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Unterhaltung & aktuelle Hinweise => Aktuelle Meldungen / Radio- & Fernsehtipps => Thema gestartet von: McC am 28.04.2014, 20:42 Uhr

Titel: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 28.04.2014, 20:42 Uhr
Deutscher Austauschschüler in Montana erschossen, weil der Hausbesitzer dachte es sei ein Einbrecher

http://www.sueddeutsche.de/panorama/usa-deutscher-austauschschueler-im-bundesstaat-montana-erschossen-1.1946305

http://missoulian.com/news/local/missoula-shooting-victim-was-exchange-student-at-big-sky-high/article_1807a98c-ceec-11e3-8338-001a4bcf887a.html
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Davidc am 28.04.2014, 20:53 Uhr
Ja und höchstwahrscheinlich wird der Mörder wieder einmal straflos davon kommen. Den Gesetzen in diesem Land und der Waffenlobby sei Dank.
Die Polizei zu rufen um die Sache zu klären war wohl zu kompliziert für den Ballermann aus Missoula.

Und ich D muss sich die Polizei für jeden Furz entschuldigen, wenn es mal um Straftäter geht.

Kommentare in der örtlichen Zeitung wie "The tragedy here is that a man is in jail for defending his home family and property." oder "This does not make any sense! Why did Missoula police arrested and booked Markus Kaarma, the 29-year-old male resident of the house? Did Markus Kaarma, invite Diren Dede over to his garage just to shoot him? What was 17 year old Diren Dede doing out after 12:00 am anyway? So if a homeowner/taxpayer in Missoula City or County finds someone (not invited) on, or in your domain and you shoot them for protecting your property or being in fear of your and your families life you automatically get arrested, and charged? Wow I think I'm better off being a distracted driver and running over and killing someone on a sidewalk. Gotta love Missoula!" zeugen von der Beschränktheit der Einwohner dieser Region. Ich kann es leider nicht anders ausdrücken.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: wolfi am 28.04.2014, 21:48 Uhr
"Stand your ground" ist wohl in einigen Staaten das Gesetz ...

Vor vielen Jahren ist mir mal Folgendes passiert:

Wir hatten ein Motelzimmer gebucht irgendwo in Arizona und ich ging voran und öffnete die Zimmertür mit meinem Schlüssel.

Erst als ich die Koffer sah, wurde mir klar, dass ich die falsche Zimmernr. erwischt hatte - aber der Schlüssel passte!

Wenn ich mir vorstelle, die Zimmerbewohner wären um die Zeit schon da gewesen und hätten mein Hereinschneien falsch interpretiert ...  :shock: :shock: :shock:
Meine damalige Frau war ja ein paar m hinter mir.

Es gab ja schon mindestens einen Fall, wo jemand durch die Tür erschossen wurde, weil er an der falschen Tür rüttelte - war meine ich ein Student aus Asien, der ein bisschen zu viel getrunken hatte und sich vertan hatte ...
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Davidc am 28.04.2014, 22:09 Uhr
gelöscht
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 29.04.2014, 06:48 Uhr
Das kann auch in Wisconsin oder Minnesota passieren, da hier auch das Castle Doctrim Recht ist.  Wenn jemand unaufgefordert auf ein Grundstueck kommt, und auf Warnungen nicht reagiert, und der Grundstueckbesitzer Gefahr fuer sich und die Seinen empfindet (Sachgefahren zaehlen hierbei nicht, also wenn der Eindringling das Auto demoliert, darf nicht auf ihn geschossen werden), darf auch mit Toetungsabsicht auf den Eindringling geschossen werden.  Es ist fuer euch oft schwer zu verstehen, Polizei rufen geht oft nicht so einfach.  In unserem County, welches eines der recht dicht bewohnten und mit 1,906 km2 ein recht kleines County ist, sind Nachts ganze 5 Striefenwagen unterwegs.  Wenn man da manchmal die Polizei ruft, kann es schon eine Halbe Stunde oder mehr dauern, bis ein Polizeifahrzeug erscheint.  Da muss der hausverteidiger schon zu Waffen griefen duerfen, sonst kann es fuer ihn und seine Familie zu spaet sein, wen die Polizei endlich eintrifft.

Das angrenzende Polk County hat nur 3 Polizeiwagen nachts im Einsatz, und das bei einer Flaeche von 2,476 km2.  So ganz unsinnig sind solche Gesetze eigentlich nicht.  Im Westen ist die Polizeidichte noch erheblich geringer!

Der Austauschschueler haette wissen sollen, wie die Gesetze in dem entsprechenden Staat sind!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Davidc am 29.04.2014, 07:50 Uhr
Das kann auch in Wisconsin oder Minnesota passieren, da hier auch das Castle Doctrim Recht ist.  Wenn jemand unaufgefordert auf ein Grundstueck kommt, und auf Warnungen nicht reagiert, und der Grundstueckbesitzer Gefahr fuer sich und die Seinen empfindet (Sachgefahren zaehlen hierbei nicht, also wenn der Eindringling das Auto demoliert, darf nicht auf ihn geschossen werden), darf auch mit Toetungsabsicht auf den Eindringling geschossen werden.  Es ist fuer euch oft schwer zu verstehen, Polizei rufen geht oft nicht so einfach.  In unserem County, welches eines der recht dicht bewohnten und mit 1,906 km2 ein recht kleines County ist, sind Nachts ganze 5 Striefenwagen unterwegs.  Wenn man da manchmal die Polizei ruft, kann es schon eine Halbe Stunde oder mehr dauern, bis ein Polizeifahrzeug erscheint.  Da muss der hausverteidiger schon zu Waffen griefen duerfen, sonst kann es fuer ihn und seine Familie zu spaet sein, wen die Polizei endlich eintrifft.

Das angrenzende Polk County hat nur 3 Polizeiwagen nachts im Einsatz, und das bei einer Flaeche von 2,476 km2.  So ganz unsinnig sind solche Gesetze eigentlich nicht.  Im Westen ist die Polizeidichte noch erheblich geringer!

Der Austauschschueler haette wissen sollen, wie die Gesetze in dem entsprechenden Staat sind!

Also selber Schuld .... Danke für die Belehrung, das wird er in Zukunft bestimmt beherzigen.

Missoula ist keine Wüstenregion mit 1 Streifenwagen im Umkreis von 100 Meilen.

Und abgesehen davon: Ein erschossener Verdächtiger ist wohl kaum noch in der Lage seine Version des Sachverhalts dazulegen. Für mich ein schwachsinniges Gesetz auf Mittelalterniveau.

Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Tinerfeño am 29.04.2014, 08:04 Uhr
Es ist fuer euch oft schwer zu verstehen

Genau wir hier drüben auf der anderen Seite des Ozeans (wo ich momentan zwar nicht bin, aber egal) sind schwer von Begriff  :roll:
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Wilder Löwe am 29.04.2014, 08:28 Uhr
Wir kennen die Details der Geschichte nicht und sollten nicht vorschnell urteilen. Offensichtlich ist bei dem Garagenbesitzer in der letzten Zeit mehrmals eingebrochen worden und er hat auf der Lauer gelegen, um den Einbrecher zu stellen. Der Austauschschüler ist mit Sicherheit über die Gesetze in Montana belehrt worden und hätte wissen müssen, dass dort bei Hausfriedensbruch schnell geschossen wird. Außerdem frage ich mich, was er um Mitternacht in einer fremden Garage zu suchen hat. Aus deutscher Sicht ist das sicher exzessive Notwehr, aber in Montana gelten nunmal die Spielregeln dieses Staates und daran muss man sich halten.  Ich fahre doch auch nicht auf einer US-Interstate 200km/h pro Stunde und erzähle dem Cop dann, dass ich Deutsche bin und daher nach deutschen Verkehrsregeln fahre.
Der Fall ist sicher sehr tragisch, besonders für die betroffene Familie, aber ohne dass wir hier die Fakten kennen, noch lange kein Grund für Amerika bashing.

Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 29.04.2014, 09:05 Uhr
Mehr Details

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/erschossener-austauschschueler-schuetze-ist-angeklagt-worden-a-966652.html
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: gabenga am 29.04.2014, 10:17 Uhr
Wir kennen die Details der Geschichte nicht und sollten nicht vorschnell urteilen.

[snip]

Der Austauschschüler ist mit Sicherheit über die Gesetze in Montana belehrt worden und hätte wissen müssen, dass dort bei Hausfriedensbruch schnell geschossen wird. Außerdem frage ich mich, was er um Mitternacht in einer fremden Garage zu suchen hat.

[snip]

Der Fall ist sicher sehr tragisch, besonders für die betroffene Familie, aber ohne dass wir hier die Fakten kennen, noch lange kein Grund für Amerika bashing.
Danke, Du hast das sehr gut auf den Punkt gebracht.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Microbi am 29.04.2014, 10:29 Uhr
Ich habe noch nichts dazu gefunden, was der Schüler im Haus des Schützen eigentlich wollte? Kannten die sich? Oder war das zumindest Hausfriedensbruch?
Nicht dass man den Eindringling gleich erschießen sollte...

Mic
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Anti am 29.04.2014, 10:40 Uhr
Ich wohne in einem Ort mit 50.000 Einwohnern. Ein Streifenwagen ist unterwegs. Bei einem Ladendiebstahl kommen die schon gar nicht mehr -  die persönlichen Daten des Diebes werden telefonisch durchgegeben und wenn gegen den nicht gerade ein Haftbefehl vorliegt, schreibe ich eine Anzeige und lass den gehen...  :shock: Wie schnell die da sind, wenn ich mit Waffe überfallen werde, darüber mag ich nicht wirklich nachdenken... Aber eine Waffe will ich trotzdem nicht.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Stefan M. am 29.04.2014, 10:54 Uhr
Auch nach mehrfachem intensivem Nachdenken bin ich immer noch nicht auf einen nachvollziehbaren LEGALEN Grund gekommen, was dieser 17-jährige nachts um halb eins in einer fremden Garage weit abseits seines Wohnhauses zu schaffen hat. Noch dazu eine Garage eines Wohnhauses, in das (was ein Zufall!) in den letzten Wochen mehrfach eingebrochen wurde... Also ich kann mir nicht helfen: Ich kann mich an keinen einzigen Vorfall erinnern, bei dem ich während meiner USA-Reisen ungebeten nachts auf dem Grundstück und in den Garagen wildfremder Leute herumgeschlichen wäre. Ich sähe dafür auch irgendwie keine Veranlassung.

Ob man ihn deshalb gleich erschießen muss, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: mrh400 am 29.04.2014, 11:25 Uhr
Der Grund für den "Garagenbesuch" ist scheinbar ziemlich dubios - das in der Presse geschilderte Verhalten des Schützen nicht weniger. Vor allem aber:
Ob man ihn deshalb gleich erschießen muss, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Genau das ist doch das Thema - hier (in der Diskussion) prallt halt eine archaische Kultur mit der europäischen Aufklärung zusammen.

Zitat
Dann habe K. vier Schüsse ins Dunkle abgefeuert - extra hoch, um "sein Auto in der Garage nicht zu treffen".
So was nennt man dann Wertegesellschaft (?)
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Detritus am 29.04.2014, 11:25 Uhr
In einem anderen Artikel heißt es der Teenager hätte etwas zu trinken gesucht und wusste, dass bei seiner Gastfamilie (die wohl der selben Gegend lebt) immer Gatorade in der Garage stehen würde.

Ob er jetzt gedacht hat er könne sich dort einfach bedienen (was ne ziemlich dämliche Idee gewesen wäre, ist schließlich auch Diebstahl) oder ob er sich schlicht im Haus geirrt hat wird sich nachträglich wohl kaum noch klären lassen können.

Ist auf jeden Fall schon perfide von dem Hausbesitzer sich derartig "vorzubereiten" - da kann man sich wohl kaum noch auf reine Notwehr berufen sondern dem Kerl ging es nur darum jemanden zu erwischen den er abknallen kann...

Beileid für die Familie des Jungen, wg. so einem Sche** das Leben zu verlieren ist schon tragisch.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: JohnDoe am 29.04.2014, 12:27 Uhr
Der Hausbesitzer hat sich so gut vorbereitet weil in den letzten 3 Wochen bereits 2x bei ihm eingebrochen war.
Außerdem war in einem Artikel zu lesen das in der Nachbarschaft sehr häufig Dinge aus Garagen verschwinden und immer der selbe kleine Kreis an Jugendlichen in der Nähe war.

Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: wolfi am 29.04.2014, 12:47 Uhr
Steht jetzt in den USA auf Einbruch schon die Todesstrafe?

