usa-reise.de Forum

Autor Thema: Mexikanischer Wolf - wieder Probleme  (Gelesen 609 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

yellowstone-wolf

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 419
    • Yellowstone Park
Mexikanischer Wolf - wieder Probleme
« am: 27.08.2007, 09:12 Uhr »
Wie hoch ist der Preis? Wieder Probleme beim Mexikanischen Wolfsprojekt

Den nachstehenden Bericht hab ich soeben auf meinen Blog gestellt. Ich würde mich über ein paar Kommentare im Blog freuen, da der Blog speziell auch von den Wolfsleuten gelesen wird. http://yellowstone-wolf.blogspot.com

Konfrontation im Rahmen der Tötung eines Wolfes soll untersucht werden

Leider sind selbst die offiziellen Behörden in New Mexico gegen die Wiederansiedlung des Mexikanischen Wolfes und versuchen mit allen Mitteln diese zu verhindern. Wie ich schon mehrfach in Artikeln auch im Wolf Magazin über den Mexikanischen Wolf berichtete, hat es manchmal den Anschein, als ob die Wölfe in Zoos nur gezüchtet zu werden, um in Arizona und New Mexiko als Zielscheiben für die Gewehre der Rancher zu dienen, die dann stets ungestraft davon kommen.
Aber nicht nur die Wölfe sind Ziel, sondern auch die, die versuchen, sie zu schützen:

In NM hatte ein Wolf im Juli mehrere Rinder getötet. Daraufhin hat die Regierung Schießbefehl erteilt. Die staatliche Wild- und Fischbehörde hatte einen Aufschub dieser Entscheidung bewirkt und am 5. Juli eine Biologin geschickt, die die Anordnung überbringen sollte. Als Angela Dassow, 26, vor Ort eintraf, war der Wolf aber bereits erschossen. Ein Regierungsbeamter zielte mit dem Gewehr auf die Biologin und machte ihr deutlich, dass sie das Ganze überhaupt nichts angehe. (Man beachte: Hier bedroht die Regierung die Regierung! ... wenn es nicht so traurig wäre ...)
Der Sheriff des Bezirks untersucht nun die Angelegenheit. Acht Umweltschutzgruppen (das Center for Biological Diversity, der Sierra Club, das Grand Canyon Wolf Recovery Project, das Southwest Environmental Center, Animal Protection of New Mexico, Animal Protection Voters und Sinapu) haben zusätzlich eine Eingabe an die Leitung des Landwirtschaftsministeriums gerichtet mit der Bitte um eine ausführliche Untersuchung, da die örtlichen Behörden immer wieder in der Öffentlichkeit sehr deutlich gemacht haben, dass sie ebenfalls gegen die Wiederansiedlung der Wölfe sind. Man könne daher nicht darauf vertrauten, dass ein Anti-Wolf-Sheriff den Vorfall fair untersuchen werde.
Die junge Biologin ist nach dem Zwischenfall von ihrem Amt zurückgetreten.
(Quelle: http://news.ktar.com/?nid=6&sid=575900)

Ich persönlich kenne Biologen, die mit der Situation im Südwesten nicht zurecht kamen und zurückgetreten sind oder aufgegeben haben. unter anderem Diane Boyd, die sehr erfolgreich für die Wiederansiedlung der Wölfe nach Yellowstone gekämpft hat. Ich bin in ständigem Kontakt mit meinen Kollegen und war einige Male vor Ort und habe mir oft genug die Frage gestellt, ob unsere Bemühen gerechtfertigt sind, eine Tierart, die einst ausgestorben war, in ein Gebiet zurückzubringen, in dem sowohl die örtliche Bevölkerung als auch die Regierung total gegen diese Bemühungen eingestellt sind. Der Preis, den die Tiere für das „Ego“ der Biologen zahlen, ist, dass mehr als die Hälfte aller wiederangesiedelten Wölfe tot sind.
Hinzu kommt, dass die Wiederansiedlung der Mexikanischen Wölfe anders abläuft als die erfolgreiche Rückkehr der Wölfe nach Yellowstone, was vielleicht auch mit eine der Ursachen ist, dass die Wölfe immer wieder Nutztiere töten. Der Mex. Wolf wird in Zoos gezüchtet und dann wiederangesiedelt, und zwar in ein Gebiet, das zu den wolfsfeindlichsten der USA (mit Ausnahme von Alaska) gehört.
Ich habe mich viele Jahre mit dieser speziellen Wiederansiedlung befasst und alle Hintergründe untersucht, und ich komme zu der Überzeugung, dass wir (Tierschützer) hier immer wieder mit dem Kopf in eine Eisenwand (Rancher) rennen. Dürfen wir für eine möglicherweise gerechtfertigte Wiederansiedlung tatsächlich so viele Tiere „opfern“? ??


Palo

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.087
Re: Mexikanischer Wolf - wieder Probleme
« Antwort #1 am: 27.08.2007, 12:48 Uhr »
na, da bin ich mal gespannt was hier fuer Antworten aus D kommen.
Im suedlichen Arizona ,wo die ersten Wiederansiedlungen stattfanden gibt es keine groesseren Probleme, New Mexico schreit nur
Gruß

Palo

Easy Going

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.247
    • eumerika
Re: Mexikanischer Wolf - wieder Probleme
« Antwort #2 am: 27.08.2007, 14:42 Uhr »
Bei meinem ersten Besuch im Yellowstone 1992 habe ich mich damals in eine Liste eingetragen die Aktivisten am Norris Geysir Basin ausgelegt hatten um die Wölfe im Yellowstone wieder anzusiedeln.
1999 als ich wieder im Park war - waren dann mittlerweile auch die Wölfe wieder im Park was mich damals sehr gefreut hatte (ob es nur an meiner Unterschrift lag ? :wink: ) - für mich sind Wölfe hochinteressante Tiere.

Soweit ich das beurteilen kann, hat die Rückkehr der Wölfe dem Ökosystem des Parks auch gut getan, man hatte ja testweise auch kleine Areale im Park eingezäunt an die Rehe und Hirsche nicht rankamen wodurch sich deutlich gezeigt hatte, daß das Fehlen des natürlichen Feindes eine Art Überweidung im Park bedeutete.
Das Problem mit den umliegenden Farmen ist dort wohl nicht so dramatisch (Wide Open Space).

Siedelt man die Wölfe nun in New Mexico in Gebieten mit mehreren Farmen an, deren Tierbestand dadurch bedroht werden, muss man schon abwägen ob es das und dann auch in der jeweiligen Region wert ist - bzw die entstehenden Konflikte lösbar sind - aber das ist aus der Ferne (aus D) schwer zu beurteilen.

Wo sollten die Wölfe denn in New Mexico angesiedelt werden? In einem Schutzgebiet ?
Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

AZcowboy

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.068
    • Günther und Melanies Reisen - Nah und Fern
Re: Mexikanischer Wolf - wieder Probleme
« Antwort #3 am: 27.08.2007, 15:33 Uhr »
Zu diesem Thema nachfolgend der Link zur offiziellen Webseite des U.S. Fish and Wildlife Service:

http://www.fws.gov/southwest/es/mexicanwolf/

Winke
Besuche uns auf gmintheworld.

"Dreams are teachers - they tell us a story to follow."