usa-reise.de Forum
Unterhaltung & aktuelle Hinweise => Aktuelle Meldungen / Radio- & Fernsehtipps => Thema gestartet von: McC am 25.01.2015, 10:09 Uhr
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Ein neuer Reisetrend?
Essen aus der Garküche, Rikscha-Touren, übernachten bei Familien: Reisende wollen immer häufiger das Leben der Menschen vor Ort kennenlernen. Reiseveranstalter reagieren auf den Trend, doch nicht alles ist wirklich "authentisch"
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"Auf Individualreisen gehört es oft zum guten Stil, möglichst wie die sogenannten "Locals", also die lokale Bevölkerung zu reisen. Die Website likealocalguide.com zum Beispiel sammelt nur Reisetipps von Menschen, die in einer Stadt wirklich wohnen: So erzählen James, Annika oder Clemens aus Berlin, welche Cafés und Bars gerade besonders angesagt sind. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert die Seite spottedbylocals.com - bisher gibt es Empfehlungen für 58 Städte. Und tripbod.com wirbt damit, "Freunde am anderen Ende der Welt" zu finden, mit denen man versteckte Orte erkunden kann. Bookalokal wiederum setzt auf Essenserlebnisse mit Einheimischen weltweit, die Seite öffnet Türen zu privaten Küchen und Esszimmern, ob in Brüssel, New York oder Sydney."
http://www.spiegel.de/reise/fernweh/reise-trend-touren-mit-einheimischen-werden-beliebter-a-1014472.html
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Unsere Reisefuehrerin im Westen Chinas (Wueste Gobi) meinte, dass die deutschen Touristen mehrtaegige Touren in die Wueste auf Kamelen machen wollen. Es soll 'authentisch' sein. Amerikaner, die als Gruppe reisen, sind meist schon pensioniert und bevorzugen gute Hotels und Busse. Oder sie sind Anfang 20 und schlagen sich mit wenig Geld als Rucksacktouristen durch die Welt. Im Lonely Planet Forum, wo reger Informationsaustausch zwischen diesen jungen Reisenden stattfindet, war bisher noch nicht von 'authentisch' die Rede.
Zwei unserer lokalen chinesischen Reisefuehrer hatten 'lokale' Uebernachtungsmoeglichkeiten ausprobiert (Yurte im Westen und Holzhaeuser von Minoritaeten im Sueden) und wollten das Erlebnis nicht wiederholen. :lol: Ich hab gefragt warum.
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Meine Enkeltochter und ihr Partner sind jetzt zum zweiten mal für mehr als ein halbes Jahr in Indien, Nepal und Indonesien - wenn sie Lehrer sind, ist das Reisen vorbei (jedenfalls dieser Art).
Bei dem selbst gesetzten (und eingehaltenen!) Limit von 10€ pro Tag und Person geht nur "authentisches Reisen" - vor kurzem haben sie auf facebook geposted, dass wegen technischer Probleme die Busreise von Kathmandu nach Delhi sich leicht verlängert hatte ...
Sie waren dann letztendlich 44 Stunden mit dem Bus unterwegs. :shock:
Sie sind aber auch schon öfter dann von Einheimischen eingeladen worden und wurden quasi als Trophäen präsentiert, zuletzt auf einer großen Hochzeit (waren sicher keine armen Leute ...)
PS und etwas OT:
Nach der ersten Reise haben sie Bilder präsentiert - meine Partnerin hat spontan gesagt: nach Indien gehe ich nie!
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Fuer diese Art Reisen muss man jung und gesund sein. Ein eiserner Magen passt dazu.
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.....
Sie sind aber auch schon öfter dann von Einheimischen eingeladen worden und wurden quasi als Trophäen präsentiert, ....
In Papua Neuguinea sollte man da vorsichtig sein .... :essen:
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nach Indien gehe ich nie!
Dito.
Mic
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Indien? Never ever!
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... bloß kein Tourist sein.
Meint wahrscheinlich eher, sich nicht als Tourist erkennen zu geben!
Anyway.
Es gibt wohl vielfältigen Arten, fremde Länder zu bereisen. Als Tourist ist man bei diesen Reisen immer unterwegs. Je nach dem ist dieser "Touristen-Status" mehr oder weniger deutlich zu erkennen.
Da gibt´s die Art Tourist, die sich nur zusammengerottet in Gruppen plus Reiseführer durch´s Land bewegt und nur in Unterkünften mit gewissen Standard nächtigt.
Dann gibt´s die Art Tourist, die "auf eigene Faust" mehr oder weniger "authentisch" im Land unterwegs ist und im Zelt oder "landestypischen" Herbergen nächtigt. Teils auch mit "Familienanschluss".
