Dt. Politiker bei USA-Einreise festgehalten

[Davidc]

Der deutsche Politiker Özdemir (Grüne) wurde bei der Einreise in die USA eine Stunde lang festgehalten. Es gab keine Erklärung oder Entschuldigung:
http://www.n-tv.de/1130211.html

Besonders interessant:
"Dabei hatte dem Bericht zufolge die deutsche Botschaft seinen Besuch angekündigt, um Vorzugsbehandlung gebeten und einen Mitarbeiter zum Airport geschickt. Der Botschaftsmitarbeiter habe sich aber nicht einmischen dürfen (..)".

Ich frage mich wirklich was die da für Leute an die INS setzen. Machen die alle einen Schnellkurs mit oder wie? Immerhin handelt es sich um den Vorsitzenden der GRÜNEN. Und was war mit dem Hinweis der deutschen Botschaft?

Zitat von N-TV:
"Özdemir wurde von den US-Behörden diskriminiert."

Ich bin kein Freund von Özdemir, aber das ist wirklich oberpeinlich.

[Andre]

Ich kenne den Vorgang zwar nicht (zumindest nicht aus Sicht beider Seiten), finde es aber prinzipiell erst mal gut, wenn alle gleich behandelt und keine Ausnahmen fuer Politiker oder sonstwelche Promis gemacht werden.

[winki]

Ein Politiker hat ja nicht unbedingt einen Diplomatenstatus und damit sollte er auch gleich behandelt werden und keine Extrawurst bekommen was ja auch geschehen ist.

Ist doch gut wenn Politiker am eigenem Leib verspüren was einem Ottonormalo so passiert, so was nennt man Realpolitik...  jetzt kann er sich über das Außenministerium offiziell beschweren. 

Vielleicht hilft es ja dem Normalo - Deutschen Staatsbürger, moslemischer Herkunft mit Vegetarischem Essenswunsch im Flieger, der sich über ESTA einen Urlaubsreise gönnt.

Letztes mal wurde ich auch zum Secundary Check gebeten, fühle mich aber keineswegs von den US-Behörden diskriminiert.

[Antje]

Hallo

Ich vermute mal, die Grünen war noch eine der Parteien, die die entsprechenden Möglichkeiten für die USA, Passagierdaten abzufragen noch am wenigsten „durchgewunken“ haben. Zudem denke ich, daß Herr Özdemir (auch als intellektueller, studierter Mensch) durchaus in seinem Leben schon das ein oder andere mal offensichtliche oder subtile Diskriminierung aufgrund seines Namens erlebt hat.

Dennoch bin ich nicht unglücklich, daß mal ein Politiker sehen konnte, was einem normalen Reisenden so blühen kann, ohne daß irgendwelche sachlichen Gegebenheiten vorliegen.

Nett finde ich, daß die Frau von Herrn Özdemir (Journalistin) das Gefühl hatte, im rechtsfreien Raum zu sein. Mit etwas Recherche wird sie feststellen, daß sie nicht nur das Gefühl hatte, sondern daß dem so ist.

Denn genau dieser Raum auf dem Flughafen ist tatsächlich rechtsfrei.

Antje

[Doc Snyder]

Ich kenne den Vorgang zwar nicht (zumindest nicht aus Sicht beider Seiten), finde es aber prinzipiell erst mal gut, wenn alle gleich behandelt und keine Ausnahmen fuer Politiker oder sonstwelche Promis gemacht werden.

Alle gleich  ?

"Die Mischung aus nichtdeutschem Namen, muslimischer Herkunft und speziellen vegetarischen Essenswünschen auf dem Flug könne den Wunsch nach genauer Überprüfung ausgelöst haben"

[DocHoliday]

Ich finde es schon bemerkenswert, wenn der Vorstizende einer der Bundestagsparteien bei einer offensichtlich offiziellen Reise (sonst hätte sich die Botschaft wohl nicht im Vorfeld gekümmert) bei der Einreise als potentieller Terrorist behandelt wird.
Mal abgesehen davon, dass es mal wieder die Unsinnigkeit dieser Art der Rasterfahdung zeigt.

Ist doch gut wenn Politiker am eigenem Leib verspüren was einem Ottonormalo so passiert, so was nennt man Realpolitik... 

Nutzt nur nichts, wenn es einem Politiker passiert, der diesen Dingen sowieso kritisch gegenübersteht. Vielleicht wenn Herr Schäuble mal in die Sitauation käme ...

