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Autor Thema: Deutscher Schüler lebte versehentlich illegal in USA  (Gelesen 3503 mal)

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nypete

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Re: Deutscher Schüler lebte versehentlich illegal in USA
« Antwort #15 am: 06.01.2006, 10:07 Uhr »
Zitat von: IkeaRegal
Im übrigen, wie ist der Bursche eingereist? Touristenvisum?


ja.
Gruß nypete


IkeaRegal

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Re: Deutscher Schüler lebte versehentlich illegal in USA
« Antwort #16 am: 06.01.2006, 10:16 Uhr »
Zitat von: NYPete
Zitat von: IkeaRegal
Im übrigen, wie ist der Bursche eingereist? Touristenvisum?


ja.

Dann frag ich mich, wieso das erst so spät aufgefallen ist. Ich dachte die Amerikaner wären so pingelig und überprüfen solche Dinge.

nypete

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Re: Deutscher Schüler lebte versehentlich illegal in USA
« Antwort #17 am: 06.01.2006, 10:33 Uhr »
Das war vor 9 Jahren,

da war es noch etwas anders- und alles glaubte ja, es wäre ok.
Gruß nypete


America_Crazy

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Re: Deutscher Schüler lebte versehentlich illegal in USA
« Antwort #18 am: 06.01.2006, 10:35 Uhr »
Ist er nicht auch einmal von Kanada wieder in die USA eingereist und den Beamten ist auch da nichts aufgefallen?
Ich kann das ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Wie schon IkeaRegal geschrieben hat, dachte ich auch, dass solche Dinge sehr genau überprüft und beobachtet werden, aber es ist keiner Behörde aufgefallen. Es ist doch nur dadurch herausgekommen, dass der Junge sind selbst gemeldet hat. Eigentlich sollten sich die Behörden auch fragen, wie es so weit kommen konnte.



Anoka

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Re: Deutscher Schüler lebte versehentlich illegal in USA
« Antwort #19 am: 06.01.2006, 10:41 Uhr »
Zitat von: IkeaRegal
Zitat von: NYPete
Zitat von: IkeaRegal
Im übrigen, wie ist der Bursche eingereist? Touristenvisum?


ja.

Dann frag ich mich, wieso das erst so spät aufgefallen ist. Ich dachte die Amerikaner wären so pingelig und überprüfen solche Dinge.


Nein, denn in den USA gibt es keine Meldepflicht, kein Einwohneramt, keinen Auslaenderausweis usw. Wenn man im Alltag irgend ein Formular ausfuellen muss, wird man nicht nach der Nationalitaet gefragt. Der Amerikaner teilt die Leute nicht in Inlaender und Auslaender auf, wie es in Europa ueblich ist. Die Einwanderer kamen aus der ganzen Welt in die USA. Anhand des Aussehens und der Rasse, werden keine Schlussfolgerungen gezogen.

Bei der Schulanmeldung sollte man zwar die Social Security Nummer angeben. Wenn es nicht getan wird, passiert vielerorts auch nichts. Vielen Schulen ist es bewusst, dass sie auch illegale Schueler haben. Aber sie verstehen sich als Lehrer und nicht als Polizei. Auch herrscht die Einstellung, dass es fuer die Gesellschaft besser ist, diesen Kindern eine Ausbildung zu erteilen. Wenn die Schulen hart durchgreifen wuerden, waeren diese illegalen Kinder trotzdem im Lande, aber wohl versteckt gehalten. Kalifornien hat mal eine Weile lang betreffend Schulen haerter durchgreifen wollen, sie mussten aber zurueckkrebsen.

Vielleicht wird nun besser verstanden, warum die USA so erpicht genaue Einreisekontrollen durchzufuehren.
LG Anoka

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IkeaRegal

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Re: Deutscher Schüler lebte versehentlich illegal in USA
« Antwort #20 am: 06.01.2006, 11:04 Uhr »
Obwohl wie du es schreibst, wird es wohl auch nicht mehr lange sein. Wie will man sonst den Terrorimus im eigenen Land bekämpfen? Es gibt doch zahlreiche "Grüne Grenzen" zwischen Kanada und den USA. Da wird ein Terrorist wohl nicht direkt in den USA einreisen.

Anoka

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Re: Deutscher Schüler lebte versehentlich illegal in USA
« Antwort #21 am: 06.01.2006, 11:07 Uhr »
Zitat von: IkeaRegal
Obwohl wie du es schreibst, wird es wohl auch nicht mehr lange sein. Wie will man sonst den Terrorimus im eigenen Land bekämpfen? Es gibt doch zahlreiche "Grüne Grenzen" zwischen Kanada und den USA. Da wird ein Terrorist wohl nicht direkt in den USA einreisen.


In dieser Geschichte geht es doch nicht um Terroristen, sondern um Illegale.  :wink:
LG Anoka

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OWL

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Re: Deutscher Schüler lebte versehentlich illegal in USA
« Antwort #22 am: 06.01.2006, 11:17 Uhr »
Angenommen, jemand überzieht seine 90 Tage visumfreien Touristenaufenthalt. Wird der dann wirklich erst bei der Ausreise bemerkt? Oder würde den Behörden auffallen, daß da jemand zu lange im Land ist, nach dem man fahnden muß?

