Hallo.
Ich bin 2014 mit Rusts Flyservice zu den Brooks Falls geflogen.
Ich glaube die unterschiedlichen Preise richten sich nach Größe der Gruppe, Größe der verwendeten Flugzeuge (und damit auch Dauer des Fluges), und Zeit vor Ort.
Bei der Tour mit Rusts waren wir insgesamt 9 Leute und der Pilot. Der Pilot ist die ganze Zeit mit uns zusammen gewesen. Von der Einweisung im Camp, dem Spaziergang zu den Falls und der Zeit an den Plattforms war er immer dabei und wir als 10er Gruppe zusammen. Das hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Der Pilot war auch recht bekannt da vor Ort. Überall wo wir vorbeikamen hieß es nur : Ah da kommt die "Curtis-Party"
Hat 2014 ca. 800 Dollar gekostet. War ne Tagestour. Los gings morgens recht früh morgens um 8 und zurück am Lake Hood waren wir glaube ich so ca. 17 Uhr.
Also ich kann jetzt nicht vergleichen, da ich keine anderen Touranbieter benutzt habe, aber die Jungs von Rusts sind OK. Konnte man nichts dran aussetzen, würde ich jederzeit wieder buchen.
Achtung: Ein Tipp der ungedingt gegeben werden muss und den ich hier bisher noch nicht gelesen habe .... Bringt Insektenspray mit ! Am besten badewannenweise
Ich kopiere hier der Einfachheit halber, weil ichs nicht nochmal alles tippen will, ein paar Auszüge aus meinem Reiseberecht hier rein.
Den ganzen Text gibt's
http://berndsteinke.de/usa72014/usa2014_12072014.htmSchnipp ....
Für die Bärentour zur Brooks Falls Lodge im Katmai Nationalpark gings heute morgen um 8 Uhr los. Ich bin zwar jetzt nicht allzu früh los, es war aber noch genug Zeit für ein schnelles Frühstück in der Peanut Farm. Der Weg war ja schon bekannt zu den Rusts. Heute Morgen war auch deutlich mehr Betrieb als gestern. Zum einen standen heute diverse größere Flugzeuge an den Stegen und es liefen auch schon deutlich mehr Leute rum als gestern.
Wir alle wurden dann in mehrere Gruppen aufgeteilt und einem Flugzeug zugewiesen. Ich war in der „Curtis-Gruppe“, was bedeutete, das Curtis der Pilot war. Der Flieger war der größere der Großen. Ein 10-Sitzer (inkl. Pilot und Copilot). Mit mir war noch eine Familie aus der Schweiz und ein älteres Ehepaar aus den USA.
Beim Wasserfahren und später beim Start waren alle möglichen Lampen am blinken und Warntöne am beepen, was alles mit größter Geduld von Curtis immer wieder weggedrückt wurde nur um kurz drauf wieder loszulärmen. Hm. Ob das normal ist ? Zumindest wars scheinbar aber auch egal, weil wir sind in die Luft gekommen.
Laut der Webseite von Rusts sollte der Flug 2 bis 3 Stunden dauern. Curtis meinte aber, wir wären im neuesten und auch schnellsten Flugzeug der Rusts Flotte unterwegs und wären daher früher da als die anderen 2 Maschinen, die mit uns losgeflogen waren. Der Flug hat dann hinterher ungefähr 1,5 Stunden gedauert (ist jetzt aus dem Kopf geschätzt, genau weiß ichs nicht mehr). Wir sind während des Fluges über unglaublich spektakuläre Landschaften geflogen. Unendlich weit sichtbar nur hohe und verschneite Berge, wahlweise noch mit Gletschern davor oder irgendwelchen Bergseen.
Die Ecke im Katmai Nationalpark wo die Brooks Falls Lodge ist, ist nur mit dem kleinen Wasserflieger erreichbar. Das leuchtet auch ein, wenn man die Bergwelt sieht, die man erst überqueren muss um dahin zu kommen. Wohlbehalten gewassert und eingeparkt ging es am Ufer entlang einen kurzen Weg zum Nationalpark-Camp. Hier war dann auch schon echt viel Betrieb. Die Ranger hatten alles fest im Griff. Wir sind im Bärenland. Gepäck muss hier weggeschlossen werden, Lebensmittel unter Todesstrafe verboten mitzunehmen, bitte alles Essbare hier in diesem Depot einschließen. Und jetzt bitte zur obligatorischen Einweisungsveranstaltung. Bevor man überhaupt irgendwas machen konnte, musste man sich den Einweisungsfilm über das korrekte Verhalten im Bären-Begegnungsfall ansehen.
