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Autor Thema: Niedergang der großen US-Kaufhäuser  (Gelesen 3546 mal)

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McC

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Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« am: 10.07.2016, 12:47 Uhr »
Kein Wunder... wer braucht noch ein Kaufhaus. Entweder ich gehe zum Spezialisten oder kaufe online  :wink:


Ihre Namen sind weltbekannt, ihre Flagship-Stores Touristenziele: US-Kaufhäuser wie Macy's und Bloomingdale's haben einen legendären Ruf. Doch ihr Geschäft ist kaputt.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/us-einzelhandel-warum-die-grossen-us-kaufhaeuser-sterben-a-1100261.html

Palo

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #1 am: 10.07.2016, 19:52 Uhr »
Der ueberteuerte Schundladen Walmart muss auch langsam dran glauben.

 
Gruß

Palo

EDVM96

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #2 am: 10.07.2016, 21:07 Uhr »
Der ueberteuerte Schundladen Walmart muss auch langsam dran glauben.
Ich finde es ist ein billiger Schundladen. Würde ich auf eine Stufe setzen mit Jawoll und Nixwieweg in DE.  :lol:

Palo

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #3 am: 10.07.2016, 21:29 Uhr »
OK, es ist ein billiger Schundladen der ueberteuerte Waren anbietet. Besonders in der Lebensmittelabteilung, weswegen ihr ja da alle hin rennt um den plastik Kaese zu kaufen.

Auch zB ist ein Kopf Salat da $1.00 teurer als bei Trader Joe's, das gilt auch fuer Obst. Schlechtere Qualitaet und teuerer als sonstwo.

Gruß

Palo

McC

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #4 am: 10.07.2016, 21:32 Uhr »
Für die deutschen Geiz-ist-geil-Touristen ist Walmart genau der richtige Schuppen. Die glauben auch noch das sie dort billig einkaufen. :wink:

In-Tim

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #5 am: 10.07.2016, 22:10 Uhr »
Bei mir hier ist nur noch WinCo noch günstiger als Walmart bei einem üblichen Einkauf mit Obst, Gemüse, Fleisch, Milchprodukten und Grundnahrungsmitteln, weshalb ich üblicherweise dort einkaufe. Getränke kommen dann vom Smith's (Kroger) oder Walmart. Das ausgerechnet Trader Joe's billiger sein soll ist ja ein Witz. Der Laden ist bei den meisten Sachen total überteuert, wenn auch durchweg gute Qualität. Außerdem ist für Touristen ja auch die Zeit entscheidend. Und bei Walmart bekommt man eben ALLES, auch Non-Food.

Was die Non-Food Department-Stores angeht ist das ja kein Wunder. Ich kaufe ja auch nur Online, wenn ich etwas spezielles brauche. Warum sollte ich in die Mall fahren, mir die Füße platttrampeln um am Ende noch nicht einmal das Beste zum besten Preis zu bekommen. Amazon z.B. hat einen besseren Kundenservice, ich sehe an den Bewertungen direkt was ich da kaufe und es ist viel schneller und einfacher! Sollte ich doch etwas sofort brauchen und nicht erst am nächsten Tag fahre ich lieber nach kurzer Recherche zum passenden Markt, der es preisgünstig vorrätig hat. Meist ist es Walmart, Target, BestBuy oder im Notfall Bed Bath & Beyond. Spart mir zumindest lange Wege.


PS: Und ja, ich habe mit einer Wochen-Einkaufsliste alle Läden hier verglichen. Das waren Walmart, WinCo, Target, Smith's, Raley's, Scolaris, Safeway, Trader Joe's und sogar Cosco. Wobei Cosco zu den teureren gehört, auch wenn das die zahlenden Member nicht gerne hören.
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Microbi

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #6 am: 11.07.2016, 13:27 Uhr »
Ich glaube, das Konzept "Kaufhaus" hat sich überlebt. Um in die Tiefe zu gehen ist das Sortiment zu breit. Allerdings nicht breit genug, um mit Onlinekaufhäusern zu konkurrieren.
Ich wohne in München und oft denken wir, das wir das Eine, oder Andere bestimmt irgendwo in der in der Innenstadt kriegen werden. Aber Pustekuchen! Meist kommen wir mit leeren Händen zurück und müssen die Sachen online bestellen. Und ich denke da an nichts, was etwas ausgefallener wäre. Für sowas gehe ich gar nicht erst los.

