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Autor Thema: Internet für "arme" familien in den USA  (Gelesen 1145 mal)

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Eckensteher

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Internet für "arme" familien in den USA
« am: 15.08.2005, 10:39 Uhr »
Zitat
Robert Rubin, ehemaliger Finanzminister der USA, will in Zukunft auch ärmeren Familien den Zugang zum Internet ermöglichen. Das Projekt unter dem Namen „Access@Home“ kostet eine Milliarde Dollar. Das Projekt wird unter anderem von der Deutschen Bank unterstützt.

Etwa 100.000 US-Haushalte sollen mit einem modernen Breitbandzugang ausgestattet werden. Der Grund weshalb Rubin dieses milliardenschwere Projekt startete, äußerte er gegenüber dem „Wall Street Journal“: „Die Amerikaner leben und arbeiten heute als Mitglieder einer globalen Wirtschaft. Die Technologie verbindet uns“. Weiterhin sagte er: „Ohne Internetzugang bist du kein vollwertiges Mitglied unserer Volkswirtschaft und unserer Gesellschaft“. Außerdem sieht er einen Nachteil für Kinder aus sozial schwachen Familien. Ihnen bleibe der Zugang zu digitalen Medien verwehrt.

Rubin will vor allem Familien unterstützen, deren Jahresgehalt unter 30.000$ beträgt. Die Organisation will an diese Familien Gutscheine für neue und moderne PC verteilen, und sogar 15.000 neue Wohnungen errichten, die schon von Anfang an mit Breitbandzugängen ausgestattet sein sollen.


Hm, die deutsche bank könnte mit dem geld vielleicht straßenkinder in D-Land fördern, da hätte sie auch genug zu tun.
Und 100.000 zugänge ist ja auf die ges. bevölkerung auch nicht so viel (da gibt es bestimmt viele familien die wesetlich weniger wie 30.000$ haben)

pemag

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Re: Internet für "arme" familien in den USA
« Antwort #1 am: 16.08.2005, 08:21 Uhr »
A) Das ist noch nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein .

B) Das Geld ließe sich mit Sicherheit sehr viel sinnvoller ausgeben .

Andre

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Re: Internet für "arme" familien in den USA
« Antwort #2 am: 16.08.2005, 14:09 Uhr »
Leute, nehmts' mir nicht uebel, aber es faellt schwer, eure Kommentare nachzuvollziehen.

Da setzt sich jemand fuer einen sehr guten Zweck ein, mobilisiert Sponsoren und sammelt Gelder - und schon gibt es Kritiker, die da sagen "Das ist doch viel zu wenig." oder "Das Geld kann man besser anlegen".
Wer diese Meinung vertritt, kann gern selbst dafuer sorgen, mehr Kohle fluessig zu machen und an anderen Stellen zu verwenden.

Volker G.

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Re: Internet für "arme" familien in den USA
« Antwort #3 am: 16.08.2005, 14:14 Uhr »
Zitat von: Andre
Leute, nehmts' mir nicht uebel, aber es faellt schwer, eure Kommentare nachzuvollziehen.

Da setzt sich jemand fuer einen sehr guten Zweck ein, mobilisiert Sponsoren und sammelt Gelder - und schon gibt es Kritiker, die da sagen "Das ist doch viel zu wenig." oder "Das Geld kann man besser anlegen".
Wer diese Meinung vertritt, kann gern selbst dafuer sorgen, mehr Kohle fluessig zu machen und an anderen Stellen zu verwenden.


Pessimismus und Besserwisserei ist wohl tiefverwurzelt in unserer deutschen Mentalität.
CU

Volker G.

Eckensteher

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Re: Internet für "arme" familien in den USA
« Antwort #4 am: 16.08.2005, 20:47 Uhr »
Zitat von: Andre
Leute, nehmts' mir nicht uebel, aber es faellt schwer, eure Kommentare nachzuvollziehen.

Da setzt sich jemand fuer einen sehr guten Zweck ein, mobilisiert Sponsoren und sammelt Gelder - und schon gibt es Kritiker, die da sagen "Das ist doch viel zu wenig." oder "Das Geld kann man besser anlegen".
Wer diese Meinung vertritt, kann gern selbst dafuer sorgen, mehr Kohle fluessig zu machen und an anderen Stellen zu verwenden.


