usa-reise.de Forum

Unterhaltung & aktuelle Hinweise => Aktuelle Meldungen / Radio- & Fernsehtipps => Thema gestartet von: BigDADDY am 02.06.2010, 11:23 Uhr

Titel: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: BigDADDY am 02.06.2010, 11:23 Uhr
Eine Frau in den USA hat gegen google Klage wegen einer "gefährlichen" Wegbeschreibung in google.maps erhoben:


http://www.rp-online.de/public/kompakt/panorama/864355/Frau-verklagt-Google-Maps.html (http://www.rp-online.de/public/kompakt/panorama/864355/Frau-verklagt-Google-Maps.html)

Das Geld liegt anscheinend immer noch auf der Straße :roll:
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: Tinerfeño am 02.06.2010, 11:46 Uhr
Sieht wohl so aus, als meint sie die noch im Betastadium befindliche Fußgänger-Wegbeschreibung von Google Maps.
Wenn ich bedenke, dass ich bei einem Fußweg nach Rom die Fähre nach Sardinien nehmen soll und von dort wieder ans Festland, sagt mir das schon viel über die Genauigkeit  :lol:
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: BigDADDY am 02.06.2010, 11:48 Uhr
Mal sehen, was die Gerichte in den USA sagen...
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: Palo am 02.06.2010, 11:56 Uhr
Wie wär’s mal Garmin, TomTom und wie sie alle heißen zu verklagen, weil sie einen ewig in die falsche Gegend schicken. Vielleicht könnte da ja was bei rausspringen ;-)

Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: Doreen & Andreas am 02.06.2010, 12:00 Uhr
Wobei die Summe, auf die sie klagt, für amerikanische Verhältnisse eher gering ist...
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: BigDADDY am 02.06.2010, 12:02 Uhr
Für eine Landkarte wird's reichen :wink:
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: shadra am 02.06.2010, 12:21 Uhr
Wenn der Weg sie direkt in den Pazifik geführt hätte, wäre sie auch weitergelaufen, oder?
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: BigDADDY am 02.06.2010, 12:23 Uhr
Mh,

ist frisch gebrühter Kaffee heiß :roll:
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: freddykr am 02.06.2010, 12:25 Uhr
Mir fällt dazu nur das ein:  :bang: :bang: :bang:
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: BigDADDY am 02.06.2010, 15:15 Uhr
Hier noch einige Details mehr zum Fall:

http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/gefaehrliche-routenplanung/ (http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/gefaehrliche-routenplanung/)
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: dschlei am 02.06.2010, 15:17 Uhr
Dass sie geklagt hat, bedeutet ja noch lange nicht, dass ein Gericht die Klage auch akzeptiert.  Wenn die Klage akzeptiert wird, kommt sie zuerst vor ein sehr niedriges Gericht, welchem normalerweise ein Magistrat vorsitzt (also noch nicht mal ein "richtiger" Richter.  Dort wird dann festgestellt, wie hoch die Entschaedigugnsumme maxiamal sein kann.  Alles Weitere wird dann vor hoeheren Instanzen verhandelt, bei denen sehr oft die Entschaedigung, wenn weiterhin anerkannt, auf die Haelfte bis sogar ein Viertel runtegesetzt wird.
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: wolfi am 02.06.2010, 15:37 Uhr
Für manche Leute ist das wieder ein toller Anlass um über "die dummen Amis" zu schimpfen oder zu spotten . Wen es interessiert, was die Computerfreaks so schreiben:
 
http://winfuture.de/news,55764.html (http://winfuture.de/news,55764.html)
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: Jack Black am 02.06.2010, 15:55 Uhr
 Alles Weitere wird dann vor hoeheren Instanzen verhandelt, bei denen sehr oft die Entschaedigung, wenn weiterhin anerkannt, auf die Haelfte bis sogar ein Viertel runtegesetzt wird.

Das ist der Nachteil des amerikanischen Systems. Wenn bei uns jemand auf 100.000,- Euro klagt, kann er das gerne machen. Daraus leiten sich aber direkt die Gerichtskosten (die in 3-facher Höhe vorab zu leisten sind) sowie die Anwaltskosten ab - egal ob sie nachher Recht bekommt oder nicht.

