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Autor Thema: Zweijähriger erschießt Mutter im Supermarkt  (Gelesen 38424 mal)

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Wurzelsepp

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Re: Zweijähriger erschießt Mutter im Supermarkt
« Antwort #120 am: 01.03.2015, 08:29 Uhr »
Und weiter geht es:

...

Den Link dazu poste ich nicht.

"...
Kleine Lydia stranguliert sich in Kita
"Ich liebe Dich, Mami, bis später!" – mit diesen Worten hat sich die kleine Lydia Bishop aus dem englischen York an ihrem ersten Kindergartentag von ihrer Mutter verabschiedet. Kurz darauf ist die Dreijährige tot. Sie strangulierte sich auf dem Spielplatz der Kita mit einem Seil und erstickte. Die Erzieherin steht nun vor Gericht.

..."

Man kann zu jedem Unglück immer zur rechtfertigung ein anderes heranziehen. Man findet immer etwas anderes was auch schlimm ist. Das machen wir dann als nächstes auch vor Gericht? Bei einer schweren Körperverletzung zeigt dann der Anwalt einen Link zu einem Mord eines anderen Täters um das Verhalten seines Angeklagten schönzureden?

Wären in den USA Waffen nicht so verbreitet wie sie sind, dann gäbe es solche Unfälle wie bei dem Kind sehr viel weniger.
Wären bei uns in Deutschland Waffen so einfach zu bekommen und so verbreitet wie in den USA, dann gäbe es auch bei uns solche Unfälle.


Die Strangulationen auf einem Spielplatz sind davon nicht betroffen, und haben auch mit der Frage des Waffenbesitzes nichts zu tun. Es gibt keinen Zusammenhang der beiden Unfälle. Deshalb ist es auch sinnlos in solchen Fällen womöglich noch mit Unfällen im Strassenverkehr zu argumentieren.

Jeder tote Mensch ist einer zuviel und rechtfertigt das Hinterfragen der Umstände warum es zum Tod gekommen ist, und somit auch das Hinterfragen wie sich das in Zukunft verhindern bzw. reduzieren lässt.

nordlicht

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Re: Zweijähriger erschießt Mutter im Supermarkt
« Antwort #121 am: 01.03.2015, 08:48 Uhr »
Ein Gewehr wird als Werkzeug zum Töten gebaut. Wird ein Mensch durch ein Gewehr getötet ist das Gerät dafür verwendet worden wozu es gebaut wurde.
Es erschliesst sich mir daher nicht so ganz wie Waffennarren ein Gewehr mit Seilen, Autos oder anderen Gerätschaften, mit denen man tödliche Unfälle haben kann, aber die normalerweise anderen Zwecken dienen, vergleichen können.

Pfaelzer64

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Re: Zweijähriger erschießt Mutter im Supermarkt
« Antwort #122 am: 01.03.2015, 10:19 Uhr »


Wurzelsepp, es mag dich erstaunen aber ich stimme Dir zu 90% + zu.

...wie Waffennarren ein Gewehr mit Seilen, Autos oder anderen Gerätschaften, mit denen man tödliche Unfälle haben kann...

Hast Du jemand bestimmten im Sinn, den Du als Waffennarr bezeichnest?

dschlei

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Re: Zweijähriger erschießt Mutter im Supermarkt
« Antwort #123 am: 01.03.2015, 17:16 Uhr »

Wären in den USA Waffen nicht so verbreitet wie sie sind, dann gäbe es solche Unfälle wie bei dem Kind sehr viel weniger.
Wären bei uns in Deutschland Waffen so einfach zu bekommen und so verbreitet wie in den USA, dann gäbe es auch bei uns solche Unfälle.



Jeder tote Mensch ist einer zuviel und rechtfertigt das Hinterfragen der Umstände warum es zum Tod gekommen ist, und somit auch das Hinterfragen wie sich das in Zukunft verhindern bzw. reduzieren lässt.

