Muttersprache verständigen kann, da gibt es 4 Amtssprachen, die sich nach den jeweiligen Bevölkerungsmehrheiten bestimmen; in den meisten Landesteilen muß man zwar in der "dortigen" Amtssprache mit den Behörden verkehren, in manchen gibt es aber auch zwei oder gar drei Amtssprachen nebeneinander. Und das scheint alles zu funktionieren. Aber in dem selbsternannten Bewahrer von Freiheit, Demokratie, Gott und was weiß ich alles geht das nicht.

Ach so, ich sprach von der Schweiz
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: dschlei am 04.08.2007, 18:27 Uhr
Hallo,
komisch, da gibt es ein Land, das gerade mal 0,4 % der Fläche und etwa 2,5 % der Einwohner der USA hat - da stört sich kaum einer daran, daß er sich in manchen Regionen nicht in seiner Muttersprache verständigen kann, da gibt es 4 Amtssprachen, die sich nach den jeweiligen Bevölkerungsmehrheiten bestimmen; in den meisten Landesteilen muß man zwar in der "dortigen" Amtssprache mit den Behörden verkehren, in manchen gibt es aber auch zwei oder gar drei Amtssprachen nebeneinander. Und das scheint alles zu funktionieren. Aber in dem selbsternannten Bewahrer von Freiheit, Demokratie, Gott und was weiß ich alles geht das nicht.

Ach so, ich sprach von der Schweiz
Das stimmt schon, aber willst Du der Mehrheit der Bevoelkerung vorschreiben welche Sprachform sie gerne haette?  die Schweiz ist ja auch anders als die USA entstanden, die nicht deutsch/alemanisch sprechenden landesteile sind ja erst recht spaet dazu gekommen, und dabei war die Sprache eben eine der Verhandlungsobjekte des Beitritts.  Die latinos heir wurden ja nicht mit einem Vertrag hier reingeholt, sondern sind in ein englischsprachiges Land gekommen, und weigern sich die Landessprache anzunehmen (aehnliche Probleme gibt es ja im Kleinen auch in Deutschland mit einigen Tuerken).  Als ich nach hier kam musste ich auch englisch sprechen, obwohl die (zur Zeit noch) Mehrzahl der Bevoelkerung deutschstaemmig ist!  Allerdings haben diese Deutschen damals die englische Sprache erlernt und nicht darauf bestanden nur deutsch zu sprechen wie die Latinos das jetzt einvordern.  Die latinos wollen, dass die anderen Bewohner Spanisch lernen, sie selbst aber wollen kein Englisch erlernen! Da liegt eben das Problem und der Reizausloeser!
Aus diesen Gruenden kann man die USA auch nicht mit der Schweiz vergleichen!

Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: ratlady am 04.08.2007, 18:28 Uhr
Hallo,
was mir gerade erst kommt: da hatten wir eine bemerkenswerten Link zu einem Medienauftritt, der das eigentliche Themas dieses Threads - sagen wir mal - doch deutlich relativiert.

Sorry, aber wie ist das denn jetzt zu verstehen? :kratzen: "Was regt Ihr Euch ueber die [hiesigen] Medien auf, die [da drueben] sind schliesslich auch nicht besser/noch viel schlimmer"? DAS wuerde naemlich durchaus in BEIDE Richtungen funktionieren... 8) Was das bzw. ueberhaupt fast alles auf den letzten drei-vier Seiten nun tatsaechlich mit dem "eigentlichen Thema" zu tun hat, entgeht mir trotzdem gerade irgendwie... (und um nicht noch weiter OT zu geraten, verkneife ich mir den Rest - wundert mich eh, dass hier nicht schon lange Schluss ist  :?)
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: mrh400 am 04.08.2007, 18:58 Uhr
Hallo,
Hallo,
was mir gerade erst kommt: da hatten wir eine bemerkenswerten Link zu einem Medienauftritt, der das eigentliche Themas dieses Threads - sagen wir mal - doch deutlich relativiert.

Sorry, aber wie ist das denn jetzt zu verstehen?
ganz einfach: Ausgangsthema "deutsche Medien und dämliche Berichterstattung"
der in Bezug genommene Link zeigt: das ist offenbar keine Eigenart ausschließlich deutscher Medien
=> Ausgangsthese ist relativiert

DAS wuerde naemlich durchaus in BEIDE Richtungen funktionieren... 8)
genau das wollte ich ja damit sagen (oder anders ausgedrückt - an den Ausgangsposter gerichtet, aber wiederum für beide gültig: "wer im Glashaus sitzt...")

Was das bzw. ueberhaupt fast alles auf den letzten drei-vier Seiten nun tatsaechlich mit dem "eigentlichen Thema" zu tun hat
Das eigentliche Thema ergibt sich für mich aus der Überschrift, nämlich Qualität der Berichterstattung; dazu steht schoin einiges auf den letzten Seiten

wundert mich eh, dass hier nicht schon lange Schluss ist  :?)
mich auch  :wink:

Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: ratlady am 04.08.2007, 19:34 Uhr
ganz einfach: Ausgangsthema "deutsche Medien und dämliche Berichterstattung"
der in Bezug genommene Link zeigt: das ist offenbar keine Eigenart ausschließlich deutscher Medien
=> Ausgangsthese ist relativiert

Gut, das ist zwar die Ueberschrift, allerdings als "These" wuerde ich das nicht ansehen - eher als persoenliches Empfinden. Es ging naemlich (zumindest fuer mein Verstaendnis) konkret darum, dass halt oefter (?) mal Faelle von "tragischen Schicksalen der Opfer der US-Behoerden" geschildert werden, wobei das "bedauernswerte Schicksal der Opfer" und die "Haerte der Behoerden" i.d.R. ziemlich betont werden, waehrend die Tatsache, dass diese "Opfer" haeufig selbst Schuld an ihrem Schicksal sind, nur am Rande oder auch gar nicht erwaehnt wird... frontloop hat dafuer sogar zwei Beispiele genannt; irgendwie scheint das aber untergegangen zu sein. Mich selbst hat das an den "alten" Panorama-Strang erinnert; wenn aber anderen das eher weniger auffaellt bzw. sie das nicht so empfinden, ist das natuerlich auch in Ordnung.  8)

Dass man wohl ueberall auf der Welt "daemliche" Berichterstattung der Medien finden kann, sollte ansonsten eigentlich jedem klar sein... "aufregen" kann man sich doch deswegen aber trotzdem (gelegentlich) mal  :wink:

Zitat
Das eigentliche Thema ergibt sich für mich aus der Überschrift, nämlich Qualität der Berichterstattung; dazu steht schoin einiges auf den letzten Seiten

Wie gesagt, ich hatte das Thema eher etwas spezieller aus dem Eroeffnungsbeitrag heraus verstanden... dagegen wird sich hier spaetestens ab Seite 2 i.W. um "(illegale) Einwanderer und damit verbundene Probleme" gestritten - oder hab ich was ueberlesen?  :oops:

...nu aber Schluss...  8)
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Anoka am 04.08.2007, 21:03 Uhr
Zitat von: NickMUC
Speziell die WASPs in den USA neigen dazu zu vergessen, dass die Bevölkerung der USA insgesamt nur aus Immigranten besteht (wenn wir mal die paar überlebenden Ureinwohner weglassen).

Wie kommst Du denn auf darauf? Ich habe in den USA ganz andere Erfahrungen gemacht.

Also ehrlich, gerade wir in Europa brauchen uns wirklich nicht zu rühmen, was Fremdenfeindlichkeit angeht. Da verstehe ich es echt nicht, wie man mit dem Finger auf die USA zeigen kann, wo es Fremdenfeindlichkeit in dem Masse wie in Europa nicht gibt.