Mic

MisterB

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #7 am: 11.07.2016, 14:52 Uhr »
Wobei ja in dem oben verlinkten Artikel eher auf die Luxussparten der Kaufhäuser eingegangen wird.
Wenn Macys oben unterm Dach die Exklusivabteilung mit "Luxuskoffer, Ledersofa und Matratze für 2999 Dollar" hat, da ist auch früher kein Normalverdiener hingegangen ausser zum gucken. Vielleicht geht die gut betuchte Klientel einfach nicht mehr gerne ins Kaufhaus. Kann ja auch sein. Meiner Meinung nach ist zum Beispiel bei Macys in der Klamottenetage bei den Jeans, Shirts und Co. schon noch genug Betrieb.

Und wenn da in dem Artikel noch Goodman Bergdorf explizit angesprochen werden, tja, das ist auch ein Laden wo man Eierbecher für 500 Dollar kaufen kann. So ein Laden war noch nie mein Einkaufsziel. Da geht ein Normalverdiener nur hin zum Schauen.

Vielleicht ist meine These, das die gut Betuchten einfach nicht mehr ins Kaufhaus gehen ja garnicht so weit daneben.

Das ist aber das Problem von allen Geschäften, die sich selbst etwas nobler platzieren. Schaut man sich zum Beispiel mal Harrods in London an. Unten in der Fressabteilung gibt's kein Durchkommen. Aber oben bei den Klamotten wird's dann schon dünner und noch weiter hoch bei den Möbeln zum Beispiel, wo man das Swarowski Bett für 30.000 Pfund kaufen kann, da schauen die Leute nur. Oder in der Elektroabteilung wo es die IPhone Hüllen mit Juwelen besetzt gibt. Ich hab da noch nie jemanden ernsthaft mit einem Verkäufer sprechen sehen.
Gleiches Schicksal meiner Meinung nach Selfridges. Der Laden ist proppevoll von Leuten die durchgehen und es sich ansehen. Leute die effektiv was kaufen sind sehr wenige.

Gruß
Bernd
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dschlei

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #8 am: 12.07.2016, 05:48 Uhr »
OK, es ist ein billiger Schundladen der ueberteuerte Waren anbietet. Besonders in der Lebensmittelabteilung, weswegen ihr ja da alle hin rennt um den plastik Kaese zu kaufen.

Auch zB ist ein Kopf Salat da $1.00 teurer als bei Trader Joe's, das gilt auch fuer Obst. Schlechtere Qualitaet und teuerer als sonstwo.


leider ist es so, dass Walmart in vielen Orten alle anderen Geschaefte vertrieben hat, und es der einzige Laden ist, in welchem man kaufen kann. 
so etwa in Houston, MS, wo eine meiner Schwaegerinnen lebt.  dort gab es 3 Lebensmittellaeden, und Walmart hat die Preise solange runter getrieben. bis diese Laeden nicht mehr mithalten konnten, und schliessen mussten.  Nun ist Walmart das einzige Geschaeft im Ort, und die preise sind so hoch gegangen, dass es sich fast lohnt, in die naechste Stadt zu fahren.
Jeder, der mit seinen Einkaeufen freiwillig Walmart unterstuezt, ist schuld daran, dass die mittelstaendigen Laeden in den USA in den Bankrott getrieben werden!
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Microbi

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #9 am: 12.07.2016, 09:58 Uhr »
Die Verdrängung ist die eine Sache. Walmart ist aber auch oft der einzige Versorger in Gebieten, in denen sonst nichts gibt und auch schon lange nicht mehr gab.
Ich weiß, das ist auch eine Lücke, aber Walmart hat sie wahrgenommen - und kein anderer.
Und was für tolle Sachen erwartet man von einem Geschäft, das so ungefähr alles haben soll? Und das auch noch billig, denn sie versorgen nicht nur Beverly Hills.

