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Autor Thema: Arztbesuche  (Gelesen 1624 mal)

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Lorenz

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Arztbesuche
« am: 02.04.2002, 23:22 Uhr »
Hallo,
wir fliegen im Mai mit unseren beiden Söhnen in die USA. Hat jemand Erfahrungen IN Notfällen, bzgl. Aztbesuchen? Wo wendet man sich hin? Krankenhäuser oder Arztpraxen?
Danke für die Antworten!

Andre

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Re: Arztbesuche
« Antwort #1 am: 03.04.2002, 01:19 Uhr »
Normalerweise suchst du den "emergency room" in einem krankenhaus auf.
Hilfreich ist es, dann eine amerikanische Adresse vorweisen zu können (wegen der Rechnung).

scoutgirl

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Re: Arztbesuche
« Antwort #2 am: 03.04.2002, 09:10 Uhr »
Ja, emergency room ist gut, aber teuer. Besser eine walk in clinic oder eine Arzt aufsuchen (im Hotel o.ä. nachfragen), das soll wesentlich günstiger sein als der Besuch im emergency room. Ich hatte im Urlaub selbst die Gelegenheit einen solchen emergency room aufzusuchen (wegen allergischer Reaktion auf Insektenstiche) und muß sagen, es war wirklich außerordentlich teuer: einmal Untersuchen (ohne Laboruntersuchung oder sonstigen Schnickschnack) vom Arzt (Hallo Dr. Goldstein!) für schlappe $293...nur gut, dass ich eine Reisekrankenversicherung habe. Die Zahlung steht allerdings noch aus. Das mit der amerikanischen Adresse ist übrigens nicht so wichtig, Zahlung mit Kreditkarte war kein Problem, eine vorläufige Rechnung bekam ich gleich mit, für die endgültige Rechnung mußte ich einen Umschlag mit meiner Heimatadresse ausfüllen, diese wird dann zugeschickt.

Also: immer genügend Geld dabei haben oder halt viel "Volumen" auf der Kreditkarte...
USA: ME NH VT NY FL MI NJ NY CO MT WY NV CA AZ UT WA AL GA
CAN: ON QC AB BC

Hank

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Re: Arztbesuche
« Antwort #3 am: 03.04.2002, 09:56 Uhr »
Bei niedergelassenen Ärzten hat man so gut wie keine Chance dranzukommen, selbst wenn man mit dem Kopf unterm Arm vor der Tür steht. Hilfreich in solchen Fällen ist ein Bekannter, der einen empfehlen kann, zur Not tut's vielleicht auch der freundliche Portier vom Hotel/Motel. Ansonsten halt der Emergency Room, der Preis sollte da nun wirklich keine Rolle spielen, erstens wenn's ein Notfall ist sowieso nicht und zweitens zahlt es eh die RKV (und wer keine hat, ist selber schuld).
Cheers,

Hank !




Claudia

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Re: Arztbesuche
« Antwort #4 am: 03.04.2002, 10:29 Uhr »
Hallo!

Ja hier *fingerheb*
Erfahrungen vorhanden!

Wir waren in New York sowohl in einer Praxis als auch im Emergency Room.

In der Praxis sind wir praktisch sofort drangekommen, der Arzt war sehr nett, hat uns aber für eine kleine OP, die ihm für die Praxis etwas zu heikel war, in die Klinik überwiesen. In de Praxis mussten wir für die Rechnung eine US-Adresse angeben, Kreditkarte wurde nicht akzeptiert.

Im emergency room war dann ziemlich was los, da der Arzt uns aber angekündigt hat, sind wir nach 10 min Warten drangekommen.  Auch dort sehr nette Leute.
Kreditkarte wäre möglich gewesen.

Da wir nicht ewig in New York bleiben konnte (der Rückflug wartete in Toronto) durften wir am nächsten Morgen (Sonntag)  in seine Notfallsprechstunde zum ersten Verbandswechsel kommen. Dort hat er uns dann mit Verbandsmaterial und Medikamenten versorgt, so dass es locker bis nach Hause gereicht hat.