In den USA wurde ich wegen meiner Herkunft noch nie blöd angemacht oder als Citizen zweiter Klasse behandelt. Dies, obwohl ich meistens für eine Hispanic gehalten wurde, da ich dunkelhaarig bin und braune Augen habe. Ich wurde oft für eine Südamerikanerin Typ hispanic mit europ. Wurzeln gehalten. Ich habe aber absolut keine Fremdenfeindlichkeit in den USA erlebt.

Zitat
Zu 1.) Na, dann warst Du wohl noch nicht in den Little Italies oder Chinatowns in den amerikanischen Großstädten... da wirst Du wenig Englisch hören.

In den USA gibt es keine Leitkultur wie in Deutschland. Es ist jedem erlaubt seine eigene Kultur zu wahren. Durch den Einbezug der Einwanderer in den amerikanischen Alltag, dem amerikanischen Patriotismus (Flagge, Pledge of Allegiance) und auch der englischen Sprache, wird den Einwanderern schnell das Gefühl genommen Ausländer zu sein. Bei uns hingegen, ist ein Spanier, Italiener, ein Serbe oder Pole oder was auch immer in 6. Generation immer noch ein Ausländer. Schliesslich sind sie an Ihren Namen leicht zu erkennen.  :twisted:

Obwohl sich viele in den USA schnell als Amerikaner fühlen, wird die eigene Herkunft gewürdigt. Es ist völlig in Ordnung zu Hause seine eigene Sprache zu sprechen. Wobei es spätestens ab der 3. Generation - aus welchen Gründen auch immer - vorbei damit ist. Darum nimmt es mich Wunder, wo in Little Italy noch wirklich italienisch gesprochen wird. Die Leute, mit denen ich sprach und italienisch konnten waren Studenten, Praktikanten usw., die im Gastwerbe in Little Italy arbeiteten. Das waren aber weder Einwanderer noch Amerikaner, sondern italienische Staatsbürger. 

Auch Hispanics sind davon nicht ausgeschlossen. Gerade diese Volksgruppe hat in den USA einen bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht und ist im Durchschnitt ziemlich erfolgreich und hat auch ihre Lobbisten. Es ist also nicht so, dass da alle durchs Band arme, illegale Einwanderer sind, die sich nicht anpassen wollen. 

Zum eigentlichen Thema:

Ich kann jetzt an diesen speziellen Berichten im Spiegel nicht unbedingt etwas anrüchig Antiamerikanisches finden, habe aber schon oft andere Berichte gelesen, wo es von Arroganz und Ueberheblichkeit nur so strotzte und gleichzeitig die Amerikaner lächerlich gemacht wurden. Ansonsten schliesse ich mich Ratlady an, die das treffend beschreibt.

Zitat von: Ratlady
Gut, das ist zwar die Ueberschrift, allerdings als "These" wuerde ich das nicht ansehen - eher als persoenliches Empfinden. Es ging naemlich (zumindest fuer mein Verstaendnis) konkret darum, dass halt oefter (?) mal Faelle von "tragischen Schicksalen der Opfer der US-Behoerden" geschildert werden, wobei das "bedauernswerte Schicksal der Opfer" und die "Haerte der Behoerden" i.d.R. ziemlich betont werden, waehrend die Tatsache, dass diese "Opfer" haeufig selbst Schuld an ihrem Schicksal sind, nur am Rande oder auch gar nicht erwaehnt wird... frontloop hat dafuer sogar zwei Beispiele genannt; irgendwie scheint das aber untergegangen zu sein. Mich selbst hat das an den "alten" Panorama-Strang erinnert; wenn aber anderen das eher weniger auffaellt bzw. sie das nicht so empfinden, ist das natuerlich auch in Ordnung.

Aber ich musste doch lachen, dass man "The Sun" als Relativierung der Aussage herannimmt.  :lol:



Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: mrh400 am 04.08.2007, 21:09 Uhr
Aber ich musste doch lachen, dass man "The Sun" als Relativierung der Aussage herannimmt. 

The Sun?  => WorldNetDaily !
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Anoka am 04.08.2007, 21:24 Uhr
Hallo,
komisch, da gibt es ein Land, das gerade mal 0,4 % der Fläche und etwa 2,5 % der Einwohner der USA hat - da stört sich kaum einer daran, daß er sich in manchen Regionen nicht in seiner Muttersprache verständigen kann, da gibt es 4 Amtssprachen, die sich nach den jeweiligen Bevölkerungsmehrheiten bestimmen; in den meisten Landesteilen muß man zwar in der "dortigen" Amtssprache mit den Behörden verkehren, in manchen gibt es aber auch zwei oder gar drei Amtssprachen nebeneinander. Und das scheint alles zu funktionieren. Aber in dem selbsternannten Bewahrer von Freiheit, Demokratie, Gott und was weiß ich alles geht das nicht.

Ach so, ich sprach von der Schweiz

Es ist sehr nett, wenn Du so über die Schweiz denkst. Aber leider muss ich Dir Deine Illusionen nehmen.   :oops:

Wenn Du die Sprache des entsprechenden Landesteiles nicht kannst, aber doch wenigsten eine der Amtssprachen sprichst, musst Du auch in der Schweiz damit rechnen, dass Dir das übel genommen wird.  :wink:

Gerade auch Deutsche werden in letzter Zeit schon mal mit den Worten angefahren: "Mir sind i de Schwiiz und redet do Schwiizerdütsch."
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Anoka am 04.08.2007, 21:30 Uhr
Aber ich musste doch lachen, dass man "The Sun" als Relativierung der Aussage herannimmt. 

The Sun?  => WorldNetDaily !

Weiter vorne ist es die Sun.

Zu WorldNetDaily wollte ich mich gar nicht äussern, da es eine Site von right wing wackos ist. Es ist reine Propaganda und doch kein Magazin oder eine Zeitung. Wie kommt man überhaupt darauf, eine faschistische Website als Vergleich zum Spiegel heranzuziehen und dann sagen, seht, das gibt es in den USA auch. 
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: EasyAmerica am 04.08.2007, 22:08 Uhr
Hallo,
was mir gerade erst kommt: da hatten wir eine bemerkenswerten Link zu einem Medienauftritt, der das eigentliche Themas dieses Threads - sagen wir mal - doch deutlich relativiert.

Sorry, aber wie ist das denn jetzt zu verstehen? :kratzen: "Was regt Ihr Euch ueber die [hiesigen] Medien auf, ...
Wenn wir ein Chinaforum wären, ginge es um chinesische Medien. Sind wir aber nicht. Also musst du es ertragen, dass wir über amerikanische Medien reden. Brauchst es ja nicht zu lesen, wenn es dich stört.

In den USA gibt es keine Leitkultur wie in Deutschland.
Falsch! Hier wird allenfalls darüber gesprochen, ob es eine Leitkultur geben sollte. Natürlich gibt es die defacto. Man kann sie ja nicht wegleugnen. Wir sind schließlich im christlich demokratisch geprägten Abendland. Die Frage ist höchstens, ob sie anderen aufgezwungen werden sollte. Und die stellt sich hier nicht.

