usa-reise.de Forum
Nordamerika => American Life => Thema gestartet von: Michel am 26.09.2003, 14:02 Uhr
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Hallo
wer hat denn ähnliches erlebt oder gehört? In unserer Rhein Zeitung stand in dieser Woche sinngemäß folgender Bericht:
Ein Ehepaar aus Neuwied wollte eine USA Reise machen und startete nach San Francisco.
Bei der Einwanderungsbehörde wurde der Mann festgenommen und samt Frau nach einigen Verhören zurückgeschickt nach Deutschland.
Der Grund: der Mann war Ende der 60er Jahre für 7 Jahre beruflich in den USA. Das Projekt wurde aber zeitlich nicht rechtzeitig fertig, und seine Fa versprach ihm, sich um die Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung zu kümmern, was sie aber nicht tat. Einige Monate später kehrte er dann nach Deutschland zurück.
Bei 2 weiteren USA-Aufenthalten in den 90er Jahren, wurde das entweder nicht festgestellt oder aber ignoriert.
Dieses hier war der erste USA Urlaub seit dem 11.September 2001.
Er war natürlich sehr erstaunt als er und seine Frau abgeführt und verhört wurden.
SInd die Amerikaner nun empfindlicher, war es Zufall (aber trotzdem sehr stark übertriebenes Handeln), oder was mag die Ursache sein.
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HI
Das ist der Segen der modernen Technik. Seit dem 11.9.2001 sind die Computernetzte zunehmend dichter geworden und vieles was vorher aus technischen Gründen , an Informationen nicht zu Verfügung stand, kann nun an jedem Platz der Einreise abgerufen werden.
Ich bin ganz klar der Meinung das er ein Gesetz gebrochen hat und eben Pech hatte das es sich jemand gemerkt hat. Ich würde mir wünschen Deutschland würde straffällig gewordene Einreisende ebenso abweisen.
btw. hatte er offensichtlich alle Zeit der Welt sich um das Problem zu kümmern. Die Einreisebestimmungen sind ja nun kein Geheimniss.
Gruss
franketo
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Damit muss man halt rechnen, wenn man sich illegal im Land aufhält.
Im Falle des Firmenangestellten ist das zwar sehr bedauerlich, aber der Zorn der Medien sollte sich hier wohl eher gegen die Firmenleitung richten.
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Franketo und Andre,
Law and Order!
John Wayne wäre stolzt auf euch.
Mfg Günter
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Hi to all
Leute ich bitte euch: das war über 30 jahre her.
Ich finde das bei allem Respekt sehr kleinlich. Zumal er ja schon 2 mal seitdem im Land war und somit eine Ausreisebestätigung vorweisen kann.
Wenn man schon so pingelig ist, dann hätte man auch nachprüfen können warum sich seine Abreise damals rausgezögert hat.
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@franketo
Glaubst Du den Mist den Du da schreibst etwas selbst?
Ansonsten kann ich mich Günther und Michel nur anschließen.
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Wo liegt das Problem.
Zu Robin Keipinger den Retter der Hengste sag ich ja garnichts. ;)
Der gute Mann hatte doch alle Zeit der Welt um das Problem aus der Welt zu schaffen. Nun hat er sich durch die widerholte Einreise tatsächlich strafbar gemacht.
Ich habe eben etwas dagegen nach dem Motto alles ist erlaubt bis ich erwischt werde zu leben.
Wenn ich Gast eines Landes bin muss ich mich an die Gesetzte halten, so einfach ist das. Das beudeutet ich kann nicht Rauchen wo ich will, fahre wie ne Oma auf dem Interstate und kann kein Bier zum Essen trinken.
Wenn mir das nicht passt bleibe ich eben zu hause.
Ich habe keine Wertung vorgenommen sondern lediglich auf Fakten hingewiesen.
Gruss
franketo
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Kaum äussert jemand eine Meinugn, die von der deutschen Medienlandschaft abweicht, werden "Gegenargumente" persönlich.
Zumindest nach meinem Rechtsempfinden, wird ein Gesetzesbruch nicht automatisch legal, wenn man dabei zweimal nicht erwischt wurde.
Konstruiert doch einfach mal den entgegengesetzten Fall: der Mann wäre Amerikaner und hätte sich in Deutschland unerlaubt lange aufgehalten.