Danach wurde erst mal Futter ausgeteilt. Curtis hatte in seiner wunderbaren Überraschungs-Kühlbox Lunchpakete für jeden dabei, die auf dem hoch umzäunten und vergitterten Picknickplatz erst mal verschnabuliert wurden. Das hat echt gut geschmeckt. Wenn man mal eine Sekunde stillgesessen hat, war man sofort umhüllt von absurd vielen fliegenden Blutsaugern die alle zum Festmahl bereit waren. Wir haben uns dann alle erst mal bei einem anderen Guide Insektenspray geschnorrt, womit wir uns alle erst mal imprägniert haben.
Das wäre ein Tipp für die Rusts Webseite. Anstatt da zu schreiben das man Jacken und sowas mitbringen soll (brauchte man heute garnicht, war viel zu warm für ne Jacke) sollten die lieber mal den Tipp geben sich gutes Insect Repellant mitzubringen.
Nach Essen und Trinken gings dann aber endlich los. Vom Camp zu den Falls muss man erst noch einen Fußweg hinter sich bringen. Ich würde mal sagen, dass es so ca. einen Kilometer waren. Eher weniger. Im ersten Drittel geht es mittels einer Pontonbrücke über den Fluss drüber. Diese Brücke wird von den Nationalparkrangers überwacht und geschlossen, wenn sich Bären hier unten im Fluss zeigen. Man darf dann erst wieder queren, wenn sich die Bären verzogen haben.
Als wir unterwegs waren, war hier unten nix los. So lohnte sich auch nicht hier die Aussichtsplattform zu besuchen. Hm. Kein Bär weit und breit zu sehen. Schlechtes Omen ? Später geht der Weg über in eine Art Holzplankenweg auf Stelzen. In der Nähe der beiden Aussichtsplattformen ist dieser Weg auch zu beiden Seiten vergittert und man muss durch ein massives Gittertor marschieren. Scheinbar gab es doch schon die eine oder andere unliebsame Begegnungen der man mit dieser Absperrung aus dem Weg gehen will.
So. Was ist wichtiger jetzt. Die Erklärung wie das hier auf den Plattformen so geht oder die Bären ? Ich fange mal mit den Bären an. Ich kam auf der unteren Viewingplattform an und habe beim ersten sehnsüchtigen Blick auf den Fluss erst mal garnix gesehen. Boah. Nicht schon wieder. Aber hey. Was sind das für Fellknäuel weiter oben und direkt am Wasserfall ? JAAA. Bären ! Da standen gerade drei richtig dicke Exemplare vor dem Wasserfall im Wasser und warteten seelenruhig darauf, das ihnen die großen Lachse in den Mund sprangen. Im Fluss selbst sprangen die ganze Zeit noch zwei kleinere (offensichtlich jüngere) Bären rum und plantschten im Wasser.
Die ganze Szenerie war absolut genial. Und hier an der unteren Plattform war man auch schon so nahe dran, das man alles sehr gut sehen konnte. Später ist dann einer der kleinen aktiven Tauchbären den Fluss runtergelaufen und hat sich eine ganze Zeit in unmittelbarer Nähe der unteren Plattform ausgetobt. Wunderbar.
So. Was hat es jetzt mit unterer und oberer Plattform zu tun. Bei den Wasserfällen gibt es zwei Viewing Platforms. Die untere ist etwas weiter unterhalb des Wasserfalls, die obere ist direkt oben am Wasserfall dran. Da oben ist man direkt ganz nah an allem dran. Auf die obere Plattform lassen die Ranger immer nur eine bestimmt Menge Leute. Um auf die obere Plattform zu kommen, muss man sich bei Ankunft auf eine Warteliste eintragen. Diese Warteliste wird dann quasi abgearbeitet. Jeder darf eine Stunde auf der oberen Plattform bleiben und wird nach Ablauf dieser Zeit von den Rangers wieder weggeholt. Derweil rufen andere Rangers die Leute auf, die jetzt dran sind und ihre Bärenstunde haben.
Ich fand das System sehr gut. Die Brooks Falls bzw. Katmai NP ist DIE Bären-Guck-Location überhaupt. Entsprechend voll wird es in der Regel im Sommer in dem kurzen Fenster, wenn hier die Bären sind. Ohne diese Regelung würden sich wahrscheinlich die ersten am Morgen ihre Plätze reservieren und dann den Tag über blockieren (wie die Liegen am Pool). Und so hat nun jeder gleichberechtigt die Chance. Man kann sich übrigens beliebig oft wieder auf die Liste schreiben lassen. Kommt nur drauf an, wieviel Zeit man hat.