Quid licet Iovi, non licet bovi

America_Crazy

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Re: Deutscher Schüler lebte versehentlich illegal in USA
« Antwort #23 am: 06.01.2006, 11:25 Uhr »
Das ist eine sehr interessante Frage. Die Antwort dazu würde mich auch brennend interessieren. Vielleicht weiss jemand dazu Bescheid, aber ich werde in der Zwischenzeit einfach mal im Internet nach Informationen suchen.  :wink:



Anoka

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Re: Deutscher Schüler lebte versehentlich illegal in USA
« Antwort #24 am: 06.01.2006, 16:29 Uhr »
Der Fall dieses Jungen ereignete sich ja in den 90er Jahren. Zur der Zeit handhabten die Einwanderungsbehoerden ihre Sachen sehr lasche. Z. B. hatte man gemaess Gesetz eine Adressaenderung der Einwanderungsbehoerde zu melden. Die meisten taten das nicht, keinen hat es interessiert und diese Verfehlung hatte keinen Einfluss auf eine Visa-Verlaengerung.

War man mal im Lande, konnte jeder (sogar Touristen) die drivers licence machen und hatte somit einen gueltigen, amerikanischen Ausweis. Diese Drivers Licence ist ein gueltiges Dokument, um sich offiziell auszuweisen Entsprechend unserem Personalausweis. Darauf ist keine Nationalitaet vermerkt. Ich bin ein paar Mal in Verkehrskontrollen geraten, einmal habe ich ein Speeding Ticket erwischt. Kein einziger Polizist hat jemals in Erwaegung gezogen, mal zu fragen ob ich ueberhaupt Amerikanerin bin, geschweige denn nach meinem Status im Lande oder nach meinem Pass/Visa gefragt. Sie hatten keine Daten darueber und es war nicht ihre Sache danach zu fragen. Auslaender und Amerikaner wurden im Alltag genau gleich behandelt. Das einzige was zaehlte, war ein gueltiger Fuehrerschein.

Ein- und Ausreise wurde zwar registriert, aber das lief ja noch auf dem Papierweg, wo natuerlich eine gewisse Fehlerquote nicht vermeidbar war. Das System war nicht so genau und man wusste nicht mit 100 % Sicherheit, ob jemand wirklich noch im Lande weilt. Nach "Overstayern" wurde nicht gefandet.


Wie wir wissen wurde das fuer 9/11 ausgenutzt. Denn diese Terroristen waren mit abgelaufenen Studentenvisa im Lande und keinen hat es interessiert.


Danach gab es den Patriotic Act. Das fuehrte u. A. dazu, dass Auslaender gewisser orientalischer und afrikanischer Staaten sich noch zusaetzlich speziell registrieren mussten. Diese Leute wurde streng ueberwacht. Bei Verfehlungen wurden diese Leute in die National Crime Information Center Database des FBI eingetragen, wo auch lokale Polizisten Zugriff haben. Diese Leute werden offiziell gesucht.

Andere Auslaender und Touristen kommen nur in diese Datenbank, wenn sie sonst noch Straftaten begangen haben. Alleine wegen overstay wurden sie nicht eingetragen.

Mittlerweile ist die Ein- und Ausreise genau registriert.

Im Mai 2005 ist folgendes Gesetz verabschiedet worden. Dort geht es aber hauptsaechlich um Kriminaltaet und Bandenaktivitaeten. Dort drin ist aber enthalten, dass jedermanns Visa-Verfehlungen ebenfalls in diese FBI Datenbank eingetragen wird.

http://www.immigrationforum.org/documents/PolicyWire/Legislation/NCICEntrants.pdf

Die Rede ist aber von Visa-Verfehlungen. Der Visa Waiver ist aber kein Visum. Ich koennte mir vorstellen, dass das fuer uns gar nicht gilt.

Hier der Gesetzes Text (Sect. 117 und 119)
http://www.govtrack.us/congress/billtext.xpd?bill=h109-1279
LG Anoka

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PaulWerner

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Re: Deutscher Schüler lebte versehentlich illegal in USA
« Antwort #25 am: 06.01.2006, 19:20 Uhr »
Hallo,
der Fall des Jungen ist doch anscheinend erst einmal gut ausgegangen.

http://stern.de/politik/ausland/:US-Einwanderungsbeh%F6rde-Legal%2C-Manuel-Bartsch/552707.html

America_Crazy

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Re: Deutscher Schüler lebte versehentlich illegal in USA
« Antwort #26 am: 06.01.2006, 22:23 Uhr »
Zitat von: Anoka
Im Mai 2005 ist folgendes Gesetz verabschiedet worden. Dort geht es aber hauptsaechlich um Kriminaltaet und Bandenaktivitaeten. Dort drin ist aber enthalten, dass jedermanns Visa-Verfehlungen ebenfalls in diese FBI Datenbank eingetragen wird.

Die Rede ist aber von Visa-Verfehlungen. Der Visa Waiver ist aber kein Visum. Ich koennte mir vorstellen, dass das fuer uns gar nicht gilt.