Das soll jeder so handhaben wir er mag oder wie es seine wirtschaftlichen Umstände zulassen. Auch das Reiseziel spielt dabei eine nicht ganz unbedeutende Rolle.
Ich selber muß mich auch als (USA-)Tourist bezeichnen. Schämen tue ich mich natürlich nicht dafür.
Ich bewege mich wahrscheinlich irgendwo im mittleren Bereich.
Ich bin eigenständig im Auto unterwegs und nächtige in "landestypischen" Unterkünften, wenn wir uns darauf einigen können, Motels wie Best Western, Holiday Inn u.ä. so zu bezeichnen.
In den Staaten ist es aber so, dass auch viele Einheimische reisen (müssen), um beispielsweise die Familie am an der anderen Küste zu besuchen. Der Amerikaner an sich ist in seiner Mehrheit wahrscheinlich weniger ortsfest als der "gemeine" Mitteleuropäer.
Insofern fällt es einem als deutscher Tourist sicher etwas leichter, sich in die Gruppe der Reisenden einzureihen und somit weniger deutlich als Tourist rüberzukommen.
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...möglichst wie die sogenannten "Locals", also die lokale Bevölkerung zu reisen
Das soll es bringen? Auf Eselsrücken, oder auf dem Dach eines Busses? Oder Familien, gar ganze Dörfer "besichtigen", wie im Zoo? Man verzeihe mir den drastischen Vergleich, aber genauso kommen mir manche "authentische" Programme vor, bei denen man die Einheimischen "besichtigt", ins Schlafzimmer guckt, oder der Mutter beim Stillen zuschaut.
Oder meint man bei einem Abendessen, das extra für den weitgereisten Besucher zubereitet wird, wirklich das Leben eines fremden Landes kennenzulernen? Und wie authentisch ist so eine inszinierte "Begegnung auf Augenhöhe"? Der Tourist schläft dann doch in einem 4-Sterne Schuppen. Und es fiele mir auch schwer, wenn ich individuell unterwegs wäre, die Gastfreundschaft bitterarmer Leute auszunutzen. "Die waren so nett - haben sogar das Schlafzimmer für mich geräumt und gekocht, wie bei einer Hochzeit" Das ist eine Art Voyeurismus gepaart mit Heuchelei, die mir nicht gefällt.
Aber wenn man schon "unerkannt" reisen will, dann ist die USA ideal.
Mic
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Manche Einheimischen machen ein Geschaeft daraus. Warum nicht? Man sollte nicht denken, dass sie alle naiv und nicht geschaeftstuechtig sind. Ausserdem habe ich auch schon in Europa in Privatquartieren uebernachtet. Bei manchen war es eine geschaeftliche Transaktion wie im Hotel, andere mehr familiaer, vor allem in Rumaenien kurz nachdem dort in den 60er Jahren die Grenze fuer Reisende geoeffnet wurde.
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...möglichst wie die sogenannten "Locals", also die lokale Bevölkerung zu reisen
Das soll es bringen? Auf Eselsrücken, oder auf dem Dach eines Busses? Oder Familien, gar ganze Dörfer "besichtigen", wie im Zoo? Man verzeihe mir den drastischen Vergleich, aber genauso kommen mir manche "authentische" Programme vor, bei denen man die Einheimischen "besichtigt", ins Schlafzimmer guckt, oder der Mutter beim Stillen zuschaut.
Oder meint man bei einem Abendessen, das extra für den weitgereisten Besucher zubereitet wird, wirklich das Leben eines fremden Landes kennenzulernen? Und wie authentisch ist so eine inszinierte "Begegnung auf Augenhöhe"? Der Tourist schläft dann doch in einem 4-Sterne Schuppen. Und es fiele mir auch schwer, wenn ich individuell unterwegs wäre, die Gastfreundschaft bitterarmer Leute auszunutzen. "Die waren so nett - haben sogar das Schlafzimmer für mich geräumt und gekocht, wie bei einer Hochzeit" Das ist eine Art Voyeurismus gepaart mit Heuchelei, die mir nicht gefällt.
Mic
Was das bringen soll? Das Leben in anderen Ländern kennenzulernen.
Sicher ist das teilweise eine Art Voyeurismus. Aber zum Einen leben die Menschen vor Ort davon, oft haben sie keine anderen Einnahmequellen.
Zum Anderen kann man das auch anders gestalten, einfach mal als Individualreisender in Indien in ein einheimisches Lokal gehen, am Essenstand einen Tee trinken, nach einer Toilette fragen und in die Wohnung des Standbetreibers mitgenommen werden, beim einheimischen Fahrer auf ein ganz normales Essen eingeladen werden (was man natürlich mit dem Trinkgeld bezahlt).
