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Unterhaltung & aktuelle Hinweise => Aktuelle Meldungen / Radio- & Fernsehtipps => Thema gestartet von: Microbi am 24.03.2015, 14:27 Uhr
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Utah führt wieder Erschießungskommandos zur Vollstreckung von Todesstrafen ein: Utah to allow firing squads for executions (http://edition.cnn.com/2015/03/23/us/utah-death-penalty-firing-squad/index.html)
Da fehlen mir die Worte.
Mic
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Was ist denn an der Erschießung falsch ?
Außer, dass jemand den Abzug drücken und danach aufwischen muss und die Todesstrafe natürlich an sich falsch ist ?
Die Injektion kann total schief gehen und schon windet sich jemand 40 Minuten in Todesqualen.... ein richtig gesetzter Schuss und man ist sofort tot...
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Was ist denn an der Erschießung falsch ?
:roll: Warum dann nicht gleich die Guillotine?
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Die Injektion kann total schief gehen und schon windet sich jemand 40 Minuten in Todesqualen.... ein richtig gesetzter Schuss und man ist sofort tot...
Von wegen "sofort" - zwar keine 40 Minuten, aber drei bis fünf Sekunden können eine ganz schön alnge Zeit sein:
"Befürworter der Erschießungskommandos argumentieren, der Tod durch Erschießen sei humaner. Die Todeskandidaten würden üblicherweise innerhalb von drei bis fünf Sekunden sterben"
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Finde ich "human".... sicher schmerzloser als verbrennt zu werden!
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Na ja, die Mormonen waren ja schon immer ein blutluesterndes Volk. Wenn man sich mal naeher mit deren Geschichte befasst, sieht man u.A. die Geschichte von dem Mountain Meados Massacre, es gibt viele mehr solcher ueberlieferten Geschichten. John Doyle Lee. der ein guter Freund von Brigham Young war, musste auf seinem eigenen Sarg sitzen um erschossen zu werden um die Schuld von Brigham Young, der das Massacre geordert hatte abzuwenden.
Alternativ haette Utah ja auch die Todesstrafe als gesetzwidrig erklaeren koennen.
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Wenn ich wählen müsste würde ich mich wohl für die Kugel(n) entscheiden.
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"Befürworter der Erschießungskommandos argumentieren, der Tod durch Erschießen sei humaner. Die Todeskandidaten würden üblicherweise innerhalb von drei bis fünf Sekunden sterben"
Wie krank muss man sein um das töten eines Menschen als "human" zu bezeichnen?
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Ich würde die Gaskammer nehmen. Gibts teilweise als Alternative zur Giftspritze.
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Ich würde die Gaskammer nehmen. Gibts teilweise als Alternative zur Giftspritze.
Gaskammer, ernsthaft ? Einen grausameren Tod kann ich mir nur durch verbrennen vorstellen.
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Gaskammer, ernsthaft ? Einen grausameren Tod kann ich mir nur durch verbrennen vorstellen.
Laut Wikipedia soll der Todeskandidat tief einatmen, damit es möglichst schnell geht.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass man da schnell das Bewusstsein verliert.
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Ich würde die Gaskammer nehmen. Gibts teilweise als Alternative zur Giftspritze.
Frag mal nach bei denen, die nicht diesen Weg gehen mussten :roll:
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"Befürworter der Erschießungskommandos argumentieren, der Tod durch Erschießen sei humaner. Die Todeskandidaten würden üblicherweise innerhalb von drei bis fünf Sekunden sterben"
Wie krank muss man sein um das töten eines Menschen als "human" zu bezeichnen?
Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.
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Ich finde wie in diesem Fall... (Durchlesen)
http://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-franziska-verletzungen-die-sprachlos-machen-1.2406066
...wäre eine Hinrichtung sehr "human".
Die Qual, die ein Kindermörder im Gefängnis ausgesetzt ist, ist wahrlich nicht human!
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Meine Frage war natürlich gezielt provokativ gestellt... und ich weiß, dass die Gegenfrage mit der Guillotine ironisch war, aber ich würde diese vorziehen... Nach 300 Milisekunden ist da Schicht im Schacht, finde ich deutlich am "humansten" ( in Anführungszeichen). 3-5 Sekunden bei der Erschießung ist natürlich auch absolut grausam, aber die Giftspritze finde ich auch nicht wirklich viel toller. Du verlierst zwar schnell das Bewusstsein, aber vorher liegst du angekettet auf ner Bahre, bekommst die Kanülen eingesetzt und dann, wenn die Leute den Raum verlassen, weißt du dass es gleich zuende geht... außerdem wirkt die Betäubung nur 5-15 Minuten, wenn du bis dahin nicht tot bist, und unglücklicherweise zu Bewusstsein kommst, wirds richtig hässlich...
