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Autor Thema: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?  (Gelesen 3096 mal)

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yellowstone-wolf

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Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« am: 10.08.2011, 14:00 Uhr »
Hier hat es einer (Amerikaner) versucht und in seinem Blog darüber geschrieben:

https://itdawnedonme.wordpress.com/2011/01/05/a-year-of-living-carless/

LG
Elli

The Half-Blood Prince

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #1 am: 10.08.2011, 17:04 Uhr »
Viel interessanter ist doch, daß hunderttausende von Amerikanern gerade den anderen Weg gehen müssen und 'houseless' leben, indem sie ihr gesamtes Hab und Gut im Auto unterbringen und dort leben. Wir haben in den letzten Jahren im Großraum Tampa immer mehr von diesen armen Leuten gesehen. Oft sogar noch in recht hochwertigen Fahrzeugen, die aber bis zum Dach vollgestopft waren mit Klamotten und gerade noch so viel Platz im Innenraum hatten, daß die 'Bewohner' sich reinquetschen konnten. Von Einzelpersonen bis zu einer Mutter mit drei Kindern haben wir da so ziemlich alles gesehen.

Kar98

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #2 am: 10.08.2011, 18:13 Uhr »
"move (from Austin, TX) out to the Berkeley/Albany area (East Bay) in San Francisco"

Dort mag es gehen, und in anderen Gegenden, meist Großstädte und Ballungsgebiete, wo eh die meisten Leute wohnen. Aber im großen "Rest"? Eher nicht. Schon gar nicht, und davon spricht der Auto-lose erst nicht, wenn man was für den Broterwerb tun muss.

missy

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #3 am: 10.08.2011, 18:26 Uhr »
Viel interessanter ist doch, daß hunderttausende von Amerikanern gerade den anderen Weg gehen müssen und 'houseless' leben, indem sie ihr gesamtes Hab und Gut im Auto unterbringen und dort leben. Wir haben in den letzten Jahren im Großraum Tampa immer mehr von diesen armen Leuten gesehen. Oft sogar noch in recht hochwertigen Fahrzeugen, die aber bis zum Dach vollgestopft waren mit Klamotten und gerade noch so viel Platz im Innenraum hatten, daß die 'Bewohner' sich reinquetschen konnten. Von Einzelpersonen bis zu einer Mutter mit drei Kindern haben wir da so ziemlich alles gesehen.


Was nicht unbedingt heisst das sie houseless sind.
Das koennen auch Leut sein die hoarding Probleme haben.

missy

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #4 am: 10.08.2011, 18:33 Uhr »
Hmm....ich find den blog nun nix besonderes....der Autor ist in der SF Metropolitan area...big deal.Was er macht,machen hunderttausende Amerikaner jeden Tag in jeder Metro area in den ganzen USA.

Ich koennte kein Jahr ohne Auto verbringen.
Ich haette keine Moeglichkeit zu meinem Job zu kommen.
Ich hab keinen Lebensmittelladen in meiner Naehe.

wolfi

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #5 am: 10.08.2011, 18:42 Uhr »
Ein junges Paar aus der Familie meiner ungarischen Partnerin wohnt für zwei Jahre in (der Nähe von ?) San Diego. Er hat dort einen gutbezahlten Job, sie arbeitet als "Aushilfe" und sie haben gedacht - Klasse, wir können ganz viel Geld zurücklegen von unserem Verdienst und damit in Ungarn später etwas auf die Beine stellen, wenn wir statt ein Auto zu kaufen den Bus nutzen ...
 
Nach ein paar Wochen Frustration - 30 min mit dem Bus zum Supermarkt, wo es ja von allem nur Riesenpackungen gibt - wie soll man die mit dem Bus transportieren - habne sie natürlich ein Auto und überlegen, ob sie nicht ein zweites brauchen ...
 
Sooo viel Geld (wie erst gedacht, bei dem guten Verdienst ...) werden sie also nicht mit nach Ungarn zurücknehmen, obwohl sie sparen, selber kochen etc.

Palo

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #6 am: 10.08.2011, 22:43 Uhr »
Ich hab das mal fast 3 Jahre lang gemacht. In SF und NYC haben ja viele gar kein Auto, da fehlen auch die Parkmoeglichkeiten.