Es ist jedem erlaubt seine eigene Kultur zu wahren.
Hier auch. Es gibt genügend Imigranten, die hierher kommen, weil sie hier im Gegensatz zu ihrem Heimatland ihre Kultur ausleben können.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Doc Snyder am 04.08.2007, 22:21 Uhr
Aber ich musste doch lachen, dass man "The Sun" als Relativierung der Aussage herannimmt.  :lol:

Ich hab' mir den von frontloop33 verlinkten Artikel gar nicht durchgelesen und die letzten Seiten hier im Thread nur überflogen. Es ging mir lediglich um die Überschrift "Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung". Überall auf der Welt wollen Leute eine Zeitung verkaufen und machen das mehr oder weniger reißerisch, also was hat das mit deutschen Medien zu tun? In einem anderen Thread hat jemand den Spiegel mit "Bildzeitung der Lehrer" betitelt also passt der Vergleich mit der Sun im weitesten Sinne doch :wink:.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Anoka am 04.08.2007, 23:01 Uhr


In den USA gibt es keine Leitkultur wie in Deutschland.
Falsch! Hier wird allenfalls darüber gesprochen, ob es eine Leitkultur geben sollte. Natürlich gibt es die defacto. Man kann sie ja nicht wegleugnen. Wir sind schließlich im christlich demokratisch geprägten Abendland. Die Frage ist höchstens, ob sie anderen aufgezwungen werden sollte. Und die stellt sich hier nicht.

Es ist jedem erlaubt seine eigene Kultur zu wahren.
Hier auch. Es gibt genügend Imigranten, die hierher kommen, weil sie hier im Gegensatz zu ihrem Heimatland ihre Kultur ausleben können.

Der Unterschied zwischen hier und den USA ist, dass man in den USA seine eigene Kultur wahren kann und trotzdem ein richtiger Amerikaner ist und auch als solcher angesehen wird. Schliesslich ist jeder ein Einwanderer, der eben auch seine Kultur mitgebracht hat. Sie nennen sich heute noch Irish, Italian, German, Polish usw., sehen sich aber trotzdem als richtige Amerikaner.

Natürlich kann man auch hier seine Kultur wahren, wird aber für immer und ewig als Ausländer angesehen werden. Das ist ein wesentlicher Unterschied. 

In einem anderen Thread hat jemand den Spiegel mit "Bildzeitung der Lehrer" betitelt also passt der Vergleich mit der Sun im weitesten Sinne doch :wink:.

So gesehen hast Du natürlich recht.  :lol:
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Palo am 05.08.2007, 01:42 Uhr
Hallo liebe Leute,

Es handelt sich ja nicht um Immigration, das ist nach wie vor   in USA willkommen. (siehe Green Card Verlosung)

Es handelt sich vielmehr um ILLEGALE Grenzüberschreitung, ILLEGALE Einwanderer

ILLEGALE Arbeiter und deren Familien die auch ILEGAL in USA sind.

Leider ist es viel zu leicht an gefälschte Papiere zu kommen. Geht mal in L.A. in die Gegend vom Silver Lake da stehen immer welche die diese verkaufen.

Die fahren dann ohne legitimen Führerschein und ohne Kraftfahrzeugversicherung rum . Meist sogar in gestohlenen Autos. In der Gegend von San Joaquin Valley wo ja viele in den Obsthainen und Gemüsefeldern arbeiten gibt es die höchste Zahl von Auto Diebstählen in Kalifornien.

http://www.azcentral.com/news/articles/0804ImmigEmployers0804.html







 
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: ratlady am 05.08.2007, 07:03 Uhr
Hallo,
was mir gerade erst kommt: da hatten wir eine bemerkenswerten Link zu einem Medienauftritt, der das eigentliche Themas dieses Threads - sagen wir mal - doch deutlich relativiert.

Sorry, aber wie ist das denn jetzt zu verstehen? :kratzen: "Was regt Ihr Euch ueber die [hiesigen] Medien auf, ...
Wenn wir ein Chinaforum wären, ginge es um chinesische Medien. Sind wir aber nicht. Also musst du es ertragen, dass wir über amerikanische Medien reden. Brauchst es ja nicht zu lesen, wenn es dich stört.

Upsi... dann muss ich mich wohl entschuldigen; dachte doch irgendwie tatsaechlich, es ginge hier um deutsche Medien... :doh:

Ach ja, ich rege mich uebrigens genauso gut und gerne ueber "daemliche US-Medien" auf - obwohl, das ist ja nach letzter "Erkenntnis" eigentlich auch wieder Bloedsinn... da Spiegel online & Co. i.W. auch nicht sonderlich viel besser sind, "relativiert" sich das eh...  8)
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: winki am 05.08.2007, 10:06 Uhr
Jede Zeitung/Journale leben von Auflagen, denn davon hängt der Gewinn ab. Dabei sind die Aufmachung und die Berichterstattung von entscheidender Bedeutung bei der Gewinnerzielung nach dem Motto je reißerisch und Überzogen der Bericht desto höher die Auflage.
Das wird weltweit so gehandhabt und umso mehr je höher die marktbeherrschende Konzentration der Medien durch Medienmogule wie Rupert Murdoch und John C. Malone (USA/Australien), Berlusconi (Italien) eine einseitige Berichterstattung fördern. Eine relativ objektive Berichterstattung wird es daher nur durch eine Vielzahl von unabhängigen Journalisten und Medien geben.
Gerade wer in Deutschland den Spiegel, Frankfurter Allgemeine, Süddeutsche Zeitung wird feststellen dass die Berichte in der Regel genau recherchiert und objektiv präsentiert werden.
Auch haben wir in Deutschland den Vorteil, dass wir auf Informationen im deutschsprachigen Raum (Österreich, Schweiz) zurück zugreifen um uns eine relativ objektive Meinung  bilden
Zu können.
Das ist im Beispiel USA leider nicht der Fall. Dort ist objektive Berichterstattung durch die Konzentration der Medien auf wenige Konzerne und damit der gesteuerten Einflussnahme der Berichterstattung nicht mehr gewährleistet.   

So gerne ich in den USA reise so kritisch sehe ich aber auch die jüngsten Entwicklungen der USA der für sich lange Zeit das Recht der Meinungsfreiheit und Freiheit der einzelnen Person in Anspruch nahm, eine Entwicklung zur totalen Überwachung (Big Brother is watching you) des Einzelnen unter den Deckmäntelchen der Terroristenbekämpfung.

Daher mag ein Bericht wenn er auch noch so unbequem und negativ erscheint immer ein Stück Meinungsfreiheit darstellen und es gilt gerade diese demokratischen Grundrechte zu wahren.

winki
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: NickMUC am 05.08.2007, 10:10 Uhr
Zu WorldNetDaily wollte ich mich gar nicht äussern, da es eine Site von right wing wackos ist. Es ist reine Propaganda und doch kein Magazin oder eine Zeitung. Wie kommt man überhaupt darauf, eine faschistische Website als Vergleich zum Spiegel heranzuziehen und dann sagen, seht, das gibt es in den USA auch. 

Hallo Anoka,

nur zur Klarstellung: diese Site wurde ja ursprünglich nicht als Beispiel für dämliche Berichterstattung, sondern als Beispiel für das wilde Treiben der bösen Mexikanert gepostet!

Zu Deinem anderen Posting:

Was Deine Bemerkungen zur Fremdenfeindlichkeit angeht: da gebe ich Dir im Prinzip recht. Da sind die USA in weiten Bereichen wirklich toleranter als wir in Europa.

Worum es mir im Wesentlichen ging, sind  rassisitsche Ausfälle gegenüber den Mexikanern, die ohne Green Card, aus schierer Not und Verzweiflung über die grüne Grenze oder als Wetbacks in die USA kommen und die momentan auch von der Regierung als die große Gefahr dramatisiert werden (siehe den absurden Grenzzaun, der da entsteht) – während gleichzeitig eben diese Menschen als Erntehelfer, als Hausangestellte, als Küchenhilfen und in vielen anderen Bereichen Jobs machen, schlecht bezahlte Jobs, für die sich sonst kaum jemand finden würde.