Mic

Soulfinger

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #10 am: 12.07.2016, 11:23 Uhr »
Jeder, der mit seinen Einkaeufen freiwillig Walmart unterstuezt, ist schuld daran, dass die mittelstaendigen Laeden in den USA in den Bankrott getrieben werden!
Da gebe ich dir Recht! Das gilt aber auch bei uns. Es liegt immer noch am Konsumenten, was er wo kauft. Das gute Qualität - sei es das Produkt oder die Beratung - mehr kostet weis jeder. Nur ist eben nicht jeder dazu bereit, darin zu investieren.
"Ich trinke jeden Tag ein Glas Wein für meine Gesundheit. Den Rest der Flasche trinke ich, weil ich sehr gerne betrunken bin." Gerard Depardieu

McC

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #11 am: 12.07.2016, 15:10 Uhr »
Nur ist eben nicht jeder dazu bereit, darin zu investieren.

Tja, manche setzen eben andere Präferenzen und fliegen von dem „gesparten” Geld in die USA. Besonders beim täglichen Einkauf ergibt sich viel Einsparungspotenzial. :wink:  

Soulfinger

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #12 am: 12.07.2016, 15:35 Uhr »
Nur ist eben nicht jeder dazu bereit, darin zu investieren.

Tja, manche setzen eben andere Präferenzen und fliegen von dem „gesparten” Geld in die USA. Besonders beim täglichen Einkauf ergibt sich viel Einsparungspotenzial. :wink:  
Traurig aber wahr . . . erst dieser Tage kam ein neues Plakat des deutschen Landwirtschaftsverbandes raus, auf dem Stand so in der Art "jedes Jahr ein neues Smartphone, 3 Mal m Jahr in den Urlaub . . . aber nicht dazu bereit 70 Cent für einen Liter Milch zu bezahlen . . . "
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McC

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #13 am: 12.07.2016, 15:49 Uhr »
Poll aus dem Forum meines Bekannten.

Ich verzichte lieber auf einen Urlaub....

mrh400

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #14 am: 12.07.2016, 16:51 Uhr »
Vielleicht ist meine These, das die gut Betuchten einfach nicht mehr ins Kaufhaus gehen ja garnicht so weit daneben.
Im Allgemeinen dürfte das stimmen - im Speziellen nicht immer. Eines der wenigen rentablen Karstadt-Häuser ist der Oberpollinger in München mit vielen integrierten Luxus-Marken-Shops. Dort gehen die in München (Medizin-)Urlaub machenden Araber(innen) mit dick gefüllten Einkaufstaschen raus.
Gruß
mrh400

wolfi

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #15 am: 12.07.2016, 19:05 Uhr »
Völlig OT:

Die Bilder site "People at Walmart" ist wirklich gruselig - da denkt man schon manchmal, die Bilder seien gestellt ...

In-Tim

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #16 am: 13.07.2016, 02:32 Uhr »
Gerade bei den gut Betuchten dürfte Zeit zu kostbar sein um sie mit "shoppen" in Kaufhäusern zu verbringen.
Lebe mit einem solchen zusammen. Hier kommt alles per Paketdienst, sogar das Klopapier. Ein Sprachkommando an Amazons Alexa und es ist wieder auf der Einkaufsliste.

Nur gute Kleidung und Schmuck ist sicher zu individuell um es online zu bestellen. Aber dafür gibt es auch spezialisierte Geschäfte und Outlets.
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frank_gayer

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #17 am: 14.07.2016, 15:02 Uhr »
Auch zB ist ein Kopf Salat da $1.00 teurer als bei Trader Joe's, das gilt auch fuer Obst. Schlechtere Qualitaet und teuerer als sonstwo.
Diese Aussage ist aber nur in den Gebieten gültig in denen es Trader Joes oder Adi gibt. In Florida sind die Aldis eher rar gesäät und daher immer noch Walmart der Preissieger

wolfi

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #18 am: 14.07.2016, 19:25 Uhr »
Aber Publix fanden wir zehn mal besser - und meine ungarische Partnerin ist sehr kritisch bezüglich Qualität (und natürlich auch Preis ...  :wink:) von Lebensmitteln!

