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Nordamerika => American Life => Thema gestartet von: Davidc am 21.06.2014, 09:41 Uhr

Titel: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Davidc am 21.06.2014, 09:41 Uhr
Gestern aus den USA (Ostküste) zurückgekommen und mal wieder einen ganz interessanten Eindruck bekommen (der mir bereits früher an verschiedenen) Orten in den USA auffiel: Manche Arbeitsbereiche sind sehr üppig mit Personal besetzt und das Arbeitstempo ist in an so manchen Arbeitsplätzen im Vergleich zu D unterdurchschnittlich gering.

Zwei Beispiele:
1.
Im New Yorker Hotel befindet sich offensichtlich rund um die Uhr ein Securitymitarbeiter/-in in der Lobby. An sich nichts Schlechtes und nicht sooo ungewöhnlich. Aber eben doch an dieser Stelle meiner Meinung nach komplett unnötig und personell überbesetzt. Denn das Hotel ist in keiner schlechten oder gefährlichen Gegend (Queensboro Plaza Area). Mister oder Frau Security haben einen netten schwarzen Anzug an und langweilen sich wann immer man ihnen über den Weg läuft. Entweder sitzen sie im Sessel und tippen auf ihrem Smartphone. Oder sie verfolgen vor lauter Langweile das TV-Programm auf dem Riesen-TV in der Lobby. Nicht ein einziges Mal in einer Woche habe ich sie "in action" gesehen.
Die Rezeption an sich ist zusätzlich mit einem oder zwei Mitarbeitern besetzt und hinzu kommt ein chinesischer Herr im Anzug, welcher wirklich wann ich immer ich an ihm vorbei kam nur gelangweilt aus dem Fenster schaute oder einfach nichts tat und in die Ecke starrte (sah aus wie jemand vom Management). Unbegreiflich warum hier Kosten verursacht werden.

2. Mein mitreisender Freund hat bei H&M in D gearbeitet und kennt die Anforderungen von hier. In den USA schauten wir uns in einer H&M Filiale um. Als er sah welches Chaos dort herrschte (alles auf dem Boden verstreut, Klamotten kreuz und quer - obwohl kaum Kunden anwesend) und mit welcher Ruhe an der Kasse gearbeitet wurde meinte er nur, das hätte bei ihm in der Filiale längst Ärger oder eine Abmahnung gegeben. Dieses Arbeitstempo sei von seiner Filiale her undenkbar. Auch bei anderen Geschäften (Target etc.) fiel ihm die betont langsame Arbeit der Kassierer auf und wie "gemütlich" alles vor sich ging. Man schwatzt mit den Kunden, kramt den x-ten Coupon hervor usw.

Ich bin nicht dafür alles kaputt zu sparen, so wie bei uns den Bereich Polizei oder öffentliche Dienste generell.
Aber so viele Polizisten wie z. B. in New York an jeder Straßenecke im wahrsten Wortsinne herumstehen und die Zeit absitzen/stehen, da muss man sich nicht wundern, warum die Arbeitslosenquote in den USA so gering ist. Man kann es meiner Meinung nach mit der Personalbesetzung auch übertreiben.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: captsamson am 21.06.2014, 10:01 Uhr
Ich glaub gerade in Hotels gibt es manche Posten nur weil sie "irgendwie zum guten Ton gehören".

Was mich immer wieder wundert ist der Einsatz von Personen für das Halten der Stop und Pass Schilder bei Baustellen.
Schon krass wenn das günstiger sein soll (oder subventioniert ist, Konjunktur/Job-Programm!?) als eine Ampel. Klar eine Ampel kostet Anschaffung aber auf Dauer sollte sie doch deutlich günstiger sein.
Das kann man dann mit dem vorfahrenden Baustellenfahrzeug fortführen - das verjuckelt den ganzen Tag Sprit, Verschleiss und ein bezahlter Arbeiter sitzt auch drin. Was wäre die Alternative? Ein paar Pylonen und Pfeile damit man weiss wo man hinfahren muss!?

Ansonsten kann ich grundsätzlich beide Extreme nachvollziehen, beides bereits in den USA erlebt. Viele Mitarbeiter auf einem Haufen die scheinbar in Summe zu wenig zu tun haben und viel Hektik mit wenigen Mitarbeitern.
Scheint mir aber kein USA-typisches Problem zu sein, einzig die Spanne zwischen den Extremen "gelangweilt" und "überarbeitet" ist mir dort irgendwie größer vorgekommen.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 21.06.2014, 10:08 Uhr
Scheint mir aber kein USA-typisches Problem zu sein, einzig die Spanne zwischen den Extremen "gelangweilt" und "überarbeitet" ist mir dort irgendwie größer vorgekommen.

Nope, Kanada ist auch so ein Fall. Fällt mir jeden Tag wieder auf. Finde ich persönlich aber nicht schlimm. Besser als eine Servicewüste allemal ;)
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: captsamson am 21.06.2014, 10:26 Uhr
Kann da natürlich nur für die Länder sprechen in denen ich bereits war :-)
Kanada kommt erst im September dran  :groove:
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Inspired am 21.06.2014, 10:47 Uhr
Also ehrlich gesagt, muss ich inzwischen sagen, dass der "Service" in den USA (zumindest das, was ich darunter verstehe) nicht besser ist als in Europa, eher schlechter.

Ich war jetzt beispielsweise in Polen im Urlaub und dort in mehreren Hotels, und ich muss sagen, dass im Vergleich dazu dieses Umständliche, Misstrauische, sich nach allen Seiten Absichernde der USA nicht mehr viel mit Service und Effektivität zu tun hat: Initials für "no smoking", Initials für "no pets", Initials für "not cooking in the room", und den Schlüssel gibt es ohnehin selbst bei einer Prepaidbuchung erst, wenn man nochmals eine Kreditkarte "for incidentals" vorgelegt hat. Und was die dann alles wissen wollen beim Einchecken und dann mühselig in deiner Anwesenheit noch abtippen  :roll:

Das Gleiche an den Tankstellen: Wenn da etwas nicht genau so läuft, wie es dort in die verinnerlichten Abläufe passt, dann stehen die auf dem Schlauch. Ich habe im letzten Urlaub nach Hinterlegung von Bargeld beispielsweise das nicht zurückbekommen um mit der Kreditkarte zu zahlen...

Viele Arbeitsabläufe in den USA sind eingefahren, ineffektiv und umständlich, gerade auch an den Kassen. Das sehe ich insofern mit Nachsicht, als in den Läden an den Kassen mittlerweile teilweise auch Menschen sitzen, die bei uns schon hoch im Rentenalter wären. Und uns Deutschen sagt man ja wohl auch (sicherlich meistens zu Recht) nach, dass an Kassen bei uns Gehetze herrscht.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: DocHoliday am 21.06.2014, 11:28 Uhr
Es ist halt anders als bei uns und man setzt andere Schwerpunkte. Das registriere ich genau so. Wobei ich da nicht gleich werten muss.
Auch mir fällt der sehr hohe Personaleinsatz z.B. in der Gastronomie und im Hotelgewerbe auf, wobei ich bei manchen Jobs auch nicht erkennen jann, wozu die gut sind. Andererseits denke ich mir, dass man nicht aus lauter Nächstenliebe Menschen bezahlt, die man nicht braucht. Vielleicht verlangen bestimmte Versicherungen ein gewisses Maß an Security? Oder amerikanische Gäste erwarten das, um sich sicher fühlen zu können? Ich weiß es nicht.

Die Polizeipräsenz in New York ist sicher einerseits immer noch Folge von 9/11 und den Ereignissen seitdem. Bei meinem letzten Besuch wurde an meinem Ankunftstag wieder mal ein mit Sprengstoff bepackter SUV am Times Square entfeckt.
Zum anderen ist es vielleicht auch noch eine Folge des Zero Tolerance Programms, das NYC ja in weiten Teilen überhaupt erst wieder für Touristen besuchbar gemacht hat.

Wie gesagt, manches ist anders aber deshalb ja nicht zwangsläufig sinnlos.

Ansonsten sehe ich es wie Birgit. Die Mär von Serviceparadis und Servicewüste auf beiden Seiten des Atlantiks ist heutzutage genau das, eine Mär.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: thorsti am 21.06.2014, 16:07 Uhr
Grundsätzlich finde ich es ja gut, dass in den USA mit mehr Personal als hier in D gearbeitet wird. Da die Sozialsysteme ja doch grobmaschiger als bei uns sind, finden die Leute so wenigstens Jobs.
Aber bei einigen Jobs ist es halt echt nur noch Arbeitsbeschaffung.

Meine persönlichen Helden, sind die Typen, die an der Ausfahrt am Parkhaus im Häuschen sitzen und Dich abkassieren. Die nehmen Deine Karte stecken die in ein Lesegerät und sagen Dir dann wieviel Du bezahlen muss. Die bedienen also den Bezahlautomaten für Dich - ich bin jedesmal baff erstaunt :-)
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: wolfi am 21.06.2014, 16:47 Uhr
Oder die greeter in Wühlmart etc ...

Ich frage mich, was die wohl verdienen?

PS:

Andererseits war ich angenehm überrascht von den imho ehrenamtlich tätigen älteren Herrschaften z. B. in den state visitor centers. Die hielten auch gerne ein Schwätzchen, haben sich Zeit genommen und da gab es öfter eine Straßenkarte umsonst, haben einen immer sehr freundlich informiert, manchmal ein Hotel für uns gebucht - und sich dann über eine Tafel Ritter Sport gefreut ...
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Floriana am 21.06.2014, 17:07 Uhr
Oder die greeter in Wühlmart etc ...

Ich frage mich, was die wohl verdienen?


Gibt es nicht mehr.

Floriana
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 21.06.2014, 17:12 Uhr
Ach wie schoen, endlich mal wieder ein Thread zum Thema America-bashing ..

Da wird etwas oberflaechlich beobachtet und schon wird ein Urteil gefaellt.

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Wilder Löwe am 21.06.2014, 17:28 Uhr
Wir als Touristen können das nur oberflächlich betrachten und freuen uns daher über Korrekturen bzw. Kommentare von Einheimischen.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: wolfi am 21.06.2014, 17:36 Uhr
Was? Keine greeter mehr?

Auch niemand mehr, der die Einkäufe in die Plastiktüten packt? Vielleicht gar keine kostenlosen Tüten mehr?

Und die Einkaufswagen-Aufräumer?

Ich war wohl schon zu lange nicht mehr drüben ... :wink:
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 21.06.2014, 18:07 Uhr
. Man schwatzt mit den Kunden, kramt den x-ten Coupon hervor usw.
Das ist von der Firmenleitung so gewollt.  Die Person an der Kasse ahelt als einizge im geschaeft den direckten Kontakt zum Kunden, und der soll personelich sein!  Dieser Kontakt wird als genauso wichtig wie das Kassieren selbst angesehen.
Das schein auch das Rezept von Aldi USA und speziell von Trader Joe's zu sein.  wenn der Kunde sich in Deutschland mit weniger zufrieden gibt, so denn, aber in den USA ist das so gewollt.

Zitat
Aber so viele Polizisten wie z. B. in New York an jeder Straßenecke im wahrsten Wortsinne herumstehen und die Zeit absitzen/stehen, da muss man sich nicht wundern, warum die Arbeitslosenquote in den USA so gering ist. Man kann es meiner Meinung nach mit der Personalbesetzung auch übertreiben.
Diese Polizeipraesenz hat New York zu einer der sichersten Staedte in den USA gemacht.  Ehe du an solchen Sachen Kritik uebst, solltest du zuerst die Hintergruende erforschen.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 21.06.2014, 18:17 Uhr
Oder die greeter in Wühlmart etc ...

Ich frage mich, was die wohl verdienen?


Gibt es nicht mehr.

Floriana
Und als es die gab, haben sie Minimum Wage verdient, und waren meistens Leute, die ihre Rente aufbesssern wollten.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 21.06.2014, 18:22 Uhr
Was? Keine greeter mehr?

Auch niemand mehr, der die Einkäufe in die Plastiktüten packt? Vielleicht gar keine kostenlosen Tüten mehr?

Und die Einkaufswagen-Aufräumer?

Ich war wohl schon zu lange nicht mehr drüben ... :wink:
Die Tueten werden vom Kassierer gepackt (in vielen Geschaeften bekommt man einen Rabatt wenn man seine eigene Tuete/Tasche mitbringt), udn die Einkaufswagenschieber sind entweder Schueler/Studenten/Rentner, dies sich etwas dazu verdienen wollen.  Bei hier den Geschaeften kann man daher auch einen Einkaufswagen bekommen, ohne immer einen Quarter zur Hand zu haben (wie oft ist es mir bei Besuchen in Deutschland passiert, dass ich keine entsprechende Muenze fuer den Wagen hatte, da zieh' ich das System mit dem Schiebern vor).
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: DocHoliday am 21.06.2014, 18:28 Uhr
Ach wie schoen, endlich mal wieder ein Thread zum Thema America-bashing ..

Da wird etwas oberflaechlich beobachtet und schon wird ein Urteil gefaellt.



Ah wie schön, endlich mal wieder User-bashing. Da wird ein Thread oberflächlich (oder gar nicht) gelesen und schon wird ein Urteil gefällt.

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 21.06.2014, 18:31 Uhr
Das sehe ich insofern mit Nachsicht, als in den Läden an den Kassen mittlerweile teilweise auch Menschen sitzen, die bei uns schon hoch im Rentenalter wären. Und uns Deutschen sagt man ja wohl auch (sicherlich meistens zu Recht) nach, dass an Kassen bei uns Gehetze herrscht.
Die sind oft auch hier in Rente, wollen sich aber die Rente aufbesssern (eventuell um mehr Speilgeld zu haben oder sich die Reise nach Deutschland verdienen zu wollen).  Im Gegensatz zu Deutschl;and bekommt man hier auch als aelterer Mensch immer noch jede Menge Arbeit, falls man arbeiten will!

Und ja, wie es in vielen Geschaeften in Deutschland an der Kasse zu geht, ist fuer mich als Kunden eine absolute Zumutung.  wenn euch das gefaellt, so sei es, aber lasst unser kassen doch bitte zufrieden, wir haben das gerne so, deswegen aendern die Unternehmen das auch nciht.  Selbst bei Aldi USA kann man mit der Person an der Kasse ein Schwaetzchen halten, und bei Trader Joe's, der anderen Aldi Niederlassung, werden die Angestellten sogar dazu angehalten sich mit den Kunden zu unterhalten.  Da wird lieber einen andere Kasse aufgemacht, als das Gespraech mit einem Kunden zu kuerzen.   Eben andere Laender, andere Sitten!
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Drummond am 21.06.2014, 18:48 Uhr
Ich bin gern an USA-Kassen! Entspannung pur!
Ansonsten glaube ich, die Amis werden schon an besten wissen, wie sie ihre Probleme lösen.
Lasst  sie nur machen:D :D
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 21.06.2014, 19:02 Uhr
Und ja, wie es in vielen Geschaeften in Deutschland an der Kasse zu geht, ist fuer mich als Kunden eine absolute Zumutung.

Das ist genau so ein pauschales Urteil über Deutschland und kommt - wie auch in Nordamerika - sehr auf den Laden und die Gegend an. Gespräche an der Kasse gibt es auch in Deutschland, gerade in ländlicheren Gebieten. In Großstädten in Nordamerika fällt mir nicht wirklich ein Unterschied auf. Mit Desinteresse kann man sowohl hier als auch drüben bedient werden.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Davidc am 21.06.2014, 20:28 Uhr
Ach wie schoen, endlich mal wieder ein Thread zum Thema America-bashing ..

Da wird etwas oberflaechlich beobachtet und schon wird ein Urteil gefaellt.



Ja, genau deshalb habe ich es beobachtet und beschrieben :-) Freue mich immer über heiße und angeregte Diskussionen hier :D

Um mal bei den Fakten zu bleiben:
Ich weiß nicht was daran oberflächlich betrachtet ist, wenn man sagt, dass die Securityperson im Hotel sehr sehr unsinnig erscheint und sich unendlich langweilt / TV schaut / mit dem Handy spielt. Wir sprechen nicht von einem Menschen in Uniform mit Mützchen, sondern von einer Frau oder Mann mit schwarzen Anzug, welcher auf den ersten Blick gar nicht als Security zu erkennen ist. Für mich ist das bezogen auf diese Person einfach Personalpolitik nach DDR-Art: Jeder hat einen Job, aber keiner hat was zu tun. Das ist natürlich nur ein exemplarisches Beispiel für personelle Überbesetzung.

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Davidc am 21.06.2014, 20:33 Uhr
Was die Polizei in NY angeht:

Ich hatte deutlich geschrieben, dass ich nichts von der Zusammenstreichung der Polizei und öffentlicher Dienst im Allgemeinen - wie sie in Deutschland zum Beispiel derzeit in BaWü stattfindet - halte. Das mit der sichersten Stadt in den USA weiß ich sehr wohl. Grundsätzlich begrüße ich Polizeipräsenz. In D ist die Polizei ja absolut in der Defensive und hat praktisch auch keine abschreckende Wirkung mehr.

Aber in NY erscheint sie mir doch ein gutes Stück weiter über das Ziel hinausgeschossen zu sein.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 21.06.2014, 20:42 Uhr
In D ist die Polizei ja absolut in der Defensive und hat praktisch auch keine abschreckende Wirkung mehr.

Hat sie das in den USA? Wohl kaum!
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 21.06.2014, 20:47 Uhr
Und ja, wie es in vielen Geschaeften in Deutschland an der Kasse zu geht, ist fuer mich als Kunden eine absolute Zumutung.