Da lobe ich mir doch die Muslims - die hacken nur die Hand ab ...
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: gabenga am 29.04.2014, 12:54 Uhr
Habe ich was verpasst? Gab es da eine Verhandlung wolfi?
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: exit am 29.04.2014, 13:00 Uhr
Das kann auch in Wisconsin oder Minnesota passieren, da hier auch das Castle Doctrim Recht ist.  Wenn jemand unaufgefordert auf ein Grundstueck kommt, und auf Warnungen nicht reagiert, und der Grundstueckbesitzer Gefahr fuer sich und die Seinen empfindet (Sachgefahren zaehlen hierbei nicht, also wenn der Eindringling das Auto demoliert, darf nicht auf ihn geschossen werden), darf auch mit Toetungsabsicht auf den Eindringling geschossen werden.
Die Frage ist, ob sich der Schütze gemäß Castle Doctrim verhalten hat.
Zumindest der Artikel auf Spiegel Online lässt daran Zweifel zu, denn danach soll das Opfer auf den Ruf des Schützen reagiert haben.
Auch ob nicht nur eine Sachgefahr (die ggf. vom Schützen sogar noch begünstigt wurde) bestand, dürfte in einem möglichen Prozess (falls es überhaupt dazu kommen sollte) eine zentrale Rolle spielen.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Drummond am 29.04.2014, 13:20 Uhr
Also,
was die Journallie wie immer produziert ist das Papier nicht wert bzw. die Pixel.
Die Frage ist doch, was sagt den der Kumpan des Opfers zum Motiv und wer war er?
Ein Ami?, also Eingeborenerder der wüssen müsste wie es da lang geht, mit den Guns?
Natürlich ist es aus unserer Sicht in D nicht zu rechtfertigen, wenn man wegen eines (hier möglichen ) Garagendiebstahls erschossen wird.
Wenn man aber wie der Betroffene lange Zeit in einem Land lebt,sollte man die wichtigsten Regeln verinnerlichen.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 29.04.2014, 16:56 Uhr
Mehr Details

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/erschossener-austauschschueler-schuetze-ist-angeklagt-worden-a-966652.html
Fuer diesen Fall haette auch hier das Castle Doctrim nicht gegolten.  Da er nur geschossen hat, um sein Eigentum zu verteidigen, und noch zudem Fallen zu diesem Eigentum aufgestellt hat, sich also bewusst selbst in eine eventuelle Gefahr gebracht hat, um seine Garage zu verteidigen, waere das auch hier als second degree murder angesehen worden (also Totschlag).
Beim Caastle Doctrin hier bei uns muss eindeutig die Gefahr fuer das Leben den Schuetzen bestehen (wenn der Taeter etwa bewaffnet gewesen waere, und versucht haette, die Waffe zu gebrauchen, egal ob durch Drohungen oder einen Angriff).
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 29.04.2014, 17:02 Uhr
Das kann auch in Wisconsin oder Minnesota passieren, da hier auch das Castle Doctrim Recht ist.  Wenn jemand unaufgefordert auf ein Grundstueck kommt, und auf Warnungen nicht reagiert, und der Grundstueckbesitzer Gefahr fuer sich und die Seinen empfindet (Sachgefahren zaehlen hierbei nicht, also wenn der Eindringling das Auto demoliert, darf nicht auf ihn geschossen werden), darf auch mit Toetungsabsicht auf den Eindringling geschossen werden.
Die Frage ist, ob sich der Schütze gemäß Castle Doctrim verhalten hat.
Zumindest der Artikel auf Spiegel Online lässt daran Zweifel zu, denn danach soll das Opfer auf den Ruf des Schützen reagiert haben.
Auch ob nicht nur eine Sachgefahr (die ggf. vom Schützen sogar noch begünstigt wurde) bestand, dürfte in einem möglichen Prozess (falls es überhaupt dazu kommen sollte) eine zentrale Rolle spielen.
Wie ich schon  schrieb, hier greift das Castle Doctrim nicht, wenn nur Sachwerte in Gefahr sind.  Vor ein paar Jahren hat ein Besitzer eines Ferienhauses, in dem immer wieder eingebrochen wurde, die Tuere mit einer recht definierten Selbstschussanlage gesichert.  Ein Einbrecher wurde getoetet, und der Hausbesitzer wurde zu 30 Jahren Gefaengnis verurteilt.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 29.04.2014, 17:02 Uhr
So was ähnliches kann in D auch passieren.... http://www.mopo.de/umland/sittensen-einbrecher-erschossen--anklage-wegen-totschlags,5066728,14996980.html
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Stefan M. am 29.04.2014, 17:11 Uhr
So was ähnliches kann in D auch passieren.... http://www.mopo.de/umland/sittensen-einbrecher-erschossen--anklage-wegen-totschlags,5066728,14996980.html

Das ist faktisch von der Zeitung falsch wiedergegeben. Es handelte sich hier nicht um "Einbrecher" (Vergehen gem. $244 Abs. 3 StGB - Wohnungseinbruchsdiebstahl), sondern um Räuber (Verbrechen gem. § 250 Abs. 2 StGB - Schwerer Raub, Mindeststrafandrohung 5 Jahre). Das ist von der Deliktschwere her ein himmelweiter Unterschied.

Bei beidem wäre übrigens eine Notwehr durch Schusswaffengebrauch gem. §32 StGB gerechtfertigt - fraglich ist im hier vorliegenden Fall nur, ob der Angriff der Räuberbande noch "gegenwärtig", wie in §32 StGB gefordert, war, weil die Verbrecher nach dem erfolgreichen Raub wohl bereits wieder dabei waren, das Haus zu verlassen, als der Rentner geschossen hat.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Jochen am 29.04.2014, 17:13 Uhr
So was ähnliches kann in D auch passieren.... http://www.mopo.de/umland/sittensen-einbrecher-erschossen--anklage-wegen-totschlags,5066728,14996980.html

Sogar wenn man Polizist ist, und im Dienst handelt: http://www.stern.de/panorama/polizist-erschossen-bundesgericht-spricht-hells-angel-frei-1746863.html
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 29.04.2014, 17:22 Uhr
Bei beidem wäre übrigens eine Notwehr durch Schusswaffengebrauch gem. §32 StGB gerechtfertigt - fraglich ist im hier vorliegenden nur, ob der Angriff der Räuberbande noch "gegenwärtig", wie in §32 StGB gefordert, war, weil die Verbrecher nach dem erfolgreichen Raub wohl bereits wieder dabei waren, das Haus zu verlassen, als der Rentner geschossen hat.

Mit einer Kugel im Rücken des Räubers von Notwehr sprechen?
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Stefan M. am 29.04.2014, 17:28 Uhr
Welchen Teil von "fraglich" verstehst Du denn nicht? Genau das ist doch der Grund, warum das Verfahren jetzt -Jahre danach- gegen den Rentner doch betrieben wird, nachdem es bereits mind. ein Gerichtsurteil gab, das besagte, dass der Rentner in Notwehr handelte.

Im Übrigen hält sich mein Mitleid für den Räuber, der zuvor den Rentner mit Waffengewalt folterte um an dessen Geld zu kommen, in äußerst überschaubaren Grenzen - wenn Du darauf schon anspielst.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Palo am 29.04.2014, 17:38 Uhr
Wenn bei mir einer mitten in der Nacht in der Garage oder an der Tuer rum fummeln wuerde haette ich den auch abgeknallt, und ich lebe nicht in Montana. Was hat der dort zu suchen, fast jeden Tag hoert man von  Home Invasions. Man weiss ja nie ob das ein
drogenbesessener ist, der eine Waffe hat, dann lieber der als ich.

Falls es zu einem Prozess kommt, hoffe ich, dass der Hauseigentuemer freigesprochen wird.

Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 29.04.2014, 17:40 Uhr
http://www.shz.de/hamburg/meldungen/rentner-schiesst-auf-raeuber-prozess-unterbrochen-id6352416.html
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 29.04.2014, 17:41 Uhr
Wenn bei mir einer mitten in der Nacht in der Garage oder an der Tuer rum fummeln wuerde haette ich den auch abgeknallt

Du hast echt einen Schuss!!!  :roll:
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Palo am 29.04.2014, 18:01 Uhr
Wenn bei mir einer mitten in der Nacht in der Garage oder an der Tuer rum fummeln wuerde haette ich den auch abgeknallt

Du hast echt einen Schuss!!!  :roll:

yep einen haette ich, und der landet nicht in meinem Ruecken.


Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 29.04.2014, 18:34 Uhr
Wegen einer freiwilligen Taetigkeit die ich mache, habe ich einen Lizenz (Concealed Carry Permit), dass ich eine verdeckte Schusswaffe in 48 Bundesstaaten tragen (und auch benutzen) darf.  Bei der Ausbildung fuer diese Lizenz wurden wir klar und deutlich auf die Limitationen der Castle Doctrim hingewiesen.  Was da in Montana geschah, und was Palo machen wuerde faellt eindeutig nicht unter dieses Schutzrecht und wuerde als Totschlag angesehen!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Wilder Löwe am 29.04.2014, 19:27 Uhr
Man weiss ja nie ob das ein
drogenbesessener ist, der eine Waffe hat, dann lieber der als ich.


Siehst Du, in Deutschland haben "Drogenbesessene" in den seltensten Fällen Waffen und das ist auch gut so. In den USA wird doch nur so viel geschossen, weil es in jedem Walmart Waffen zu kaufen gibt. Wenn die Dinger wie bei uns alle verboten wären, wären viele Menschen noch am Leben, u.a. der junge Mann, der jetzt erschossen wurde und die Schüler diverser Schulen.

Waffen sind scheiße!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Palo am 29.04.2014, 19:32 Uhr

 Bei der Ausbildung fuer diese Lizenz wurden wir klar und deutlich auf die Limitationen der Castle Doctrim hingewiesen.  Was da in Montana geschah, und was Palo machen wuerde faellt eindeutig nicht unter dieses Schutzrecht und wuerde als Totschlag angesehen!

Wisconsin Richtlinien und Gesetze gelten aber nicht unbedingt im Westen, egal ob concealed oder nicht.

Wenn ich einen Home Intruder abknallen wuerde, wuerde mich garantiert keine Jury verurteilen, it's just such a messy business.




Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 29.04.2014, 19:37 Uhr
Man weiss ja nie ob das ein
drogenbesessener ist, der eine Waffe hat, dann lieber der als ich.


 In den USA wird doch nur so viel geschossen, weil es in jedem Walmart Waffen zu kaufen gibt. Wenn die Dinger wie bei uns alle verboten wären, wären viele Menschen noch am Leben, u.a. der junge Mann, der jetzt erschossen wurde und die Schüler diverser Schulen.


Es ist absolut muessig, darueber zu diskutieren.  Der uneingeschraenkte Waffenbesitz ist im Grundgesetxz festgeschrioeben udn vom Supreme Court erst vor ein paar jahren bestaetigt worden.  Damit ist es so gut wie unmoeglich das zu aenderen.  Eine Aenderung bedarf der absoluten Mehrheit in beiden Haeusern und der Absoluten Mehrheit der individuellen Staatsregierungen.  Es waere einfach, die Hoelle zu unterkuehlen!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 29.04.2014, 19:39 Uhr

 Bei der Ausbildung fuer diese Lizenz wurden wir klar und deutlich auf die Limitationen der Castle Doctrim hingewiesen.  Was da in Montana geschah, und was Palo machen wuerde faellt eindeutig nicht unter dieses Schutzrecht und wuerde als Totschlag angesehen!

Wisconsin Richtlinien und Gesetze gelten aber nicht unbedingt im Westen, egal ob concealed oder nicht.

Wenn ich einen Home Intruder abknallen wuerde, wuerde mich garantiert keine Jury verurteilen, it's just such a messy business.





Palo, ich habe eine Lizenz fuer 48 Staaten, und musste daher auch die Ausbildungskriteria fuer diese 48 Staaten einhalten!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Davidc am 29.04.2014, 19:42 Uhr
Man weiss ja nie ob das ein
drogenbesessener ist, der eine Waffe hat, dann lieber der als ich.


Siehst Du, in Deutschland haben "Drogenbesessene" in den seltensten Fällen Waffen und das ist auch gut so. In den USA wird doch nur so viel geschossen, weil es in jedem Walmart Waffen zu kaufen gibt. Wenn die Dinger wie bei uns alle verboten wären, wären viele Menschen noch am Leben, u.a. der junge Mann, der jetzt erschossen wurde und die Schüler diverser Schulen.

Waffen sind scheiße!

 :clap: Sehr gut auf den Punkt gebracht.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Palo am 29.04.2014, 19:43 Uhr
Man weiss ja nie ob das ein
drogenbesessener ist, der eine Waffe hat, dann lieber der als ich.


Siehst Du, in Deutschland haben "Drogenbesessene" in den seltensten Fällen Waffen und das ist auch gut so. In den USA wird doch nur so viel geschossen, weil es in jedem Walmart Waffen zu kaufen gibt. Wenn die Dinger wie bei uns alle verboten wären, wären viele Menschen noch am Leben, u.a. der junge Mann, der jetzt erschossen wurde und die Schüler diverser Schulen.

Waffen sind scheiße!

Och ja, vergleichen wir mal schnell wieder USA mit Deutschland.

Vor 30/40/50 Jahren gab es in USA auch schon genuegend Waffen, damals hat aber nicht jeder so rumgeballert wie heutzutage.

Die Buben und Maenner hatten mal hin und wieder einen Fistfight und am naechsten Tag waren sie wieder "best friends".

Das ist halt alles eine Zeiterscheinung, damals kannte man den Ausdruck "home-invasion" noch gar nicht, heute ist sowas an der Tagesordnung.

Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 29.04.2014, 20:56 Uhr
Zitat:
Laut einer Zeugin sagte K. vier Tage zuvor bei einem Friseurbesuch, er warte nur darauf, einen Typen zu erschießen. Nach mehreren Einbrüchen habe er drei Nächte mit seiner Waffe gewartet. K. habe viel geflucht und sei angriffslustig gewesen, so die Zeugin. Auf ihr Bitten, sich zu mäßigen, habe er geantwortet, er könne "verdammt noch mal sagen, was er wolle".

Ich bin gespannt wie das ausgeht...
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: wolfi am 29.04.2014, 21:20 Uhr
Wiki hat sehr viel interessant background info und weiterführende links zu dem Thema, z. b.:
Zitat
Gun-related death rates in the U.S. are eight times higher than they are in countries that are economically and politically similar to it
http://en.wikipedia.org/wiki/Gun_violence_in_the_United_States (http://en.wikipedia.org/wiki/Gun_violence_in_the_United_States)
Ich habe es schon öfter geschrieben(auch an anderer Stelle):
Die USA sind kulturell von Gewalt und Waffengebrauch geprägt - das ist schwer zu verstehen für uns Europäer.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Floridiana am 29.04.2014, 22:07 Uhr
Tragisch, der arme Austauschschueler. Allerdings wuerde ich mich nie nachts in einer fremden Garage rumtreiben.

Der schiesswuetige Markus Hendrik ist nun des Mords angeklagt.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 30.04.2014, 12:41 Uhr
Zitat:
Ellie Hill, die für die Demokraten im Repräsentantenhaus des Bundesstaates sitzt, fordert eine Änderung der sogenannten Castle-Doktrin. Diese erlaubt Hausbesitzern, tödliche Gewalt gegen Eindringlinge auch dann anzuwenden, wenn sie sich lediglich bedroht fühlen. "Der Einsatz von Waffen in unserem Land ist außer Kontrolle," sagte Hill der Nachrichtenagentur AFP in Missoula. "Die Castle-Doktrin fördert die Kultur, die zur jüngsten Tragödie führte." ...Hill hat nun einen Gesetzentwurf ins Parlament eingebracht, der diese Verschärfung zurücknehmen würde.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/getoeteter-austauschschueler-der-einsatz-von-waffen-ist-ausser-kontrolle-1.1947473
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Drummond am 30.04.2014, 13:19 Uhr
Zitat:
Ellie Hill, die für die Demokraten im Repräsentantenhaus des Bundesstaates sitzt, fordert eine Änderung der sogenannten Castle-Doktrin. Diese erlaubt Hausbesitzern, tödliche Gewalt gegen Eindringlinge auch dann anzuwenden, wenn sie sich lediglich bedroht fühlen. "Der Einsatz von Waffen in unserem Land ist außer Kontrolle," sagte Hill der Nachrichtenagentur AFP in Missoula. "Die Castle-Doktrin fördert die Kultur, die zur jüngsten Tragödie führte." ...Hill hat nun einen Gesetzentwurf ins Parlament eingebracht, der diese Verschärfung zurücknehmen würde.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/getoeteter-austauschschueler-der-einsatz-von-waffen-ist-ausser-kontrolle-1.1947473

Jaja,
das ist ja alles schön, von der Dame.
Noch schöner wäre es, wenn die Journallie hier mal ihre Arbeit machen würde.
Ich lese nur Stimmungsbeschreibungen, wie üblich. Meinungsjoournalismus.
Keiner hat noch eine genaue Beschreibung des Tathergangs geliefert.
Was hat der Kumpan inzwischen zum Hergang gesagt.
Es heißt immer, die Garage hätte "offen gestanden".  War das Tor offen, oder wie der Spiegel gestern schrieb, "nicht verschlossen".
Das ist keine Frage der Semantik.
Im zweiten Fall hätte er die Tür bewusst geöffnet.
Warten wir den Prozess ab.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 30.04.2014, 13:24 Uhr
Anscheinend offen...

http://www.usatoday.com/story/news/nation/2014/04/29/foreign-exchange-student-shot/8445731/
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Davidc am 30.04.2014, 13:40 Uhr
Natürlich hat er nichts in der fremden Garage zu suchen und möglicherweise sollte ein Diebstahl begangen werden.

Nach allem was wir wissen lag aber keine Notwehr in Sinne des deutschen Rechts vor (jaja, ist ja nicht in D). Und selbst wenn - der Einsatz der Schusswaffe wäre völlig unverhältnismäßig.

Montana ist eben ein Bundesstaat in dem - genau wie in ID - gerne rumgeballert wird und die Leute dieses Verhalten genau richtig finden.
 

Übrigens:
Der Schütze hat offenbar asiatisch/russischen Hintergrund und das Opfer ist wohl Deutsch-Türke.

Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Drummond am 30.04.2014, 14:31 Uhr



Übrigens:
Der Schütze hat offenbar asiatisch/russischen Hintergrund und das Opfer ist wohl Deutsch-Türke.



Also,
sowas darf man doch überhaupt nicht sagen!!!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: DocHoliday am 30.04.2014, 14:56 Uhr



Übrigens:
Der Schütze hat offenbar asiatisch/russischen Hintergrund und das Opfer ist wohl Deutsch-Türke.



Also,
sowas darf man doch überhaupt nicht sagen!!!

Klar darf man das sagen.

Mir stellt sich nur die Frage, warum das irgendwie relevant ist.
Ist das anders zu werten als wenn der Schütze Italoamerikaner gewesen wäre und das Opfer einen bayrisch-thüringischen Hintergrund gehabt hätte?
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 30.04.2014, 17:15 Uhr
Tragisch, der arme Austauschschueler. Allerdings wuerde ich mich nie nachts in einer fremden Garage rumtreiben.

Der schiesswuetige Markus Hendrik ist nun des Mords angeklagt.
Fuer mich (der auch eine Florida CC Lizenz besitzt), war das auch Mord.  Ich verstehe nicht, wieso das anders ausgelegt werden konnte.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Soulfinger am 30.04.2014, 17:18 Uhr
Hmmm, ich überlege gerade, was es für eine Diskussion hier wäre, wenn der Hausbesitzer unbewaffnet gewesen wäre und vom Eindringling erschossen worden wäre. Dann würde hier jeder schreien: wie doof kann man sein, in den USA ohne Waffe . . . Die Medien haben mal wieder ganze Arbeit geleistet  8)
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 30.04.2014, 17:33 Uhr
Natürlich hat er nichts in der fremden Garage zu suchen und möglicherweise sollte ein Diebstahl begangen werden.

Nach allem was wir wissen lag aber keine Notwehr in Sinne des deutschen Rechts vor (jaja, ist ja nicht in D). Und selbst wenn - der Einsatz der Schusswaffe wäre völlig unverhältnismäßig.

Montana ist eben ein Bundesstaat in dem - genau wie in ID - gerne rumgeballert wird und die Leute dieses Verhalten genau richtig finden.
 

Übrigens:
Der Schütze hat offenbar asiatisch/russischen Hintergrund und das Opfer ist wohl Deutsch-Türke.


Es gab keinen Grund, das Castle Law in Anspruch zu nehmen.  Es lag kein Angriff auf eine Person vor, es wurden nur Sachgueter "beschuetzt" die nicht von dem Gesetz betroffen sind.  Das war einfach Mord, was da geschah!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Microbi am 30.04.2014, 17:42 Uhr
Zumal er verkündet hat, dass er die Nase voll hat und wer auch immer als nächster kommt, auf den scheißt er auch. Ob er dessen Tod billigend in Kauf genommen hat.., oder es ihm zumindest egal wahr?

Und ich weiß immer noch nicht, was der arme Junge in der fremden Garage wollte?

Mic
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 30.04.2014, 17:43 Uhr
.....das über eine halbe Stunde andauernde qualvolle Sterben bei der letzten Hinrichtung hat mich ebenso betroffen gemacht. Wenn man schon Menschen hinrichtet, dann sollte es wenigstens "sauber" sein.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Floridiana am 30.04.2014, 17:48 Uhr
Der Verteidiger hat schon gesagt, dass er sich auf die Castle Doctrin berufen wird. Er fuegte hinzu, dass der Schuetze Morddrohungen erhielt und sich in seinem Haus versteckt haelt. Er war am Montag auf Kaution freigelassen worden. Was der zweite junge Mann bei der Polizei ausgesagt hat, wird nirgends berichtet. Er war ja weggelaufen, hat aber inzwischen ausgesagt.

Tut zwar nichts zu Sache. Der Schuetze heisst mit Vornamen Markus Hendrick, klingt nicht russisch. Der getoetete Austauschschueler ist Deutscher tuerkischer Abstammung, wie amerikanische Lokalzeitungen berichten. Die tuerkische Abstammung habe er immer stolz betont.

http://missoulian.com/news/local/missoula-shooting-victim-was-exchange-student-at-big-sky-high/article_1807a98c-ceec-11e3-8338-001a4bcf887a.html
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: DocHoliday am 30.04.2014, 17:58 Uhr
Hmmm, ich überlege gerade, was es für eine Diskussion hier wäre, wenn der Hausbesitzer unbewaffnet gewesen wäre und vom Eindringling erschossen worden wäre. Dann würde hier jeder schreien: wie doof kann man sein, in den USA ohne Waffe . . . Die Medien haben mal wieder ganze Arbeit geleistet  8)

Sorry aber das halte ich für absoluten Unsinn!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Soulfinger am 30.04.2014, 18:31 Uhr
Bin auf jeden Fall gespannt, wie die Geschichte ausgeht.

Ich Tippe auf Freispruch . . .
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 30.04.2014, 18:37 Uhr
.....das über eine halbe Stunde andauernde qualvolle Sterben bei der letzten Hinrichtung hat mich ebenso betroffen gemacht. Wenn man schon Menschen hinrichtet, dann sollte es wenigstens "sauber" sein.
Kann man andere Menschen sauber umbringen?  
Was macht den Henker besser als den Moerder?  Nur weil ihm jemand gesagt hat, er soll jemanden umbringen ist er besser?  Ich erinnere mich an die Nuernberger Prozesse.  Den meisten Angeklagten dort wurde auch gesagt, was sie tun sollen, trotzdem wurden auch sie wegen Mord zum Tode verurteilt!
Was ist der Unterschied zwischen denen und den modernen Henkern? Nur weil der eine Staat zum Unrechtsstaat erklaert wurde, und der derzeitige Staat sich selbst zum Rechtsstaat erklaert?  ist das der einzige Unterschied?
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Palo am 30.04.2014, 18:42 Uhr
Hmmm, ich überlege gerade, was es für eine Diskussion hier wäre, wenn der Hausbesitzer unbewaffnet gewesen wäre und vom Eindringling erschossen worden wäre. Dann würde hier jeder schreien: wie doof kann man sein, in den USA ohne Waffe . . . Die Medien haben mal wieder ganze Arbeit geleistet  8)

Sorry aber das halte ich für absoluten Unsinn!

Von wegen Unsinn, grade Vorgestern wurde wieder ein unbewaffneter Hausbesitzer und seine Frau etwa 3 km von mir entfert erschossen und ausgeraubt. Der Taeter laeuft noch frei rum, es ist fraglich ob der je gefasst wird.

Hier wird sich ja nur aufgeregt weil es sich um einen Deutschen handelt, sonst haette das die deutsche Presse ueberhaupt nicht gebracht.

Zu der Frage was der arme deutsche Austauschschueler mitten in der Nacht in einer fremden Garage zu suchen hatte, kann ich nur sagen nichts und wieder nichts und nochmal nichts was waren seine Absichten? 

Jedenfalls gibt es auch in Deutschland genug Halbstarke und auch Erwachsene, die meinen sich, besonders im Ausland, nicht an die Gesetze halten zu muessen und einfach in fremden Besitz eindringen. Dann geht das Geschrei los wenn ein Besitzer sich wehrt.

Man schaue nur mal in den Reiseberichten wie oft auf Wegen und Pfaden gewandert wird wo eindeutig "Eintritt verboten" steht. Sowas geht dann so lange gut, bis ein Besitzer mal die Schnauze voll hat.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: usa2008 am 30.04.2014, 18:43 Uhr
Zitat
Kann man andere Menschen sauber umbringen?  
Was macht den Henker besser als den Moerder?  Nur weil ihm jemand gesagt hat, er soll jemanden umbringen ist er besser?  Ich erinnere mich an die Nuernberger Prozesse.  Den meisten Angeklagten dort wurde auch gesagt, was sie tun sollen, trotzdem wurden auch sie wegen Mord zum Tode verurteilt!
Was ist der Unterschied zwischen denen und den modernen Henkern? Nur weil der eine Staat zum Unrechtsstaat erklaert wurde, und der derzeitige Staat sich selbst zum Rechtsstaat erklaert?  ist das der einzige Unterschied?/quote]

Du wirst mir immer sympathischer  :kuss:, aber die typische (Vorsicht Verallgemeinerung) amerikanische Einstellung
ist das nicht oder?

Gaby
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Soulfinger am 30.04.2014, 18:45 Uhr
Danke Palo . . . sehe ich genauso!

Wäre das ein Franzose gewesen, hätte es den Weg in die deutschen Medien nicht geschafft und keinen würde es jucken.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 30.04.2014, 19:01 Uhr
Hier wird sich ja nur aufgeregt weil es sich um einen Deutschen handelt, sonst haette das die deutsche Presse ueberhaupt nicht gebracht.

Oh Mann, manchmal zweifle ich an deinem "Verständnis."

Meinst Du die amerikanische Presse regt sich nicht auf, wenn amerikanische Staatsbürger in Deutschland erschossen werden?

http://edition.cnn.com/2011/WORLD/europe/03/02/germany.shooting/


Jedenfalls gibt es auch in Deutschland genug Halbstarke und auch Erwachsene, die meinen sich, besonders im Ausland, nicht an die Gesetze halten zu muessen und einfach in fremden Besitz eindringen. Dann geht das Geschrei los wenn ein Besitzer sich wehrt.

Besonders auf dem Oktoberfest, wenn die nicht sattelfesten Amerikaner sich nicht an die Gesetze halten. Dann ist das Geschrei groß, wenn die betrunkenen Amis einen Maßkrug über den Schädel gezogen bekommen! (http://forums.stevehoffman.tv/images/smilies/orangeembarrassed.gif)
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 30.04.2014, 19:31 Uhr
Was macht den Henker besser als den Moerder?  Nur weil ihm jemand gesagt hat, er soll jemanden umbringen ist er besser?

Der Henker ist nur eine Person, die auf Anweisung/Befehl handelt.... keinen Deut schlechter als die US-Kiddies, die irgendwo in einem abgedunkelten Raum vor der Konsole sitzen....


....und unschuldige Menschen mit einer Drohne töten! Ach so... das heißt dann in der Fachsprache Kollateralschaden!

http://voiceofrussia.com/news/2014_04_18/Documentary-reveals-US-Air-Force-unit-recruit-gamers-to-kill-with-drones-in-Pakistan-7457/

Bitte keinen Kommentar wegen der Herkunft des Link.... lief vor einigen Wochen auf ARTE.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: DocHoliday am 30.04.2014, 19:37 Uhr
Palo, ich weiß nicht, was Deine Sermon damit zu tun haben soll, dass Soulfinger behauptet hat, hier im Forum hätte sich jeder darüber aufgeregt, warum der Hausbesitzer keine Waffe hätte, wenn ihm was passiert wäre. Das halte ich weiterhin für absoluten Unsinn. Zumal die Aussage "jeder" durch mich alleine schon widerlegt ist.

Und ob deutscher oder nicht scheint zumindest der amerikanischen Presse nicht zu interessieren, die ja auch ausführlich berichtet. Vielleicht liegt es einfach daran, dass es auch in den USA zum Glück noch eine Nachricht wert ist, wenn unbewaffnete Teenager erschossen werden.
Und natürlich hat es in D höheren Nachrichtenwert, wenn ein Deutscher betroffen ist. Was ist daran falsch?

Ich habe keine Ahnung, was er in der fremden Garage gemacht hat. Wahrscheinlich nichts legales. Aber ist das ein Grund, ihn ohne Vorwarnung zu erschießen?

Und den letzten Satz sollen wir dann wohl so verstehen, dass es völlig in Ordnung ist, wenn demnächst der erste deutsche Touri erschossen wird, weil er ein No Trespassing Schild missachtet hat?
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Detritus am 30.04.2014, 19:49 Uhr
was waren seine Absichten? 

Na fragen wir ihn doch einfach - ach ja Mist das geht ja leider nicht: Er ist tot!

Das kommt halt bei raus wenn man erst schießt und danach die entscheidenden Fragen stellt.

Und wenn ich extra ne Fallle aufbaue, im Vorfeld schon ankündige dass ich gern jemanden erschießen will, mich dann noch mit der geladenen Waffe vor eine Videokamera setze (die ich natürlich kurz vorher abschalte bevor ich den diesen Einbrecher erschieße) und dann gleich 4x einfach so drauf los ballere dann ist das Mord und keine Angst um Leib oder Leben. Punkt.