Leider kann ich bei sowas nicht die Klappe halten:

>>Ja toll. Böse Amis, aber wer ist schuld? Wenn ich halt nicht in der Lage bin mich zu informieren oder die Konsequenzen meines Handelns abzuschätzen hab ich halt nunmal Pech gehabt.
So tragisch der Fall auch ist. Mitdenken ist nicht verkehrt.<<

>>Diese Familie in El Paso ist schon lange genug un USA um 8 Kinder zur Welt zu bringen (auf Staatskosten) und die wollen kein enlisch lernen. Die Kinder wachsen dann auch spanisch sprechend auf, wenn sie dann in die Schule kommen ist der Staat gezwungen ihnen englisch beizubringen, auch wieder auf Staatskosten.<<

>>Wir sprechen ja hier nicht von Amerikanern, sondern von illegalen Einwanderern aus Mexico die sich  auf Staatskosten vermehren<<

>>Ach ja? Und was produzieren die "illegalen" Mexikaner in USA ausser Nachwuchs? Die machen hoechstens die Gaerten der Reichen sauber usw.<<

>>Die Gefaengnisse sitzen voll von illegal Kriminellen, auch wieder extra Kosten<<

>>Was meinst du wohl wieviele Gunshotwounds taeglich eingeliefert werden, die koennen meistens nicht bezahlen und viele sind "illegals"<<

Aber andererseits: was soll's. Argumentativ kann man da eh nix machen...
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: EasyAmerica am 05.08.2007, 11:05 Uhr
Upsi... dann muss ich mich wohl entschuldigen; dachte doch irgendwie tatsaechlich, es ginge hier um deutsche Medien... :doh:
Auch Ups! Hatte ich bei dem Durcheinander schon vergessen.   :mrgreen:
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: dschlei am 05.08.2007, 15:54 Uhr
Worum es mir im Wesentlichen ging, sind  rassisitsche Ausfälle gegenüber den Mexikanern, die ohne Green Card, aus schierer Not und Verzweiflung über die grüne Grenze oder als Wetbacks in die USA kommen und die momentan auch von der Regierung als die große Gefahr dramatisiert werden (siehe den absurden Grenzzaun, der da entsteht) – während gleichzeitig eben diese Menschen als Erntehelfer, als Hausangestellte, als Küchenhilfen und in vielen anderen Bereichen Jobs machen, schlecht bezahlte Jobs, für die sich sonst kaum jemand finden würde.

Leider sind es auch haeufig die, die in relativ viele Betruegerein verwickelt sind, typisch dafuer sind Drieve Way Re-sufacing  und Re-roffing Betruegerrein, die meistens bei aelteren Menschen vorgenommen werden,  Betreugereien mit gefaelschten Ausweispapieren, unversichte Autos, Einbruchsdiebastehle, usw.  Ich wuerde sagen, dass es fuer jemanden, der nur ab und zu auf Urlaub in den USA ist, sehr schwer zu sagen ist, wie sich denn die Bevoelkerung hier fuehlt, wenn eine grosse Anzahl von Menschen auf einmal hier lebt, die sich intensi weigert sich zu integrieren, und mehr noch, bei Demonstrationen fuer mehr Reechte (obwohl sie halt "illegal" hier sind,) die Mexikanische Nationalhymne singen und auch die Fahne Mexikos benutzen.  Man muss schon hier einige Zeit leben oder gelebt haben, um das volle Ausmass zu verstehen.  Da hilft auch kein noch so gut recherchierter Soeigel oder Panorama Report, weil diese nur Spotlichter bringen koennen und dabei wesentliche Teile der Emotion der Bevoelkerung nicht erfassen koennen.  Selbst fuer uns hier im hohen Norden ist es schwer die Sentiments der Bevoelkerung im Sueden voll zu verstehen, da wir hier nicht viele Lations sehen.  Aber letztes Jahr war ich doch erstaunt, dass bei einer Razia bei Hormel (den Erfindern von Spam) hier in Minnesota ueber 150 mexikanische Arbeiter festgenommen wurden, die alle mit gefaelschten/gestohlenen Papieren dort arbeiteten!  Und bei Pilsburry wurden nochmals ueber 80 festgenommen!  Wenn ich mir dann bedenke, dass keiner von denen eine Versicherung fuer ihr Auto hatte, wird es mir doch anders zu Mute!  Solche Sachen sieht man nicht in der Berichterstattung der deutschen Presse, denn das ist ja nicht Sexy genug, aber solche Dinge machen der Bevoelkerung hier Angst und foerdern die anti "illegal" Einwanderer-Gefuehle, und auch den Ruf nach einem noch hoeheren Zaun an der Grenze und schaerfere Massnahmen gegen diese ungewollten Einwanderer.  Dagegen sieht man in der deutschen Presse nur immer die Seite der ungluecklichen Grenzgaenger, das ist viel sexier und schafft Auflagen!
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Kauschthaus am 05.08.2007, 16:23 Uhr
wundert mich eh, dass hier nicht schon lange Schluss ist  :?)
mich auch  :wink:

Ich hatte den Finger schon mal am Abzug ... äh Schließen-Button, aber es ist ja auf den letzten Seiten wieder ein sachlicher Austausch geworden. Und dadurch auch recht interessant, finde ich jedenfalls.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: mrh400 am 05.08.2007, 19:48 Uhr
Hallo,
@winki
im wesentlichen stimme ich Dir zu, aber diese Aussage:
Gerade wer in Deutschland den Spiegel, Frankfurter Allgemeine, Süddeutsche Zeitung wird feststellen dass die Berichte in der Regel genau recherchiert und objektiv präsentiert werden.
kann ich beim besten Willen nicht teilen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie einseitig manchmal die Recherche betrieben wird - und gerade die beiden genannten Tageszeitungen zeigen bei Gegenüberstellung zum gleichen Thema, daß jede einen anderen Begriff von Objektivität hat (deswegen informiere ich mich in beiden  :wink: ). Besser als viele andere Blättchen sind sie allerdings allemal.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: german_harm_mac am 05.08.2007, 20:52 Uhr
Hallo

Ich denke es gibt kein (Presse)Medium das komplett "neutral" ist.  Denn jede Zeitung/Sender ist auf sein Spektrum/Leserschaft/Zuschauer ausgerichtet. Der Spiegel hat eine andere als der Stern, Die Frankfurter Allgemeine eine andere als die Frankfurter Rundschau,...Für einen objektive / neutrale Berichterstattung braucht man deswegen verschieden Quellen/Medien. In disen Punkt schließe Ich mich mrh4000 + Winki an.

Den Artikel finde  Ich deswegen so neutral, wie er sein kann.

Natürlich ist es schizophren, wenn man auf der einen Seite die illegalen Einwanderer verhaften werden und auf der anderen Seite gerne als billige Arbeitskräfte  geholt werden. aber ist das was USA-Typisch . Ich werde ein stück mehr OF topic Auch bei der EU gibt es solche Beispiele , wenn auch in anderer Form. Ein aktuelles Beispeil aus der letzten Monitor-Sendung Illegale Einwanderer aus Afrika sind nicht gerne gesehen. Aber den Westafrikanische Staaten die Fischerei-Rechte abkaufen und dein Einheimschen die Arbeit/Lebensgrundlage wegnehmen, weil man vor de eigenen Küsten den Bestand überfischt hat, das geht. Man zahlt diesen ein eine Bestimmten Betrag und verkauft dieses als Entwicklungshilfe. Würden die betroffenen Länder den Fischverkauf selber regeln könnten Sie deutlich  mehr verdienen. Ein Link hierzu http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=904&sid=167. Und solche Beispiele der Industrienationen gibt mehr , als genug.SOwas ist also nicht typisch USA, sondern viel mehr ein Kennzeichen der Industrienationen.   Aber weiter ausführen will ich es nicht. Sonst wird zu Off-topic und gleitet in politische Diskussionen ab.


