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Unterhaltung & aktuelle Hinweise => Aktuelle Meldungen / Radio- & Fernsehtipps => Thema gestartet von: wuender am 26.05.2014, 16:57 Uhr

Titel: Dürre in USA - Riesen-Stausee Lake Powell ist halbleer
Beitrag von: wuender am 26.05.2014, 16:57 Uhr
Im Westen der USA herrscht seit 14 Jahren eine rekordverdächtige Dürre. Der Colorado River verkümmert zum schlammigen Rinnsal, der Pegel der Stauseen ist alarmierend niedrig. Ein Satellitenbild zeigt, dass ganze Teile des Lake Powell ausgetrocknet sind.

Bericht auf Spiegel online (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/duerre-im-westen-der-usa-stausee-lake-powell-trocknet-aus-a-956848.html)

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Dürre in USA - Riesen-Stausee Lake Powell ist halbleer
Beitrag von: Microbi am 26.05.2014, 17:53 Uhr
Das ist nicht gut... wieso kommt so wenig Wasser nach?

Mic
Titel: Re: Dürre in USA - Riesen-Stausee Lake Powell ist halbleer
Beitrag von: miwunk am 26.05.2014, 18:18 Uhr
Das ist nicht gut... wieso kommt so wenig Wasser nach?

Mic

Naja, das ist eine ganz einfache Rechnung:

wenn jahrelang mehr entnommen wird als nachkommt, dann wird das Wasser halt weniger.
Der Wasserbedarf steigt und der Regen und der Schnee in den Bergen wird weniger. Ganz einfach.
Titel: Re: Dürre in USA - Riesen-Stausee Lake Powell ist halbleer
Beitrag von: skyfolk am 27.05.2014, 18:52 Uhr
Seit ich 2001 zum ersten Mal am Lake Powell war, verfolge ich regelmäßig die Wasserstände und die Nachrichten dazu.
Was der Spiegel schreibt, ist etwas reißerisch, aber auch nicht ganz falsch.

Damals war der Wasserstand etwa 100 Fuß höher als 4 Jahre später, als ich zum 3. Mal dort war. Das sah schon sehr beängstigend aus!
Seit dem geht es mehr oder weniger in einer Berg- und Talfahrt. 2011 war er wieder so voll wie 2001.

Mehr Details gibt's auf http://lakepowell.water-data.com/ (auch Daten über die anderen Stauseen in Südwesten)
bzw.  http://www.usbr.gov/uc/water/rsvrs/ops/crsp_40_gc.html
Da gibt es auch Infos über das Wassermanagement. Dabei wird jährlich wohl intensiv gestritten, wer wie viel bekommt.

Natürlich sind die rasant wachsenden Städte LV und LA die Hauptverbraucher und -verursacher des Wassermangels. Sie fordern gleiche/größere Mengen, auch wenn Schnee und Regen ausbleiben.
Titel: Re: Dürre in USA - Riesen-Stausee Lake Powell ist halbleer
Beitrag von: Palo am 27.05.2014, 20:37 Uhr
Reisserisch, ist wohl etwas milde ausgedrueckt. Wenn man mal auf die Karte schaut, die in der Bilderserie auftaucht, kann man genau sehen, dass die hauptsaechliche Trockenheit in der sogen. Dustbowl ist. Das ist eine cyclische Begebenheit die immer wieder auftaucht. John Steinbeck hat darueber sogar einen Roman geschrieben "Die Fruechte des Zorns".

Sicher gibt es im Westen seit ein paar Jahren weniger Niederschlag im Westen. Trotzdem sind die Wasserpegel weder am Lake Powell, noch am Lake Mead ein Massstab fuer die Wasserversorgung im Westen.

Der Wasserpegel im Lake Powell war Ende der 80er Jahre etwa so hoch wie heute, da gab es keinen Wassermangel.

Das einzige was die Wassermengen zur Versorgung der Bevoelkerung beeinflusst ist der Niederschlag.