Das ist genau so ein pauschales Urteil über Deutschland und kommt - wie auch in Nordamerika - sehr auf den Laden und die Gegend an. Gespräche an der Kasse gibt es auch in Deutschland, gerade in ländlicheren Gebieten. In Großstädten in Nordamerika fällt mir nicht wirklich ein Unterschied auf. Mit Desinteresse kann man sowohl hier als auch drüben bedient werden.
Deswegen habe ich ja auch geschrieben in "vielen Geschaeften" und nicht in allen Geschaeften.  Wenn ich beim Besuch in Deutschland in ein grosses Geschaeft gehe (C&A, Real, usw.) habe ich noch nie ein angenhemes  Kassenerlebnis gehabt.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Stefan M. am 21.06.2014, 20:56 Uhr
Ihr müsst ja in D in fürchterliche Geschäfte gehen. Also so negativ sehe ich das Ganze bei uns nicht. Und ehrlichgesagt ist mir lieber die Frau an der Kasse "gibt Gas" und arbeitet zügig als dass sie mit jedem über's Wetter, ihre neue Frisur oder die neuesten Stories von Stars und Sternchen quatscht - was ja Freundlichkeit nicht grundsätzlich ausschließt. Wenn ich Lust auf eine interessante Gesprächsrunde habe, ist eher ein Biergarten o. ä. das Ziel der Wahl.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Floriana am 21.06.2014, 21:37 Uhr
Das ist von der Firmenleitung so gewollt.  Die Person an der Kasse ahelt als einizge im geschaeft den direckten Kontakt zum Kunden, und der soll personelich sein!  Dieser Kontakt wird als genauso wichtig wie das Kassieren selbst angesehen.

Ich beziehe mich jetzt mal auf Publix (Supermarktkette, gibt es aber nur in AL, FL, GA, NC, SC und TN), da ich dort zu 90 % einkaufe. Bei Publix legt man viel Wert auf Folgendes:

Zitat
Our managers work here, too.
Whenever you shop at your neighborhood Publix, you’ll see our managers in action on the sales floor. Ready and willing to help you if you have a question. Talk with you about a product or service. Or just say hello. Providing great service is their pleasure. So shopping is yours.

Zitat
Let us show you.
When you need help finding something at Publix, simply ask the closest associate. He or she will gladly walk you right to the item. No guessing; no trouble. Just the friendly helpful service you’ve come to expect.

Quelle: www.publix.com

Die Tueten werden vom Kassierer gepackt (in vielen Geschaeften bekommt man einen Rabatt wenn man seine eigene Tuete/Tasche mitbringt), udn die Einkaufswagenschieber sind entweder Schueler/Studenten/Rentner, dies sich etwas dazu verdienen wollen.

Bei Publix gibt es Einpacker, die unter anderem auch dafür zuständig sind, meinen Einkaufswagen zu meinem Auto zu schieben und die Wagen auf dem Parkplatz einzusammeln. Wenn kein Einpacker verfügbar ist, packt natürlich die Kassiererin. Es kommt sogar vor, dass die Einpacker meine Artikel aus dem Wagen nehmen und für mich auf das Band legen. Altersmässig habe ich schon alles von ca. 14 bis ca. 70 gesehen.

Nett war das neulich: Während die Kassiererin mein Zeug scannt, bemerke ich, dass ich beim Eistee daneben gegriffen habe (gesüsst statt ungesüsst erwischt), und sage "oh, nein, den wollte ich doch gar nicht". Darauf hin fragt die Einpackerin, was ich denn ursprünglich wollte und sagt "kein Problem, hole ich Ihnen schnell".

Wer in einem Bundesstaat unterwegs ist, in dem Publix verteten ist, sollte unbedingt mal dort einkaufen.

Floriana

Sorry, dass das jetzt [wieder mal] in eine Supermarktdiskussion abdriftet.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 21.06.2014, 23:36 Uhr
Wenn ich Lust auf eine interessante Gesprächsrunde habe, ist eher ein Biergarten o. ä. das Ziel der Wahl.
Siehst du, und der durchschnittliche amerikanische Kunde sieht das scheinbar anders.  Wenn das nicht so waere, wuerde das ganz schnell abgestellt werden!
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: NoBuddy am 22.06.2014, 00:01 Uhr
Wenn ich beim Besuch in Deutschland in ein grosses Geschaeft gehe (C&A, Real, usw.) habe ich noch nie ein angenhemes  Kassenerlebnis gehabt.

Das ist so alt und so einfach wie seit eh und je: wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus. Man mag sich nicht vorstellen, wie Du Dich an den Kassen aufführst, um so ein verheerendes Feedback zu bekommen.

Ich habe in jedem Land ein paar nette Worte für den Kassierer/ die Kassiererin übrig und schon schmilzt jedes Eis. Bis gerade dachte ich, die Amerikaner wären die Weltmeister im Smalltalk - scheint wohl nicht für deutsche Auswanderer in den USA zu gelten. Schade auch.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Inspired am 22.06.2014, 00:21 Uhr
Na ja, die Frage ist ja schon, inwiefern ICH dem MITARBEITER zu einem netten Erlebnis verhelfen soll oder vielleicht doch eher umgekehrt.

Wenn ich als Kunde in einen Laden komme und die Dame hinter der Theke spricht in Zweiwortsätzen mit mir, fühle ich mich nicht unbedingt dazu aufgerufen mit ihr noch mehr als "Ja - danke - bitte -tschüss" zu reden. Und das passiert echt oft hier, dass mein Gruß nicht erwidert wird, ich als Kunde es nicht schaffe Blickkontakt herzustellen oder er bzw. sie sich nicht im Gespräch mit der Kollegin stören lässt.

Ich habe schon mal den Friseur gewechselt, weil in einem Fall in Anwesenheit der Kunden wiederholt über Streitigkeiten unter Kolleginnen ausgiebig diskutiert wurde und beim nächsten Besuch die Friseurin mehrfach ohne Erklärung wegrannte um mit jemandem irgendwas zu bequatschen, der offenbar privat vorbei kam.

Das hat nichts damit zu tun, dass ich der Meinung bin, ich lasse mir dort einmal die Haare waschen und habe das Recht mich zu gebärden, als ob ich gerade den ganzen Laden gekauft hätte, aber irgendwo sehe ich darin schon ein ziemliches Missachten grundsätzlicher Umgangsformen. Und DAS passiert einem in den USA ganz sicher nicht, wenn man gerade dran ist als Kunde.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: DocHoliday am 22.06.2014, 00:36 Uhr
Und DAS passiert einem in den USA ganz sicher nicht, wenn man gerade dran ist als Kunde.

Subway in Torrey. Teenager als Bedienung telefoniert mit der Freundin. Ich bin der einzige Kunde. Wartezeit bis Begrüßung (mit bösem Blick, weil ich offensichtlich störe) 3 oder 4 Minuten. Brot mit Fleisch und Käse in den Toaster, zurück ans Telefon, Gerät piept (Brot fertig) - Telefonat wichtiger, Wartezeit erneut mehr als 5 Minuten. Auf Nachfrage meinerseits absolut waffenscheinpflichtiger Blick von der Bedienung. Gemüse gab es mit Telefon zwischen Ohr und Schulter eingeklemmt und mit mindestens 3 Korrekturen durch mich, weil man halt nur einem wirklich zuhören kann. An der Kasse keine Frage nach Getränk Cookie o.ä., falsches Wechselgeld weil Gespräch am Telefon so spannend.
Während des gesamten Vorgangs keine direkter Blick kein Lächeln, kein freundliches Wort.

Ist absolut nicht die Regel aber siehe da, so was gibt es auch in den USA mal. Wenn ich nicht nach einem langen Tag so müde gewesen wäre, hätte ich Rabatz gemacht. Aber andererseits wäre ich dann wohl auch nicht bei Subway gelandet.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Inspired am 22.06.2014, 00:59 Uhr
Uiuiui, nee, an sowas erinnere ich mich in den USA nicht. Haben die nicht gerade bei Subway so Qualitätsvorgaben, dass jeder Kunde innerhalb von 23,5 Sekunden angesprochen werden muss und das Sub nach spätestens 4:17 Minuten den Besitzer gewechselt haben muss?
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 22.06.2014, 02:43 Uhr
Subway in Torrey.

 :lol:

Das ist doch eines der wenigen - wenn nicht sogar das einzige "Restaurant" in der Gegend, oder? Wer weiß, wie viele nervige (deutsche) Touristen da schon vorbeigekommen sind ;)

Achja, der Chuckwagon General Store-Inhaber war auch nicht der Freundlichste. Deswegen - zu pauschalisieren, dass in den USA oder auch in Kanada alles immer freundlich ist, stimmt nicht.

Ich habe schon so viele negative Erlebnisse (neben natürlich vielen Guten!) gehabt, dass ich hier mal wirklich realistisch bin. Vorwiegend auch in den Gegenden, die mexikanisch-südamerikanisch geprägt sind (Südkalifornien z. B.) oder in bestimmten Stadtvierteln (z. B. auch New York) ist es mir aufgefallen, dass dort mit der Kundschaft zum Teil ziemlich rauh umgegangen wird.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: schnulli3 am 22.06.2014, 07:54 Uhr
Oder die greeter in Wühlmart etc ...



Hat sich ausgegreeted
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 22.06.2014, 07:55 Uhr
Oder die greeter in Wühlmart etc ...



Hat sich ausgegreeted

Wie sieht es denn bei WholeFoods in den USA aus? Ich meine, da zumindest hier in Vancouver gegrüßt worden zu sein.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: schnulli3 am 22.06.2014, 07:59 Uhr
Selbst bei Aldi USA kann man mit der Person an der Kasse ein Schwaetzchen halten, und bei Trader Joe's, der anderen Aldi Niederlassung, werden die Angestellten sogar dazu angehalten sich mit den Kunden zu unterhalten.  Da wird lieber einen andere Kasse aufgemacht, als das Gespraech mit einem Kunden zu kuerzen.   Eben andere Laender, andere Sitten!

In Houston haben die ersten Aldis vor etwas ueber einem Jahr aufgemacht. Da ist aber nix mit Schwaetzchen halten an der Kasse. Hier wird nach deutschen "Standards" gearbeitet
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: leia am 22.06.2014, 08:13 Uhr
Oder die greeter in Wühlmart etc ...



Hat sich ausgegreeted

Wie sieht es denn bei WholeFoods in den USA aus? Ich meine, da zumindest hier in Vancouver gegrüßt worden zu sein.

Das ist mir bei WholeFoods noch nicht als Standard aufgefallen - und ich nehme quasi jeden auf meiner Strecke mit.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 22.06.2014, 08:17 Uhr
Das ist doch eines der wenigen - wenn nicht sogar das einzige "Restaurant" in der Gegend, oder?

Nööö, in Torrey gibt es sogar ein gutes Restaurant

http://cafediablo.net
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 22.06.2014, 08:30 Uhr
Das ist doch eines der wenigen - wenn nicht sogar das einzige "Restaurant" in der Gegend, oder?

Nööö, in Torrey gibt es sogar ein gutes Restaurant

http://cafediablo.net

Sehe ich das richtig, dass das erst im April eröffnet hat?
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 22.06.2014, 08:37 Uhr
Sehe ich das richtig, dass das erst im April eröffnet hat?

Café Diablo is open seasonally from April to October.

http://www.fodors.com/world/north-america/usa/utah/capitol-reef-national-park/review-435702.html

Das Restaurant gibt es schon einige Jahre...
(http://www.web-house.net/usa/tour/08/bilder/097.jpg)
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Davidc am 22.06.2014, 09:04 Uhr
Uiuiui, nee, an sowas erinnere ich mich in den USA nicht. Haben die nicht gerade bei Subway so Qualitätsvorgaben, dass jeder Kunde innerhalb von 23,5 Sekunden angesprochen werden muss und das Sub nach spätestens 4:17 Minuten den Besitzer gewechselt haben muss?

Das mag sein, aber wen interessiert das? Die Lustlosigkeit bei Subway scheint mit allgegenwärtig zu sein. Auf dem Papier steht bei den Amerikanern so Einiges, da wird auch noch der letze Pups vordefiniert. In der Praxis sieht es dann schon ganz anders aus. Häufig arbeiten dort Schüler während ihr Ferien oder nach dem Unterricht. Die sind heute bei Subway, Morgen bei McD und Übermorgen sonst wo. Die interessiert es nicht wirklich wie die Vorgaben lauten.
Meine eigene Nichte hatte bei Subway gearbeitet und ihre Loyalität zu dem Laden war in etwa so hoch wie die eines Hundehalters zum Haufen seines Hundes. Sie wusste, dass sie jederzeit irgendwo anders einen neuen Job bekommt, also warum anstrengen bei Subway?
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Davidc am 22.06.2014, 09:06 Uhr
Selbst bei Aldi USA kann man mit der Person an der Kasse ein Schwaetzchen halten, und bei Trader Joe's, der anderen Aldi Niederlassung, werden die Angestellten sogar dazu angehalten sich mit den Kunden zu unterhalten.  Da wird lieber einen andere Kasse aufgemacht, als das Gespraech mit einem Kunden zu kuerzen.   Eben andere Laender, andere Sitten!

In Houston haben die ersten Aldis vor etwas ueber einem Jahr aufgemacht. Da ist aber nix mit Schwaetzchen halten an der Kasse. Hier wird nach deutschen "Standards" gearbeitet

Sehr schön, so soll es sein.  :groove:

Darf ja gerne jeder bei seinem Schwätzchensupermarkt weiter einkaufen und dafür die dort überhöhten Preise bezahlen.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 22.06.2014, 09:23 Uhr







Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 22.06.2014, 09:31 Uhr
Sehe ich das richtig, dass das erst im April eröffnet hat?

Café Diablo is open seasonally from April to October.

Das Restaurant gibt es schon einige Jahre...


Da war ich in den 1980er Jahren schon drin, damals war es glaube ich noch ein Geheimtipp. Es gehoerte zwei Damen, die auch gekocht haben, ich glaube aber es hat inswischen den Besitzer gewechselt, bin mir nicht sicher.



Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 22.06.2014, 09:50 Uhr
Da war ich in den 1980er Jahren schon drin, damals war es glaube ich noch ein Geheimtipp. Es gehoerte zwei Damen, die auch gekocht haben, ich glaube aber es hat inswischen den Besitzer gewechselt, bin mir nicht sicher.



Entlang des Hwy 12 in Utah gibt es zwei gute Restaurants... Cafe Diablo und http://hellsbackbonegrill.com/accolades/

Das beste Restaurant in Southern Utah? Ohne Zweifel:
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: DocHoliday am 22.06.2014, 11:12 Uhr
Das Diablo Café ist eine Institution. Aber wenn man nach Sonnenuntergang knipsen im dunklen, verschwitzt, verdreckt und mit Kohldampf zurück kommt, muss manchmal euch ein Sandwich von Subway reichen.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Inspired am 22.06.2014, 11:32 Uhr
Ich finde Schwätzchen durchaus nett und bin der Meinung, dass man, wenn man das so will, durchaus sowohl bei C&A als auch bei ALDI als auch beim Bäcker um die Ecke noch drei Worte wechseln kann, ohne dass dadurch die dahinter stehenden drei Kunden den Bus zurück oder das Mittagessen verpassen.

Es gibt doch nicht nur die Varianten "lahmarschig und nett" und "fix und garstig", oder?
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: wolfi am 22.06.2014, 11:45 Uhr
Come on!  :D

Dass die "Mentalität" in den USA anders ist als in D ist hier ja schon oft besprochen worden und die "Freundlichkeit" (von manchen als Oberflächlichkeit charakterisiert ...) der "Amis" ist auch bekannt.

Da hat jeder sicher schon Erlebnisse gehabt - ich übrigens überwiegend, sogar fast ausschließlich positive und di paar negativen finde ich im Nachherein auch lustig.

Ein extremes Beispiel:

Ich habe mal (als IBM Besucher) im Crowne Plaza in White Plains eingecheckt und als ich meine Papiere vorgelegt habe sagte die (übrigens sehr attraktive  :wink:) junge Farbige an der Rezeption zu mir so was wie:

Why did your parents give you this strange name?

Sie kam mit meinem typisch deutschen Vornamen nicht zurecht, den sie in den Computer eintippen musste ...

Meine Antwort so in etwa:

Well, you know how it is in Germany ...

PS:

Das Hotel war übrigens ganz toll und ich habe dort eine Gruppe junger Juden kennengelernt (im indoor pool und an der Bar - da war gerade ein großes Familienfest: Bar Mitzvah) mit denen ich interessante Gespräche hatte.

PPS:

Publix ist auch mein Lieblings Supermarkt!
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: NoBuddy am 22.06.2014, 11:48 Uhr
Und DAS passiert einem in den USA ganz sicher nicht, wenn man gerade dran ist als Kunde.

Das würde ich pauschal nicht so behaupten, zum einen ist ja jeder hier mindestens um den Faktor 100 mehr in Deutschland einkaufen als in den USA, insofern liegt also auch ein ganz anderer Erfahrungsschatz vor (insbesondere dürfte sich die Anzahl Friseurbesuche in den USA bei den meisten Teilnehmern auf "Null" einpendeln), zum anderen passiert es nachweislich in den USA sehr wohl auch.

Auch ich habe schon (vor gar nicht mal langer Zeit) bei Subway an der Theke gestanden, wurde bedient, mein Subway wanderte für 30 Sekunden in den Toaster - und genau in dem Moment taucht hinter mir eine offensichtlich ortsansässige Bekannte (oder gar Freundin) meiner Bedienung auf.