Und das wird die Justiz da wohl auch so sehen und der Typ geht in den Bau...
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 30.04.2014, 20:04 Uhr


Du wirst mir immer sympathischer  :kuss:, aber die typische (Vorsicht Verallgemeinerung) amerikanische Einstellung
ist das nicht oder?

Gaby
Doch, in den Kreisen, in denen ich verkehre, denkt man im Allgemeinen so.  Die meisten sind dort wie auch ich, Waffenbesitzer, aber wir sind ausgebildet und halten unsere Waffen in verantwortlicher Art und Weise.  Eine Waffe ist kein Spielzeug und schon gar nicht eine Penis-Verlaengerung!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 30.04.2014, 20:07 Uhr
Was macht den Henker besser als den Moerder?  Nur weil ihm jemand gesagt hat, er soll jemanden umbringen ist er besser?

Der Henker ist nur eine Person, die auf Anweisung/Befehl handelt.... keinen Deut schlechter als die US-Kiddies, die irgendwo in einem abgedunkelten Raum vor der Konsole sitzen....


....und unschuldige Menschen mit einer Drohne töten! Ach so... das heißt dann in der Fachsprache Kollateralschaden!

http://voiceofrussia.com/news/2014_04_18/Documentary-reveals-US-Air-Force-unit-recruit-gamers-to-kill-with-drones-in-Pakistan-7457/

Bitte keinen Kommentar wegen der Herkunft des Link.... lief vor einigen Wochen auf ARTE.
Das wird von den Kreisen, in denen ich verkehre, auch verurteilt.  Man ist im allgemeinen recht entaeuscht von Obama, dass er sich so militaerisch verhaelt.  Er wurde von uns gewaehlt, hat sich aber zum typischen US Politiker entwickelt.  Etwas besser als Bush, da er keine Kriege anfaengt, aber nur etwas besser!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 30.04.2014, 20:14 Uhr

Ich habe keine Ahnung, was er in der fremden Garage gemacht hat. Wahrscheinlich nichts legales. Aber ist das ein Grund, ihn ohne Vorwarnung zu erschießen?

Und den letzten Satz sollen wir dann wohl so verstehen, dass es völlig in Ordnung ist, wenn demnächst der erste deutsche Touri erschossen wird, weil er ein No Trespassing Schild missachtet hat?
Wie ich schon schrieb, das Castle Doctrim hat diesen Totschlag nicht abgedeckt, egal was er in der Garage gemacht hat.  Der Hausbsitzer war nicht bedroht, und haette er seine Garage ordentlich verschlossen (wird auch hier von den Versicherungen verlangt), waere der junge auch da nicht reingekommen!

Mit dem Tresspassing kann nur in Texas gefaehrlich sein, denn deren Castle Doctrim erlaubt auch auf unbefugte Landbetreter ohne Warnung zu schiessen.  In den meisten Staaten muss aufgefordert werden, dass Land zu verlassen.  Wenn der Aufforderung nicht Folge geleistet wird, darf geschossen werden, aber nicht mit Toetungsabsicht, mit anderen Worten, es darf nur auf Beine oder Arme geschossen werden, oder noch besser Wranschuesse in den Boden.  Wenn dabei eine Person erschossen wird, gilt das als Totschlag.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: mhnessie am 30.04.2014, 20:53 Uhr
Ich glaube es wäre aber durchaus schon mal interessant zu erfahren was der Junge letztendlich denn nachts in eine fremden Garage zu suchen hat.
Für mich keine Frage das dies nicht rechtfertigt jemanden zu erschiessen, das muß wohl nicht ernsthaft diskutiert werden.
Sehr wohl aber hat er einen Anteil an dieser tragischen Entwicklung und leider sehr, sehr teuer dafür bezahlt.
Hätte er ein fremdes Grundstück nicht einfach betreten wäre es auch nicht dazu gekommen, its as simple as that.
Und ob die Art und Weise der Verfügbarkeit von Waffen in den USA auch grundsätzlich der richtige Weg ist wäre dann noch ein anderes Thema das ja jedesmal gerne und immer wieder diskutiert wird.



Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: wolfi am 30.04.2014, 22:15 Uhr
Die Meinung anderer Austauschschüler in den USA zu der Geschichte - und ihre Erfahrungen mit den Waffenträgern.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausland/erschossener-schueler-diren-deutsche-austauschueler-reagieren-bestuertzt-a-966976.html (http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausland/erschossener-schueler-diren-deutsche-austauschueler-reagieren-bestuertzt-a-966976.html)
Ganz interessant!
Aber nicht nur Deutsche leben gefährlich:
http://time.com/81126/chicago-teen-murder/ (http://time.com/81126/chicago-teen-murder/)
Zitat
A 14-year-old girl in Chicago was charged with murder for shooting another teenage girl. The victim’s family said the confrontation escalated out of a dispute over a boy that began on Facebook.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Floridiana am 30.04.2014, 22:41 Uhr
Es gab auch andere Faelle in Montana, aber das waren "nur" Amerikaner betroffen, also nichts in der deutschen Presse. Schrecklicher Fall und ein reformbeduerftiges Gesetz.


Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Davidc am 01.05.2014, 08:20 Uhr



Übrigens:
Der Schütze hat offenbar asiatisch/russischen Hintergrund und das Opfer ist wohl Deutsch-Türke.



Also,
sowas darf man doch überhaupt nicht sagen!!!

Genau deshalb habe ich es gesagt. ;-)

In den USA wird ja auch bei jedem Autounfall gleich der volle Name der beteiligten in der Zeitung genannt, es werden Alter und Geschlecht genannt usw.
War übrigens die Vermutung eines Lesers auf der Internetseite der lokalen Tageszeitung, dass der Schütze nur deshalb festgenommen wurde, weil er keine Weißer / Amerikaner ist, sondern Migrant. War wohl ein verdeckter Rassismusvorwurf gegen die Polizei.

Wenn ich mir das Foto hier so anschaue könnte der Hinweis auf die Herkunft des Schützen auch zutreffen:
http://missoulian.com/news/local/missoula-man-charged-with-deliberate-homicide-in-teen-s-shooting/article_f7551102-cf0e-11e3-9619-001a4bcf887a.html?comment_form=true
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Davidc am 01.05.2014, 08:22 Uhr
Natürlich hat er nichts in der fremden Garage zu suchen und möglicherweise sollte ein Diebstahl begangen werden.

Nach allem was wir wissen lag aber keine Notwehr in Sinne des deutschen Rechts vor (jaja, ist ja nicht in D). Und selbst wenn - der Einsatz der Schusswaffe wäre völlig unverhältnismäßig.

Montana ist eben ein Bundesstaat in dem - genau wie in ID - gerne rumgeballert wird und die Leute dieses Verhalten genau richtig finden.
 

Übrigens:
Der Schütze hat offenbar asiatisch/russischen Hintergrund und das Opfer ist wohl Deutsch-Türke.


Es gab keinen Grund, das Castle Law in Anspruch zu nehmen.  Es lag kein Angriff auf eine Person vor, es wurden nur Sachgueter "beschuetzt" die nicht von dem Gesetz betroffen sind.  Das war einfach Mord, was da geschah!

Das sehe ich - nach allem was bisher bekannt - ist genau so auch.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: fmerbitz am 01.05.2014, 09:30 Uhr
Ich glaube es wäre aber durchaus schon mal interessant zu erfahren was der Junge letztendlich denn nachts in eine fremden Garage zu suchen hat.

Es wurde hier noch nicht erwähnt und ich weiss nicht ob es stimmt:
In hr-info wurde gestern berichtet dass sein Kumpel ausgesagt hat. Demnach hat der Junge auf einen anderen gewartet der sich verspätet hat.
Dann hatte er Durst und ist auf die Idee gekommen dort in der Garage nach was Trinkbarem zu suchen - weil seine Gastfamilie auch Gatorade und so in der Garage aufbewahrt ...
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: mrh400 am 01.05.2014, 09:52 Uhr
Es wurde hier noch nicht erwähnt und ich weiss nicht ob es stimmt:
In hr-info wurde gestern berichtet dass sein Kumpel ausgesagt hat. Demnach hat der Junge auf einen anderen gewartet der sich verspätet hat.
Dann hatte er Durst und ist auf die Idee gekommen dort in der Garage nach was Trinkbarem zu suchen - weil seine Gastfamilie auch Gatorade und so in der Garage aufbewahrt ...
Selbst wenn's stimmt:
Der Grund für den "Garagenbesuch" ist scheinbar ziemlich dubios -
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Davidc am 01.05.2014, 10:43 Uhr
Der Vater klagt an:

http://www.n-tv.de/panorama/Vater-von-getoetetem-Gastschueler-ist-entsetzt-article12751681.html
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Stefan M. am 01.05.2014, 10:59 Uhr
Interessant wäre in diesem Zusammenhang, wo genau das fragliche Haus in Relation zu dem Haus seiner Gasteltern und der Örtlichkeit, an der er den Abend verbracht hat (Schule/Freunde/Restaurant ?), befindet.

Die Geschichte mit "ich geh schnell in eine Garage rein weil dort was zu trinken liegen könnte" wäre dann zumindest im Bereich des Möglichen und einigermaßen nachvollziehbar, auch wenn das immer noch Diebstahl wäre. Das wäre aber nur dann der Fall, wenn dieses Haus irgendwie auf dem Weg nach Hause zu seinen Gasteltern liegt, z. B. auf dem Heimweg von der Bushaltestelle. Gibt man die Adresse "2600 Deer Canyon Court" in Missoula mal in G00gl€ Maps ein, stellt man fest, dass dieses Haus am äußersten Ortsrand in einer Wohngegend liegt. Somit wäre ein Aufenthalt dort nur dann zu erklären, wenn auch das Haus der Gasteltern dort wäre oder sonst ein nachvollziehbarer Grund vorliegt.

Komplett anders sieht es für mich aus, wenn das fragliche Haus in einer ganz anderen Gegend liegt, wo es keinen plausiblen Grund für seinen Aufenthalt gibt. Dann kann man m. E. zwanglos unterstellen, dass er sich zusammen mit seinem Begleiter wohl auf einer Diebes-/Einbruchstour befunden hat und nahe liegt dann auch, dass ein Zusammenhang mit den beiden zurückliegenden Einbrüchen bestehen könnte. Wie so ein Verhalten dann im Hinblick auf seinen Aufenthalt als Gastschüler und der Reputation seiner Gasteltern in dem recht überschaubaren Ort zu werten wäre, überlasse ich der Beurteilung jedes einzelnen.  

Leider habe ich in der Presse bislang nichts über dieses nicht unwichtige Detail gefunden (oder hab ich's übersehen...?).

Auf der anderen Seite gehe ich konform mit denen, die das Verhalten des Schützen als nicht von der Castle Doctrine gedeckt ansehen. Einfach mit einer Schrotflinte in eine dunkle Garage reinzuballern (quasi eine Art "Streufeuer") im Wissen, dass sich da drin eine Person befindet, setzt zumindest bedingten Vorsatz hinsichtlich einer möglichen Tötung voraus. Und persönlich "bedroht" dürfte sich der Typ eher nicht gefühlt haben; eher angesäuert wegen der zurückliegenden Einbrüche. Eine Gefahr sah er allerhöchstens für sein Eigentum, was aber wohl nicht ausreicht für einen Schusswaffengebrauch i. S. d. Castle Doctrine (?). Das Ganze hätte er zudem viel eleganter und gewaltloser lösen können, indem er einfach wartet bis der Typ aus der Garage wieder rauskommt und ihn dann mit vorgehaltener Waffe stellt. Dass irgendwo im Umfeld sich eine zweite Person befindet, von der ggf. eine Gefahr für ihn ausgehen könnte, wußte er zum Zeitpunkt des Schießens ja wohl nicht und das dürfte somit für ihn auch kein Entscheidungskriterium gewesen sein.

Für mich ist das Verhalten beider Beteiligter äußerst ungeschickt und dumm. Leider mit einem sehr tragischen Ende.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Microbi am 01.05.2014, 11:08 Uhr
Nachdem er doch von außen in die Garage schoss, hätt er den Eindringlich einfach in die Garage sperren und die Polizei rufen können. Das hätte dann wirklich die Bezeichnung "Falle" verdient.  :)

Mic
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: gabenga am 01.05.2014, 11:40 Uhr
Und wenn ich extra ne Fallle aufbaue, im Vorfeld schon ankündige dass ich gern jemanden erschießen will, mich dann noch mit der geladenen Waffe vor eine Videokamera setze (die ich natürlich kurz vorher abschalte bevor ich den diesen Einbrecher erschieße) und dann gleich 4x einfach so drauf los ballere dann ist das Mord und keine Angst um Leib oder Leben. Punkt.
Du würdest Dich sicher nicht zu solch einem Spruch hinreissen lassen wenn bei Dir bereits mehrmals eingebrochene wurde, oder?
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Soulfinger am 01.05.2014, 11:56 Uhr
Also bei mir ist auch schon eingebrochen worden, auch in der Nachbarschaft. Auch sind schon vor der Haustüre Autos aufgebrochen worden und ein Spanner ist auch schon umher gestreunert. Seitdem schläft man "anders" - hat praktisch immer ein Auge und Ohr offen . . . und schafft sich einen Baseballschläger an!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 01.05.2014, 11:57 Uhr
und schafft sich einen Baseballschläger an!

Da musst Du erst Mal in Reichweite kommen! Bärenspray ist viel praktischer!!!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Soulfinger am 01.05.2014, 11:59 Uhr
Bärenspray ist viel praktischer!!!
Danke für den Tipp!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 01.05.2014, 12:02 Uhr
Danke für den Tipp!

Bitteschön.... übrigens Pfefferspay hat nicht diese Wirkung und die im Handel erhältlichen Sprays haben eine viel zu kurze Reichweite.

Wer noch schneller sein will.... Wurfmesser, aber man sollte vorher üben ;--)
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Stefan M. am 01.05.2014, 12:49 Uhr
Danke für den Tipp!

Bitteschön.... übrigens Pfefferspay hat nicht diese Wirkung und die im Handel erhältlichen Sprays haben eine viel zu kurze Reichweite.

Wer noch schneller sein will.... Wurfmesser, aber man sollte vorher üben ;--)

Wurfmesser... Fabelhafte Idee...  :roll:

Erstens hat man damit nur einen "Schuss" und im Falle eines Fehlwurfs dem Gegner ein tolles Angriffswerkzeug geliefert, und zweitens wird ein Richter einem geübten Messerwerfer genau wie bei einer Schusswaffe einen bedingten Tötungsvorsatz unterstellen. Einziger Vorteil ist, dass keine WBK-Pflicht dafür besteht - dafür aber ein Mitführverbot in der Öffentlichkeit, wenn die Klingenlänge 12 cm überschreitet (§42a Abs I Nr. 3 WaffG).

Die Geschichte mit dem Bärenabwehrspray ist dagegen richtig gut, insbesondere zur Verteidigung zu Hause gegen ungebetene Eindringlinge. Auch auf mehrere Meter Distanz einsetzbar, äußerst wirkungsvoll, kinderleicht zu handhaben und ohne bleibende Schäden beim Gegenüber (außer der Tatsache, dass er die Schmerzen so schnell nicht mehr vergessen wird). Das selbe Prinzip wie Hundeabwehrspray, nur deutlich größer und heftiger.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 01.05.2014, 12:55 Uhr
Die Geschichte mit dem Bärenabwehrspray ist dagegen richtig gut, insbesondere zur Verteidigung zu Hause gegen ungebetene Eindringlinge.

Ich verwende es gegen aufdringliche Nachbarn ;--)) Das hilft immer... musste es bisher nur ein Mal benutzen.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Floridiana am 01.05.2014, 13:02 Uhr
Baerenspray kauft ihr mal so schnell in der Drogerie?  :lol:
Wespenspray gibts ueberall und es hat eine groessere Reichweite als Pfefferspray.

Deutsche Bekannten erzaehlen, dass Einbrueche in Deutschland haeufig sind, dass dabei auch schonmal die Wohnung verwuestet wird, d.h. die Einbrecher halten sich laengere Zeit dort auf, um alles zu durchsuchen. Werden sie denn je gefasst? Ich hoer immer nur was von Banden, die nie erwischt werden.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Goon am 01.05.2014, 13:13 Uhr
Verlasst euch nicht zu sehr aufs Pfefferspray. Da wird ganz unterschiedlich darauf reagiert. Bei manchen fast keine Reaktion oder zeitlich sehr verspätete.... Alles schon erlebt
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Floridiana am 01.05.2014, 13:21 Uhr
Verlasst euch nicht zu sehr aufs Pfefferspray. Da wird ganz unterschiedlich darauf reagiert. Bei manchen fast keine Reaktion oder zeitlich sehr verspätete.... Alles schon erlebt

Persoenlich? Erzaehl mal.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: mhnessie am 01.05.2014, 13:24 Uhr
Baerenspray kauft ihr mal so schnell in der Drogerie?  :lol:
Wespenspray gibts ueberall und es hat eine groessere Reichweite als Pfefferspray.

Deutsche Bekannten erzaehlen, dass Einbrueche in Deutschland haeufig sind, dass dabei auch schonmal die Wohnung verwuestet wird, d.h. die Einbrecher halten sich laengere Zeit dort auf, um alles zu durchsuchen. Werden sie denn je gefasst? Ich hoer immer nur was von Banden, die nie erwischt werden.

In HH liegt die Aufklärungsquote bei bestenfalls 7 %, kannste also vergessen, da wird niemand gefasst. Mittlerweile haben im Kollegenkreis kürzlich zwei abends ihre Wohnung bzw. Haus ausgeräumt gefunden. Sehr häufig osteuropäische Banden, bei der einen Kollegin war ihre Wohnung tatsächlich vorher markiert worden damit später die Täter wußten wo sie reinsollten. Die sind schon professionell  :roll:
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Stefan M. am 01.05.2014, 13:25 Uhr
Da hat er recht. 100%ig ist das Pfefferspray nicht, aber bei den allermeisten sehr wirkungsvoll. Wenn auch erst nach einigen Sekunden.

Problematisch sind vor allem Brillenträger (logisch), stark unter Drogeneinfluß Stehende und teils auch Betrunkene. Mitunter auch Menschen in psychischen Ausnahmesituationen.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 01.05.2014, 13:29 Uhr
Das Problem sind die professionellen Banden, die sich vor allemauf Eigenheime spezialisiert haben. Da wird Wochen vorher ausgekundschaftet u. dann leer geräumt. Erhöhtes Risiko eben. Mietwohnungen lohnen sich meist nicht... sagt auch die Statistik.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Goon am 01.05.2014, 13:41 Uhr
Problematisch sind vor allem Brillenträger (logisch)

Brillenträger sind nur ein Problem mit einem Gerät dass eine zu tiefe Strahlgeschwindigkeit erzeugt. Ansonsten stellen Brillen eigentlich kein Problem dar. Und vor allem reagieren ja die Schleimhäute und die Augen.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: fmerbitz am 01.05.2014, 14:04 Uhr
Baerenspray kauft ihr mal so schnell in der Drogerie?  :lol:
Wespenspray gibts ueberall und es hat eine groessere Reichweite als Pfefferspray.


Wespenspray kenne ich nicht - Pfefferspray gegen Tiere z.B. muss einigermassen zielgerichtet eingesetzt werden. Bear Spray dagegen erzeugt eine riesige Wolke - wer möchte schon gerne einem anrennenden Bären auf die Augen zielen müssen? Ich glaube was Bären stoppt wird auch bei praktisch jeden Menschen funktionieren.
Aber was macht man hinterher mit dem Pfeffer? Ich habe mal aus Versehen einen ganz kleinen Stoss Pfefferspray in einem Zimmer abgefeuert, da bekam man auch Stunden später noch sofort Tränen in den Augen und es musste mehrere Stunden gelüftet werden. Bei Bearspray im Haus weiss ich nicht wann das wieder bewohnbar ist ... draussen ok, da müsste es gehen ...
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Floridiana am 01.05.2014, 14:11 Uhr
Woher wisst ihr, dass es osteuropaeische Banden sind (sagen meine Bekannten auch), wenn sie doch nie gefasst werden? Werden sie vorher beim Ausspionieren des Hauses gesichtet und ihre Sprache erkannt? Gibt es sowas wie eine 'neighborhood watch'?

Bei uns in der Nachbarschaft wurde auch mehrfach eingebrochen, immer in Haeuser, deren Bewohner kurz abwesend waren, d.h. sie wurden beim Wegfahren beobachtet. Gestohlen wurde nur Geld und Schmuck, also was der Einbrecher schnell in die Tasche stecken konnte. Meine Nachbarn sagen, dass floridianische Einbrecher auf keinen Fall mit den Bewohnern konfrontiert werden wollen, denn die meisten haben Waffen und wuerden auf Eindinglinge schiessen.

Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 01.05.2014, 14:21 Uhr
Woher wisst ihr, dass es osteuropaeische Banden sind (sagen meine Bekannten auch), wenn sie doch nie gefasst werden?

die kleinen Fische werden schon mal gefasst.... die Hintermänner nie. Siehe auch die Pink Panther in Europa.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Soulfinger am 01.05.2014, 14:34 Uhr
bekommt man das Bärenspray in den USA ohne Probleme zu kaufen??

Btw: einen Tag die Bude auslüften ist immer noch besser wie ne leergeräumte Wohnung.

Wir hatten vor Jahren mal einen Spanner in der Nachbarschaft. War heftig. Der Typ ist über Balkone gestiegen, Garagen hochgeklettert usw. Polizei mehrfach geholt, doch bis die da waren . . . Es hiess immer, sie fahren mehr Streife hier bei uns im Wohngebiet - hat alles nichts gebracht.
Wir haben uns in der Nachbarschaft dann zu einer Art "Neighbour Watch" zusammen gerauft und sind ab Sonnenuntergang zum Teil bis mitten in die Nacht "Streife" gegangen - immer schön in mehreren 2er Gruppen. Während eines Urlaubs von mir, haben ihn Nachbarn gestellt - seit dem ist Ruhe!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 01.05.2014, 14:43 Uhr
bekommt man das Bärenspray in den USA ohne Probleme zu kaufen??

ja
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Soulfinger am 01.05.2014, 14:50 Uhr
bekommt man das Bärenspray in den USA ohne Probleme zu kaufen??

ja
cool! Wieder was mehr auf der Einkaufsliste drauf!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Microbi am 01.05.2014, 15:43 Uhr
Es ist nur wieder die Frage, wie man die Dose, die unter Druck steht, nach Hause transportiert.
Wir haben unseres am letzten Tag verschenkt.
Und heuer brauchen wir es wieder... besser gesagt, wir kaufen es und hoffen es nicht zu brauchen.

Mic
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 01.05.2014, 18:52 Uhr
Der Vater klagt an:

http://www.n-tv.de/panorama/Vater-von-getoetetem-Gastschueler-ist-entsetzt-article12751681.html
Der Vater sollte eigentlich mit sich selbst ins Gericht gehen.  Warum hat er seinem Sohn nicht beigebracht, dass man sich, auch wenn man ein wenig Durst verspuehrt, sein Getraenk nicht aus anderer Leute Garage holt, egal ob diese offen oder geschlossen ist!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 01.05.2014, 18:56 Uhr
Nachdem er doch von außen in die Garage schoss, hätt er den Eindringlich einfach in die Garage sperren und die Polizei rufen können. Das hätte dann wirklich die Bezeichnung "Falle" verdient.  :)

Mic
Eventuell haette er das machen koennen.  Allerdings kann man viele Garagentueren (wie auch meine) nur von innen oder mit der Fernbediehnung oeffnen oder schliessen.  Wenn das auch bei seiner Tuere so war, waere das mit dem Schliessen nichts gewesen.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 01.05.2014, 19:03 Uhr

Wespenspray gibts ueberall und es hat eine groessere Reichweite als Pfefferspray.

Wespenspray ist die "Geheimwaffe" vieler RV Camper.  Es hat eine grosse Reichweite, einen konzentrierten Strahl, und ist ungeheur schmerzhaft, wenn es in die Augen oder nahe der Augen auf trifft.  Angeblich (so erzaehlt man sich auf RV Foren) nehmen Angreifer schneller die Flucht auf, wenn sie Wespenspray sehen, als wenn sie Schusswafen sehen.  Der Grund dazu ist, dass niemand auch nur zoegert, das Spray zu verwenden, aber zu schiessen zoegern die meisten Leute.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 01.05.2014, 19:11 Uhr
...oder eins mit dem Prügel drauf!



Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Goon am 01.05.2014, 20:10 Uhr
Btw: einen Tag die Bude auslüften ist immer noch besser wie ne leergeräumte Wohnung.

Das stimmt zwar. Jedoch kann man dies auch weitgehend verhindern. Für in geschlossenen Räumen würde ich ein Spray empfehlen dass anstatt mit flüssigem Reizstoff auf Gel- oder Schaumbasis funktioniert. Darin werden die Reizpartikel im jeweiligem Stoff gebunden und man hat nicht gleich die ganze Bude voll. Der Gelspray eignet sich auch vorzüglich für draussen, da das Gel windstabiler ist als Schaum oder herkömlicher Pfefferspray. Was auch noch witzig ist, jedoch über normale Kanäle fast nicht erhältlich, sind Pfefferspraygranaten  8). Diese sind aber nur geeignet bei Menschenmengen oder um Gebäude zu Räumen  :lol:

Bezüglich Bärenspray: kenn ich jetzt nicht explizit. Aber wenn der einfach eine Wolke fabriziert würde ich schauen dass man nicht im Gegenwind steht  :lol: Dies ist jedoch auch bei den meisten Pfeffersprays so.

Die Grundsatzfrage ist aber ob man sich mit einem Pfefferspray einem Einbrecher in den Weg stellen sollte? Man weiss nicht ob es nur ein Täter ist, ob er bewaffnet ist etc. Mit einem Pfefferspray an eine Schiesserrei zu erscheinen kann wahrscheinlich auch schlecht für die Vitalität sein  :wink: Im Zweifelsfalle lieber eine ausgeräumte Wohnung als blaue Bohnen gefressen.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Stefan M. am 01.05.2014, 21:14 Uhr
Frage hierzu übrigens: Hat schon mal jemand Bear Spray aus den USA im Gepäck mitgebracht (im aufgegebenen natürlich) und hat es deshalb Schwierigkeiten gegeben?
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: lurvig am 01.05.2014, 21:18 Uhr
Frage hierzu übrigens: Hat schon mal jemand Bear Spray aus den USA im Gepäck mitgebracht

nein. wozu denn?
Den einzigen neuzeitlichern deutschen Bären hat man ja recht schnell auch ohne Bärenspray "verjagt".
Schade eigentlich.

Lurvig
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Stefan M. am 01.05.2014, 21:20 Uhr
Frage hierzu übrigens: Hat schon mal jemand Bear Spray aus den USA im Gepäck mitgebracht

nein. Es gibt einfach zu wenig Bären in Sachsen  :lol:

Lurvig
In Berlin gäbs aber sogar im Länderwappen einen... :whistle:

Zitat
Den einzigen neuzeitlichern deutschen Bären hat man ja recht schnell auch ohne Bärenspray "verjagt".
Schade eigentlich.

Ewig schade. Aber wie man es auch im Yellowstone lernt: "A fed bear is a dead bear" - will heißen: Hat ein Bär erst einmal die "einfache" Form der Nahrungsaufnahme, d. h. Plündern und Schmarotzen in und um menschliche Behausungen, gelernt, dann wird er gefährlich - weil er immer und immer wieder versuchen wird, sich sein "Futter" bei den Menschen zu holen. Leider hat "Bruno" das damals auch schon verinnerlicht indem er mehrfach domestizierte Tiere aus Gehegen an Wohngebäuden gerissen hat. Das Risiko wollte halt damals kein Politiker eingehen... Wiegesagt, ich finds schade, weil es ja in Kärnten/A offensichtlich gut klappen kann, wie man sieht.

PS.: Das war jetzt leider ziemlich OT, deshalb möglichst schnell "back to topic, please!"
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: lurvig am 01.05.2014, 21:25 Uhr
In Berlin gäbs aber sogar im Länderwappen einen... :whistle:

Problembär, Schadbär, Wappenbär...

Herrlich, wie dieser eh schon überflüssige Thread entartet.

back to topic: natürlich leben auch Deutsch gefährlich. Die meisten von ihnen sterben sogar in - man höre und staune! - Deutschland(!)

Lurvig
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Detritus am 01.05.2014, 21:28 Uhr
Du würdest Dich sicher nicht zu solch einem Spruch hinreissen lassen wenn bei Dir bereits mehrmals eingebrochene wurde, oder?

