Washington (epd). Die Banknoten in den USA sollen künftig so
gestaltet werden, dass sie für Sehbehinderte problemlos
unterscheidbar sind. Das entschied ein Berufungsgericht am Dienstag
(Ortszeit) in Washington. Es gab der Beschwerde des nationalen
Blindenverbandes statt, der die derzeitigen Geldscheine für
diskriminierend hält. US-Banknoten sind bislang gleich groß, haben
die gleiche Farbe und fühlen sich gleich an - egal ob sie einen oder
hundert Dollar wert sind.
Das Gericht wies Einwände des Finanzministeriums zurück, wonach der
Druck neuer Banknoten zu kostspielig wäre. In mehr als 180 Ländern würden Scheine zur besseren Unterscheidung in unterschiedlichen
Größen und Farben gedruckt, schieb Richter James Robertson in der
Urteilsbegründung. Die US-Regierung habe keine plausiblen Gründe
dargelegt, warum dies in den Vereinigten Staaten nicht möglich sein
sollte. Gegen das Urteil kann vor dem Obersten US-Gericht Berufung
eingelegt werden.
Der Blindenverband hat unter anderem vorgeschlagen, den Wert der
Banknoten in Blindenschrift aufzudrucken. Nach Schätzungen sind etwa
1,3 Millionen US-Amerikaner blind oder schwer sehbehindert.