Bzgl der Diskussion ums Englisch lernen bzw. lernen der Landessprache lernen.

Niemand soll/muß/brauch seinen Glauben, Religion, Charakter, Überzeugungen, Identität, Muttersprache aufgeben.

Wenn man in eine "fremden" Land lebt , gebührt es den Respekt gegenüber diesem Land , die dortige Sprache zu lernen + sprechen und sich (grundsätzlich) den dortigen Gepflogenheiten/Sitten anpassen. Ob das der Ameriklaner in Mexiko ist, der Mexikaner in der USA, Der Deutsche in Norwegen/Saudi arabien/USA oder der Chinese in Deutschland. Schließlich will man in den Land leben und arbeiten. Man brauch ja nicht seine Identität aufgeben, aber den jeweilige Gefolgenheiten grundsätzlich an passen+Sprache lernen sollte man doch.

Das ist meine Meinung.


Anne
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: NickMUC am 05.08.2007, 22:57 Uhr
............Ich wuerde sagen, dass es fuer jemanden, der nur ab und zu auf Urlaub in den USA ist, sehr schwer zu sagen ist, wie sich denn die Bevoelkerung hier fuehlt, wenn eine grosse Anzahl von Menschen auf einmal hier lebt, die sich intensi weigert sich zu integrieren, und mehr noch, bei Demonstrationen fuer mehr Reechte (obwohl sie halt "illegal" hier sind,) die Mexikanische Nationalhymne singen und auch die Fahne Mexikos benutzen.  Man muss schon hier einige Zeit leben oder gelebt haben, um das volle Ausmass zu verstehen.  Da hilft auch kein noch so gut recherchierter Soeigel oder Panorama Report............

Du hast natürlich recht, wenn Du sagst, dass so etwas von "innen" heraus betrachtet immer anders aussieht als für einen Außenstehenden. Ich will da auch nichts verniedlichen und verharmlosen, weder die Ängste der "Alt-Einwanderer" noch die vermutlich wirklich überproportionale Beteiligung der "illegalen" (wobei man natürlich auch nicht vergessen darf, dass in solchen Statistiken immer auch eine Menge Delikte auftauchen, die ein eingebürgerter Immigrant gar nicht begehen kann).

Mir geht's auch nicht darum, das alles schön zu reden – was ich mir in solchen Diskussionen eben nur wünsche, ist eine differenzierte Betrachtungsweise, und nicht ein blindes Einschlagen auf die "bösen" Mexikaner. Vielleicht sollte man einfach mal versuchen, sich auch in die Gegenseite hineinzuversetzen, sich mal vorstellen, wie man sich als Bewohner des Grenzgebiets (nur eben der verkehrten Seite) fühlen muss, wenn man täglich Tausende von "reichen" Gringos sieht, die für ein Wochenende über die Grenze kommen, die Taschen voller Dollars, und die sich dafür jedes denkbare Vergnügen kaufen können (inkl. einer hübschen Chicana), während man selber nicht weiss, wie man seine Famile durchbringen soll. Und auch die vielen (wirklich wohlhabenden) Amerikaner, die sich auf mexikanischer Seite eine Hacienda kaufen – just for fun – tragen sicher dazu bei, dass der soziale Zündstoff dort zu dem einen oder anderen Knall beiträgt. Und ich habe derart großkotzige Amerikaner in Juarez erlebt... da verstehe ich jeden Mexikaner, der anfängt, diese Menschen zu verachten (auch wenn diese Art von Grenzgängern  sicher Einzelfälle sind, die aber eben leider besonders unangenehm auffallen).

So ganz und nur von aussen betrachte ich das alles nicht, weil ein guter Freund (Amerikaner) von mir sein ganzes Leben in El Paso verbracht hat und ich mit ihm oft über dieses Thema gesprochen habe. Sein Erfahrungen mit den Menschen aus Juarez sind fast durchweg positiv, viele arbeiten (legal) für ihn. Einige habe ich kennen gelernt. Tolle Burschen.

Es hat halt alles zwei Seiten – ich will nicht mehr, als auf die andere Seite hinweisen.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: dschlei am 05.08.2007, 23:48 Uhr
  Sein Erfahrungen mit den Menschen aus Juarez sind fast durchweg positiv, viele arbeiten (legal) für ihn. Einige habe ich kennen gelernt. Tolle Burschen.

Es hat halt alles zwei Seiten – ich will nicht mehr, als auf die andere Seite hinweisen.
Du ahst schon absolut recht, wenn Du auch die andere seite belichtest, udn da meine Firma auch einen grossen Betrieb in Juarez hat, kenne ich auch einige der Mitarbeiter dort, und muss auch sagen, dass es nette Leute sind.  Aber die sind ja auch ganz legal dort.  Das Problem ist halt die illegale Einreise in die USA und das Unterlaufen der bestehenden Rechtslage, gepart mit der Weigerung einer relativ grossen Anzahl dieser Menschen, sich den Sitten und Gebraeuchen dieses Landes anzupassen (was ich und andere Einwanderer ja auch machen mussten).  Ich bin auch dafuer, dass die Arbeitgeber, die diese Leute bewusst einstellen, schwer bestraft werden sollten (es ist ja genauso Schwarzarbeit wie in Deutschland), da sie nur auf schnoeden Profit aus sind.  Aber viele der Illegalen besorgen sich falsche Papiere und werden somit auch eine Belastung fuer die Gesellschaft da so das system zerstoert wird.

Die Armut und der Wille es zu etwas Besserem zu bringen ist schon verstanedlich, aber die gleiche Situation ist ja auch in den euopaeischen Anreinerlaendern zu sehen, udn doert wird die illegale Einwanderung ja auch bekaempft (siehe Afrikaner nach spanien und Italien, oder Osteuropaer nach Deutschland, usw.).  Wenn man das anedern will ginge es nur durch eine grundsaetzliche Aenderung der bestehenden Gesetze, die eine andere Art der Besitzumverteilung regeln wuerden.

Um auf das Asugangsthema der Berichterstattung zurueckzukommen, ich selbst habe auch seit einigen Jahren erlebt, dass in den deutschen Medien eine Tendenz zu sein scheint, alles ueber die USA in so negativem Licht  wie moeglich erscheinen zu lassen, immer nur der Verfechter der angeblich Armen und Unterdrueckten zu sein, aber dabei die andere Seite voellig zu misachten.  Ich bin weis Gott kein Verfechter der derzeitigen US Regierung oderderen Politik, aber es scheint, als ob die Presse die Abneigung dagen auf das ganze Land uebertragen will.  Selbst der Eingaengliche Artikel kann eine gewisse Polemik nicht vermeiden, und es wurde auch mit keinem wort gesagt, warum die Frau denn ins Gefaengnis kam.  Selbst US Grenzer stecken nicht so einfach Jeden ins Gefaengnis!  Wie ich schon sagte, ich nehme an, dass sie mit gefaelschten Papiieren unterwegs war, oder sie versuchte die Grenze illegal zu ueberqueren.  Wir haben selbst in der Sensations-Presse hier davon nichts gehoert oder gelesen!
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Palo am 05.08.2007, 23:49 Uhr
>>>Es hat halt alles zwei Seiten – ich will nicht mehr, als auf die andere Seite hinweisen<<<<

Hat dir dein amerikanischer Freund auch von den vielen Ueberfaellen auf Amerikaner  in Juarez erzaelt? Und von den Morden?

das wurde auch nicht in der deutschen Presse berichtet.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: ratlady am 06.08.2007, 09:50 Uhr
OK, da die etwas themen-abweichende Diskussion anscheinend OK ist  :daumen: - will ich dann aber auch mal...  8)
 
Mir geht's auch nicht darum, das alles schön zu reden – was ich mir in solchen Diskussionen eben nur wünsche, ist eine differenzierte Betrachtungsweise, und nicht ein blindes Einschlagen auf die "bösen" Mexikaner.

