Ein Super-Vergleich! Ich verstehe nicht auf was Du hinaus willst.
Es ist völlig unerheblich, ob das Mädchen psychisch labil war oder nicht. Was das Mädchen vor dem Betreten der Polizeistation gemach hat, ist völlig unerheblich! Die einzige Frage, die m.E. offen bleibt. Warum hat der Polizist sie nicht durchsucht bzw. "ruhig" gestellt als sie am Boden lag?
Es ist weder unerheblich, ob das Mädchen psychisch labil war, noch ist es unerheblich welche Vorgeschichte es gab (Nach deiner Behauptung gab es ja keine Vorgeschichte und das Leben der handelnden Personen begann bei t=0 des Films.)
Wie lange lebte das Mädchen in der Gemeinde? Kannte einer der Beamten das Mächen aus vorherigen Begegnungen? Mal angenommen es stimmt was in den Pressemeldungen steht ([\Ironie an] bekanntermassen stimmt ja alles, was in der Zeitung steht und was Drummond weiter oben bzgl. Filmen geschrieben hat, gilt sicher nicht für Texte [\Ironie aus]): Wusste einer der Beamten von den bisherigen Selbstmordversuchen des Mädchens? Falls ja: Wie liefen die ab? Konnte daraus eine Gefährdung Dritter abgeleitet werden? Hatte der Beamte Handschellen dabei? (Ja, Polizisten haben Handschellen - aber das beantwortet nicht die Frage, ob er sie am Mann hatte.) Diese Liste an Fragen läßt sich noch fortsetzen und sie spielen für die Bewertung dessen, was geschehen ist eine wesentliche Rolle.
All das wissen wir nicht! Genau deshalb gibt es Gerichte und deren Hilfsorgane.Wir maßen uns an auf Basis eines tonlosen Films ein Geschehen beurteilen zu können, zu dem uns wesentliche Informationen fehlen. Verschärfend kommt hinzu, dass sich wahrscheinlich noch niemand von uns in solch einer Situation befunden hat.
Das ist an Überheblicihkeit nicht zu überbieten. Wie schreibt Ludwig Wittgenstein so schön in seinem Buch
Logisch-philosopische Abhandlung am Ende des zweiten Absatzes im Vorwort: "Was sich überhaupt sagen läßt, läßt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen."