usa-reise.de Forum

Unterhaltung & aktuelle Hinweise => Aktuelle Meldungen / Radio- & Fernsehtipps => Thema gestartet von: gabenga am 28.12.2010, 11:46 Uhr

Titel: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: gabenga am 28.12.2010, 11:46 Uhr
Endlich! Ganz Egoist verspreche ich mir von dieser Regelung (so lange sie nicht von den political correcten zu Fall gebracht wird) eine deutliche Verbesserung.

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,736790,00.html (http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,736790,00.html)
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Easy Going am 28.12.2010, 12:20 Uhr
ist denn schon wieder der 1.April ..... :roll:
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: frontloop33 als gast am 28.12.2010, 12:43 Uhr
Ich halte das für durchaus sinnvoll.
Zwar laufe ich als junger, alleinreisender Mann eher "Gefahr" genauer kontrolliert zu werden, aber in Summe überwiegen einfach die Vorteile - denke ich.

Es macht einfach wenig Sinn die 80-jährige Oma genauso zu kontrollieren wie andere Leute.
Auch die Familie aus Vater, Mutter, 3 kleine Kinder kommt vermutlich schneller durch die Kontrolle als früher.

Auch für die Sicherheit (ok, Anschläge sind sehr selten, aber dennoch) ist es besser, wenn nicht 50% der Kapazität (des Sicherheitspersonals) auf die Oma und 50% auf den Terroristen entfallen, sondern 20% auf die Oma und 80% auf den Terroristen (der dadurch viel wahrscheinlicher entdeckt wird).


Und dass Terroristen zukünftig alte Leute und kleine Kinder rekrutieren um leichter durch die Kontrollen zu kommen, halte ich doch für eher unwahrscheinlich.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: TheHonk am 28.12.2010, 13:32 Uhr
Er muß dann wohl auch in Zukunft durch Tunnel Nummer 3 gehen:

http://latimesblogs.latimes.com/dailydish/2010/11/la-food-stylist-pulled-from-flight-for-atom-bomb-tattoo.html

Ich wahrscheinlich auch, zumindest wenn ich nur im T-Shirt unterwegs bin...  8)

Und über die Brücke, dass die gemeine Terrorzelle an sich halt vor Kindern und Rentnern macht, würde ich nicht gehen...
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Palo am 28.12.2010, 13:37 Uhr
Eine Gruppe für die, die nackt durch wollen und eine Gruppe für die, die sich befummeln lassen wollen, bitte ;-) Und die Zuschauer Galerie nicht vergessen




Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Easy Going am 28.12.2010, 14:31 Uhr

Und über die Brücke, dass die gemeine Terrorzelle an sich halt vor Kindern und Rentnern macht, würde ich nicht gehen...
Wenn ich aufgrund der Erfahrungen von vielen Flugreisen der letzten Jahre die gefährlichste Personengruppe nennen sollte - wären das Rentner.
Gerade beim letzten Heimflug haben zwei dieser höchgefährlichen (deutschen) Rentner beim Warten auf das Aussteigen aus dem Flieger eine unfassbare Schlägerei angezettelt - da hätte mancher Terrorist noch etwas lernen können ....
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Marterpfahl am 28.12.2010, 14:42 Uhr
Wenn ich aufgrund der Erfahrungen von vielen Flugreisen der letzten Jahre die gefährlichste Personengruppe nennen sollte - wären das Rentner.

Hier wären aber noch zu unterscheiden:

Frührentner
normale Alters-Rentner
Pensionäre
aussortierte Politiker
etc.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Easy Going am 28.12.2010, 15:49 Uhr
Wenn ich aufgrund der Erfahrungen von vielen Flugreisen der letzten Jahre die gefährlichste Personengruppe nennen sollte - wären das Rentner.

Hier wären aber noch zu unterscheiden:

Frührentner
normale Alters-Rentner
Pensionäre
aussortierte Politiker
etc.
Bei 3 Toren kann man das ja noch feiner unterscheiden. :P
Erinnert mich fast an "1-2-oder 3" früher mit Michael Schanze, falls das noch einer kennt.  :lol:
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Kauschthaus am 28.12.2010, 15:57 Uhr

Und dass Terroristen zukünftig alte Leute und kleine Kinder rekrutieren um leichter durch die Kontrollen zu kommen, halte ich doch für eher unwahrscheinlich.

Rekrutieren wohl kaum, aber denen was in die Tasche schieben vielleicht schon. :zuck:

Grüße, Petra
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: gabenga am 28.12.2010, 16:33 Uhr
Ich glaube das Alter ist nicht der Hauptfaktor, vermutlich ist die Ethnie entscheident. Der Mainstream-Flugzeugentführer ist ja relativ einfach zu beschreiben.

Natürlich wird diese sinnvolle Idee, die bereits seit Jahren von Israel erfolgreich praktiziert wird, von den "Gutmenchen" verrissen...  :roll:
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: stephan65 am 28.12.2010, 16:47 Uhr
Natürlich wird diese sinnvolle Idee, die bereits seit Jahren von Israel erfolgreich praktiziert wird, von den "Gutmenchen" verrissen...  :roll:

Jo, ich habe heute mal die Diskussion darüber im SPIEGEL-Forum verfolgt, grausig-schön.  :lachroll:

Spaß beiseite, genau so ist es: Israel macht seit Jahren vor, wie es effektiv und sicher geht. Als ich vor 25 Jahren als alleinreisender Jungspund das erste mal dort war, nahm man mich 1 Stunde in die Mangel, nett, aber konsequent. Mittlerweile winken sie uns fast nur noch durch dort.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: michaels-pictures am 28.12.2010, 16:56 Uhr
Bei 3 Toren kann man das ja noch feiner unterscheiden. :P
Erinnert mich fast an "1-2-oder 3" früher mit Michael Schanze, falls das noch einer kennt.  :lol:
Aber Hallo, das war doch Kult!  :)

Übertragen auf die neue Situation würde das dann heissen: "Ob Du mitfliegst oder nicht, sagt Dir gleich das Licht!".... :lol: :lol: :lol:
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: EasyAmerica am 28.12.2010, 18:43 Uhr
Das würde höchste Zeit. Aber eher glaube ich wieder an den Weihnachtsmann, als dass man sich in D trauen würde, unter Personen eine Auswahl zu treffen.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Canyoncrawler am 28.12.2010, 19:08 Uhr
Das das in Israel seit vielen Jahren funktioniert habe ich auch mal in einer Reportage im Fernsehen gesehen. Während die USA und die Europäer nach dem 11. Sept. auf immer mehr Technik setzten, haben die Israelis schon vor 20 Jahren auf Profiling und Beobachtung gesetzt was noch heute gut funktioniert.

Aber trotzdem bin ich froh, dass mein Mann und ich beide mitteleuropäisch aussehen und keine fremd klingenden Namen haben.   :wink:






 
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: winki am 28.12.2010, 19:30 Uhr
Wird auch höchste Zeit, dass in Deutschland wieder Normalität einkehrt und Dinge beim Namen genannt und dementsprechend gehandelt wird , ohne gleich als Nazi, Antisemit oder Fremdenfeindlich eingestuft zu werden.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: playmaker11 am 29.12.2010, 07:48 Uhr
Das das in Israel seit vielen Jahren funktioniert habe ich auch mal in einer Reportage im Fernsehen gesehen. Während die USA und die Europäer nach dem 11. Sept. auf immer mehr Technik setzten, haben die Israelis schon vor 20 Jahren auf Profiling und Beobachtung gesetzt was noch heute gut funktioniert.

Aber trotzdem bin ich froh, dass mein Mann und ich beide mitteleuropäisch aussehen und keine fremd klingenden Namen haben.   :wink:
Weißt Du auch wie das aussieht ? Da darf sich jeder am Flughafen zu seinem Gepäck stellen - und zwar auf dem Rollfeld.... Schön ist anders  :?

Ich halte das Ganze für eine Schnapsidee. Leichter können sich die Gegner nicht auf einen einstellen, man muß nur immer schön alles vorher einteilen und festlegen und immer die gleichen Abläufe machen  :roll: :roll: :roll:
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: mrh400 am 29.12.2010, 08:51 Uhr
Hallo,
wenn das professionell betrieben wird, ist das wie am Beispiel Israel empirisch nachzuvollziehen sicherlich wesentlich effizienter als das derzeitige Brimborium hierzulande und in den USA. Ob das schön ist oder nicht, halte ich bei entsprechendem Sicherheitsgewinn für irrelevant (das Gefummel bei den Amis ist ja offensichtlich inzwischen in einen Grenzbereich geraten, der auch nicht mehr mit "schön" beschrieben werden kann).

Die Eignung für den Massenbetrieb steht auf einem anderen Blatt - aber immerhin fertigt Ben Gurion über 10 Mio Passagiere p.a. ab, die allerdings mindestens drei Stunden vor Abflug da sein sollten.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: gabenga am 29.12.2010, 09:35 Uhr
Ich halte das Ganze für eine Schnapsidee. Leichter können sich die Gegner nicht auf einen einstellen, man muß nur immer schön alles vorher einteilen und festlegen und immer die gleichen Abläufe machen  :roll: :roll: :roll:

Ich kann Dein Argument ncht nachvollziehen - immerhin fuktioniert es in Israel seit Jahren. Und die Bedrohungslage dort ist sicher eine andere als hier.

Aber wir können uns ja weiter in die Tasche lügen und unnütze Kontrollen (z.B. mein Sohn mit 6 da der Metalldetektor wegen eines eingeschmuggelten Spielzeugautos angeschlagen hat) ertragen. Fakt ist nun, dass der klassische Flugzeugentführer meist dunkle Haare, muslimischen Glaubens, mittleren Alters und (mehr oder weniger) sportlich war.

Ich wundere michauch, dass anderweitig Profiling akzeptiert wird, so führt die Polizei Personenkontrollen ja auch eher bei Personen durch, die z.B. drogensüchtig (aussehen) und nicht bei Rentnern. Der getunte Kleinwangen wird sicher auch eher als die Familienkutsche bei der samstag-nächtlichen Polizeikontrolle herausgewungen, etc....

Auch wir wenden ja eigentlich immer eine Form von Profiling an - man nennt es dann aber eher Entscheidungen auf Basis von Erfahrungen/Eindrücken treffen. Oder wie sucht ihr beispielsweise eure Urlaubshotels aus? Eine große Excel-Vergleichstabelle oder anhand subjektiver Bewertungen/Eindrücke (auch evtl. Dritter)?

Gerade als Vielflieger würde ich mir diese Regelung wünschen. Ich glaube kaum, dass irgendwelche Terroristen in der Lage ohne aufzufallen sind Legenden bei Wirtschaftsberatungen, Banken oder auch für Inbetriebnehmer zu generieren. Ich finde die Kontrollen bei knapp 10 Flügen im Jahr schon nervig....  Wenn ichmir vorstelle das Prozedere einmal pro Woche ertragen zu müssen.....  :shock:
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Canyoncrawler am 29.12.2010, 10:01 Uhr
Zitat
Da darf sich jeder am Flughafen zu seinem Gepäck stellen - und zwar auf dem Rollfeld.... Schön ist anders

Immer noch besser als Körperscanner, Leibesvisitation etc. was die Amis inzwischen treiben und den Europäern aufdiktieren im Namen der Sicherheit.
Das grenzt für mich an Belästigung und ich fände es sehr unangenehm wenn mir jemand an Brüste, Hüfte, Oberschenkel greifen würde. Was ja inzwischen bei Sicherheitskontrollen der Amerikaner vorkommen kann. Die drehen inzwischen völlig am Rad. Demnächst folgt noch der Griff/Blick in Körperhöhlen und ein Bauchultraschall im Namen der Sicherheit.  :roll:

Dann stelle ich mich lieber neben mein Gepäck und warte bis das Sicherheitspersonal mit geschultem Blick potentielle Gefährder ausgemacht hat.