Mit der Folge, dass man sich in ein Gespräch vertiefte, dann wurde sie gefragt, ob sie was mitnehmen wollte - und letztendlich bliebt mein schon lange getoastetes Brot auf der Anrichte liegen und erkaltete so vor sich hin, denn meine Bedienung hatte nicht nur die Freundin zwischenzeitlich bedient, sondern danach auch noch total vergessen, dass mein Subway ja im Toaster lag, was aber zwischenzeitlich von einem Kollegen ausgetauscht wurde, weil er seinerseits irgendetwas aufwärmen mußte und dazu meinen Subway irgendwo abstellte.

Als ich dann ziemlich überascht darauf hinwies, dass ich doch nun gerne meinen Subway endlich fertig bekommen wollte (da fehlte ja auch noch die Hälfte), wurde ich bockig von der weglaufenden Bedienung angeranzt, ich sollte eine Kollegin fragen, sie hätte jetzt Pause...

NEIN - so etwas in den USA nicht. NIEEE! Ich mache nur den Fehler nicht und verallgemeinere so etwas, das ist weder für Subway typisch noch für die USA. Aber Menschen arbeiten da genauso wie hier und unfreundliche Idioten gibt es überall auf der Welt. Und in aller Regel werde ich in Deutschland genauso freundlch an der Kasse behandelt wie in den USA, ich bin nach wie vor der Meinung, dass da grundsätzlich zwei Personen dazu gehören, wenn ich als Kunde den Mund nicht aufbekomme kann ich auch vom Gegenüber nicht viel mehr verlangen.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 22.06.2014, 16:23 Uhr
Wenn ich beim Besuch in Deutschland in ein grosses Geschaeft gehe (C&A, Real, usw.) habe ich noch nie ein angenhemes  Kassenerlebnis gehabt.

Das ist so alt und so einfach wie seit eh und je: wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus. Man mag sich nicht vorstellen, wie Du Dich an den Kassen aufführst, um so ein verheerendes Feedback zu bekommen.

Ich habe in jedem Land ein paar nette Worte für den Kassierer/ die Kassiererin übrig und schon schmilzt jedes Eis. Bis gerade dachte ich, die Amerikaner wären die Weltmeister im Smalltalk - scheint wohl nicht für deutsche Auswanderer in den USA zu gelten. Schade auch.
Da ich Rheinlaender bin, bin ich eigentlich von Natur aus ein recht freundlicher, gespraechsbereiter Mensch.  Das auch an den Kassen in jedem Land in dem ich mich einigermassen verstaendigen kann (und glaube mir, beruflich habe ich einen grossteil der Laender dieser Erde bereist).  In Deutschland scheint dass aber nicht immer sonderlich gut zu funktionieren.  kassenerlebnisse sind nicht nur der Austausch mit der Person an der Kasse, sondern basieren auch auf Menschen, die mit mir an der Kasse anstehen (auch auf den Erlebnissen, den Einkaufswagen in die Haxen geschoben zu bekommen, ohne dass die schiebende Person sich dafuer entschuldigt)
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 22.06.2014, 16:36 Uhr
Selbst bei Aldi USA kann man mit der Person an der Kasse ein Schwaetzchen halten, und bei Trader Joe's, der anderen Aldi Niederlassung, werden die Angestellten sogar dazu angehalten sich mit den Kunden zu unterhalten.  Da wird lieber einen andere Kasse aufgemacht, als das Gespraech mit einem Kunden zu kuerzen.   Eben andere Laender, andere Sitten!

In Houston haben die ersten Aldis vor etwas ueber einem Jahr aufgemacht. Da ist aber nix mit Schwaetzchen halten an der Kasse. Hier wird nach deutschen "Standards" gearbeitet
Wir haben Aldi schon seit 10 - 15 Jahren hier, und im Sueden von Wisconsin schon seit sie in den USA sind.  oennte sein, dass sie hier schon veramerikanisiert sind?  Die Schwaetzchen sind bei Aldi relativ kurz, aber wenn man sich kennt, wird auch dort eien nette Unterhaltung gefuehrt.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: brigi am 22.06.2014, 17:31 Uhr
Wenn ich beim Besuch in Deutschland in ein grosses Geschaeft gehe (C&A, Real, usw.) habe ich noch nie ein angenhemes  Kassenerlebnis gehabt.

Das ist so alt und so einfach wie seit eh und je: wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus. Man mag sich nicht vorstellen, wie Du Dich an den Kassen aufführst, um so ein verheerendes Feedback zu bekommen.

Ich habe in jedem Land ein paar nette Worte für den Kassierer/ die Kassiererin übrig und schon schmilzt jedes Eis. Bis gerade dachte ich, die Amerikaner wären die Weltmeister im Smalltalk - scheint wohl nicht für deutsche Auswanderer in den USA zu gelten. Schade auch.
Da ich Rheinlaender bin, bin ich eigentlich von Natur aus ein recht freundlicher, gespraechsbereiter Mensch.  Das auch an den Kassen in jedem Land in dem ich mich einigermassen verstaendigen kann (und glaube mir, beruflich habe ich einen grossteil der Laender dieser Erde bereist).  In Deutschland scheint dass aber nicht immer sonderlich gut zu funktionieren.  kassenerlebnisse sind nicht nur der Austausch mit der Person an der Kasse, sondern basieren auch auf Menschen, die mit mir an der Kasse anstehen (auch auf den Erlebnissen, den Einkaufswagen in die Haxen geschoben zu bekommen, ohne dass die schiebende Person sich dafuer entschuldigt)

Naja, den Einkaufswagen in die "Haxen" geschoben bekam ich auch schon häufig in USA.
o.k. das Entschuldigung kommt schnell - oft schon bevor der Wagen Dich erreicht.   :wink:
Grundsätzlich habe ich bei uns in Deutschland mit dem Personal keine Probleme. Mir genügt allerdings beim tägl. Einkauf ein "Grüß Gott", Bitte und Danke, sowie Auf Wiedersehn.  Will ich mich unterhalten, mache ich es wie Stefan M - und geh in den Biergarten etc.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 22.06.2014, 17:34 Uhr
Auf die "freundliche" Ansprache (how are you doing? etc) kann ich gerne verzichten!
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 22.06.2014, 17:59 Uhr
Auf die "freundliche" Ansprache (how are you doing? etc) kann ich gerne verzichten!
Du ja, aber die machen das ja nicht speziell fuer dich, sondern fuer ihre amerikanischen Kunden!
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Wilder Löwe am 22.06.2014, 21:03 Uhr
Wie so viele andere Dinge auch, muss man Einkaufen jeweiligen kulturellen Umfeld sehen. Einkaufen in einem großen Supermarkt/Kaufhaus in Deutschland bedeutet halt schnell, schnell. Kein Kunde hat Interesse an Gesprächen über Wetter, Frisur etc mit der Verkäuferin. In den USA scheint das anders zu sein und es scheint zum guten Ton zu gehören, dass man an der Kasse ein paar Worte wechselt. Damit muss man sich als deutscher Kunde abfinden, genauso wie man sich damit abfinden muss, dass man in Restaurants 20% Trinkgeld gibt. Ist eben in den USA so. Mich nervt es auch, da ich es auch als sinnbefreit ansehe, wenn die Verkäuferin zu mir sagt "I like your shirt" o.ä., weil sie das auch zur Kundin vor mir gesagt hat und zu der Kundin davor auch schon. Aber ist so, da muss man durch.

Davon abgesehen habe ich in beiden Ländern schon sehr freundliche und sehr unfreundliche Verkäufer erlebt. Da nehmen die sich nichts.

Insgesamt bin ich aber auch der Meinung, dass in den USA mehr Manpower für bestimmte Tätigkeiten zum Einsatz kommt als in Deutschland. Gerade in Restaurants sind oft drei- bis viermal so viele Kellner wie bei uns im Einsatz und trotzdem erlebt man immer wieder Pannen. Das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass die Leute keine qualfizierte Berufsausbildung haben.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 22.06.2014, 21:06 Uhr
Gerade in Restaurants sind oft drei- bis viermal so viele Kellner wie bei uns im Einsatz und trotzdem erlebt man immer wieder Pannen. Das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass die Leute keine qualfizierte Berufsausbildung haben.

Sehe ich auch so.... perfekter Service ist ein Fremdwort in den meisten Fine Dining Restaurants. Da bin ich in Deutschland besseren Service gewohnt.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: wolfi am 22.06.2014, 21:45 Uhr
Auf die "freundliche" Ansprache (how are you doing? etc) kann ich gerne verzichten!

Ich finde das ganz nett - man sollte bloß nicht meinen, dass die Verkäuferin die ganze Krankengeschichte des Kunden wirklich hören möchte und anfangen, seine Zipperlein aufzuzählen ...
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Drummond am 22.06.2014, 22:21 Uhr
Die Diskussion ist lustig.

Die Aussage:
Als Deutscher will man auch an der Kasse nicht mit freundlichen Worten belästigt werden.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 22.06.2014, 23:02 Uhr
  Das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass die Leute keine qualfizierte Berufsausbildung haben.
Es gibtnatuerlich in den USA kein Gegenstueck fuer die in Deutschland uebliche Lehre.  Aber Kellenr koennen auch ausgebildet werden, das geschiet oft auf Community Colleges oder auch teilweise auf Schools of Culinary Art.

Solche Angestellten sind natuerlich teurer alss der uebliche student, oder Schueler, der das als Zusatzvedienst macht.  Oft will der Unternhmer aber diese hoehren Loehne nicht zahlen, weil seine Kunden nicht mehr zahlen wollen.

Ich kenne einige Restaurants, de solche Kellner bechaeftigen, die stehen dem deutschen Herr Ober in nichts nach.  Sie sind aber festangestellt, und bekommen ein recht gutes Festgehalt, und die Preise in dieesen Restaurants sind auch entsprechend hoch.
 
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 22.06.2014, 23:08 Uhr
Ich kenne einige Restaurants, de solche Kellner bechaeftigen, die stehen dem deutschen Herr Ober in nichts nach.  Sie sind aber festangestellt, und bekommen ein recht gutes Festgehalt, und die Preise in dieesen Restaurants sind auch entsprechend hoch.

Mein Senf dazu...  ich habe einige der besten Restaurants in Boston, Chicago und San Francisco besucht (insgesamt 15) und in gerade 3 Restaurants (Alinea in CHI, L'Espalier in Boston, Benu in SF) empfand ich den Service gleichwertig wie in D. Ich weiß ja nicht was Du unter guten Service verstehst :wink: Hohe Preise bedeuten noch lange keinen perfekten Service! Zum Beispiel das Spiagga in CHI (eines der teuersten Restaurants in den USA).... der Service war gut, aber weit von dem entfernt was ich von dt. Spitzenrestaurants gewohnt bin.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: miwunk am 22.06.2014, 23:17 Uhr
Die Diskussion ist lustig.

Die Aussage:
Als Deutscher will man auch an der Kasse nicht mit freundlichen Worten belästigt werden.



Wo ist der "Like-Button"????

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: DocHoliday am 22.06.2014, 23:30 Uhr
Ich kenne einige Restaurants, de solche Kellner bechaeftigen, die stehen dem deutschen Herr Ober in nichts nach.  

Den "Herrn Ober" mag es noch in Österreich geben aber in der Spitzengastronomoie in D sicher nicht mehr.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 22.06.2014, 23:35 Uhr
Ich kenne einige Restaurants, de solche Kellner bechaeftigen, die stehen dem deutschen Herr Ober in nichts nach.  

Den "Herrn Ober" mag es noch in Österreich geben aber in der Spitzengastronomoie in D sicher nicht mehr.
Und wie heisst der nun?  Jemand muss diese Funktion ja erfuellen!  Fragt man nun nach dem Herrn Kellenr?
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Inspired am 22.06.2014, 23:41 Uhr
In Thüringen würde man "junger Mann!" durch das Lokal brüllen ;)
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: DocHoliday am 22.06.2014, 23:46 Uhr
Und wie heisst der nun? 

Jürgen? Karl-Heinz?


Fragt man nun nach dem Herrn Kellenr?

In Wirklich guten Restaurants mit gutem Service habe ich noch nie nach Service fragen müssen, Ich werde begrüßt, zum Tische geleitet, beraten, etc. Und um jemanden an den Tisch zu bekommen reicht in der Regel Blickkontakt oder allenfalls ein kleiner Wink.

"Herr Ober" hat einen Unterton, der zu gutem Service nicht passt. Jemand, der sich als Herr Ober anreden lässt, nimmt sich wichtiger als den Gast.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: NoBuddy am 22.06.2014, 23:51 Uhr
Und wie heisst der nun?  Jemand muss diese Funktion ja erfuellen!  Fragt man nun nach dem Herrn Kellenr?

Der heißt so, wie er heißt. Ganz normal. In guten Restaurants fragt man sowieso nicht nach, da kommt das Personal selbstverständlich von alleine an den Tisch. Und die heißen (wieso überrascht das ausgerechnet in Amerika lebende Personen?) so wie sie heißen. Peter, Paul, Bernd, Bianca oder wie auch immer.

"Herr Ober" habe ich noch nie gehört. Scheint schon extrem lange ausgestorben zu sein, falls es wirklich mal Usus war.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 23.06.2014, 00:07 Uhr


"Herr Ober" habe ich noch nie gehört. Scheint schon extrem lange ausgestorben zu sein, falls es wirklich mal Usus war.
Ich weiss nicht, was du als extrem lange empfindest, das haengt natuerlich vom jeweiligen Alter ab.,

Als ich vor etwa 40 jharen noch in Deutschland lebte, wurde das sehr wohl gesagt, nicht in sehr feinen Restaurants, aber in mittlern Restaurants sagte man das so.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Kar98 am 23.06.2014, 00:09 Uhr
Fragt man nun nach dem Herrn Kellenr?

Ey, trab an, du Klappstuhl!
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: EDVM96 am 23.06.2014, 00:56 Uhr
Ich weiss nicht, was du als extrem lange empfindest
Als ich vor etwa 40 jharen noch in Deutschland lebte
You made my day  :lol:
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 23.06.2014, 03:09 Uhr
Das kleine Geschwaetz kann aber oft lustig und sogar nuetzlich sein.

Z.B. war ich gestern in einem Geschaeft wo ich u.A. eine Packung Feuerzeuge erstanden habe.

Als der Kassierer alles so durch ratschte, fragte er mich auf einmal augenzwinkernd ob ich denn ueber 18 sei. Ich hab natuerlich ganz trocken "nein" zur Anwort gegeben (obwohl es offensichtlich ist) Er sagte natuerlich zur gleichen Zeit "just kidding".

Das hatte allerdings meine Neugier geweckt und ich fragte ihn ob man wirklich 18 sein muesse um ein Feuerzeug zu kaufen (das wusste ich gar nicht).  Das bejate er und fuegte hinzu, dass man mit 16 schon fireworks kaufen koenne.

Waehrend er so weiter scannte, unterhielten wir uns noch kurz ueber die Unsinnigkeit mancher Gesetze,  denn Feuerwerk ist ja nun wirklich ein gefaehrlicheres Spielzeug als ein Feuerzeug.

Das war's dann, aber ich hatte was dazu gelernt.

P.S. diese Gesetze sind von Staat zu Staat verschieden.

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 23.06.2014, 03:20 Uhr
Den Ruf nach "Herr Ober" kenne ich auch von meiner kurzen Zeit in D. So "ganz wichtige" Leute haben aber auch einfach die Hand erhoben und mit den Fingern geknipst, als wenn man nach einem Sklaven ruft.



Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 23.06.2014, 03:54 Uhr

P.S. diese Gesetze sind von Staat zu Staat verschieden.


Ja, die Gesetze!  In Wisconsin , and der Grenze zu Minnesota, kann mann alle Arten on Feuerkszeug kaufen, fat bis zur Groesse einer Mondrakete.  Es duerfen aber nur Feuerwerkskoeper abgebrannt werden, die nicht geworfe werdden, oder in die Luft aufsteigen.  In minnesota duerfen noch nicht einmal Wunderkerzen abgebrannt werden.  Trotzdem kommen fast alle Kunden fuer die absolut schweren und starken Feuerwerkskoerper aus Minnesota.  Was die damit machen wollen????????
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: nordlicht am 23.06.2014, 03:56 Uhr
So "ganz wichtige" Leute haben aber auch einfach die Hand erhoben und mit den Fingern geknipst, als wenn man nach einem Sklaven ruft.
Das musst Du aber verstehen, in Deutschland ist es im Gegensatz zur USA schon weit mehr als 150 Jahre her, dass man legal Sklaven halten durfte. Da weiss man gar nicht mehr, wie man Sklaven eigentlich ruft.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 23.06.2014, 07:04 Uhr
Den Ruf nach "Herr Ober" kenne ich auch von meiner kurzen Zeit in D. So "ganz wichtige" Leute haben aber auch einfach die Hand erhoben und mit den Fingern geknipst, als wenn man nach einem Sklaven ruft.

Ist in Deutschland vermutlich seit den 70ern/80ern ausgestorben. Ich kenne es auch nicht mehr aus der Praxis - höchstens aus Filmen. Ist aber nicht so, dass mir das völlig unbekannt ist.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: wolfi am 23.06.2014, 08:03 Uhr
Ich "durfte" ja manchmal mit meinen Chefs und wichtigen Kunden zum Essen gehen (einer musste ja dabei sein, der von dem zu diskutierenden Projekt was versteht ...  :wink:) und da habe ich mich ab und zu geschämt, wie die sich gegenüber dem Personal benommen haben!

In den 70er und 80er Jahren war das mit dem "Herr Ober" tatsächlich noch üblich - dafür wurde man als Kunde dann in Österreich grundsätzlich als "Herr Doktor" tituliert - aber das ist eine andere Geschichte.

