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Unterhaltung & aktuelle Hinweise => Aktuelle Meldungen / Radio- & Fernsehtipps => Thema gestartet von: Sedona am 28.07.2011, 10:43 Uhr

Titel: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: Sedona am 28.07.2011, 10:43 Uhr
Samstagabend ist ein 37-jähriger Wanderer am Rückweg von der Wave in den Coyote Buttes North tödlich verunglückt:

California man dies after fall from cliff in Utah’s Kane County  (http://www.sltrib.com/sltrib/news/52272761-78/cliff-county-glover-kane.html.csp)
bzw.
Hiker falls to death in Buckskin Gulch (http://www.sunews.net/article.cfm?articleID=900)
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: Saguaro am 28.07.2011, 12:57 Uhr
Oh Mann, der muss sich auf dem Rückweg aber total verfranst haben :(.

LG,

Ilona
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: ilnyc am 28.07.2011, 13:37 Uhr
Wahnsinn!  :shock:

Wobei ich mir - auch mit voll funktionstüchtiger Taschenlampe - den Weg ALLEINE und NACHTS nie zutrauen würde. Die Orientierung zurück finde ich um einiges schwieriger als hin. Noch dazu will ich beim Wandern ja auch die Landschaft sehen.
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: lurvig am 28.07.2011, 14:30 Uhr
unschöne Sache.
So wie sich das liesst, muss der direkt in die Buckskin Gulch gefallen sein (dort hat man ihn ja gefunden), er hatte den Rückweg von der Wave also schon fast geschafft. Ohne funktionierende und geprüft Lampe sollte man sich da nicht auf den Weg machen, wie überall. Aber auch die beste Lampe kann halt einfach mal ausfallen. Dann hat man ein Problem.

Lurvig
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: Thinkpink am 28.07.2011, 14:54 Uhr
Oh je, so ein Unglück aber auch... und dann war er noch alleine unterwegs!

Ehrlich gesagt, da würde ich besser die Nacht im Freien verbringen (war doch Juli, also sicher schön warm) als irgendwo im Dunkeln herumtorkeln und dann beim ersten Tageslicht den Weg wieder suchen. Darum soll man auch immer ausreichend Wasser mitnehmen.
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: Palo am 28.07.2011, 16:45 Uhr

Am Grand Canyon ist gestern auch wieder einer runtergesaust, konnte aber lebend geborgen werden

Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: EDVM96 am 28.07.2011, 17:42 Uhr
Ehrlich gesagt, da würde ich besser die Nacht im Freien verbringen
Die Coyote Buttes sind day use only.
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: Thinkpink am 28.07.2011, 20:40 Uhr
Ja schon, aber im Notfall  :roll: Lieber eine Strafe als tot...
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: Canyoncrawler am 29.07.2011, 06:22 Uhr
Ja schon, aber im Notfall  :roll: Lieber eine Strafe als tot...

Gegen ein "Notbiwak" hat sicher kein BLM-Offizieller was einzuwenden, wenn der Grund für das Notbiwak nachvollziehbar ist.

Mitführen von Notfallausrüstung im Rucksack auch bei Tageswanderungen in entlegenen Gebieten ist kein Fehler.
Unser Notfallequipment für 2 für Wildnis- und Bergwanderungen:
2 ME Ultralight Biwacksäcke
2 Reepschnüre a 5m
10 Micropur forte Tabl.
Feuerzeug
Multitool
Stirnlampe
Trillerpfeiffe (bei den neuen Rucksackmodellen meist schon am Brustgurt integriert)
2 Energieriegel

Werden wir hoffentlich nie machen müssen, aber damit könnte man schon mal eine unfreiwillige Nacht in der Wildnis überstehen.
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: leia am 29.07.2011, 07:22 Uhr
Ehrlich gesagt, da würde ich besser die Nacht im Freien verbringen
Die Coyote Buttes sind day use only.


Das wäre mir in dem Fall aber sowas von egal..., sollte mich nachts ein Ranger finden, kann er mich ja sicher zum Parkplatz geleiten :D
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: EDVM96 am 29.07.2011, 07:40 Uhr
Ja schon, aber im Notfall
Jeder Mensch weiß in etwa, wann a) die Sonne untergeht und b) die Paria Wilderness nicht unbedingt ein Gebiet ist, in dem man im stockdunkeln herumlaufen sollte. Entsprechend plant man solch eine Tour doch. Taschenlampe hin oder her - was hat der Verunglückte um diese Uhrzeit dort überhaupt noch gemacht? Alleine wohlgemerkt.

