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Unterhaltung & aktuelle Hinweise => Aktuelle Meldungen / Radio- & Fernsehtipps => Thema gestartet von: BigDADDY am 08.03.2010, 16:07 Uhr

Titel: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: BigDADDY am 08.03.2010, 16:07 Uhr
Amsterdam - Gut zwei Monate nach dem knapp vereitelten Bombenanschlag auf eine in Amsterdam gestartete US-Passagiermaschine hat ein Reporter nach eigenen Angaben auf dem Flughafen Schiphol ein Sprengstoff-Imitat in ein Flugzeug nach London geschmuggelt. Der für solche Aktionen bekannte Fernsehjournalist Alberto Stegeman berichtete, er habe einen Liter Flüssigkeit im Handgepäck durch alle Kontrollen geschleust und sei damit von Amsterdam zum britischen Airport Heathrow und weiter bis zur US-Hauptstadt Washington geflogen:

http://derstandard.at/1267743469885/Reporter-flog-mit-Sprengstoff-Imitat-in-USA (http://derstandard.at/1267743469885/Reporter-flog-mit-Sprengstoff-Imitat-in-USA)
Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: magnum am 08.03.2010, 16:19 Uhr
Ich stelle mir grade die Frage, wie er mit der 1 Liter Buddel in LHR ebenfalls durch die Kontrollen gelangen konnte und wieso der Verkläufer des Shops die Flasche versiegelte, obwohl sie ja nicht direkt sondern bereits vorher gekauft wurde....
Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: mrh400 am 08.03.2010, 16:33 Uhr
Hallo,
....und wieso der Verkläufer des Shops die Flasche versiegelte, obwohl sie ja nicht direkt sondern bereits vorher gekauft wurde....
ganz einfach, Du gehst hin und tust so, als ob Du die (präparierte) Flasche gerade aus dem Regal genommen hättest, zahlst und läßt versiegeln. Da die Sicherheitskontrolle erst hinter dem Duty Free liegt, kommst Du mit der präparierten Flasche offenbar ohne weiteres in den Laden
Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: magnum am 08.03.2010, 16:38 Uhr
Hallo,
....und wieso der Verkläufer des Shops die Flasche versiegelte, obwohl sie ja nicht direkt sondern bereits vorher gekauft wurde....
ganz einfach, Du gehst hin und tust so, als ob Du die (präparierte) Flasche gerade aus dem Regal genommen hättest, zahlst und läßt versiegeln. Da die Sicherheitskontrolle erst hinter dem Duty Free liegt, kommst Du mit der präparierten Flasche offenbar ohne weiteres in den Laden
Der Reporter hat die Flasche aber gekauft, mit nach draussen genommen, die Flüssigkeit ausgetauscht und dann an der Kasse versiegeln lassen. Also hat er sie ja vorher erstmal 'klauen' müssen. Oder hat er sie zweimal bezahlt?

Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: BigDADDY am 08.03.2010, 16:40 Uhr
Oder hat er sie zweimal bezahlt?

So geht es m.E. aus dem Artikel hervor...
Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: magnum am 08.03.2010, 16:43 Uhr
Hm, bei genauerem Lesen könnte es auch sein, dass die Flasche gekauft wurde und erst später dem Kassierer nochmal zum Versiegeln vorgelegt wurde, vielleicht mit dem Argument "hab ich vorhin ganz vergessen".

Dann hat der Mann geschlampt. Sowas sollte gar nicht mehr möglich sein, wenn die Flasche schonmal den Laden verlassen hat.

Anyway. Wenn man was anstellen will, wird es immer irgendwie möglich sein, es muß nur genügend Aufwand betrieben werden. 100% Sicherheit wird es nie geben.
Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: winki am 08.03.2010, 16:55 Uhr
Dass in einer Sicherheitszone alles Möglich ist muss einem klar sein.  Die Sicherheitschecks zielen ja gerade darauf ab nichts Unerlaubtes in die Sicherheitszone zu bringen. Da hat wohl das Sicherheitspersonal an den Check gewaltig gepennt, denn auch bei Transferflügen sollte man eigentlich nicht mehr die Sicherheitszone verlassen dürfen, geschweige überhaupt die Möglichkeit haben etwas Rein oder Raus zu schmuggeln. Eigentlich muss jegliches Duty Free Siegel nach verlassen der Sicherheitszone ungültig werden und niemals mehr erneuert werden können.  Ist nämlich Unerlaubtes erst einmal in der Zone, kann sie auch in das Flugzeug mitgenommen werden.
Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: TheWurst am 08.03.2010, 16:57 Uhr
Dann hat der Mann geschlampt. Sowas sollte gar nicht mehr möglich sein, wenn die Flasche schonmal den Laden verlassen hat.