Die Freundlichkeit in den USA (auch wenn sie manchmal/oft/meistens? nur gespielt ist) gefällt mir schon - man muss sie halt richtig nehmen.

Generell ist der Personaleinsatz in den USA halt anders - einerseits wird rationalisiert bis zum letzten (siehe McD etc) andererseits laufen in gehobeneren Etablissements tatsächlich Leute rum deren Funktion sich einem nicht so ohne weiteres erschließt.

Ich habe ja auf meinen Dienstreisen mit Hotels und Restaurants zu tun gehabt, die ich in D nie betreten würde (als Privatmann, der selbst bezahlt) und da war es mir öfter fast peinlich wie man umsorgt wurde - so nach dem Motto: Auf Wunsch wird den Gästen auch Zucker in den Arsch geblasen ...

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Wilder Löwe am 23.06.2014, 11:40 Uhr
Und wie heisst der nun?  Jemand muss diese Funktion ja erfuellen!  Fragt man nun nach dem Herrn Kellenr?

Der heißt so, wie er heißt. Ganz normal.

"Herr Ober" habe ich noch nie gehört. Scheint schon extrem lange ausgestorben zu sein, falls es wirklich mal Usus war.

Wie der "Ober" heißt, spielt in Deutschland im Gegensatz zu den USA keine Rolle. Der Kellner stellt sich hier nicht vor á la: Hi, I am Phil, I am your server tonight". Selbst wenn man weiß, dass er Philipp Müller heißt, spricht man ihn nicht mit Namen an, es sei denn man ruft die Bedienung in der Stammkneipe, da kann man schon mal sagen, "Zenzi, noch ein Bier".

Ich bin noch nicht soooo alt und kenne den "Herrn Ober" durchaus, das ist nicht so lange her, dass das Usus war und man hört es von älteren Gästen auch heute noch manchmal. Kommt aber wohl auch auf das Lokal und den Kellner an. Einen Studenten, der beim Griechen jobbt, ruft man sicher nicht Herr Ober. Einen älteren Herrn im dunklen Anzug in einem gehobenen gutbürgerlichen deutschen Restaurant vielleicht schon eher.

Das weibliche Pendant zum Herrn Ober ist übrigens das "Fräulein"  :wink:
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: DocHoliday am 23.06.2014, 11:58 Uhr
Selbst wenn man weiß, dass er Philipp Müller heißt, spricht man ihn nicht mit Namen an, es sei denn man ruft die Bedienung in der Stammkneipe, da kann man schon mal sagen, "Zenzi, noch ein Bier".

Zenzi würde ich Philipp Müller sicher nicht sagen, selbst wenn er Bedienung in meiner Stammkneipe wäre. Aber wenn ich weiß, dass der Kellner in einem Restaurant, in dem ich häufiger esse, Müller heißt, spreche in natürlich mit Herr Müller an. Wie denn sonst?

Und danke Palo, für die Einblicke in die Sklavenhaltergesellschaft. Da fehlen mir leider jegliche Erfahrungen.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: wolfi am 23.06.2014, 12:47 Uhr
In meiner Stammkneipe in D und in unseren Lieblingsrestaurants in Ungarn sprechen sich alle wichtigen Leute (Stammgäste, Personal und der Wirt) mit Vornamen an!

Da kriegt man sein Stammgetränk auch schon mal ohne Bestellung gebracht - wenn man ausnahmsweise mal was anderes trinken möchte, muss man das gleich beim Betreten der Lokalität sagen ...
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Inspired am 23.06.2014, 12:56 Uhr
Ich muss sagen, soooo selbstverständlich ist es ja nicht unbedingt, dass überall die Bedienung so aufmerksam ist, dass ein kurzer Blick reicht, wenn ich zahlen will, gerade auch wenn viel los ist und beim Italiener in der Stadt ein Gewusel und Kommen und Gehen ist auf der Terrasse vor dem Lokal.

Was mache ich also? Ich versuche, wenn ich dann irgendwann nach dem dritten Kaffee oder dem dritten Bier oder was auch immer zahlen will, den Angestellten mit Blicken zu hypnotisieren. Aber das dauert oft. In legeren Kneipen gehe ich auch mal nach vorne und zahle da. Oder wenn ich ohnehin nochmals zur Toilette gehe, gehe ich auf den Kellner zu und sage, dass ich gerne zahlen würde und bitte ihn die rechnung zu bringen.

Auch versuche ich eher mal ein Handzeichen zu geben, wenn der Versuch nach Blickkontakt fruchtlos ist anstatt nach "Herr Ober", "Fräulein", "junger Mann", "junge Frau" oder "Sie da" durch das Lokal zu rufen.

Aber gibt es da vielleicht noch die eine oder andere bessere Lösung? Gerade wenn es voll und das Personal überlastet ist und man dann irgendwann mal gehen will, killt es oft jedes Gespräch, wenn man über mehrere Minuten aufpassen muss, dass man die Chance die Aufmerksamkeit des Kellners zu ergattern, nicht verpasst.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 23.06.2014, 13:05 Uhr
Heftig mit dem Glas klingeln  :wink:
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Keie als Gast am 23.06.2014, 13:06 Uhr
Moin,

ich habe mal, nach ca. 30 Minuten warten und 3 Anfragen, im Restaurant angerufen.

Was meint Ihr wie schnell jemand da war  :D

Keie


P.S.: Das ist aber wirklich die letzte Waffe wenn niemand kommt..... immer noch besser als zu gehen......
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Inspired am 23.06.2014, 13:13 Uhr
Moin,

ich habe mal, nach ca. 30 Minuten warten und 3 Anfragen, im Restaurant angerufen.

Was meint Ihr wie schnell jemand da war  :D

Keie


P.S.: Das ist aber wirklich die letzte Waffe wenn niemand kommt..... immer noch besser als zu gehen......

LOL, auf die Idee bin ich ja noch nicht gekommen :)

Aber das mit dem Gehen haben wir schon mal praktiziert, haben allerdings eine in etwa hinkommende Summe liegen lassen, wobei wir aber schon darauf geachtet haben, dass wir nicht auch noch Trinkgeld geben. Ich schätze, so 5% Verlust werden die schon mit uns gemacht haben.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Kar98 am 23.06.2014, 14:11 Uhr
So "ganz wichtige" Leute haben aber auch einfach die Hand erhoben und mit den Fingern geknipst, als wenn man nach einem Sklaven ruft.
Das musst Du aber verstehen, in Deutschland ist es im Gegensatz zur USA schon weit mehr als 150 Jahre her, dass man legal Sklaven halten durfte. Da weiss man gar nicht mehr, wie man Sklaven eigentlich ruft.

"Boy! Here!"
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: wolfi am 23.06.2014, 15:58 Uhr
In einem an sich sehr guten Restaurant (in D) hat einer meiner Chefs nach mehreren erfolglosen Versuchen, den Kellner zum Bezahlen an den Tisch zu bekommen, einfach seine Visitenkarte auf den Tisch geknallt und beim Rausgehen gesagt, sie sollen ihm die Rechnung schicken - er überweist dann ...

Er hat auch Jura studiert und meinte das sei legal - dem Kunden sei übermäßiges Warten nicht zu zu muten, er hatte noch einen Termin ...J

Die Firma hat dann ihre Geschäftsessen wieder im "anderen" guten Restaurant abgehalten -  dem sie einige Zeit vorher wegen eines anderen Problems den Laufpaß gegeben hatten.

Wir "niederen" Angestelten haben uns immer amüsiert ...

Ein Kollege und ich haben uns sogar schon mal überlegt, diese Geschichten des Top-Managements zu einem Buch zusammen zu fassen.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 24.06.2014, 09:43 Uhr
Ist es denn nicht schoen, dass einem in Amerika die Rechnung sofort, ohne danach zu fragen, praesentiert wird? Wenn man noch etwas bestellen will kann man das auch tun und bezahlen kann man wann man will.

Wenn ich hier erst um die Rechnung betteln muesste wuerde ich abhauen.





Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 24.06.2014, 09:47 Uhr
Ist es denn nicht schoen, dass einem in Amerika die Rechnung sofort, ohne danach zu fragen, praesentiert wird? Wenn man noch etwas bestellen will kann man das auch tun und bezahlen kann man wann man will.

In Fast Food-Schuppen oder Family Restaurants, aber nicht in "gehobenen" Restaurants.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 24.06.2014, 10:05 Uhr
Ist es denn nicht schoen, dass einem in Amerika die Rechnung sofort, ohne danach zu fragen, praesentiert wird? Wenn man noch etwas bestellen will kann man das auch tun und bezahlen kann man wann man will.

In Fast Food-Schuppen oder Family Restaurants, aber nicht in "gehobenen" Restaurants.

In "gehobenen" Restaurants sind die Kellner allgegenwaertig und in Sichtweite, da braucht man nicht schreien.

Mein Kommentar war eigentlich an die Gaeste gerichtet, die sich hier im Forum darueber beschwerten, dass die Rechnung sofort nach dem Essen kam.

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 24.06.2014, 10:11 Uhr
Mein Kommentar war eigentlich an die Gaeste gerichtet, die sich hier im Forum darueber beschwerten, dass die Rechnung sofort nach dem Essen kam.

Darauf war auch mein Kommentar darauf gerichtet.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: thorsti am 24.06.2014, 14:52 Uhr
Ist es denn nicht schoen, dass einem in Amerika die Rechnung sofort, ohne danach zu fragen, praesentiert wird?

Nein, ist es nicht. Als ich das zum ersten Mal erlebt habe, dachte ich wirklich, dass sei eine etwas höflichere Art uns mitzuteilen, dass wir sofort verschwinden sollen. Wir haben dann auch ziemlich überstürzt das Lokal verlassen und noch darüber gerätselt, was an unserem Verhalten wohl so unannehmbar war :grins:

Und auch heute noch empfinde ich das Verhalten als sehr unhöflich, frei nach dem Motto: "Ihr habt gegessen und getrunken und jetzt verschwindet bitte sofort! Selbst wenn wir euch noch ein Getränk oder ein Dessert verkaufen könnten, so machen wir doch mehr Geld wenn ihr sofort verschwindet und wir neue Kunden (keine Gäste!) abfüttern können"

Allerdings stelle ich in den letzten Jahren auch fest, das beim Abräumen des öfteren gefragt wird, ob man noch was möchte oder ob die Bedienung die Rechnung bringen darf. Das ist ein bisschen höflicher nützt aber oft auch nichts, da die ja manchmal schon abräumen, wenn man noch mit Kauen beschäftigt ist  :essen:

Das alles hört meiner Erfahrung nach tatsächlich ab einem bestimmten Preisniveau auf.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Wilder Löwe am 24.06.2014, 15:30 Uhr
Dass die Rechnung sofort nach Abschluss des Essens kommt, kann ich als typisch amerikanische Sitte gerade noch verknusen. In den letzten Jahren ist mir auch aufgefallen, dass immer öfter beim Ablegen der Rechnung dazu gesagt wird, dass man sich ruhig Zeit lassen könnte oder dass man nicht drängen wolle. Wir sind inzwischen auch etwas gelassener geworden und bleiben zumindest in nicht vollen Lokalen auch noch längere Zeit nach dem Essen sitzen, so wie wir es in Deutschland auch tun. Bisher hatten wir auch nicht den Eindruck, dass wir deswegen schief angeschaut werden.
Was mich allerdings wirklich stört, ist wenn einem der Teller weggezogen wird, bevor man das Besteck nach dem letzten Bissen wieder abgelegt hat, und das bei jedem einzelnen Gang und bei jedem Gast am Tisch. Damit wird jede Gemütlichkeit gekillt und störend ist es auch, wenn alle paar Sekunden, ein Kellner am Tisch steht, möglichst nicht mal um den Tisch rumgeht sondern sich noch quer drüberbeugt. Das führe ich auf mangelnde Ausbildung, auch bei den Vorgesetzten, zurück, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es zur amerikanischen Tischkultur gehört, dass man nicht vor einem schmutzigen Teller sitzen darf. Da wird aufmerksamer Service komplett falsch interpretiert.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: wolfi am 24.06.2014, 16:22 Uhr
Da gibt es eben sehr unterschiedliche Vorstellungen von "Service". Mich hat das auch ein bisschen gestört bei meinen Geschäftsreisen (privat kann und will ich mir das nicht leisten), dass nach jedem Gang sofort einer kam, Besteck und Teller weggetragen hat und gleich der nächste Gang aufgetragen wurde - dabei wollten wir doch zwischendurch mal ein Glas Wein trinken und über das gute Essen sprechen, aber nein, es kommt gleich der nächste Gang!

Noch "schlimmer" als in den USA war es allerdings teilweise in China und Japan - wenn man da während des Frühstücks kurz auf stand um vielleicht etwas vom Büfett zu holen, waren bei der Rückkehr zum Tisch Teller und Besteck weg und durch neue ersetzt.

Einmal war es auch extrem: Als wir uns am Tisch nieder ließen, kamen gleich 4 Kellner(innen) pro Gast!

Einer schob einem den Stuhl unter den Hintern, der zweite legte einem die Serviette auf den Schoß und die zwei Mädchen legten einem Teller, Tasse, Schälchen für ich weiß nicht was und Besteck auf das Platzdeckchen ...

So "bemuttert" hat man mich zum Glück in meinem Leben nie mehr!
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Microbi am 26.06.2014, 09:29 Uhr
Andere Länder, andere Sitten.

Für deutsche Wahrnehmung zu viel Personal gibt es in anderen Ländern auch. Ich denke nur mal an Japan, wo es passieren kann, dass bei unübersichtlichen Ausfahrten ein Uniformierter steht, der einen einweist, noch Begrüßerinen in den Geschäften gibt und Tankstellen grundsätzlich nur mit Service gibt. Statt Ampel an der Baustelle stehen meist Leute, die ein Schildchen hin- und herdrehen um so den Verkehr in die eine, oder andere Richtung freizugeben. Japan, Hightech Land!

Auch die USA zeigen solche Tendenzen und bieten dadurch Arbeit für Leute, die bei uns nahezu als "wertlos" gelten auf dem Arbeitsmarkt. Der fade Beigeschmack bleibt freilich, wenn man sich fragt, warum eine 75-Jährige bei Walgreens an der Kasse stehen muss? Aber vielleicht muss sie gar nicht? Sie will einfach nur nicht daheim rumsitzen, oder der Enkelin etwas extra Taschengeld zustecken? Und was könnte sie bei uns arbeiten? Und da dürfte man sogar 20 Jahre abziehen. Denn bei uns muss alles gnadenlos effizient sein - glauben wir. Und wer das wirklich glaubt, der hat noch nie bei einer großen deutschen Firma gearbeitet.

Ich selbst mag in einem Laden nicht persönlich angesprochen werden. Das finde ich unangebracht anzüglich, wenn der mich Ansprechende nicht wirklich ein privater Bekannte ist. Sowas ist aber auf dem Land durchaus üblich - auch in Deutschland. Sind die freundlichen Frage jedoch etwas "unpersönlicher", wie etwa in den USA, so ist es mir lieber, als die oft wortkarge Abfertigung bei uns, wo ein Lächeln oft nach Zähnefletschen aussieht. Allerdings bin ich in Sachen "Zähnezeigen" auch nicht sehr gut. Amerikaner halten mich sicher für unhöflich, oder zumindest für schlecht gelaunt.

Und dass es in einem Geschäft schnell gehen muss... wieso denn? Wer keine Zeit hat, der soll sich welche nehmen, oder nicht Sachen machen, für die er eben keine Zeit hat. In einem Laden kaufen auch andere Leute ein. Wenn ich Glück habe, dann nur wenige. Wenn nicht, dann viele, aber dass ist doch nicht wirklich unvorhersehbar.

Und Kellner ohne Berufsausbildung dürften auch in Deutschland die Regel sein. Die mit Ausbildung sind auch bei uns immer mehr nur in den hochpreisgen Bereichen anzutreffen. Wie ausgebildetes Personal überhaupt, egal ob Läden, Hotels, oder eben Restaurants.

Mic
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: NoBuddy am 26.06.2014, 11:28 Uhr
Ist es denn nicht schoen, dass einem in Amerika die Rechnung sofort, ohne danach zu fragen, praesentiert wird? Wenn man noch etwas bestellen will kann man das auch tun und bezahlen kann man wann man will.

Doch, das finde ich auch sehr gut. Und es ist auch definitiv ein Mißverständnis deutscher Touristen, das als "Rausschmiss" zu verstehen. Andere Länder, andere Sitten, ich finde das gut.

Sehr gut finde ich auch das grundsätzliche "Wait to be seated", ist auch erheblich angenehmer als das in Deutschland weit verbreitete "um die Wette an den freien Tisch rennen" (wobei manchmal sogar unaufgeräumte Tische belegt werden). Das ist ganz schlimm in Deutschland. Natürlich gibt es auch hier Restaurants, wo man an den Tisch gebracht wird, aber in den meisten Restaurants setzt man sich einfach irgendwo hin - und hat gleich das erste Problem, dass man das Personal sehen muss resp. umgekehrt, dass das Personal einen sehen muss.

In den USA klappt das (meistens) besser, weil sofort jemand die Speisekarte an den Tisch bringt. Dennoch geht auch in den USA bisweilen eine Bestellung "in die Hose", oder man wird nach dem ersten Getränk ignoriert, das kommt zugebenermaßen leider auch vor. Aber insgesamt finde ich sowohl die automatische Rechnungsstellung (die eben NICHT bedeutet, dass man gehen MUSS) sehr angenehm und auch die Tatsache, dass man nicht einfach irgendwo zu einem Tisch rennt.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 26.06.2014, 11:44 Uhr
Sehr gut finde ich auch das grundsätzliche "Wait to be seated", ist auch erheblich angenehmer als das in Deutschland weit verbreitete "um die Wette an den freien Tisch rennen" (wobei manchmal sogar unaufgeräumte Tische belegt werden). Das ist ganz schlimm in Deutschland.