Da überlegt man sich mindestens zweimal, ob man mal eben ein paar tausend Euro in den Sand setzt, nur um es mal "zu probieren".
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: Marterpfahl am 02.06.2010, 18:06 Uhr
Zitat
Als Rosenberg versuchte die Straße zu überqueren, um auf den Gehweg zu kommen, wurde sie von einem Auto erfasst und erlitt mehrere Knochenbrüche
"Die Routenplanung für Fußgänger ist noch im Beta-Stadium. Seien Sie vorsichtig! – Auf dieser Route gibt es möglicherweise keine Bürgersteige oder Fußwege." Rosenberg wirft Google vor, dass diese Warnmeldung auf ihrem Blackberry nicht erschien

Versteh ich nicht. Sie will auf den Gehweg gelangen und beschwert sich, dass keine Gehwege vorhanden sind. :shock:
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: dschlei am 02.06.2010, 18:27 Uhr
 Alles Weitere wird dann vor hoeheren Instanzen verhandelt, bei denen sehr oft die Entschaedigung, wenn weiterhin anerkannt, auf die Haelfte bis sogar ein Viertel runtegesetzt wird.

Das ist der Nachteil des amerikanischen Systems. Wenn bei uns jemand auf 100.000,- Euro klagt, kann er das gerne machen. Daraus leiten sich aber direkt die Gerichtskosten (die in 3-facher Höhe vorab zu leisten sind) sowie die Anwaltskosten ab - egal ob sie nachher Recht bekommt oder nicht.

Da überlegt man sich mindestens zweimal, ob man mal eben ein paar tausend Euro in den Sand setzt, nur um es mal "zu probieren".
Das haengt davon ab, ob es ein Zivilprozess ist, oder nicht.  Bei Zivilklagen muss der Klaeger die gesammten Kosten vorbezahlen, wenn man gewinnt, kann man die Kosten von der beklagten Partei zurueck holen.

Aber solche Sachen wie oben beschrieben werden miesstens auf Gewinnbeteiligungsbasis (der Anwalt bekommt einen gewissen Anteil der Schadenssumme, machmal bis zu 50%) des Anwalts fuer den Klaeger kostenlos gemacht.

Wenn das Gericht aber entscheidet, dass es ein "frivolous lawsuit" war werden die Klaeger sogar noch mit einer saftigen Strafe belegt!
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: stephan65 am 02.06.2010, 18:48 Uhr
Für manche Leute ist das wieder ein toller Anlass um über "die dummen Amis" zu schimpfen oder zu spotten . Wen es interessiert, was die Computerfreaks so schreiben:
 
http://winfuture.de/news,55764.html (http://winfuture.de/news,55764.html)

Ja, das kenne ich... :roll: ich tröste mich damit, dass das oft kleine Nerds mit großen Minderwertigkeitskomplexen sind, die aus verschiedenen Gründen meist nie aus ihrem kleinen, muffigen Kabuff wegkommen, geschweige denn aus ihrem Dorf oder gar Land.
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: shadra am 02.06.2010, 22:13 Uhr
Erst wird sie "angefahren" und dann mal gleich "überfahren". Was kommt dann im nächsten Artikel?
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: playmaker11 am 03.06.2010, 07:33 Uhr
Dass sie geklagt hat, bedeutet ja noch lange nicht, dass ein Gericht die Klage auch akzeptiert.  Wenn die Klage akzeptiert wird, kommt sie zuerst vor ein sehr niedriges Gericht, welchem normalerweise ein Magistrat vorsitzt (also noch nicht mal ein "richtiger" Richter.  Dort wird dann festgestellt, wie hoch die Entschaedigugnsumme maxiamal sein kann.  Alles Weitere wird dann vor hoeheren Instanzen verhandelt, bei denen sehr oft die Entschaedigung, wenn weiterhin anerkannt, auf die Haelfte bis sogar ein Viertel runtegesetzt wird.
Zunächst mal: ich kenne die Ecke die gemeint ist (für alle die, die PC kennen, der Ausgangspunkt ist die Verlängerung der Main Street - hinter dem Brew Pub, Unfallort ist die Straße, die parallel zur Main Street aus dem Deer Valley kommt).
Wie oben gesagt befinden wir uns oberhalb der Main Street. Zwischen Main Street und jenem "stark befahrenem" Highway befindet sich ein Fahrrad- und Fußweg, welcher parallel zu den beiden Straßen verläuft. Der "Highway" liegt zudem eigentlich höher und ist (teilweise) durch eine hohe Böschung von diesem Fuß-/Radweg getrennt. Im unteren Teil gibts eine größere Kreuzung zw. der #244 und dem Bonanza Drive unter der eine Unterführung auf den Fußweg vom Bonanza Drive (und damit zum Prospector District) führt.
Jeder der seine Augen auch nur ein bisschen offen hat, kann also erkennen, daß es vollkommen unnötig ist, auf dem Highway zu laufen.
Aber selbst, wenn man in vollkommen blinder Idiotie auf dem Highway laufen sollte: er ist nicht so stark befahren, wie man hier tut. Deer Valley ist eine Luxuswohnsiedlung und die Straße führt im Winter nur dorthin, so daß allenfalls Skifahrer dort langfahren. Starker Verkehr herrschat allenfalls zu den üblichen An- und Abreisezeiten. Das Skigebiet ist allerdings bereits seit April geschlossen, ob die #244 mittlerweile überhaupt schon wieder offen ist konnte ich nicht rausfinden. Jedenfalls ist sie auch nach meinen Erfahrungen aus dem Sommer allenfalls mäßig befahren. D.h. also auch, daß man durchaus den Highway begehn kann ohne gleich überfahren zu werden.