Vertretet ihr da die gleiche Meinung, dass eine Ausweisung ungerecht oder unmoralisch sei?
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Kann schon sein, dass die Amis heute empfindlicher sind. Aber, Rückweisungen hat es füher auch schon gegeben. Nur war das Damals noch kein Thema für die Medien.
Eisi
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Ich denke man muss solchen Berichten in deutschen Tageszeitungen immer sehr skeptisch gegenüberstehen. Solche Storys sieht und hört man immer wieder einmal. Auch diese Story würde ich, sofern keine klaren Beweise für den Wahrheitsgehalt vorliegen, zunächst mal unter die "Urban-Legends" einreihen.
Zu gerne füllen Redakteure Lücken in Seiten mit solchen Storys die vielleicht schon monatelang in der Redaktionskörben unveröffentlicht herumliegen. Ob sie so, wie sie geschildert werden, tatsächlich stattgefunden haben ist oft mehr als fraglich. Ich möchte hierbei den Redakteuren nicht beabsichtigte Fehlinformationen vorwerfen, aber oft übernehmen sie halt irgendwelche Agenturmeldungen, verkürzen diese oder schmücken sie etwas aus und dabei kommen dann irgendwelche spannende oder beim Leser Entrüstung hervorrufende Storys heraus.
Zu der entstandenen Diskussion kann ich nur sagen: keep cool. Jeder sollte seine Meinung hier frei äußern können sofern sie keinen anderen beleidigt oder diskriminiert.
Ich für meinen Teil kann es verstehen, wenn Staaten Personen die Einreise verbieten, die nachweislich schon einmal gravierend gegen Gesetze des Landes verstoßen haben. Und wie wir wissen sehen die US-Behörden nun mal den illegalen Aufenthalt als ein Verbrechen an, auch wenn er bereits Jahre zurückliegt.
so long
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@Lordadmiral
Ich gebe dir vollkommen Recht.
Da sieht man aber mal, welche Macht die Medien (sogar die schlechten) haben. Man schafft zunächst eine negative Grundstimmung beim aufnahmebereiten Publikum und braucht dann nur noch tröpfchenweise Oel ins Feuer zu giessen und der geneigte Leser wird in keiner Weise eine Meldung auch nur im geringsten hinterfragen.
Ist ein ganz typisches Beispiel, das hier aufgegriffen wurde. Obwohl die Spielregeln hier auf der Hand liegen und jedem bekannt sind, springt das Publikum sofort darauf an, wenns darum geht, ueber etwas herzuziehen, von dem man "auch schon andere schlechte Dinge gehoert" hat. Da richtet sich der Volkszorn nicht etwa auf den Verursacher der Misere (in dem Fall der damalige Arbeitgeber), da werden auch fuer das eigene Land andere Massstaebe angelegt.
Kann man den Medien eigentlich eine Schuld zuweisen?
Oder liegt es vielmehr am Publikum?
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Ich halte euch zu Gute, dass ihr damals, als Carl Zuckmayers Geschichte vom Schuster Voigt " Der Hauptmann von Köpenick" in der Schule durchgenommen wurde, wegen Krankheit entschuldigt gefehlt habt, denn sonst wüsstet ihr:
Erst kommt die Wanze. Dann die Wanzenordnung.
Erst kommt der Mensch. Dann die Menschenordnung.
Mfg Günter
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Es stimmt, schon - der gute Mann hat gegen US - Gesetze verstoßen mit , keine Frage.
Aber ein andere Frage: verjährt so etwas nicht auch irgendwann? Es ist immerhin schon vor über 30 Jahren passiert (ich glaube, daß es durch den Fehler der Firma passiert ist, ändert nichts an der Tatsache, vor allem wird es nicht mehr zu beweisen sein...)...
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Axel, ich kenne mich mit den juristischen Feinheiten nicht aus, bin aber der Ansicht, dass der INS keinen Titel oder kein Urteil benötigt, um Leute nicht in's Land zu lassen. Ich denke, Verdachtsmomente reichen da aus.
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Da hast Du auch wieder recht, André...
Sie (die INS Officer) können m.W. jederzeit jeden an der Grenze zurückweisen und umgehend retour schicken, ohne Angabe von Gründen...