Finde ich auch gut... grundsätzlich frage ich aber nach einem Tisch, auch in Deutschland o. sonst wo.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: DocHoliday am 26.06.2014, 11:49 Uhr
Also ich mache das häufig auch hier so, dass ich nach einem Tisch frage, vor allem wenn das Restaurant gut besucht ist.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Soulfinger am 26.06.2014, 11:50 Uhr
Sehr gut finde ich auch das grundsätzliche "Wait to be seated", ist auch erheblich angenehmer als das in Deutschland weit verbreitete "um die Wette an den freien Tisch rennen" (wobei manchmal sogar unaufgeräumte Tische belegt werden). Das ist ganz schlimm in Deutschland.

Finde ich auch gut... grundsätzlich frage ich aber nach einem Tisch, auch in Deutschland o. sonst wo.
Finde ich auch Klasse - und frage auch immer nach einem freien Tisch in D.

Am schlimmsten find ich aber bei uns, wenn im Lokal versucht wird, jemand fremdes an meinen Tisch setzen zu wollen - da bekomm ich förmlich Ausschlag. Egal, ob nun von der Kneipe selber oder vom Gast - das ist für mich ein absolutes NoGo. Die Leute glotzen dann immer ganz blöd, wenn ich sag, dass ich das nicht möchte . . .
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: NoBuddy am 26.06.2014, 11:56 Uhr
Das Problem ist aber so einfach nicht - viele Restaurants in Deutschland haben überhaupt niemandem im Eingangsbereich positioniert. Da muss man also reingehen und schon einmal irgendjemand vom Personal finden, um den dann zu fragen.

Und so oder so rennen dann die Idioten hinter einem an den letzten freien Tisch....

Darum geht es doch, nicht darum, dass ICH fragen kann. Sondern dass die wenigsten fragen und einfach losrennen.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Eliena Gast am 26.06.2014, 12:11 Uhr
Ich kann bei Microbi fast komplett unterschreiben und wollte gestern schon etwas sehr ähnliches schreiben.
Lediglich diesen Satz würde ich da ausnehmen:

Sind die freundlichen Frage jedoch etwas "unpersönlicher", wie etwa in den USA, so ist es mir lieber, als die oft wortkarge Abfertigung bei uns, wo ein Lächeln oft nach Zähnefletschen aussieht.

Es scheint nur eine Sache unterschiedlicher Wahrnehmung zu sein, aber ich find die Abfertigung hier nicht wortkarg. Manchmal sagt man außer 'Hallo' und dem zu zahlenden Betrag oder vielleicht sogar einem 'schönen Abend' noch etwas, manchmal nicht. Finde ich nicht tragisch, denn man hat halt ganz einfach nicht immer was zu sagen.
Und wenn man bedenkt, dass eine Kassiererin hunderte von Kunden täglich hat, stelle ich es mir sehr stressig vor, mit jedem tiefgreifende Unterhaltungen zu führen.
Wenn ich den Eindruck habe, dass die Kassenkraft nicht mit mir redet weil sie es will, sondern weil es sich so gehört oder weil ihr Chef das so will, ist mir lieber sie schweigt.

Weiter oben wird von einem 'angenehmen Kassenerlebnis' gesprochen. Ich weiß noch nicht mal was das ist. Ich stehe doch an der Kasse an um zu zahlen und nicht um Wellnessurlaub zu machen. Das ist für mich relativ neutral und wenn die Kassiererin mit mir redet, ist das auch nicht positiver. Meist werde ich dann aus irgendeinem Gedankengang gerissen und FÜR MICH ist das dann eher störend.
Ich denke allerdings wie Microbi auch, dass Amerikaner (und so mancher Deutsche) mich als unhöflich/schlecht gelaunt bezeichnen würden.
Und auch wenn das nicht alle Deutschen sind, geht die deutsche Mentalität hier evtl. mehr in diese Richtung. Das wird immer als schlecht hingestellt, aber ich finde, das ist es gar nicht. Es ist einfach anders. Allenfalls wirkt es auf die Umwelt weniger sympathisch (damit muß ich leben :D ), aber ich würde da nicht urteilen was besser und was schlechter ist.

Ach und übrigens war ich kürzlich in einem Edeka, da standen mehr Leute hinter der Bedientheke als Kunden vor der Theke. Die standen dann halt gelangweilt rum.
Trotzdem ist es bei meinem Stamm-Edeka (ein anderer:) ) so, dass in der Regel immer eine kleine Schlange an der Theke ist.
Wenn da niemand steht ist der Verkäufer in der Regel mit irgendwas beschäftigt und man muß auch kurz warten bis man bedient wird.
Man kann also noch nicht mal verallgemeinern, dass Edeka eine zu hohe Personalausstattung hat, deshalb würde ich das auch nicht bei den USA machen.
Vieles in den USA fand ich sehr effektiv, auch wenn es eher mal Jobs mit sehr geringem Verdienst gibt, die dann etwas machen, was bei uns effektiven Deutschen eigentlich als nicht nötig erachtet wird.

Aber das ist halt so und hat ja auch seine Vorteile.

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 26.06.2014, 16:42 Uhr
Ist es denn nicht schoen, dass einem in Amerika die Rechnung sofort, ohne danach zu fragen, praesentiert wird?

Nein, ist es nicht. Als ich das zum ersten Mal erlebt habe, dachte ich wirklich, dass sei eine etwas höflichere Art uns mitzuteilen, dass wir sofort verschwinden sollen. Wir haben dann auch ziemlich überstürzt das Lokal verlassen und noch darüber gerätselt, was an unserem Verhalten wohl so unannehmbar war :grins:

Und auch heute noch empfinde ich das Verhalten als sehr unhöflich, frei nach dem Motto: "Ihr habt gegessen und getrunken und jetzt verschwindet bitte sofort! Selbst wenn wir euch noch ein Getränk oder ein Dessert verkaufen könnten, so machen wir doch mehr Geld wenn ihr sofort verschwindet und wir neue Kunden (keine Gäste!) abfüttern können"

Allerdings stelle ich in den letzten Jahren auch fest, das beim Abräumen des öfteren gefragt wird, ob man noch was möchte oder ob die Bedienung die Rechnung bringen darf. Das ist ein bisschen höflicher nützt aber oft auch nichts, da die ja manchmal schon abräumen, wenn man noch mit Kauen beschäftigt ist  :essen:

Das alles hört meiner Erfahrung nach tatsächlich ab einem bestimmten Preisniveau auf.

Das gehoert einfach zu dem Thema 'andere Laender, andere Sitten'

Weil du es nicht gewohnt bist und alles auf die Erfahrungen in deinem eigenen Land beziehst, heisst das noch lange nicht, dass es in anderen Laendern auch so ist.

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 26.06.2014, 16:55 Uhr
Da gibt es eben sehr unterschiedliche Vorstellungen von "Service". Mich hat das auch ein bisschen gestört bei meinen Geschäftsreisen (privat kann und will ich mir das nicht leisten), dass nach jedem Gang sofort einer kam, Besteck und Teller weggetragen hat und gleich der nächste Gang aufgetragen wurde - dabei wollten wir doch zwischendurch mal ein Glas Wein trinken und über das gute Essen sprechen, aber nein, es kommt gleich der nächste Gang!


Haette da nicht einer von eueren "hohen Herren" mal den Mund auftuen koenne und sagen koennen, dass sie mit  dem naechsten Gang noch etwas warten sollten? Klappt nach meiner Erfahrung immer.

Bei Bus.Lunches/Dinners wird immer schnell serviert weil diese Leute ja meistens noch andere Termine haben.

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 26.06.2014, 16:56 Uhr
Am schlimmsten find ich aber bei uns, wenn im Lokal versucht wird, jemand fremdes an meinen Tisch setzen zu wollen - da bekomm ich förmlich Ausschlag.

Das habe ich in Deutschland ehrlich gesagt noch nie erlebt.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 26.06.2014, 17:02 Uhr

Einer schob einem den Stuhl unter den Hintern, der zweite legte einem die Serviette auf den Schoß und die zwei Mädchen legten einem Teller, Tasse, Schälchen für ich weiß nicht was und Besteck auf das Platzdeckchen ...


Ist doch herrlich, was andere fuer mich tun, brauche ich nicht selber zu machen. An sowas kann ich mich ganz gut gewoehnen.

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 26.06.2014, 17:04 Uhr
Ach übrigens: Ich war am Sonntag in Point Roberts, WA - einer US-amerikanischen Exklave südlich von Vancouver. Natürlich war ich dort auch in einem Restaurant und mir wurde direkt bewusst, wie unterschiedlich das Essengehen sogar in den USA vs. Kanada ist: hektischer!
Das Essen kam viel schneller, Geschirr direkt nach dem letzten Bissen abgeräumt und die Rechnung kam sogar schon, als ich noch beim Essen war. Ich glaube, die etwas gelassenere Art der Kanadier gefällt mir besser. Hat so ein bisschen was von einer Mischung aus Deutschland und den USA, denn auch hier muss man so manches mal ein wenig warten, ehe man bezahlen darf - dafür aber "Wait to be seated" und die Freundlichkeit, die man auch aus den USA kennt ;)
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 26.06.2014, 17:12 Uhr
Am schlimmsten find ich aber bei uns, wenn im Lokal versucht wird, jemand fremdes an meinen Tisch setzen zu wollen - da bekomm ich förmlich Ausschlag.

Das habe ich in Deutschland ehrlich gesagt noch nie erlebt.

Mir ist das in D einmal passiert, ich wusste gar nicht was ich damit anfangen sollte und habe zugestimmt. Dann bin ich aber so schnell wie moeglich abgehauen.

In Amerika wuerde das nie vorkommen, egal wie voll es ist.

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Drummond am 26.06.2014, 17:14 Uhr
Ich habe den Eindruck, daß der Deutsche(zumindest einige Teilnehmer hier) von umfassenden Service etwas überfordert sind.

Der moderne Deutsche(andere kann ich nicht beurteilen) ist Selbsversorger.
Er ist nicht gewohnt, das man sich um seine Bedürfnisse umfassend kümmert.

He, setzt euch doch mal hin und lasst das Personal machen! Sollen sie doch laufen!
Bezahlen musst du das ja doch. Service hat ebend seinen Preis!
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 26.06.2014, 17:18 Uhr
Am schlimmsten find ich aber bei uns, wenn im Lokal versucht wird, jemand fremdes an meinen Tisch setzen zu wollen - da bekomm ich förmlich Ausschlag.

Das habe ich in Deutschland ehrlich gesagt noch nie erlebt.
Ich aber schon des Oefteren, sowohl in Duesseldorf als auch in Muenchen als ich da vor zwei Jahren war.  Und das sogar in zwei verschiedenen Lokalen!
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: DocHoliday am 26.06.2014, 17:19 Uhr
Der moderne Deutsche(andere kann ich nicht beurteilen) ist Selbsversorger.
Er ist nicht gewohnt, das man sich um seine Bedürfnisse umfassend kümmert.

Wer ist dieser Typ, den Du immer "der Deutsche" nennst? Ist mir noch nie begegnet. Ich glaube ja, den gibt es gar nicht.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: DocHoliday am 26.06.2014, 17:21 Uhr
Am schlimmsten find ich aber bei uns, wenn im Lokal versucht wird, jemand fremdes an meinen Tisch setzen zu wollen - da bekomm ich förmlich Ausschlag.

Das habe ich in Deutschland ehrlich gesagt noch nie erlebt.
Ich aber schon des Oefteren, sowohl in Duesseldorf als auch in Muenchen als ich da vor zwei Jahren war.  Und das sogar in zwei verschiedenen Lokalen!

Das kommt aber sehr stark drauf an, wo man ist. Ich kenne das einmal aus Brauhäusern bzw. Biergärten oder in manchen besonders "chicen" Bistros, wo man dann auch keinen Tisch reservieren kann. Ich habe da kein Problem damit, nein zu sagen, wenn ich meine Ruhe haben will.
In "normalen" Restaurants kenne ich das auch nicht.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 26.06.2014, 17:28 Uhr
Ach übrigens: Ich war am Sonntag in Point Roberts, WA - einer US-amerikanischen Exklave südlich von Vancouver. Natürlich war ich dort auch in einem Restaurant und mir wurde direkt bewusst, wie unterschiedlich das Essengehen sogar in den USA vs. Kanada ist: hektischer!
Das Essen kam viel schneller, Geschirr direkt nach dem letzten Bissen abgeräumt und die Rechnung kam sogar schon, als ich noch beim Essen war. Ich glaube, die etwas gelassenere Art der Kanadier gefällt mir besser. Hat so ein bisschen was von einer Mischung aus Deutschland und den USA, denn auch hier muss man so manches mal ein wenig warten, ehe man bezahlen darf - dafür aber "Wait to be seated" und die Freundlichkeit, die man auch aus den USA kennt ;)

Ja, in Kanada ist alles langsamer, angefangen damit, dass man ewig auf sein Gepaeck warten muss bis es endlich aufs Zimmer gebracht wird.


Allerdings habe ich auch festgestellt, dass es in Ost-Kanada schneller zugeht als in West-Kanada.

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Soulfinger am 26.06.2014, 17:50 Uhr
Am schlimmsten find ich aber bei uns, wenn im Lokal versucht wird, jemand fremdes an meinen Tisch setzen zu wollen - da bekomm ich förmlich Ausschlag.

Das habe ich in Deutschland ehrlich gesagt noch nie erlebt.
Ich aber schon des Oefteren, sowohl in Duesseldorf als auch in Muenchen als ich da vor zwei Jahren war.  Und das sogar in zwei verschiedenen Lokalen!
Stimmt, in München hab ich das schon sehr oft erlebt - aber auch hier in Stuttgart und anderswo. Vornehmlich in Restaurants mit viel "reinschmeckten" Gästen
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Eliena am 26.06.2014, 19:01 Uhr
Was mir ja bei Essengehen sowohl in den USA als auch in Kanada negetiv auffällt, ist, dass die Lokale gar nicht darauf ausgelegt sind, dass man länger am Tisch sitzen bleibt und dass die Amis/Kanadier das auch gar nicht wollen.
Deshalb passt auch das mit der Rechnung sofort nach dem letzten Bissen.
Die essen und dann gehen sie, und das ist in Kanada eher noch stärker der Fall. Da hatten viele Restaurants den Charme von Kantinen, offensichtlich waren die halt nur zum Sattwerden gut.
Kanadische Freunde sagten uns, dass man die Art 'Essen gehen' mit lange sitzen bleiben, plaudern, trinken wie bei uns gar nicht kennt. Es geht immer in erster Linie ums sattwerden. Die Freunde haben uns daraufhin in ein Restaurant mit schönem Ambiente (die absolute Ausnahme) geführt, aber selbst da waren wir nach einer Stunde wieder draußen. 
'Clubbing' in Nightclubs und Discos wäre dann das was vom sozialen Zweck her unserem Essengehen entspricht.
Ganz ehrlich, mir macht dieses reduzierte Essengehen so keinen Spaß. Da kann ich mir auch irgendwo ein Sandwich mitnehmen und im Auto essen.
Aber zumindest ist das mit der 'schnellen' Rechnung dadurch verständlich, offensichtlich wollen die ja gar nicht länger sitzenbleiben.

Eliena
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Eliena am 26.06.2014, 19:05 Uhr
Am schlimmsten find ich aber bei uns, wenn im Lokal versucht wird, jemand fremdes an meinen Tisch setzen zu wollen - da bekomm ich förmlich Ausschlag.

Das habe ich in Deutschland ehrlich gesagt noch nie erlebt.
Ich aber schon des Oefteren, sowohl in Duesseldorf als auch in Muenchen als ich da vor zwei Jahren war.  Und das sogar in zwei verschiedenen Lokalen!
Stimmt, in München hab ich das schon sehr oft erlebt - aber auch hier in Stuttgart und anderswo. Vornehmlich in Restaurants mit viel "reinschmeckten" Gästen

In München ist es heute eher üblich, dass man, wenn man sich zb. zu zweit an einen größeren Tisch setzt und es sehr voll  ist, gleich gesagt wird, dass evtl. jemand dazukommen könnte. Wenn man das nicht will, muß man im schlimmsten Fall auf einen kleineren freien Tisch warten.
Wobei das schlimmer klingt als es ist, das müsste dann schon ein Tisch für 6-8 Leute sein, und da kann ich den Gastwirt auch irgendwo verstehen. In den USA zb. würde dieser Tisch auch gar nicht an 2 vergeben werden. Wir haben schon oft gewartet, obwohl es größere Tische genug gegeben hätte.
In Deutschland mit der Mentalität sich einfach einen Tisch zu 'nehmen' wird das deshalb halt anders geregelt. Ich find es verständlich.

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: wolfi am 26.06.2014, 19:42 Uhr
Das mit dem Anweisen eines bestimmten Tisches (in USA und anderen Ländern) ist verständlich - man muss u. U. dann ein Trinkgeld geben und/oder warten um einen "besseren" Tisch zu bekommen.

ich erinnere mich noch sehr gut - obwohl es  fast dreißig Jahre her ist, als uns das auf einer Geschäftsreise passierte:

Wir warteten dann an der Bar, bis der bessere Tisch mit der gewünschten tollen Aussicht frei wurde - das Essen war nicht schlecht, aber die Aussicht war traumhaft!

Wo war es?

In NYC - Windows on the World ...

http://en.wikipedia.org/wiki/Windows_on_the_World (http://en.wikipedia.org/wiki/Windows_on_the_World)

Seufz ...