Gruß

Palo

winki

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #7 am: 11.08.2011, 00:02 Uhr »
In Großstädte mag das ja gehen, aber im "Rest" von USA wird man ja schon als Asozialer betrachtet, wenn nur die Straße überquert um von einem Supermarkt in den anderen zu gelangen.... :shock:

missy

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #8 am: 11.08.2011, 00:29 Uhr »
Ein junges Paar aus der Familie meiner ungarischen Partnerin wohnt für zwei Jahre in (der Nähe von ?) San Diego. Er hat dort einen gutbezahlten Job, sie arbeitet als "Aushilfe" und sie haben gedacht - Klasse, wir können ganz viel Geld zurücklegen von unserem Verdienst und damit in Ungarn später etwas auf die Beine stellen, wenn wir statt ein Auto zu kaufen den Bus nutzen ...
 
Nach ein paar Wochen Frustration - 30 min mit dem Bus zum Supermarkt, wo es ja von allem nur Riesenpackungen gibt - wie soll man die mit dem Bus transportieren - habne sie natürlich ein Auto und überlegen, ob sie nicht ein zweites brauchen ...
 
Sooo viel Geld (wie erst gedacht, bei dem guten Verdienst ...) werden sie also nicht mit nach Ungarn zurücknehmen, obwohl sie sparen, selber kochen etc.

Das es nur Riesenpackungen gibt stimmt nun wirklich nicht.

Ich hab auch ueber ein Jahr in der Washington DC Metro area ohne Auto aushalten muessen.

Dafuer hatte ich dann neben den oeffentlichen Verkehrsmitteln zipcar (gibts auch in San Diego)

http://www.zipcar.com/sandiego/find-cars

Strategisch verteilte Autos an oeffentlichen Plaetzen,nahe Verkehrsmitteln die man stundenweise online mieten kann.

Sehr praktisch.

Und wenns gar nicht anders ging mit dem Einkaufen hab ich mich auf peapod verlassen.

Die haben mir dann alles nach Hause geliefert.

http://www.peapod.com/site_frameset.jhtml?NUM1=1313015309811

wolfi

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #9 am: 11.08.2011, 09:36 Uhr »
Missy, ich habe nur b!erichtet, was die Leute uns erzählen ...
 
Der Neffe meiner Partnerin, der in einer "Vorstadt" von Nashville am aufgestauten Fluss wohnt, hat sich auch erst an den US-Lifestyle gewöhnen müssen ...
 
Jetzt haben sie das Problem, dass sie drei Autos (der älteste Sohn hat eins gekriegt um zum College zu kommen) haben - aber nur zwei Garagen ...  :wink:
 
Als wir Ostern dort waren, haben wir gesehen - zum nächsten Supermarkt (Aldi! - dort kaufen sie auch am liebsten ein) kommt man nur mit dem Auto.
 
PS: Gerade den Ungarn gefällt USA sehr - sofern sie Englisch können - aber es ist schon eine Lebensumstellung für sie ...
 
PPS: Sie wollen alle dort bleiben, höchstens als Touristen wieder nach Ungarn, die Kinder sind echte US-Teenager geworden  :D :D :D

missy

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #10 am: 11.08.2011, 16:33 Uhr »
Wo issn die Nashville Vorstadt am aufgestauten Fluss? 8)

dschlei

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #11 am: 11.08.2011, 17:15 Uhr »
Diese Sache ohne Auto geht in den USA wirklich nur in Grosstaedten, und da auch oft nur im Inneren der Stadt.  Wir leben in einem "Vorort" von Minneapolis/St. Paul.  In den Twin Cities gibt es Bus und Strassenbahn, aber davon faehrt nichts in die Vororte.  Bei uns im Ort (School District hat etwa 35 000 Einwohner) gibt es weder Bus, Bahn, noch Taxi, und nur fuer Behinderte Spezielle Kleinbusse, die angefordert werden koennen.  Ohne Auto ist man zumindest im Midwest oder Moutain West ausserhalb der Grossstaedte nicht ueberlebensfaehig!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

The Half-Blood Prince

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #12 am: 11.08.2011, 18:29 Uhr »
Viel interessanter ist doch, daß hunderttausende von Amerikanern gerade den anderen Weg gehen müssen und 'houseless' leben, indem sie ihr gesamtes Hab und Gut im Auto unterbringen und dort leben. Wir haben in den letzten Jahren im Großraum Tampa immer mehr von diesen armen Leuten gesehen. Oft sogar noch in recht hochwertigen Fahrzeugen, die aber bis zum Dach vollgestopft waren mit Klamotten und gerade noch so viel Platz im Innenraum hatten, daß die 'Bewohner' sich reinquetschen konnten. Von Einzelpersonen bis zu einer Mutter mit drei Kindern haben wir da so ziemlich alles gesehen.


