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Nordamerika => American Life => Thema gestartet von: Mr.Wings am 12.04.2003, 18:07 Uhr
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Hallo Leute,
das amerikanische Tourismusgewerbe rüstet sich für die neue Saison und die Touristen, die alle willkommen sind. Auch die deutschen, obwohl ich immer wieder Klagen von amerikanischer Seiten höre. Unsere Landsleute sind geradezu als "Knauserköppe" bekannt, weil sie i.d.R. zu wenig Trinkgeld geben!
Man muss sich als Tourist einfach von dem Gedanken verabschieden, dass man nur das zu bezahlen hat, was auf der Speisekarte steht! Die Bedienung erwartet (zu recht) mindestens 15% als Tip von dem Enbetrag auf der Rechnung - Amerikaner geben durchaus auch 20%.
Und meistens lässt man beim Gehen noch einmal $2.00 auf dem Tisch für den, der den Tisch abräumen und wieder neu decken muss.
Also, kalkuliert das bitte in Euer tägliches Budget mit ein und blamiert mich nicht, damit ich mich nicht immer für meine Landsleute bei den Amerikanern entschuldigen muss! ;)
Gute Reise
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Die Bedienung erwartet (zu recht) mindestens 15% als Tip von dem Enbetrag auf der Rechnung
Vor tax aber!
Die folgende Faustregel habe ich auch mal irgendwo gelesen: Tax mal zwei und nach oben aufrunden! (http://www.websmileys.de/zwinker23.gif)
Navajo
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Die Faustregel kenn ich auch, aber da muss man aufpassen: Auf manche Getränke (?) ist weniger oder gar keine Tax und prompt hat man dann aus Versehen zu wenig tip gegeben... :-/
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Also 15% sind m.E. schon genug. Samstag habe ich erstmals wg. schlechtem Service Überhaupt keinen Tip gegeben. Ich habe den Sevant gefragt:"Is your gumbo a seafood gumbo?" "Yes sir, seafood gumbo." "Alright, I would like a bowl".
Als das Essen kommt, bekomme ich einen kleinen Teller gumbo. "Is this a bowl?" "Yes, sir, a bowl." "7 bucks is a lot for such a little soup."
Nach einer Weile vergeblichen Suchens nach Seafood rufe ich den Kellner:" I asked for a saefood gumbo. There is not a single piece of seafood in." "I have to ask the chef."
Nach einer Weile: "Chef says, today we only have saussage gumbo." "But I ordered seafood gumbo."
Dann kommt der manager. "Anything wrongwith your food?"
"I called for a seafood gumbo. There is anything in but seafood."
"We never sell seafood gumbo."
"I should have known."
Am Ende kommt die Rechnung. Nach meinen Erfahrungen bei Reklamationen im Amereikanischen Gastronomiesektor rechnete ich damit, viellecit ein Bier nicht bezahlen zu müssen, aber weit gefehlt. Auf nickel und dime war alles aufgeführt. Deshalb habe ich auf Tip verzichtet.
Unsere Tochter hatte ungeschickter weise etaws im Restaurant vergessen, weshalb sie nochmal rein musste. Der manager fragte, ob ich den Tip vergessen hätte. Sie sagte nein, das war wg. schlechtem Service. Er meinte, der Kellner arbeite nur für Tip, das sei doch wohl unfair. Usere Tochter meinte, sie habe nicht bezahlt, sondern ich.
Heute habe ich die Story im Büro erzählt, und uneingeschränkt Recht bekommen.
Schlechte Leitung-kein Geld. Wie seht Ihr das?
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Hallo Klaus,
weil in Deinem Fall die "Hauptschuldigen" der Koch und das Mangement waren und nicht der Ober, hast Du wohl den Falschen getroffen.
Ich habe es mir zur Regel gemacht, bei Beanstandungen immer sofort nach dem Manager zu fragen - (aber nicht erst alles aufessen!), und den Fall mit dem zu besprechen, denn die Bedienung trägt ja nur das Essen auf. Auch sollte man sich nicht scheuen zu sagen, daß man nicht bereit ist, den vollen Preis oder gar nicht zu bezahlen, wenn das Essen zu schlecht war.
Die Bedienung messe ich nach der erbrachten Leistung: War die Bedienung trotz schlechten Essens freundlich und korrekt - volles Trinkgeld, wenn nicht - Trinkgeld an der unteren Grenze.
Nur auf keinen Fall den Fehler machen, das Essen hinunterzuwürgen und sich danach zu beschweren.
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Hallo Klaus!
Ich mache das auch so.
Schlechter Service = kein Trinkgeld.