Davon abgesehen ist die Todesstrafe natürlich in 99,9% der Fälle die falsche Wahl, zumal die meisten Mordfälle, auch wenn die meisten Leute das nicht wahrhaben wollen, durch die Umstände ausgelöst werden und nicht weil eine Person böse ist....
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Die Todesstrafe an sich ist und bleibt inhuman. Und die Diskussion über "humane" Hinrichtungsmethoden ist reine Augenwischerei.
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Finde ich nicht. Denn damit stellst du alle Methoden auf eine Stufe.
Jemanden in kochendes Öl zu werfen ist aber definitiv grausamer als ihn z.B. eine Spritze zu geben. Daher denke ich schon, dass es Abstufungen was die "Humanität" in Anführungszeichen angeht, gibt.
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Finde ich nicht. Denn damit stellst du alle Methoden auf eine Stufe.
Jemanden in kochendes Öl zu werfen ist aber definitiv grausamer als ihn z.B. eine Spritze zu geben. Daher denke ich schon, dass es Abstufungen was die "Humanität" in Anführungszeichen angeht, gibt.
:dozent: Nein, wenn etwas nicht human ist, ist es nicht human, ein bisschen weniger inhuman geht nicht.
Die Aussage, dass es verschiedene Tötungsmethoden gibt, die unterschiedlich grausam sind bzw. empfunden werden, ist unabhängig davon.
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Ich denke nicht, dass human absolut ist ;)
Weil dann kann ich auch argumentiere, dass wenn wir die Welt der Humanität eh verlassen haben, weil wir jemanden töten, dass es dann auch egal ist wie...
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Ich denke nicht, dass human absolut ist ;)
Weil dann kann ich auch argumentiere, dass wenn wir die Welt der Humanität eh verlassen haben, weil wir jemanden töten, dass es dann auch egal ist wie...
Und ist es nicht so? Die Todesstrafe verlässt die Welt des Humanismus, des langen Wegs der Aufklärung mit dem Ziel, die Welt besser zu machen. Und da reißen es Sekunden mehr oder weniger auch nicht raus.
Ein bisschen human gibt es genauso wenig wie ein bisschen schwanger.
Ich habe heute beim Aufräumen in diversen Reiseunterlagen einen Aufkleber von Utah gefunden. Da steht drauf "Life elevated". Ich dachte, den klebe ich irgendwohin, weil das ein schöner Staat ist, der wirklich beeindruckende Höhenlagen hat.
Aber nun schmeiße ich ihn wohl besser weg.
Es geht doch eigentlich gar nicht um Tötungsmethoden. Es geht darum, dass die Rückkehr zu Erschießungskommandos den Weg zur Abschaffung der Todesstrafe versperrt. Wer das okay findet, der macht sich sehr lange keine Zeit mehr Gedanken um die Abschaffung.
Ich bin entsetzt. Ich bin in den 60er, 70er Jahren aufgewachsen, wo diese Themen überhaupt keine Frage waren. Todesstrafe war ein No Go. Und wenn nicht, dann bei irgendwelchen entsetzlichen Alten, die ihre unsäglichen dümmlichen "Rübe ab" Sprüche geklopft haben, und die man noch nicht mal ansatzweise ernst genommen hat.
Und jetzt wird das alles wieder gesellschaftsfähig, und es wird ganz mainstream darüber diskutiert, welche Tötungsmethode mehr oder weniger human ist.
Wie widerlich ist das denn?
Gruß, Petra
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Für Kindermörder/innen halte ich die Todesstrafe.... egal ob Giftspritze oder Fallbeil für legitim! IMO
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"Befürworter der Erschießungskommandos argumentieren, der Tod durch Erschießen sei humaner. Die Todeskandidaten würden üblicherweise innerhalb von drei bis fünf Sekunden sterben"
Wie krank muss man sein um das töten eines Menschen als "human" zu bezeichnen?
http://en.wikipedia.org/wiki/Trolley_problem (http://en.wikipedia.org/wiki/Trolley_problem)
http://de.wikipedia.org/wiki/Trolley-Problem (http://de.wikipedia.org/wiki/Trolley-Problem)
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"Befürworter der Erschießungskommandos argumentieren, der Tod durch Erschießen sei humaner. Die Todeskandidaten würden üblicherweise innerhalb von drei bis fünf Sekunden sterben"
Wie krank muss man sein um das töten eines Menschen als "human" zu bezeichnen?
http://en.wikipedia.org/wiki/Trolley_problem (http://en.wikipedia.org/wiki/Trolley_problem)
http://de.wikipedia.org/wiki/Trolley-Problem (http://de.wikipedia.org/wiki/Trolley-Problem)
Was willst Du uns mit den Links sagen? Das sind Fälle der Pflichtenkollision. Ich sehe da keine Parallele. :kratz:
Mic
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Für Kindermörder/innen halte ich die Todesstrafe.... egal ob Giftspritze oder Fallbeil für legitim! IMO
Wenn die Todesstrafe inhuman ist, ist sie das auch für Kindermörder.