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@GKeipinger
damit wir uns nicht falsch verstehen, ich erkläre mich mit dem Verhalten der US-Behörden, so die Story denn stimmen sollte, in keinem Falle einverstanden. Nach über 30 Jahren sollte man eine Gesetzesübertretung wie die geschilderte wirklich als verjährt ansehen, zumal der betreffende zu keinem Zeitpunkt die Absicht hatte, die USA zu schädigen. Nur darf man sich halt nicht wundern, wenn gerade die USA im Hinblick auf 9/11 überzogen reagieren.
Zu deinem Vergleich mit Zuckmeyers Hauptmann von Köpenick: Sicher muss zunächst der einzelne Mensch im Vordergrund stehen und nicht die Gesellschaft. Nur, wenn der einzelne Mensch gegen die allgemein anerkannte Ordnung verstößt, darf er sich nicht wundern, wenn die Gesellschaft sich wehrt.
Wenn man es genau nimmt, war der Schuster Vogt auch nichts anderes als ein Terrorist. Unter Vorspiegelung eines falschen Dienstgrades bemächtigte er sich einer Abteilung Soldaten, überfiel bewaffnet eine Ortsverwaltung und erzwang unter Androhung von Gewalt die Herausgabe von Ausweispapieren und leerte nebenbei noch die Kasse. Zumindest aus der Sicht der damaligen Behörden war er ein Verbrecher. Das er im grunde nichts anderes als ein armes Schwein war und ihm das damalige Regime quasi keine Luft zum Atmen ließ, rechtfertigt meiner Meinung aber diese Handlungsweise nicht.
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Ich halte euch zu Gute, dass ihr damals, als Carl Zuckmayers Geschichte vom Schuster Voigt " Der Hauptmann von Köpenick" in der Schule durchgenommen wurde, wegen Krankheit entschuldigt gefehlt habt, ...
Mfg Günter
Falls es dir noch niemand gesagt hat: Du hast eine recht überhebliche und arrogante Art an dir.
Nun habe ich nicht mal was gegen Arroganz, solange fundiertes Wissen oder spezielle Kenntnisse dahinter stecken.
Solange du aber keine Ahnung von deinen Gesprächspartnern hast, solltest du keine Vermutungen zu deren Bildungsverlauf anstellen.
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Hallo,
ganz ehrlich - wenn es geheißen hätte, "hat Anfang der 90er Jahre..." dann hätte ich die Story geglaubt - daß die INS 30 Jahre alten Akten ausgräbt, glaub ich nicht - wo stand der angebliche Artikel ? Wie weit sind die Quellen glaubwürdig?
Ich glaub mittlerweile nicht mal mehr, was in meiner eigenen Tageszeitung steht, obwohl die noch unter "Quality Paper" rangiert....
Grüße
Antje
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Irgendwie reden wir hier aneinander vorbei.
Das Problem ist imho nicht das der Mann vor 30 Jahren selbstständig verlängert hat.
Die beiden Einreisen danach sind sein wirkliches Problem.
Wenn ich die Einreisebestimmungen richtig deute hätte er in beiden Fällen ein Visum beantragen müssen um dem Stress, den er jetzt hatte, aus dem Wege zu gehen.
Es verhält sich da wie mit den Knöllchen in den Staaten, wer nicht zahlt geht ein gewissens Risiko ein auf ein anderes Urlaubsland umsteigen zu müssen.
@Günter
Du magst sicherlich Recht haben was Deine ultraliberalen Ansichten angeht. Wir reden hier aber nicht von Deutschland ( hier sind wir zuhause und nehmen uns ausnahmslos mal eine Schwachheit heraus).
Es geht hier um ein fremdes Land dessen Gesetzte man nicht gut finden sie aber dennoch befolgen muss um nicht ausgesperrt zu werden.
Ich für meinen Teil wurde nie unfreundlich von einem Einreisebeamten oder Zöllner behandelt. Ich schätze das wird 98 % aller hier mitlesenden genauso gehen.
Ebenso wird sich hier kaum jemand finden der jemals Grundlos in den USA abgewiesen wurde bzw zurückfliegen musste.