Gaebe es in Deutschland durchgehen Geschwindigkeitsbegrenzungen fuer Motorfahrzeuge, gaebe es dort erheblich weniger toedliche Unfaelle.  Aber da dort ja "freie Fahrt fuer freie Buerger" herrscht, sollte man sich ueberlegen ob die USA mit "Waffen fuer freie Buerger" so ganz anders liegen.
Wenn man dazu noch bedenkt, das jeder, der den Fuehrerschein einmal entzogen hatte, mit dem neuen Fuehrerschein wieder die "freie Fahrt" geniessen kann, waehrend in den USA jeder, der je wegen einer Straftat verurteilt wurde, nie mehr eine Waffe besitzen oder fuehren darf, gibt das auch Grund zum nachdenken.
aber wie du sagst, jeder Mensch der zu Tode gekommen ist, ist ein Toter zu viel!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

Wurzelsepp

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Re: Zweijähriger erschießt Mutter im Supermarkt
« Antwort #124 am: 01.03.2015, 17:43 Uhr »
Gaebe es in Deutschland durchgehen Geschwindigkeitsbegrenzungen fuer Motorfahrzeuge, gaebe es dort erheblich weniger toedliche Unfaelle.  Aber da dort ja "freie Fahrt fuer freie Buerger" herrscht, sollte man sich ueberlegen ob die USA mit "Waffen fuer freie Buerger" so ganz anders liegen.

Nein, da liegt die USA natürlich nicht ganz anders. Und: ich wäre mit einer der ersten der für ein generelles Tempolimit in Deutschland stimmen würde. Das Unfallrisiko welches sich dadurch auf BAB reduzieren liese wäre sogar mein Hauptgrund.

Trotzdem gibt es bei der Bewertung des Waffenbesitzes in den USA keinen Zusammenhang mit dem nicht vorhandenen deutschen Tempolimit.

Oder würdest Du Deine Waffen (ich glaube mich zumindest erinnern zu können dass Du mal geschrieben hast dass Du welche hast) abgeben wenn man in Deutschland auf Autonbahnen nur noch 110km/h fahren dürfte? :wink:

Butchmeister

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Re: Zweijähriger erschießt Mutter im Supermarkt
« Antwort #125 am: 01.03.2015, 17:44 Uhr »
Gaebe es in Deutschland durchgehen Geschwindigkeitsbegrenzungen fuer Motorfahrzeuge, gaebe es dort erheblich weniger toedliche Unfaelle.

Kannt Du das auch belegen, oder glaubst Du das nur?
Ich habe ein wenig recherchiert und komme für 2013 auf folgende Zahlen:

Deutschland:
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Auto-Verkehr/d/4042344/2013-so-wenig-verkehrstote-wie-nie.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland
Ein Verkehrstoter auf 24549 Einwohner.

Österreich:
http://derstandard.at/1385170301606/2013-erstmals-weniger-als-500-Verkehrstote-in-Oesterreich
http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/
Ein Verkehrstoter auf 18429 Einwohner.

USA:
http://www.dvr.de/aktuelles/welt/3722.htm
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/19320/umfrage/gesamtbevoelkerung-der-usa/
Ein Verkehrstoter auf 9426 Einwohner.

Ich bin kein Verkehrsexperte, aber das sieht für mich nicht so aus, als gäbe es in Ländern mit fächendeckendem Tempolimit (ja, blah, in den USA gibt es ein paar Ecken ohne) signifikant weniger Verkehrstote.

Auf die hoplophoben Narren in diesem Thread gehe ich gar nicht erst ein. Das ist vergebene Liebesmüh.

McC

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Re: Zweijähriger erschießt Mutter im Supermarkt
« Antwort #126 am: 01.03.2015, 17:46 Uhr »
Durchgehendes Tempolimit auf dt. Autobahnen wird die nächsten Jahre nicht kommen... dafür sorgt schon eine der größten und einflussreichsten Lobbys in der Politik.

Und ich möchte auch noch paar Jahre mit Vollgas auf der BAB fahren!  :wink:

Wurzelsepp

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Re: Zweijähriger erschießt Mutter im Supermarkt
« Antwort #127 am: 01.03.2015, 17:51 Uhr »
Gaebe es in Deutschland durchgehen Geschwindigkeitsbegrenzungen fuer Motorfahrzeuge, gaebe es dort erheblich weniger toedliche Unfaelle.