Also insgesamt: sehr positiv. Die Rechnung (3 Wochen später) hat uns auch noch positiv überrascht: für Praxisuntersuchung, ambulante OP im Krankenhaus und Nachuntesuchung am Sonntag haben wir insgesamt nicht mal 200$ gezahlt. Rechnung an die Versicherung weitergeleitet, anstandslos gezahlt - fertig.

Und ich bedaure noch heute, dass wir diesen Arzt in überaus grosse Verwirrung gestürzt haben ;-)
beim üblichen Smalltalk fragte er, wo wir herkommen. Aha aus Deutschland.  Aus Ost- oder Westdeutschland? war seine nächste Frage (man beachte: man schrieb das Jahr 1996) .
Wir als Münchner antworteten ziemlich spontan und wohl auch durch die gerade überstandene OP etwas aufgeregt: aus Süddeutschland.
Darauf der Arzt ziemlich verwirrt: Ach, es gibt 3 Deutschlands?
Da er dann zu einem Notfall gerufen wurde, konnten wir das Missverständnis leider nicht mehr aufklären ;-)

Viele Grüße
Claudia

Peter

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Re: Arztbesuche
« Antwort #5 am: 03.04.2002, 10:37 Uhr »
Scoutgirl, warum musst du dich auch wegen eines Bienenstiches gleich in die Arme von George Clooney werfen?? Das kostet natürlich extra.

Wahrscheinlich bezahlen Sie von Deinem Geld erstmal Ihre Versicherung, für eventuelle Klagen wegen Falschbehandlung.

Aber in der Tat krankt das ER-System an den exorbitanten Preisen, weil halt die mitfinanziert werden, die keine KV haben und bei denen nix zu holen ist. Der Doktor an der Ecke sucht sich seine Patienten aus und lässt nicht jeden in die Sprechstunde. Ich frage mich immer wie man als neu hinzugezogener in den USA wohl an einen Arzt kommt. Aber es muss wohl Mittel und Wege geben (vielleicht über den Golfclub?).

Mein Vorschreiber nimmts natürlich wieder sehr locker.
Zitat
Wer keine hat ist selber schuld

Wahrscheinlich darf man im Urlaub nicht mal krank werden, man könnte ja wertvolle Urlaubstage verlieren, wieder selber schuld.
Aber aufgrund des fehlenden SV Abkommens mit den USA und den dortigen erheblichen Kosten für medizinische Versorgung (auch Notversorgung) kann man nur nochmal auf die Notwendigkeit der privaten Reisekrankenversicherung hinweisen. Die gibts für wenig Geld (10-20 EUR) und kann einem, was ich niemand wünsche, im Fall der Fälle aber neben der Erkrankung den Schock des Bezahlenmüssens ersparen. Man denke nur an die Kosten für OP´s, Unterbringung oder gar Krankenheimtransport
Gruss   Peter                

Britta

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Re: Arztbesuche
« Antwort #6 am: 03.04.2002, 11:05 Uhr »
Hi all,

na klar ist  nicht krank werden die beste Alternative, aber unverhofft kommt oft.

Vielleicht wäre jetzt hier der richtige Paltz, um dieses Thema einmal komplett zu erläutern.

Ist beim ADAC ein Auslandskrankenschutz nicht mit drin?

Ist das bei Privatversicherungen nicht auch mit drin?

Was ist der Unterschied zwischen Auslandskrankenschutz und Reisekrankeversicherung?

Fragen über Fragen...
Britta

Peter

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Re: Arztbesuche
« Antwort #7 am: 03.04.2002, 11:39 Uhr »
Hi Britta,

ich wills gerne versuchen:

Also die bürgerliche Bezeichnung ist Auslandsreisekrankenversicherung.