Was nicht unbedingt heisst das sie houseless sind.
Das koennen auch Leut sein die hoarding Probleme haben.

Du glaubst wahrscheinlich auch, daß unterernährte Afrikaner 'ne Essstörung haben  :roll:

missy

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #13 am: 11.08.2011, 19:16 Uhr »
Glauben...genau das ist das Stichwort hier.


Du 'glaubst' das vollgestopfte Autos ein Beweis fuer Obdachlosigkeit sind.

Ich weiss das das so nicht stimmt.

Kleiner Unterschied. :wink:


Faellt mir eh auf das du gerne Sachen glaubst, ohne das du mal ein bisschen nach Hintergruenden buddelst,bzw. die Quellen nennst wo du das her hast.

Gibt dir dann jemand Kontra, kommt gleich der dumme Spruch.

Nimmt dir irgendwie deine credibility.
Aber was solls, credibility ist nicht jedermans Prioritaet.




wolfi

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #14 am: 11.08.2011, 19:56 Uhr »
@missy:
 
Hendersonville am Old Hickory Lake - wirklich eine schöne und etwas exclusive Wohngegend - hat uns sehr gefallen ...
 
PS: Die Häuser und Grundstücke direkt am Fluss/See sind selbst für einen Professor zu teuer - er wohnt "on the other side of the street" ... :wink:

dschlei

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #15 am: 12.08.2011, 05:25 Uhr »
@
PS: Die Häuser und Grundstücke direkt am Fluss/See sind selbst für einen Professor zu teuer -
Du solltest nicht sagen selbst, sondern "gerade".  Denn in den USA ist es eine traurige Tatsache, dass Lehrkraefte, auch Professoren (ich bin mit einer Professorin verheiratet, die an einer Grad School of Education lehrt) relativ schlecht entlohnt werden,  Ausnahmen davon sind nur einige Naturwissenschaftler und Mediziner an den sehr renommierten Universitaeten, wozu die Uni in Nashville leider nicht gehoert.
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

wolfi

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #16 am: 12.08.2011, 08:09 Uhr »
Dschlei, die (Private!) Vanderbilt University zahlt schon ganz gut ...
 
Schließlich nehmen die von den Studenten auch ordentlich Studiengebühren - so um die 40.000 $ ...
Zitat
The estimated costs for full-time undergraduate students attending Vanderbilt University for academic year 2011-12 are as follows:
Tuition    $40,320
Residence Hall    $8,860
Meals    $4,700
Books and Supplies    $1,344
Student Activities and Recreation Fees    $1,012
Personal Expenses    $2,318
Transportation    Varies
TOTAL
   
$58,554
First Year Experience Fee    $664
Transcript Fee (one-time payment)    $30
Laboratory Fee & Laptop Allowance (Engineering Freshmen only)    $2,150
Laboratory Fee (Engineering Upperclass only)    $650

Modest annual increases can be expected. Students should also allow for travel expenses and health insurance.
http://www.vanderbilt.edu/financialaid/costs.php
 
OT: Der Prof hat uns auch die Uni gezeigt und meinte - die großen Wagen im Parkjaus gehören natürlich den Studenten bzw deren Eltern ...

tiswas01

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #17 am: 12.08.2011, 15:27 Uhr »
Sorry

Geht es hier darum ob man in den USA ohne Auto auskommen kann oder darum wieviele ungarische Neffen die Lebensgefährtin hat oder vielleicht eher um den Verdienst eines Prof. oder die Höhe der Studiengebühren???