Äh, und woran sollte der Kassierer Deiner Meinung nach genau diese Flasche wiedererkennen?
Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: mrh400 am 08.03.2010, 17:43 Uhr
Hallo,
Oder hat er sie zweimal bezahlt?
so verstehe auch ich den Artikel:
1. Akt: "Ein Mitglied des Stegeman-Recherche-Teams kaufte auf Schiphol eine Literflasche Alkohol"

2. Akt: "Stegeman legte dann die präparierte Flasche an der Kasse des Duty-Free-Shops zum Kauf vor, wo sie von einem ahnungslosen Verkäufer ordnungsgemäß versiegelt wurde."

Sowas sollte gar nicht mehr möglich sein, wenn die Flasche schonmal den Laden verlassen hat.
Ein nachträgliches Versiegeln sicher nicht. Ein zweiter Kauf aber wohl schon. Ich kann mir nicht vorstellen, daß mehrere Flaschen desselben Produkts individualisierbar ausgezeichnet sind. Normalerweise wird da nur der verfügbare Bestand gemonitort, um rechtzeitig Nachbestellungen zu ermöglichen. Auffallen könnte das somit nur, wenn die gekaufte Flasche die letzte des Bestandes war oder inzwischen der restliche Bestand verkauft wurde und damit ein weiterer Kauf mangels vorhandener Ware eigentlich nicht mehr möglich wäre.
Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: IkeaRegal am 09.03.2010, 10:56 Uhr
Aber muss man nicht beim verlassen des Sicherheitsbereich wieder durch die Security und dort alle Flüssigkeiten abgeben? Oder ist das in Schiphol anders?

Normalerweise läuft das doch so:
Security - Duty Free - Passkontrolle - Transitbereich/Abfluggate
Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: magnum am 09.03.2010, 11:10 Uhr
Aber muss man nicht beim verlassen des Sicherheitsbereich wieder durch die Security und dort alle Flüssigkeiten abgeben? Oder ist das in Schiphol anders?

Normalerweise läuft das doch so:
Security - Duty Free - Passkontrolle - Transitbereich/Abfluggate
Wieso abgeben?

1 Liter in getrennten Behältnissen zu 100 ml ist doch erlaubt? Vielleicht ist das anders, wenn die Flasche im Duty Free gekauft und dort transportgerecht versiegelt wurde.
Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: Aaronp am 09.03.2010, 11:12 Uhr
In Amsterdam ist die Security erst beim Abfluggate. So ist es uns nach einem Flug von Dus nach Ams und Weiterflug nach SFO
ergangen. Die Schlange vor dem Gate war riesig und es gab keine Sitzgelegenheiten.

Gruß
Aaronp
Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: Turlion am 09.03.2010, 11:25 Uhr
Aber muss man nicht beim verlassen des Sicherheitsbereich wieder durch die Security und dort alle Flüssigkeiten abgeben? Oder ist das in Schiphol anders?

Normalerweise läuft das doch so:
Security - Duty Free - Passkontrolle - Transitbereich/Abfluggate
Wieso abgeben?

1 Liter in getrennten Behältnissen zu 100 ml ist doch erlaubt? Vielleicht ist das anders, wenn die Flasche im Duty Free gekauft und dort transportgerecht versiegelt wurde.


Wenn die Flasche im Duty Free ordnungsgerecht versiegelt wurde und ein Kaufbeleg vorliegt, darf eine Literflasche ins Flugzeug genommen werden. Sonst würden all die 1-Liter-Vodka-Whiskey etc. Flaschen im Duty Free Shop langfristig nie einen Abnehmer finden.

Eigentlich hat der gute Herr gar niemanden direkt veräppelt. Der Verkäufer im Shop konnte nicht wissen, dass diese Flasche bereits einmal verkauft wurde (sofern dies beim BAR-Code auf der Flasche nicht irgendwie gespeichert wird). Der Sicherheitsdienst am Security-Check konnte ebenfalls nicht erahnen, dass die ordnungsgerecht versiegelte Flasche im Duty-Free Sack nicht den angebenen Inhalt hat.