An Grenzübergängen bei Autoreisen läuft das ja im Prinzip genauso durch Beobachtung. Ein schneller Blick aufs/ins Auto, ggf. in den Pass und durchwinken bzw. rauswinken.

Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: IkeaRegal am 29.12.2010, 10:03 Uhr
Ich bin skeptisch. Was ist, wenn man durch einen blöden Zufall immer in die schlechteste Kategorie kommt und dann permant blöden Fragen ausgesetzt ist? Ich halte das schon für diskriminierend. Ich kann an meinem Äußeren etwas tun, ich kann auch statt einem getunten Kleinwagen eine Mittelklasselimousine fahren um weniger kontrolliert zu werden. Ich komme aber nicht von einer Liste, die irgendwo im Hintergrund generiert wird. Das ist das fatale!

Eine 100%ige Sicherheit wird es niemals geben. Egal was wir uns noch alles einfallen lassen.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: stephan65 am 29.12.2010, 10:59 Uhr

Weißt Du auch wie das aussieht ? Da darf sich jeder am Flughafen zu seinem Gepäck stellen - und zwar auf dem Rollfeld..

Watt, wie bitte?
Dass man sich in Israels Öffentlichkeit (überall, nicht nur am Flughafen) besser nicht mehr als 2-3 Meter von seinem Gepäck entfernt, ist klar (man wird dann aber nicht erschossen oder sonstwie bestraft), aber Strammstehen auf dem Rollfeld ist mir neu.


Ich bin skeptisch. Was ist, wenn man durch einen blöden Zufall immer in die schlechteste Kategorie kommt und dann permant blöden Fragen ausgesetzt ist?

Das "schlimmste" wäre dann, dass man dich eben eine Weile befragt, wo du warst, ob du jemanden besucht hast, ob du fremde Gegenstände mitführst, was der Grund deiner Reise ist und du vielleicht deine Schuhe ausziehen musst, man dich eben so kontrolliert wie es jetzt überall üblich ist, nur dass lediglich der verbale Anteil an der Kontrolle wesentlich größer ist. Man achtet dabei darauf, ob du Nervenflattern kriegst und dich in Widersprüche verzettelst. Das ist in meinen Augen sehr spaßig, weil das Gespräch durchaus freundlich geführt wird.  :lol:
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Easy Going am 29.12.2010, 12:08 Uhr

Ich wundere michauch, dass anderweitig Profiling akzeptiert wird, so führt die Polizei Personenkontrollen ja auch eher bei Personen durch, die z.B. drogensüchtig (aussehen) und nicht bei Rentnern. Der getunte Kleinwangen wird sicher auch eher als die Familienkutsche bei der samstag-nächtlichen Polizeikontrolle herausgewungen, etc....

Auch wir wenden ja eigentlich immer eine Form von Profiling an - man nennt es dann aber eher Entscheidungen auf Basis von Erfahrungen/Eindrücken treffen. Oder wie sucht ihr beispielsweise eure Urlaubshotels aus? Eine große Excel-Vergleichstabelle oder anhand subjektiver Bewertungen/Eindrücke (auch evtl. Dritter)?

Manchmal lieber gar kein Vergleich als ein schlechter ....
Du kannst doch nicht Deine Urlaubsfotos mit Terroristen vergleichen (oder doch ?  8)  :wink: ).

Auch eine Polizeikontrolle ob einer einen Zacken zuviel in der Krone hat ist weit davon entfernt einen Terroristen zu enttarnen der es auf ein Flugzeug abgesehen hat.
Das sind einfach Stichproben. Mit Stichproben alleine kommst Du beim Thema Flugsicherheit nicht weit .....
Bei dieser "Idee" weiß ich auch gar nicht was schlimmer ist - das man vielleicht Leute wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft anders (schlechter) behandelt oder das sich eine Terrororganisation genau nach dem Schema des Profilings einen als harmlos anzusehenden Kandidaten ausguckt der dann weniger kontrolliert wird als jetzt.
Nicht alle Terroristen oder Spinner sind Araber oder haben es auf der Stirn stehen .....  :roll:

Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: stephan65 am 29.12.2010, 12:18 Uhr
Man muss es anders herum sehen: manche werden nicht mehr so "schlecht" behandelt wie vorher, für den Rest ändert sich wenig bis nichts.

Was heisst übrigens "schlecht" behandelt? Da wird ja keiner beschimpft oder geschlagen. Und man darf sich das auch nicht so auf das Aussehen reduziert vorstellen, das wäre zu einfach.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Matze am 29.12.2010, 12:36 Uhr
Immer noch besser als Körperscanner, Leibesvisitation etc. was die Amis inzwischen treiben und den Europäern aufdiktieren im Namen der Sicherheit.
Das grenzt für mich an Belästigung und ich fände es sehr unangenehm wenn mir jemand an Brüste, Hüfte, Oberschenkel greifen würde. Was ja inzwischen bei Sicherheitskontrollen der Amerikaner vorkommen kann.

Ach, ich würde lieber dabei bleiben - wünsche mir nur, dass ich von einer hübschen, attraktiven und jungen Beamtin "untersucht" werde .... :lol: :lol:
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Easy Going am 29.12.2010, 12:38 Uhr
Und man darf sich das auch nicht so auf das Aussehen reduziert vorstellen, das wäre zu einfach.
Gegenfrage - wie muss man sich das denn dann vorstellen ?
Wenn ich jemanden nicht kenne - wonach gehe ich dann ?
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Canyoncrawler am 29.12.2010, 12:40 Uhr
Zitat
Ach, ich würde lieber dabei bleiben - wünsche mir nur, dass ich von einer hübschen, attraktiven und jungen Beamtin "untersucht" werde ....
Ich bin mir sicher, dass es auch Männer gibt, denen eine solche Körperkontrolle unangenehm ist, egal ob dies von einer jungen hübschen Frau oder von einem strengen alten Mann durchgeführt wird.  :wink:

Zitat
Gegenfrage - wie muss man sich das denn dann vorstellen ?
Wenn ich jemanden nicht kenne - wonach gehe ich dann ?
Sicherheitskontrollen in Form von Beobachten und gezielter Befragung in Israel.
Dazu habe ich einen Artikel von Januar 2010 gefunden:
"Nicht Bombe suchen, sondern Bomber" (http://www.n-tv.de/politik/dossier/Nicht-Bombe-suchen-sondern-Bomber-article664577.html)

Ich finde die intensiven Körperkontrollen erniedrigend die die Amerikaner inzwischen propagieren.
Und ich bin schon gespannt, was uns auf dem Flug nach Großbritannien an Sicherheitschecks erwartet.  :(

Wenn sich das Sicherheitskonzept in Zukunft mehr in Richtung Befragungen orientiert, finde ich das erstmal begrüssenswert.
Wenn dabei nach rein äusserlichen Merkmalen vorgegangen wird, halte ich das auch für diskriminierend.
Aber wenn man sich das Sicherheitskonzept der Israelis mal anschaut, dann sind es nicht alleine Sortierung nach äusserlichen Merkmalen (Araber ja oder nein) sondern Frage-Antwort-Spielchen und Beobachtung von Körpersprache und Verhalten die die Profiler einsetzen. Und das funktioniert offenbar gut.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: ilnyc am 29.12.2010, 12:45 Uhr
Ich bin total erstaunt, dass hier so viele User die Idee offenbar für gut halten. Ich halte sie für höchst problematisch, weil sie schlichtweg extrem diskriminierend ist. Menschen werden nach Herkunft, Religion und Aussehen kategorisiert. Ja, gehts noch???!!!!!

Terrorabsichten lassen sich nicht daran erkennen, wo ich herkomme, welche Religion ich habe und wie ich aussehe. Als Terrororganisation würde ich künftig dann eben Leute rekrutieren, die den Harmlos-Faktor treffen und schnell überall durchkommen....

Auch wenn ich davon ausgehe, dass ich vmtl. zu der Gruppe gehören würde, die recht zügig durchkommt, empfinde ich solche Einstufungen als absolut unmöglich und auch erniedrigend für Mio. von Menschen, die sich dann fragen dürfen, weshalb sie in die Schlangen kommen, die intensiver kontrolliert werden. Und sowas dann hochoffiziell. Nee, danke!

:dagegen:
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Easy Going am 29.12.2010, 13:14 Uhr

Dazu habe ich einen Artikel von Januar 2010 gefunden:
"Nicht Bombe suchen, sondern Bomber" (http://www.n-tv.de/politik/dossier/Nicht-Bombe-suchen-sondern-Bomber-article664577.html)

Zitat
Ohne Scham werden 25 Jahre alte allein reisende Männer und besonders Araber oder Reisende mit Stempeln arabischer Länder im Pass separat und sehr genau geprüft, nach dem Motto "Nicht jeder Moslem ist ein Terrorist, aber (fast) jeder Terrorist ist ein Moslem."
Also wo wird da nicht nach Äußerlichkeiten oder der Herkunft gegangen ?
Der Attentäter von Oklahoma City (1995) war sogar in einer antisemitischen Bewegung - also alles andere als ein Moslem - aber den hätte man weit weniger beleuchtet als mich weil ich einen Stempel von Jordanien im Pass habe ....

Zitat
Die penetrante Befragung am Flughafen kann unangenehm sein. Einmal zog sich die Befragung anderthalb Stunden in die Länge. Die Sicherheitsbeamtin konnte nicht verstehen, weshalb ein deutscher Tourist fließend Hebräisch spricht.
... vielleicht war ja auch schon mal jemand auf Badeurlaub in Ägypten ... tja Pech gehabt .... aufgrund 90 minütiger Befragung Flug verpasst .....

Aber letztendlich hinkt auch der vergleich mit Israel.
Hier geht es um Deutschland und das ist immer noch ein Rechtsstaat - was ich Israel in der Form abspreche.
Das wird (und kann) so wie im Artikel beschrieben bei uns nicht funktionieren.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Canyoncrawler am 29.12.2010, 13:24 Uhr
Zitat
Also wo wird da nicht nach Äußerlichkeiten oder der Herkunft gegangen ?
Nicht nur. Es geht in dem Artikel noch weiter:
Zitat
Während Amerikaner und Europäer glauben, mit Nacktscannern, Kofferkontrollen und Metalldetektoren die Sicherheit in Flugzeugen garantieren zu können, verlassen sich die Israelis vor allem auf die Psychologie. Ohne Scham werden 25 Jahre alte allein reisende Männer und besonders Araber oder Reisende mit Stempeln arabischer Länder im Pass separat und sehr genau geprüft, nach dem Motto "Nicht jeder Moslem ist ein Terrorist, aber (fast) jeder Terrorist ist ein Moslem." Der Nigerianer hätte es bei der israelischen Methode nicht an Bord des Flugzeugs geschafft, zumal die Namen der Israel-Passagiere schon nach dem Kauf des Tickets mit einschlägigen Listen abgeglichen werden. Derweil lacht man über die neueste Lehre aus jenem Vorfall: Passagiere dürfen sich eine halbe Stunde vor der Landung nicht mit Decken hüllen. "Dann sprengt der sich halt eine dreiviertel Stunde vor der Landung...", sagte kopfschüttelnd eine Israeli.