Das Sie das theoretisch können ist kein Argument, theoretisch können unsere Behörden auch jetzt eine Wohnungsdurchsuchung bei Dir durchführen.
Und hats eben geklingelt??
Ich bewundere aber das Du Dir dein idealistisches Weltbild bis in reife Alter erhalten hast. Uns Normalsterbliche holt die Realität meist schon in jüngeren Jahren ein.
und immer schön Pferdehoden schützen. ;)
franketo
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Hallo hallo
auch hier im Board bitte ich Euch fair zu bleiben und die Netiquette zu beachten. Eine solche, persönlich ausufernde Diskussion hab ich nicht beabsichtigt.
Also bleibt fair. ;)
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Hallo,
ich weiß nicht - ich habe im Netz gegoogelt und auch bei der Rheinzeitung im Archiv gesucht - entweder sind die Eckdaten das "Falls" falsch oder das Ganze ist eine Zeitungsente.
Ich glaube, bevor wir einen scheinbar hypothetischen Fall weiter aggressiv diskutieren, sollten wir erstmal rauskriegen, ob die Ausgangsdaten hier überhaupt stimmen - woran ich momentan Zweifel habe. (Wobei ich keine Zweifel habe, daß die strenger geworden sind und inzwischen mehr Daten zusammenziehen und auswerten, um frühere Verstöße zu checken.) Den speziellen Fall glaube ich aber nicht.
Grüße
Antje
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Na Antje
hoffentlich glaubst Du nicht , ich erzähle Euch hier ein Märchen: :(
K l i c k m a l h i e r (http://home.arcor.de/michaelundhelga/images/rzbericht.JPG)
Bericht vom Samstag/Sonntag 20/21.9.03 in der RZ Ausgabe Neuwied
Bleibt nur ein paar Stunden stehen. Namen und Bild hab ich natürlich weggepinselt.
Stell um auf Vollbild (F11 am IE)
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Hallo Michel,
grins - dann haben die ein schlechtes Online-Archiv bei der Rhein-Zeitung...
Spaß beiseite - dann sind die Amerikaner mit dem Nacherfassen deutlich schneller, als ich erwartet hätte - wenn die schon 40 Jahre aufgearbeitet haben.
Insofern: Die Beamten sind natürlich im "Recht" - und ich würd mir noch besser überlegen, irgendwelche Strafen oder Übertretungen der Gesetze zu ignorieren (wie in anderen Threads angedacht von einigen Mitlesern).
Ein Leben ist lang und man weiß heute nicht, ob man in etlichen Jahren doch nochmals die Schönheiten der USA sehen will....
Erstaunlich erstaunlich, wozu moderne Datenerfassung heut imstande ist.
Danke an Michel für den Scan!
Antje
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Das Problem ist nicht, dass die Amis Gesetzesbrecher an den Grenzen abweisen - das tun wir auch.
Ich habe hier nur den Eindruck, dass mal wieder total über das Ziel hinausgeschossen wird, so nach dem Motto: "Früher waren wir zu lax, dann machen wir es heute 150%-prozentig".
Man handelt vorschriftenorientiert anstatt zielorientiert.
Ziel ist es doch, irgendwelche Terroristen und üblen Gesetzesbrecher rauszuwerfen. Aber jemand, der mal vor 30 Jahren zu lange drin geblieben ist, bei dem es sich zudem um einen ansonsten unverdächtigen Deutschen handelt? Was soll das?
(http://www.usa-reise.net/forum/yimages/smilies/cwm11.gif)
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Man handelt vorschriftenorientiert anstatt zielorientiert.
Ziel ist es doch, irgendwelche Terroristen und üblen Gesetzesbrecher rauszuwerfen. Aber jemand, der mal vor 30 Jahren zu lange drin geblieben ist, bei dem es sich zudem um einen ansonsten unverdächtigen Deutschen handelt? Was soll das?
Du hast natürlich recht, das ist übertrieben. Aber wie soll es anders in der Praxis gehen, für jede Nation andere Regeln, also bei deutschen lasse ich das durchgehen, bei marokkanern nicht. Das wird natürlich schwierig, also stellt man halt generell strengere Regeln für die Einreise auf und die gelten dann für alle, auch für Leute die offensichtlich keine terroristischen Absichten haben.