Du meinst also, dass selbst wenn wir mit dem Visa Waiver in die USA einreisen und anschließend länger bleiben wie die 90 Tage, dass wir nicht in diese FBI Datenbank mit aufgenommen werden würden und dadurch würde auch niemand nach uns suchen. Ich meine nicht das ich das vor habe, aber es ist eben doch sehr interessant zu wissen, wie es genau funktioniert.
Gut, das Visa Waiver ist kein Visum, aber wieso sollte man das Gesetz nicht sofort auch auf Visa Waiver ausdehnen? Ich meine, falls dies der Fall ist, wieso nicht? Ich könnte mir vorstellen, dass die Einreisenden in die USA aus Ländern die in das Visa Waiver Programm fallen, eher nicht versuchen, legal in das Land einzureisen um dann die 90 Tage Frist zu brechen und versuchen im Land zu bleiben.

Aber: Die Ein-und Ausreise wird doch nun genau registriert. Man könnte doch sofort feststellen, welche Person die 90 Tage First bricht und nach dieser Person suchen?
 
Kann man denn immer noch den Führerschein einfach in den USA machen, sprich in die USA reisen, den Führerschein machen und somit ein gültiges Dokument in der Hand haben?

Grüße
America_Crazy der immer noch ein wenig durcheinander ist mit den ganzen Gesetzen  :?



Justinian

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Re: Deutscher Schüler lebte versehentlich illegal in USA
« Antwort #27 am: 09.01.2006, 00:44 Uhr »
Zitat von: America_Crazy

Aber: Die Ein-und Ausreise wird doch nun genau registriert. Man könnte doch sofort feststellen, welche Person die 90 Tage First bricht und nach dieser Person suchen?


Aber wo will man denn suchen? Die USA ist ja nicht gerade klein. I.d.R fällt es bei der Ausreise oder zufälligen Kontrollen auf.

Zitat

Kann man denn immer noch den Führerschein einfach in den USA machen, sprich in die USA reisen, den Führerschein machen und somit ein gültiges Dokument in der Hand haben?


Soweit ich weiß muss man für längere Zeit einen Wohnsitz in den USA haben.

Ich denke das ganze ist ein grundsätzliches Problem innerhalb der USA. Manche mögen es nicht wahr haben, dass auch von innerhalb der USA Gefahren ausgehen können - da lässt es sich leicht mit abgelaufenen Visas ausländischer Terroristen argumentieren. Das hat ja doch eigentlich nichts mit der Freiheit zu tun, sich nicht melden zu müssen... :roll:

Anoka

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Re: Deutscher Schüler lebte versehentlich illegal in USA
« Antwort #28 am: 09.01.2006, 09:30 Uhr »
Zitat
Aber: Die Ein-und Ausreise wird doch nun genau registriert. Man könnte doch sofort feststellen, welche Person die 90 Tage First bricht und nach dieser Person suchen?


Nein, denn nur weil man bei der INS "faellig" ist, wird man noch lange nicht gesucht. Die Einwanderungsbehoerde hat gemaess neuem Gesetz 180 Tage Zeit Fehlbare in die FBI Datenbank einzutragen. Da man ja noch nicht weiss wie zuverlaessig die neue Ein- und Ausreiseregistrierung funktioniert, wird man die Sache wohl vorsichtig angehen und die Faelle genau abklaeren. Das macht aber die Einwanderungsbehoerde, lokale Ordnungshueter haben auf diese Datenbank keinen Zugriff. Ist man mal in der FBI Datenbank, wird man auch nicht aktiv gesucht. Da aber jeder Polizist Zugriff hat, wird man dann wohl eines schoenen Tages bei einer Polizeikontrolle gefasst.
Zitat

 Kann man denn immer noch den Führerschein einfach in den USA machen, sprich in die USA reisen, den Führerschein machen und somit ein gültiges Dokument in der Hand haben?


Den Fuehrerschein koennen nur noch Leute machen, die ueber ein Visum verfuegen. Der Fuehrerschein ist mit dem Visum gekoppelt und gilt nur solange, bis das Visum abgelaufen ist. Das Ganze wird aber von Staat zu Staat etwas anders gehandhabt. Einige Staaten erteilen Besuchern nur noch Fuehrerscheine, die nicht als Ausweisdokument anerkannt sind (steht drauf). Andere wiederum erteilen vorerst nur auf 30 Tage beschraenkte Fuehrerscheine, bis der Backgroundcheck durch INS und FBI erfolgt ist. Danach gibt es aber eine richtige Drivers Licence.
LG Anoka

Minnesota
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Re: Deutscher Schüler lebte versehentlich illegal in USA
« Antwort #29 am: 09.01.2006, 09:44 Uhr »
Zitat
Einige Staaten erteilen Besuchern nur noch Fuehrerscheine, die nicht als Ausweisdokument anerkannt sind (steht drauf)


Das heißt, der Führerschein funktioniert dann für US-Amerikaner auch als Staatsbürgerschaftsnachweis, so wie unser Personalausweis?

Quid licet Iovi, non licet bovi