Das tue ich auch, wir helfen aktiv kindern in unserem stadtteil die von ihren eltern vernachlässigt werden. (denn dafür gibt es kaum geld von "OBEN")Und ich stehe auf dem standpunkt, das ich geld oder sachen die ich spende mehr oder weniger persönlich übergebe, dann weiß ich wo es bleibt.
Und da meine ich auch die deutsche bank die könnte genauso hier das geld spenden, warum in den usa ?

Andre

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Re: Internet für "arme" familien in den USA
« Antwort #5 am: 16.08.2005, 21:08 Uhr »
Zitat von: Eckensteher
Und da meine ich auch die deutsche bank die könnte genauso hier das geld spenden, warum in den usa ?

Dafür kann's vielseitige Gründe geben.
* vielleicht aus marketingtechnischen Ueberlegungen
* vielleicht weil sie meinen, das es US Familien gibt, die die Spenden noetiger brauchen
* vielleicht aber auch, weil sie wissen, dass Spenden in den USA nicht mit diesen Negativkommentaren ("Warum nicht mehr...?" / "Warum die und wir nicht ...?) hinterfragt werden

Der Grund ist doch auch voellig egal. Wichtig ist, dass Unternehmen oder Privatleute aus ihrem Kapital andere Leute unterstützen. Und da sind auch Bemerkungen, wie "na die haben ja auch genug Geld ..." voellig unangebracht.

Nachtrag: Oder wie wuerde dir Kritik an deiner Art Unterstuetzung schmecken? Meinst du, andere haetten das Recht, dir zu sagen, du muesstest noch mehr Sachen, Geld oder Zeit spenden bzw. an einer anderen Stelle?

Eckensteher

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Re: Internet für "arme" familien in den USA
« Antwort #6 am: 23.08.2005, 14:32 Uhr »
Zitat von: Andre
Zitat von: Eckensteher
Und da meine ich auch die deutsche bank die könnte genauso hier das geld spenden, warum in den usa ?

Dafür kann's vielseitige Gründe geben.
* vielleicht aus marketingtechnischen Ueberlegungen
* vielleicht weil sie meinen, das es US Familien gibt, die die Spenden noetiger brauchen
* vielleicht aber auch, weil sie wissen, dass Spenden in den USA nicht mit diesen Negativkommentaren ("Warum nicht mehr...?" / "Warum die und wir nicht ...?) hinterfragt werden

Der Grund ist doch auch voellig egal. Wichtig ist, dass Unternehmen oder Privatleute aus ihrem Kapital andere Leute unterstützen. Und da sind auch Bemerkungen, wie "na die haben ja auch genug Geld ..." voellig unangebracht.

Nachtrag: Oder wie wuerde dir Kritik an deiner Art Unterstuetzung schmecken? Meinst du, andere haetten das Recht, dir zu sagen, du muesstest noch mehr Sachen, Geld oder Zeit spenden bzw. an einer anderen Stelle?


Nur mal zum vergleich wo man noch ne million hätte abknappsen können.

http://www.crunchweb.net/87billion/index.htm

Andre

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Re: Internet für "arme" familien in den USA
« Antwort #7 am: 23.08.2005, 14:55 Uhr »
Und da wunderst du dich, warum die Deutsche Bank diese Spendenbereitschaft nicht im eigenen Land an den Tag legt?
Brauchst dir nur deine Kommentare dazu durchlesen.

Anoka

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Re: Internet für "arme" familien in den USA
« Antwort #8 am: 23.08.2005, 15:14 Uhr »
@ Eckensteher

Dein zitierter Text (Quelle?) in Deinem ersten Posting ist halt auch etwas irrefuehrend.

Bei diesem Projekt geht es in erster Linie darum, Haeuser und Wohnungen fuer finanzschwache Familien zu bauen (nichts neues, solche Projekte gibt es ueberall im Lande). Gleichzeitig werden diese Bauten mit Internetzugang bestueckt, was neu ist. Auch gibt es Gutscheine fuer PCs usw. Aber in erster Linie wird das Geld fuer die Baufinanzierung gebraucht.

Die Partner dieses Projektes (Banken usw.) gewaehren Zuschuesse und guenstige Darlehen, so dass finanzschwache Familien sich auch ein Haus leisten koennen. Gratis werden die dort naemlich auch nicht wohnen koennen, aber sie bezahlen weniger im Vergleich zu einer normalen Finanzierung. Ich bin ueberzeugt, dass fuer die Banken das ein gutes Geschaeft ist.