Gegen ein "Notbiwak" hat sicher kein BLM-Offizieller was einzuwenden, wenn der Grund für das Notbiwak nachvollziehbar ist.
Und das Gespräch am nächsten Morgen verläuft dann in etwa so:
"Hallo Herr Ranger, es ist gestern Abend urplötzlich dunkel geworden, damit hatte niemand gerechnet. Deshalb mussten wir zelten"?  :wink:

Das wäre mir in dem Fall aber sowas von egal...
Mir auch. Bei einem Notfall wohlgemerkt (z.B. Beinbruch oder Kreislaufproblem).
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: Scooby Doo am 29.07.2011, 09:40 Uhr
Ja schon, aber im Notfall
Jeder Mensch weiß in etwa, wann a) die Sonne untergeht und b) die Paria Wilderness nicht unbedingt ein Gebiet ist, in dem man im stockdunkeln herumlaufen sollte. Entsprechend plant man solch eine Tour doch. Taschenlampe hin oder her - was hat der Verunglückte um diese Uhrzeit dort überhaupt noch gemacht? Alleine wohlgemerkt.[/quote]

Alles nur Vermutungen. Vielleicht wollte er den Sonnenuntergang fotografieren? Vielleicht wollte er so lange warten, bis alle weg sind und er alleine in Ruhe fotografieren kann?

Und zu a) Ich habe mich auch schon oft mit der Zeit vertan. Wir sind vom Alstrom Point auch mal die Hälfte der Strecke im Dunkeln zurückgefahren oder den Four Mile Trail im Yosemite auf der letzten Meile mit Taschenlampen gelaufen. Das passiert so schnell, trotz aller Vorbereitungen.

Und ob man in so einer Situation wirklich noch einen kühlen Kopf behält und realisiert, dass es besser ist, sich einfach auf die Nacht einzurichten und bei Tagesanbruch weiter zu laufen?
Jetzt kann man leicht sagen, ich würde in so einer Situation aber besser reagieren. Mir könnte so etwas ja nie passieren. Aber hatten wir nicht auch mal einen Thread über unsere Mißgeschicke im Urlaub? Ok, wir leben noch, aber bei vielen fragt man sich hinterher auch, wie kann man nur...
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: Thinkpink am 29.07.2011, 10:41 Uhr
Kann mich Scooby Do nur anschliessen, der arme Mann ist jetzt tot und wir wissen nicht, warum er so spät noch in der Wildnis herumlief. Einfach nur Dummheit will ich ihm nicht unterstellen, er kann sich ja nicht mehr rechtfertigen. Im Juli wird es ja sehr spät erst dunkel, vielleicht hat er sich verlaufen oder wegen der tollen Umgebung und Dämmerungsstimmung die Zeit vergessen oder beides.
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: Sedona am 29.07.2011, 11:27 Uhr
Ein einsamer Wanderer, ohne GPS, ohne guten Orientierungssinn, womöglich auch ohne Karte usw. - da vergehen beim Herumirren schnell einige Stunden und es wird dunkel und er irrt noch immer einsam herum.  :(
Wobei man beim Rückweg von der Wave leider nicht mal einen sonderlich schlechten Orientierungssinn braucht um sich zu verlaufen...
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: EasyAmerica am 29.07.2011, 20:15 Uhr
- was hat der Verunglückte um diese Uhrzeit dort überhaupt noch gemacht? Alleine wohlgemerkt.
Müßig, darüber nachzudenken. Natürlich hatte es einen Grund. Sonst wäre es ja nicht passiert.
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: EDVM96 am 30.07.2011, 00:22 Uhr
Vielleicht wollte er den Sonnenuntergang fotografieren?
Ja, das war eigentlich mein erster Gedanke. Er wäre in dem Fall nicht der erste, der für ein perfektes Foto Kopf und Kragen riskiert hat.

Zitat
Vielleicht wollte er so lange warten, bis alle weg sind und er alleine in Ruhe fotografieren kann?
Entweder das, oder er hat auf dem Rückweg richtig die Orientierung verloren. Natürlich sind das jetzt alles Spekulationen, aber wenn man alleine in solch einem Gebiet unterwegs ist handelt man doch entsprechend vorsichtiger.