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 26.06.2014, 21:40 Uhr
Die essen und dann gehen sie, und das ist in Kanada eher noch stärker der Fall. Da hatten viele Restaurants den Charme von Kantinen, offensichtlich waren die halt nur zum Sattwerden gut.

Diese Erfahrung habe ich in Kanada eigentlich gar nicht gemacht. Zumindest in Westkanada fallen mir sehr viele Parallelen zu Deutschland auf. Bin jetzt schon seit fast 12 Wochen hier und gehe sehr haeufig essen.
Wenn ich ein Bier zum Essen bestellt habe, ist es durchaus schon oefter vorgekommen, dass nach dem Essen gefragt wurde, ob es denn noch was zu trinken/ein Bier sein darf. Also schneller und hektischer als in den USA ist es auf keinen Fall. Bei der einen kurzen US-Erfahrung am Wochenende hingegen wurde gar nichts mehr gefragt. Ich habe es in Kanada so gut wie nie erlebt, dass ich die Rechnung ohne Vorwarnung und Rueckfrage, ob ich noch einen weiteren Wunsch habe, bekommen habe. Vor allen Dingen auch nie, wenn ich noch was auf dem Teller hatte.

Ausserdem habe ich das Gefuehl, dass in Kanada nicht so genau auf den Tip geschaut wird, den man gibt. Gerade in Bars.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 26.06.2014, 21:50 Uhr
Am schlimmsten find ich aber bei uns, wenn im Lokal versucht wird, jemand fremdes an meinen Tisch setzen zu wollen - da bekomm ich förmlich Ausschlag.

Das habe ich in Deutschland ehrlich gesagt noch nie erlebt.
Ich aber schon des Oefteren, sowohl in Duesseldorf als auch in Muenchen als ich da vor zwei Jahren war.  Und das sogar in zwei verschiedenen Lokalen!
Stimmt, in München hab ich das schon sehr oft erlebt - aber auch hier in Stuttgart und anderswo. Vornehmlich in Restaurants mit viel "reinschmeckten" Gästen

Wo du das jetzt sagst: Ja, das stimmt. Im Hofbraeuhaus habe ich das erlebt, aber hier gehoert das auch ein wenig dazu. Man kann das ja auch ein wenig als kulturelle Eigenart bezeichnen. In Norddeutschland habe ich es hingegen noch nie erlebt. Insgesamt kommt das bestimmt nicht in so einer Form vor, dass es tatsaechlich stoerend ist.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Wilder Löwe am 26.06.2014, 22:15 Uhr

Mir ist das in D einmal passiert, ich wusste gar nicht was ich damit anfangen sollte und habe zugestimmt. Dann bin ich aber so schnell wie moeglich abgehauen.

In Amerika wuerde das nie vorkommen, egal wie voll es ist.


Man soll niemals nie sagen. Ich empfehle Dir ein Besuch im Restaurant Good 'N Plenty in Lancaster, PA. Da werden die Leute einfach an große Tische mit wildfremden anderen Gästen platziert. Gehörte wohl zum Konzept und war ganz witzig.

In Deutschland haben wir es mal in einem (pseudo) 5*-Sterne-Hotel am Bodensee erlebt, dass wir uns beim Frühstück mit anderen Gästen an einen Tisch setzen sollten, weil alle Tische bereits belegt waren. Wir haben das abgelehnt und wurden von einer total beleidigten Kellnerin in einen Nebenraum geführt, wo wir als einzige Gäste gefrühstückt haben.

Das war aber das einzige Mal, dass wir in Deutschland irgendwo vom Personal aufgefordert wurden, einen Tisch mit anderen Gästen zu teilen.

Ich meine auch, dass dies eher in Biergärten oder in Garten-/Ausflugslokalen der Fall ist und dann so, dass andere Gäste fragen, ob sie sich dazu setzen können und nicht, dass der Wirt sie auffordert sich mit an den Tisch zu setzen. In dieser Art von Lokalen ist die Atmosphäre aber auch insgesamt ungezwungener und es stört mich dann auch meistens nicht.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 26.06.2014, 23:18 Uhr
Das mit dem Anweisen eines bestimmten Tisches (in USA und anderen Ländern) ist verständlich - man muss u. U. dann ein Trinkgeld geben und/oder warten um einen "besseren" Tisch zu bekommen.

ich erinnere mich noch sehr gut - obwohl es  fast dreißig Jahre her ist, als uns das auf einer Geschäftsreise passierte:

Wir warteten dann an der Bar, bis der bessere Tisch mit der gewünschten tollen Aussicht frei wurde - das Essen war nicht schlecht, aber die Aussicht war traumhaft!

Wo war es?

In NYC - Windows on the World ...

http://en.wikipedia.org/wiki/Windows_on_the_World (http://en.wikipedia.org/wiki/Windows_on_the_World)

Seufz ...



Dass man den Maitre d' schmiert um einen besseren Tisch zu bekommen ist aber ueberall ueblich, auch in Deutschland.

In San Francisco, wo es von gewissen Restaurants Aussicht auf die Bucht, die Stadt und die Bruecken gibt, machen wir das immer.

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 26.06.2014, 23:33 Uhr

Mir ist das in D einmal passiert, ich wusste gar nicht was ich damit anfangen sollte und habe zugestimmt. Dann bin ich aber so schnell wie moeglich abgehauen.

In Amerika wuerde das nie vorkommen, egal wie voll es ist.


Man soll niemals nie sagen. Ich empfehle Dir ein Besuch im Restaurant Good 'N Plenty in Lancaster, PA. Da werden die Leute einfach an große Tische mit wildfremden anderen Gästen platziert. Gehörte wohl zum Konzept und war ganz witzig.


Na komm Wilder Löwe, du wusstest doch ganz genau was gemeint war.

Natuerlich gibt es ueberall Restaurants wo alle an einem Tisch essen, das weiss man aber vorher und da wird auch nicht gefragt weil es einfach dazu gehoert.

Geh mal ins Samoa Cookhouse in Eureka, CA; da sitzen alle zusammen wie frueher die lumberjacks. http://www.samoacookhouse.net/

Ich koennte dir noch eine ganze Menge solcher Restaurants in Amerika nennen.

Man setzt sich einfach dazu, fertig. Man fragt vielleicht ob der Platz noch frei ist aber mehr auch nicht. Es wird einem nicht vom Wirt oder Kellner fast aufgezwungen mit Fremden am Tisch zu sitzen.

Wenn ich mit locals schwatzen will geh ich in die kleine Eckkneipe wo keine Touristen oder Hotelgaeste rumhaengen.


Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: mrh400 am 27.06.2014, 08:48 Uhr
Die essen und dann gehen sie, und das ist in Kanada eher noch stärker der Fall. Da hatten viele Restaurants den Charme von Kantinen, offensichtlich waren die halt nur zum Sattwerden gut.

Das kann ich von meinen Erfahrungen her überhaupt nicht bestätigen - ganz im Gegenteil. Wir hatten auf unserer Kanada-Reise kein einziges Mal den Eindruck, auch nur im entferntesten eine "USA-mäßige Schnellbehandlung" durchzumachen (die wir auch in den USA zunehmend seltener erleben). Bei mehrgängigen Menus gab es immer ausreichende Erholungspausen zwischen den Gängen. In einigen Restaurants gab es als "Absacker" nach dem Essen noch eine Auswahl von Tees, womit man quasi beliebig hocken bleiben konnte. Aber auch sonst ging es sehr "europäisch" zu.

Spielte sich alles in Quebec und Ontario ab, nachzulesen im Bericht (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=53185.0)
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Microbi am 27.06.2014, 09:10 Uhr
In Bayern ist es fast üblich, dass Leute dazugesetzt werden, oder sich dazusetzen wollen. Komischerweise machen es oft nicht die Einheimischen, sondern die Besucher und Zugereisten. Daher frage ich mich, ob diese Praxis woanders in Deutschland tatsächlich unbekannt sei, oder man meint es sei in Bayern so?
Im Biergarten ist es üblich, aber das liegt an den Biertischen, die bis zu 10 Leuten Platz bieten.

Ich kann das nicht haben. Nicht mal im Biergarten, aber da geht es oft nicht anders.

Ich frage meist auch nach einem Tisch, statt selbst zu suchen, aber in manchen Lokalen werde ich dann eher komisch angeschaut.

In amerikanischen Restaurants stört es mich nicht, dass man schnell "abgefertigt" wird. Unsere Tochter geht zwar gern ins Restaurant, aber will sich dort nicht festsetzen, wie etwa Stammtischbesucher. Wir auch nicht. Und wenn es ihr langweilig wird, dann ist es eh Zeit zu gehen. Hinzukommt, dass wir alle "Schnellesser" sind. Wenn ich nicht auf die Rechnung warten muss: Super! Und selbst wenn sie schon auf dem Tisch liegen sollte: Eine Nachbestellung v. Getränken, Nachspeise, oder was auch immer, ist nie ein Problem und gern gesehen. Die Rechnung wurde dann eben ersetzt - fertig.

Als hier über Trinkgeld diskutiert wurde, haben wir schon erörtert, dass amerikanische Tische Umsatz bringen sollen, weil wer nur vor einem zweiten Glas Bier sitzt, vermehrt nicht das Trinkgeld. Manche sagten damals, wenn ich mich recht erinnere, dass man dann ggf. mehr Trinkgeld geben kann um die längere Sitzzeit zu kompensieren. Das klingt für uns natürlich komisch, denn hier kann man ja einen halben Tag vor einem Glas Bier verbringen und das ist nichts Ungewöhnliches.

Mic
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Eliena am 27.06.2014, 09:24 Uhr



Wo du das jetzt sagst: Ja, das stimmt. Im Hofbraeuhaus habe ich das erlebt, aber hier gehoert das auch ein wenig dazu. Man kann das ja auch ein wenig als kulturelle Eigenart bezeichnen.

Also mit dem Hofbräuhaus darfste aber auch gar nix vergleichen bzw. belegen. Das ist ne ganz eigene Welt. Das hat damit, wie es in München sonst zugeht, nicht viel zu tun.
Dort ist es üblich, ja. Da ist aber auch mehr so eine überdachte Biergartenatmosphäre und dazu passt es ja.
Ins Hofbräuhaus gehen aber auch nur die Alteingessesenen, die halt dort ihren Stammtisch haben und eben ganz viele Touristen. Kein normales Restaurant, in keinster Weise :wink:


Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 27.06.2014, 09:31 Uhr
Ins Hofbräuhaus gehen aber auch nur die Alteingessesenen, die halt dort ihren Stammtisch haben und eben ganz viele Touristen.

Ich war noch nie dort..... aber schlimmer als im Bräustüberl am Tegernsee kann es auch nicht sein  :wink:

Zwischen Weihnachten u. Silvester
(http://macclaus.files.wordpress.com/2013/12/brauestuebl.jpg)
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: mrh400 am 27.06.2014, 09:35 Uhr
Ins Hofbräuhaus gehen aber auch nur die Alteingessesenen, die halt dort ihren Stammtisch haben und eben ganz viele Touristen. Kein normales Restaurant, in keinster Weise :wink:
Ein weit verbreiteter Irrtum. Im HB gibt es unten die "Schwemme", die dieser Beschreibung entspricht. Im ersten Stock und auf der Terrasse im Garten handelt es sich um ein ganz normales Restaurant, wo viele Münchner gelegentlich (also nicht "stammtischmäßig") zum Essen gehen - und das für einen derartigen Massenbetrieb meist sogar recht ordentlich.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Manwi72 am 27.06.2014, 09:36 Uhr
In den USA geht man in erster Linie ins Restaurant, um Nahrung zu sich zu nehmen. Warum sollte man sich die Mühe machen und Lebensmittel einkaufen, sich hinstellen und kochen (die meisten Appartments haben ja eh nur eine kleine Küche) wenn das Angebot doch so groß ist, sich schnell und preisgünstig mit etwas fertig gekochtem bedienen zu lassen. Da wollen die meisten nicht danach noch lange rumsitzen.
In D ist es ja eher so, dass ein Restaurantbesuch nichts alltägliches ist und gerne zu etwas besonderem zelebriert wird. Am Wochenende ist es überall voll, an einem Dienstag meist gähnende Leere...

Beides hat sicher seine Reize und so sollte man eben über das Tempo in den amerikanischen Restaurants nicht überrascht sein, das gleiche Tempo herrscht bei uns an der Kasse. Ich mag es auch überhaupt nicht, wenn es dort so stressig zu geht, dass ich nicht weiss, was ich zuerst machen soll... Meine Sachen in den Wagen zurück schmeißen, Wechselgeld verpacken und ganz schnell weg, während der Kunde nach mir schon ungeduldig mit den Füßen scharrt. Und wenn wir uns mal genauer fragen, sind wir genauso. "Was dauert denn da vorne wieder so lange... mensch, die soll nicht quatschen sondern kassieren".

Viele Amerikaner beneiden uns um unsere Esskultur, wenn es sowas überhaupt noch gibt. Und ich wünschte mir in D etwas mehr Servicebereitschaft. Ich bin da amerikanisch eingestellt. Ich bin der Kunde und für mein Geld will ich auch das, was ich will und nicht das, was ich eben bekomme. Ich reklamiere oft wenn mir was nicht passt. In D ist es meinen Begleitern oft peinlich, in den USA ist das ganz normal.

Aber so sind die Ansichten eben verschieden.

Hab auch noch ein schönes Beispiel zu Thema: Wir waren im Eastern State Penetentiary in Philadelphia, einem zum Museum umgebauten Gefängnis. Überall saßen Museumsmitarbeiter rum und warteten, einem Gast behilflich sein zu können. Die meisten lasen irgendwas, schauten in der Gegend rum. Ich dachte mir dann auch so, dass ich das nicht den ganzen Tag machen möchte.... Nur wenn ich eben eine Frage gehabt hätte, wäre ich froh um den Mitarbeiter in der Nähe gewesen....

Aber die Frage nach dem Verdienst dieser Leute stelle ich mir auch ;-)
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 27.06.2014, 09:49 Uhr
Das kann ich von meinen Erfahrungen her überhaupt nicht bestätigen - ganz im Gegenteil. Wir hatten auf unserer Kanada-Reise kein einziges Mal den Eindruck, auch nur im entferntesten eine "USA-mäßige Schnellbehandlung" durchzumachen (die wir auch in den USA zunehmend seltener erleben). Bei mehrgängigen Menus gab es immer ausreichende Erholungspausen zwischen den Gängen. In einigen Restaurants gab es als "Absacker" nach dem Essen noch eine Auswahl von Tees, womit man quasi beliebig hocken bleiben konnte. Aber auch sonst ging es sehr "europäisch" zu.

Genau so einen Eindruck habe ich auch - nach fast 3 Monaten Kanada :)

Ich finde das Essengehen hier sehr ungezwungen im Gegensatz zu den USA. Insgesamt ist es deutlich angenehmer, da es ruhiger zugeht.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 27.06.2014, 09:52 Uhr
In den USA geht man in erster Linie ins Restaurant, um Nahrung zu sich zu nehmen.

Wo ist der Unterschied zu hier? Im Ernst.... in den USA ist der Restaurantbesuch eher ein "Ereignis" als bei uns, von Frankreich o. Italien will ich erst gar nicht sprechen.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Manwi72 am 27.06.2014, 10:38 Uhr
In den USA geht man in erster Linie ins Restaurant, um Nahrung zu sich zu nehmen.

Wo ist der Unterschied zu hier? Im Ernst.... in den USA ist der Restaurantbesuch eher ein "Ereignis" als bei uns, von Frankreich o. Italien will ich erst gar nicht sprechen.

Vielleicht wenn man von den Restaurants ausgehst, die du besuchst. Ansonsten stimmt das absolut nicht. Mit Restaurants meinte ich auch solche wie Denny's oder Outback. Und das ist absolut nichts besonderes sondern alltäglich.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Inspired am 27.06.2014, 10:41 Uhr
Ich reklamiere selten etwas im Restaurant. Ich bin auch der Meinung, dass diese Frage, ob es schmeckt und alles in Ordnung sei, pro forma gestellt wird und halte es da manchmal mit dem Spruch aus 'Sushi in Suhl': Wir sind satt geworden.

Einmal habe ich in einem vietnamesischen Restaurant reklamiert, dass mein sauteures Essen mit Garnelen Mist gewesen wäre, weil diese Tiere so dämlich gebraten oder irgendwie frittiert waren, dass man die Schale nicht ablösen konnte. irgendwann saß ich vor einem Teller voller Müll, die Hände fettig bis zu den Ellbogen und hatte genau eine der acht Garnelen gegessen.

Auf meine Beschwerde gleich nach dem ersten Vieh brachte man mir eine Schale mit Zitronenwasser und als ich nach dem fünften Versuch gesagt habe, das sei unmöglich und ließe sich nicht essen, kamen ein Schulterzucken und eine halbherzige Entschuldigung, aber weder neue Garnelen, noch ein Preisnachlass noch ein kostenloses Getränk nach dem Essen, noch der Koch selbst um nochmals nachzufragen.

Und falls nun jemand vermutet, dass ich mit den Tieren nicht umgehen könnte: In den letzten 25 Jahren habe ich sehr oft Garnelen gegessen und sie immer von der Schale befreien und sie vollständig und ohne Sauerei in mich hineinbefördern können, meistens sogar ohne die Finger zu Hilfe nehmen zu müssen.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: ullg am 27.06.2014, 11:41 Uhr
Ich hatte einmal bei DQ ein Eis reklamiert, das ziemlich klein geraten war um Vergleich zu denen, die ich davor bei DQ hatte. Ich habe sofort ein neues bekommen, das dann auch die normale Größe hatte.