Kannt Du das auch belegen, oder glaubst Du das nur?

Es ist nur logisch, dass es weniger Unfälle gibt, wenn die Geschwindigkeit für alle Teilnehmer gleich ist und keine grossen DIfferenzen mehr auftreten.

Zitat
Ich habe ein wenig recherchiert und komme für 2013 auf folgende Zahlen:

Deutschland:
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Auto-Verkehr/d/4042344/2013-so-wenig-verkehrstote-wie-nie.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland
Ein Verkehrstoter auf 24549 Einwohner.

Österreich:
http://derstandard.at/1385170301606/2013-erstmals-weniger-als-500-Verkehrstote-in-Oesterreich
http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/
Ein Verkehrstoter auf 18429 Einwohner.

USA:
http://www.dvr.de/aktuelles/welt/3722.htm
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/19320/umfrage/gesamtbevoelkerung-der-usa/
Ein Verkehrstoter auf 9426 Einwohner.

Ich bin kein Verkehrsexperte, aber das sieht für mich nicht so aus, als gäbe es in Ländern mit fächendeckendem Tempolimit (ja, blah, in den USA gibt es ein paar Ecken ohne) signifikant weniger Verkehrstote.

Du liest zwei Fakten:
- Gibt es ein Tempolimit ja oder nein
- Anzahl der Verkehrstoten auf Einwohner bezogen.

Beide sagen noch nichts über die Verkehrstoten auf Autobahnen aus:
- wieviele gab es in der Stadt?
- wieviele auf Landstrassen?

Selbst wenn das nun rausgerechnet wird:
- Was war jeweils die Unfallursache?

Wichtigster Punkt dabei:
- waren die Opfer angeschnallt oder nicht? So oft wie ich zumindest im Westen das Schild "Buckle up, it's the law" lese, lässt für mich den Verdacht zu, dass die amerikanischen Autofahrer eher Gurtmuffel sind und die Verkehrstoten darin ihre Ursache haben könnten.

dschlei

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Re: Zweijähriger erschießt Mutter im Supermarkt
« Antwort #128 am: 01.03.2015, 17:57 Uhr »

Selbst wenn das nun rausgerechnet wird:
- Was war jeweils die Unfallursache?

Wichtigster Punkt dabei:
- waren die Opfer angeschnallt oder nicht? So oft wie ich zumindest im Westen das Schild "Buckle up, it's the law" lese, lässt für mich den Verdacht zu, dass die amerikanischen Autofahrer eher Gurtmuffel sind und die Verkehrstoten darin ihre Ursache haben könnten.
Das ist genau der Punkt.  Es scheint bewiesen zu sein, dass die Geschwindigkeit nicht ein sehr wichtiger Grund ist, wenn alle anderen Faktoren eingehalten werden.  Das Fahren ohne Gurt und das Fahren unter Alkoholeinwirkung (oder anderer, aehnlich wirkender Drogen) scheinen der Hauptgrund fuer toedliche Unfaelle zu sein.
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

Wurzelsepp

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Re: Zweijähriger erschießt Mutter im Supermarkt
« Antwort #129 am: 01.03.2015, 18:02 Uhr »
Mit den "richtigen" Zahlen lässt sich alles beweisen, in alle Richtungen :wink:

Pfaelzer64

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Re: Zweijähriger erschießt Mutter im Supermarkt
« Antwort #130 am: 01.03.2015, 18:13 Uhr »
Mit den "richtigen" Zahlen lässt sich alles beweisen, in alle Richtungen :wink:

Da kann ich dir sogar zu 100% zustimmen.
Wie bereits oben bei Microbi gesagt, schreibe ich gerne mal ein paar Zeilen mehr (u.a.) dazu (aber das wird erst Ende März etwas werden).


mrh400

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Re: Zweijähriger erschießt Mutter im Supermarkt
« Antwort #131 am: 01.03.2015, 19:29 Uhr »
Gaebe es in Deutschland durchgehen Geschwindigkeitsbegrenzungen fuer Motorfahrzeuge, gaebe es dort erheblich weniger toedliche Unfaelle. 
Das stimmt in dieser Allgemeinheit gerade nicht. 387 von 3.340 Verkehrstoten kamen 2013 auf Autobahnen ums Leben - und auch diese Zahl ginge bei einem generellen Limit nicht auf 0 zurück. Diese Zahl geht auch auf Unfälle in limitierten Bereichen zurück ebenso wie z.B. auf die zunehmende Zahl von Auffahrunfällen an Stauenden (nicht selten durch LKW, für die bekanntermaßen ein generelles Limit gilt) oder durch Handynutzung.