Zitat
... vielleicht war ja auch schon mal jemand auf Badeurlaub in Ägypten ... tja Pech gehabt .... aufgrund 90 minütiger Befragung Flug verpasst .....
Deshalb soll man in Israel ja auch 3 Stunden vorher am Flughafen sein.  :wink:

Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: EasyAmerica am 29.12.2010, 13:39 Uhr
Man muss es anders herum sehen: manche werden nicht mehr so "schlecht" behandelt wie vorher, für den Rest ändert sich wenig bis nichts.
:daumen: :clap:

Ich bleibe bei dem Bild:
Der Heuhaufen muss kleiner gemacht werden, damit man eine Chance hat, die Stecknadel zu finden.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: roeggelzoeg am 29.12.2010, 13:45 Uhr
Habe gerade das "Don´t feed the troll" Smiley gesucht!  :D

Man sollte Nachrichten, die in der "Saure-Gurken-Zeit zwischen den Jahren" rauskommen grundsätzlich nicht ernst nehmen. Sie dienen nur dazu dass sich jemand mit einem Thema profiliert, das sonst im allgemeinen Nachrichtenrauschen untergegangen wäre.  :lol: :lol: :lol:

Edit: Zur Klarstellung: Troll ist nicht der OP sondern der neue "Präsident des Deutschen Flughafenverbands (ADV), Christoph Blume" der offenbar auch mal auf sich aufmerksam machen wollte.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: ilnyc am 29.12.2010, 13:51 Uhr
Man sollte Nachrichten, die in der "Saure-Gurken-Zeit zwischen den Jahren" rauskommen grundsätzlich nicht ernst nehmen. Sie dienen nur dazu dass sich jemand mit einem Thema profiliert, das sonst im allgemeinen Nachrichtenrauschen untergegangen wäre.  

Man darf schon jetzt wetten, wann sich der unsägliche Müller-Sönksen (FDP) zum Thema (natürlich via BILD) zu Wort meldet.
Wer den Mann bisher nicht wahr genommen hat, dem empfehle ich den aufschlussreichen Blog von Niggemeier unter http://www.stefan-niggemeier.de/blog/burkhardt-mueller-soenksen-in-wort-und-bild/
Man kriegt echt das Grausen...
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: gabenga am 29.12.2010, 16:43 Uhr
Manchmal lieber gar kein Vergleich als ein schlechter ....
Du kannst doch nicht Deine Urlaubsfotos mit Terroristen vergleichen (oder doch ?  8)  :wink: ).
Ich schrieb von Urlaubshotels.

Auch eine Polizeikontrolle ob einer einen Zacken zuviel in der Krone hat ist weit davon entfernt einen Terroristen zu enttarnen der es auf ein Flugzeug abgesehen hat.
Das sind einfach Stichproben. Mit Stichproben alleine kommst Du beim Thema Flugsicherheit nicht weit .....
Mir scheint auch hier hast Du mich nicht verstanden. Der Polizist verfügt über Erfahrungswerte und winkt deswegen nach seinem Kriterienkatalog fahrzeuge raus. So sollte sich auch der Profiler verhalten.
Eine Stichprobe funktioniert i.d.R. meist nach einem festen Schema und basiert nicht auf Erfahrung, deswegen ist es eine Stichprobe (also ohne konkreten Anlass).

Bei dieser "Idee" weiß ich auch gar nicht was schlimmer ist - das man vielleicht Leute wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft anders (schlechter) behandelt oder das sich eine Terrororganisation genau nach dem Schema des Profilings einen als harmlos anzusehenden Kandidaten ausguckt der dann weniger kontrolliert wird als jetzt.
Nicht alle Terroristen oder Spinner sind Araber oder haben es auf der Stirn stehen .....  :roll:
Nun, die Arbeitsweisen der Terrorsiten sind bekannt. Die Gefährder aus westlciuehn Staaten auch. Anhand dessen kannman di eZielgruppe ziemlich siche rienkreisen.
Und was ist daran fair, dass ich darunter leiden muss, dass die arabsichen Länder das Terrorproblem zuhause nicht in den Griff bekommen?  :roll:
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: IkeaRegal am 29.12.2010, 17:00 Uhr
Zitat
Und was ist daran fair, dass ich darunter leiden muss, dass die arabsichen Länder das Terrorproblem zuhause nicht in den Griff bekommen?
So einfach ist das auch wieder nicht. Nicht jeder Araber kommt aus Ländern des mittleren Ostens. Die Welt ist globalisiert, Millionen Menschen verschiedener Herkünfte leben überall auf der Welt verteilt. Schaut euch doch die Attentäter vom 11. September an. Es waren gebildete Leute, die sehr westlich aussahen. Ihre Kleidung war nicht orientalisch sondern "westlich".

Demnächst kommt man noch auf die Idee Chips in den Körper zu pflanzen und über jeden Bürger Profile anzulegen. Ich finde es lächerlich, dass hier auf Kosten der angeblichen Sicherheit immer weiter die Rechte derjenigen eingeschränkt werden, die sich nichts zu schulden kommen lassen. Was kommt denn als nächstes? Chips, die bei Geburt unter die Haut eingesetzt werden? Wahrscheinlich wird auch diese Idee weitere Anhänger finden. Ich finde es schade, dass die allermeisten nur an sich denken und sich selbst einen Vorteil erhoffen, aber wehe denen, die dann eben doch Pech haben und bei jedem Transatlantikflug drei Stunden Diskussion vor sich haben. Dann werden die größten Befürworter die größten Gegner. Ich habe eine sehr bunt gemischte Familie, die aus vielen Herrenländern kommt und kann mich einfach in die Lage derer versetzten, die zukünftig benachteiligt werden, obwohl sie hier in D aufgewachsen sind, perfekt Deutsch sprechen, studieren und zukünftig am Erfolg Deutschland beteiligt sind, jedoch bei Urlaubsreisen um den Globus womöglich Probleme haben.

Wie war das noch mit den Nachtscannern? Erst ein Aufschrei, jetzt stehen sie da und doch müssen die allermeisten aufwändig kontrolliert werden, weil die Technik doch nicht hält was sie verspricht.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: EasyAmerica am 29.12.2010, 17:15 Uhr
Die Kritiker der Idee sollten sich mal näher mit dem Gleichheitsgrundsatz befassen. Er bestimmt
- Gleiches gleich zu behandeln und
- Ungleiches ungleich zu behandeln.

Zur Zeit wird - außer in Israel - weltweit gegen diesen Gleichheitsgrundsatz verstoßen. Ungleiches wird nämlich gleich behandelt, egal, ob Baby oder Greis, Mann oder Frau, Araber oder Eskimo, alle werden gleich stark eines geplanten Verbrechens verdächtigt, obwohl die Verdachtsgruppe viel enger eingegrenzt werden kann.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: stephan65 am 29.12.2010, 17:23 Uhr
Schaut euch doch die Attentäter vom 11. September an. Es waren gebildete Leute, die sehr westlich aussahen. Ihre Kleidung war nicht orientalisch sondern "westlich".

Ganz genau, und im Profiling/Interview wären sie aufgeflogen. Warum haben sie sich wohl nicht Israel als Ziel ausgesucht?
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Easy Going am 29.12.2010, 17:32 Uhr
http://www.n-tv.de/politik/Polizei-gegen-Profiling-article2248351.html
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: stephan65 am 29.12.2010, 17:41 Uhr
Zitat
"Besser wäre es, für die Kontrollen Polizisten einzusetzen."

Das sowieso, aber warum, Herr Witthaut?

Zitat
"Ich bin fest davon überzeugt, dass mit einem polizeilichen Auge viele Dinge eher ermittelt werden können, dass auf diesem Weg vielleicht auch eher Zusammenhänge erkannt werden."

Aha. Woher kommt die Annahme? Würde der Polizist sich etwa bestimmte Leute rauspicken?  8)
Und was macht eigentlich unser Zoll? Die würfeln ja auch nicht, wen sie genauer kontrollieren.


Zitat
"Gut ausgebildetes Flughafenpersonal kann mit gesundem Menschenverstand und breiter Erfahrung situationsangemessen entscheiden, wer wie kontrolliert wird"

Toll. Nichts anderes macht man doch bei diesem System. Aber was erwartet die werte Frau Ministerin eigentlich von 6-Euro-Kräften, die bestenfalls 3 Tage geschult werden?
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: IkeaRegal am 29.12.2010, 18:04 Uhr
Schaut euch doch die Attentäter vom 11. September an. Es waren gebildete Leute, die sehr westlich aussahen. Ihre Kleidung war nicht orientalisch sondern "westlich".

Warum haben sie sich wohl nicht Israel als Ziel ausgesucht?
Gute Frage. Weil das WTC weltweite Aufmerksamkeit verdient? Berichte über Anschläge in Israel werden doch nach einigen Wochen garnicht mehr wahrgenommen. Ich glaube nicht das Profiler sie rausgezogen hätten. Von den 10 (oder 12) Terroristen wären sicherlich einige durchgekommen. Auch dieses System ist nur so perfekt, wie die Menschen dahinter. Und wo gearbeitet wird, fallen Spähne. Von mir aus sollen sie doch das System einführen. Nach dem ersten Anschlag werden auch Befürworter für Chipimplantate auftreten und behaupten, dass GPS-Daten immer noch am sichersten seien... ein endloser Kreislauf, bis keiner mehr frei lebt!
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen ...
Beitrag von: stephan65 am 29.12.2010, 18:28 Uhr

Gute Frage. Weil das WTC weltweite Aufmerksamkeit verdient? Berichte über Anschläge in Israel werden doch nach einigen Wochen garnicht mehr wahrgenommen.

Per Flugzeug hat es seit ca. 40 Jahren keiner mehr geschafft, und nichts täte der geneigte Terrorist lieber. Von daher...

Zitat
Ich glaube nicht das Profiler sie rausgezogen hätten.

ich bin mir sogar ganz sicher, dass sie sie geschnappt hätten.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: gabenga am 29.12.2010, 19:00 Uhr
Zitat
Und was ist daran fair, dass ich darunter leiden muss, dass die arabsichen Länder das Terrorproblem zuhause nicht in den Griff bekommen?
So einfach ist das auch wieder nicht. Nicht jeder Araber kommt aus Ländern des mittleren Ostens. Die Welt ist globalisiert, Millionen Menschen verschiedener Herkünfte leben überall auf der Welt verteilt. Schaut euch doch die Attentäter vom 11. September an. Es waren gebildete Leute, die sehr westlich aussahen. Ihre Kleidung war nicht orientalisch sondern "westlich".
Das nächste Mal schreibe ich halt, dass die Muslime ihr Terrorproblem  nicht in den Griff bekommen.

Zum Thema Aussehen - ein Wolf im Schafspelz ist immer noch ein Wolf.  :wink:

Fakt ist, dass es sich bei den Attentätern um "junge" Männer arabischen Aussehens handelte und nicht um rothaarige, bleiche Briten oder bierbäuchige Deutsche.
Ich stimme Stephan zu,  dass sicherlich nicht alle durch ein interview "gekommen" wären.

Ich finde es lächerlich, dass hier auf Kosten der angeblichen Sicherheit immer weiter die Rechte derjenigen eingeschränkt werden, die sich nichts zu schulden kommen lassen.
Es wird doch kein Recht eingeschränkt. Sonst hätten wir sicherlich massenhaft Klagen gegen Diskothekenbetreiber.

Ich finde es schade, dass die allermeisten nur an sich denken und sich selbst einen Vorteil erhoffen, aber wehe denen, die dann eben doch Pech haben und bei jedem Transatlantikflug drei Stunden Diskussion vor sich haben. Dann werden die größten Befürworter die größten Gegner. Ich habe eine sehr bunt gemischte Familie, die aus vielen Herrenländern kommt und kann mich einfach in die Lage derer versetzten, die zukünftig benachteiligt werden, obwohl sie hier in D aufgewachsen sind, perfekt Deutsch sprechen, studieren und zukünftig am Erfolg Deutschland beteiligt sind, jedoch bei Urlaubsreisen um den Globus womöglich Probleme haben.
Ach wie gut, dass Du nicht 2 Sätze später an Dich und Deine Familie denkst. Deine Familienkonstellation ist nicht meine Schuld. Und nur weil Du Dir um zuküntige Reisen Sorgen machst und weil arabischstämmige Muslime Flugzeuge entführen muss ich endlose Kontrollen ertragen die, bevor die Muslime begonnen haben Flugzeuge zu entführen und in Flugzeugen bomben zünden zu wollen, gar nicht notwendig waren.