Ich bin auch der Meinung, dass der Restaurabntbesuch in den USA eher der Nahrungsaufnahme dient. Man hat den letzten Bissen gerade im Mund platziert, da bekommt man auch schon die Rechung und zwar unabhängig davon, ob man bei Dennys oder in einem "richtigen" Restaurant speist. Man bekommt zwar gesagt, dass man sich Zeit nehmen kann, aber das ist dann auch eher nur pro forma. Ich persönlich empfinde das als ungemütlich. Da ziehe ich die europäische Variante vor, wo man nach dem Essen noch gemütlich etwas trinken kann.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Soulfinger am 27.06.2014, 11:52 Uhr
Ins Hofbräuhaus gehen aber auch nur die Alteingessesenen, die halt dort ihren Stammtisch haben und eben ganz viele Touristen. Kein normales Restaurant, in keinster Weise :wink:
Ein weit verbreiteter Irrtum. Im HB gibt es unten die "Schwemme", die dieser Beschreibung entspricht. Im ersten Stock und auf der Terrasse im Garten handelt es sich um ein ganz normales Restaurant, wo viele Münchner gelegentlich (also nicht "stammtischmäßig") zum Essen gehen - und das für einen derartigen Massenbetrieb meist sogar recht ordentlich.
Ohhh, ja, das HB ist "oben" wirklich toll und hat mit dem Viehtrieb in der Schwemme nix zu tun!
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 27.06.2014, 12:03 Uhr
Vielleicht wenn man von den Restaurants ausgehst, die du besuchst. Ansonsten stimmt das absolut nicht. Mit Restaurants meinte ich auch solche wie Denny's oder Outback. Und das ist absolut nichts besonderes sondern alltäglich.

Denny's ist Fast Food auf Tellern. Outback kenne ich nicht. Ich gehe fast täglich essen und da gibt es genügend Restaurants und Gasthäuser, wo man gut u. Günstig essen kann. Jeden Tag ***-Küche ist auch langweilig.

Was mir in amerikanischen Restaurants nicht gefällt, ist die teils enge Bestuhlung. Hauptsache so viele Tische wie möglich reinquetschen. Ist in Deutschland nicht ganz so extrem. Das mit der Rechnung nach dem Essen.... die dt. Variante heißt den Tisch mehrmal zu besetzen. Man quasi gesagt bekommt der Tisch ist nur eine Stunde frei etc
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Elienaa am 27.06.2014, 12:12 Uhr
Ins Hofbräuhaus gehen aber auch nur die Alteingessesenen, die halt dort ihren Stammtisch haben und eben ganz viele Touristen. Kein normales Restaurant, in keinster Weise :wink:
Ein weit verbreiteter Irrtum. Im HB gibt es unten die "Schwemme", die dieser Beschreibung entspricht. Im ersten Stock und auf der Terrasse im Garten handelt es sich um ein ganz normales Restaurant, wo viele Münchner gelegentlich (also nicht "stammtischmäßig") zum Essen gehen - und das für einen derartigen Massenbetrieb meist sogar recht ordentlich.

Das worauf sich mein Posting bezog, nämlich, dass andere Leute an den Tisch gesetzt wurden, war aber sicher nicht oben, sondern in der Schwemme;)
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Elienaa am 27.06.2014, 12:34 Uhr
In den USA geht man in erster Linie ins Restaurant, um Nahrung zu sich zu nehmen.

Wo ist der Unterschied zu hier? Im Ernst.... in den USA ist der Restaurantbesuch eher ein "Ereignis" als bei uns, von Frankreich o. Italien will ich erst gar nicht sprechen.

Ich weiß ja nicht, wie das bei dir ist, aber ich treffe mich dort mit Freunden, wir sitzen dann nach beendetem Essen noch mehrere Stunden, trinken und plaudern.
Und diese soziale Komponente die für mich tatsächlich wichtiger ist als das sattwerden habe ich weder in den USA noch in Kanada so gesehen.
Natürlich ist das nicht immer so und manchmal will ich auch einfach nur sattwerden und gehen. Dann gehe ich aber eher an einen Imbiss oder kaufe mir in einem Supermarkt etwas 'schnelles'.

Eliena
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 27.06.2014, 13:09 Uhr

Ich weiß ja nicht, wie das bei dir ist, aber ich treffe mich dort mit Freunden, wir sitzen dann nach beendetem Essen noch mehrere Stunden, trinken und plaudern.

Und diese soziale Komponente die für mich tatsächlich wichtiger ist als das sattwerden habe ich weder in den USA noch in Kanada so gesehen.


Da irrst du aber gewaltig, es ist in USA durchaus ueblich, dass sich die Damen zum Luncheon treffen und lange da sitzen.

Am Sonntag treffen sich Familien oft zu einem ausgedehnten Brunch.

Nur weil du es noch nicht gesehen oder wahrgenommen hast, heisst es ja nicht dass es das nicht gibt.

Es lebe das Vorurteil!

Ausserdem wurde hier von mir und anderen schon mehrmals gesagt, dass man, nachdem man die Rechnung bekommen hat noch sitzen bleiben, nachbestellen, schwatzen kann. Warum glaubt ihr das nicht sondern macht beharrlich weiter.

Ich habe im Leben noch nicht gesehen, dass jemand aufgefordert wurde sofort zu gehen.

Warum koennt ihr nicht akzeptieren, dass ihr nur weil die Rechnung kommt nicht zum Gehen aufgefordert seid, sondern zahlen koennt wann ihr wollt.

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Elienaa am 27.06.2014, 13:25 Uhr

Ich weiß ja nicht, wie das bei dir ist, aber ich treffe mich dort mit Freunden, wir sitzen dann nach beendetem Essen noch mehrere Stunden, trinken und plaudern.

Und diese soziale Komponente die für mich tatsächlich wichtiger ist als das sattwerden habe ich weder in den USA noch in Kanada so gesehen.


Da irrst du aber gewaltig, es ist in USA durchaus ueblich, dass sich die Damen zum Luncheon treffen und lange da sitzen.

Am Sonntag treffen sich Familien oft zu einem ausgedehnten Brunch.

Nur weil du es noch nicht gesehen oder wahrgenommen hast, heisst es ja nicht dass es das nicht gibt.

Es lebe das Vorurteil!


Omg, ich hab auch nicht gesagt, dass es das nicht gibt, sondern, dass ich es so nicht gesehen habe.
Du teilst ja wohl auch nur deine Beobachtungen mit und hast keine offizielle Studie darüber gemacht.
Beobachtungen sind unterschiedlich und mir wäre es neu, dass man seine eigenen nicht teilen darf.
Das darfst du gerne genauso tun.


Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: wolfi am 27.06.2014, 13:56 Uhr
Ein interessanter (jedenfalls für mich ...) Nebenaspekt der US Restaurants ist, dass man sehr oft spezielle Preise bzw Rabatte bekommt, wenn man vor einer bestimmten Zeit zum Essen erscheint - und dann wohl auch wieder gegangen sein muss, wenn der große Andrang kommt ...

Beim "zweiten lunch zum halben Preis" habe ich mich immer geärgert, wenn ich alleine unterwegs war! :wink:

Und Happy Hour erfüllt ja einen ähnlichen Zweck - die Nutzung des Lokals zeitlich zu entzerren ...

PS und OT:

Ich erinnere mich noch gut. In Ft Myers downtown und sogar in Greenwich Village gab es dann die pint für 1$!  :D
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 27.06.2014, 13:58 Uhr

Und diese soziale Komponente die für mich tatsächlich wichtiger ist als das sattwerden habe ich weder in den USA noch in Kanada so gesehen.


Omg, ich hab auch nicht gesagt, dass es das nicht gibt, sondern, dass ich es so nicht gesehen habe.

Und genau damit hast du angedeutet, dass es in Amerika nicht ueblich ist gemuetlich zum Essen beieinander zu sitzen und den Leser im Glauben gelassen, dass es das nicht gibt.

Und glaub mir, nach ueber 50 Jahren ausgedehnter Lunches und Dinners brauche ich keine Studie machen.

P.S.: Warum loggst du dich eigentlich nicht ein, sondern schreibst hier als Gast?  

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 27.06.2014, 14:06 Uhr

Beim "zweiten lunch zum halben Preis" habe ich mich immer geärgert, wenn ich alleine unterwegs war! :wink:

Und Happy Hour erfüllt ja einen ähnlichen Zweck - die Nutzung des Lokals zeitlich zu entzerren ...


Ja, die 2 for 1 Dinger aergen mich auch immer. Als Einzelperson sollte man doch mindestens 1/2 Preis bekommen, kriegt man aber nicht. Ist aber gut for a cheap date ;-)

Happy Hour ist aber was Feines, meistens gibt's dann auch noch freie Hors d'Oevres dazu. :prost:

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: brigi am 27.06.2014, 14:15 Uhr
Hi,
da muß ich Palo wirklich beipflichten. Obwohl das tägliche Dinner in USA uns in erster Linie zur Nahrungsaufnahme dient, gehen wir i.d.R. selten in teure Restaurants. Trotzdem essen wir in aller Ruhe (haben ja Urlaub) und zum Gehen wurden wir noch nie aufgefordert.  Wenn man anschließend noch etwas zu trinken will - egal ob Kaffee, Bier, Wein oder Cocktail - und die Rechnung war schon da, gab es einfach eine neue Rechnung.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: mrh400 am 27.06.2014, 14:18 Uhr
Ein interessanter (jedenfalls für mich ...) Nebenaspekt der US Restaurants ist, dass man sehr oft spezielle Preise bzw Rabatte bekommt, wenn man vor einer bestimmten Zeit zum Essen erscheint - und dann wohl auch wieder gegangen sein muss, wenn der große Andrang kommt ...
Das gibt es auch hier - und zwar in durchaus gehobenen Restaurants: "after work dinner" bzw. "Vorabendmenu" z.B. im Zauberberg (http://www.restaurant-zauberberg.de/) oder im Broeding (http://www.broeding.de/)
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 27.06.2014, 14:42 Uhr
Ja, die 2 for 1 Dinger aergen mich auch immer. Als Einzelperson sollte man doch mindestens 1/2 Preis bekommen, kriegt man aber nicht. Ist aber gut for a cheap date ;-)

Es gibt auch eine Person, aber für zwei Personen bezahlen  :wink:
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 27.06.2014, 14:55 Uhr
Ein interessanter (jedenfalls für mich ...) Nebenaspekt der US Restaurants ist, dass man sehr oft spezielle Preise bzw Rabatte bekommt, wenn man vor einer bestimmten Zeit zum Essen erscheint - und dann wohl auch wieder gegangen sein muss, wenn der große Andrang kommt ...

Nein, gegangen sein musst du nicht, ehe der grosse Andrang kommt.  Allerdings musst du dann den normalen Preis bezahlen, wenn du noch etwas nachbestellst!

Nochmals, wie Palo auch schon gesagt hat, die Rechnung bedeutet absolut keine Aufforderung das Restaurant zu verlassen, es ist nur ein service der gegeben wird, dass man bezahlen kann, wenn man es eilig hat, wenn nicht, bleibt man halt sitzen, und nach einer Weile kommt die bedienung und fragt, ob sie noch etwas bringen kann, und das wird ohne Probleme gemacht, auch wenn es nur ein kostenloses Glas Wasser ist (bekommt man in Deutschland eigentlich kostenloses Wasser, eventuell noch mit Zitrone und Eis drin??).

Versteht doch endlich dass die Rechnung keine Aufforderung zum Gehen ist, sondern ein Service der das Bezahlen vereinfacht!
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 27.06.2014, 15:15 Uhr

Es gibt auch eine Person, aber für zwei Personen bezahlen  :wink:


Jo, es soll auch Leute geben, die fuer zwei essen ;-)

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Microbi am 27.06.2014, 16:12 Uhr
Zitat
Ich reklamiere selten etwas im Restaurant. Ich bin auch der Meinung, dass diese Frage, ob es schmeckt und alles in Ordnung sei, pro forma gestellt wird und halte es da manchmal mit dem Spruch aus 'Sushi in Suhl': Wir sind satt geworden.

Der Gast stimmt doch mit dem Popo ab: Er kommt eben nicht mehr, wenn es nicht geschmeckt hat.

@Palo

Zitat
Ausserdem wurde hier von mir und anderen schon mehrmals gesagt, dass man, nachdem man die Rechnung bekommen hat noch sitzen bleiben, nachbestellen, schwatzen kann. Warum glaubt ihr das nicht sondern macht beharrlich weiter.

Vielleicht fühlt es sich nur so an, weil bei uns das das Letzte ist, was passiert. Ich finde es sehr gut, dass solche Missverständnisse hier aufgeklärt werden.
Ich mag die schnelle Rechnung, denn auf darauf zu warten, wie bei uns, habe ich meist wenig Lust. Und ich bin noch nicht mal übermäßig ungeduldig. Aber in einem Restaurant herumzusitzen, womöglich vor leerem Geschirr und leeren Gläsern... nein danke.

Mic
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 27.06.2014, 16:19 Uhr
Der Gast stimmt doch mit dem Popo ab: Er kommt eben nicht mehr, wenn es nicht geschmeckt hat.

Wenn es nur eine "Kleinigkeit" ist, dann gebe ich dem Restaurant eine zweite Chance. Passiert es beim zweiten mal wieder, dann steht es auf dem Index.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: wolfi am 27.06.2014, 16:27 Uhr
Langsam wird es OT:

Was mir aufgefallen ist:

In D gibt es ja vor allem auf dem Lande diese Mischung aus Restaurant und Kneipe - vorne am Stammtisch trinken sie ihr Feierabend-Bier (manchmal sogar zum Sonderpreis ...), hinten wird gespeist In GB gibt es das ja auch - Pubs mit Essen-Angebot. In den USA ist mir das noch relativ selten begegnet.

Und noch mehr OT re halber Preis:

In Ungarn machen viele Restaurants mit beim "Gourmand Donnerstag" - der Tag nach Aschermittwoch, da gibt es das Essen zum halben Preis ...

Wir waren einmal an dem Tag in unserem Lieblingslokal und haben uns a) gewundert, dass es so voll war und b) dass sie nur eine reduzierte Speisekarte hatten - keine Gänseleber und auch kein Filetsteak ...

Die Chefin hat uns dann aufgeklärt, dass manche Gäste eben nur an diesem Tag kommen.



Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Eliena am 27.06.2014, 16:30 Uhr

P.S.: Warum loggst du dich eigentlich nicht ein, sondern schreibst hier als Gast?  



Extra für dich eingeloggt:)

Warum fragst du? Stört das?
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 27.06.2014, 16:33 Uhr

P.S.: Warum loggst du dich eigentlich nicht ein, sondern schreibst hier als Gast?  



Extra für dich eingeloggt:)

Warum fragst du? Stört das?


Wirkt einfach seriöser. Ich wusste z. B. nicht, dass du Mitglied bist.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 27.06.2014, 17:29 Uhr
Langsam wird es OT:

Was mir aufgefallen ist:

In D gibt es ja vor allem auf dem Lande diese Mischung aus Restaurant und Kneipe - vorne am Stammtisch trinken sie ihr Feierabend-Bier (manchmal sogar zum Sonderpreis ...), hinten wird gespeist In GB gibt es das ja auch - Pubs mit Essen-Angebot. In den USA ist mir das noch relativ selten begegnet.

Das haengt eventuell von deinen Reisezielen ab!

Hier im Oertchen fallen mir auf Anhieb 7 oder 8 Lokalitaeten ein, wo das so ist.  Selbst gehobene Restaurants haben hier meistens ein Bar angeschlossen, wo man nur trinken kann.  Was es hier nicht gibt sind Stammtische.  Das Konzept, dass eine bestimmte Gruppe von Kunden Anspruch auf einen bestimmten Tisch hat, ist hier nicht bekannt.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: DocHoliday am 27.06.2014, 17:44 Uhr
Der Gast stimmt doch mit dem Popo ab: Er kommt eben nicht mehr, wenn es nicht geschmeckt hat.

Und dann gibt es ja nocht diverse Portale auf denen man seinen Unmut öffentlich machen kann wie Tripadvisor, yelp, etc,
Dann finde ich es aber nur fair, wenn man dem Restaurant eine Chnace gibt (Beschwerde, 2. Besuch).

Langsam wird es OT:

Was mir aufgefallen ist:

In D gibt es ja vor allem auf dem Lande diese Mischung aus Restaurant und Kneipe - vorne am Stammtisch trinken sie ihr Feierabend-Bier (manchmal sogar zum Sonderpreis ...), hinten wird gespeist In GB gibt es das ja auch - Pubs mit Essen-Angebot. In den USA ist mir das noch relativ selten begegnet.

Das haengt eventuell von deinen Reisezielen ab!

Hier im Oertchen fallen mir auf Anhieb 7 oder 8 Lokalitaeten ein, wo das so ist. 

Da kenne ich aber auch einige. Auch und gerade in den vom Forum viel frequentierten Orten. The Dam in Page, die Brewerie und Eddi McStiff in Moab fallen mir spontan ein. Außerdem gibt es ja sogar mindestens eine Kette, die genau dieses Konzept verfolgt: Applebees "The Neighbourhhood Bar".
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: missy am 27.06.2014, 19:37 Uhr
Irgendwie reduziert sich die Diskussion 'Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA' nun auf die Bedienung in Restaurants.  8)

Ich bin der Meinung das in den USA grundsaetzlich langsamer gearbeitet wird als in DE, bzw. die Anzahl der zu schaffenden Aufgaben in den USA weniger ist als in DE.
Ich persoenlich empfinde es in den USA als weniger stressvoll zu arbeiten, als in Deutschland. Die Arbeitsatmosphaere ist fuer mich entspannter und der allgemeine Umgang miteinander auf der Arbeit ist freundlich und relaxt.