Bei mir wurde schon 2x innerhalb eines kurzen Zeitraums eingebrochen. Sitze ich deswegen jetzt jede Nacht mit ner Knarre oder dem Basi hinter der Tür?

Nö...

Der Typ hat es drauf angelegt und wollte jemanden verletzen/töten.
So ein Verhalten ist Psycho und wie schon dargelegt lange nicht mehr von der Castle-Doktrin gedeckt.
Insofern gehört dieser Spinner/Mörder in den Knast.

Pfefferspray im Koffer ist kein Problem - dien Einfuhr in DE ist aber nur möglich wenn es in deutsch als "Tierabwehrspray" gekennzeichnet ist, wovon man jetzt bei in den USA gekauftem Bärspray wohl eher nicht ausgehen kann. Im worst case nimmt es einem der dt. Zoll dann ab.

Und bitte auch dran denken:
Solche Sprays haben eine begrenzte Haltbarkeit. Macht also keinen Sinn ein x-jahre altes Spray hinter der Tür stehen zu haben.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Palo am 02.05.2014, 00:14 Uhr
Der Vater klagt an:

http://www.n-tv.de/panorama/Vater-von-getoetetem-Gastschueler-ist-entsetzt-article12751681.html
Der Vater sollte eigentlich mit sich selbst ins Gericht gehen.  Warum hat er seinem Sohn nicht beigebracht, dass man sich, auch wenn man ein wenig Durst verspuehrt, sein Getraenk nicht aus anderer Leute Garage holt, egal ob diese offen oder geschlossen ist!

Das war auch mein erster Gedanke. Wer weiss, ob der Kumpel, der scheinbar draussen Schmiere gestanden hat, die Geschichte von dem Gatorade nicht erfunden hat, Zeit genug hatte er ja sich was plausibles auszudenken. Was die beiden wirklich vor hatten wird wohl ein Geheimnis bleiben. Wohlmoeglich hatte der Schmieresteher sogar eine Waffe, wer weiss das schon.

Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: DocHoliday am 02.05.2014, 00:45 Uhr
Was soll ich mit einem Bärenspray gegen Einbrecher?  Wenn bei mir jemand einbricht, haut der entweder ab, wenn ich das Licht anschalte (dafür habe ich einen "Panikschalter" mit dem ich alle Lichter im Haus anschalte) oder ich warte, bis er weg ist bzw. schließe mich im Schlafzimmer ein und rufe die Polizei.
Ganz sicher die dämlichst mögliche Reaktion ist es, eine Auseinandersetzung mit dem Einbrecher zu suchen, egal ab mit Baseballschläger, Bärenspray oder Knarre.
Das endet mit körperlichen Schäden für mich oder einem Verfahren gegen mich und das wegen ein paar Euro? Ich habe eine ausreichend hohe Hausratversicherung, Ihr nicht?
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 02.05.2014, 04:42 Uhr


Ewig schade. Aber wie man es auch im Yellowstone lernt: "A fed bear is a dead bear" - will heißen: Hat ein Bär erst einmal die "einfache" Form der Nahrungsaufnahme, d. h. Plündern und Schmarotzen in und um menschliche Behausungen, gelernt, dann wird er gefährlich - weil er immer und immer wieder versuchen wird, sich sein "Futter" bei den Menschen zu holen. Leider hat "Bruno" das damals auch schon verinnerlicht indem er mehrfach domestizierte Tiere aus Gehegen an Wohngebäuden gerissen hat. Das Risiko wollte halt damals kein Politiker eingehen... Wiegesagt, ich finds schade, weil es ja in Kärnten/A offensichtlich gut klappen kann, wie man sieht.


Noch schnell ein Off Topic nachsetzen.
Was in Yellowtone gesagt wird, mag etwa fuer die dort ansaessigen Grislies zustimmen, aber nicht fuer die Schwarzbaeren, die auf meinem und der Nachbarn  Land leben.  Die gehen uns und unseren Hunden  aus dem Wege, wenn immer sie koennen.  Zur Not fluechten sie auf einen Baum.  Diese baeren sind nur gefaehrlich, wenn sie ihre Jungen verteidigen, oder in die Enge getrieben werden.  Natuerlich sollte man auch hier keine Baeren fuettern, weil die einfach zu Aergernissen werden.
http://dnr.wi.gov/topic/wildlifehabitat/documents/bearpractice.pdf
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Detritus am 03.05.2014, 23:02 Uhr
Was die beiden wirklich vor hatten wird wohl ein Geheimnis bleiben. Wohlmoeglich hatte der Schmieresteher sogar eine Waffe, wer weiss das schon.

Ja ne ist klar...

Wie war das: Nur weil Sie nicht paranoid sind, heißt das nicht das wir nicht hinter ihnen her sind?

Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Matze am 04.05.2014, 11:27 Uhr
Wir kennen die Details der Geschichte nicht und sollten nicht vorschnell urteilen.

[snip]

Der Austauschschüler ist mit Sicherheit über die Gesetze in Montana belehrt worden und hätte wissen müssen, dass dort bei Hausfriedensbruch schnell geschossen wird. Außerdem frage ich mich, was er um Mitternacht in einer fremden Garage zu suchen hat.

[snip]

Der Fall ist sicher sehr tragisch, besonders für die betroffene Familie, aber ohne dass wir hier die Fakten kennen, noch lange kein Grund für Amerika bashing.
Danke, Du hast das sehr gut auf den Punkt gebracht.

Finde ich auch ....
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Matze am 04.05.2014, 11:52 Uhr


Mit dem Tresspassing kann nur in Texas gefaehrlich sein, denn deren Castle Doctrim erlaubt auch auf unbefugte Landbetreter ohne Warnung zu schiessen.  In den meisten Staaten muss aufgefordert werden, dass Land zu verlassen.  Wenn der Aufforderung nicht Folge geleistet wird, darf geschossen werden, aber nicht mit Toetungsabsicht, mit anderen Worten, es darf nur auf Beine oder Arme geschossen werden, oder noch besser Wranschuesse in den Boden.  Wenn dabei eine Person erschossen wird, gilt das als Totschlag.

Schön, dass hier mal etwas differziert wird ....
Meistens liest man immer "....dort kannste sofort erschossen werden"

Übrigens, ich kann manches in USA verstehen - auch den Waffenbesitz.
Im diskutierten Fall sehe ich allerdings völlig unsinnigen, und durch Gesetz nicht abgedeckten Einsatz der Waffe. Deshalb sollte der Schütze auch verurteilt werden.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: gabenga am 05.05.2014, 13:56 Uhr
Ich verwende es gegen aufdringliche Nachbarn ;--)) Das hilft immer... musste es bisher nur ein Mal benutzen.
So ein sympathischer, bescheiden auftretender Mensch wie Du zieht halt andere Menschen an...  :lol:
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 05.05.2014, 14:52 Uhr
So ein sympathischer, bescheiden auftretender Mensch wie Du zieht halt andere Menschen an...  :lol:

Das sagen meine Bekannten und Arbeitskollegen auch  :wink:
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Detritus am 05.05.2014, 16:22 Uhr
Gab da gestern irgendwo einen Bericht im TV wo Mitschüler was zu dem Thema gesagt haben. War wohl ein dort üblicher Fall von "Garage Hopping" bei dem Jugendliche in offen stehende Garagen gehen in der Hoffnung im Kühlschrank oder anderweitig ein Bier abzustauben.

http://waukesha.patch.com/groups/mark-powerss-blog/p/bp--thinking-about-garage-hopping-for-beer-and-fun-think-again

Also nichts mit Schmiere stehen und der böse Mittäter hatte das Messer und er wollte doch alle abmurksen...

Und auch auf dem jetzt veröffentlichen Bild der Überwachungskamera ist mitnichten eine Waffe oder ähnliches bei dem späteren Opfer zu erkennen.
Insofern hat der Hausbesitzer hier schlicht (gewollt) überreagiert und wird dafür hoffentlich die Konsequenzen tragen müssen.

(Und die Mitschüler vom Opfer überlegen es sich jetzt hoffentlich 3x bevor sie auf der Suche nach einer Dose Bier ihr Leben riskieren.)
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: mrh400 am 05.05.2014, 16:41 Uhr
Hallo,
das scheint ja ein gängiger Sport zu sein :roll: - der Artikel ist 1 1/2 Jahre alt und warnt ".... Worse, they could wind up dead."
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Detritus am 05.05.2014, 16:43 Uhr
Auch noch ein schöner Artikel dazu:
http://www.lto.de/recht/hintergruende/h/diren-dede-markus-kaarma-austausschueler-usa-strafverfahren-castle-doctrine/

"Da das Garagentor offen gewesen sei, könne man nicht von einem Einbruch sprechen. Weil sich Dede nicht gewaltvoll Zutritt zu der Garage verschafft, sondern diese ungehindert betreten habe, habe weniger Anlass bestanden, seine Anwesenheit als Bedrohung wahrzunehmen.

Zudem sei Kaarma durch die Videokamera und Bewegungssensoren bereits frühzeitig gewarnt worden. Die Konfrontation mit Dede sei für ihn nicht überraschend gewesen, sondern im Gegenteil sogar gezielt von ihm herbeigeführt, obwohl er stattdessen auch einfach die Polizei hätte rufen können. Da Kaarma Dede zudem offenbar keine Gelegenheit gegeben habe, sich zu äußern oder die Garage zu verlassen, und da er bereits Tage zuvor über seine Absicht gesprochen habe, jemanden zu erschießen, sei es gut möglich, dass am Ende des Verfahrens ein Schuldspruch stehen werde."
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Soulfinger am 05.05.2014, 17:24 Uhr
Sachen gibt's . . . den Jugendlichen heute muss es definitiv langweilig sein, sonst käme man ja nicht auf so doofe Ideen.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Palo am 05.05.2014, 21:22 Uhr
Gab da gestern irgendwo einen Bericht im TV wo Mitschüler was zu dem Thema gesagt haben. War wohl ein dort üblicher Fall von "Garage Hopping" bei dem Jugendliche in offen stehende Garagen gehen in der Hoffnung im Kühlschrank oder anderweitig ein Bier abzustauben.


Wenn das wirklich so eine "uebliche" Sache ist, was durchaus moeglich ist, sollte man ja annehmen dass die Polizei dazu im Stande ist, die Jugendlichen zu fassen wenn sie Bier klauen gehen weil sie es normal nicht kaufen duerfen. Wenn die Polizei dazu aber zu faul ist, was nicht selten der Fall ist, dan heisst es wieder nach altem amerikanischem Motto: Selbst ist der Mann.

Ich sage immer noch der Junge hatte in der Garage nichts zu suchen, egal wie harmlos man das aus deutscher Sicht sieht.

Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: DocHoliday am 05.05.2014, 21:26 Uhr
Ich sage immer noch der Junge hatte in der Garage nichts zu suchen, egal wie harmlos man das aus deutscher Sicht sieht.

Klar, eine geklaute Dose Bier ist selbstverständlich mehr wert als ein Menschenleben!

Ich sage, der Mann hatte keinerlei Grund und schon gar kein Recht, den Jungen zu erschießen, egal wie richtig es aus amerikanischer Sicht auch erscheint.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 05.05.2014, 21:39 Uhr
Ich sage immer noch der Junge hatte in der Garage nichts zu suchen, egal wie harmlos man das aus deutscher Sicht sieht.

Klar, eine geklaute Dose Bier ist selbstverständlich mehr wert als ein Menschenleben!

Ich sage, der Mann hatte keinerlei Grund und schon gar kein Recht, den Jungen zu erschießen, egal wie richtig es aus amerikanischer Sicht auch erscheint.
Meine amerikanische Sicht ist wie deine Deutsche.  Es gab keinen Grund jemanden zu erschiessen, und ich hoffe, dass der Schuetze sich das in seiner Gefanegniszelle fuer viele Jahre veranschaulichen kann!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: DocHoliday am 05.05.2014, 21:47 Uhr
Hoffen wir es!

Bisher spricht alles, was man so lesen konnte gegen Selbstverteidigung selbst bei sehr großzügiger Auslegung der Castle-Doktrin.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Detritus am 05.05.2014, 22:11 Uhr
Ich sage immer noch der Junge hatte in der Garage nichts zu suchen, egal wie harmlos man das aus deutscher Sicht sieht.

Auch nach deutscher Sicht hatte er da nicht zu suchen. Aber weder nach deutscher noch nach US Sicht oder Recht durfte der Typ ihn deswegen einfach so über den Haufen schießen.
Er hat gezockt und hoffentlich damit verloren. Denn auch wenn es einigen scheinbar schwer begreifbar zu machen ist:

Es ist nun mal keine Notwehr wenn ich eine perfide Falle baue, mich selbst dann erst noch mit einer geladenen Waffe zu diesem Ort begebe und dann ohne jegliches Anzeichen einer Bedrohung jemanden über den Haufen schieße wenn ich genügend andere Optionen gehabt hätte. Da ist - auch mit viel Phantasie - nun mal nichts mit:

"Ach Herr Richter ich habe mich so gefürchtet und hatte Angst um mein Leben..."
Sondern das ist kaltblütiger Totschlag wenn nicht sogar Mord und dafür geht dieser "Selbst ist der Mann" hoffentlich in den Knast und ist anderen schießwütigen Rambos eine Lehre.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: playmaker11 am 06.05.2014, 07:45 Uhr
Zitat
Dann habe K. vier Schüsse ins Dunkle abgefeuert - extra hoch, um "sein Auto in der Garage nicht zu treffen".
So was nennt man dann Wertegesellschaft (?)
Das nennt man "John Wayne Prinzip" - erst schießen dann fragen.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: mrh400 am 06.05.2014, 08:24 Uhr
Hallo,
ein dort üblicher Fall von "Garage Hopping" bei dem Jugendliche in offen stehende Garagen gehen in der Hoffnung im Kühlschrank oder anderweitig ein Bier abzustauben.
das rechtfertigt letztlich gar nichts (weder das Verhalten des Schülers noch das des Schützen), aber es erklärt einiges:

Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: gabenga am 06.05.2014, 12:51 Uhr
Ich möchte anmerken, dass (lt. Presseberichten) mit einer von der Straße aus gut sichtbaren Damenhandtasche und nicht mit einem Sixpack gelockt wurde.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Detritus am 06.05.2014, 14:12 Uhr
Tja und jedem (Frisör etc.) hat der gute Mann erzählt dass angeblich vorher 2x bei ihm eingebrochen worden ist.

