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Autor Thema: Inlandsflüge zu Thanksgiving - US-Reisewelle trotz Coronawelle  (Gelesen 1834 mal)

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Heiner

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Hi!

Zitat
Um das Erntedankfest mit der Familie zu feiern, touren Millionen Amerikaner durchs Land – obwohl die Infektionszahlen hochschnellen. Ein Vorgeschmack auf Weihnachten in Deutschland?
spiegel.de

Gruß Heiner


Wat mutt, dat mutt

Heiner

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US-Behörden fürchten ein „Superspreader-Thanksgiving“
« Antwort #1 am: 28.11.2020, 06:23 Uhr »
Hi!

Zitat
Zu Thanksgiving kommen in den USA Familien und Freunde zusammen. Appelle zum Verzicht gibt es viele – denn die Angst vor mehr Corona-Opfern ist groß.
tagesspiegel.de/

Gruß Heiner


Wat mutt, dat mutt

AdiW

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Kommt nicht ganz überraschend...

miwunk

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Mal abgesehen davon: was meint Ihr, was bei uns im Januar los sein wird??? Bei all den weihnachtlichen Familientreffen und der Silvester-Sauferei? Da laufen wir bestimmt auch in den nächsten, dann aber totalen, lockdown,

motorradsilke

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Das glaub ich nicht. Es gibt viele vernünftige Leute, die sich einschränken. Und einige Bundesländer erlauben ja gar nicht 10 Leute.

Bandito1011

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Klar gibt es viele vernünftige Leute, dem Virus reicht aber leider eine einfache Minderheit derer die es nicht sind. Sonst wären wir nicht in dieser Lage.

Wie dem auch sei, was zu Weihnachten und Silvester passiert lässt sich eh nicht verhindern. Das ist doch schon eingepreist. Wird nochmal deutlich schlimmer bevor es irgendwann besser wird.

Je mehr solcher Artikel ich lese, desto weniger halte ich den moralischen Zeigefinger den USA gegenüber darin für angebracht. Das riecht immer so nach Schadenfreude. "Der dumme Ami"... Irgendwie ermüdend.

Detritus

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Inlandsflüge zu Thanksgiving - US-Reisewelle trotz Coronawelle
« Antwort #6 am: 28.11.2020, 12:25 Uhr »
Hr. Lauterbach meinte auf Twitter:

“Bin zu 10 Verwandte ... setzt gerade Ältere einer unverständlichen und erheblichen Gefahr aus.“


Ach Moment - das Statement stammte aus April kurz vor Ostern. Die dramatischen Folgen der exzessiven Familienfeiern rund ums Ei sind ja noch in nachhaltiger Erinnerung geblieben...

Zu Weihnachten äußerte er sich wir folgt:

“Es sei in jedem Fall richtig, die Zahl der Feiernden auf maximal zehn Personen zu beschränken, sagte Lauterbach.“


Was zu Ostern eine unverständliche Gefahr war ist zu Weihnachten dann richtig. Merke:

Eiersuche im Freien ist gefährlicher als gemeinsames sitzen unterm Baum.

Jack Black

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Ist ja auch noch nicht viel los im Vergleich zur Grippewelle Frühjahr 2018. Ich habe mir die Doku vom RKI heruntergeladen und die Statistik der Todesfälle von destatis.de. Demnach sind im März 2018 jeden Tag bis über 1.600(!) Menschen pro Tag an Grippe gestorben. Bis zu 4.000 Menschen sind damals pro Tag gestorben. Die Krankenhäuser und das  Gesundheitssystem waren total überlastet (gibt auch eine ARD Sondersendung "Brisant" aus dem Jahr 2018 bei Youtube, da würde man glauben, die sprechen von heute - aber nein, das war 2018).

Nur hat das damals keinen interessiert. Das mediale Interesse wurde erst mit Corona erweckt.