Wie war das noch mit den Nachtscannern? Erst ein Aufschrei, jetzt stehen sie da und doch müssen die allermeisten aufwändig kontrolliert werden, weil die Technik doch nicht hält was sie verspricht.
Deswegen braucht es Profiling...
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: winki am 29.12.2010, 19:09 Uhr
Ich bin total erstaunt, dass hier so viele User die Idee offenbar für gut halten. Ich halte sie für höchst problematisch, weil sie schlichtweg extrem diskriminierend ist. Menschen werden nach Herkunft, Religion und Aussehen kategorisiert. Ja, gehts noch???!!!!!

Terrorabsichten lassen sich nicht daran erkennen, wo ich herkomme, welche Religion ich habe und wie ich aussehe. Als Terrororganisation würde ich künftig dann eben Leute rekrutieren, die den Harmlos-Faktor treffen und schnell überall durchkommen....

Auch wenn ich davon ausgehe, dass ich vmtl. zu der Gruppe gehören würde, die recht zügig durchkommt, empfinde ich solche Einstufungen als absolut unmöglich und auch erniedrigend für Mio. von Menschen, die sich dann fragen dürfen, weshalb sie in die Schlangen kommen, die intensiver kontrolliert werden. Und sowas dann hochoffiziell. Nee, danke!

:dagegen:

....nee, überhaupt nicht!   Ich finde es diskriminierend dass sich 99% der Erdbevölkerung nach irgendwelchen Terroristen zu richten haben die unter dem Deckmäntelchen religiöser Glaubensgemeinschaft ihre Weltanschauung durchsetzten wollen. Wo bleibt eigentlich der Aufschrei der Mehrzahl aus besagter Religionsgemeinschaft die Terrorismus aus ihren Reihen verdammen, immerhin ist bei einem Großteil der Anhänger dieser Religionsgemeinschaft erstrebenswert als Märtyrer zu sterben...

Ich muss mir weiterhin gefallen lassen dass wegen besagter Personen aus Herkunft, Religion und Aussehen Datenvorartspeicherung, Überwachung etc. meine freiheitlichen Rechte, natürlich auch unter dem Deckmäntelchen von Terrorismus immer mehr eingeschränkt werden.  :x



 
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: reh am 29.12.2010, 22:33 Uhr
Genauso ist es. 99% werden unter einen Generalverdacht gesetzt und deren Freiheits- und Menschenrechte massiv eingeschränkt.
Daher sehe ich es im Rahmen der Verhaltnismässigkeit und auch der Effizienz als sinnvoll an, dass andere Kriterien eines Profilings benutzt werden.

Und ich verwehre mich einfach dagegen, mit einem in einem Terrorlager im Hindukusch ausgebildeteten Menschen gleichgemacht zu werden.
Leider ist es tatsächlich erst mal nicht der rothaarige, bleichgesichtige Engländer, sondern der Muslim aus Mittelasien, der als potentieller Attentäter in Frage kommt.
Wobei so einfach das Profiling sicher nicht sein wird.

Hier hört für mich auch ein falsches Verständnis von Gleichmacherei und Diskriminierung auf.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Easy Going am 30.12.2010, 00:17 Uhr
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,736968,00.html

Manches was hier in diesem Thread geschrieben wurde finde ich schon schwer nachvollziehbar .... oder - mit Verlaub - einfach dumm.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Doc Snyder am 30.12.2010, 00:41 Uhr
Ich kann für die Passagiere gar keinen Vorteil erkennen. Da ich vorher nicht weiß in welche Risikogruppe ich eingeteilt werde, muss ich doch den "worst case" annehmen und rechtzeitig am Flughafen sein. Ob ich nun 2 Stunden ein "Interview" gebe oder 8-Euro-Macchiatos trinke wäre mir persönlich egal. Bei allen also auch nationalen Flügen 3 Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein wie in Israel, ist absurd und in Europa definitiv nicht durchführbar.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Palo am 30.12.2010, 01:15 Uhr

=2Qdb6wC0Iz4&feature=player_embedded

Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: EasyAmerica am 30.12.2010, 02:16 Uhr
Einfacher wäre es, wenn jeder Passagier vor Flugantritt einen Schnaps trinken und ein Schnitzel essen müsste.  :wink: Wer nicht will, kommt ins Verhör.  :) Ja und? :zuck:
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: nordlicht am 30.12.2010, 02:34 Uhr
Ich kann für die Passagiere gar keinen Vorteil erkennen. Da ich vorher nicht weiß in welche Risikogruppe ich eingeteilt werde, muss ich doch den "worst case" annehmen und rechtzeitig am Flughafen sein. Ob ich nun 2 Stunden ein "Interview" gebe oder 8-Euro-Macchiatos trinke wäre mir persönlich egal. Bei allen also auch nationalen Flügen 3 Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein wie in Israel, ist absurd und in Europa definitiv nicht durchführbar.
Wunderbar festgestellt!
Die Befuerworter hier denken wahrscheinlich, dass es nur arabische Muslime trifft und sie als europaeische Christen nach wie vor eine bzw. zwei Stunden vorher am Flughafen erscheinen koennen, weil es ja klar ist, dass so jemand keinen boesen Absichten hegt. Wenn das so einfach waere dann koennte man sich das Profiling auch gleich schenken.

Und wenn ich an meinen Flug nach Israel denke und wieviel Zeit und Personal nur dafuer aufgewendet wurde, mich abzuwickeln, glaube ich auch kaum, dass das israelische Modell, so wie es dort praktiziert wird, eine praktikable und finanzierbare Loesung fuer den Rest der Welt ist.

Habe gerade das "Don´t feed the troll" Smiley gesucht!  :D

Man sollte Nachrichten, die in der "Saure-Gurken-Zeit zwischen den Jahren" rauskommen grundsätzlich nicht ernst nehmen. Sie dienen nur dazu dass sich jemand mit einem Thema profiliert, das sonst im allgemeinen Nachrichtenrauschen untergegangen wäre.  :lol: :lol: :lol:

Edit: Zur Klarstellung: Troll ist nicht der OP sondern der neue "Präsident des Deutschen Flughafenverbands (ADV), Christoph Blume" der offenbar auch mal auf sich aufmerksam machen wollte.
Wenn ich sehe, dass der Widerspruch gegen diesen Vorschlag quer durch alle Parteien geht und sich auch hochrangige Polizisten dagegen aussprechen, denke ich wie roeggelzoeg auch dass da nur jemand gerne mal in die Zeitung wollte. Eigentlich etwas frueh (spaet) fuer die ueblichen "Sommerloch"-Meldungen.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: EasyAmerica am 30.12.2010, 02:48 Uhr
Wenn ich sehe, dass der Widerspruch gegen diesen Vorschlag quer durch alle Parteien geht und sich auch hochrangige Polizisten dagegen aussprechen, ....
Die wollen doch nur ihre Pfründe retten. Frag nicht die Frösche, wenn du einen Teich trocken legen willst.  :)
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: DocHoliday am 30.12.2010, 08:55 Uhr
Was für eine Diskussion, nur weil sich jemand im Winter-Nachrichten-Loch profilieren wollte ;)

Mal ehrlich: Wie soll das funktionieren? Wo soll das ganze Personal herkommen (Interviews mit allen Passagieren wie in Israel)? Wer soll das bezahlen?
Ich sehe schon diverse derjenigen, die das israelische Modell so toll finden, aufschreien, wenn die Sicherheitsgebühr sich demnächst vervielfacht.

Mal abgesehen davon, habt Ihr alle schon die Bombenbastler aus dem Sauerland vergessen? Da war mindest ein "blonder, bierbäuchiger Deutscher" dabei, der dann wohl problemlos durch jede Kontrolle gekommen wäre.

Über Diskriminiereung und ähnliche Probleme könnte man ja vielleicht sogar hinwegsehen aber dieser Unsinn funktioniert einfach nicht. Israel ist kein Gegenargument. Die haben im ganzen Jahr 10 Mio Passagiere, bei uns hat der Flughafen Frankfurt alleine 50 Mio/Jahr.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: gabenga am 30.12.2010, 09:31 Uhr
Das Profiling geht ja nicht nur über die Ethnie.

Die Sauerländer waren sowieso schon auf dem Radar der Geheimdienste und hätten deswegen wohl kaum ein Flugzeug besteigen können. Die hatten es wohl auch deswegen auf einen Zug abgesehen.

Mein Gott, was hier alles vermischt wird....  :roll:

Es geht darum sinnvoll mögliche Attentäter zu finden und am fliegen zuhindern. Da werden Auto- und Zugbomber heir als Beispiel angebracht, aber der Fakt das die Entführung von Flugzeugen i.d.R. eine Spezialität der männlichen Anhänger der Religion des Friedens im mittleren Alter ist wird ausgeblendet. Abgesehen von einigen Amerikanern die im Privatflugzeug Attentate im oder mit Flugzeugen verübt haben fällt mir spontan eigentlich keine Flugzeugentführung von Frauen, Kindern, Rentern, Christen. Buddhisten, Anarchisten, ... ein.

Und zu konkreten Ausgestaltung. Warum sollte es da keine Verbesserungen geben? Das Prozedere ist noch nicht mal zu Ende gedacht und schon wird festgestellt, dass es nciht funktionieren kann.

Und eine Anmerkung noch - selbst wenn es mir keine zeitliche Verbesserung bringen würde - wenn einer wie er (http://t3.gstatic.com/images?q=tbn:rnrLMDJFUi8EIM:http://www.news.at/articles/0203/img/28248_i.jpg?1011212091) am Flughafen bereits am einsteigen gehindert werden würde, wäre auch dies ein enorme Verbesserung. Von daher sehe ich alleine in der Fokusierung der Kapazitäten eine Verbesserung.

regt sich eigentlich auch jemand über die Diskriminerung der Frachtsensungen von nsicheren (ungeprüften) Versendern auf?  :roll:
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Easy Going am 30.12.2010, 10:35 Uhr

Über Diskriminiereung und ähnliche Probleme könnte man ja vielleicht sogar hinwegsehen
Könnte man - aber alleine alle Muslime (geschätzt 1,5 Mrd Menschen) dieser Welt per se als Terroristen zu betrachen ist genauso unsinnig wie jeden Deutschen als Nazi.
Im übrigen steht in dem von mir bereits verlinkten Spiegelartikel ( "Passagierselektion macht es Touristen leicht" )  (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,736968,00.html) auch, daß dieses Ansinnen (zurecht) verfassungwidrig ist.

Dabei geht es in der Debatte letztendlich aber ja auch kaum und das haben einige noch gar nicht kapiert.
Hat man einen Flug mit 30 Arabern als Fluggästen könnten 10 "profiled" werden und was ist dann mit den anderen 20 ?
Was ist aber wenn gar kein Araber mitfliegt?  :shock:  :shock:  :shock:
Genau - dann sind eben willkürlich die blonden Deutschen dran.
Dann trifft es zufällig vielleicht gar einen der Befürworter dieses Szenarios der eigentlich vor dem Flug noch mal aufs Klo wollte und sich ein Buch für die Reise kaufen wollte und dann verärgert die falschen Antworten gibt.
Bei einem Profiling werden gerne auch Menschen ausgewählt die unsicher wirken.
Schon mal an die Leute mit Flugangst gedacht ?
Für die ist so ein Trip so schon eine Horrorveranstaltung wo für weitere Aufregung wirklich keine Körner eingeplant sind.
Es ist immer ein Risiko Leuten die Macht zu geben sie willkürlich auszuleben. Entweder alle gleich oder gar nicht aber eine Pförtnermentalität an deutschen Flughäfen ist sicher das letzte was wir zur Verbesserung der Sicherheit brauchen ..... eher besser bezahltes und geschulteres Personal bei den Kontrollen die es jetzt gibt - das ist IMO ausreichend.
Eine interessantere Idee wäre eher warum ich generell in Denver die Schuhe ausziehen muss und in München generell nicht warum aber widerum in München mein Stativ zerlegt wird in Denver nicht.
Da bastelt jeder ein bischen an dem Thema Sicherheit herum - etwas Einheitliches gibt es nicht.
Darüber sollten Flughäfen einmal nachdenken aber sicher nicht über Profiling.

