... wäre das eine schöne Tradition, die verhindert, daß ein Jäger eine Massenabschlachtung durchführt.
Das ist schon deshalb ausgeschlossen, weil erstens Lizenzen fuer den Abschuss von domestic game ausgegeben werden, die genau regeln, wieviel Tiere freigegeben werden und zweitens es verboten ist, jede Art von Wildfleisch zu verkaufen. Man geht vom Grundsatz aus, dass freies Wild niemandem bzw. allen gehoert und somit nicht von einem einzelnen verkauft werden darf. Mit Wildfleisch Handel zu treiben ist streng verboten. Jedes Jagdvergehen wird sehr empfindlich und rigoros geahndet.
Der Hinweis, dass es Tradition sei, ein Bison zu essen, ist Unfug, weil es fuer den Jaeger Tradition ist, beinah jedes seiner erlegten Tiere zu essen.
Ausserdem klingt das so, als wuerde der Jaeger das Tier an Ort und Stelle ueber einem romatischen Lagerfeuer zubereiten und danach verzehren. Ein 2000 Pfund Bison ergibt ca. 700 kg verwertbares Fleisch. Das Ausnehmen, Verwerten, Kuehlen und der Abtransport ist weit weniger romatisch und stellt hohe Anforderungen an die persoenliche Logistik.
Praktisch geregelt wird das meistens so, dass der Jaeger, der das Tier erlegt hat, letztendlich das Fleisch seines Vorgaengers (bzw. dessen Beute) mit nach Hause nimmt und "sein" Tier fuer seinen Nachfolger zur Verfuegung stellt. Man gibt sich sozusagen die "Klinke in die Hand" und isst keineswegs den Bison, den man erlegt hat.