PS: ich hätte nichts gegen ein allgemeines Limit einzuwenden - dann allerdings mit der Maßgabe, daß auf allen Spuren überholt werden darf, sonst gewinnen hierzulande die Generaloberlehrer die Oberhand.
Gruß
mrh400

Stefan M.

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Re: Zweijähriger erschießt Mutter im Supermarkt
« Antwort #132 am: 02.03.2015, 09:23 Uhr »
mrh liegt da ziemlich genau richtig. Nicht nur dass Autobahnen in Sachen Verkehrsunfälle und -tote deutlich unterrepräsentiert ggü. den anderen Straßen sind, so ist es auch noch so, dass die allermeisten Toten auf Autobahnen mitnichten mit hohen Geschwindigkeiten jenseits der Richtgeschwindigkeit zu tun haben. Da spielen meist ganz andere Gründe eine Rolle - Stauende übersehen, Alk-/Drogeneinfluss, Falschfahrer, fehlende Absicherung eines Pannenfahrzeugs, falsches Überholen usw. usw.) Ein Tempolimit hätte hinsichtlich Unfallzahlen und -toten somit nur marginalen Effekt. Zudem ist es ja nicht so, dass Autobahnen generell kein Tempolimit aufweisen - über die Hälfte der Streckenkilometer sind beschränkt, und wo das der Fall ist meist auch aus gutem Grund. Insofern würde sich der Effekt eines Tempolimits erneut verkleinern (und irgendwann gegen "Null" tendieren?). Ich denke dieser falsche Eindruck, dass auf deutschen Autobahnen unglaublich viele Leute wegen des fehlenden Limits sterben, ergibt sich daraus, dass über die wenigen tatsächlich daraus resultierenden Unfälle teilweise spektakulär in der Presse berichtet wird ("Ferrari-Fahrer crasht mit 270km/h in die Leitplanke und stirbt", "Porsche verursacht tödlilchen Unfall durch Raserei" usw.). Dass das Fahren auf Bundes- und Kreisstraßen deutlich gefährlicher ist und dort auch z. T. viel rücksichtsloser gefahren und gerast wird, übersehen dabei viele.

"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


Detritus

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Re: Zweijähriger erschießt Mutter im Supermarkt
« Antwort #133 am: 02.03.2015, 11:37 Uhr »
Die Diskussion über das Tempolimit ist ja ganz interessant - führt aber doch ein wenig weit ab vom eigentlichen Thema.

Pro Jahr werden in den USA ca. 10.000 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren durch Schusswaffen verletzt, davon ca. 7.000 so schwer, dass sie ins Krankenhaus müssen und dort in vielen Fällen an den erlittenen Verletzungen sterben, in 3.000 Fällen erübrigt sich die Notaufnahme weil die Kinder bereits ihren Verletzungen erlegen sind.

Was die Verletzten angeht: Das sind pro Tag(!) ca. 20 Fälle.

Als Ursache sind hauptsächlich Verletzung aufgrund eines tätlichen Angriffs (ca. 2/3) und Unfälle (ca. 1/3). Die Zahlen hinsichtlich der Unfälle sind allerdings nur bedingt belastbar da häufig Verletzungen mit Schusswaffen gar nicht als "Unfall" aufgenommen wird - hier ein recht interessanter (wenn auch sehr langer) Artikel der NY Times:

http://www.nytimes.com/2013/09/29/us/children-and-guns-the-hidden-toll.html?hp&_r=1

Unterm Strich geht man dort davon aus, dass die Zahlen über Unfälle mit Schusswaffen im Schnitt sogar um 50% zu niedrig ausgewiesen werden, da von behördlicher Seite nicht immer sauber dokumentiert wird.