Es ist weder billiger, noch sicherer und zudem diskriminierend und verfassungswidrig.
Selten fällt es da leicht sich eine Meinung zu bilden.
Dachte ich zumindest bis es diesen Thread gab ....
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: DocHoliday am 30.12.2010, 11:10 Uhr
Es ist weder billiger, noch sicherer und zudem diskriminierend und verfassungswidrig.
Selten fällt es da leicht sich eine Meinung zu bilden.
Dachte ich zumindest bis es diesen Thread gab ....

Man lernt halt nie aus!

Solch scheinbar einfache Lösungen haben offenbar eine hohe Anziehungskraft.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: leia am 30.12.2010, 11:18 Uhr
Da werden Auto- und Zugbomber heir als Beispiel angebracht, aber der Fakt das die Entführung von Flugzeugen i.d.R. eine Spezialität der männlichen Anhänger der Religion des Friedens im mittleren Alter ist wird ausgeblendet. Abgesehen von einigen Amerikanern die im Privatflugzeug Attentate im oder mit Flugzeugen verübt haben fällt mir spontan eigentlich keine Flugzeugentführung von Frauen, Kindern, Rentern, Christen. Buddhisten, Anarchisten, ... ein.


Wenn ich mich recht erinnere, wurde die Landshut von zwei Männern und zwei Frauen entführt...

Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Doc Snyder am 30.12.2010, 11:32 Uhr
Wenn ich mich recht erinnere, wurde die Landshut von zwei Männern und zwei Frauen entführt...

Quotenregelung bei der RAF. Gibt es bei Al-Qaida nicht  :wink:.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: IkeaRegal am 30.12.2010, 11:56 Uhr
@Easy Going
Daumen hoch für deinen Beitrag. Ich dachte schon ich stehe mit meiner Meinung so ziemlich allein auf weiter Flur.

Nochmal zurück zu dem Aussehen der Terroristen. Es wird auch zukünftig Anschläge geben, die wird es immer geben. Es schließen sich seit Jahren zahlreiche Menschen den Terroristen an, die niemals in einem muslimisch geprägten Land leben. Die wachsen in GB oder D auf. Besuchen eine westliche Schule. Sie müssen nicht mal mehr aus einer muslimischen Familie stammen. Menschen sind grundsätzlich für Heilsversprechen empfänglich, wenn sie sich damit identifizieren können. Das belegen die zahlreichen Sekten in Europa, egal ob christlich oder muslimisch. Mit der Zeit werden sich auch andere Sympathisanten finden lassen, die eben dem typischen deutschen blauäugigen, blonden Michel entsprechen.

Aussagen wie "selbst schuld wenn deine Familie aus allerherrenländer kommt" sind doch lächerlich. Ich bin eben nicht Schuld, genauso wie du nicht schuld bist, dass du bist wer du bist. Keiner von uns konnte sich Mutter oder Vater aussuchen. Aber mit der Benachteiligung sollen wir dann alle leben? Das kann es nicht sein. Eine Türstehermentalität führt doch nur zu weitern Problemen. Die beiden Beiträge sind vermutlich schon bekannt, aber sie zeigen wie einseitig und lächerlich dieses Thema in Deutschland diskutiert wird:





Zitat
Quotenregelung bei der RAF. Gibt es bei Al-Qaida nicht
Noch nicht. In muslimischen Ländern bringen sich auch Frauen mit Sprengstoffgürtel um. Frauen genießen dort aber eine geringere bis keine Bildung, wodurch ein Einsatz in Flugzeugen natürlich nicht möglich ist. Aber was ist mit Frauen die in GB oder D aufwachsen und eine vernünftige Bildung genießen? Es ist nur eine Frage der Zeit, glaub mir...
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: mrh400 am 30.12.2010, 12:01 Uhr
Hallo,
Im übrigen steht in dem von mir bereits verlinkten Spiegelartikel auch, daß dieses Ansinnen (zurecht) verfassungwidrig ist.
sorry, aber der Spiegel oder seine selbsternannten "Experten" sind für mich keine maßgebenden Interpreten des Verfassungsrechts.

Abgesehen von einigen Amerikanern die im Privatflugzeug Attentate im oder mit Flugzeugen verübt haben fällt mir spontan eigentlich keine Flugzeugentführung von Frauen, Kindern, Rentern, Christen. Buddhisten, Anarchisten, ... ein.
neben der Landshut, die mir auch spontan einfiel - und wo übrigens Palästinenser(innen) am Werk waren -, war auch eine - deutsche - Frau bei der Entführung nach Entebbe dabei. Und dann gibt es noch die - vermutlich gottesfürchtigen Mormonen - D.B. (Dan) Cooper und Richard Mc Coy (die ich allerdings auch erst nach Recherchen entdeckt habe - wobei ich gedacht hätte, daß es deutlich mehr derartige Fälle gäbe).
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen...
Beitrag von: stephan65 am 30.12.2010, 12:06 Uhr
Ob das Verfahren diskriminierend ist, darüber gehen die Meinungen weit auseinander, ob es angesichts unseres Flugaufkommens (im Vergleich zu Israel) genau so machbar ist, bezweifle ich leider auch. Ob es allerdings verfassungswidrig ist, müsste ja erst ein Verfassungsgericht klären. Dann würde ich aber auch jede Zollkontrolle vors Verfassungsgericht bringen, denn die suchen sich auch explizit Flüge aus Türkei, USA, Russland und SO-Asien raus, und da auch die verängstigten, die mit den dicken Taschen, die offensichtlichen Raucher und Alkoholtrinker und potentiellen Drogenkonsumenten.

Wenn die Diskussion aber schon bei eingebundenen Satire-Videos angekommen ist, möchte ich euch dieses Beispiel israelischer Passkontrollen nicht vorenthalten.   :grins:

Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: ilnyc am 30.12.2010, 12:18 Uhr
Über Diskriminiereung und ähnliche Probleme könnte man ja vielleicht sogar hinwegsehen aber dieser Unsinn funktioniert einfach nicht.
Auch meine Meinung.

Selten fällt es da leicht sich eine Meinung zu bilden.
Dachte ich zumindest bis es diesen Thread gab ....
Ging mir auch so. Ich erwartete völlig andere Reaktionen im Thread als ich die Überschrift sah und ihn aufrief.

regt sich eigentlich auch jemand über die Diskriminerung der Frachtsensungen von nsicheren (ungeprüften) Versendern auf?  :roll:
Halte ich nicht für vergleichbar mit der in der Diskussion stehenden Fluggastkontrolle am Flughafen. Hier würde öffentlich diskriminiert und zwar nicht Päckchen, sondern Menschen.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: EasyAmerica am 30.12.2010, 12:57 Uhr
Israel ist kein Gegenargument. Die haben im ganzen Jahr 10 Mio Passagiere, bei uns hat der Flughafen Frankfurt alleine 50 Mio/Jahr.
Israel hat 7,5 Mio. Einwohner, D 82 Mio.

... aber alleine alle Muslime (geschätzt 1,5 Mrd Menschen) dieser Welt per se als Terroristen zu betrachen ist genauso unsinnig wie jeden Deutschen als Nazi.
Wie war das noch? Besser keinen Vergleich als einen schlechten?  :lol: Zurzeit sind nicht "nur" 1,5 Mrd Menschen Terrorverdächtige, sondern alle!

Und glaubt doch nicht, dass die Sicherheitsbehörden, insbesondere nicht die Israelischen, euch verraten, wie sie das Profiling anstellen. Das wird hoffentlich für immer geheim bleiben, bzw. ständig verändert, variiert und/oder verfeinert.

Ich bin davon überzeugt, dass Ziel des Profilings nicht ist, Terroristen aufzuspüren, sondern Leute auszusondern, die mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Terroristen sind. Der zu durchsuchende Heuhaufen wird also kleiner gemacht. Nichts anderes umgibt uns tagtäglich, ohne dass wir es merken.

Oder glaubt ihr Zweifler,  :herz: dass die Sicherheitsleute in Kaufhäusern die Kunden ohne Ansehen der Person beobachten? Da genügt schon ein ganz klein wenig gesunder Menschenverstand, um festzustellen, welche Personengruppe eher zum Diebstahl neigt und welche nicht.

Aber auf unseren Flughäfen, den sicherheitssensibelsten Bereichen, wird nach dem Gießkannenprinzip gehandelt und gesunder Menschenverstand nicht be- und genutzt. Das suggeriert Sicherheit, nicht mehr und nicht weniger.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: DocHoliday am 30.12.2010, 13:04 Uhr
Oder glaubt ihr Zweifler,  :herz: dass die Sicherheitsleute in Kaufhäusern die Kunden ohne Ansehen der Person beobachten? Da genügt schon ein ganz klein wenig gesunder Menschenverstand, um festzustellen, welche Personengruppe eher zum Diebstahl neigt und welche nicht.

Wie war das? Besser kein Vergleich als ein ...

Um die Situation vergleichbar zu machen, müsste die SIcherheitsleute am Eingang stehen und einzeln entscheiden, wer ins Kaufhaus darf, wer es nur nach eingehender Durchsuchung wieder verlassen darf und wer gar nicht hinein gelassen wird.

Aber auf unseren Flughäfen, den sicherheitssensibelsten Bereichen, wird nach dem Gießkannenprinzip gehandelt und gesunder Menschenverstand nicht be- und genutzt. Das suggeriert Sicherheit, nicht mehr und nicht weniger.

Ich wüsste nicht, dass es den Mitarbeitern am Security-Check verboten wäre, Passagiere gründlicher zu durchsuchen, die ihnen verdächtig erscheinen.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: gabenga am 30.12.2010, 13:11 Uhr
Schön, dass ihr ein paar wenige Beispiele für nicht-muslimische, männliche Flugzeugentführer ausgegraben habt. Das ändert aber nichts daran, dass es aktuell i.d.R. muslimische Männer sind.

Des weiteren stelle ich eine Tendenz des "Sich-Überlegen-Fühlens" fest wie es auch zahlreiche Stuttgart 21-Gegner an den Tag legen. Anders kann ich hier andere Aussagen nicht deuten. Vermutlich liegt das daran, dass manch einer den Sinn des Profilings nciht verstanden hat.

Einen hier aktiven Gefährder brauche ich nicht ins Interview schicken, der fliegt doch eh nur, wenn sich die Geheimdienste etwas davon versprechen. Die deutsche Konvertiten und hier lebende Extremisten sind den Behörden bekannt und man weiss ziemlich sicher was sie treiben. Deswegen nutzt das Profiling bei "Ausländern". Die sind den Sicherheitsbehörden nur bedingt bekannt. Und da werde ich halt bei einem Mann +/- 35, muslimisch halt am ehesten "fündig". Das Reisebüro kann ja darauf hinweisen, dass man also Risikoperson ein wenig eher am Flughafen sein sollte.