Gebe ich Dir voellig recht... und moechte dazu trotzdem (oder gerade deswegen) noch einiges hinzufuegen:

Dass im allgemeinen meist von "den boesen Mexikanern" die Rede ist, sehe ich als eine Art "Suendenbock-Phaenomen" (wobei "Suendenbock" ein zugegebernmassen schlecht gewaehltes Wort ist) - es ist numal allgemein wesentlich einfacher, sich auf eine bestimmte Gruppe "einzuschiessen" und zu polemisieren... und die US-Presse hat da IMHO nicht unwesentlich Anteil dran. Leider haben "die Mexikaner" aber nunmal das "Pech", dass sie zum einen tatsaechlich die groesste Gruppe der "Illegalen" in USA stellen, und zum anderen (das jetzt aber nur eine Unterstellung meinerseits) vermutlich zusaetzlich auch haeufig noch mit "hispanics" im allgemeinen in einen Topf geworfen werden. Soweit ich weiss, sind etwas mehr als die Haelfte der "Illegalen" in USA aus Mexiko, dazu nochmal ca. 25% aus anderen Laendern Zentral- und Suedamerikas... das heisst aber andererseits auch, dass ca. 3 Mio. "illegal immigrants" aus ANDEREN Laendern stammen - von denen aber irgendwie NIE die Rede zu sein scheint :? Genauso die Sache mit dem "illegal ins Land einschleichen" - knapp die Haelfte der "illegals" (darunter wohl auch etliche Mexikaner) reisen naemlich durchaus voellig legal ein (wenn man z.B. dieser Quelle (http://pewhispanic.org/files/factsheets/19.pdf) glauben darf)... oooppps...  8)

Andere Faktoren sind - wie schon erwaehnt - die Kosten, die z.B. im Gesundheitssektor entstehen (Schliessung von KHs insbesondere in der Naehe der mexikanischen Grenze etc.); die Emotionen, die hochkochen, wenn jemand ohne Aufenthaltsberechtigung weniger "tuition" zahlt als ein US-Staatsbuerger, oder aufgrund von im Land geborenen Kindern staatliche Zuschuesse zum Lebensunterhalt bekommt (was wohl vorzugsweise am Beispiel mexikanischer Staatsbuerger aufgezeigt wird); die "Sprachproblematik", wenn lokale Behoerden wie z.B. Polizei, Gerichtsdiener, emergency personnel etc. z.T. tatsaechlich Spanisch lernen muessen (!); und nicht zuletzt die Tatsache, dass Mexiko selber die Leute wohl eher "ermutigt", ihr Geld (illegal) in den Staaten zu verdienen... so schiesst man sich halt schnell auf "die Uebeltaeter" ein. Die individuellen Schicksale/Motivation/Verzweiflung, die jeweils dahinterstecken (moegen), interessieren da meist weniger... insbesondere, da viele Amerikaner sich selbst eher wenig bis gar nicht mit den eigenen Einwanderungsgesetzen auskennen (kein Vorwurf, kenne meinerseits z.B. die deutschen Bestimmungen dazu ja auch nicht... :oops:) - "dann sollen sie doch einfach legal kommen" hoere ich hier z.B. auch immer wieder; nur, dass fuer viele/fast alle (?) Betroffenen genau das eben NICHT moeglich ist, ist weitestgehend unbekannt bzw. wird ignoriert...

Andererseits muss man aber auch sehen, dass (Gegen-)Argumente wie "billige Arbeitskraefte, ohne die nix gehen wuerde" ebenfalls ziemlich simplifiziert sind - erstens gibt es durchaus Amerikaner, die auch solche "Billigjobs" machen und davon negativ betroffen sind (u.a. Lohnniveau), zweitens fliesst ein nicht unbeachtlicher Teil der "Billigloehne" zurueck in die Heimatlaender der Arbeiter und "entgeht" damit sozusagen der US-Wirtschaft... Abgesehen davon traegt es zu einer "Loesung" des Problems ziemlich null bei - will man die "billigen illegalen Arbeitskraefte" legalisieren, waeren sie wohl kaum mehr so "billig"... soll man also lieber alles so akzeptieren, wie es ist... :?:

Das aber auch nur ein kleiner Auszug aus der langen Liste der "Facetten" dieser Problematik... tja, und "die Presse" (ob US oder anderswo) pickt sich halt das raus, was sich im eigenen Land aktuell gut verkauft... ob sich das dann sozusagen "laenderuebergreifend relativiert", sei dahingestellt; ich persoenlich finde jedoch Kritik in "BEIDEN" Faellen angebracht.

Zitat von: dschlei
da meine Firma auch einen grossen Betrieb in Juarez hat, kenne ich auch einige der Mitarbeiter dort, und muss auch sagen, dass es nette Leute sind.  Aber die sind ja auch ganz legal dort.


Vorsicht - Du willst doch nicht etwa sagen, dass "Illegale" nicht auch nett sein koennen, oder?  8)  :wink:
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: NickMUC am 06.08.2007, 10:28 Uhr
@ dschlei und @ ratlady:

Danke für Eure ausgewogenen Ansichten zu diesem Thema – schön, zu sehen, dass nicht aus jedem deutschen Einwanderer gleich ein 150%iger ultra-Amerikaner werden muss ;-)

Um es nochmal klar zu sagen: ich sehe natürlich auch die Probleme, die die illegale Einwanderung von so Vielen mit sich bringt!
Was die Kriminalitäts-Statistiken angeht: mein Eindruck ist, dass die Mexikaner da wohl prozentual relativ zahlreich vertreten sind, aber eher mit vergleichsweise kleinen Delikten.
Die dicken Fische, die organisierte Kriminalität scheint ja eher aus der Ecke der italienischen und der chinesischen Bevölkerung zu kommen. Und wohl auch (Drogen) deutlich von den – in den USA ja mit offenen Armen ermpfangenen – Flüchtlingen aus Kuba. Da ist auch die Diktion interessant: Wer aus Mexiko kommt, ist ein "Illegaler", wer aus Kuba kommt, ist ein "Flüchtling", der ja auch in aller Regel ratzfatz eingebürgert wird. Klar: da geht's ja auch darum, dem "Klassenfeind" eins auszuwischen.

Anyway: wir werden diese Probleme nicht lösen können – wenigstens nicht so lange, wie ein Teil der Welt seinen Wohlstand auf Kosten des anderen Teils erwirtschaftet.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Anoka am 06.08.2007, 13:50 Uhr
Ist es doch noch zu einer netten kleinen Diskussion gekommen, na geht doch!  :hand:

Das Wesentliche wurde bereits erklärt und wir sind uns alle einig, dass es differenziert zu betrachten ist. Was will man mehr. :wink:


Was die Kriminalitäts-Statistiken angeht: mein Eindruck ist, dass die Mexikaner da wohl prozentual relativ zahlreich vertreten sind, aber eher mit vergleichsweise kleinen Delikten.

