Schweres Erdbeben auf Hawaii löst Panik aus
Ein Erdbeben der Stärke 6,3 hat auf Hawaii einen Erdrutsch und weitgehende Stromausfälle verursacht. Unbestätigten Berichten zufolge gab es Verletzte, Gebäude wurden zerstört. Eine Tsunami-Gefahr für den Pazifik besteht laut Experten nicht. Dennoch warnen Seismologen vor Nachbeben.
Honolulu - Der Zivilschutz erklärte, es gebe bislang nicht bestätigte Berichte über Verletzte. Gouverneurin Linda Lingle sagte dem Radio KSSK, sie habe keine Kenntnis von möglichen Todesopfern.
Das Epizentrum lag rund 250 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Honolulu auf der Insel Hawaii (Big Island). Don Blakeman vom Nationalen Erdbebeninformationszentrum sagte, es gebe keine Tsunami-Gefahr im Pazifik, doch könnten große Wellen Hawaii erreichen. Das Beben ereignete sich um 7.07 Uhr Ortszeit rund 16 Kilometer nordwestlich der Stadt Kailua Kona an der Westküste. Die US-Geologen, die die Stärke zunächst mit 6,3 angaben, maßen mehrere starke Nachbeben.
Die Strände von Kailua und Kona gehören zu den wichtigsten Touristenzielen auf der Vulkaninsel. Nach Angaben der Zeitung „Honolulu Advertiser“ wurde die Inselgruppe am Morgen um 07.14 Uhr von den schweren Stößen erschüttert. Wegen der Stromausfälle seien viele Menschen in Fahrstühlen stecken geblieben. Am Krankenhaus von Kona sowie zwei weiteren Gebäuden seien größere Schäden entstanden.
Auf den Flughäfen der größeren Hawaii-Inseln wurden nur Landungen, aber keine Starts mehr erlaubt. Kreuzfahrtschiffe wurden aufgefordert, die Anker zu lichten, weil „nicht Tausende von Touristen“ auf Big Island erwünscht seien. Seismologen warnten vor weiteren Nachbeben am Montag.
Auf der Insel Big Island kam es nach Angaben des US- Nachrichtensenders CNN nach dem Erdbeben zu einer Panik. Ein Highway, der parallel zur Küste verläuft, sei von einem Erdrutsch verschüttet worden. Ein Krankenhaus sei vorsorglich evakuiert worden.
Gerard Fryer vom Pazifischen Tsunami-Zentrum bestätigte einige Schäden in Kailua Kona und einen Erdrutsch an einer Fernstraße. Betsy Garties, eine Einwohnerin von North Kohala, berichtete, die Erdstöße seien so stark gewesen, dass sie bei der Flucht aus ihrem schwankenden Haus fast das Gleichgewichtgewicht verloren hätte.
Ein Sprecher des Zivilschutzes teilte mit, auf allen Inseln sei der Strom zumindest teilweise ausgefallen. Auf der Hauptinsel Oahu hätten 95 Prozent der Haushalte keine Elektrizität. Die Behörden erklärten, auch starker Regen habe in einigen Fällen zu Stromausfällen geführt.
Gouverneurin Lingle forderte die Menschen auf, zu Hause zu bleiben und nicht mit dem Auto zu fahren. Die Behörden riefen außerdem dazu auf, das Telefon oder Mobiltelefone nur bei Notfällen zu benutzen.
Die Region gilt als geologisch sehr aktive Zone. Auf der Insel Big Island befindet sich der Vulkan-Nationalpark. Aus dem Vulkan Pu'u O fließt jede Woche so viel Lava, dass damit die gesamte Hauptstadt Washington asphaltiert werden könnte.
Bei einem Tsunami in Asien waren im Dezember 2004 mehr als 200.000 Menschen ums Leben gekommen. morgenpost.de
Quelle: Berliner Morgenpost