Zitat
Und ob man in so einer Situation wirklich noch einen kühlen Kopf behält und realisiert, dass es besser ist, sich einfach auf die Nacht einzurichten und bei Tagesanbruch weiter zu laufen? Jetzt kann man leicht sagen, ich würde in so einer Situation aber besser reagieren.
Das sagt ja auch niemand: Bei entsprechender Planung wäre man eigentlich gar nicht erst in solch eine Situation gekommen, darauf wollte ich hinaus.
Ich gehe davon aus, dass im Falle eines Falles bestimmt 9 von 10 Leuten (mich eingeschlossen) noch versucht hätten, um jeden Preis den Wagen auch im Dunkeln zu erreichen.

Wobei man beim Rückweg von der Wave leider nicht mal einen sonderlich schlechten Orientierungssinn braucht um sich zu verlaufen...
Via Wire Pass? Da finde ich den Hinweg aber schwieriger.

Müßig, darüber nachzudenken.
Wohl wahr.

Zitat
Natürlich hatte es einen Grund. Sonst wäre es ja nicht passiert.
Aber das Unglück wäre sicherlich vermeidbar gewesen. Wie so oft.

Ich habe letztes Wochenende gerade wieder frische Urlaubsbilder von Bekannten aus dem Südwesten gesehen: Auf einem Foto turnten gleich 3 Personen auf einmal auf dem Mesa Arch (Island in the Sky) herum. Es waren angeblich Deutsche. Und die Krönung des ganzen: Einer von ihnen hatte tatsächlich Badelatschen an! Wer den Mesa Arch kennt weiß, dass es ganz und gar nicht ganz risikolos ist, dort raufzuklettern - selbst ohne Badelatschen. Da fehlen einem manchmal echt die Worte. Leichtsinn und fehlenden Respekt vor der Natur sieht man ja leider häufig. Badelatschen scheinen ja z.B. auch das beliebteste Schuhwerk für den Angel's Landing Trail zu sein.
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: Palo am 30.07.2011, 01:02 Uhr
Vielleicht, vielleicht, vielleicht, ---- vielleicht war es Selbstmord  

Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: Doc Snyder am 30.07.2011, 01:08 Uhr
... Einer von ihnen hatte tatsächlich Badelatschen an! Wer den Mesa Arch kennt weiß, dass es ganz und gar nicht ganz risikolos ist, dort raufzuklettern - selbst ohne Badelatschen. ...

Tatsächlich habe ich mich beim Abstieg vom Delicate Arch zur blauen Stunde auch gewundert, wieviele einem teilweise in Flip Flops noch entgegen kommen. Die Sonne war schon vor 20 Minuten untergegangen, also was will man da und wie leicht kann man bei Dunkelheit in Flip Flops da ausrutschen.
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: Canyoncrawler am 30.07.2011, 11:05 Uhr
Gegen ein "Notbiwak" hat sicher kein BLM-Offizieller was einzuwenden, wenn der Grund für das Notbiwak nachvollziehbar ist.
Und das Gespräch am nächsten Morgen verläuft dann in etwa so:
"Hallo Herr Ranger, es ist gestern Abend urplötzlich dunkel geworden, damit hatte niemand gerechnet. Deshalb mussten wir zelten"?  :wink:

Wer zeltet hat schon verloren. Ich sprach von Notbiwak nicht vom geplanten Camp.  :roll:
Ein Notbiwak findet immer ohne Zelt, Schlafsack und Isomatte statt, hat nichts mit Genussvollem Camping zu tun und es sollte auch keine Absicht dahinterstecken weil man mal eben schöne Sunrise-Fotos machen will.    :wink:
Ein Ranger der auf ein Notbiwak trifft, wird es dem übernächtigten Hiker schon ansehen, dass der Aufenthalt nicht freiwillig sondern strapaziös war.

