Wie hoch ist der Preis? Wieder Probleme beim Mexikanischen WolfsprojektDen nachstehenden Bericht hab ich soeben auf meinen Blog gestellt. Ich würde mich über ein paar Kommentare im Blog freuen, da der Blog speziell auch von den Wolfsleuten gelesen wird.
http://yellowstone-wolf.blogspot.comKonfrontation im Rahmen der Tötung eines Wolfes soll untersucht werdenLeider sind selbst die offiziellen Behörden in New Mexico gegen die Wiederansiedlung des Mexikanischen Wolfes und versuchen mit allen Mitteln diese zu verhindern. Wie ich schon mehrfach in Artikeln auch im Wolf Magazin über den Mexikanischen Wolf berichtete, hat es manchmal den Anschein, als ob die Wölfe in Zoos nur gezüchtet zu werden, um in Arizona und New Mexiko als Zielscheiben für die Gewehre der Rancher zu dienen, die dann stets ungestraft davon kommen.
Aber nicht nur die Wölfe sind Ziel, sondern auch die, die versuchen, sie zu schützen:
In NM hatte ein Wolf im Juli mehrere Rinder getötet. Daraufhin hat die Regierung Schießbefehl erteilt. Die staatliche Wild- und Fischbehörde hatte einen Aufschub dieser Entscheidung bewirkt und am 5. Juli eine Biologin geschickt, die die Anordnung überbringen sollte. Als Angela Dassow, 26, vor Ort eintraf, war der Wolf aber bereits erschossen. Ein Regierungsbeamter zielte mit dem Gewehr auf die Biologin und machte ihr deutlich, dass sie das Ganze überhaupt nichts angehe. (Man beachte: Hier bedroht die Regierung die Regierung! ... wenn es nicht so traurig wäre ...)
Der Sheriff des Bezirks untersucht nun die Angelegenheit. Acht Umweltschutzgruppen (das Center for Biological Diversity, der Sierra Club, das Grand Canyon Wolf Recovery Project, das Southwest Environmental Center, Animal Protection of New Mexico, Animal Protection Voters und Sinapu) haben zusätzlich eine Eingabe an die Leitung des Landwirtschaftsministeriums gerichtet mit der Bitte um eine ausführliche Untersuchung, da die örtlichen Behörden immer wieder in der Öffentlichkeit sehr deutlich gemacht haben, dass sie ebenfalls gegen die Wiederansiedlung der Wölfe sind. Man könne daher nicht darauf vertrauten, dass ein Anti-Wolf-Sheriff den Vorfall fair untersuchen werde.
Die junge Biologin ist nach dem Zwischenfall von ihrem Amt zurückgetreten.
(Quelle:
http://news.ktar.com/?nid=6&sid=575900)
Ich persönlich kenne Biologen, die mit der Situation im Südwesten nicht zurecht kamen und zurückgetreten sind oder aufgegeben haben. unter anderem Diane Boyd, die sehr erfolgreich für die Wiederansiedlung der Wölfe nach Yellowstone gekämpft hat. Ich bin in ständigem Kontakt mit meinen Kollegen und war einige Male vor Ort und habe mir oft genug die Frage gestellt, ob unsere Bemühen gerechtfertigt sind, eine Tierart, die einst ausgestorben war, in ein Gebiet zurückzubringen, in dem sowohl die örtliche Bevölkerung als auch die Regierung total gegen diese Bemühungen eingestellt sind. Der Preis, den die Tiere für das „Ego“ der Biologen zahlen, ist, dass mehr als die Hälfte aller wiederangesiedelten Wölfe tot sind.
Hinzu kommt, dass die Wiederansiedlung der Mexikanischen Wölfe anders abläuft als die erfolgreiche Rückkehr der Wölfe nach Yellowstone, was vielleicht auch mit eine der Ursachen ist, dass die Wölfe immer wieder Nutztiere töten. Der Mex. Wolf wird in Zoos gezüchtet und dann wiederangesiedelt, und zwar in ein Gebiet, das zu den wolfsfeindlichsten der USA (mit Ausnahme von Alaska) gehört.
Ich habe mich viele Jahre mit dieser speziellen Wiederansiedlung befasst und alle Hintergründe untersucht, und ich komme zu der Überzeugung, dass wir (Tierschützer) hier immer wieder mit dem Kopf in eine Eisenwand (Rancher) rennen. Dürfen wir für eine möglicherweise gerechtfertigte Wiederansiedlung tatsächlich so viele Tiere „opfern“? ??