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Autor Thema: Lake Powell mit neuem Rekordtief  (Gelesen 3950 mal)

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Hatchcanyon

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Re: Lake Powell mit neuem Rekordtief
« Antwort #15 am: 13.08.2004, 16:13 Uhr »
Zitat von: Anonymous
Gibt es Strategien, wie man das Problem beherrschen will?

Im Prinzip müßte man unterirdisch speichern, um die Verdunstung in dern Griff zu kriegen.


Genau das wird seit einiger Zeit in kleinerem Umfang mit viel Erfolg getestet.

Trotzdem bleibt das Problem, dass es so oder so nicht genug Wasser für die Anzahl Menschen gibt, die jetzt in den versorgten Gebieten leben. Da hilft auch kein Speichern in Aqufiern - es vermindert nur die zusätzlichen Verluste.

Der Bedarf ist derzeit um über 30% grösser als das Angebot, mit den verlusten durch die Reservoirs sogar um ca. 40%.

Gruss

Rolf

wernerw

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Re: Lake Powell mit neuem Rekordtief
« Antwort #16 am: 13.08.2004, 19:14 Uhr »
Also würde nach "Aufgabe" des Lake Powell der Lake Mead einerseits leiden, weil nicht mehr die "garantierte" Wassermenge kommt, sonder soviel wie eben kommt, andrerseits aber die hohe Verdunstung des Lake Powell wegfallen, was die Situation wieder verbessert.

Super post, hatch, ehrlich.  :respekt:
Bald geht's wieder los. Leider nur kurz: 26.8. bis 27.9.

EasyAmerica

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Re: Lake Powell mit neuem Rekordtief
« Antwort #17 am: 13.08.2004, 19:23 Uhr »
Dass der Wasserstand immer schneller abnimmt, hat natürlich auch damit zu tun, dass der Querschnitt des gefluteten Canyons nach unten hin immer geringer wird.

Danke für die tollen Infos, Rolf  :!:  :idea:
Viele Grüße
Heinz

AnkeManni

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Re: Lake Powell mit neuem Rekordtief
« Antwort #18 am: 13.08.2004, 20:50 Uhr »
Hallo,

wir haben gehört, dass zur Zeit ein Forschungsprojekt in San Diego läuft, Wasser aus dem Pazifik mit einer Meerwasserentsalzungsanlage zu Trinkwasser aufzubereiten und per Pipeline nach Las Vegas zu bringen. Diese Anlagen gibt es ja schon z.B. in Ägypten und Israel.

Gruss
Anke

Hatchcanyon

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Re: Lake Powell mit neuem Rekordtief
« Antwort #19 am: 13.08.2004, 20:56 Uhr »
Hi folks!

Danke fürs Lob!

Zitat
Also würde nach "Aufgabe" des Lake Powell der Lake Mead einerseits leiden, weil nicht mehr die "garantierte" Wassermenge kommt, sonder soviel wie eben kommt, andrerseits aber die hohe Verdunstung des Lake Powell wegfallen, was die Situation wieder verbessert.


Prinzipiell nicht von der Hand zu weisen!

Rechnerisch stellt sich die Situation wie folgt dar:

Verbrauch Upper Basin: ca. 5,0 Mio. af/Jahr
Verbrauch Lower Basin: ca. 8,25  Mio. af/Jahr
Verdunstung in den Reservoirs: ca. 1 Mio af/Jahr

ergibt einen Gesamtverbrauch von 14,25 Mio af/Jahr.

Im Mittel der letzten Jahre lieferte das Colorado River-System ca. 10 Mio af/Jahr, somit ergibt sich ein Defizit von 4,25 Mio af/Jahr - ca. 22 Mio af seit dem Jahr 2000. das korrespondiert sehr gut mit den Rückgang der Pegel in den einzelnen Reservoiren. Die Trockenlegung eines oder beider Reservoire führt zwar zu einer Redzierung des Defizits, löst aber das Problem nicht.
 
Lake Powell enthält derzeit noch knapp über 9,5 Mio af.

Aus den dendrochronoplogischen Forschungen weiss man, das langfristig sogar nur mit 7 Mio af/Jahr kalkuliert werden darf. Diese Daten basieren auf den durchschnittlichen Abflussmengen der letzten knapp 1000 Jahre.

Das ergäbe ein Defizit von 7,25 Mio af/Jahr, - in einem jahr würde nmehr als das Aufkommen zweier Jahre verbraucht.

Ursache dafür ist u.a. das rasante Wachstum der Bevölkerung in den versorgten Gebieten - von ca. 30 Millionen Menschen zur Zeit des 2. Weltkriegs auf um die 100 Millionen heute. Offensichtlich kann das Land diese Menge Menschen nicht versorgen.

Las Vegas ist nur ein Brennpunkt. Allerdings ein besonders emotionaler. Durch sein ungehemmtes Wachstum und dadurch, dass sich die Meinung verfestigt, die Stadt beute die Umgegend aus. Erste Protestbewegungen gegen den "Wasserraub" durch L.V. haben sich etabliert. Nach heutigen Stand der Sachlage wird kaum jemand freiwillig auf Wasser zugunsten L.V. verzichten. aufgrund der Rechtslage muss das wohl auch niemand.

Gruss

Rolf