Habe leicht den Überblick verloren.  :)

tissi

wolfi

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #18 am: 12.08.2011, 15:39 Uhr »
Tissy, sorry fürs OT - es ging darum, dass die Ungarn auch gedacht haben, ohne bzw mit einem Auto pro Familie auszukommen (und dadurch Geld zu sparen) - dass es aber ihnen zu umständlich/zu unbequem wurde - der Rest meiner Antwort bezog sich auf Dschlei's Frage (die natürlich auch schon OT war ...)  :wink:

Wilder Löwe

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #19 am: 12.08.2011, 16:03 Uhr »
Das geht auch in manchen Gegenden in Deutschland nicht. Ich hatte mir letzten Herbst den Arm gebrochen und durfte eigentlich nicht Auto fahren. Nach drei Wochen habe ich es trotzdem getan, weil alles andere einfach zu umständlich war. Hier gibt es nachmittags nicht einmal einen Bus in den Nachbarort und der nächste Supermarkt/Bäcker/Metzger ist 20 Minuten zu Fuß entfernt. Ohne Auto geht da gar nichts!
Viele Grüße
Katrin

The Half-Blood Prince

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #20 am: 13.08.2011, 14:12 Uhr »
Glauben...genau das ist das Stichwort hier.


Du 'glaubst' das vollgestopfte Autos ein Beweis fuer Obdachlosigkeit sind.

Ich weiss das das so nicht stimmt.

Kleiner Unterschied. :wink:


Faellt mir eh auf das du gerne Sachen glaubst, ohne das du mal ein bisschen nach Hintergruenden buddelst,bzw. die Quellen nennst wo du das her hast.

Gibt dir dann jemand Kontra, kommt gleich der dumme Spruch.

Nimmt dir irgendwie deine credibility.
Aber was solls, credibility ist nicht jedermans Prioritaet.



Komisch, daß BayNews9 bei unserem letzten Aufenthalt in der Gegend von 10.000 Leuten im Großraum Tampa berichtet hat, die auf Grund der Wirtschaftslage ihre Häuser verloren haben und deswegen in ihren Autos leben. Die gleiche Zahl stand zu der Zeit auch in der St Pete Times.

Wenn Du statt haltlosen Geschwätzes mal wirklich Kontra geben würdest, wären die Sprüche gar nicht nötig.
Du solltest mal Deine rosarote USA-Brille abnehmen. Die USA haben tiefgehende soziale Probleme. Gut ein Sechstel der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze, über zwei Millionen sitzen im Knast (mit Freigängern mit elektronischer Fußfessel und wegen Kapizitätsproblemen entlassener Häftlinge sind's sogar bis zu vier Millionen), das Land als ganzes udn die Einwohne rim Einzeln sind hoffnungslos verschuldet, etc.
Schau' Dir z.B. einfach mal den Gini-Koeffizienten der USA an: 47!
Da Du ja offensichtlich nicht gerne selbst nach Quellen suchst hier mal der entsprechende Eintrag im Factbook der CIA: https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2172.html
Und das hilft auch, den Bogen wieder schön back to topic zu spannen: Mittelfristig werden sich wohl viele Amis an ein Leben ohne Auto gewöhnen müssen, weil sie es sich schlicht nicht mehr leisten könnnen werden.

dschlei

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #21 am: 13.08.2011, 16:48 Uhr »
Mittelfristig werden sich wohl viele Amis an ein Leben ohne Auto gewöhnen müssen, weil sie es sich schlicht nicht mehr leisten könnnen werden.
Das glaube ich nun wiederum nicht.  Da wird lieber auf andere Sachen verzichtet, denn wie schon gesagt, in vielen Ecken der USA ist ein Leben ohne Auto nicht moeglich!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

missy

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #22 am: 14.08.2011, 04:53 Uhr »
Glauben...genau das ist das Stichwort hier.


Du 'glaubst' das vollgestopfte Autos ein Beweis fuer Obdachlosigkeit sind.

Ich weiss das das so nicht stimmt.

Kleiner Unterschied. :wink:


Faellt mir eh auf das du gerne Sachen glaubst, ohne das du mal ein bisschen nach Hintergruenden buddelst,bzw. die Quellen nennst wo du das her hast.

Gibt dir dann jemand Kontra, kommt gleich der dumme Spruch.

Nimmt dir irgendwie deine credibility.
Aber was solls, credibility ist nicht jedermans Prioritaet.