Die Mexikaner und andere Mittel- und Südamerikaner sind ja auch nicht per se krimineller als andere. Sie sind aber die Volksgruppe, die die meisten Illegalen stellen. Illegale können sie sich aber bei Problemen nicht an die Polizei wenden und werden leichter Opfer von Erpressungen und anderen Nötigungen. Die Drahtzieher wollen nur profitieren und sind auch keine richtigen Einwanderer, ob nun legal oder illegal.   


Zitat
Die dicken Fische, die organisierte Kriminalität scheint ja eher aus der Ecke der italienischen und der chinesischen Bevölkerung zu kommen.


Du hast wohl zu viel Sopranos geschaut. Das ist jetzt aber ein ziemliches Klischee... :lol:

White collar crimes werden mehrheitlich von der wohlhabenden, einflussreichen mehrheitlich weissen Bevölkerung begangen. Darüber wird aber gerne hinweggesehen. 


Zitat
Anyway: wir werden diese Probleme nicht lösen können – wenigstens nicht so lange, wie ein Teil der Welt seinen Wohlstand auf Kosten des anderen Teils erwirtschaftet.

Yep, so ist es, leider.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: dschlei am 06.08.2007, 13:57 Uhr
Vorsicht - Du willst doch nicht etwa sagen, dass "Illegale" nicht auch nett sein koennen, oder?  8)  :wink:
Nein, das wollte ich nicht sagen!  Ich wollte nur bestaetigen, dass Mexikaner auch nette Leute sind, dass das Nett oder nicht Nett nichts mit der Staatsangehoerigkiet zu tun bhaben.  Hier in unserer Ecke sieht man recht selten Latinos, und die, welche ich kenne, sind legal hier.  Daher weiss ich noch nicht einmal, ob ich ueberhaupt schon jemals einen illegalen Einwanderer getroffen habe, also kann ich mich auf die auch nicht beziehen!  meine Kenntnisse ueber die Problematik habe ich nur aus Presseberichten (und da ist natuerlich auch viel Polemik drin).
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: dschlei am 06.08.2007, 14:12 Uhr
@ dschlei und @ ratlady:

Danke für Eure ausgewogenen Ansichten zu diesem Thema – schön, zu sehen, dass nicht aus jedem deutschen Einwanderer gleich ein 150%iger ultra-Amerikaner werden muss ;-)
Die meisten ehemaligen Deutschen, mit denen ich hier Kontakt habe, sind eigentlich keine 150%ige Amis geworden, sondern sind recht realistisch und stehen mit beiden Fuessen auf dem Boden der Tatsache.  Wir koennen  leicht shen, was hier schwach ist.  aber durch die Distanz zu Deutschland (raeumlich und zeitlich) und der Vergleichsmoeglichkeit die wir durch das Leben auf beiden Seiten haben, koennen wir auch sehen, was in Deutschland schwaechelt.
Zitat
Was die Kriminalitäts-Statistiken angeht: mein Eindruck ist, dass die Mexikaner da wohl prozentual relativ zahlreich vertreten sind, aber eher mit vergleichsweise kleinen Delikten.


Das Problem ist nur, dass der "kleine Mann von der Strasse" aber genau mit diesen Delikten konfrontiert wird!  Von der Grosskriminalitaet ist "Otto Normalverbraucher" relativ wenig betroffen!  also fokusiert man sich total auf diese Bevolekerungsgruppe, die dann auch noch haeufig illegal hier  ist,  und macht diese dann zum Buhmann.  Natuerlich ein gefundenes fressen fuer, vor allem, rechts gerichtete medien, die meistens aus dem Murdoch Konzern kommen.
Zitat
– in den USA ja mit offenen Armen ermpfangenen – Flüchtlingen aus Kuba. Da ist auch die Diktion interessant: Wer aus Mexiko kommt, ist ein "Illegaler", wer aus Kuba kommt, ist ein "Flüchtling", der ja auch in aller Regel ratzfatz eingebürgert wird. Klar: da geht's ja auch darum, dem "Klassenfeind" eins auszuwischen.
Diese offenen Arme sind aber nicht die der normalen Buerger, sondern nur die der Exil-Kubaner und der Regierung!
Fuer die Exil-Gruppe bedeutet das Nachwuchs und mehr Einfluss bedingt durch mehr wahlberechtigete Leute, und fuer die Regierung (besonders die konservative Richtung) bedeutet das mehr Waehlerstimmen, da, im Gegensatz zu den anderen Latinogruppen, die Kubaner fast ausschliesslich Republikaner waehlen.  Ich habe noch niemanden gehoert, der begeistert von dem ungeheur starken Einfluss der Kubaner auf das Leben in der Miami Ecke ist.  Nicht umsonst nennt man das da inzwischen Little Havanna!

Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: NickMUC am 06.08.2007, 15:17 Uhr

1.) ... aber durch die Distanz zu Deutschland (raeumlich und zeitlich) und der Vergleichsmoeglichkeit die wir durch das Leben auf beiden Seiten haben, koennen wir auch sehen, was in Deutschland schwaechelt.


.2.)...Natuerlich ein gefundenes fressen fuer, vor allem, rechts gerichtete medien, die meistens aus dem Murdoch Konzern kommen.


3.)...Diese offenen Arme sind aber nicht die der normalen Buerger, sondern nur die der Exil-Kubaner und der Regierung!
Fuer die Exil-Gruppe bedeutet das Nachwuchs und mehr Einfluss bedingt durch mehr wahlberechtigete Leute, und fuer die Regierung (besonders die konservative Richtung) bedeutet das mehr Waehlerstimmen, da, im Gegensatz zu den anderen Latinogruppen, die Kubaner fast ausschliesslich Republikaner waehlen.  Ich habe noch niemanden gehoert, der begeistert von dem ungeheur starken Einfluss der Kubaner auf das Leben in der Miami Ecke ist.  Nicht umsonst nennt man das da inzwischen Little Havanna!



1.) Glaube ich gerne. Trotz fehlender Distanz sehe ich da auch einiges, was mir Angst macht. Deutschland ist momentan dank Herrn Schäubele auf dem besten Weg, die USA rechts zu überholen...

2.) Der gute Herr Murdoch hat ja jetzt auch noch das Wall Street Journal kassiert. Bin gespannt...

3.) Da hast Du natürlich recht. Nur: bis zu einem gewissen Maß werden (viele) Bürger ja auch durch die Statements der Regierung beeinflusst. Deshalb richtet sich vermutlich der Unmut vieler eben mehr gegen die Mexikaner als gegen die von der Regierung gepamperten Kubaner (oder z.B. auch Puerto Ricaner). Das geradezu manisch anti-kubanisch/pro-amerikanische Verhalten der Exil-Kubaner ist ohnehin ein interessantes Thema, das aber hier zu weit ins Abseits führen würde. Aber sagen wir's mal so: die netteren Kubaner habe ich auf Kuba kennen gelernt...
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: dschlei am 06.08.2007, 16:06 Uhr

3.) Da hast Du natürlich recht. Nur: bis zu einem gewissen Maß werden (viele) Bürger ja auch durch die Statements der Regierung beeinflusst. Deshalb richtet sich vermutlich der Unmut vieler eben mehr gegen die Mexikaner als gegen die von der Regierung gepamperten Kubaner (oder z.B. auch Puerto Ricaner). Das geradezu manisch anti-kubanisch/pro-amerikanische Verhalten der Exil-Kubaner ist ohnehin ein interessantes Thema, das aber hier zu weit ins Abseits führen würde. Aber sagen wir's mal so: die netteren Kubaner habe ich auf Kuba kennen gelernt...