In den Stuttgarter Nachrichten gibt es heute einen lesenswerten Bericht zum Thema.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: gabenga am 30.12.2010, 13:14 Uhr
Um die Situation vergleichbar zu machen, müsste die SIcherheitsleute am Eingang stehen und einzeln entscheiden, wer ins Kaufhaus darf, wer es nur nach eingehender Durchsuchung wieder verlassen darf und wer gar nicht hinein gelassen wird.
Wenn Dir das Beispiel nicht gefällt kannst ja alternativ eine Disko nehmen.
Immer dieses Rumgeeiere auf Nebensächllichkeiten....  :roll:

Ich wüsste nicht, dass es den Mitarbeitern am Security-Check verboten wäre, Passagiere gründlicher zu durchsuchen, die ihnen verdächtig erscheinen.
Dann wäre es auch kein Problem eine unverdächtige Gruppe weniger zu streng durchsuchen? Der Gruppe vielleicht auch wieder erlauben Flüssigkeiten an Bord zu nehmen? usw.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: EasyAmerica am 30.12.2010, 13:19 Uhr
Ich wüsste nicht, dass es den Mitarbeitern am Security-Check verboten wäre, Passagiere gründlicher zu durchsuchen, die ihnen verdächtig erscheinen.
Richtig! Aber sie dürfen Leute, die ihnen völlig unverdächtig erscheinen, nicht weniger kontrollieren, sie müssen ihr vorgegebenes Progamm durchziehen.  :dozent:

Ich habe in Chicago mal erlebt, wie ein altes Ehepaar hinter einer Glaswand!! gefilzt wurde. Beide hatten sehr voluminöse Körpermaße, wie man sie häufig in Amerika trifft. Das Schuhe ausziehen war ihnen unmöglich. Was mit den Leuten angestellt wurde, war absolut entwürdigend. Als sich schließlich eine ganze Menschentraube vor der Scheibe gebildet hatte, hörte man endlich mit dem Unsinn auf.

Um solche, heutzutage offenbar nach dem Zufallsprinzip ausgesuchten Leute, geht es beim Profiling. Diese vergeblichen Mühen kann man auf andere Personengruppen anwenden.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Easy Going am 30.12.2010, 13:55 Uhr
Hallo,
Im übrigen steht in dem von mir bereits verlinkten Spiegelartikel auch, daß dieses Ansinnen (zurecht) verfassungwidrig ist.
sorry, aber der Spiegel oder seine selbsternannten "Experten" sind für mich keine maßgebenden Interpreten des Verfassungsrechts.
Sorry Gerhard,
ich gebe zu der Spiegel war der erste Treffer und ich habe ihn aus Faulheit genommen obwohl ich auch nicht gerade ein Freund dieses Magazins bin.  :wink:
Also das andere Extrem:
http://www.focus.de/reisen/fliegen/passagierkontrollen-warum-profiling-in-deutschland-nicht-klappt_aid_585489.html
Dort heißt es am Ende:
Auch der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar lehnt diese Methode ab. Der „Rheinischen Post“ sagte er: „Ein solches Vorgehen an deutschen Flughäfen käme einer permanenten Rasterfahndung gleich. Dafür gibt es derzeit keine gesetzliche Grundlage.“
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: DocHoliday am 30.12.2010, 14:56 Uhr
Nachdem ja alle Gegenargumente sowieso als "Nebensächlichkeiten" abgetan werden (so kann man sich das Leben auch einfach machen), versuchen wir es mal anders rum:

Seit 9/11 hat es keine erfolgreichen Flugzeugattentate mehr gegeben. Der einzige Fall, wo die Sicherheitskontrollen versagt haben, war der Schuhbomber (und das war ein Engländer, ein Konvertit, der ja sowieso von den Geheimdiensten überwacht wird, gell gabenga?).

Welchen Grund sollte es also geben, die Kontrollen überhaupt zu ändern und dann auch noch einen deutlich höheren Aufwand zu betreiben mit entsprechenden Mehrkosten?
Nur damit ein paar Vielflieger sich nicht genervt fühlen? Für meine 3 bis 4 Flugreisen/Jahr (jeweils hin und zurück) kann ich mit den Belästigungen durch die Sicherheitskontrolle leben. Und wenn ich die Wahl zischen Pest und Cholera Nacktscanner und Rasterfahndung habe, weiß ich ehrlich gesagt nicht, was mit lieber ist.
Also, warum etwas ändern?
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Kauschthaus am 30.12.2010, 14:57 Uhr
Ich halte das auch für populistischen Unfug. Die allermeisten Menschen stehen doch auch jetzt nicht unter Generalverdacht und müssen sich keiner "Sonderbehandlung" unterziehen. Und die normalen Security Duchleuchtungen würden doch weiterhin stattfinden. :zuck:

Wenn ich statt dessen "profiled" werde, eher am Flughafen sein muss, mir ständiger Beobachtung gegenwärtig sein müsste, würde ich mich weitaus mehr in meiner Freiheit beeinträchtigt fühlen.

Ich war vor ziemlich genau 19 Jahren über Sylvester in Israel. Auf dem Hinflug gab es bei El Al gesonderte langwierige Handgepäckkontrollen und unser Start wurde von Polizeiwagen begleitet.
Auf dem Rückflug mussten wir uns einer (wenig freundlichen, um nicht zu sagen äußerst barschen) Befragung unterziehen. Die Security Dame blätterte unter anderem unseren Reiseführer kurz durch und sah, dass wir eine Telefonnummer reingeschrieben hatten. Das war Grund für eine sehr genaue Befragung. Und immer wieder wurde das gleiche gefragt, um zu prüfen, ob wir uns in Widersprüche verwickeln. Aber auch nach 3 x fragen war es immer noch eine Telefonnummer von einer Unterkunft.  :roll:

Mal abgesehen davon, dass unser braver BND wohl kaum mit dem Mossad mithalten kann, habe ich absolut keine Lust auf solche Spielchen. Ich kann diese "gerechte Empörung" über die empfundene Ungerechtigkeit nicht teilen. Ich glaube nicht, dass durch Profiling irgendwas besser wird.

Es würde bestimmt mehr bringen, die vorhandenen Sicherheitsbestimmungen zu entrümpeln, wo es nötig ist, wie z.B. bei den Flüssigkeiten.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: wolfi am 30.12.2010, 15:12 Uhr
Ich habe im Rahmen meiner vielen Flüge auch schon merkwürdige Sachen bei den Kontrollen erlebt, ein paar incidents habe ich hier schon erwähnt:
 
Einmal fragt der US-Kontrolleur vor dem Checkin in Ffm, als er meinen Pass durchblättert:
 
Haben Sie eigentlich noch Kontakt zu den Leuten in Tunesien ?
 
Ich habe ihm dann erklärt, dass ich mit meiner Frau mal im Urlaub dort war (die stand hinter mir) - also nix mit "Kontakt", da war er auch zufireden ...
 
Ein andermal fragte jemand am Gepäckband in JFK: Woher kennen Sie eigentlich dieses Paar ?
Mit denen (jüngere Deutsche) hatte ich mich im Flieger unterhalten und vorgeschlagen, statt Shuttle sich ein Taxi zu teilen, weil ihr Hotel nahe meinem lag (ich war allein unterwegs, schon verdächtig!). Das habe ich wahrheitsgemäß erklärt - und alles war ok ...
 
Also schon seit Jahr(zehnt)en wird so ein profiling bereits gemachtvon den USA, sie hängen es nur nicht an die große Glocke ...
 
Und dass meine CPAP-Maschine (Atemgerät, damit ich nicht schn arche) schonmehrmals einer Analyse auf Drogen (oder Sprengstoff ?) unterzogen wurde, hat sicher auch einen Hintergrund - mit ü60 bin ich ja auch kein typischer Terrorist mehr - obwohl, Bart und lange Haare ?
 
Auch die Sicherheits-Checks werden sich weiterentwickeln, wie genau, weiß sowieso keiner von uns ...
 
Warten wir's ab!
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: EDVM96 am 30.12.2010, 15:21 Uhr
Ich halte das auch für populistischen Unfug. Die allermeisten Menschen stehen doch auch jetzt nicht unter Generalverdacht und müssen sich keiner "Sonderbehandlung" unterziehen. Und die normalen Security Duchleuchtungen würden doch weiterhin stattfinden. :zuck:

Wenn ich statt dessen "profiled" werde, eher am Flughafen sein muss, mir ständiger Beobachtung gegenwärtig sein müsste, würde ich mich weitaus mehr in meiner Freiheit beeinträchtigt fühlen.

Ich war vor ziemlich genau 19 Jahren über Sylvester in Israel. Auf dem Hinflug gab es bei El Al gesonderte langwierige Handgepäckkontrollen und unser Start wurde von Polizeiwagen begleitet.
Auf dem Rückflug mussten wir uns einer (wenig freundlichen, um nicht zu sagen äußerst barschen) Befragung unterziehen. Die Security Dame blätterte unter anderem unseren Reiseführer kurz durch und sah, dass wir eine Telefonnummer reingeschrieben hatten. Das war Grund für eine sehr genaue Befragung. Und immer wieder wurde das gleiche gefragt, um zu prüfen, ob wir uns in Widersprüche verwickeln. Aber auch nach 3 x fragen war es immer noch eine Telefonnummer von einer Unterkunft.  :roll:

Mal abgesehen davon, dass unser braver BND wohl kaum mit dem Mossad mithalten kann, habe ich absolut keine Lust auf solche Spielchen. Ich kann diese "gerechte Empörung" über die empfundene Ungerechtigkeit nicht teilen. Ich glaube nicht, dass durch Profiling irgendwas besser wird.

Es würde bestimmt mehr bringen, die vorhandenen Sicherheitsbestimmungen zu entrümpeln, wo es nötig ist, wie z.B. bei den Flüssigkeiten.

Viele Grüße, Petra

      (http://www.millan.net/minimations/smileys/yoda1.gif)
Weise sie spricht.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: roeggelzoeg am 30.12.2010, 15:50 Uhr
Und dass meine CPAP-Maschine (Atemgerät, damit ich nicht schn arche) schonmehrmals einer Analyse auf Drogen (oder Sprengstoff ?) unterzogen wurde
Endlich mal was interessantes in diesem Thread!   :D OT-Frage (Antwort gerne auch als PN) : Funktioniert so ein Teil? Wurde das verschrieben? (Ich suche noch ein Geschenk für meine bessere Hälfte. Nein die schnarcht nicht, beschwert sich aber.  :oops:)  :lol:
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: reh am 30.12.2010, 15:53 Uhr
Scheinbar lag mein sehr oberflächliges Profiling in Dänemark auch völlig verkehrt.

Zitat
Bei Razzien in zwei Außenbezirken der dänischen Hauptstadt verhafteten die Ermittler den Angaben zufolge einen 44-jährigen Tunesier, einen 29-jährigen gebürtigen Libanesen sowie einen 30-Jährigen, dessen Herkunft noch unklar ist. Der vierte Verdächtige sei ein in Kopenhagen lebender Asylbewerber aus dem Irak. [...] Bei dem in Schweden Festgenommenen soll es sich um einen in Stockholm lebenden 37-jährigen Tunesier handeln.

Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: usa2008 am 30.12.2010, 16:18 Uhr

Bin gerade aus dem Urlaub zurück - nein, leider nicht USA - und komme aus dem
Staunen nicht mehr heraus, dachte auch erst an einen Aprilscherz als ich den ersten
Beitrag las und war dann sehr erstaunt über die folgenden Beiträge.
Zur Diskriminierung will ich jetzt gar nichts mehr sagen, da gibt es schon sehr sinnvolle
Beiträge, aber doch zur Durchführbarkeit.

Ich habe ein Team von 17 Mitarbeitern, von denen 8 regelmäßig Profilings erstellen.
Ob ein Profiling tatsächlich zutrifft bzw. die wichtigen/richtigen Zusammenhänge erfasst
und der Profiler die richtigen Schlüsse zieht, hängt von den verschiedensten Kriterien ab, u.a.:
- Alter und soziales Umfeld des Profilers
- Erfahrung des Profilers
- Fähigkeit des "Profilten" sich zu verstellen
- Antipathie/Sympathie zwischen beiden
Also ziemlich wacklig das ganze, halt menschlich....

Wir haben schon in unserem Bereich erhebliche Schwierigkeiten geeignete Leute zu finden, deren
Profilings man "vertrauen" kann und da glaubt ihr allen Ernstes, dass man genug geignete Leute findet, auf deren Befragungsergebnis man sich 100% verlassen kann, denn ansonsten macht eine Befragung keinen Sinn!
Hallo, die Befrager sind Menschen, von denen vielleicht 50% den "Blick" oder Riecher dafür haben und der Rest????