Wenn Du statt haltlosen Geschwätzes mal wirklich Kontra geben würdest, wären die Sprüche gar nicht nötig.
Du solltest mal Deine rosarote USA-Brille abnehmen. Die USA haben tiefgehende soziale Probleme. Gut ein Sechstel der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze, über zwei Millionen sitzen im Knast (mit Freigängern mit elektronischer Fußfessel und wegen Kapizitätsproblemen entlassener Häftlinge sind's sogar bis zu vier Millionen), das Land als ganzes udn die Einwohne rim Einzeln sind hoffnungslos verschuldet, etc.
Schau' Dir z.B. einfach mal den Gini-Koeffizienten der USA an: 47!
Da Du ja offensichtlich nicht gerne selbst nach Quellen suchst hier mal der entsprechende Eintrag im Factbook der CIA: https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2172.html
Und das hilft auch, den Bogen wieder schön back to topic zu spannen: Mittelfristig werden sich wohl viele Amis an ein Leben ohne Auto gewöhnen müssen, weil sie es sich schlicht nicht mehr leisten könnnen werden.

LOL.Nun wirst du witzig.
Von einer Annahme zur naechsten.

Leider bist du da an die Falsche geraten.
Du ziehst einfach falsche Schluesse.
Aber ich klaere dich gerne auf.

1.Du kannst natuerlich annehmen das vollgestopfte Autos Obdachlosigkeit bedeuten. Mit ein bisschen common sense sollte dir eigentlich klar sein das das so nicht stimmen kann.Leute stopfen ihre Autos voll aus verschiedenen Gruenden.

2.Witzig nun das du daraus schliesst das ich eine rosarote Brille aufhabe,sprich Armut und Obdachlosigkeit in den USA nicht wahrhabe.Sorry ....nochmal LOL.


Hier nun kann ich dich richtig 'erleuchten'.
Ich habe jahrelang hart gearbeitet in den USA nur um ueberhaupt meinen Kopf halbwegs ueber Wasser zu bekommen.
Ich habe 3 minimum wage jobs gearbeitet und habe zwischen drei jobs im Auto gelebt/geschlafen.
Ich hatte verschiedene Taschen mit Klamotten,Uniformen,Schuhe,Hygieneartikel,Decken,Kopfkissen,Tueten etc im Auto.
Als Aussenstehender haette man u.U. annehmen koennen das ich obdachlos bin und in meinem Auto wohne. (Get it? :lol:)

Dem war nicht so.Ich hab tatsaechlich ein Arpartment gehabt das ich ab und zu mal gesehen habe.
Das Apartment war in Washington DC.Southeast DC. Da habe ich 4Jahre lang gewohnt.
Als das Auto dann kaputt ging,musste ich die Metro nehmen.Mitleidige Cops hielten des oefteren an um zu fragen ob ich mich verlaufen haette.
Das erklaer ich dir um dir zu helfen zu verstehen WO ich gewohnt habe.

Ich habe dann Metro/Bus zum Dulles Airport genommen.Das ganze hat 2Std fuer eine Fahrt gedauert und ich habe jeden Tag Angst gehabt meinen Job zu verlieren,weil die Busse oftmals einfach nicht gehalten haben und der naechste Bus erst wieder eine Std spaeter fuhr.

Dann kam 9/11.
Ich bin abends auf die Nachtschicht und morgens wurde mir mitgeteilt das ich 'laid off' bin.
Da hatte ich 46$ in der Tasche.
Bis ich meine Arbeitslosenunterstuetzung bekam dauerte es 6 Wochen und in dieser Zeit musste ich 2x zum Gericht um eine Zwangsraeumung zu  verhindern.
Denn die kam nach 2 Wochen keine Miete bezahlen.Ist die Zwangsraeumung einmal durch hat man 72 Std Zeit seine Moebel etc in Sicherheit zu bringen.
Ansonsten landen sie auf dem Bordstein.
Ich hab einige meiner Nachbarn gesehen die weinend am Strassenrand standen waehrend sich fremde Leute ueber ihre Sachen hergemacht haben.

Erzaehl du mir bloss nix von rosaroter Brille.
 :roll:

I have you for breakfast.


Auch wenn das nun sehr persoenlich war,so ist da doch auch wieder der Faden 'ohne Auto' zu finden.

Ohne Auto am falschen Ort kann hier der soziale Abstieg innerhalb von Wochen passieren.

Da ich das was ich damals erlebt habe nie nie wieder durchmachen will, habe ich tatsaechlich nun 2 Autos.
Beide sind alt und mit cash bezahlt,aber sie fahren und bringen mich zur Arbeit.

Ich haette keine Chance von meinem Wohnort zu meiner Arbeitsstelle ohne Auto zu kommen.

