Offensichtlich nicht nur irgendwann, sondern schon in naher Zukunft.
Wenn der Lake Powell wirklich in drei Jahren leer ist, könnte die Gegend bereits in 5 Jahren veröden, schließlich hängen eine Menge Jobs im Tourismus am Wasser. Von der Energie des Glen Canyon Dam ganz zu schweigen.
Hallo!
Alleine die Hausboote auf dem Lake Powell wurden wertmässig auf nahezu 150 Millionen Dollar geschätzt.
Die Energie des Glen Canyon Dams ist unerheblich. Ihr Wegfall würde kaum bemerkt. Anders siehts mit der Hoover Dam-Energie aus. Dieser Verlust wäre auch nationwide zu kompensieren, aber in L.V. würden die Lichter ziemlich dunkel, weil die Stadt einer der Hauptabnehmer ist und es keine Infrastruktur zum Herleitung aus anderen Quellen gibt. Die Energienetzstruktur in den USA ist nicht mit der Verbundnetzstruktur in Deutschland vergleichbar.
Seit Beginn des Jahres wurde für L.V. die Warnstufe "Drought Alert" augerufen, die höchstrangige Warnung vor "Drought Emergency!".
Das hat Konsequenzen:
- Verbot der uneingeschränkten Neuanlage von Grünflächen an Privathäusern und Businesses. Z.B. darf bei Privathäusern nur noch 50% der gestaltbaren Gartenfläche mit Rasen besät werden. Vorgartenrasen ist vollständig verboten.
- Hausbesitzer erhalten Prämien, wenn sie bestehenden Rasen vernichten.
- Autowaschen privat ist untersagt.
- Businesses müssen heftige Strafen zahlen, wenn sie ihr individuelles Water Budget überschreiten. Jede Überschreitung verdoppelt den Wasserpreis für die gesamtmenge automatisch, ab einer Überschreitung um 40% verachtfacht sich der Wasserpreis.
- Springbrunnen und Wasserspiele dürfen nur noch betrieben werden, wenn ihre Grundfläche maximal 25 square feet beträgt. Eine Ausnahme erhielten Resorts, z.B. das Bellagio zugestanden - deren Dancing Waters wurde aber ebenfalls auf 200 square feet begrenzt.
- Luftbefeuchter dürfen nur noch sehr restriktiv dort eingesetzt werden, wo ihre Benutzung aus Gesundheitsgründen (Krankenhäuser) unumgänglich ist.
- u.a.m.
Drought Alert muss gesetzlich zwingend in Drought Emergency umgewandelt werden, wenn der Pegel des Lake Mead um weitere 10 Fuss absinkt. Das wird spätestens Ende 2004 erreicht sein. Die dann greifenden Regelungen werden von einem Katastrophen-Kommitee im Einzelfall festgelegt.
Interessant ist auch, wie das dem Lake Mead entnommene Wasser in L.V. eingesetzt wird:
Irrigation: 47% Water Waste: 23% Toilet: 8% Laundry: 6%
Other Indoor Use: 6% Faucet: 5% Shower: 5% (alle Zahlen von der South Nevada Water Authority)
da Irrigation in L.V. ja kaum Landwirtschaft bedeutet, wird klar, wieviel Wasser zur Erhaltung des Stadterscheinungsbildes verbraucht wird.
Selbst wenn man der Bevölkerung zuhause einen laschen Umgang mit Wasserressourcen unterstell, wenden immer noch 70% der Wassers für mehr oder weniger nicht lebenswichtige Verbräuche aingesetzt. Das belegt, welche umweltpolitische Katastrophe die Stadt darstellt.
Gruss
Rolf