Außerdem bin ich mal gespannt, wie sich die Befürworter fühlen, wenn sie den Fluggast, der als potenzieller
Täter durch "Tunnel 3" musste, wiedererkennen, wenn er dann im Flugzeug neben ihnen sitzt.
Tatsächlich sauber, das Kerlchen, oder hat der Befrager vielleicht versagt, weil er nicht gut
geschlafen hat????!!!

Nein Danke, noch mehr der Willkür von sogenannten "Spezialisten" ausgesetzt zu sein, das brauche ich wirklich nicht.

Gaby

Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: stephan65 am 30.12.2010, 17:59 Uhr

Wir haben schon in unserem Bereich erhebliche Schwierigkeiten geeignete Leute zu finden, deren
Profilings man "vertrauen" kann und da glaubt ihr allen Ernstes, dass man genug geignete Leute findet, auf deren Befragungsergebnis man sich 100% verlassen kann,...

Theoretisch kann man die Leute finden und ausbilden, aber natürlich wird das hier in D, wo wir unsere Sicherheit dem Billigflug zuliebe seit zig Jahren ungeschulten Vollpfosten anvertrauen, nicht gehen.
Natürlich macht man solch Interviews im Team, ein einzelner winkt dich höchstens bei 99,9-prozentiger Sicherheit durch.

Zitat

Außerdem bin ich mal gespannt, wie sich die Befürworter fühlen, wenn sie den Fluggast, der als potenzieller
Täter durch "Tunnel 3" musste, wiedererkennen, wenn er dann im Flugzeug neben ihnen sitzt.

Ich würde ihn angrinsen und fragen "na, falscher Name, falscher Stempal im Pass, nervös geworden?"

Zitat
Ich war vor ziemlich genau 19 Jahren über Sylvester in Israel. ...
Auf dem Rückflug mussten wir uns einer (wenig freundlichen, um nicht zu sagen äußerst barschen) Befragung unterziehen. ... Aber auch nach 3 x fragen war es immer noch eine Telefonnummer von einer Unterkunft.

Und das fandest du jetzt unmenschlich und schlimm? Wobei: ich habe jetzt 8 Ein- und Ausreisen aus Israel hinter mir, barsch und unfreundlich hatte ich das nicht ein einziges mal in Erinnerung. "DDR" und Russland waren da ganz andere Kaliber.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: winki am 30.12.2010, 18:50 Uhr
.....ich glaube Hänschen stellt sich das Profilen als Interview etwas zu einfach vor. Auch bei den Israelischen "Profilern" spielt sich hinter den Kulissen ein erheblicher Aufwand an Recherchen ab. Dabei werden alle möglichen persönlichen Daten in einem Raster abgefragt um nach bekannte Muster verglichen. Man kann sich auch gut vorstellen dass Geheimdienstliche Erkenntnisse die wohl im großen Stil inzwischen bei den betroffenen Länder ausgetauscht werden eine Rolle spielen.
Nur aufgrund eines Interview wird auch bei den Israelis keiner im Flugzeug sitzen.....
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: DocHoliday am 30.12.2010, 20:27 Uhr
.....ich glaube Hänschen stellt sich das Profilen als Interview etwas zu einfach vor.

Och und dabei haben wir doch gerade hier im Thread gelernt: Männlich, muslimisch, Mitte 30 - mehr Kritierien braucht man nicht.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: winki am 30.12.2010, 20:43 Uhr
.....ich glaube Hänschen stellt sich das Profilen als Interview etwas zu einfach vor.

Och und dabei haben wir doch gerade hier im Thread gelernt: Männlich, muslimisch, Mitte 30 - mehr Kritierien braucht man nicht.

....und Burkaträger nicht vergessen....   ....wäre jetzt nur noch interessant zu wissen wie viele Personen außerhalb den genannten Kriterien, bereit sind, sich selber in die Luft zu sprengen... :wink:

Nach welchen Kriterien wohl die Personen mit den versuchten Anschläge in Dänemark aufgefallen sind? Vermutlich alles blonde, weißhäutige Schweden zum Islam konvertiert?

Apropos Profil, eine gewissen Randgruppe mit "Glatze" und Springersteifel reiht man natürlich auch völlig zu unrecht in ein bestimmtes Klischee ein....

Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: reh am 30.12.2010, 20:59 Uhr
.....ich glaube Hänschen stellt sich das Profilen als Interview etwas zu einfach vor.

Och und dabei haben wir doch gerade hier im Thread gelernt: Männlich, muslimisch, Mitte 30 - mehr Kritierien braucht man nicht.

Genau Dirk, die lassen wir erst mal nicht mitfliegen ;)
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Canyoncrawler am 30.12.2010, 21:50 Uhr
Zitat
Apropos Profil, eine gewissen Randgruppe mit "Glatze" und Springersteifel reiht man natürlich auch völlig zu unrecht in ein bestimmtes Klischee ein....

Und die langhaarigen Späthippies mit alten klapprigen Autos die an jeder Grenzkontrolle zwischen NL und D angehalten werden, werden natürlich auch rein zufällig immer wieder von der Bundespolizei rausgewunken.  :lol:

Profilen tut doch heute jeder in vielen Situationen ganz automatisch: Bin ich (Frau) in einem Parkhaus oder spätabends in der Stadt noch alleine unterwegs beobachte ich meine Umgebung.
Sind ausser mir nur Frauen unterwegs, fühle ich mich sicher, ist aber eine männl. Person oder gar eine Gruppe junger Männer unterwegs sehe ich zu dass ich unter Leute komme.
Diskriminierung? Verfolgungswahn?
Vielleicht auch nur zu häufig Aktenzeichen XY geschaut.

Mein Mann und ich sitzen in der U-Bahn und eine Gruppe Glatzen mit Springerstiefeln steigt ein. Sollen wir jetzt völlig sorgenfrei vor uns hin träumen oder lieber beobachten was um uns herum passiert?  :roll:
Das letzte Mal als wir in Berlin in so einer Situation waren, endete unsere intensive Beobachtung und das Gefühl von Bedrohung erst an der Endhaltestelle in Berlin-Hönow wo die Polizei, inziwschen von anderen Passagieren über Handy herbeigerufen, auf die pöbelnden Fahrgäste wartete die wir aufgrund von Äusserlichkeiten als Neonazis "profilt" hatten.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: reh am 30.12.2010, 21:59 Uhr
Zitat
Apropos Profil, eine gewissen Randgruppe mit "Glatze" und Springersteifel reiht man natürlich auch völlig zu unrecht in ein bestimmtes Klischee ein....

Und die langhaarigen Späthippies mit alten klapprigen Autos die an jeder Grenzkontrolle zwischen NL und D angehalten werden, werden natürlich auch rein zufällig immer wieder rausgewunken.  :lol:


Stimmt Kate mit meinen schulterlangen Haare (ja, ja lang ist es her) und meinem hellblauen Käfer wurde ich jedes Wochenende an der Grenze auf dem Weg zu meinen Eltern auf dem Campingplatz auseinandergenommen.

Profiling!
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Canyoncrawler am 30.12.2010, 22:10 Uhr
Zitat
Apropos Profil, eine gewissen Randgruppe mit "Glatze" und Springersteifel reiht man natürlich auch völlig zu unrecht in ein bestimmtes Klischee ein....

Und die langhaarigen Späthippies mit alten klapprigen Autos die an jeder Grenzkontrolle zwischen NL und D angehalten werden, werden natürlich auch rein zufällig immer wieder rausgewunken.  :lol:


Stimmt Kate mit meinen schulterlangen Haare (ja, ja lang ist es her) und meinem hellblauen Käfer wurde ich jedes Wochenende an der Grenze auf dem Weg zu meinen Eltern auf dem Campingplatz auseinandergenommen.

Profiling!


Und wir werden, auch wenn unser vollbeladenes Auto nach 3 Wochen Campingurlaub noch so dreckig ist, mit einem zielsicheren Blick als "harmlose Camper" profilt und durchgewunken. Nicht dass ich unbedingt Lust auf eine Durchsuchung unseres Auto hätte, aber das ist schon erstaunlich mit welcher Schnelligkeit die Beamten an der Grenze Entscheidungen treffen und z.B. die Oberklasselimousinen herauswinken und uns Camper direkt durchwinken (ich nehme an die vermuten bei den Besitzern der Oberklassefahrzeuge einen Verstoss gegen die Deklarationspflicht bei grösseren Summen von Bargeld was sie bei uns nicht vermuten wenn wir im Auto sichtbar Campingausrüstung spazieren fahren).
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: wolfi am 30.12.2010, 22:12 Uhr
Und die französischen (!) Zöllner haben uns immer mit unserem alten VW-Bus bei der Rückreise an der deutschen Grenze besonders kontrolliert, nur (?) weil ich lange Haare und Bart hatte, einer hat mal gerufen:
 
Wo ist denn das Hasch versteckt, das Ihr in Marokko gekauft habt ...
 
Ich habe ihm dann erklärt, dass wir nur in Spanien waren, das konnte er doch an meinem Pass sehen.
 
Als ich dann mal probleme hatte, weil die Batterie schwach war und der Bus nicht starten wollte, haben sie aber mit vereinten Kräften mich angeschoben!
 
Mein Schwager dagegen (seriös wirkender älterer LKW-Fahrer) hat ohne mit der Wimper zu zucken im Wasserkanister 10 l feinen spanischen Brandys geschmuggelt - mit meinem Bus!
 
PS: Als ich dann auf einen neuen schnieken Mitsubishi L300 umgestiegen bin, wurde ich nicht mehr (so intensiv) kontrolliert ...
 
Bart und lange Haare habe ich heute noch - in Miami hat mich auch schon einer als "ageing hippie" begrüßt ...
 
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Kauschthaus am 30.12.2010, 23:35 Uhr

Und das fandest du jetzt unmenschlich und schlimm? Wobei: ich habe jetzt 8 Ein- und Ausreisen aus Israel hinter mir, barsch und unfreundlich hatte ich das nicht ein einziges mal in Erinnerung. "DDR" und Russland waren da ganz andere Kaliber.

Nein, unmenschlich ist was anderes.  :wink:

Ich fand es nervig und bin froh, dass ich bei all meinen anderen vielen Flügen diese Interviews nicht hatte.
Und absolut nicht wild darauf, das in Zukunft zu erleben. Aber ich bin ja mittlerweile eine blonde ältere Deutsche und somit eh nicht im Raster. :engel2:

Und zudem eine der naiven Gutmenschen, die tatsächlich daran glauben, dass mit weniger Populismus und mit mehr kritischem Intellekt die willkürliche Selektion in Gut und Böse verhindert werden sollte.

Es ist so bestechend einfach. Einfach alle rastern, die genau im verdächtigen Alter, aus der genau verdächtigen Gegend und Mitglied der einzig verdächtigen Glaubensgemeinschaft sind. Das sind die Bösen, die stehen unter Generalverdacht. Und genau alle diese Menschen stellen wir jetzt jahrelang weltweit an den Pranger und glauben, dass wir damit alle Unholde abschrecken und uns selbst Sicherheit erkaufen.  :roll:

Okay, wer es glaubt ...  :shock:

Auch ich weiß, dass die Oma aus Köln weniger terrorverdächtig ist als irgendein Mustafa aus xy.
Aber je mehr wir unsere Welt in genau diese Kategorien einteilen, desto wahrscheinlicher machen wir doch den Terror. Wir steigen doch überaus hilfsbereit in genau diesen Steigbügel.

Nein, ich bleibe dabei, diese überaus einfach gestrickten Lösungen sind mir zutiefst suspekt.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: DocHoliday am 31.12.2010, 01:03 Uhr
Falls noch jemand an einer ernsthaften Diskussion interessiert sein sollte:

Es spricht m.E. gar nichts dagegen, Personen, die bestimmte Merkmale (Vorurteile?) erfüllen, etwas intensiver im Auge zu behalten bzw. intensiver zu kontrollieren. Das sagt uns einfach der gesunde Menschenverstand (Kaufhausdetektiv, U-Bahn-Fahrt, etc.). Ich bin mir sicher, dass das auch die Jungs und Mädels bei der Flughafen-Security tun, die ihren Job ernst nehmen.