Für uns ist Urlaub nicht nur das "Abhaken" von Sehenswürdigkeiten.
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Sorry, das mache ich daheim auch nicht. Warum also auf Reisen?
Und im Übrigen: India, no thanks! Aber das ist eine andere Geschichte... :D
Mic
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Ach, ich denke, da wird im Artikel sehr viel in einen Topf geworfen. Wer beispielsweise eine mehrmonatige Reise unternehmen will und nicht gerade in Geld schwimmt, der wird zwangsläufig mehr einheimische Verkehrsmittel nutzen, an Imbiss-Ständen essen usw. ohne sich ein besonderes authentisches Reiseerlebnis extra vorgenommen zu haben. Und wer gerne vor Ort die einheimischen Lebensgewohnheiten kennenlernen will, indem er dahin essen geht usw. wohin die Einheimischen gehen, der tut das ja wohl schon seit Jahren so und nicht als Teil eines neuen Trends.
Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es inzwischen eine für Reiseveranstalter interessante Gruppe von Reisenden gibt, die bereit sind, für ein "authentisches Erlebnis" zu zahlen. Da kommt der Reisende halt nicht nach Hause und erzählt von dem tollen Spa im Hotel, sondern von der ursprünglichen Unterkunft bei einer Gastfamilie. So lange das von beiden Seiten gewünscht ist und für beide Seiten vorteilhaft ist, sehe ich da kein Problem. Und je nach Reiseland muss ein authentisches Erlebnis ja nicht gleichbedeutend damit sein, dass man sich als reicher Tourist in die Hütten der Armen begibt. In Japan habe ich beispielsweise nicht die Geisha-Vorführungen für Touristen in Kyoto angeschaut, sondern vorab ein Ticket für die traditionellen Maiko-Frühlingstänze reserviert. Auch das war ein authentisches Erlebnis.
Aber ich befürchte, dass "authentische Erlebnisse", die man als Reisebausteine im Reisebüro bucht, letztlich genauso Teil der Tourismus-Industrie sind wie internationale Hotelketten usw. und dass bei einer organisierten Form von "authentischen Erlebnissen" das Geld letztlich gerade in den ärmeren Ländern doch wieder bei den großen Firmen landet und weniger den Leuten vor Ort nutzt. Letztlich bleibt dann ja doch nur die Illusion, das "wahre" Leben des Urlaubslandes kennengelernt zu haben.
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Hallo,
Letztlich bleibt dann ja doch nur die Illusion, das "wahre" Leben des Urlaubslandes kennengelernt zu haben.
Letzlich wohl nur die Illusion. Weil man die Folkore, die extra für die zahlungkräftigen Gäste aus dem Ausland veranstaltet wurde, nicht als solche erkannt hat, sondern das für das echte Leben der Einheimischen hält (was es vor 50 oder 100 Jahren vielleicht auch gewesen ist).
Wir waren und sind zwar nicht die klassichen Backpacker-Typen die sich überwiegend mit öffentlichen, landestypischen Verkehrsmitteln durchschlagen und sind auch keine Asienfans.
Wir sind aber in Europa und den USA mit dem Auto und auf Wanderungen schon in so mancher vom Tourismus noch nicht entdeckten Ecke gewesen, wo man einfach nur durch sich zufällig ergebende Begegnungen mit gastfreundlichen Einheimischen einen kleinen Einblick in deren Leben bekommen konnte. Egal ob man an einer entlegenen Passstrasse einem Schild folgt das Käse oder Honig im Direktverkauf anbietet oder nach einer Streckenwanderung an einer Bushaltestelle sitzt und mit den Leutchen auf den nächsten Bus wartet oder in einem Indianerreservat einer der wenigen durchreisenden Fremden ist, als Tourist erweckt man eigentlich immer das Interesse der Einheimischen und man findet schnell ins Gespräch (oder in eine Verständigung mit Händen und Füssen) und hat dann auch manchmal so denkwürdige Erlebnisse an die man sich noch viele Jahre danach erinnert und die man bei arrangierten Ausflügen garantiert so nicht gehabt hätte.
Ich persönlich mag das. Reisen jenseits von Begegnungen und Kontakten mit Einheimischen kann ich mir irgendwie gar nicht mehr vorstellen. Ein durch und durch exotisches Land und dann mit einer organisierten Tour ein Arrangement in Anspruch nehmen wo ich als Tourist in ein eigens dafür hergerichtetes Camp gekarrt werde, die Vorstellung finde ich irgendwie grauenvoll und könnte sowas auch nur für die Aktivitäten und Ziele akzeptieren, die ich unbedingt sehen möchte und die leider ohne Führer o.ä. nicht zugänglich sind.