Vor kurzem musste ich eins meiner Autos reparieren lassen.
Kostenpunkt:1600$.
Die hat nicht mal eben jeder verfuegbar.
Ich hab aus meinen Anfangszeiten gelernt und einen emergency fund fuer solche Faelle angespart.

Gedauert hat die Reparatur 3 Tage und in der Zeit musste ich mein anderes Auto fahren.

Ich habe in 13 Jahren eine Menge Kollegen gehabt die auf Grund von Transportproblemen ihren Job verloren haben.

Bis jetzt steht noch auf jeder Jobbewerbung die ich ausgefuellt habe die wichtige Frage:

Do you have reliable transportation?


Arbeitgeber wollen niemanden einstellen wo nicht schon vorher geklaert ist wie derjenige zur Arbeit kommen kann.


Amerikaner werden ihre Autos gar nicht aufgeben koennen.....






Canyoncrawler

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #23 am: 14.08.2011, 11:54 Uhr »

Amerikaner werden ihre Autos gar nicht aufgeben koennen.....

Glaubst Du diejenigen die sich kein Auto mehr leisten werden können, werden gefragt ob sie ihr Auto aufgeben wollen?
Irgendwann ist die Kiste platt und aufgrund der desaströsen wirtschaftlichen Lage kein Geld mehr da für ein Ersatzfahrzeug.
 
Ich habe übrigens, genau wie Half-Blood Prince schon davon gehört, dass immer mehr Amerikaner in ihren Autos leben weil sie durch eine Zwangsräumung in der Wirtschaftskrise obdachlos geworden sind.
Bei mir war die Quelle das durchaus seriöse ZDF, das in einem Beitrag im Auslandsjournal die USA in der Wirtschaftskrise zeigten und die Autobewohner interviewten.
Also nicht nur eine Annahme der Reporter aufgrund von Kleidung/Haushaltsgegenständen im Auto.
Es ging da übrigens nicht nur um die bereits obdachlos gewordenen, sondern auch um diejenigen die noch in den Häusern leben, keinen Job mehr haben und um zu überleben auf Lebensmittelmarken, Suppenküchen und Will Good Stores angewiesen sind und trotzdem mehr schlecht als recht über die Runden kommen.

Da ist in den letzten 2-3 Jahren eine ganz neue Dimension von Armut in den USA entstanden. Armut die zweifellos immer schon vorhanden war, aber nicht in diesen Ausmassen. Zwischen Arm und Reich scheint es nur noch wenig dazwischen zu geben und das bei einem Land das sich selbst noch immer als Supermacht versteht.

Das macht mir persönlich Angst und ich wünsche der USA im nächsten Jahr Fingerspitzengefühl bei der Präsidentschaftswahl, dass die Fanatiker draussen bleiben und die gemässigten Poltiker im Interesse des Landes in den nächsten Jahren den Karren aus dem Deck fahren können.
Gruss Kate
- - - - - - -
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missy

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #24 am: 14.08.2011, 13:01 Uhr »
Irgendwie werde ich missverstanden. :?

Natuerlich gibt es Obdachlose die in Autos leben.Hat es schon immer gegegeben.
Aber man kann einfach nicht davon ausgehen das jedesmal wenn man ein vollgestopftes Auto sieht,ein Obdachloser drin wohnt.

tiswas01

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #25 am: 14.08.2011, 15:08 Uhr »
@missy

Verstehe nicht warum Du Dich bei dem Thema so reinsteigerst?

Es kommen hoffentlich wieder bessere Zeiten für die Menschen und Du hast es - Deinem Posting nach zu urteilen - offensichtlich auch selbst geschafft, Dich aus dem "Sumpf" zu ziehen.

Glückwunsch dafür.

Gruß
Tissi

missy

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Re: Ein Jahr ohne Auto in den USA - geht das?
« Antwort #26 am: 15.08.2011, 00:47 Uhr »
@missy

Verstehe nicht warum Du Dich bei dem Thema so reinsteigerst?

Gruß
Tissi


Ich steiger mich nicht. :)

Ich hab nur nix uebrig fuer Leute die voreilige Schluesse aus sehr subjektiven Beobachtungen ziehen.

Bzw. in meinem Fall hat half-blood noch nicht mal ne Beobachtung gemacht,denn er kennt mich nicht.