Der Polizei hat er das vorher aber nicht angezeigt, sondern erst nach seiner Festnahme kam das Thema zur Sprache. Ein Schelm wer böses dabei denkt...

Und in einem ähnlichen Fall hat die US Justiz dem Schützen auch schon mal deutlich die Grenzen aufgezeigt:

"Byron Smith, a 65-year-old retiree, unsuccessfully used that defense to justify his shooting of Nick Brady, 17, and Haile Kifer, 18, after the cousins broke into his Little Falls home in 2012. Smith's attorney said his client's home had been burglarized, and he was afraid.

Smith was convicted of premeditated murder Tuesday. Prosecutors said Smith moved his truck to make it look as though no one was home. He turned on a handheld recorder, had a surveillance system running and waited in the basement with food, water and two guns.

Brady descended the basement stairs first, and Smith shot him three times, saying "You're dead." He dragged the body to another room and waited until Kifer followed, and he shot her. "You're dying," he told her, according to the audio recording."

http://news.yahoo.com/stand-ground-law-tested-recent-shootings-062150849.html

Wer anderen eine Grube gräbt fällt selbst hinein oder wie war das?
 
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: McC am 07.05.2014, 22:01 Uhr
Garage Hopping  :roll:

http://www.sueddeutsche.de/panorama/in-usa-erschossener-austauschschueler-diren-d-soll-mehrfach-in-garagen-eingedrungen-sein-1.1954768
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: reisende am 09.05.2014, 14:58 Uhr
warum wundert mich das jetzt nicht?
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Detritus am 09.05.2014, 15:11 Uhr
Was genau?
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: reisende am 09.05.2014, 15:49 Uhr
...dass die beiden Jungs schon vorher in fremden Garagen Dinge entwendet haben...

Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: groovy am 09.05.2014, 15:57 Uhr
"soll"
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: wolfi am 09.05.2014, 17:33 Uhr
Aus dem zitierten Bericht der SZ:

Zitat
Die Ermittler prüfen unterdessen, ob K. bei den tödlichen Schüssen möglicherweise unter dem Einfluss von Drogen stand. Bei dem Mann wurde nach Justizangaben ein Vorrat an Marihuana gefunden.

Also nicht der Dieb war high, sondern der Schütze (vielleicht ...)!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Soulfinger am 09.05.2014, 18:31 Uhr
und unter Drogen oder im Suff ist er vermindert Straffähig . . . zumindest in Deutschland, wo ja jeder Straftäter erst mal auf Psycho macht, um eine mildere Strafe zu bekommen  :roll:
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: 147VNN am 09.05.2014, 18:42 Uhr
und unter Drogen oder im Suff ist er vermindert Straffähig . . . zumindest in Deutschland

Ach so, und das steht wo?
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Soulfinger am 09.05.2014, 18:52 Uhr
Auf die Schnelle http://www.gangway.de/gangway.asp?cat1id=6&cat2id=43&cat3id=&DocID=89&client=gangway

Für Eilige: Kurzfassung
Um sich strafbar zu machen, muß der Täter den Tatbestand des Gesetzes erfüllen, es dürfen keine Rechtfertigungsgründe wie Notwehr, § 32 StGB o.ä. eingreifen und er muß schuldfähig gehandelt haben.
Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres sind immer gem. § 19 StGB schuldunfähig.
Bei allen anderen Tätern kann die Schuldfähigkeit aufgrund von Drogen oder Alkohol und anderer Ursachen wie Geisteskrankheit verringert sein, oder sogar gem. § 20 StGB ganz entfallen.
In der Regel ist jemand ab 3,0 Promille Blutalkoholkonzentration (BAK) schuldunfähig. Bei Tötungsdelikten erst ab 3,3 Promille BAK. Dies sind aber nur Richtwerte. Im Einzelfall kann das Gericht auch hiervon abweichen.
Für im Vollrausch begangene Delikte kann man gem. § 323a StGB bestraft werden, der Strafrahmen beträgt bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe.
Wer sich betrinkt und weiss oder damit rechnet, dass er in diesem Zustand eine bestimmte Straftat begehen wird, wird u.U. wie ein "normaler Täter" bestraft, also zum Teil härter als nach § 323a StGB.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: 147VNN am 09.05.2014, 19:08 Uhr
Schuldunfähigkeit ist immer individuell. Wer mit 3%o noch irgendwas tun kann, egal was, muss extrem trinktrainiert sein. Und das Urteil, wo jemand für schuldunfähig erklärt wurde, nur weil er 3%o hatte (und keine anderen psychiatrischen Störungen), das möchte ich sehen. Wo keine Schuld, da keine Strafe, aber i.d.R. Unterbringung in der Psychiatrie.

Und bei den allermeisten wird die alkoholische oder Drogenbeeinflussung überhaupt nicht als strafmildernd angenommen.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Soulfinger am 09.05.2014, 19:12 Uhr
ich denke, die Wahrscheinlichkeit vermindert Straffähig zu sein auf Grund dessen, das man "einen auf Psycho" mcht ist weitaus größer.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: 147VNN am 09.05.2014, 19:20 Uhr
So einfach ist das mit dem "einen auf Psycho" zu machen auch nicht. Schwere Kindheit ist jedenfalls keine krankhafte seelische Störung. Und eine echte Psychose zu simulieren ist schon ein Kunststück... und endet bei Erfolg wie gesagt mit der Unterbringung in der Psychiatrie. :?
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Stefan M. am 10.05.2014, 10:17 Uhr
@ Soulfinger: Respekt, sehr gut und zutreffend dargestellt.

Eins wurde noch vergessen, die sog. "verminderte Schuldfähigkeit". Diese greift im Bereich von 2,0 bis 3,0 Promille (Richtwerte!) und kann sich bei der Strafzumessung vermildernd auswirken. Ist sehr viel häufiger der Fall als die Schuldunfähigkeit ab etwa 3,0 Promille (schlicht weil kaum einer mit so einer Alkoholisierung überhaupt noch handlungsfähig ist).

Ich denke aber im Fall Kaarma vs. Dede wird sich die Hauptfrage in der Gerichtsverhandlung kaum um die Schuldfähigkeit des Schützen drehen, sondern eher um die Frage "Castle Doctrine ja oder nein" - also den Bereich der Rechtfertigungsgründe. Ganz abgesehen davon, dass man das deutsche Rechtssystem nicht 1:1 auf die USA umlegen kann.

Erstaunt hat mich übrigens die Tatsache, dass die Amerikaner den Begleiter von Dede, angeblich einen Ecuadorianer, so einfach ausreisen haben lassen, nachdem er ja mehrere Einbrüche zugegeben hat.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: lonewolf81 am 10.05.2014, 11:39 Uhr
Erstaunt hat mich übrigens die Tatsache, dass die Amerikaner den Begleiter von Dede, angeblich einen Ecuadorianer, so einfach ausreisen haben lassen, nachdem er ja mehrere Einbrüche zugegeben hat.

Dann werden sie ihn vermutlich nicht wieder reinlassen und damit ist das Problem auch gelöst.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Detritus am 15.05.2014, 11:01 Uhr
Hier mal das komplette Protokoll:

http://www.nbcmontana.com/blob/view/-/25942806/data/1/-/l0usdlz/-/Kaarma-Affidavit.pdf

Der Herr K. ist ja insgesamt wohl ein sehr "reizender" Zeitgenosse...

Und warum wundert es mich nicht, dass der Einbruch bei dem ein Glas mit Mariuhana gestohlen wurde nicht angezeigt worden ist?

Aber Hauptsache schön vorher noch mal eine Tüte durchziehen und das losgehen um jemanden über den Haufen zu schießen. Aber hey wer drauf ist bei dem kann man es ja durchaus verstehen, dass er so reagiert - Paranoia wird ja durch Drogenkonsum auch nicht irgendwie gefördert... :roll:
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Detritus am 18.12.2014, 08:08 Uhr
Direns Todesschütze schuldig gesprochen. Jubel im Gerichtssaal

http://n-tv.de/panorama/Direns-Todesschuetze-schuldig-gesprochen-article14180481.html

YES
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Microbi am 18.12.2014, 08:11 Uhr
Habe ich heute im Radio gehört. Mögliche Strafe: 10-100 Jahre Haft.
Ich gebe zu, ich war positiv überrascht.

Mic
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Detritus am 18.12.2014, 10:00 Uhr

Ich gebe zu, ich war positiv überrascht.


Ich auch - zumal es ja bei den Juryberatungen nicht sofort eine Einigkeit gegeben hat.

Ob jetzt 10 oder 100 Jahre liegt ja nun am Richter - mein Mitleid für den Täter hält sich dabei sehr in Grenzen.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Matze am 18.12.2014, 10:33 Uhr

Ich gebe zu, ich war positiv überrascht.

Mic
Ich war nicht überrascht. ...
Habe von Anfang an gedacht, dass er mit "Notwehr" nicht durch kommt
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Yaphi am 18.12.2014, 11:05 Uhr
Den Zyniker in mir überrascht das Urteil nicht.
Schließlich ist Diren ja weiß und dann auch noch Deutscher.
Ein Freispruch wäre also aus politischen Gründen schon kaum möglich gewesen...
Wie hätte das Urteil gelautet, wenn Diren arm, schwarz und Amerikaner gewesen wäre ?
Man weiß es nicht...

Trotzdem, Thumbs Up für die Verurteilung !
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Floridiana am 18.12.2014, 14:25 Uhr
Ich sehe das ganz zynisch. Wenn du Gastschueler bist, dann treib dich nicht nachts mit Leuten rum, die Einbrueche machen. Du koenntst an einen Psychopathen geraten, der dich ueber den Haufen schiesst. Es nuetzt dir nichts mehr, wenn er dann verurteilt wird.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Tinerfeño am 18.12.2014, 14:31 Uhr
Das ist ein völlig gerechtes Urteil. Ich bin auch ehrlich gesagt erleichtert, denn ein Urteil, was für den Schützen gesprochen hätte, hätte in Deutschland vermutlich wieder eine Diskussion über das "schlimme Rechtssystem der USA" und die "schlimmen Amerikaner" begünstigt.

Ansonsten: Wer seine Garage nicht abschließt und den Täter regelrecht einlädt, um ihn dann hinzurichten, hat eine Gefängnisstrafe verdient.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Soulfinger am 18.12.2014, 15:28 Uhr
finde ich nicht . . . was hat ein Fremder in der Nacht auf meinem Grundstück/in meiner Garage verloren?? Und: egal wie das Gericht entschied, was hat uns in Deutschland das Rechtssystem der USA zu interessieren?? Sobald ich im Ausland bin, hab ich mit dem Strafmass des dortigen Landes zu rechnen. Fängt ja schon beim Bußgeldkatalog für Verkehrssünder an . . .
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Drummond am 18.12.2014, 15:39 Uhr
finde ich nicht . . . was hat ein Fremder in der Nacht auf meinem Grundstück/in meiner Garage verloren?? Und: egal wie das Gericht entschied, was hat uns in Deutschland das Rechtssystem der USA zu interessieren?? Sobald ich im Ausland bin, hab ich mit dem Strafmass des dortigen Landes zu rechnen. Fängt ja schon beim Bußgeldkatalog für Verkehrssünder an . . .
Da haste Recht.
VG
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: mrh400 am 18.12.2014, 15:48 Uhr
Sobald ich im Ausland bin, hab ich mit dem Strafmass des dortigen Landes zu rechnen.
Klar - aber nicht mit Selbstjustiz (zumindest nicht in einem Rechtsstaat)
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: DocHoliday am 18.12.2014, 15:51 Uhr
finde ich nicht . . . was hat ein Fremder in der Nacht auf meinem Grundstück/in meiner Garage verloren??

Nix!
Aber gibt Dir das das Recht, ihn zu töten?
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Tinerfeño am 18.12.2014, 15:51 Uhr
was hat ein Fremder in der Nacht auf meinem Grundstück/in meiner Garage verloren??

Das ist vollkommen richtig. Sicherlich war das ein Fehler, allerdings hat man genauso die Pflicht, sein Haus und Eigentum ordnungsgemäß zu sichern - eben z. B. durch Abschließen der Garage bei Nacht. Das, was der Schütze getan hat, war ganz klar Selbstjustiz. Und bei Diebstahl und offensichtlich nicht vorhandener Bewaffnung, ist das Umbringen des Einbrechers - so falsch sich der Täter auch verhalten hat - zu viel des Guten. Das Gericht wird schon richtig entschieden haben.

Zitat
Und: egal wie das Gericht entschied, was hat uns in Deutschland das Rechtssystem der USA zu interessieren??

So war das nicht gemeint. Wenn das Gericht den Schützen freigesprochen hätte, wäre in Deutschland eventuell eine Diskussion von wegen "mit Zweierlei-Maß-Messen" aufgekommen.

Außerdem wäre ein Freispruch ja fast schon einem Freibrief für willkürliches Drauflosballern, wenn man sich mal (evetuell sogar unzurecht) bedroht fühlt, gewesen.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: DocHoliday am 18.12.2014, 16:04 Uhr
Außerdem wäre ein Freispruch ja fast schon einem Freibrief für willkürliches Drauflosballern, wenn man sich mal (evetuell sogar unzurecht) bedroht fühlt, gewesen.

Das ist doch nach meinem Verständnis inzwischen in vielen Staaten geltendes Recht oder zumindest gängige Rechtssprechung. Für den Notwehrtatbestand reicht es, dass man sich bedroht fühlt. Man muss nicht so lange warten, bis klar ist, ob objektiv eine Bedrohung vorliegt (dann kann es ja unter Umständen schon zu spät sein) sondern kann sofort handeln (schießen).
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Tinerfeño am 18.12.2014, 16:11 Uhr
Außerdem wäre ein Freispruch ja fast schon einem Freibrief für willkürliches Drauflosballern, wenn man sich mal (evetuell sogar unzurecht) bedroht fühlt, gewesen.

Das ist doch nach meinem Verständnis inzwischen in vielen Staaten geltendes Recht oder zumindest gängige Rechtssprechung. Für den Notwehrtatbestand reicht es, dass man sich bedroht fühlt. Man muss nicht so lange warten, bis klar ist, ob objektiv eine Bedrohung vorliegt (dann kann es ja unter Umständen schon zu spät sein) sondern kann sofort handeln (schießen).