Selbst wenn man jetzt mal davon ausgeht, dass die Wahrheit sich irgendwo in der Mitte bewegt führt das trotzdem zu der Erkenntnis:

Bei tödlichen Unfällen mit Kindern in den USA ist die Schusswaffe die Ursache Nummer 1 - weit vor Stürzen, Vergiftungen und sogar vor dem Straßenverkehr.

Insofern taugt es doppelt nicht hier andere (nicht minder tragische) Unfälle mit tödlichem Ausgang heranzuziehen oder zu versuchen zwischen "unnötigen" und "akzeptablen" Opfern differenzieren zu wollen.

Jeder tödliche Unfall der hätte verhindert werden können ist unnötig, auch Unfälle im Straßenverkehr sind nicht "akzeptabel".

ABER - Warum solche Vergleiche hier jeglicher Basis entbehren: In jedem anderen Bereich werden Unfälle untersucht und es wird versucht diese in der Zukunft zu verhindern. (Einführung von Gurtpflicht, Pflicht zur Nutzung von Kindersitzen, Sicherheitsstandards für Spielplätze etc. pp.). Natürlich kann man auch dadurch das Risiko nicht auf 0 bringen, aber wenigstens werden Konsequenzen gezogen.

Nur im Bereich des Waffenbesitzes wird nichts unternommen oder es handelt sich um Feigenblätter ohne Wirkung. Was nützen halbherzige Vorschriften über den "sicheren" Umgang und der Lagerung von Schusswaffen in Haushalten wenn diese nicht kontrolliert werden? Fahre ich ohne Gurt und werde erwischt bekomme ich ein Ticket, habe ich keinen Kindersitz dabei bekomme ich ein Ticket und die Weiterfahrt wird untersagt bis ein Kindersitz da ist.

Wenn aber niemand in die Haushalt geht um die "sichere" Lagerung der Waffen zu kontrollieren (eine flächendeckende regelmäßige Überprüfung ist bei der Vielzahl der Waffen eh vollkommen utopisch) - wie wahrscheinlich ist es, dass man sich an solche Vorschriften hält? Die Opferzahlen sprechen hier ja eine eindeutige Sprache.

Die Waffenlobby verweigert sich vielmehr jeglichem Dialog wie man hier mehr Sicherheit schaffen könnte - allein mit dem Argument, dass man sich ja nicht bevormunden lassen wolle. Möglichkeiten gäbe es - man muss ja nur mal in Richtung "Smart Gun" schauen. Aber auch hier: Keine sachliche Auseinandersetzung, vielmehr werden Verkäufer solcher Waffen mit Beschimpfungen und Todesdrohungen überhäuft. Hersteller werden allein für Forschungsprojekte in diesem Bereich von der NRA boykottiert. Weil man ja darin eine Bedrohung des 2ten Zusatzartikels sieht?

Für mich keine sehr differenzierte Betrachtungsweise - zumal ich gerne mal wissen würde wie viele Leute in den USA sich pro Jahr tatsächlich dagegen wehren müssen, dass der König von England bei ihnen einfällt um ihnen ihr Hab und Gut wegzunehmen.

Insofern scheint es vielmehr für die NRA und Co. "akzeptabel" zu sein wenn jährlich mehrere tausend Kinder bei Unfällen mit Schusswaffen ihr Leben verlieren - ist halt der Preis der Freiheit... 
 

Microbi

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Re: Zweijähriger erschießt Mutter im Supermarkt
« Antwort #134 am: 02.03.2015, 12:00 Uhr »
Die Diskussion über das Tempolimit ist ja ganz interessant - führt aber doch ein wenig weit ab vom eigentlichen Thema.

Pro Jahr werden in den USA ca. 10.000 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren durch Schusswaffen verletzt, davon ca. 7.000 so schwer, dass sie ins Krankenhaus müssen und dort in vielen Fällen an den erlittenen Verletzungen sterben, in 3.000 Fällen erübrigt sich die Notaufnahme weil die Kinder bereits ihren Verletzungen erlegen sind.

Was die Verletzten angeht: Das sind pro Tag(!) ca. 20 Fälle.