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Ich reise in den USA immer wie ein Einheimischer! Und deutsche Besucher, die nicht in Reisegruppen reisen, reisen auch meistens wie einheimische, solange sie in den gaengigen Motel/Hotelketten naechtigen und nicht unbedingt mit Jack Wolfskin-Kleidung durch die Landschaft ziehen
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Ich versuche es auch,nicht als Tourist aufzufallen - von der Kleidung und den Accessoires her (kein Stadtplan oder smartphone dauernd in der Hand etc ...) und es gelingt oft.
Ein paar Beispiele: In Chinatown NYC bin ich schon angesprochen und nach dem Weg zur nächsten metro gefragt worden - einmal sogar von einem deutschen Pärchen.
Die waren vielleicht verblüfft, als ich fragte ob ich ihnen den Weg in Deutsch erklären sollte ...
Und in San Francisco und Miami wurden wir immer wegen unserer Kleidung (und meines Bartes und der langen Haare wegen) für einheimische "ageing hippies" gehalten. :lol:
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Ich versuche es auch,nicht als Tourist aufzufallen - von der Kleidung und den Accessoires her (kein Stadtplan oder smartphone dauernd in der Hand etc ...) und es gelingt oft.
Dann solltest Du mal Bus oder U-Bahn fahren.... ich sehe dort immer nur Hände voller Smartphones. Und das letzte ist, dass ich bestimmte Marken nicht anziehe, nur um nicht aufzufallen.
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Ich versuche es auch,nicht als Tourist aufzufallen - von der Kleidung und den Accessoires her (kein Stadtplan oder smartphone dauernd in der Hand etc ...) und es gelingt oft.
Und warum machst Du das?
Ich meine, Du bist und bleibst doch Tourist, auch wenn es Dir gelingt, nicht gleich als solcher erkannt zu werden.
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Um z. B. nicht gleich angebettelt bzw angemacht zu werden, etwa von Leuten die einem was verkaufen/andrehen wollen ...
Das passiert offensichtlichen Touristen in New York City vielleicht weniger, aber woanders schon häufiger.
Weil man so auch besser ins Gespräch kommt, wenn man nicht "den Touri raus hängt".
Und weil ich mich so einfach besser fühle!
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Das
Um z. B. nicht gleich angebettelt bzw angemacht zu werden, etwa von Leuten die einem was verkaufen/andrehen wollen ...
Das passiert offensichtlichen Touristen in New York City vielleicht weniger, aber woanders schon häufiger.
und dasUnd weil ich mich so einfach besser fühle!
verstehe ich.
AberWeil man so auch besser ins Gespräch kommt, wenn man nicht "den Touri raus hängt".
da denke ich stimmt das Gegenteil. Meistens ergibt sich doch ein Gespräch eher wenn man als Tourist identifiziert wird.
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Ich versuche es auch,nicht als Tourist aufzufallen - von der Kleidung und den Accessoires her (kein Stadtplan oder smartphone dauernd in der Hand etc ...) und es gelingt oft.
Und warum machst Du das?
Ich meine, Du bist und bleibst doch Tourist, auch wenn es Dir gelingt, nicht gleich als solcher erkannt zu werden.
Dann muss man aber auch das Fotografieren komplett einstellen. Gaaanz übel. :roll:
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Ich bin in den USA noch nie angebettelt oder angemacht worden... Man kann sich zwar mit amerikanischer Kleidung tarnen, aber spätestens wenn man den Mund aufmacht wird man als Tourist erkannt. Was an und für sich kein Problem ist, sofern man nicht als typischer Piefke und "Besserwisser" wahr genommen wird.
Ich hatte nie als Deutscher ein Problem, egal wo ich war... In vielen Ländern sogar ein leichter Vorteil, besonders dort wo ein Unterschied zwischen einem Gringo und einem Aleman gemacht wird.... :lol:
Abgesehen davon würde ich auch gerne authentischen Urlaub machen... z.B. auf einer Jacht eines Millionärs in der Karibik... :lol: :lol:
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winki, warst Du noch nie im Stadtzentrum von San Francisco (Market St)? Odwer Miami/Miami Beach?
Und auch in New York bin ich schon angemacht worden (ist aber schon eine Weile her, da war ich deutlich jünger :lol:):
Einmal auf der 42nd St, zurück Richtung Times Square gehend:
You want hash? You want coke? You want a girl? Und als ich stumm immer weiter ging kam zuletzt: You want a boy?
Und in einem Irish Pub in Hell's Kitchen hat sich eine "Dame" neben mich gesetzt und ein Gespräch angefangen. Es hat ein paar Sekunden gedauert bis ich realisierte, dass sie unbedingt mit mir aufs Zimmer wollte: I'm safe, I'm clean, I haven't been to that Hotel *** yet ...