Hallo Janka,
mal ungeachtet der Antworten zu Deinem Referat (die Du ja oben schon sehr umfassend bekommen hast):
Der gesamte Denkansatz Deines Lehrers ist falsch – denn er geht davon aus, daß eben diese Produkte vermißt werden. Die Sachen werden aber eben nicht vermißt – nur von Deutschen fern der Heimat werden sie vermißt und diese Leute sind bereit, dafür einen höheren Preis zu bezahlen oder eine längere Anfahrt in Kauf zu nehmen.
Denn es gibt ja fast alles in USA – nur eben nicht überall.
Du hast ja schon einen Link auf einen Feinkost-Versand bekommen, der ne Menge anbietet. Dann gibt es z.B. in San Francisco (und ich weiß auch noch von einigen anderen in den USA) einen deutschen Metzger, der alles hat, was das deutsche Herz begehrt.
http://www.dittmers.comFreitags gibt es da sogar frische Brezeln.
Zudem gibt es eine deutsche Bäckerei – ich meine, sie ist in Hayward und eine weitere in San Jose – da gibt es auch Vollkornbrot (Sterntalers Bakery
http://www.sterntalerbakery.com) – die beliefern dann außerdem noch etliche Geschäfte und Märkte in der Umgebung.
Hier kannst Du nach Staat nach German Food suchen.
http://www.magazinusa.com/us/catalog/cat.aspx?cat=110000Außerdem hat mittlerweile fast jeder Safeway (und analog dazu viele andere Supermarkt-Ketten) Abteilungen für importierte Lebensmittel, da bekommt man Büffelmozarella und französischen Käse genauso wie Wurst und rösches Brot. Nur – der Markt dafür ist klein.
Außerdem können sich viele Leute diese Lebensmittel nicht leisten! Denn 5 $ für ein 250 g Töpfchen Mascarpone sind viel Geld!
Es gibt auch eine Supermarkt-Kette (du kannst mich schlagen – mir fällt der Name nicht ein), bei der meine Freundin das kauft, was sie bei Safeway tatsächlich vermißt. Die haben vor allem importierte und Bio-Produkte. Und da kriegt man dann echt 50 Sorten Oliven und Dutzende frische Brotsorten. Da gibt es auch richtigen Quark (Du willst den Preis nicht wissen). Da lacht das Einwanderer-Herz.
In so nem Laden waren wir auch in New York – auch da: Müslisemmeln mit Kruste, leckerste Wurst und Käse.
In Großstädten gibt es so was fast immer – weil dort eben ein Bedarf besteht und genug Einwanderer solche Produkte nachfragen. Dann stellt man die auch ins Regal.
Auf dem „platten Land“ ist einfach die Nachfrage gar nicht da!
Amerikaner mögen viele deutsche Produkte gar nicht – meine Freundin backt z.B. oft – nach unserem Geschmack – also normal süß oder mit Sahne oder Obstkuchen.
Die Sachen bleiben auf einem Buffet stehen – die Leute nehmen die Kuchen, die aussehen, als ob sie aus Kunststoffschwamm wären (und auch so schmecken) und mit knatschbuntem Zucker-Icing verziert sind.
Auch beim Baustoff gibt es durchaus einige Produkte, die in USA nicht gebräuchlich/erhältlich sind – aber die auch niemand kaufen würde (ich behaupte ja, Trittschalldämmung ist so ein produkt).
Dann natürlich: Gute Waschmaschinen zu einem vernünftigen Preis – in USA ist der Toplader üblich – ohne integrierten Heizstab – mit 100erten Litern Wasserverbrauch und nem Waschgang von 15 Minuten – was in der Zeit nicht sauber ist, wird mit „Bleach“ behandelt. Unsere Freunde haben für ein mittleres Vermögen jetzt immerhin nen Frontlader – ne Heizspirale hat der immer noch nicht – aber er wäscht besser….
Spülmaschinen, die nicht die Geräuschentwicklung eines Düsenflugzeuges beim Betrieb machen. (und den Wasserverbrauch einer Autowaschanlage in Deutschland haben).
Es gibt so was alles – deutsche Importgeräte – von Bauknecht und Miele – kosten dann ein größeres Vermögen, gelten als Statussymbol und der Kundendienst ist ein reines Abenteuer.
Ach ja – Küchen mit innenliegenden Scharnieren (nennen sich da „european style“). Erhältlich ist in USA meist nur „Landhausstil“… außer bei Ikea… und da finden viele Amerikaner dann: „I don´t want to live in a swedish barn“
Lattenroste sind unüblich – kriegen kann man sie….kauft kaum ein Amerikaner
Down Comforter (also Daunen-Steppdecken oder auch normale Steppdecken) und analog dazu dann Bettbezüge…. kriegt man auch….wenn man sucht. Kommen auch langsam in Mode. Der normale Amerikaner schläft trotzdem in 2 Laken, die straff gespannt werden mit ner eingeschlagenen Wolldecke…und ahnt manchmal gar nicht, daß es was anderes gibt.
Das waren ein paar Beispiele von Produkten, die eigentlich nicht wirklich vermißt werden - wo man eher erst den Bedarf mit teuerster Werbung wecken müßte!
Viele Grüße
Antje