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Wenn die Todesstrafe inhuman ist, ist sie das auch für Kindermörder.
Man könnte auch argumentieren, die "Unterbringung" eines Kindesmörder/in ist inhuman.
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Wenn die Todesstrafe inhuman ist, ist sie das auch für Kindermörder.
Man könnte auch argumentieren, die "Unterbringung" eines Kindesmörder/in ist inhuman.
Dann argumentier doch mal
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Dann argumentier doch mal
Kindermörder, Vergewaltiger stehen in der Gefängnishierarchie auf der untersten Stufe. Vergewaltigungen und sonstige Gewalt sind normal (!) und werden toleriert.... so lange keiner umgebracht wird!
Nur diese beiden Artikel lesen...
http://www.zeit.de/2006/49/JVA_Siegburg
http://www.focus.de/politik/deutschland/justizvollzug-koenige-und-aussaetzige_aid_170778.html
Zu Hierarchie und Kodex in Gefängnissen gibt es unzählige Artikel.... dürfte in "weniger zivilisierten" Gesellschaften noch extremer sein!
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2.Mose 21,23-25 diskutiert doch lieber wie human im Einzellfall die Täter waren. Mich ekelt dieses Getue um die Täter einfach nur an, keiner redet mehr von den Opfern, von den Hinterbliebenen und dem lebenslangen Leid über den Verlust.
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@Petra: Ich stimme natürlich 100% mit dir überein, dass es schade ist, dass Utah wieder Kommandos einführt, weil man nicht an das heißgeliebte Gift kommt, anstatt über eine Abschaffung der Todesstrafe nachzudenken und zu diskutieren. Eine vergebene Chance und ein klares Indiz, dass man noch einen sehr weiten Weg zu gehen hat.
Dennoch finde ich, dass man auch über die Methoden diskutieren kann, ohne die Todesstrafe zu befürworten oder unbewusst gegen deren Abschaffung zu arbeiten.
@MacClaus: Viele Sexualstraftäter können später rehabilitiert werden, wenn sie entsprechend behandelt werden, dazu gibt es in Florida ein sehr interessantes und erfolgreiches Experiment: http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/41325/Leben-auf-Abstand
Ansonsten sind Kindesmorde ja immer ein sehr emotionales Thema und bei allem Verständnis für die Marianne Bachmeiers dieser Welt, die die Mörder ihrer Kinder nicht leben sehen wollen, ist das trotzdem kein Argument für die Todesstrafe.
Was die Unterbrinung angeht: Dann muss man eben die Gesetze ändern oder Sexualstraftäter zusammen wegsperren, damit das Missbrauchsproblem bekämpft wird. Dabei würde ich mich außerdem auch nicht darauf verlassen, dass ein Wachmann einschreitet, wenn ein Kindermörder von anderen Häftlingen verprügelt wird... würdet ihr das tun oder würdet ihr insgeheim doch noch ein, zwei Minuten länger warten und dann eingreifen ?...
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Ich hoffe doch, dass wir das alttestamentarische "Auge um Auge" endlich überwunden haben. Barbarei kann man nicht mit Barbarei vergelten.
Emotional ist das nicht zu verstehen, aber genau dafür gibt es die Vernunft.
Man kennt Zorn und Wut und wo sie hinführen. Aber wie heißt es so schön: "Wut! Zorn! Aggressive Gefühle! Die dunkle Seite der Macht sind sie!"
Mic
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Ansonsten sind Kindesmorde ja immer ein sehr emotionales Thema und bei allem Verständnis für die Marianne Bachmeiers dieser Welt, die die Mörder ihrer Kinder nicht leben sehen wollen, ist das trotzdem kein Argument für die Todesstrafe.
Einige Angehörige können es verarbeiten, wenn der Täter weggesperrt wird. Andere erst, wenn der/die Täter verkohlt sind!
Natürlich können Sexualstraftäter resozialisiert werden... 2% werden wieder rückfällig. Quelle: LKA.
