Für das US-Fernsehen waren die Oscars
ein Flop - die Zuschauerrate sank auf ein Rekordtief. Nur 32
Millionen Amerikaner schauten sich am Sonntagabend (Ortszeit) die
Live-Übertragung der Filmpreisgala aus Hollywood an. Nach vorläufigen
Zahlen des Medienforschungsinstituts Nielsen Media Research war das
ein Einbruch von 25 Prozent gegenüber den rund 40 Millionen
Zuschauern vom vergangenen Jahr. Den bisherigen Tiefststand mit 33
Millionen hatte es im Jahr 2003 gegeben, als die Show nur wenige Tage
nach dem Einmarsch der US-Truppen im Irak gezeigt wurde.
Beobachter führten das neue Rekordtief darauf zurück, dass die
meisten nominierten Filme keine Kassenschlager waren. Zudem hatte es
durch den monatelangen Streik der Hollywood-Autoren im Vorfeld
weniger Sendungen gegeben, in denen die Werbetrommel für die Oscars
gerührt werden konnte. Schließlich wurde auch die Show selbst als zu
langweilig kritisiert. Statt Gags und herzergreifenden Dankesreden
habe es zum 80. Geburtstag der Oscars vor allem langatmige
Rückblenden gegeben, merkten zahlreiche US-Zeitungen an.
Der verantwortliche Sender ABC dürfte gleichwohl auf seine Kosten
gekommen sein. Einem Bericht des Branchenblatts «Variety» zufolge
brachte jeder 30-Sekunden-Werbespot Einnahmen von 1,8 Millionen
Dollar (rund 1,2 Millionen Euro). Erst im kommenden Jahr könnten die
gesunkenen Zuschauerzahlen auch bei den Werbeeinnahmen negativ zu
Buche schlagen.