In DE hab ich mich immer gehetzt gefuehlt, aber wie gesagt, das ist meine subjektive Empfindung.

Ansonsten war ich gerade mal wieder im Restaurant mit ein paar Freunden. Essen gabs um halb 8, Rechnung kam um 9 und gegangen sind wir um halb 12. 8)
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 27.06.2014, 21:08 Uhr
Ansonsten war ich gerade mal wieder im Restaurant mit ein paar Freunden. Essen gabs um halb 8, Rechnung kam um 9 und gegangen sind wir um halb 12. 8)

Du lebst schon ein wenig laenger in den USA. Wir, die hauptsaechlich als Touristen dort sind, empfinden eben das Aushaendigen der Rechnung als Aufforderung zum Gehen. Kann sein, dass es tatsaechlich nicht so gemeint ist, aber fuer ein wenig Unruhe sorgt es schon. Egal, wo ich bin... sobald ich die Rechnung habe und womoeglich schon bezahlt habe, wirds irgendwie ungemuetlich. Ist rein mein subjektives Empfinden!
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 27.06.2014, 21:14 Uhr
Wenn ich in einem "fremden" Land Urlaub mache, erkundige ich mich vorab nach den Gepflogenheiten des jeweiligen Landes. Also das Touri vorschieben, gilt nicht!
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 27.06.2014, 21:58 Uhr
Wenn ich in einem "fremden" Land Urlaub mache, erkundige ich mich vorab nach den Gepflogenheiten des jeweiligen Landes. Also das Touri vorschieben, gilt nicht!

Man kann doch bestimmte Gepflogenheiten trotzdem als "ungemuetlich" empfinden. Ob ich mich da nun informiert habe, oder nicht. Man schaue sich mal an, was Amerikanern an Deutschland stoert, was fuer uns aber einfach normal ist... gibts genug Videos auf Youtube.

Mich stoert in Nordamerika sehr viel (wobei das Nicht-Stoerende natuerlich ueberwiegt!), obwohl es eben die Gepflogenheiten sind. Das ist nunmal so. Nur weil es die USA sind, muss ich nicht gleich alles toll finden.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 27.06.2014, 22:07 Uhr
Es gibt eben Unterschiede, ob ich in Deutschland, in den USA oder in Japan in ein Restaurant gehe. Wenn man mit bestimmten "Eigenarten" Probleme hat, sollte man jene Länder einfach nicht bereisen.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 28.06.2014, 00:55 Uhr
Es gibt eben Unterschiede, ob ich in Deutschland, in den USA oder in Japan in ein Restaurant gehe. Wenn man mit bestimmten "Eigenarten" Probleme hat, sollte man jene Länder einfach nicht bereisen.

Nun uebertreib mal nicht. Ich habe nicht geschrieben, dass ich damit Probleme habe. Es gibt aber durchaus Dinge, die einem in dem jeweiligen Land nerven. Mich nerven Dinge in Deutschland, genauso wie in den USA, Kanada, Frankreich oder den Niederlanden. Das heisst aber nicht, dass man sich nicht damit arrangiert. Trotzdem muss man diese Eigenarten aber nicht alle moegen, nur weil man ein bestimmtes Land bereist. Wichtig ist lediglich, dass man sie vor Ort toleriert.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Wilder Löwe am 28.06.2014, 09:07 Uhr
. Egal, wo ich bin... sobald ich die Rechnung habe und womoeglich schon bezahlt habe, wirds irgendwie ungemuetlich. Ist rein mein subjektives Empfinden!

Mach Dich davon einfach frei. Wenn die Rechnung kommt, einfach ignorieren und noch sitzen bleiben. Du wirst sehen, es passiert gar nichts. Maximal kommt die Kellnerin und fragt, ob Du noch etwas möchtest. Aber auch das scheint keine Aufforderung zum Gehen zu sein, sondern normaler Service. Probier es einfach mal aus, vorzugsweise in Gesellschaft, denn alleine sitzt man wahrscheinlich eh nicht sehr lange vor einem leeren Tieller.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Davidc am 28.06.2014, 10:54 Uhr
Irgendwie reduziert sich die Diskussion 'Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA' nun auf die Bedienung in Restaurants.  8)

Ich bin der Meinung das in den USA grundsaetzlich langsamer gearbeitet wird als in DE, bzw. die Anzahl der zu schaffenden Aufgaben in den USA weniger ist als in DE.
Ich persoenlich empfinde es in den USA als weniger stressvoll zu arbeiten, als in Deutschland. Die Arbeitsatmosphaere ist fuer mich entspannter und der allgemeine Umgang miteinander auf der Arbeit ist freundlich und relaxt.

In DE hab ich mich immer gehetzt gefuehlt, aber wie gesagt, das ist meine subjektive Empfindung.

Ansonsten war ich gerade mal wieder im Restaurant mit ein paar Freunden. Essen gabs um halb 8, Rechnung kam um 9 und gegangen sind wir um halb 12. 8)


Danke für die Rückführung zum eigentlich Thema des Threads.

Genau das wollte ich damit zum Ausdruck bringen.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 28.06.2014, 20:03 Uhr
Irgendwie reduziert sich die Diskussion 'Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA' nun auf die Bedienung in Restaurants.  8)

Ich bin der Meinung das in den USA grundsaetzlich langsamer gearbeitet wird als in DE, bzw. die Anzahl der zu schaffenden Aufgaben in den USA weniger ist als in DE.
Ich persoenlich empfinde es in den USA als weniger stressvoll zu arbeiten, als in Deutschland. Die Arbeitsatmosphaere ist fuer mich entspannter und der allgemeine Umgang miteinander auf der Arbeit ist freundlich und relaxt.

In DE hab ich mich immer gehetzt gefuehlt, aber wie gesagt, das ist meine subjektive Empfindung.

Ansonsten war ich gerade mal wieder im Restaurant mit ein paar Freunden. Essen gabs um halb 8, Rechnung kam um 9 und gegangen sind wir um halb 12. 8)


Danke für die Rückführung zum eigentlich Thema des Threads.

Genau das wollte ich damit zum Ausdruck bringen.

 Bei diesem Thema kann man aber nur an der Oberfläche bleiben. Ist es das, was ihr möchtet?
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Davidc am 28.06.2014, 20:17 Uhr
Irgendwie reduziert sich die Diskussion 'Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA' nun auf die Bedienung in Restaurants.  8)

Ich bin der Meinung das in den USA grundsaetzlich langsamer gearbeitet wird als in DE, bzw. die Anzahl der zu schaffenden Aufgaben in den USA weniger ist als in DE.
Ich persoenlich empfinde es in den USA als weniger stressvoll zu arbeiten, als in Deutschland. Die Arbeitsatmosphaere ist fuer mich entspannter und der allgemeine Umgang miteinander auf der Arbeit ist freundlich und relaxt.

In DE hab ich mich immer gehetzt gefuehlt, aber wie gesagt, das ist meine subjektive Empfindung.

Ansonsten war ich gerade mal wieder im Restaurant mit ein paar Freunden. Essen gabs um halb 8, Rechnung kam um 9 und gegangen sind wir um halb 12. 8)


Danke für die Rückführung zum eigentlich Thema des Threads.

Genau das wollte ich damit zum Ausdruck bringen.

 Bei diesem Thema kann man aber nur an der Oberfläche bleiben. Ist es das, was ihr möchtet?

Bitte um Erklärung, warum man nur an der Oberfläche bleiben kann?

Eine Dissertation zum Thema werden wir hier natürlich nicht geboten bekommen.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: missy am 28.06.2014, 20:51 Uhr
Irgendwie reduziert sich die Diskussion 'Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA' nun auf die Bedienung in Restaurants.  8)

Ich bin der Meinung das in den USA grundsaetzlich langsamer gearbeitet wird als in DE, bzw. die Anzahl der zu schaffenden Aufgaben in den USA weniger ist als in DE.
Ich persoenlich empfinde es in den USA als weniger stressvoll zu arbeiten, als in Deutschland. Die Arbeitsatmosphaere ist fuer mich entspannter und der allgemeine Umgang miteinander auf der Arbeit ist freundlich und relaxt.

In DE hab ich mich immer gehetzt gefuehlt, aber wie gesagt, das ist meine subjektive Empfindung.

Ansonsten war ich gerade mal wieder im Restaurant mit ein paar Freunden. Essen gabs um halb 8, Rechnung kam um 9 und gegangen sind wir um halb 12. 8)


Danke für die Rückführung zum eigentlich Thema des Threads.

Genau das wollte ich damit zum Ausdruck bringen.

 Bei diesem Thema kann man aber nur an der Oberfläche bleiben. Ist es das, was ihr möchtet?
Keine Ahnung was du meinst. Die Themenueberschrift umfasst nun mal wesentlich mehr als Bedienung in Restaurants, und wurde ja nun auch schon in gefuehlten 50 Straengen immer wieder ueber die Jahre abgehandelt. Eventuell liegts aber daran das dies ein Reiseforum ist, der Touri an sich macht +\- im Urlaub nur eine grosse Erfahrung.... Wie wird er im Dienstleistungsbereich behandelt .
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Palo am 28.06.2014, 22:05 Uhr

Ich bin der Meinung das in den USA grundsaetzlich langsamer gearbeitet wird als in DE, bzw. die Anzahl der zu schaffenden Aufgaben in den USA weniger ist als in DE.
Ich persoenlich empfinde es in den USA als weniger stressvoll zu arbeiten, als in Deutschland. Die Arbeitsatmosphaere ist fuer mich entspannter und der allgemeine Umgang miteinander auf der Arbeit ist freundlich und relaxt.

In DE hab ich mich immer gehetzt gefuehlt, aber wie gesagt, das ist meine subjektive Empfindung.


Ich glaube das kann man so pauschal nicht sagen, es kommt ganz auf den Job an und die Branche in der man arbeitet.

Einen Vergleich zu Deutschland habe ich nicht, also kann ich mich dazu nicht aeussern.

Ich kann mir nur nicht vorstellen, wie ich in D 2 Std. Mittagspause totschlagen wuerde. Ach ja, man muss ja ewig auf die Rechnung warten, passt also.

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: miwunk am 28.06.2014, 22:14 Uhr

Ich kann mir nur nicht vorstellen, wie ich in D 2 Std. Mittagspause totschlagen wuerde. Ach ja, man muss ja ewig auf die Rechnung warten, passt also.



Nun, das gibts unterdessen fast nirgends mehr.

Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: McC am 28.06.2014, 22:22 Uhr
Nun, das gibts unterdessen fast nirgends mehr.

Ich habe flexible Arbeitszeiten.... ich teile mir meine Mittagspause ein. Wenn es sein muss, dürfen es auch mal 2 Stunden sein.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 29.06.2014, 01:14 Uhr
Keine Ahnung was du meinst. Die Themenueberschrift umfasst nun mal wesentlich mehr als Bedienung in Restaurants, und wurde ja nun auch schon in gefuehlten 50 Straengen immer wieder ueber die Jahre abgehandelt. Eventuell liegts aber daran das dies ein Reiseforum ist, der Touri an sich macht +\- im Urlaub nur eine grosse Erfahrung.... Wie wird er im Dienstleistungsbereich behandelt .

Wenn aber nicht mehr kommt (von ganz allgemeinen Aussagen mal abgesehen), kann man auch nichts anderes diskutieren ;)

Die wenigsten von uns arbeiten zudem in den USA, also ist es doch nicht verwunderlich, dass die Diskussion sich auf die Branchen beschränkt, mit denen man als Tourist hauptsächlich in Kontakt kommt.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: DocHoliday am 29.06.2014, 15:39 Uhr
Ich bin der Meinung das in den USA grundsaetzlich langsamer gearbeitet wird als in DE, bzw. die Anzahl der zu schaffenden Aufgaben in den USA weniger ist als in DE.

Also für meinen Beruf gilt das zumindest in der Klinik nicht. Wenn überhaupt ist der Job in den USA etwas stressiger, vor allem in Großstadtkrankenhäusern.
Da kenne ich etliche Leute, die den direkten Vergleich haben (bzw. hatten) und konnte auch selbst schon einen Blick "hinter die Kulissen" werfen. Das ist zwar schon ein paar Jahre her aber ich denke nicht, dass sich die Verhältnisse hier wie dort so sehr geändert haben. Im ambulanten Bereich scheint es ähnlich zu sein, wie ich diversen Gesprächen mit amerikanischen Kollegen entnehmen konnte.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 29.06.2014, 16:01 Uhr
Ich bin der Meinung das in den USA grundsaetzlich langsamer gearbeitet wird als in DE, bzw. die Anzahl der zu schaffenden Aufgaben in den USA weniger ist als in DE.

Also für meinen Beruf gilt das .......... nicht.
Fuer meinen galt das auch nicht.  Da ich den Job auf beiden Seiten des Atlantik ausgeuebt habe, sehe ich auch keinen merklichen Unterschied.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Drummond am 29.06.2014, 16:18 Uhr
Ich glaube nicht, dass es dazu eine allgemeingültige Aussage geben kann.
Man hat natürlich den Eindruck, dass es im Dienstleistungsbereich drüben mehr Personal gibt.
Es kann aber sein, das es durch niedrigere Löhne vom Unternehmen ausgeglichen wird.

Wer in D in einem Großunternehmen arbeitet, der wird aber sicher Meinungen kennen, in der Abt. X,Y oder Z schiebt man eine ruhige Kugel, während wir! wie die Blöden schuften.
Ist alles relativ!
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: DocHoliday am 29.06.2014, 17:04 Uhr
Wer in D in einem Großunternehmen arbeitet, der wird aber sicher Meinungen kennen, in der Abt. X,Y oder Z schiebt man eine ruhige Kugel, während wir! wie die Blöden schuften.

Das ist auch schon in kleinen Unternehmen so ;)
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: misssy am 30.06.2014, 19:24 Uhr
Ich meinte eigentlich mit 'relaxter und weniger arbeiten', das man in den USA nicht so angetrieben wird wie in DE. Das heisst natuerlich nicht, das man waehrend des Arbeitstages irgendwo in der Ecke rumsteht oder die Fuesse hochlegen kann. Natuerlich kommt auch noch eigenes Empfinden dazu, der eine ist gestresst, der andere sieht alles als halbsowild an.

Ich hab noch nie gehoert dass es in Deutschland 2 Std Mittagspause gibt.
Ich hab hier eine halbe Stunde Mittagspause, das ist mir auch recht so, umso frueher bin ich wieder zuhause. :D
Ansonsten hat meine Abteilung notorisch zu wenig Mitarbeiter. Es sind immer so um die 6 Stellen ausgeschrieben, wir sind dazu uebergegangen, Zeitarbeiter einzustellen.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Microbi am 30.06.2014, 19:48 Uhr
Wer in D in einem Großunternehmen arbeitet, der wird aber sicher Meinungen kennen, in der Abt. X,Y oder Z schiebt man eine ruhige Kugel, während wir! wie die Blöden schuften.

Das ist auch schon in kleinen Unternehmen so ;)

Das ist schon einen Schreibtisch entfernt so. "Schreibtisch" kann durch einen beliebigen Arbeitsplatz, oder Teile dessen, ersetzt werden. Das ist wie im Nachbars Garten...  :lol:

Mic
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Tinerfeño am 01.07.2014, 03:04 Uhr
Ich meinte eigentlich mit 'relaxter und weniger arbeiten', das man in den USA nicht so angetrieben wird.

Dafür wird man umso schneller rausgeworfen, wenn die Arbeit nicht den Erwartungen entspricht. Dann lieber etwas direktere Kritik, damit man sich verbessern kann.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: dschlei am 01.07.2014, 06:37 Uhr
Ich meinte eigentlich mit 'relaxter und weniger arbeiten', das man in den USA nicht so angetrieben wird.

Dafür wird man umso schneller rausgeworfen, wenn die Arbeit nicht den Erwartungen entspricht. Dann lieber etwas direktere Kritik, damit man sich verbessern kann.

Wieso wird man schneller raus geworfen?  Bei meinem Arbeitgeber musste man schon silberen Loeffel aus der Cafeteria stehlen, und zugeich dem CEO in den Hintern treten um da rausgeschmissen zu werden.  Wir wuenschten uns des oefteren, dass die Firma etwas mehr der fire Teil der Hire and Fire Mentalitaet entsprechen wuerde.  Was da an totem Holz mitgeschleppt wurde ist fast unglaublich!
Und ich kann versichern, dass ich bei keiner Klitsche arbeitete!
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: Kar98 am 01.07.2014, 14:09 Uhr
Ich meinte eigentlich mit 'relaxter und weniger arbeiten', das man in den USA nicht so angetrieben wird.

Dafür wird man umso schneller rausgeworfen, wenn die Arbeit nicht den Erwartungen entspricht. Dann lieber etwas direktere Kritik, damit man sich verbessern kann.


Wieso? Erhöht die Chancen, daß man überhaupt eingestellt wird, wenn der Chef weiß, daß er, wenn er ne Niete mit dir zieht, dich nicht ewig durchschleppen muss.
Titel: Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
Beitrag von: missy am 01.07.2014, 14:27 Uhr
Ich meinte eigentlich mit 'relaxter und weniger arbeiten', das man in den USA nicht so angetrieben wird.

Dafür wird man umso schneller rausgeworfen, wenn die Arbeit nicht den Erwartungen entspricht. Dann lieber etwas direktere Kritik, damit man sich verbessern kann.


Zwischen Kritik und Antreiben besteht ein Unterschied. Ein guter Manager sieht durchaus verbesserungswuerdiges Potential vs. Faulheit.