Die war ganz überrascht, nach dem was sie vorher alles so gehört und gelesen hatte über "(junk) food in the USA" ...

Etwas OT:

Das einzige was sie gestört hat:

Die Packungsgrößen ...  :P

Floriana

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #19 am: 15.07.2016, 10:38 Uhr »
Diese Aussage ist aber nur in den Gebieten gültig in denen es Trader Joes oder Adi gibt. In Florida sind die Aldis eher rar gesäät und daher immer noch Walmart der Preissieger

ALDI hat in Florida gegenwärtig 90 Filialen. So rar finde ich das jetzt nicht. Das ist fast ein Drittel der Anzahl von Walmart-Filialen in FL (290).

Floriana

Microbi

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #20 am: 20.07.2016, 17:40 Uhr »
Nur ist eben nicht jeder dazu bereit, darin zu investieren.

Tja, manche setzen eben andere Präferenzen und fliegen von dem „gesparten” Geld in die USA. Besonders beim täglichen Einkauf ergibt sich viel Einsparungspotenzial. :wink:  
Traurig aber wahr . . . erst dieser Tage kam ein neues Plakat des deutschen Landwirtschaftsverbandes raus, auf dem Stand so in der Art "jedes Jahr ein neues Smartphone, 3 Mal m Jahr in den Urlaub . . . aber nicht dazu bereit 70 Cent für einen Liter Milch zu bezahlen . . . "

Die Sache mit der Milch ist zweischneidig: Erst gab es eine Milchquote, mit garantierten Preisen, die teilweise höher lagen, als der Endpreis im Supermarkt. Da trank der Bauer und seine Kälber lieber die Milch aus dem Regal, statt die eigene, kostbare Milch zu "verschwenden". Und es gab viel Geschrei "weg mit den Quoten".
Die Quoten sind weg und nun gibt es zu viel Milch, die Preise sind entsprechend niedrig. Das passt jetzt auch nicht, war aber eigentlich vorhersehbar. Und selbst dieser Preis wäre niedriger, wenn die EU nicht massenhaft Milchpulver in die dritte Welt verhökern würde, um das Angebot etwas zu verknappen. Die Abnehmerländer stöhnen auch, weil die EU-Milch so billig ist, dass es sich nicht mehr lohnt Milchwirtschaft zu betreiben.
Und erlaubt sei die Frage: warum muss man hier die Marktmechanismen so massiv aushebeln? Ist es so eine Art Beschäftigungstherapie?
Wenn ich sehen würde, dass man mit Milch kein Geld verdienen kann, dann würde ich doch lieber etwas anderes produzieren, statt stur weiter Milch zu machen und herumnörgeln, dass ich es nicht zum angemessenen Preis verkaufen kann und darauf warten, dass eine Subvention und/oder Abnahme-/Preisgarantie meine Probleme lösen wird.
Ich zahle 1,45-/L Milch (Andechser Bio H-Milch) - und ich trinke etwa 1L Milch pro Tag - aber bei einem Überangebot lassen sich höhere Preise schwerlich realisieren. Und daran ist echt nicht der Verbraucher schuld.
Und mit Bereitschaft hat das nicht viel zu tun. Oder kann man Milch durch Bier, oder Wasser ersetzen? Wer Milch braucht, der muss Milch kaufen - egal, ob für 0,45, 0,70, oder 1,- €/Liter.
Für manche Leute ist das ein Lebensprinzip immer das Billigste zu nehmen - egal, ob Milch, Nudeln, oder Bier. OK, für Autos gilt es vermutlich nicht.... diese Leute fahren meist nicht Dacia.
Wie auch immer. Die Verbraucher wurden Jahrzehnte lang auf "sparsam-geizig" getrimmt; es galt/gilt als tugendhaft. Und nun? Jetzt sind sie böse, weil sie die günstigsten Angebote auch wahrnehmen? Würden sie nicht wenigstens die billige Milch kaufen, gäbe es ja noch mehr Überschuss und noch niedrigere Preise.