Das Projekt heisst Access@home und genaueres ist bei Google zu finden.
LG Anoka

Minnesota
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mrh400

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Re: Internet für "arme" familien in den USA
« Antwort #9 am: 23.08.2005, 15:54 Uhr »
Hallo,
was Anoka dazu sagt klingt schon bedeutend plausibler als die offensichtlich verkürzenden deutschen Meldungen. 1 Mrd. USD für Internetzugänge von 100.000 Haushalten würde nämlich 10.000 USD pro Haushalt bedeuten, was mir für die Finanzierung eines Internetzugangs schon verd... hoch vorkommt.

Wenn man ein bißchen nach englischsprachigen Quellen recherchiert, stellt man fest, daß (nicht "sogar", sondern als Hauptinhalt des Projekts) 15.000 entsprechend ausgestattete familiengeeignete Wohnungen erstellt werden sollen, mit denen 100.000 Leute (people - nicht Haushalte!) Internetzugang erhalten sollen. Da kommen dann also 66.667 USD auf eine Wohnung, die offenbar zu wesentlichen Teilen aus vergünstigten Krediten und nicht nur aus Zuschüssen bestehen. Dafür spricht auch die Beteiligung von Fannie Mae - dem größten Wohnungsbauförderinstitut der Welt, das in Zusammenarbeit mit Banken verbilligte Kredite ausgibt:

Citigroup, Washington Mutual, Deutsche Bank, Cisco Systems and Fannie Mae are among the financial institutions that have pledged support for the project in the form of equity investments or grants and loans, Rubinger said.

Dies weckt in mir den Verdacht, daß sich der Support der Deutschen Bank weniger auf Zuschüsse (wenngleich auch von grants die Rede ist) als auf die Mitwirkung bei vergünstigten Krediten (loans) erstreckt, mit denen man trotz Vergünstigung immer noch eine ganze Menge Geld verdienen kann (erst recht wenn man wie mit Fannie Mae eine günstige Refinanzierungsquelle hat). Das mag jetzt auch wieder negativ klingen, ist aber nicht so gemeint. Geld zu verdienen ist schließlich Aufgabe der Deutschen Bank.
Gruß
mrh400

Eckensteher

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Re: Internet für "arme" Familien in den USA
« Antwort #10 am: 24.08.2005, 09:09 Uhr »
Hi, ja die erste meldung war etwas verstümmelt
Hier noch eine etwas ausführlichere und enrspricht dem was mrh400 gschrieben hat.
Qulle: ZdNet.de

Zitat
Ehemaliger Finanzminister Robert Rubin arbeitet an Milliardenprojekt

Mit einem Access@Home getauften Milliardenprojekt will der ehemalige Finanzminister der USA, Robert Rubin, knapp 100.000 einkommensschwache Landsleute mit schnellen Internetzugängen versorgen. Das über fünf Jahre ausgelegte Projekt der Non-Profit-Organisation Local Initiatives Support Corp. (LISC), der Rubin als Chairman vorsteht, will die digitale Kluft innerhalb der US-amerikanischen Bevölkerung schließen helfen, berichtet das "Wall Street Journal" (WSJ). Insgesamt soll rund eine Milliarde Dollar investiert werden.
 
Noch immer haben viele Kinder aus einkommensschwachen Familien nur in der Schule Zugang zum Internet, was etwa in einer späteren akademischen Laufbahn zu Nachteilen führen kann. Laut LISC machen die US-Amerikaner mit einem jährlichen Einkommen von weniger als 30.000 Dollar zwar 28 Prozent der Bevölkerung aber nur 18 Prozent der Internetuser aus. "Die Amerikaner leben und arbeiten heute als Mitglieder einer globalen Wirtschaft. Die Technologie verbindet uns", sagte Rubin. "Ohne Internetzugang bist du kein vollwertiges Mitglied unserer Volkswirtschaft und unserer Gesellschaft", zitiert das WSJ den Ex-Finanzminister.

Im Rahmen des Projektes sollen unter anderem 15.000 Wohnungen mit Breitbandanschlüssen für Familien mit maximal 60 Prozent des Durchschnittseinkommens der Region gebaut werden. Darüber hinaus will die Organisation Gutscheine für den Kauf von Computern verteilen sowie Internettraining und Gemeinschaftswebsites anbieten. Zu den Unterstützern des Projektes zählen unter anderem der Netzwerkspezialist Cisco und die Deutsche Bank.