Zwei Regierungsberichte stellen US-Flughäfen vernichtende Zeugnisse aus. Trotz Milliardeninvestitionen seien die Sicherheitskontrollen seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 nicht besser geworden.
Washington - Die beiden Gutachten, die der US-Kongress und das Heimatschutzministerium in Auftrag gegeben hatten, sollen in Kürze veröffentlicht werden. "Da werden viele Leute schockiert sein", sagte der republikanische Abgeordnete John Mica, Leiter des Luftfahrtausschusses des Repräsentantenhauses, gegenüber der Nachrichtenagentur AP.
Die Kontrollen an den Sicherheitsschleusen, die verhindern sollen, dass gefährliche Gegenstände an Bord von Flugzeugen gelangen, sind den Berichten zufolge auf dem gleichen Stand wie vor den Anschlägen des 11. Septembers: mangelhaft. Der demokratische Abgeordnete Peter DeFazio, ebenfalls Mitglied des Luftfahrtausschusses, kritisierte insbesondere die auf den Flughäfen eingesetzten Röntgengeräte zur Durchleuchtung des Gepäcks. Viel bessere Geräte würden bereits im Weißen Haus und im Kapitol eingesetzt.
Damit scheinen Milliarden Dollar an Investitionen weitgehend wirkungslos geblieben zu sein. Zur Verbesserung der Kontrollen wurden Anfang 2002 an rund 450 Flughäfen insgesamt 45.000 Beschäftigte eingestellt.
Bereits vor einem Jahr hatte der damalige Generalinspekteur der Behörde für Heimatsicherheit, Clark Ervin, von Mängeln berichtet. Die Leistung sowohl der Kontrolleure der Verkehrssicherheitsbehörde (TSA) als auch der Angestellten von Privatfirmen sei "gleich geblieben, und das bedeutet: gleich schlecht". Die Kontrolleure werden von verdeckten Ermittlern getestet, die versuchen, Bomben- und Waffenattrappen durch die Sicherheitsschleusen zu schmuggeln.
Auf US-Flughäfen werden jeden Monat etwa eine halbe Million Gegenstände von Fluggästen eingezogen, darunter 160.000 Messer, 2000 Teppichmesser und 70 Schusswaffen.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,351725,00.html