[Andre]

Wie gesagt, man muss erstmal beide Seiten kennen.
Die Darstellung aus deutscher Sicht beleuchtet nur eine Seite.
Es reisen mit Sicherheit taeglich Tausende Leute mit "nichtdeutschem Namen, muslimischer Herkunft und vegetarischen Essenswuenschen" ein. Deswegen glaube ich, dass das sicher nicht der alleinige Aufhaenger war und die Sache halt etwas einseitig dargestellt wird.
Man koennte sich z.B. irgendeine Bemerkung vor dem INS Officer vorstellen, vielleicht in der Art "Sie wissen wohl nicht wer ich bin?", die eventuell dazu gefuehrt haben koennte. Aber das sind natuerlich nur Mutmaßungen. Vielleicht war's auch wirklich nur eine Stichprobenueberpruefung und gerade er hat ein wenig Pech gehabt.

[Stefan M.]

Finde ich ehrlichgesagt vollkommen in Ordnung. Warum sollte ein Politiker einer kleinen deutschen Partei in den USA irgendwelche Vorzugsbehandlung bekommen? Meines Wissens ist der Herr Özdemir weder der deutsche Außenminister, noch sonst irgendwie ein Mitglied des Kabinetts oder ein Botschafter.

Ansonsten könnte ja jeder Politiker in Deutschland, also überspitzt gesagt auch ein Gemeinderatsmitglied von Hinterhugelhapfing, verlangen, dass er bei der Einreise in die USA ohne jegliche Kontrollen durchgewunken wird.

Übrigens, hoffentlich haben sie ihn nicht gefragt wie er den Flugpreis bezahlt hat und wie er das generell so hält. Sonst hätte er ja der Wahrheit gemäß die peinliche Geschichte mit den privat genutzten Meilen noch erzählen müssen... 

[mrh400]

Hallo,

Man koennte sich z.B. irgendeine Bemerkung vor dem INS Officer vorstellen, vielleicht in der Art "Sie wissen wohl nicht wer ich bin?", die eventuell dazu gefuehrt haben koennte. Aber das sind natuerlich nur Mutmaßungen.

wenn man ganz bösartig sein will, könnte man weiter mutmaßen, daß eine solche Bemerkung absichtlich gefallen sein könnte, um mittels der provozierten Folgen erstens in die Nachrichten zu kommen (was Politikern immer wichtig ist) und zweitens damit seine eigene Einschätzung der USA-Einreisepolitik öffentlichkeitswirksam bestätigt zu sehen.

Aber dieser Beitrag ist nur unter dem heutigen Datum (01.04.) zu verstehen und entbehrt selbstverständlich jeder Realität.

[AdiW]

Stellt Euch mal vor, ein amerikanischer Politiker würde bei uns solche Probleme haben...Ansonsten, auch wenn man kein Fan der Grünen ist, kann man von Unterstellungen absehen. Für irgend einen Bürgermeister von Hinterhugelhapfing wäre niemand von der Botschaft anwesend, er wollte auch nicht ohne Kontrolle durchgehen. Deswegen ist es nicht in Ordnung, so zu verfahren.
Wem von Euch würde eine zusätzliche Stunde in der Kontrolle gefallen? Ich hätte kein Verständnis dazu, wenn ich deswegen z.B. einen Anschlussflug verpassen würde...

[Mig]

was ist jetzt eigentlich das Problem? die eine Stunde?? so what...

[Kidrock]

Mein Vater würd jetzt sagen "Den hätten sie man da behalten sollen" 

[Antje]

Hallo,

mh - also irgendein hergelaufender Politiker aus Kleinbieselbach ist er dann doch nicht:

Er ist Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen und Abgeordneter des Europäischen Parlaments (Die Grünen / Freie Europäische Allianz). Er ist unter anderem Gründungsmitglied des European Council on Foreign Relations (ECFR).

Nachdem er offenbar nicht privat in den USA ist, ist die Sache schon ein bißchen schwierig - würd ich mal so sagen...

Antje

[Palo]

[EasyAmerica]

Man koennte sich z.B. irgendeine Bemerkung vor dem INS Officer vorstellen, vielleicht in der Art "Sie wissen wohl nicht wer ich bin?", die eventuell dazu gefuehrt haben koennte.

Özdemir ist viel zu gebildet, als dass er nicht wüsste, dass die Amis keine europäischen Spitzenpolitiker kennen. Das koennte - k o e n n t e!!! - sich ändern, wenn Özdemir demnächst Außenminister ist.