Dann steht dort, daß sie den Highway überqueren wollte: aha - wohin. Der Highway wird (auf der anderen Seite der Main Street) von einem Berg (ja ein Berg, nicht einmal ein Hügel) begrenzt, der gegen Steinschlag mit Betonverbauungen gesichert ist. Wo will die Alte hin ?
Lediglich im Kreuzungsbereich ist der Berg dann beendet. Aber selbst da fällt es jedem Vollhonk auf, daß dort eine Ampel ist (wenn man auch die Unterführung übersehen haben will) an der man die Kreuzung überqueren kann.
Ich hab mal meine Bilder bemüht:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13394/normal_Bild_007_800x600.jpg)
Das Bild wurde von der Abfahrt zum Townlift aufgenommen. Man sieht die Häuser der Upper Main-Street im Vordergrund. Rechts am Bild dürfte die Frau losgegangen sein. Man sieht deutlich den Berg vor dem Highway.


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13394/normal_PICT0009_800x600.JPG)
Man sieht die beschriebene Kreuzung am oberen linken Bildrand (davor ist das Baseball- Feld). Der Highway verläuft nach rechts. Der Weg darüber ist ein Trampelpfad der schon zu Fuß vom Highway wegen des Berges nicht zu erreichen ist.

Bei allem Respekt - selbst das von dschlei beschriebene Verfahren ist für diese Idiotie schon zu viel Aufwand....
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: dschlei am 03.06.2010, 14:24 Uhr

Bei allem Respekt - selbst das von dschlei beschriebene Verfahren ist für diese Idiotie schon zu viel Aufwand....

Das stimmt schon, aber das Rechtswesen hier ist nun mal so.  Die USA haben anglikanisches Case Law (es gibt so etwas wie ein Strafgesetzbuch oder BGB hier nicht).  Daher muss halt jeder Fall neu erarbeitet werden (andere Faelle koennen zwar als Beispiel genommen werden, aber das ist nicht zwingend), und der Magistrat entscheidet, ob ein Fall angenommen wird oder nicht.  Wenn der Fall frivol ist (wie dieser es eventuell sein koennte, aber wir wissen ja nicht die Details), wird eine Strafe gegen den Klaeger verhaengt.

Es ist hier nun mal so, dass jeder Buerger ein Recht fuer "his day in court" hat, also auch diese Dame.
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: playmaker11 am 04.06.2010, 07:04 Uhr
Was ich noch vergaß: zwischen dem Fußweg und dem Highway ist nicht nur eine Böschung, sondern auch noch ein Bach - der wegen der immer noch andauernden Schneeschmelze sicherlich auch gut gefüllt sein dürfte. Die Frau muß nicht nur extrem blind, sondern auch extrem klettergewand gewesen sein (und hatte nasse Füße als sie umgefahren wurde).  :lol: :lol: :lol:

Zitat
Das stimmt schon, aber das Rechtswesen hier ist nun mal so.  Die USA haben anglikanisches Case Law
Selbst schuld, man muß ja nicht immer auf dem Stand des 17. Jahrhunderts stehen bleiben.

Zitat
Es ist hier nun mal so, dass jeder Buerger ein Recht fuer "his day in court" hat, also auch diese Dame.
Ich übersetze es mal damit, daß jeder das Recht hat ein Verfahren anzustrengen. Das gilt hier in D auch. Auch hier würde man niemanden im Vorfeld abhalten können, eine Klage gegen google einzureichen. Das Ergebnis wäre aber wohl, daß der Richter bereits in der Zustellung dem Kläger einen Hinweis erteilen würde, daß er - aus Kostengründen - die Klage doch wegen mangelnder Erfolgsaussicht zurücknehmen mag.
Titel: Re: Toll: Frau verklagt google wegen "gefährlicher" Wegbeschreibung!
Beitrag von: dschlei am 04.06.2010, 07:13 Uhr
Auch hier würde man niemanden im Vorfeld abhalten können, eine Klage gegen google einzureichen. Das Ergebnis wäre aber wohl, daß der Richter bereits in der Zustellung dem Kläger einen Hinweis erteilen würde, daß er - aus Kostengründen - die Klage doch wegen mangelnder Erfolgsaussicht zurücknehmen mag.
Siehst Du, und da liegt der Unterschied, der Magistrat kann das nicht entscheiden, dass koennen nur die 12 Geschworenen!

"everybody has the right to be heard by a jury of his/her peers!"