Ich kann mir verschiedene Gründe für ein Notbiwak vorstellen, auch ohne Verletzung oder Krankheit.
Wir sind selbst schon mal im zerklüfteten, von Schluchten durchzogenen dinarischen Gebirge in die Situation gekommen, dass wir überlegen mussten, ob wir es noch im Hellen zum Auto schaffen oder uns ggf. auf ein Notbiwak einstellen müssen. Das hatte nichts mit schlechter Planung zu tun, sondern war dem schwierigen Gelände geschuldet, das wir so nicht erwartet hatten (nicht zu jedem Gebiet ist es so einfach Informationen zu beschaffen wie für die USA). Wir wären gerüstet gewesen mit unserem Notfallequipment und hätten uns gegen die Kälte in die leichten Notbiwaksäcke verkriechen können, hatten genug zu Essen dabei, eine Lampe, ausreichend Getränke und hätten auch ein Feuer machen können wenn wir Holz gesammelt hätten etc.
Es war trotzdem eine Entscheidung notwendig, ob wir versuchen, noch vor der Dunkelheit in dem unbekannten Gelände zum Auto zu kommen oder uns einen einigermassen ebenen Lagerplatz für die (unfreiwillige und ganz sicher ungemütliche) Nacht im Freien auf dem scharfkantigen Karst zu suchen. Glücklicherweise wurde das Gelände auf einmal sehr viel einfacher als die Wegstrecke die wir bis dato zurückgelegt hatten und wir haben es rechtzeitig zum Auto geschafft. Vor Erleichterung hätte ich weinen können, als ich unseren geparkten Skoda sah.
Bei der Heimfahrt dämmerte es und auf den schmalen Bergstrassen war die Fahrt in der hereinbrechenden Dunkelheit keine Freude.

Die Lehre aus dieser Tour: bei Zeitangaben von 10 Stunden für eine Wanderung in den Sommermonaten immer vor 8 Uhr am Startpunkt der Wanderung losgehen um noch genügend Tageslichtreserven zu haben.
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: EDVM96 am 30.07.2011, 11:13 Uhr
"Hallo Herr Ranger, es ist gestern Abend urplötzlich dunkel geworden, damit hatte niemand gerechnet. Deshalb mussten wir zelten"?  :wink:
Ich sprach von Notbiwak nicht vom geplanten Camp.  :roll:
Ich glaube du hast da einen Smiley übersehen.
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: Canyoncrawler am 30.07.2011, 11:22 Uhr
"Hallo Herr Ranger, es ist gestern Abend urplötzlich dunkel geworden, damit hatte niemand gerechnet. Deshalb mussten wir zelten"?  :wink:
Ich sprach von Notbiwak nicht vom geplanten Camp.  :roll:
Ich glaube du hast da einen Smiley übersehen.


Hm, ja.  :D
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: EasyAmerica am 30.07.2011, 18:46 Uhr
Ich kann mir verschiedene Gründe für ein Notbiwak vorstellen, auch ohne Verletzung oder Krankheit.
Ein Fehler in einer (Kompass-) Wanderkarte hat mir in den Dolomiten mal einen unfreiwilligen Abstieg von 1.000 m mit anschließendem Wiederaufstieg von 1.000 m beschert. Im Hellen war ich aber noch unten und im Dunkeln wieder am Haus. Es gibt 1000 Gründe, sich zu verspäten. Niemand macht das freiwillig.
Titel: Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
Beitrag von: Anne05 am 30.07.2011, 20:35 Uhr
Traurig!

Wir waren Ende Mai ja auch an der Wave, sind um 6 Uhr in Page aufgebrochen und waren demnach auch früh unterwegs.
Wir hatten einen Ausdruck des Hin- und Rückweges vom BLM aus der online-Lotterie dabei - leider mit inkorrekten GPS-Daten und mit Fotos, die so klein und dunkel waren, dass wir eine Lupe hätten dabei haben müssen - um selbst damit nicht weiter zu kommen ...
Wir taten uns sehr schwer, auf dem Plateau nach den Twin Buttes den Weg zu finden bzw. war es zunächst unmöglich für uns (wir sind sonst eigentlich nicht so "orientierungslos"); zu dem Zeitpunkt waren wir ganz alleine in der Gegend.

Zum Glück kam irgendwann ein junges Schweizer Paar mit einem Plan, den Sie am Tag zuvor bei der Vor-Ort-Lotterie erhalten hatten.
Die Fotos waren wesentlich größer und das Ziel klar erkennbar - auch die GPS-Daten stimmten, aber: es war keine Beschreibung des Rückweges dabei.

Da muss man beim Rückweg an der Sandstone Ridge nur rechts mit links verwechseln - und schon geht es geradewegs zum Buckskin Gulch ...