Hier geht es aber darum, dass vorgeschlagen wird, den "durchschnittlichen Mitteleuropäer", der ja offensichtlich völlig unverdächtig ist (erinnert sich eigentlich noch jemand an dei RAF oder ist Terrorismus jetzt nur noch islamistisch?) weniger intensiv zu kontrollieren und so getan wird, als ob Terroranschläge nur von 35jährigen männlichen Arabern begangen würden. Und daran glaube ich genauso wenig, wie daran, dass ein 100% sicheres Profiling geben könnte. Ich bin mir sicher, dass bei den hier so oft zitierten Israelis die Kontrollen für unverdächtige Fluggäste immer noch mindestens genauso streng sind wie unsere "unprofilierten" Kontrollen. Insofern würde sich für die meisten hier gar nichts ändern.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: EasyAmerica am 31.12.2010, 01:25 Uhr
Hier geht es aber darum, dass vorgeschlagen wird, den "durchschnittlichen Mitteleuropäer", der ja offensichtlich völlig unverdächtig ist (erinnert sich eigentlich noch jemand an dei RAF oder ist Terrorismus jetzt nur noch islamistisch?) weniger intensiv zu kontrollieren und so getan wird, als ob Terroranschläge nur von 35jährigen männlichen Arabern begangen würden.
Was meinst du mit hier? Hier im Forum oder bei den Offiziellen? Die Offiziellen habe ich so verstanden, dass sie Unverdächtige aussondern wollen, so dass der Kreis der Hauptverdächtigen geringer wird, als die jetzigen 100 %.

Terroristen will und wird man durch Profiling nicht fangen. So habe ich es auch nie verstanden. Aber Leute, die mit höchster Wahrscheinlichkeit keine Terroristen sind, will man nicht mehr so akribisch untersuchen müssen, wie alle anderen.

Falls noch jemand an einer ernsthaften Diskussion interessiert sein sollte:
Klar! Ich muss für heute Nacht das letzte Wort haben.  :wink: Geh nämlich jetzt schlafen und träume von einem aufregenden Ganzkörperscanning.  :schlafen:
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Canyoncrawler am 31.12.2010, 09:13 Uhr
Zitat
Hier geht es aber darum, dass vorgeschlagen wird, den "durchschnittlichen Mitteleuropäer", der ja offensichtlich völlig unverdächtig ist (erinnert sich eigentlich noch jemand an dei RAF oder ist Terrorismus jetzt nur noch islamistisch?) weniger intensiv zu kontrollieren

Ich glaube das ist etwas, was wir in die Meldung hineininterpretiert haben.
Dort stand nämlich nur dies:
Zitat
Dabei werden die Passagiere je nach Alter, Geschlecht, ethnischer Herkunft und anderen Kriterien in Risikogruppen unterteilt und unterschiedlich scharf kontrolliert.
Quelle: http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,736790,00.html

Nach welchen Methoden das Profiling ablaufen soll wurde doch gar nicht so genau ausgeführt und die Behörden werden dass sicherlich auch nicht veröffentlichen wollen.

Irgendwie sind wir wohl über die "Israel-Methode" zu den Arabern und Muslimen gekommen. Aber das hier genau das gleiche Procedere durchgeführt werden soll wie in Israel davon war auch nicht die Rede, jedenfalls habe ich es nicht so verstanden.
Ich hatte lediglich geschrieben, das das Verfahren in Israel funktioniert.
Und ein auf deutsche Gegebenheiten angepasstes Verfahren könnte m.M. nach auch hier funktionieren.

Zitat
Und absolut nicht wild darauf, das in Zukunft zu erleben. Aber ich bin ja mittlerweile eine blonde ältere Deutsche und somit eh nicht im Raster.
Und ich war auch der Meinung, dass man dabei nicht ausschliesslich nach Äusserlichkeiten vorgehen sollte und nicht automatisch mitteleuropäisch aussehende Fluggäste von einer Befragung/ Verhaltensbeobachtung ausschliessen sollte, ansonsten ist es nach meiner Meinung nämlich auch Rassismus.

Zitat
Terroristen will und wird man durch Profiling nicht fangen. So habe ich es auch nie verstanden. Aber Leute, die mit höchster Wahrscheinlichkeit keine Terroristen sind, will man nicht mehr so akribisch untersuchen müssen, wie alle anderen.
Zitat
Und daran glaube ich genauso wenig, wie daran, dass ein 100% sicheres Profiling geben könnte. Ich bin mir sicher, dass bei den hier so oft zitierten Israelis die Kontrollen für unverdächtige Fluggäste immer noch mindestens genauso streng sind wie unsere "unprofilierten" Kontrollen. Insofern würde sich für die meisten hier gar nichts ändern.
Ich sehe das genau wie Heinz. Es sollen damit die Abläufe bei den Kontrollen beschleunigt werden indem man die grosse Mehrheit der Nicht-Gefährder in Zukunft nicht immer neuen Verschärfungen und Checks aussetzen muss wegen ein paar Idioten die sich immer neue Methoden ausdenken um gefährliche Gegenstände/Stoffe an Bord zu bringen. Die Kontrollen haben inzwischen eine Intensität erreicht, dass man dies auch nicht mehr als angenehm bezeichnen kann. Und 100%ige Sicherheit garantieren auch die derzeitigen Checks nicht.

Zitat
Ich fand es nervig und bin froh, dass ich bei all meinen anderen vielen Flügen diese Interviews nicht hatte.
Und absolut nicht wild darauf, das in Zukunft zu erleben.
Wenn ich dafür in Zukunft 3 Stunden vor Abflug am Flughafen sein muss um ein paar Fragen zu beantworten die man mir vor dem eigentlichen Sicherheitscheck stellen wird, dann bin ich dafür gerne bereit. Gefragt werde ich ja ohnehin schon bei Flügen in die USA von Securityleuten der Airline die wissen wollen wer meinen Koffer gepackt hat, ob mir jemand was mitgegeben hat, ob der Koffer unbeaufsichtigt war etc.  Wenn sich daran noch ein paar wenige andere Fragen anschliessen, was soll es.

Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: EasyAmerica am 31.12.2010, 10:05 Uhr
Wenn ich dafür in Zukunft 3 Stunden vor Abflug am Flughafen sein muss um ein paar Fragen zu beantworten die man mir vor dem eigentlichen Sicherheitscheck stellen wird, dann bin ich dafür gerne bereit.
Wär auch nicht mehr so langweilig wie jetzt.  :wink: Und überlegt mal, welche Themenflut sich aus dem Erfahrungsaustausch für das Forum ergäbe.  :)
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: Easy Going am 31.12.2010, 11:54 Uhr
Wenn ich dafür in Zukunft 3 Stunden vor Abflug am Flughafen sein muss um ein paar Fragen zu beantworten die man mir vor dem eigentlichen Sicherheitscheck stellen wird, dann bin ich dafür gerne bereit.
Wär auch nicht mehr so langweilig wie jetzt.  :wink: Und überlegt mal, welche Themenflut sich aus dem Erfahrungsaustausch für das Forum ergäbe.  :)
Wäre dieses Argument im Focus oder Spiegel zu lesen gewesen, wäre meine Meinung gleich in eine ganz andere Richtung gegangen.  :lol: :wink:
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: leia am 31.12.2010, 12:08 Uhr

Zitat
Ich fand es nervig und bin froh, dass ich bei all meinen anderen vielen Flügen diese Interviews nicht hatte.
Und absolut nicht wild darauf, das in Zukunft zu erleben.
Wenn ich dafür in Zukunft 3 Stunden vor Abflug am Flughafen sein muss um ein paar Fragen zu beantworten die man mir vor dem eigentlichen Sicherheitscheck stellen wird, dann bin ich dafür gerne bereit. Gefragt werde ich ja ohnehin schon bei Flügen in die USA von Securityleuten der Airline die wissen wollen wer meinen Koffer gepackt hat, ob mir jemand was mitgegeben hat, ob der Koffer unbeaufsichtigt war etc.  Wenn sich daran noch ein paar wenige andere Fragen anschliessen, was soll es.


Mir stellt sich dann aber wieder die Frage, was das alles soll, denn wer sagt denn, dass er die Koffer nicht selbst gepackt hat, wer sagt, dass seine elektronischen Geräte kürzlich in Reperatur oder ausgeliehen waren, wer sagt, dass möglicherweise noch zig andere Leute Zugang zum Gepäck hatten und die Koffer voller Mitbringsel anderer Personen sind?

Und wer soll diese Frage stellen, der die Reaktionen/Antworten richtig deutet? Das würde doch nur mit gutem (teuren) Fachpersonal wirklich zu leisten sein (wenn überhaupt). Alles andere wäre (imho) ebenso sinnfrei wie die o.g Fragen der US Airlines.
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: EasyAmerica am 31.12.2010, 13:30 Uhr
Hallo Leia,
nur weil ich es mir nicht vorstellen kann, bedeutet ja nicht, dass es nicht geht.  :wink:
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: winki am 31.12.2010, 14:47 Uhr
Ich bin auch der Meinung, dass unter Profiling mehr Interpretiert wird, als in Wirklichkeit dahinter steckt. Ich sehe das eher als eine Art Rasterfahndung wie sie in vielen Fällen der Überwachung, angewandt wird. Dabei sind die Rastermethoden immer umstritten und diskussionsfähig.  Aber als Beispiel soll aufgrund des Schengener Abkommen die Erfolge der Schleierfahnundung an den bekannten Grenzübertritte in Bayern angeführt werden. Dabei spielen gewisse Rastererkennung und persönliche Erfahrungen eine große Rolle.

Ich kann deshalb keine Diskriminierung bei bestimmten Personen feststellen....

Dabei werden die Passagiere je nach Alter, Geschlecht, ethnischer Herkunft und anderen Kriterien in Risikogruppen unterteilt und unterschiedlich scharf kontrolliert.

Übrigens ein todsicherer Tipp jede Grenzkontrolle unkontrolliert zu passiere... nämlich mit einem Wohnmobil...   spät Nachmittags mit nörgelnden Kleinkinder und total mit Essensreste verpapptes  Wohnmobil oder Auto....   Jede Wette, jeder Grenzer macht einen riesigen Bogen um dieses Gefährt....  :lol:
Titel: Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen
Beitrag von: wolfi am 31.12.2010, 15:37 Uhr
Dieses Profiling (meinetwegen auch Rasterfahndung) wurde (wird noch ?) auch sehr erfolgreich an der Deutsch-Schweizer Grenze praktiziert.
 
Als wir vor zwei oder drei Jahren einen Abstecher zum Rheinfall machten und über einen ganz kleinen Übergang von Kreuzlingen nach Konstanz zurückfuhren, bekam ich mit wie der Grenzer beim Durchblättern der Pässe von Insassen eines vor mir fahrenden Golfs erklärte: Ihr Visum ist aber abgelaufen - fahren Sie bitte rechts ran.
 
Ich habe ihm dann unsere drei Pässe hingehalten (Deutscher, Ungarischer Pass meiner Partnerin und EU-Pass des  Hundes) - die hat er gar nicht geöffnet, also nicht mal aufs Foto geschaut, uns nur durchgewunken.
 
Ich habe auch schon gelesen, dass dort z. B. die Insassen von Autos kontrolliert werden, die ein fremdes Kennzeichen haben aber ohne Gepäck ankommen - weil man unterstellt, dass die evtl. nur einen Tagestrip nach Zürich machen um ihr Schwarzgeld wegzubringen/zu holen ...
 
Die Erfolgsquote bei solchen Rastern ist sicher höher, als wenn man Alle gleich intensiv/oberflächlich prüft.