Wir haben uns als ganze Gruppe auf die Liste setzen lassen (wir sind übrigens den ganzen Tag als 10er – Gruppe mit Curtis zusammengeblieben). Auf der unteren Plattform war ich dann ungefähr ne Stunde, als die „Curtis-Party“ aufgerufen wurde. Und dann oben auf der Plattform dann nochmal ne Stunde. Oben war recht nahe der Plattform ein großer Bär, der recht lange benötigte bis er endlich einen Fisch hatte. Als er dann was gefangen hatte, hat er sich direkt verdrückt. Kurz drauf hat ein anderer Bär diesen Platz eingenommen. Der hat dann seinen Fang direkt an Ort und Stelle verputzt. In der ganzen Zeit wo man ihn beobachten konnte hat er bestimmt 5 oder 6 Fische verputzt. Ich meine er hätte auch schon einen gewaltigen Hängebauch gehabt.
Während der ganzen Zeit war immer ein Kommen und Gehen von Bären. Zur Spitzenzeit waren insgesamt 6 Bären am Wasserfall und darunter im Fluss unterwegs. Laut Aussagen der Frauen von Nationalpark ist das guter Durchschnitt. so ca. 5 sind es meistens, sehr viel mehr aber nur selten an einzelnen Zeiten des Tages. Spitze war wohl zuletzt mal 12 Bären auf einen Haufen, aber dafür muss man schon Glück haben wurde uns gesagt.
Und an dieser Stelle nochmal einen späten Dank an den unbekannten Spender des Insektenzeugs. Das muss eine echte chemische Wunderwaffe gewesen sein. Es hat sich die ganze Zeit kein einziges Mückenvieh auch nur noch in meine Nähe getraut.
Nach insgesamt dann guten 2 Stunden angestrengtem Bärengucken und Bärenknipsen wurde dann zur Abreise gesammelt und alle sind zufrieden hinter Curtis her zurück zum Camp gedappelt. Plötzlich wurden wir bei der Brücke aufgehalten. Im Bereich der Brücke war ein noch unbekannter Bär unterwegs. Eine Bärin umgenau zu sein mit 2 Kleinen. Die muss wohl schon eine ganze lange Zeit da unten rumgestreunt sein, dann wenn ich das richtig verstanden habe, wurde die Brücke nur ein paar Minuten nach uns als wir hochkamen dicht gemacht. Die andere Rusts Gruppe, die nach uns ankam, wartete wohl seit 2 Stunden vor der Brücke um überhaupt mal zu den Wasserfällen zu kommen. Puh. Glück gehabt.
Wir haben uns dann alle auf die Aussichtsplattform hier verzogen. Und wie bestellt kam die Bärin dann aus dem hohen Gras gefolgt von den zwei absolut süßen und total kleinen Jungen. In dem Moment als die zwei Kleinen hervorgetapst kamen wurde im Rekordtempo geknipst was das Zeug hielt. Ich hörte um mich herum nur noch klick klack surr summ piep piep. Digicam Fans aller Welt vereinigt euch. Allerdings muss ich sagen, das ich mir plötzlich absolut unterausgestattet vorkam. Da waren Leute dabei, die hatten Objektive dabei, die waren so groß wie Teleskope. Da konnte ich mit meiner kleinen Hosentaschenkamera nicht gegen anstinken. Dafür brauche ich aber auch keinen Lastwagen um mein Equipment zu bewegen.
So. Was kann jetzt eigentlich noch kommen ? Große Bären, Fisch futternde Bären, kleine Bären, Tauchbären, kleine Minibärchen. Alles heute dagewesen. Ich glaube da kommt nix mehr. Lass uns wieder wegfliegen. Und genau das haben wir auch gemacht. Am Strand, oder sollte ich sagen Wasserflugzeugparkplatz, hatte es sich jetzt auch gut gefüllt. Da standen den Strand hoch und runter mal auf jeden Fall bestimmt 10 Flugzeuge, die alle Leute für die Brooks Falls Bären angeliefert hatten. Ich glaube ja, das es ein Geschenk des Himmels war, das die nach uns die Brücke dicht gemacht haben. Sonst wär der Betrieb am Wasserfall auf den Plattformen bestimmt dann doch von „noch OK“ zu „Phantasialand Wildwasserbahn Ab Hier noch 3 Stunden“ eskaliert.
..... schnapp
Und jetzt noch ne Handvoll Bilder
Gruß
Bernd