Im Grunde wurde nur eine Sicherheitslücke gefunden und ausgenützt. Thereotisch könnte man dieses Problem so lösen, indem man jeden Barcode eines Produkt im Duty-Free Shop beim Verkauf kennzeichnet (elektronisch), sodass bei einem erneuten Verkauf die Alarmglocken erklingen würden...
Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: IkeaRegal am 09.03.2010, 11:50 Uhr
Ich wette als nächstes wird der Duty Free Bereich aussterben, wenn sich diese "Testfälle" häufen.
Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: BigDADDY am 09.03.2010, 11:55 Uhr
Ich wette als nächstes wird der Duty Free Bereich aussterben, wenn sich diese "Testfälle" häufen.

Die politische Diskussion, Duty Free zu schließen gab es schon im Zusammenhang mit 9/11. Andererseits sind Flughäfen, Arbeitsmarkt wohl so sehr an Ladenvermietung und Jobs interessiert, dass eine solche Entscheidung niemals weiterbetrieben wurde. Sicherlich kann man sich bald eine andere technische Maßnahme gegen "Flüssigkeitsschmuggel" vorstellen...
Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: TheWurst am 09.03.2010, 11:55 Uhr
Thereotisch könnte man dieses Problem so lösen, indem man jeden Barcode eines Produkt im Duty-Free Shop beim Verkauf kennzeichnet (elektronisch), sodass bei einem erneuten Verkauf die Alarmglocken erklingen würden...

Der Barcode ist bei jeder Flasche der selbe. Und selbst wenn man jede Flasche mit einem individuellen Barcode kennzeichnen würde, könnte man den sicher auch fälschen.
Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: magnum am 09.03.2010, 12:13 Uhr
Aber muss man nicht beim verlassen des Sicherheitsbereich wieder durch die Security und dort alle Flüssigkeiten abgeben? Oder ist das in Schiphol anders?

Normalerweise läuft das doch so:
Security - Duty Free - Passkontrolle - Transitbereich/Abfluggate
Wieso abgeben?

1 Liter in getrennten Behältnissen zu 100 ml ist doch erlaubt? Vielleicht ist das anders, wenn die Flasche im Duty Free gekauft und dort transportgerecht versiegelt wurde.


Wenn die Flasche im Duty Free ordnungsgerecht versiegelt wurde und ein Kaufbeleg vorliegt, darf eine Literflasche ins Flugzeug genommen werden. Sonst würden all die 1-Liter-Vodka-Whiskey etc. Flaschen im Duty Free Shop langfristig nie einen Abnehmer finden.

Eigentlich hat der gute Herr gar niemanden direkt veräppelt. Der Verkäufer im Shop konnte nicht wissen, dass diese Flasche bereits einmal verkauft wurde (sofern dies beim BAR-Code auf der Flasche nicht irgendwie gespeichert wird). Der Sicherheitsdienst am Security-Check konnte ebenfalls nicht erahnen, dass die ordnungsgerecht versiegelte Flasche im Duty-Free Sack nicht den angebenen Inhalt hat.

Im Grunde wurde nur eine Sicherheitslücke gefunden und ausgenützt. Thereotisch könnte man dieses Problem so lösen, indem man jeden Barcode eines Produkt im Duty-Free Shop beim Verkauf kennzeichnet (elektronisch), sodass bei einem erneuten Verkauf die Alarmglocken erklingen würden...
Soweit klar.

Allerdings ist es hier wohl die Besonderheit, dass der Duty-Free Bereich vor der Security liegt und somit die Flasche manipuliert werden konnte. Liegt der Duty Free Bereich erst hinter der Security hat man ja kaum eine Möglichkeit diese zu manipulieren.
Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: Turlion am 09.03.2010, 12:24 Uhr
Ich weiss es nur von Zürich und dort siehts auch folgendermassen aus:

Zollkontrolle (nur Pass und Ticket) -> Duty-Free -> Sicherheitscheck -> Gate
Titel: Re: Reporter fliegt mit Sprengstoff-Imitat in die USA
Beitrag von: magnum am 09.03.2010, 12:34 Uhr
Naja, Shops vor und nach der Security gibts ja fast überall.

Ist halt die Frage, ob man auch die Möglichkeit hat, die Flasche nach der Security noch zu erwerben. Dann sehe ich keine Notwendigkeit, warum die Security die mitgebrachte Flasche durchlassen sollte, da die ja auch danach noch erworben werden kann.

Wenn es natürlich nach der Security keine Shops mehr gibt, wird es zwangsläufig eine Ausnahmeregelung geben müssen.