Titel: Re: Dürre in USA - Riesen-Stausee Lake Powell ist halbleer
Beitrag von: aa_muc am 27.05.2014, 21:20 Uhr
Der Wasserpegel im Lake Powell war Ende der 80er Jahre etwa so hoch wie heute, da gab es keinen Wassermangel.
...und da hatte Las Vegas nicht einmal halb so viele Einwohner wie heute (Quelle Wikipedia: 1990 250.000, 2012 fast 600.000).

Das einzige was die Wassermengen zur Versorgung der Bevoelkerung beeinflusst ist der Niederschlag.
...und genau das ist in den letzten Jahren das Problem.
Titel: Re: Dürre in USA - Riesen-Stausee Lake Powell ist halbleer
Beitrag von: playmaker11 am 28.05.2014, 07:24 Uhr
auch hier: http://www.feelgreen.de/duerre-riesen-stausee-lake-powell-ist-halbleer/id_69609290/index (http://www.feelgreen.de/duerre-riesen-stausee-lake-powell-ist-halbleer/id_69609290/index)

Ein bißchen verwunderlich ist es schon:
In Colorado lag im Winter 2008/ 2009 viel Schnee, 2009/2010 war es normal (also genau im Mittel), 2010/2011 war es das 3. beste Jahr der Wetteraufzeichnungen; 2011/2012 war es sehr wenig, 2012/2013 war ein sehr nasses Frühjahr mit viel Schnee und Regen ab Februar, 2013/2014 war es das 5. beste Jahr der Wetteraufzeichnung (und es schneit und regnet immer regelmäßig).
Insofern dürfte in den letzten Jahren potentiell eher viel Wasser da gewesen sein.
Titel: Re: Dürre in USA - Riesen-Stausee Lake Powell ist halbleer
Beitrag von: Microbi am 28.05.2014, 07:58 Uhr
... was nur wieder zeigt, dass solche Zusammenhänge nicht ganz so einfach sind, wie man es uns gelegentlich vormacht.
Einfache Lösungen sind immer verlockend, aber nur selten zutreffend.

Mic
Titel: Re: Dürre in USA - Riesen-Stausee Lake Powell ist halbleer
Beitrag von: dschlei am 28.05.2014, 15:25 Uhr
... was nur wieder zeigt, dass solche Zusammenhänge nicht ganz so einfach sind, wie man es uns gelegentlich vormacht.
Einfache Lösungen sind immer verlockend, aber nur selten zutreffend.

Mic
Tja, es braucht halt viel Wasser, um aus der Wueste Sued Kaliforniens (speziell Central Valley) ein Landwirtschafts-Paradies zu machen
Titel: Re: Dürre in USA - Riesen-Stausee Lake Powell ist halbleer
Beitrag von: Saguaro am 28.05.2014, 16:24 Uhr
Den Höchststand erreichte der Lake Powell zuletzt 2001, aber 2005 sank der Pegel um 45 Meter. Da der See an der tiefsten Stelle 170 m misst, scheinen die schwankenden Pegel aber keine Sorgen zu bereiten. Dann wird halt einfach weniger Wasser abgelassen.

Dieses Jahr gab es kaum Niederschlag im Südwesten, so dass es kein Wunder ist, dass Wasser fehlt. Ich habe mir erst kürzlich selbst ein Bild davon gemacht. Die Natur holt sich so langsam die überfluteten Canyons wieder zurück :socool:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Dürre in USA - Riesen-Stausee Lake Powell ist halbleer
Beitrag von: Drummond am 28.05.2014, 17:14 Uhr
Was immer vergessen wird, sicher wegen der Klimakataschtofe, die ja viele gut ernährt:
Spiegel-Artikel:

"Wissenschaftler befürchten, dass die Region in frühere Zeiten zurückfallen könnte. Baumring-Analysen haben ergeben, dass das 20. Jahrhundert die niederschlagreichste Periode der vergangenen 1200 Jahre war. Zuvor war es im Westen der USA deutlich trockener als heute. Eine Studie etwa hat gezeigt, dass zwischen den Jahren 850 und 1300 gleich zwei Megadürren herrschten - jede für sich fast 200 Jahre lang. Die größte Befürchtung der Experten ist, das Klima könne nun wieder zu derartigen Verhältnissen zurückkehren."