Ich denke es ist nicht so einfach zu trennen wie Mr. Wings das vorschlägt. Man ist verärgert und der Koch bekommt nunmal kein Trinkgeld.
Wenn das Essen schlecht ist, gehe ich doch auch nicht wieder in ein Restaurant, nur weil der Ober besonders nett ist.
Ich sehe das Restaurant als Ganzes.
gruss
arizona
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@Mr.Wings
Wir haben doch jetzt den Euro, die Preisschilder wurden nur ausgetauscht, nicht die Zahlen davor. Man vermutet derzeit überall die Jäger unser Kohle. :-[
Das macht die Sache noch schwerer, ich vermute du wirst trotzdem ab und zu uns bei den Amerikaner entschuldigen müssen. ;)
Ich persönlich gelobe Besserung! ;D
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Eine kurze Trinkgeldfrage am Rande, die nichts mit den Beschäftigten der Gastronomie zu tun hat. In den größeren Lebensmittelgeschäften steht häufig hinter der Kasse jemand, der die gekauften Waren in Tüten verpackt. Bekommt auch diese Person Trinkgeld ??? Wenn ja, wieviel etwa ???
Gruß
Wolfg.
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In den größeren Lebensmittelgeschäften steht häufig hinter der Kasse jemand, der die gekauften Waren in Tüten verpackt. Bekommt auch diese Person Trinkgeld ??? Wenn ja, wieviel etwa ???
Hallo!
Nun ist aber gut!
Bitte laßt euch von Mr. Wings nicht zu einem Spendenmarathon verführen.
Ich denke er will die US-Wirtschaft ankurbeln. ;)
gruss
arizona
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@ Arizona
Die Frage war schon ernst gemeint. Meistens sind es, so wie ich es einschätze, Schüler oder Rentner, die besagten "Verpackungsjob" erledigen und manchmal noch das gekaufte Zeug an den Wagen bringen. Insofern war mir nicht ganz klar, ob diese Personen, ähnlich wie Kellner, nur eine sehr geringe Entlohnung bekommen und zudem auf den Tip angewiesen sind. Außerdem macht es ein schlechtes Gewissen, wenn man jemanden kein Trinkgeld gibt, der überlichweise aber eins bekommt. Aus Deiner Antwort ist aber wohl zu schließen, daß diese Leute kein Trinkgeld bekommen. Insofern kann ich mir demnächst wohl das schlechte Gewissen sparen :)
Gruß
Wolfg.
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@Wolfo,
eigentlich bekommen sie schon tip, so ca. $1-2, je nach Menge des Einkaufs (und der Tüten). Amerikaner, die von klein auf mit der Trinkgeldmentalität aufwachsen, geben das automatisch und ohne groß darüber nachzudenken. Deutsche hingegen, von Natur aus eh "sparsam"- hinterfragen das schon eher und stellen es auch gern in Frage - es schont ja den eigenen Geldbeutel (ich nehme mich da nicht aus).
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Hallo Wolfo,
ich habe das auch schon beobachtet und stimme Hank zu. Allerdings tut dies nicht jeder amerikanische Shopper.
Wie die Gepflogenheiten diesbezüglich genau sind, weiß wahrscheinlich Mr. Wings am besten. Vielleicht auch Anoka?
Gruss,
Mona
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@KK:
habe letztes Jahr längere Zeit mit einem Bekannten in Las Vegas verbracht. Er arbeitet dort als Taxifahrer, seine Freundin im MGM. They both reley on tips.
Nicht nur, dass Du (zumindest als Taxifahrer auch für die Tips von vornherein abgesteuert wirst, egal ob die Passagiere ein Trinkgeld geben oder nicht) . Aber dieses Thema hatten wir schon mal, ich möchte es nicht aufwäremen. Kurz und gut: it's a hit to give a tip!
Andererseits gebe ich Dir in Deinem speziellen Fall völlig Recht.
Diese Art des "Service" ist dem Ursprungsgedanken des Trinkgelds völlig zuwider. Ich denke, das spezielle Trinkgeldsystems hat sich in den USA durchgesetzt, um zu Leistung zu motivieren. Wird das Trinkgeld zur Selbstverständlichkeit, demotiviert es wieder...
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[quote author=BigDADDY link=board=usa;num=1050163659;start=0#12 date=04/15/03 um 10:29:33Ich denke, das spezielle Trinkgeldsystems hat sich in den USA durchgesetzt, um zu Leistung zu motivieren. Wird das Trinkgeld zur Selbstverständlichkeit, demotiviert es wieder...[/quote]
Damit hast du wohl den Nagel auf den Kopf getroffen.
gruss
arizona
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Also ich gebe in USA prinzipiell kein Trinkgeld mehr, die sollen froh sein, daß ich überhaupt noch komme (muß).