Zwei Grafiken über die Sterblichkeit 2018 und 2020, in der 2020er Grafik fehlen die letzte Wochen (sind noch nicht erfasst bei destatis), dafür ist zusätzlich unten der Anteil der Corona Toten eingezeichnet. Zur Verdeutlichung der harmlosen Grippe vs. gefährlichem Corona:

2018:


2020:


Interessant übrigens auch die Peaks im Sommer, da sind die Alten wie Fliegen an der Hitzewelle gestorben. Ist aber auch keinem etwas wert, es wäre (im Vergleich zu den Wahnsinnskosten in dieser Pandemie) geradezu geschenkt billig, Altenheime mit Klimaanlagen auszustatten. Ich habe selbst dieses Jahr zu Hause eine Klimaanlage einbauen lassen (weil ich die Hitze Leid bin im Sommer), war erheblich günstiger und problemloser als vermutet. Immerhin sterben auch da zighundert (wenn nicht sogar bis über 1.000) Menschen an Spitzentagen. Ist medial offensichtlich unattraktiv.
Bornholm: '88, '91, '94, '96, '03, '10, '20
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Bandito1011

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Ernsthaft Jungs ?

Jack Black

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Ernsthaft. Ich gehe davon aus, dass wir noch in den 1000er Bereich kommen, was die täglichen Opfer betrifft. Ist nur die Frage, was daraus gemacht wird. Andererseits, es kling ja fast wie ein Märchen, aber es wird ja behauptet, dass noch dieses Jahr (Mitte Dezember) mit den Impfungen angefangen wird. Da muss man auch erst mal sehen, ob das klappt, wie gut es klappt, wie schnell das geht, ob und wie schnell es Wirkung zeigt und ob es einen maßgeblichen Einfluss auf den Verlauf im Winter/Frühjahr hat.

Spätestens mit Erreichen des Mai wird dann wieder die Wetterkomponente dazukommen, wenn dann wirklich die Impfungen wie geschmiert durchlaufen, sehe ich eine Chance, dass wir keine weitere Welle mehr bekommen. Auch nicht beim nächsten Thanksgiving, schon  gar nicht beim nächsten Weihnachten. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Aber wie die Zahlen oben ja zeigen, hat es unlängst in Deutschland auch erhebliche Opfer gegeben, nur sind die Verantwortlichen da nicht so durchgedreht...
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miwunk

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Nun ja, ich weiss ja nicht, wo Du Deine Zahlen her hast, aber ich habe folgenden Artikel dazu gelesen, und der sagt was ganz anderes aus:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/vorsicht-bei-vergleich-der-zahl-der-todesfaelle-116540/

Und hier
https://www.ptaheute.de/news/artikel/wie-schlimm-war-die-grippe-201819-und-wie-bestimmt-man-grippetodesfaelle/

findest Du:

2018/19 wurden laut RKI 954 Todesfälle mit Influenza-Infektion übermittelt, was deutlich weniger sind als 2017/18 mit 1.674 Todesfällen.

Und egal um all die Zahlen. Der grosse Unterschied für mich ist, dass ich mich gegen Grippe impfen lassen kann, wenn ich Befürchtungen habe. Aber gegen Corona nützen alle Befürchtungen nicht, ich muss mit dem Risiko leben.


Detritus

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Man kann sich heute einen saisonalen Grippeimpfstoff verabreichen lassen von dem man hofft, dass er dann auch auf den tatsächlich auftretenden Virusstamm passt.

Wenn es gut läuft liegt die Impfeffizienz dann da bei 30% - wenn es weniger gut läuft wie 17/18 dann bei 0-15% (zumindest in der Gruppe ü60).

Darüber hinaus verhindert eine Impfung eine Infektion nicht - sie kann hoffentlich nur die Folgen einer solchen abmildern.

Demnächst kann man sich ja auch gegen Corona impfen lassen - auch hier wird aber eine mögliche Ansteckung nicht vollkommen verhindert, sondern lediglich dann die schwere der Erkrankungen reduziert.

In der Praxis kann ein Geimpfter PCR positiv sein = „infiziert“ ohne aber zu erkranken.


Ob eine Impfung dann auch verhindert, dass man selbst den Virus weiter geben kann ist noch völlig offen.