Ich sehe das etwas anders.  Die meisten Kubaner bleiben eigentlich in der Miami Ecke, und normalerweise hoert und sieht man nicht viel davon (nur wenn mal wieder etwas ungewoenliches geschieht), auch die Regierung auessert sich nicht viel darueber.  Die Puerto Ricaner sind natuerlich Staatsbuerger der USA, da ja Puerto Rico zu den USA gehoert, aber die machen (ausser vielleicht in New York) auch nicht viel Probleme.  Der Reest der Latinos kommt allerdings mit grossen Teilen der Bevoelkerung zusammen (und es scheinen hauptsaechlich Mexikaner, oder solche, die dafuer gehalten werden, zu sein), und eben diese vielen Beruehrungspunkte erlauben nun den Menschen auch sehr viele der negativen Sachen zu sehen, die scheinbar direckt oder indireckt durch die illegalitaet hervorgerufen werden (gefaelschte Papiere, unversicherte Fahrzeuge, usw.).  Zusaetzlich haben sich diese Gruppen durch ihre Grossdemonstrationen im letzten jahr noch unbeliebter gemacht, weil diese Dinge, die da vorgefuehrt wurden (Verbrennen oder Zerstampfen der US Flagge, demonstratives Tragen der Mexikanischen Flagge, Singen der US nationalhymne in Spanisch), dem US Buerger sehr an die Nieren gehen.  Ich habe danach Leute getroffen, die sich dieser Sache gegenueber urspreunglich sehr neutral verhalten haben, aber durch diese Demonstrationen absolut anit illegaler Emigranten wurden.

Ich galube es waere in Deutschland auch nicht anders, wenn, z.B., die Tuercken oder andere Minderheitsgruppen, die in grosser Zahl aber dazu noch illegal im Lande sind, sich aehnlich auffuehren wuerden!
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: DocHoliday am 06.08.2007, 16:40 Uhr
Habe gerade mal die letzten Seiten dieser Diskussion gelesen. Eine erfreulich differenzierte und faire Diskussion mit einigen Infos für mich.   :applaus: :applaus:

Eines interessiert mich:
Singen der US nationalhymne in Spanisch

Warum fühlen sich Amerikaner dadurch beleidigt?
Ich habe mir gerade vorgestellt, dass Türken unsere Nationalhymne auf türkisch singen würden. Ich fände das zwar etwas befremdlich (weil ungewohnt), beleidigt würde ich dadurch aber sicher nicht.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Stefan M. am 06.08.2007, 16:50 Uhr
Zitat
Ich galube es waere in Deutschland auch nicht anders, wenn, z.B., die Tuercken oder andere Minderheitsgruppen, die in grosser Zahl aber dazu noch illegal im Lande sind, sich aehnlich auffuehren wuerden!
:kratz: :think: :kratz: Na ja... wenn ich da so drüber nachdenke... hm... :kratz:
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: Doc Snyder am 06.08.2007, 16:50 Uhr
Ich habe mir gerade vorgestellt, dass Türken unsere Nationalhymne auf türkisch singen würden. Ich fände das zwar etwas befremdlich (weil ungewohnt), beleidigt würde ich dadurch aber sicher nicht.

Da bist du aber in der Minderheit. 89% der Spiegel Online - Leser  :grins: wären dagegen:

http://www1.spiegel.de/active/vote/fcgi/vote.fcgi?voteid=3730&x=40&y=5

EDIT: Wobei natürlich da auch nicht steht, dass sich jemand beleidigt fühlt.
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: DocHoliday am 06.08.2007, 16:59 Uhr
Da bist du aber in der Minderheit. 89% der Spiegel Online - Leser   wären dagegen:
http://www1.spiegel.de/active/vote/fcgi/vote.fcgi?voteid=3730&x=40&y=5

Die Frage dort ist aber nicht, ob man dagegen ist, dass Türken die Deutsche Nationalhymne auf Türkisch singen, sondern ob es eine offizielle Version der Nationalhymne auf Türkisch geben soll. Ist meiner Meinung nach schon ein erheblicher Unterschied.

Abgesehen davon bin ich öfter in der Minderheit und fühle mich da in der Regel ganz wohl ;).
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: NickMUC am 06.08.2007, 17:27 Uhr
Ich galube es waere in Deutschland auch nicht anders, wenn, z.B., die Tuercken oder andere Minderheitsgruppen, die in grosser Zahl aber dazu noch illegal im Lande sind, sich aehnlich auffuehren wuerden!

Da gebe ich Dir völlig recht!
Wobei es in D (und ich habe den Verdacht, dass das in den USA auch nicht viel anders ist) relativ wurscht ist, ob die Menschen legal oder illegal im Land sind – auf die Illegalen kann man halt nur unbeschwerter einhacken. Aber die Antipathien richten sich gegen die Tatsache ansich, dass es "Fremde" (und auch noch aus einem deutlich anderen Kulturkreis) sind. Die Diskussion um die mangelnde Bereitschaft zur Integration und das weitgehende Fehlen von Sprachkenntnissen und eine Ghetto-Bildung ist ja auch in Deutschland aktuell – im Wesentlichen immer im Zusammenhang mit Türken. In München kochen gerade die Gemüter hoch wegen des Baus einer großen Moschee in einem innerstädtischen Viertel. Und seit 9/11 sind sowie sämtliche Muslims unter Generalverdacht – was die Integration nicht leichter macht, denn dazu gehören ja nicht nur Menschen, die bereit sind, sich zu integrieren, sondern auch solche, die bereit sind, ihnen das zuzugestehen...
Titel: Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
Beitrag von: dschlei am 06.08.2007, 17:54 Uhr
Habe gerade mal die letzten Seiten dieser Diskussion gelesen. Eine erfreulich differenzierte und faire Diskussion mit einigen Infos für mich.   :applaus: :applaus:

Eines interessiert mich:
Singen der US nationalhymne in Spanisch

Warum fühlen sich Amerikaner dadurch beleidigt?
Ich habe mir gerade vorgestellt, dass Türken unsere Nationalhymne auf türkisch singen würden. Ich fände das zwar etwas befremdlich (weil ungewohnt), beleidigt würde ich dadurch aber sicher nicht.
Die einzige Erklaerung, die ich dafuer habe, ist das die durchschnittlichen Amerikaner ein fast religiöses Verhaeltnis zur Fahne und zur Hymne haben!  Selbst in JEDER Kirche steht neben dem Altar auch die US Fahne.  Vielleicht ist dieses Verhältnis daher, weil es ja so ein gemischtes Volk ist, und diese Symbole eigentlich der einzige richtige Zusammenhalt bilden?
Für mich, der sich in Deutschland zu der 68 Bewegung zählte (ja, auch wir sind älter geworden, aber die Erinnerungen an die Wasserwerfer sind noch wach), ist es fast unmöglich zu verstehen, wie man so nationalistisch sein kann.  Aber bei selbst bei meinen Schwiegereltern, die sehr modern und aufgeschlossen waren, und fast jede Ecke der Erdkugel bereist haben, war es ein typisches Sonntagsritual, am Morgen die Fahne zu hissen, und sie bei Einbruch der Dunkelheit wieder einzuholen (und dabei darf die Fahne den Boden nicht berühren, sonst muss sie offiziell verbrannt werden).  Aehnlcih ist es auch mit der Hymne, beim Singen wird die Rechte Hand aufs Herz gelegt, und die Gesichter verkaleren sich.  Glücklicherweise (meiner Meinung nach) ist meine Frau nicht so, und daher konnten wir auch unseren sohn viel liberaler erziehen.