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Ich denke Du gehst nicht, wal-di mit dem Krieg zu tun haben...
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@Wolfo,
eigentlich bekommen sie schon tip, so ca. $1-2, je nach Menge des Einkaufs (und der Tüten).
Ich habe in Florida andere Erfahrungen gemacht: Wir wollten nach unserem Großeinkauf (dt. Maßstab ;) ) dem Rentner, der unsere Sachen mit zu unserem Auto getragt hat, ein Trinkgeld geben, welches er jedoch dankend abgelehnt hat, mit der Begründung, daß es ein Service des Supermarktes sei.
Mag sein, daß sich das aber auch schon wieder geändert hat.
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genau die gleiche Erfahrung haben wir auch schon gemacht. Der Junge Mann, der uns den Großeinkauf zum Wohnmobil gebracht hat, wollte partout kein Trinkgeld annehmen. Seitdem haben es gelassen mit dem Trinkgeld beim Einkauf. Ich habe auch noch nie gesehen das ein Ami den Tüten-Einpackern Trinkgeld gegeben hat.
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Hallo zusammen,
ich möchte mich hier meinen beiden Vorredner anschliessen - ich hatte nämlich Mühe in Florida einem ca. 80-jährigen Mann 2 Dollar zuzustecken.
Bei aller Trinkgeldhysterie in USA sollten wir vielleicht nicht unsere Deutschen Landsleute vergessen, die auch nicht so fürstlich von ihrem Arbeitgeber bezahlt werden.
Bei einer Veranstaltung mit USA-Fans in D hat keiner auch nur einen Cent übriggehabt - ich habe das dann "unauffällig" erledigt.
Wir als WoMoisten haben's da eh leichter, wir bringen unseren Sch..... selbst wech, aber wenn 15% angesagt sind, dann sollte man das auch bezahlen.
Wir schlagen im Vorfeld die Summe direkt auf den Preis der in der Speisenkarte ausgewiesen ist drauf - fertich iss der Lack.
Iss der Preis OK kaufe ich, wenn nich koche ich selber - sorry und wo iss jetzt das Problem???
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@ atecki
Dann warst Du warscheinlich in einem Publix
Dort wird auf grossen Schildern die hinter den Kassen hängen,vorm Ausgang , darauf hingewiesen das das eintüten UND das bringen der Ware ans Auto ein Service von Publix ist und man von Trinkgeldern Abstand nehmen möchte!!
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Hi tobie,
bei uns war's Win Dixi.
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Hi Nobby
Zu Win Dixi kann ich nichts 100%iges sagen .
Ist nicht meine Marke ;)
Aber ich bin fest davon überzeug das niemand der Einpacker ein Tip erwartet. DAS ist Service ;)
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Hallo tobie,
my first Cousin arbeitet in einem Supermarkt in Swainsboro/Georgia - oute mich hiermit als Verwandter von NON-US-Multies, aber die gibts da auch - und auch da werden keine Trinkgelder erwartet.
Aber - wie bei Reinhold - hatten wir auch einen WoMo-Grosseinkauf getätigt und - sorry - ich möchte mit 80 nicht mehr arbeiten - oder doch, denn dann wäre ich noch relativ fit. ;D ;D
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....Aber ich bin fest davon überzeug das niemand der Einpacker ein Tip erwartet. DAS ist Service ;)
Das ist wohl generell richtig.
Die Einpacker erwarten im Supermarkt kein Trinkgeld.
Helfen sie die Ware zum Auto zu bringen, ist es schon wieder anders. Handelt es sich um junge Aushilskräfte (z.B. Schüler, Studenten), sind die eigentlich immer für einen Tip dankbar. Erkennbar, welchen Status die Person hat, die einem hilft hat, ist das an den Namensschildern auf dem T-Shirt. Aushilfskräfte haben da nur ihren Namen, während die übrigen meistens zusätzlich den Titel haben (z.B. assistant manager, store manager). Solche Leute bekommen nie ein Trinkgeld und werden es auch ablehnen.
Aber dieses System zu durchschauen, geht für den Touristen wohl doch zu weit.
Daher spart den Tip bei den Einpackern, da könnt ihr nichts falsch machen. Gebt lieber einen extra-Bonus für die besonders freundliche Bedienung im Restaurant oder Hotel immer nach dem Motto: Leistung zählt!
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"... die sollen froh sein, daß ich überhaupt noch komme ..."
@gebe kein tip
das sind sie ganz bestimmt auch - und ganz sicher wegen deines umwerfenden charmes.