Als Ursache sind hauptsächlich Verletzung aufgrund eines tätlichen Angriffs (ca. 2/3) und Unfälle (ca. 1/3). Die Zahlen hinsichtlich der Unfälle sind allerdings nur bedingt belastbar da häufig Verletzungen mit Schusswaffen gar nicht als "Unfall" aufgenommen wird - hier ein recht interessanter (wenn auch sehr langer) Artikel der NY Times:

http://www.nytimes.com/2013/09/29/us/children-and-guns-the-hidden-toll.html?hp&_r=1

Unterm Strich geht man dort davon aus, dass die Zahlen über Unfälle mit Schusswaffen im Schnitt sogar um 50% zu niedrig ausgewiesen werden, da von behördlicher Seite nicht immer sauber dokumentiert wird.

Selbst wenn man jetzt mal davon ausgeht, dass die Wahrheit sich irgendwo in der Mitte bewegt führt das trotzdem zu der Erkenntnis:

Bei tödlichen Unfällen mit Kindern in den USA ist die Schusswaffe die Ursache Nummer 1 - weit vor Stürzen, Vergiftungen und sogar vor dem Straßenverkehr.

Insofern taugt es doppelt nicht hier andere (nicht minder tragische) Unfälle mit tödlichem Ausgang heranzuziehen oder zu versuchen zwischen "unnötigen" und "akzeptablen" Opfern differenzieren zu wollen.

Jeder tödliche Unfall der hätte verhindert werden können ist unnötig, auch Unfälle im Straßenverkehr sind nicht "akzeptabel".

ABER - Warum solche Vergleiche hier jeglicher Basis entbehren: In jedem anderen Bereich werden Unfälle untersucht und es wird versucht diese in der Zukunft zu verhindern. (Einführung von Gurtpflicht, Pflicht zur Nutzung von Kindersitzen, Sicherheitsstandards für Spielplätze etc. pp.). Natürlich kann man auch dadurch das Risiko nicht auf 0 bringen, aber wenigstens werden Konsequenzen gezogen.

Nur im Bereich des Waffenbesitzes wird nichts unternommen oder es handelt sich um Feigenblätter ohne Wirkung. Was nützen halbherzige Vorschriften über den "sicheren" Umgang und der Lagerung von Schusswaffen in Haushalten wenn diese nicht kontrolliert werden? Fahre ich ohne Gurt und werde erwischt bekomme ich ein Ticket, habe ich keinen Kindersitz dabei bekomme ich ein Ticket und die Weiterfahrt wird untersagt bis ein Kindersitz da ist.

Wenn aber niemand in die Haushalt geht um die "sichere" Lagerung der Waffen zu kontrollieren (eine flächendeckende regelmäßige Überprüfung ist bei der Vielzahl der Waffen eh vollkommen utopisch) - wie wahrscheinlich ist es, dass man sich an solche Vorschriften hält? Die Opferzahlen sprechen hier ja eine eindeutige Sprache.

Die Waffenlobby verweigert sich vielmehr jeglichem Dialog wie man hier mehr Sicherheit schaffen könnte - allein mit dem Argument, dass man sich ja nicht bevormunden lassen wolle. Möglichkeiten gäbe es - man muss ja nur mal in Richtung "Smart Gun" schauen. Aber auch hier: Keine sachliche Auseinandersetzung, vielmehr werden Verkäufer solcher Waffen mit Beschimpfungen und Todesdrohungen überhäuft. Hersteller werden allein für Forschungsprojekte in diesem Bereich von der NRA boykottiert. Weil man ja darin eine Bedrohung des 2ten Zusatzartikels sieht?

Für mich keine sehr differenzierte Betrachtungsweise - zumal ich gerne mal wissen würde wie viele Leute in den USA sich pro Jahr tatsächlich dagegen wehren müssen, dass der König von England bei ihnen einfällt um ihnen ihr Hab und Gut wegzunehmen.

Insofern scheint es vielmehr für die NRA und Co. "akzeptabel" zu sein wenn jährlich mehrere tausend Kinder bei Unfällen mit Schusswaffen ihr Leben verlieren - ist halt der Preis der Freiheit... 
 

Sehe ich auch so.

Mic