Und auch die Jammerei ist mit Vorsicht zu genießen: Die meisten Landwirte, die ich kenne und Kühe haben, sind Nebenerwerbslandwirte - immerhin 60% aller Landwirte. Die haben einen Vollzeitjob bei dem sie keinen Pfenning in die gesetzlichen Renten-/Krankekassen einzahlen, weil sie eigene Kassen haben, fahren grundsätzlich nur Diesel-PKWs, weil die auch vergünstigten Agrardiesel schlucken und haben "nebenbei 10-20 Kühe". Die (nml. die Kühe) stehen in ihrem ganzen Leben im Stall und versorgt werden sie oft von den Eltern, die schon Rentner sind. Klar müssen die Jungen auch mal dran. Am WE sind sie dann auch mit den Traktoren unterwegs und beschweren sich, dass sie auch noch am Sa/So arbeiten müssen.
Klar gibt es auch Bauern, die vom Hofbetrieb leben müssen, aber die teilen ihre Tätigkeiten meist mehr auf, oder sind so groß, dass auch noch an den niedrigen Preisen etwas verdienen.
Sicher geht es manchen (vielleicht auch vielen) Bauern nicht gut. Und es geht Angehörigen anderer Berufsgruppen auch nicht gut - nur kriegen diese meistens gar keine Subventionen.
Vielleicht haben wir einfach zu viele Landwirte? Oder die Aufteilung der Produktion ist nicht optimal?
40% der EU Ausgaben sind Agrarsubventionen, obwohl nicht einmal 5% der EU-Bürger Landwirte sind. Keine andere Gruppe wird so stark von Steuergeldern unterstützt, oder sogar "künstlich am Leben erhalten" wie die Landwirtschaft. Ob diese Unterstützung immer dort ankommt, wo sie auch Sinn machen würde? Man darf zweifeln.
Und was sollen wir jetzt als Verbraucher tun?

So, und jetzt schaffe ich den Bogen zu Walmart beim besten Willen nicht mehr...  :roll:



Mic

McC

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #21 am: 20.07.2016, 19:50 Uhr »
Das Überangebot an Milch wird auch die "Hochleistungskühe" erzielt... Kühe, die 50 L Milch am Tag produzieren, werden gedopt und sind anfällig für Krankheiten. Die meisten Verbraucher haben eben das Hintergrundwissen nicht... Hauptsache billig und krank!  :roll:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geschaeft-mit-der-milch-wie-der-milchmarkt-kuehe-krank-macht-1.2614808

semihollow

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #22 am: 20.07.2016, 21:14 Uhr »
Für manche Leute ist das ein Lebensprinzip immer das Billigste zu nehmen - egal, ob Milch, Nudeln, oder Bier. OK, für Autos gilt es vermutlich nicht.... diese Leute fahren meist nicht Dacia.

Weiterhin OT, aber konnte nicht widerstehen:
Neulich aus dem Getränkemarktparkplatz: Ich lade eine Kiste Tegernseer Hell (14.99) in einen Toyota Yaris.
Mein Parkplatznachbar lädt gleichzeitig eine Kiste Oettinger Pils (5.99) in einen Mercedes CLS 350.

Ich sag dazu:
Life's too short for cheap wine!

 8)
Gruß
semihollow
--

wolfi

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Re: Niedergang der großen US-Kaufhäuser
« Antwort #23 am: 20.07.2016, 21:29 Uhr »
Verkauft Öttinger jetzt auch noch Wein?  :shock:

Anmerkungen - nicht ganz OT:

Vor vielen Jahren hatte unser Bierlieferant nicht nur das lokale Bier im Angebot sondern versuchte sich auch mit Wein - abgefüllt in Halb-Liter-Flaschen, das waren tatsächlich Bierflaschen ...  :shock:

Das hat er aber schnell wieder aufgegeben.

Hier in Ungarn gibt es oft ganz passable trockene Weiß- oder Rotweine , die 0,7 Liter für umgerechnet 2€.

Wir haben uns eingedeckt in Villany mit Wein in der 1,5 l Flasche (wenn Gäste kommen, ist die an einem Abend weg.  :wink:) beim Winzer kostet die etwa 6€ ...