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2.Mose 21,23-25
Das Alte Testament ist die letzte Quelle für Humanität. Es ist voll von Sex and Crime. Versklavungen, Vergewaltigungen, Völkermord und viele andere Verbrechen sind an der Tagesordnung und nicht selten sogar als "im Auftrag des Herrn" gerechtfertigt - Beispiel (http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/4_mose/31/)
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Ich denke man darf und sollte jedem seine Einstellung dazu lassen, ob nun dafür oder dagegen.
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Ich denke man darf und sollte jedem seine Einstellung dazu lassen, ob nun dafür oder dagegen.
So kann man das stehen lassen. Aber nicht, wenn Du wie im ersten Posting gleich wieder jedem, der gegen die Todesstrafe ist, unterstellst, ihm wären die Opfer egal.
Wenn jemand inhuman handelt, muss das bestraft werden. Aber das gibt der Gesellschaft (also uns allen) nicht das Recht oder die moralische Begründung selber die Grundsätze der Humanität über Bord zu werfen.
Dass der einzelne hoch emotional reagiert, wenn einem Angehörigen etwas angetan wird, ist völlig klar und da habe ich auch volles Verständnis, dass man den Täter am liebsten tot oder gefoltert sehen will. Aber genau deshalb entscheiden nicht die Opfer/die Angehörigen der Opfer über die Strafe sondern ein Gericht auf der Basis der Gesetze.
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Ich denke man darf und sollte jedem seine Einstellung dazu lassen, ob nun dafür oder dagegen.
So kann man das stehen lassen. Aber nicht, wenn Du wie im ersten Posting gleich wieder jedem, der gegen die Todesstrafe ist, unterstellst, ihm wären die Opfer egal.
Wenn jemand inhuman handelt, muss das bestraft werden. Aber das gibt der Gesellschaft (also uns allen) nicht das Recht oder die moralische Begründung selber die Grundsätze der Humanität über Bord zu werfen.
Dass der einzelne hoch emotional reagiert, wenn einem Angehörigen etwas angetan wird, ist völlig klar und da habe ich auch volles Verständnis, dass man den Täter am liebsten tot oder gefoltert sehen will. Aber genau deshalb entscheiden nicht die Opfer/die Angehörigen der Opfer über die Strafe sondern ein Gericht auf der Basis der Gesetze.
Dem kann ich nur beipflichten.
Und: Toleranz ist nicht gleich Ignoranz. Würde man jedem seine Ansichten, als Ausdruck grenzenloser Toleranz, lassen so hätten wir vermutlich immer noch die Hexenverfolgung, oder noch was Schlimmeres.
Werte entwickeln sich und überwundene Barbarei kann sich nicht mehr unter dem Deckmäntelchen der "Toleranz" verstecken.
Die Linie zu ziehen ist freilich nicht einfach.
Mic
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2.Mose 21,23-25
Du führst ein Kapitel der Bibel als Argument in dem neben der Todesstrafe auch Menschenhandel und Sklaverei noch toleriert wird? Bist Du bereit das konsequent umzusetzen oder pickst Du nur das heraus was Dir gefällt?
diskutiert doch lieber wie human im Einzellfall die Täter waren. Mich ekelt dieses Getue um die Täter einfach nur an, keiner redet mehr von den Opfern, von den Hinterbliebenen und dem lebenslangen Leid über den Verlust.
Zwischen Täter und Opfer gibt es logischerweise einen Zusammenhang. Den Umgang mit Täter und Opfer sollte man jedoch getrennt betrachten. Ganz sicher gibt es beim Umgang mit den Opfern vieles zu verbessern. Dem Opfer hilft es aber definitiv nur sehr wenig, wenn man nun die Todesstrafe für den Täter einführt und nichts am Umgang mit dem Opfer ändert.
Das Thema hier ist nun mal die Todesstrafe und nicht der Umgang mit den Opfern. Ja, es wäre es wert auch darüber zu diskutieren. Du kannst aber doch nicht mir und anderen Vorwerfen dass beim Thema Todesstrafe über Todesstrafe diskutiert wird :roll:
Nein, die Täter sind auch nicht human, genau deshalb sollen sie ja bestraft werden. Aber gerade das "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ist einfach nur primitiv.
Sollen wir nun auch wieder die Prügelstrafe einführen für jemand dem eine Körperverletzung nachgewiesen wird? Am besten gleich öffentlich, zurück ins MIttelalter?
Die Todesstrafe ist für mich nichts anderes als ein staatlich tolerierter Mord.