“Brysch wies zudem auf die noch offenen Fragen zur Wirkung der Seren hin. "Ob ein Serum die Infektion verhindern kann, ist reine Spekulation." Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) solle nicht den Eindruck verbreiten, dass die Impfungen so vor dem Virus schützen würden, als werde danach ein Schalter im Körper umgelegt. Laut Brysch kann noch nicht ausgeschlossen werden, dass ein Geimpfter das Virus nicht doch auch noch weitergeben könne.“


https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/corona-impfungen-kritik-an-spahn-und-merkel,SHdwbsZ

Jack Black

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2018/19 wurden laut RKI 954 Todesfälle mit Influenza-Infektion übermittelt, was deutlich weniger sind als 2017/18 mit 1.674 Todesfällen.

Da hat sich wohl jemand ziemlich verhauen, beim RKI kannst Du die Doku herunterladen über die Grippe 2017/2018. Außerdem sieht man ja oben an der Grafik schon, dass im März 2018 bis zu knapp 4.000 Menschen pro Tag gestorben sind - der Peak ist gigantisch. Das sind alleine an einem Tag schon nur 1.600 Grippetote.

Aus https://www.rki.de/DE/Content/Service/Presse/Pressemitteilungen/2019/10_2019.html

Zitat
In der Grippewelle 2017/18 sind geschätzt 25.100 Menschen in Deutschland durch Influenza gestorben.

Ich sehe gerade, oben steht "übermittelt". Das ist ein bekanntes Problem,  Ärzte diagnostizieren als Todesursache ungern Grippe, weil die meldepflichtig ist. Man schätzt, dass die meisten Influenzatoten einfach als Herztote im Totenschein beerdigt wurden. Laut RKI sind damals über 9 Millionen Menschen in Deutschland an der Grippe erkrankt, davon sind (s.o.) ca. 25.000 gestorben. Das leiten die aus den Krankmeldungen für das Frühjahr 2018 ab. Und die Statistik oben ist von destatis.de, das ist die offizielle Seite des Bundesamtes für Statistik in Deutschland. Also mit Sicherheit richtige Zahlen.

Der grosse Unterschied für mich ist, dass ich mich gegen Grippe impfen lassen kann, wenn ich Befürchtungen habe

Kannst Du, aber Sicherheit hast Du nicht, denn die Grippeimpfung gehört zu den am wenigsten wirksamen Impfungen, sie wirkt nur bei jedem 2. Impfpatienten und selbst dann nicht unbedingt verhindernd, oft nur abschwächend. Du hast keinerlei Sicherheit, dass Du nicht an der Grippe trotzdem verstirbst, entweder an einer Lungenentzündung oder an einer der vielen Folgeerkrankungen, darunter die am meisten gefürchtete Myokarditis. Daran ist vor drei Jahren ein Cousin von mir gestorben, einer meiner besten Freunde hat letztes Jahr mit viel Glück überlebt, musste allerdings eine hochriskante und schwerste OP am offenen Herzen in Kauf nehmen. Das ist die "harmlose Grippe", gegen die man sich ja so toll impfen lassen kann. Insgesamt wird geschätzt, dass die Grippeimpfung effektiv nur ca. 10-15% Opfer verhindert, was zum einen durch die schlechte Wirksamkeit begründet ist, zum anderen auch durch die schlechte Impfmoral in Deutschland, es lassen sich nur weniger als 40% aller Deutschen impfen. Und wenn man wie Du argumentiert "ich könnte mich ja impfen lassen", dann heißt es ja, Du hast es also auch nicht getan und wenn Du die Grippe hast, dann ist es zu spät. Und die ist genauso gefährlich wie Corona. Sie wird nur eben subjektiv von vielen unterschätzt.
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miwunk

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Jack Black, Du weisst aber sicher, dass das Grippejahr 2017/2018 aussergewöhnlich schlimm war und damit überhaupt nicht als Vergleich geeignet.
Wo Du Deine Grafik mit diesen hohen Zahlen her hast, weiss ich leider nicht, denn Du hast es uns nicht mitgeteilt. Oder habe ich da was übersehen?