Die gesetzliche Krankenversicherung bietet Versicherungsschutz dem Grunde nach nur in Deutschland. Darüberhinaus sind mit einigen europäsichen Ländern sog. Sozialversicherungsabkommen geschlossen, so dass dort die gleichen Leistungen durch die Krankenkasse ersetzt werden wie in Deutschland. Soweit aber der Arzt im Ausland privat liquidiert (nein nicht Dich, die Rechnung) zahl die Kasse nur den gesetzlichen Anteil. In Ländern ohne Sozialversicherungsabkommen mit D übernimmt die Krankenkasse gar nichts (so z.Bsp. USA).

Dafür gibts die private Auslandsreisekrankenversicherung. Diese übernimmt (die Leistungen differieren leicht von Anbieter zu ANbieter) die Kosten für ärztliche Behandlungen im Ausland (aufgrund neu entstandener Krankheiten). Unter Umständen geben sie im Krankheitsfalle auch eine Kostenübernahmegarantie ab, so dass der Kranke auch nichts vorstrecken muss (hilfreich bei grösseren Summen). Dann gibts noch diverse Extrafeatures wie Rücktransport usw. das vernachlässige ich jetzt.

Ob das in einer privaten Krankenvoll- oder Zusatzversicherung mitversichert gilt, das kann pauschal nicht beantwortet werden. Manche Krankenversicherer bieten das mit an, bei anderen muss es extra abgeschlossen werden, also nachfragen.

Beim ADAC ist allenfalls der Transport mit der ADAC Rettungsflugwacht mit drin, im Grundpaket aber sicher keine Auslandsreisekrankenversicherung. Soweit ich weiss bietet auch der ADAC diese Versicherung an, ich kann aber nicht sagen ob die besonders gut oder besonders günstig sind.

Die beiden genannten Begriffe -Auslandskrankenschutz und Reisekrankenversicherung-  sind umgangssprachlich geprägt, meinen aber dasselbe: die Auslandsreisekrankenversicherung.

Ich hoffe dass ich alles berücksichtigt habe.
Gruss   Peter                

Kalle

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Re: Arztbesuche
« Antwort #8 am: 03.04.2002, 11:40 Uhr »
Hallo zusammen,
anbei mal ein paar Links zu diesem Thema.

http://www.indienerlebnis.de/s05/vrs.html

http://www.reiseversicherung.com/1x1vers/index.htm
Für Privatversicherte (siehe Link) ist es auch nicht konkret geregelt, aus eigener Erfahrung weiß ich, dass einiges abgedeckt wird, aber nicht alles.


ADAC siehe Link
http://www.investmentexperte.de/auslandsversicherung.htm

http://www.nordbayern.de/themen/ratgeber/geld/ausland.htm

Gibt es einen Unterschied zwischen Auslandkrankenschutz und/oder Reisekrankenversicherung ???

Ich habe keinen Gefunden.
Wir haben sicherlich Experten hier, die es beantworten können

Man soll den nicht
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Aber
Gefahr erkannt
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BigDADDY

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Re: Arztbesuche
« Antwort #9 am: 03.04.2002, 11:57 Uhr »
Hi.
Nein, leider ist die Reisekrankenversicherung beim ADAC nicht mit drin, (zumindest nicht in der normalen ADAC-Mitgliedschaft). Die RKV muss zusätzlich abgeschlossen werden, entweder im Abo, das sich jährlich erneuert (für Familienschutz z.Zt. 19,90 EUR).
Der ADAC bietet nach meinen Recherchen den besten Preis, für die selbe Versicherung wollte man mir im Reisebüro ca. 45 EUR abnehmen. Außerdem ist die Abwicklung wirklich unkompliziert, Geld bekam ich gleich bar auf die Hand (hatte leider einen Versicherungsfall mit Arztbesuch in Afrika!).
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Juergen

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Re: Arztbesuche
« Antwort #10 am: 03.04.2002, 12:36 Uhr »
Hallo zusammen,

nach den vorstehenden "negativen" Meldungen über hohe Preise und ewige Wartezeiten ein positives Erlebnis:

Vor zwei Jahren musste ich mit akuten Zahnschmerzen zum Dentisten; in der Dental Clinic Kanab, Utah habe ich nach Anruf morgens um 10.00 Uhr mit freundlicher Unterstützung der Dame vom Visitor Center einen Termin für 13.00 Uhr bekommen, habe zwischendurch etliche Formulare ausgefüllt und kam pünktlich um 13.00 Uhr dran. Die Behandlung (ein Weisheitszahn röntgen und genau untersuchen, entzündetes Zahnfleisch behandeln, zwei Spritzen) schloss eine Bestandsaufnahme und Zahnsteinentfernung des gesamten Gebisses ein, dauerte fast eine Stunde mit diversen Pausen, beschäftigte zwei verschieden Leute (ein Arzt, eine qualifizierte Assistentin) und kostete ...
unter 60 USD!!!
Die Ausstattung der Praxis war modern, freundlich (mit Radio bei der behandlung und !!! auf Wunsch - gegen Mehrpreis wohl -Videoaufzeichnung)
Da sage einer was von hohen Preisen ... (ich glaube, die irgendwie "halbstaatlich / genossenschaftlich" organisierten Walk-In-Clinics in Utah sind da eine rühmliche Ausnahme).

Gesunde Ferien Jürgen
Nur wo man zu Fuß war, war man wirklich ... [/color] [/b]

Peter

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Re: Arztbesuche
« Antwort #11 am: 03.04.2002, 12:49 Uhr »
Hi Big Daddy,

ähm, kurzer aber heftiger Widerspruch, soll aber nicht wie KK aussehen, nachher bieten die mir noch eine Mitgliedschaft an. ;D ;D

Die SKV (Süddeutsche Krankenversicherung) bietet die Versicherung schon für 7,50 EUR Single und Familienpolice (bis 70 Jahre+ Ehegatte und minderjährige Kinder) 15 EUR an (obwohls bei den Beträgen echt nicht drauf ankommt). Versichert sind alle Reisen bis zu einer Einzellänge von 45 Tagen. Gültigkeit 1 Jahr. Vom Preis her sind die wohl nicht zu schlagen und in den meisten Bewertungen sind sie auch vorne.

Aber das soll natürlich keine Präferenz darstellen, empfehlen kann man dem Grunde nach jede deutsche private KV, die diese Leistung anbietet. Gibts auch, wie sagt man so schön, bei (fast) allen Banken und Sparkassen von deren jeweilgem Versicherungspartner. Vom Reisebüro würde ich aus von Big Daddy genanntem Grund auch abraten.
Gruss   Peter                

Sandra

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Re: Arztbesuche
« Antwort #12 am: 03.04.2002, 12:54 Uhr »
Hmmm, wie ist das jetzt, mal für doofe...wenn ich dort zum Arzt oder ins Krankenhaus müsste, zahle ich die Rechnung dann dort gleich und kriege das Geld dann (hoffentlich) zuhause zurück dank RKV, oder kriege ich eine Rechnung, zahle garnix und die RKV macht das dann? Ich als armer Student  :'( KANN nämlich gar nicht hunderte von Dollar als Reserve mal so dabeihaben...

Sandra

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BigDADDY

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Re: Arztbesuche
« Antwort #13 am: 03.04.2002, 12:54 Uhr »
Hi, Peter,
guter Tipp, hatte bisher noch nie von der SKV gehört.
Insofern A.K. (alles klar) and no KK!
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Re: Arztbesuche
« Antwort #14 am: 03.04.2002, 13:02 Uhr »
Hallo Sandra,

wie (fast) überall ist auch hier wieder eine Kreditkarte von Nutzen. Soviel Bargeld könntest Du auch gar nicht mit Dir 'rumschleppen, wie Du im worst case vorzeigen müßtest ...
Cheers,

Hank !