Umso besser, dass in diesem Fall anders entschieden wurde. Diese Rechtsprechung finde ich übrigens sehr bedenklich. Wenn ich jemandem auf meinem Grundstück erschieße, weil ich ihn nicht mag, könnte man das ja dann immer als Notwehr auslegen. Wer will das denn nachweisen? Es ist schon wichtig, dass dem Einzelfall detailliert nachgegangen wird.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Detritus am 18.12.2014, 16:52 Uhr
finde ich nicht . . . was hat ein Fremder in der Nacht auf meinem Grundstück/in meiner Garage verloren??

Wie schon geschrieben: Nix. Und hätte Diren die Schüsse überlebt wäre er wohl auch sicher für seine "Tat" zur Rechenschaft gezogen worden - wobei er hier ja nicht mal im juristischen Sinne einen Einbruch begangen hat, schließlich hat er die Garagentür nicht gewaltsam geöffnet. Insofern wäre das max. Hausfriedensbruch mit Diebstahlabsicht(?).

Das berechtigt aber eben weder in den USA noch in DE dann jeden selbsternannten Rambo dazu solche Leute kommentarlos über den Haufen zu schießen. Er hätte zig andere Möglichkeiten gehabt hier zu reagieren, aber nein er geht mit einer geladenen Knarre raus (warum gehe ich zu einem potentiellen Angreifer auch noch raus?) und ballert wild drauf los.

Die Jury hat das schon richtig gesehen: Deliberate homicide (= vorsätzliche Tötung (in DE vgl. mit "Totschlag")) und nichts mit "Notwehr" aus Angst.

Hätte man ihm noch nachweisen können, dass er nicht "blind" sondern gezielt auf sein Opfer geschossen hat, dann wäre da wohl sogar die Frage gewesen ob es nicht sogar "murder" gewesen ist und dann wären wir nicht mehr bei "10-100" sondern "lebenslänglich" gelandet.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Floriana am 19.12.2014, 02:46 Uhr
Sicherlich war das ein Fehler, allerdings hat man genauso die Pflicht, sein Haus und Eigentum ordnungsgemäß zu sichern - eben z. B. durch Abschließen der Garage bei Nacht.

Laut wem ist man dazu verpflichtet? Und was genau ist "ordnungsgemäß"? Nach wessen Ordnung?


Floriana
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 19.12.2014, 05:16 Uhr
allerdings hat man genauso die Pflicht, sein Haus und Eigentum ordnungsgemäß zu sichern - eben z. B. durch Abschließen der Garage bei Nacht.
Kannst du mir mal einen amerikanischen Gesetzestext zeigen, wo das geschrieben steht?
Meine Schwiegereltern hatten an ihrer Haustuere weder ein Schloss, noch konnten die Fenster verriegelt werden, und trotzdem wurde ein Eindringling als Raeuber verurteilt.
Wir hier haben auch ein Castle Doctrine, allerdings duefen wird Eindringlinge nur erschiessen, wenn unser Leben in Gefahr ist.  Fuer Sachschaeden duerfen wir so auf die Taeter Schiessen, dass eine Flucht unmoeglich ist.  Ein Eindringling ist eine Person, die bei Tageslicht unerlaubt mein Grunstueck betritt, und nach einer Warnung dieses nicht umgehend verlaesst.  Bei Dunkelheit braucht keine Warnung gegeben werden.  Da die meisten Leute hier in der Ecke aktive Jaeger sind, besteht auch eine grosse Wahrscheinlichkeit, dass sie einen Eindringling entsprechend verletzen.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Microbi am 19.12.2014, 07:45 Uhr
"Castle Doctrine" in Montana:

"45-3-103. Use of force in defense of occupied structure.

(1) A person is justified in the use of force or threat to use force against another when and to the extent that the person reasonably believes that the use of force is necessary to prevent or terminate the other person's unlawful entry into or attack upon an occupied structure.
(2) A person justified in the use of force pursuant to subsection (1) is justified in the use of force likely to cause death or serious bodily harm only if:
(a) the entry is made or attempted and the person reasonably believes that the force is necessary to prevent an assault upon the person or another then in the occupied structure; or
(b) the person reasonably believes that the force is necessary to prevent the commission of a forcible felony in the occupied structure.
"

Das war der Maßstab.

Mic
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Detritus am 19.12.2014, 08:02 Uhr
Insofern wäre alles andere als ein Schuldspruch auch inakzeptabel gewesen...
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Tinerfeño am 19.12.2014, 11:20 Uhr
allerdings hat man genauso die Pflicht, sein Haus und Eigentum ordnungsgemäß zu sichern - eben z. B. durch Abschließen der Garage bei Nacht.
Kannst du mir mal einen amerikanischen Gesetzestext zeigen, wo das geschrieben steht?

Es gibt auch noch sowas wie den gesunden Menschenverstand, der leider immer mal wieder vernachlässigt wird. Wenn ich einen Einbrecher regelrecht einlade, indem ich eine Garage über Nacht offen lasse, ist man selbst schuld, wenn man bestohlen wird. Gerade, wenn schon mehrfach eingebrochen wurde, sollte es doch mal "Klick" machen. Kein Wunder also, dass das Gericht die Tat nicht als Notwehr gewertet hat, sondern als bewusste Tötung. Der Schütze hat doch regelrecht auf den Einbrecher gewartet, um ihn kaltblütig abzuknallen. Kein Einbruch rechtfertig Selbstjustiz auf diese furchtbare Art und Weise. Für sowas gibts die Polizei.

Es wäre jetzt sowieso albern, das Urteil in Frage zu stellen. Ein amerikanisches Gericht hat (richtig) entschieden und gut ist. Wir müssen jetzt hier nicht die Hobby-Rechtsanwälte spielen ;)
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Detritus am 19.12.2014, 12:33 Uhr
Meine Schwiegereltern hatten an ihrer Haustuere weder ein Schloss, noch konnten die Fenster verriegelt werden, und trotzdem wurde ein Eindringling als Raeuber verurteilt.

Raub ist nicht gleich Diebstahl ist nicht gleich Einbruch ist nicht gleich...

Mal aus DE-Sicht (in den USA ist es aber sehr ähnlich) vereinfacht gesprochen:

Raub = Wegnahme einer Sache unter Anwendung oder Androhung von Gewalt

Einbruch = Eindringen in fremden Besitz bei Überwindung eines Hindernisses oder einer besonderen Sicherung

Diebstahl = vorsätzliche Wegnahme einer Sache mit dem Willen einen neuen Gewahrsam zu begründen

Gehe ich jetzt also in ein nicht abgeschlossenes Haus, halte dem Bewohner eine Waffe vor den Kopf und fordere Geld oder Wertgegenstände, dann habe ich einen Raub aber keinen Einbruch begangen. Ist die Tür abgeschlossene und ich breche diese auf bevor ich die Waffe ziehe wäre das dann sowohl Einbruch als auch Raub.

Gehe ich in ein nicht abgeschlossenes Haus und stehle in Abwesenheit der Bewohner etwas = Diebstahl, aber kein Einbruch oder Raub. Natürlich sind auch hier Kombinationen denkbar, so z.B. Einbruchdiebstahl, also erst die Tür aufbrechen und dann stehlen. Und um es auf die Spitze zu treiben kann aus einem ursprünglichen Einbruchdiebstahl dann auch ein Raub werden wenn die Bewohner heimkommen während ich die Beute raustrage und ich dann wieder die Waffe ziehe...

Insofern wie schon geschrieben war das was Diren gemacht hat kein "Einbruch" (da kein gewaltsamer Zutritt) sondern eben max. ein "unlawfull entry" (wobei man sich hierüber sicherlich auch noch vortrefflich streiten könnte da es ja eine bewusst gelegte Falle war).

Was er wirklich in der Garage wollte werden wir wohl nie erfahren, spielt letztendlich aber auch keine Rolle. Ja Kamaar war berechtigt sich gegen diesen "unlawfull entry" zu wehren - allerdings eben nur in einem engen Rahmen und diesen hat er deutlich überschritten. Und vor dem Hintergrund wie die Tat abgelaufen ist muss es dann eben nicht verwundern, wenn die Jury ihm die Nummer "Aber ich habe mich so arg gefürchtet..." nicht abnimmt wenn jemand in so einer Situation einfach rausläuft und blind draufhält.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Floridiana am 21.12.2014, 00:41 Uhr
Die Verurteilung ist klar, weil er vorher schon rumerzaehlte, was er vorhatte. Er konnte sich also nicht mehr damit rausreden, dass er bedroht wurde. Kommt immer auf den Einzelfall an, ob die Bedrohung glaubhaft ist.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 21.12.2014, 05:44 Uhr


Gehe ich in ein nicht abgeschlossenes Haus und stehle in Abwesenheit der Bewohner etwas = Diebstahl, aber kein Einbruch oder Raub.
Scheinbar haben die Cops das hier anders verstanden, denn die Anzeige lief mit einem count als burlary, und einem Zweiten als robbery.

Bank robbers sind ja auch Raeuber wenn sie ein Bank nachts ueberfallen, wenn niemand dort ist!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: exit am 21.12.2014, 09:37 Uhr
Gehe ich in ein nicht abgeschlossenes Haus und stehle in Abwesenheit der Bewohner etwas = Diebstahl, aber kein Einbruch oder Raub.
Scheinbar haben die Cops das hier anders verstanden, denn die Anzeige lief mit einem count als burlary, und einem Zweiten als robbery.

Bank robbers sind ja auch Raeuber wenn sie ein Bank nachts ueberfallen, wenn niemand dort ist!

Ich könnte mir vorstellen, dass es eher historische Gründe hat, warum ein Einbruch(-Diebstahl) in eine Bank als Bankraub bezeichnet wird, obwohl es, wenn er unbewaffnet und ohne Androhung und/oder Anwendung von Gewalt ausgeführt wird, im juristischen Sinne ein Einbruch-Diebstahl ist.
Ich bin jedoch kein Jurist und lasse mich gerne korrigieren, falls ich damit falsch liege.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Drummond am 21.12.2014, 11:33 Uhr


Ich könnte mir vorstellen, dass es eher historische Gründe hat, warum ein Einbruch(-Diebstahl) in eine Bank als Bankraub bezeichnet wird, obwohl es, wenn er unbewaffnet und ohne Androhung und/oder Anwendung von Gewalt ausgeführt wird, im juristischen Sinne ein Einbruch-Diebstahl ist.
Ich bin jedoch kein Jurist und lasse mich gerne korrigieren, falls ich damit falsch liege.

Und ich kann mir nicht vorstellen, wie der liebe Räuber (Räuber ist viell. schon politisch uncorrect) ohne Drohung an das liebe Geld kommet!?
VG
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: mrh400 am 21.12.2014, 11:47 Uhr
ein Einbruch(-Diebstahl) in eine Bank

Und ich kann mir nicht vorstellen, wie der liebe Räuber (Räuber ist viell. schon politisch uncorrect) ohne Drohung an das liebe Geld kommet!?

Wen soll er denn bedrohen, wenn er nächtens in eine leere Bank einbricht?
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Tinerfeño am 21.12.2014, 12:10 Uhr
Und ich kann mir nicht vorstellen, wie der liebe Räuber (Räuber ist viell. schon politisch uncorrect) ohne Drohung an das liebe Geld kommet!?

Durch einen Einbruch bei Nacht z. B.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: dschlei am 21.12.2014, 12:42 Uhr
Gehe ich in ein nicht abgeschlossenes Haus und stehle in Abwesenheit der Bewohner etwas = Diebstahl, aber kein Einbruch oder Raub.
Scheinbar haben die Cops das hier anders verstanden, denn die Anzeige lief mit einem count als burlary, und einem Zweiten als robbery.

Bank robbers sind ja auch Raeuber wenn sie ein Bank nachts ueberfallen, wenn niemand dort ist!

Ich könnte mir vorstellen, dass es eher historische Gründe hat, warum ein Einbruch(-Diebstahl) in eine Bank als Bankraub bezeichnet wird, obwohl es, wenn er unbewaffnet und ohne Androhung und/oder Anwendung von Gewalt ausgeführt wird, im juristischen Sinne ein Einbruch-Diebstahl ist.
Ich bin jedoch kein Jurist und lasse mich gerne korrigieren, falls ich damit falsch liege.
Es koennte auch sein, dass die amerikanischen Gesetzeshueter andere Begriffe fuer solche Straftaten zu Grunde legen als etwa ein Deutscher, der versucht die amerikanischen Gesetze zu interpretieren?
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Detritus am 21.12.2014, 14:45 Uhr
Nun ja die Begrifflichkeiten sind auch in den einschlägigen US Vorschriften meistens vorab definiert, so dass es hier nicht zu viel zu interpretieren gibt. In manchen Bundesstaaten ist es "schon" burglary wenn "illegales betreten"'eines Gebäudes mit der Absicht eine Straftat vorliegt, "illegales betreten" setzt dabei nicht zwingend voraus, dass man die Tür dafür aufbrechen muss, reicht also u.U. auch nur den Türknopf zu drehen.

Spielt unter Strich für den Fall Diren aber keine bzw. nur eine untergeordnete Rolle - die Jury hat zutreffend festgestellt, dass der Schütze sein "Notwehrrecht" hier massiv überzogen hat und ihn dafür in den Knast geschickt. Und ob der Junge sich - sofern er überlebt hätte - nun wg. unbefugtem Betretens, Hausfriedensbruch oder "burglary" hätte verantworten müssen - wen interessiert das noch wirklich?

Einzige "Chance" für den Rambo wäre wohl gewesen wenn Diren eine (Schuss-)Waffe bei sich gehabt hätte, dann wäre dieses Laienschauspiel mit der "Todesangst" bei der Jury ggf. anders angekommen.
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Davidc am 12.02.2015, 19:41 Uhr
70 JAHRE HAFT FÜR DIRENS TODESSCHÜTZE
Für die tödlichen Schüsse auf den Hamburger Austauschschüler Diren Dede muss der Hausbesitzer Markus Kaarma aus Montana 70 Jahre ins Gefängnis. Eine Freilassung auf Bewährung kommt frühestens nach 20 Jahren in Frage.

Quelle: n-tv.de

Ausführlicher:

http://missoulian.com/news/local/judge-sentences-kaarma-to-years-in-prison/article_950b8353-1172-50aa-abec-3ec8705e1437.html

Wird sicherlich weiter verhandelt werden ....
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Tinerfeño am 12.02.2015, 19:54 Uhr
Klingt nach einer angemessenen Strafe. Danke für den Link!
Titel: Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
Beitrag von: Detritus am 12.02.2015, 20:35 Uhr
Hellyeah!!!